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Ansmann Racing Royal Flash & Master-Smacker Testbericht, Teil 1

Ansmann Racing Royal Flash & Master-Smacker Testbericht, Teil 1

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<strong>Ansmann</strong>s neue Offroader<br />

<strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong><br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> & <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong><br />

<strong>Testbericht</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />

Im letzten Jahr erweiterte <strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong> den hauseigenen Fuhrpark für (überwiegend) Offroad-Fans<br />

mit geringem Budget wie kein anderes Unternehmen in der Modellsport-Branche: Elektrisch, mit<br />

Nitromethan oder - dank Exklusivvertrieb - mit 2-Takt Gemisch betrieben bietet sich für (fast) jede<br />

Sparte ein passendes Modell.<br />

Das alles nahm seinen Anfang mit einem Namen: <strong>Smacker</strong>. Der Buggy dahinter vermochte sich von Speedy Beast<br />

<strong>Master</strong> & Konsorten abzuheben und hinterließ trotz - oder gerade wegen? - seines günstigen Preises von knapp<br />

70€ (ohne RC) bzw. 140€ (RTR) einen recht guten Eindruck.<br />

Im Nachhinein betrachtet, war (und ist) der <strong>Smacker</strong> in seinen beiden Versionen neben dem Reely XC / X-<br />

Cellerator einer der meist verkauften Modelle der letzten Monate.<br />

"Konkurrenz fördert den Fortschritt!", heißt's nur allzu oft. Konkurrenz hat <strong>Ansmann</strong> in der <strong>Smacker</strong>-Liga kaum<br />

derzeit zu fürchten, am Fortschritt solle es dennoch nicht mangeln, sodass knapp 15 Monate nach dem <strong>Smacker</strong>-<br />

Debut ein Neuer grüßt: <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong>, und im Schlepptau kommt ein 1/10 4wd Elektro-Truggy (Man höre und


staune) auf derselben Chassisbasis angerast.<br />

Ob der <strong>Smacker</strong> damit wirklich seinen Meister gefunden hat, und ob der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> (Flush?) in bester RS4-MT<br />

Tradition den Wunsch vieler Elektro-Basher nach einem robusten, flinken 1/10 Truggy erfüllen kann, soll unser<br />

dreiteiliges Doppel-Review klären.<br />

Für diesen <strong>Testbericht</strong> wurde mir der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> RTR freundlicherweise von <strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong> zur<br />

Verfügung gestellt. Der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> wurde als ARTR-Version im Fachhandel gekauft.<br />

Die folgenden Ausführungen beziehen sich daher auf die Testmuster und können etwa aufgrund von<br />

Serienstreuung vor allem im Bereich der Messwerte nicht uneingeschränkt verallgemeinert werden.<br />

DIE MODELLE<br />

Allrad Offroader im<br />

Maßstab 1:10 mit<br />

Elektroantrieb<br />

ZUSATZAUSSTATTUNG<br />

ARTR & KIT:<br />

Motor<br />

RTR: Motor, Regler,<br />

Servo und 40MHz RC-<br />

Anlage<br />

ERFORDERLICHES ZUBEHÖR<br />

ARTR & KIT:<br />

RC-Anlage, Regler<br />

Lenkservo<br />

Antriebsakku<br />

Senderakku<br />

RTR: Antriebsakku<br />

8 AA Akkus (Sender)<br />

Alle externen Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!<br />

Buggy & Truggy? Kurz & bündig!<br />

Jeder, der sich auf diese Seiten verirrt, wird wahrscheinlich schon mitbekommen haben, was wir Modellsportler<br />

unter einem Buggy verstehen: Ein geländegängiges Fahrzeug mit im Vergleich zur Onroad-Fraktion größeren,<br />

profilbewehrten Reifen, längeren Querlenkern und größeren Stoßdämpfern. Im Falle des <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>s kommt<br />

