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Erfolgsfaktoren der sozialen Quartiersentwicklung - Analyse ...

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Projekte verstetigen<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sollten die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, um eine Integration <strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme aus<br />

unterschiedlichen Ressorts zu erreichen. Dazu ist ein kontinuierlicher<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Ebenen (Bund,<br />

Land, Kommune) hilfreich, um die vorhandenen Mittel und Programme<br />

optimal zu nutzen und investive und nicht-investive Mittel im Rahmen<br />

einer Gesamtstrategie einzusetzen. Für die Arbeit vor Ort ist ein gutes<br />

Wissen über die Ressourcen übergreifende För<strong>der</strong>ung notwendig. Daher<br />

kann hier ein übergeordnetes Informationsangebot hilfreich sein.<br />

Für die Finanzierung kleinerer Maßnahmen vor Ort können Quartierfonds<br />

hilfreich sein. Die darin zusammengefassten Mittel speisen sich aus den<br />

För<strong>der</strong>mitteln des Programms "Soziale Stadt". Die Bewohner und Initiativen<br />

in den Quartieren haben die Möglichkeit, auf unbürokratische Weise<br />

auf den Quartiersfonds zuzugreifen und Einzelprojekte in begrenztem<br />

Umfang zu finanzieren. Dabei sind alle Projekte för<strong>der</strong>ungswürdig, die<br />

einen Beitrag zur Stärkung <strong>der</strong> Gemeinschaft bzw. <strong>der</strong> Nachbarschaft,<br />

<strong>der</strong> Stadtteilkultur, <strong>der</strong> Identifikation mit dem Stadtteil sowie zur Aktivierung<br />

von Bewohnern leisten.<br />

Die Träger sozialer Prozesse sollten auf eine Verstetigung <strong>der</strong> im För<strong>der</strong>zeitraum<br />

begonnenen positiven Entwicklungen im Quartier hinwirken.<br />

Ziel ist die Sicherung eines Prozesses und des Projekterfolges durch Nutzung<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Strukturen. Im Mittelpunkt steht dabei das Engagement<br />

<strong>der</strong> Bewohner und <strong>der</strong> Initiativen vor Ort, das als eine Art Rückgrat<br />

<strong>der</strong> Prozessentwicklung fungieren kann. Darüber hinaus kann die<br />

Weiterführung <strong>der</strong> Finanzierung, wenn auch vielleicht nicht in vollem<br />

Umfang, helfen, zumindest die zentralen Projekte am Leben zu halten.<br />

Erfolgreiche Projekte sind langfristig ausgerichtet. Im besten Fall drückt<br />

sich ihr Erfolg darin aus, dass sie auf Dauer ohne öffentliche För<strong>der</strong>ungen<br />

tragfähig sind. Hierzu können die Wohnungseigentümer vor Ort<br />

durch Beteiligung an investiven und nicht-investiven Maßnahmen einen<br />

wesentlichen Beitrag leisten, da diese in <strong>der</strong> Regel in hohem Maße von<br />

<strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong> profitieren. In vielen Fällen ist <strong>der</strong> Fortbestand<br />

eines Projektes jedoch nur zu gewährleisten, wenn die finanzielle För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen auf Dauer erfolgen kann. Vielfach übernehmen<br />

die Projekte so wichtige Funktionen im Quartier, dass eine Verstetigung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung zu rechtfertigen ist. Eine pauschale Antwort auf die Frage,<br />

inwieweit eine För<strong>der</strong>ung langfristig erfolgen sollte, gibt es jedoch nicht.<br />

Dies kann nur in den jeweiligen Konstellationen vor Ort entschieden<br />

werden, wobei möglichst alle beteiligten Akteure einbeziehen sind und<br />

in die Pflicht genommen werden sollten.<br />

Zu den investiven Maßnahmen zählt die Schaffung <strong>der</strong> baulichen Voraussetzungen<br />

im Hinblick auf die Wohnungsbestände und das Wohnum -<br />

feld sowie die soziale Infrastruktur. Die Bereitstellung entsprechen<strong>der</strong><br />

Räumlichkeiten für Begegnungsstätten und Quartierszentren durch die<br />

Wohnungsunternehmen kann ein wichtiger Beitrag sein, ebenso wie die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> laufenden Kosten von Infrastruktureinrichtungen zur<br />

Verstetigung sozialer Maßnahmen.<br />

Vonseiten <strong>der</strong> Politik sollten die Voraussetzungen für nachhaltige Projekte<br />

geschaffen werden. Hierzu zählen die Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme,<br />

Beratungsleistungen und Bereitstellung von Know-how. Zur<br />

Sicherung <strong>der</strong> vorhandenen För<strong>der</strong>möglichkeiten sollten durch Bund und<br />

Län<strong>der</strong> Wege gefunden werden, um die kommunale Gegenfinanzierung<br />

auch bei kritischer Haushaltslage zu ermöglichen. Eine wichtige Rolle<br />

spielen die Akteure <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft. Die Kommunen sollten alle<br />

Möglichkeiten nutzen, um diese stärker in die <strong>Quartiersentwicklung</strong> einzubinden<br />

und in die Verantwortung zu nehmen.

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