ANALYSE KONZEPTE
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Trendbarometer "Wohnen in Deutschland" / 01-2006<br />
<strong>ANALYSE</strong><br />
<strong>KONZEPTE</strong> &<br />
"Stagnierende oder sinkende Kaufpreise für Wohnimmobilien auch bei<br />
dynamischen Märkten"<br />
Die Kaufpreise für Wohnimmobilien stagnieren seit 2003 auch in den deutschen Großstädten, die<br />
über starke, dynamische Wohnungsmärkte verfügen. Bei den Eigentumswohnungen sind dort sogar<br />
weitere Preisrückgänge zu verzeichnen.<br />
Dieses ist eines der Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers "Wohnen in Deutschland", das vom<br />
Hamburger Institut <strong>ANALYSE</strong> & <strong>KONZEPTE</strong> gemeinsam mit der IDN Immodaten GmbH Berlin erstellt<br />
wird.<br />
Grundlage für das Trendbarometer bilden Kaufpreis- und Mietdaten aus allen 82 deutschen Großstädten<br />
mit 100.000 und mehr Einwohnern. Diese Städte sind in einem wissenschaftlichen Verfahren<br />
den Kategorien "schrumpfende Märkte", stagnierende Märkte" und "dynamische/starke Märkte"<br />
zugeordnet worden. Dabei wurden u.a. die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung einbezogen.<br />
Von den 82 Städten gehören 26 zum starken, dynamischen Wohnungsmarkttyp (z.B. Hamburg,<br />
München, Bonn, Mainz), 32 Kommunen zum Markttyp "stagnierend" (z.B. Kiel, Hannover, Dortmund,<br />
Leipzig) und 24 Städte werden dem Markttyp "schrumpfend" zugeordnet (z.B. Cottbus,<br />
Wolfsburg, Duisburg, Bremerhaven).<br />
2.600 €/m²<br />
2.400<br />
2.200<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
Kaufpreisentwicklung 2003 bis 2005<br />
Einfamilienhaus<br />
Reihenhaus<br />
Eigentumswohnung bis 1948<br />
Eigentumswohnung 1949 bis 1989<br />
Eigentumswohnung ab 1990<br />
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2003 2004 2005 2003 2004 2005 2003 2004 2005 2006<br />
schrumpfend stagnierend<br />
stark, dynamisch<br />
Markttyp
- 2 -<br />
Preise für Einfamilienhäuser und Reihenhäuser weitgehend stabil<br />
<strong>ANALYSE</strong><br />
<strong>KONZEPTE</strong> &<br />
Von den vielfach rückläufigen Preistendenzen bei den Eigentumsobjekten sind Einfamilien- und<br />
Reihenhäuser am wenigsten betroffen. In den starken und dynamischen Märkten, aber auch in<br />
Städten mit stagnierender Wohnungsnachfrage blieb das Preisniveau hier zwischen 2003 und 2005<br />
weitgehend stabil. Bei den Einfamilienhäusern zeigte sich in den dynamischen Märkten im vergangenen<br />
Jahr sogar wieder ein leichter Aufwärtstrend. In den Kommunen mit schrumpfenden Märkten<br />
gingen allerdings auch in diesen Marktsegmenten die Preise deutlich zurück.<br />
Eigentumswohnungen insgesamt mit weiteren Preisrückgängen<br />
In nahezu allen Märkten sind starke Preiseinschnitte bei Eigentumswohnungen zu verzeichnen. Besonders<br />
betroffen sind hiervon Neubau-Eigentumswohnungen ab Baujahr 1990 in den starken, dynamischen<br />
Märkten, wo seit 2003 Preisrückgänge von annähernd 10 % zu verzeichnen sind. Allerdings<br />
kommt es in stagnierenden Märkten zu einer leichte Erholung der Preise für Neubau- und Altbauwohnungen.<br />
Eigentumswohnungen der Baujahre 1949 bis 1989 erzielen in allen drei Markttypen<br />
die niedrigsten Kaufpreise; hier macht sich bemerkbar, dass insbesondere Bestände aus den<br />
60er und 70er Jahren oftmals nicht mehr den aktuellen Nachfragerwünschen genügen. Auch zukünftig<br />
ist in diesem Segment mit einem weiteren Preisrückgang zu rechnen.<br />
Altbau-Eigentumswohnungen weiterhin beliebt<br />
Ein vergleichsweise hohes Preisniveau weisen renovierte Altbauwohnungen der Baujahre bis 1948<br />
auf. In dynamischen Märkten übersteigt die Attraktivität dieser Wohnungen sogar die Einfamilienhauspreise.<br />
Diese Wohnungen kommen im Jahr 2005 im Durchschnitt für 2.040 €/m² an den<br />
Markt, allerdings sind auch hier die Preise gegenüber 2003 um 11 % gefallen. Die Attraktivität dieser<br />
Bestände, die sich oftmals in innenstadtnahen Lagen befinden, wird wesentlich geprägt durch<br />
die oft sehr hochwertig renovierten Wohnungen aus der Gründerzeit.<br />
Wohnungsmieten im Aufwärtstrend<br />
Während Kaufpreise für Wohnimmobilien in beinahe allen Großstädten stagnierend oder sogar<br />
rückläufig sind, ist bei den Wohnungsmieten in den meisten Städten wieder ein Anstieg zu verzeichnen.<br />
Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung auf den starken, dynamischen Märkten, in<br />