übrigens noch ein Allrad-Antrieb dazu, welcher im Gegensatz zum heckgetriebenen Buggy eine bessere<br />

Geländegängigkeit und ein robusteres Fahrverhalten beschert.<br />

Buggies im Maßstab 1/10 so ihn auch der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> befolgt, kommen im leichten Gelände wie harten, ebnen<br />

Lehmböden, leichtem Kies oder niedrigem Rasen ganz gut zurecht. Querfeldein hilft dann aber auch der<br />

Allradantrieb nichts, zu kurz sind die Federwege und zu gering ist die Bodenfreiheit, um Fahrspaß aufkommen zu<br />

lassen.<br />

Und hier kommt der Truggy (Truck + Buggy) ins Spiel: Größer und breiter soll er sein - aber nicht ganz so<br />

hochbeinig wie die Monster-Trucks, die das bevorzugte Gelände des Truggies am rauen Ende abstecken. Trotzdem<br />

kommt ein Truggy genau dort gut zurecht, wo der Buggy aufgibt: höheres Gras, gröberer Schotter ... Natürlich<br />

kann ein Truggy auch im Buggyrevier bewegt werden, reagiert dort aufgrund seiner opulenteren Abmessungen<br />

jedoch nicht ganz so flink.<br />

So gesehen ist das neue <strong>Ansmann</strong> Offroad-Team eigentlich für (fast) alles gerüstet. Fragt sich bloß, wann kommt<br />

der passende Monster-Truck?<br />

Zwei Modelle, sechs Varianten


Der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> wie auch der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> werden von <strong>Ansmann</strong> in je drei verschiedenen Ausführungen<br />

angeboten. Zunächst gibt es da die bereits vom <strong>Smacker</strong> bekannte, klassische RTR-Version, die ein komplett<br />

gebautes, nur noch um Antriebsakku und Senderbatterien zu ergänzendes RC-Car beherbergt.<br />

Etwas mehr Spielraum für die Ausstattung, jedoch nicht unbedingt für die bastlerischen Gelüste bietet die ARTR<br />

(Almost RTR) Ausführung, die getreu ihrer Bezeichnung das fertig montierte Chassis samt Antriebsmotor, aber<br />

ohne weitere RC-Komponenten bietet - auch das ist mit Blick auf den <strong>Smacker</strong> nichts Neues.<br />

Ganz anders dagegen die Kit-Version beider Modelle: bis auf wenige bereits durchgeführte Montagearbeiten (etwa<br />

die Diffs) macht diese Version ihrem Namen alle Ehre - es handelt sich um einen klassischen Baukasten.<br />

Das Chassis - ein erster Überblick<br />

<strong>Ansmann</strong>s erster Offroader brachte ein für Elektromodelle äußerst unübliches Alu-Chassis mit, welches von einem<br />

Oberdeck aus flexiblem Kunststoff gestützt wurde.<br />

<strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> und <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> luden an dieser Stelle zum Rollentausch, sodass nunmehr ein (sehr flexibles)<br />

Kunststoff-Wannenchassis von einem versteiften Alu-Träger in grün gestützt wird.<br />

Die Chassisansicht (hier vom <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong>) macht recht schnell deutlich: Nach weiteren Ähnlichkeiten<br />

zwischen der aktuellen Offroad-Generation und ihrem Vorgänger zu suchen, ist ein kurzweiliges<br />

Unterfangen. Denn obwohl <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> & Co doch eine ganze Menge an <strong>Teil</strong>en vom <strong>Smacker</strong> ausborgen,<br />

hat <strong>Ansmann</strong> doch ein völlig neues Chassislayout daraus gestrickt: Der Motor wurde auf die rechte Seite<br />

verfrachtet, muss aber dank des unveränderten Winkelgetriebe-Arrangements weiterhin als Linksdreher<br />

auftreten - weshalb auch die neuen Ansmänner nur von frei timebaren Bürstenmotoren oder sensorlosen<br />

Brushless-Triebwerken zufrieden stellend auf Trab gebracht werden können. (Das Layout der asymmetrisch


gehaltenen Getriebeboxen schließt einen Rechtsläufer-Umbau aus)<br />

Das Chassis des <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong>s und <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong>s entspricht abgesehen von der ungewöhnlichen Motorposition<br />

dem Standard-Layout eines Mittelwellen-Offroaders: Ein dicker Antriebsknochen verbindet Hauptzahnrad und<br />

Achsgetriebe miteinander, die Komponenten wie Motor, Servo, Regler, Empfänger sowie der Antriebsakku werden<br />

dann entlang dieser Mittelwelle montiert. Das bei den beiden <strong>Ansmann</strong> Offroadern sehr knapp gehaltene Oberdeck<br />

verbindet schließlich beide Getriebeboxen, die Lenkung und die Lagerung des Hauptzahnrades um alle wichtigen<br />

Komponenten auszurichten und dem Chassis (knapp) ausreichende Steifigkeit zu verleihen. Seltsamerweise wird<br />

der Motorhalter nicht von diesen festigkeitssteigernden Maßnahmen erfasst, doch mehr dazu später!<br />

Einer meiner größten Kritikpunkte am <strong>Smacker</strong> war dessen Akku"halterung": Egal ob Stickpack oder<br />

Side-by-Side, serienmäßig waren beide Typen ziemlich auswurfgefährdet. Die Stickpacks scheiterten<br />

an den viel zu kurzen Endschienen der Halterung, während es Side-by-Side Packs verstanden, die<br />

weiche Akkustrebe derart aufzubiegen, um seitlich ins Freie schlüpfen zu können.<br />

Bei der neuen Generation ist das dank einer festeren, und nebenbei auch deutlich komfortableren Akkuspange<br />

und einer durch das Kunststoffchassis besser ausgeformten Akkuwanne kein Thema mehr: Egal ob Stickpack,<br />

Side-by-Side oder Lipo-Akku, wahlweise mit oder ohne(!) SBS-Ausformungen, alle werden sicher und fest im<br />

Chassis gehalten!<br />

Der etwas außermittig gehaltene vordere Akkupfosten geht zudem den Stickpack-Kabelanschlüssen aus dem<br />

Weg. Kurzum: Hier wurde eigentlich an alles gedacht, was beim <strong>Smacker</strong> schief gegangen ist.


Die Lenkung<br />

Die Lenkung der neuen <strong>Ansmann</strong> Offroader unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihrem Vorgänger, am<br />

allermeisten dadurch, dass das Lenkservo nun nicht mehr quer sondern längst zur Fahrtrichtung montiert wird,<br />

was den RC-Komponenten dahinter jede Menge Platz kostet. (ein quer zur Fahrtrichtung montiertes Lenkservo<br />

scheitert am geringen Platzangebot zwischen versteifenden Mitteltunnel und der äußeren Chassiswand.)<br />