den vergangenen zwei Jahren waren hier Preissteigerungen von bis zu 15 % möglich, insbesondere<br />
bei den kleinen Wohnungen. Aber auch bei den stagnierenden Märkten zeigen sich deutliche<br />
Aufwärtsbewegungen. Dieser Trend dürfte auch eine Folge des seit Jahren überall zurück gehenden<br />
Neubauvolumens im Mietwohnungsbereich sein. Die durchschnittlichen Netto-Kaltmieten liegen<br />
gegenwärtig in den starken, dynamischen Märkten zwischen 7,55 und 9,00 €/m2
10 €/m²<br />
9,5<br />
9<br />
8,5<br />
8<br />
7,5<br />
7<br />
6,5<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
- 3 -<br />
Mietpreisentwicklung 2003 bis 2005<br />
1-2 Zimmerwohnung bis 1948<br />
3-4 Zimmerwohnung bis 1948<br />
1-2 Zimmerwohnung ab 1949<br />
3-4 Zimmerwohnung ab 1949<br />
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2003 2004 2005 2003 2004 2005 2003 2004 2005 2006<br />
schrumpfend stagnierend stark, dynamisch<br />
Markttyp<br />
Kleine Mietwohnungen besonders stark nachgefragt<br />
<strong>ANALYSE</strong><br />
<strong>KONZEPTE</strong> &<br />
Eine sehr starke Nachfrage besteht nach kleineren 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen, wobei insbesondere<br />
für Altbauwohnungen der Baujahre bis 1948 Spitzenmieten erzielt werden können. So liegen<br />
die Preise 2005 für eine kleine Altbauwohnung mit 1-2 Zimmern in starken, dynamischen Märkten<br />
bei durchschnittlich 9 €/m². Aber auch in den stagnierenden Märkten werden kleine Wohnungen<br />
stark nachgefragt und weisen ein hohes Mietniveau auf. Inwieweit diese Entwicklungen mit den<br />
seit 2005 geltenden HARTZ IV-Regelungen zusammenhängt, lässt sich momentan aber noch nicht<br />
sagen.<br />
Eine gewisse Ausnahme bilden hingegen die schrumpfenden Märkte, die überwiegend in Ostdeutschland<br />
zu finden sind. Das Niveau der Mieten ist hier deutlich geringer, es bewegt sich bei um<br />
die 5,00 €/m². Allerdings sind auch hier die Preisrückgange für Mietwohnungen zum Stillstand gekommen.<br />
Große Altbauwohnungen werden besonders in den dynamischen Märkten gesucht<br />
Ein relativ hohes Preisniveau weisen insbesondere die großen Altbauwohnungen der Baujahre bis<br />
1949 auf, vor allem auf den dynamischen Märkten, wie etwa München, Hamburg oder Frankfurt/Main).<br />
Hier liegt die durchschnittliche Miete inzwischen bei 8,45 €/m² und damit über der für<br />
Neubauwohnungen (ab Baujahr 1949). Deutliche Mietrückgänge von über 10 % hatten demgegenüber<br />
auch auf den dynamischen Märkten große Neubau-Wohnungen seit 2003 zu verzeichnen.
- 4 -<br />
<strong>ANALYSE</strong><br />
<strong>KONZEPTE</strong> &<br />
Preisübersicht (in € je m² Wohnfläche) Tab. 1<br />
Markttyp<br />
schrumpfend stagnierend stark/dynamisch<br />
Kaufpreise 2003 2004 2005 2003 2004 2005 2003 2004 2005<br />
Einfamilienhaus 1.600 1.600 1.500 1.590 1.580 1.560 1.810 1.760 1.770<br />
Reihenhaus 1.710 1.620 1.540 1.660 1.640 1.630 1.780 1.710 1.690<br />
ETW bis 1948 1.220 1.140 1.060 1.440 1.400 1.420 2.290 2.050 2.040<br />
ETW 1949 bis 1989 1.250 1.120 1.040 1.320 1.280 1.230 1.640 1.620 1.540<br />
ETW ab 1990 1.740 1.710 1.700 1.950 1.860 1.880 2.470 2.380 2.220<br />
Netto-Kaltmieten<br />
1-2 Zimmer bis 1948 5,15 5,15 5,05 5,75 5,90 6,25 7,85 7,75 9,00<br />
3-4 Zimmer bis 1948 5,10 4,95 5,05 5,55 5,25 5,40 8,80 7,80 8,45<br />
1-2 Zimmer ab 1949 5,55 4,95 5,20 6,05 5,75 6,00 8,65 8,00 8,40<br />
3-4 Zimmer ab 1949 5,55 4,60 4,70 5,95 5,25 5,40 8,50 7,30 7,55<br />
Quelle: IDN ImmoDaten GmbH<br />
Ansprechpartner für weitere Informationen:<br />
<strong>ANALYSE</strong> & <strong>KONZEPTE</strong> GmbH, Matthias Klupp, Friedensallee 9, 22765 Hamburg, 040/390 84 85,<br />
klupp@analyse-konzepte.de, www.analyse-konzepte.de<br />
IDN ImmoDaten GmbH, Dircksenstraße 41, 10178 Berlin, www.immodaten.net.<br />
Die Auswertungen basieren auf der Datenbank der IDN ImmoDaten GmbH. Dort werden kontinuierlich<br />
89 Quellen (Tageszeitungen und Online-Börsen) ausgewertet. Das entspricht monatlich einem Volumen<br />
von rd. 1,7 Mio. Anzeigen.<br />
In die Auswertungen einbezogen wurden alle Städte in Deutschland mit über 100.000 Einwohnern.<br />
Die Kategorisierung der Städte nach schrumpfenden, stagnierenden und starken/dynamischen Wohnungsmärkten<br />
erfolgte nach wissenschaftlichen Methoden unter Einbeziehung der Marktkenntnisse der<br />
Autoren.<br />
Beispielstädte für die Zuordnung zu Wohnungsmarkttypen:<br />
stark/dynamisch stagnierend schrumpfend<br />
z.B. München, Hamburg z.B. Berlin, Dortmund z.B. Chemnitz, Kassel