Der Ackermann-Link, die<br />

Verbindung beider Lenkhebel


miteinander, wird wie beim<br />

Vorgänger unter der Mittelwelle,<br />

knapp über dem Chassisboden<br />

geführt. Nachdem diesmal<br />

allerdings ein Kunststoffchassis<br />

zum Einsatz kommt, welches im<br />

Gegensatz zur Alu-Platte des<br />

Vorgängers einiger<br />

Versteifungsrippen bedarf, fällt<br />

der Abstand zwischen<br />

Ackermann-Link und<br />

Chassisboden erschreckend<br />

gering aus.<br />

Gibt nun noch das weiche<br />

Chassismaterial beim<br />

Festschrauben der Lenkpfosten<br />

nach, streift der Ackermann-Link<br />

von nun an hör- und fühlbar am<br />

Chassis. (s. Bild links, vgl. mit<br />

dem <strong>Smacker</strong>)<br />

Die Lenkung kann mittels je einer<br />

dickeren Beilagscheibe (links im<br />

Bild oben das Original) unter den<br />

beiden Lagerpfosten von der<br />

unnötigen Reibung befreit<br />

werden. Der minimale<br />

Höhenunterschied fällt selbst<br />

beim Verschrauben des<br />

Oberdecks nicht ins Gewicht.<br />

An der fertig gebauten Lenkung<br />

zeigt sich wiederum die alte<br />

<strong>Smacker</strong>-Problematik: Die Kugeln<br />

der Anlenkung besitzen viel zu<br />

kurze Flanschhälse, sodass das<br />

Lenkgestänge der Aufhängung<br />

vor allem beim Einfedern nur<br />

durch deutlichen Flex der<br />

Kugelpfannen folgen kann.<br />

Das Problem ist beim <strong>Master</strong>-<br />

<strong>Smacker</strong> ausgeprägter als beim<br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> im Bild, da letzterer<br />

zwar längere Querlenker, aber<br />

nicht im selben Maße über<br />

größere Federwege verfügt.<br />

"Bump Steering", also das Ändern des Lenkeinschlags beim Einfedern, was im holprigen Gelände zum Verlust der<br />

Spurtreue führt, ist dem einen der beiden Ansmänner - dem <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> - fast völlig unbekannt, der andere<br />

dagegen muss mit moderat ausgeprägtem Bump-Steering leben. Zugegeben, in der Einsteigerklasse habe ich<br />

öfters weit Wilderes als beim <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> gesehen.<br />

Damit der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> in Sachen Lenkung nicht ungeschoren davon kommt, ist die Karosserie derart knapp<br />

beschnitten, dass das kurveninnere Rad eingefedert bei Volleinschlag streift. An dieser Stelle muss also noch kurz<br />

zur Lexanschere gegriffen werden.<br />

Schwerwiegender dagegen der Servosaver: Nicht einstellbar, ist er wie bei vielen Einsteigermodellen sehr weich<br />

geraten. Die Drehmomentübertragung von etwa 30-35 Ncm reicht für einen serienmäßigen <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong><br />

sicherlich aus. Beim <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> sieht die Sache mit seinen größeren, breiteren und schwereren Reifen in der Praxis<br />

doch etwas anders aus: Schon beim Lenken am Stand gibt der Servosaver fühl- und sichtbar nach, sodass zu


efürchten ist, dass er dank Nachlauf auch bei höheren Kurvengeschwindigkeiten aus dem Ruder läuft und dem<br />

Truggy entsprechend überproportional größere Kurvenradien beschwert.<br />

Der Antriebsstrang<br />

Wie größtenteils die Lenkung, so ist auch der Antriebsstrang beim <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> und beim <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> in<br />

identischer Ausführung vertreten: Das Motorritzel mit 21 Zähnen greift in ein Hauptzahnrad mit wahlweise 62 oder<br />

64 Zähnen und von da an geht's weiter ins Kegelradgetriebe mit einer Untersetzung von ca. 3,1:1. Beide<br />

Ansmänner fahren also mit einer Untersetzung von ca. 9 bis 9,5:1.<br />

Für den <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> ist das ein klarer Fortschritt in Bezug auf den <strong>Smacker</strong>, kann er doch nun endlich mit<br />

einer für Buggies adäquaten Untersetzung fahren und muss nicht mehr um den Gesundheitszustand seiner Elektr<br />

(on)ik fürchten.<br />

Der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> dagegen fährt mit dieser Untersetzung sicherlich grenzwertig, eine Untersetzung zwischen 11:1<br />

und 12:1, welche den größeren und schwereren Reifen Rechnung trägt, wäre zu bevorzugen. Leider ist das durch<br />

die verzwickte Konstruktion im hinteren Bereich des Chassis nicht ohne kleinere oder größere Umbauarbeiten<br />

möglich. (Mehr dazu im am Ende verlinkten Info-Thread)<br />

Der Antriebsstrang von <strong>Master</strong><br />

<strong>Smacker</strong> und <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> hat<br />

an manchen Stellen ein<br />

beachtliches Facelifting<br />

erfahren.<br />

Das Tellerrad des Differentials,<br />

beim Vorgänger nicht unbedingt<br />

ein Problem, wirkt nun deutlich<br />

solider verarbeitet. Triebling und<br />

Tellerrad laufen ihrer groben<br />

Verzahnung und Guss-Fertigung<br />

entsprechend relativ leicht und<br />

gleichmäßig obschon sie zu einer<br />

beachtlichen Lärmentwicklung<br />

imstande sind.<br />

Als einer der wenigen<br />

Hersteller in der Branche<br />

liefert <strong>Ansmann</strong> (nebst<br />

Traxxas) das<br />

Motordrehmoment per<br />

Teleskopwellen bei den Rädern<br />

ab. Teleskopwellen sind<br />

Doppelkardangelenke, welche den


Längenausgleich, der beim<br />

Einfedern unerlässlich ist, über ein<br />

zentrales Mittelstück ermöglichen<br />

und damit klassischen Outdrives<br />

und den damit verbundenen<br />

Problemen bei falscher Auslegung<br />

(exzessiver Verschleiß,<br />

Herausspringen des<br />

Antriebsknochens) von vornherein<br />

vorbeugen.<br />

Die Teleskopwellen des<br />

<strong>Smacker</strong>s wussten nicht so<br />

recht zu überzeugen, da die<br />

ineinander gesteckten<br />

Kunststoffwellen derart<br />

schwergängig liefen, dass sie<br />

sogar die Aufhängung<br />

blockierten.<br />

Mit einem neuen, edel wirkenden<br />

Alu-Mittelstück ist<br />

Schwergängigkeit kein Thema<br />

mehr: die Wellen gleiten selbst<br />

unter Beanspruchung leicht und<br />

geschmeidig.<br />

Außerordentlich interessant<br />

geht es schließlich auch noch<br />

im Inneren der<br />

Differentialgetriebe zu.<br />

Sämtliche Komponenten sind<br />

recht großzügig dimensioniert und<br />

die Zahnräder (vermutlich) aus<br />

Grauguss gefertigt.<br />

Ein Stift durch die Achse der<br />

Satellitenräder hindurch verbindet<br />

beide Differentialabtriebe und<br />

ermöglicht so eine zusätzliche<br />

Lagerung, was der Führung der<br />

Abtriebe und letzten Endes der<br />

Lebensdauer des Diffs zugute<br />

kommt. Das Innere des<br />

Differentials ist natürlich wie der<br />

Rest vom Getriebe großzügig<br />

geschmiert. Das Fett wurde nur<br />

zu Fotozwecken entfernt.<br />

Dieses wird nämlich, genau wie die bekannten Tamiya 3-Spider-Diffs nicht über das Gehäuse, sondern anhand<br />

der Teleskopwellen in der Getriebebox gelagert.


Die Getriebeboxen sind aus verhältnismäßig dünnem Material gefertigt, ihnen widerfahren jedoch wie<br />

schon beim Vorgänger keine größeren Kräfte, zumal die Querlenkerhalter separat am Chassis montiert<br />

werden und auch die Dämpferbrücken großflächig abgestützt sind.<br />

Erstaunlich an dem oben abgebildeten Setup ist jedoch vielmehr, dass <strong>Ansmann</strong> das Getriebe des <strong>Master</strong>-<br />

<strong>Smacker</strong>s bzw. <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong>s (wieder) für Linksläufermotoren auslegt, wo doch Rechtsläufer die Norm sind. Fast<br />

alle Motoren haben ihre Vorzugsdrehrichtung vom Motorkopf aus gesehen im Uhrzeigersinn. Müssen sie anders<br />

herum drehen, so gebietet ihr Timing - vergleichbar mit der Vorzündung eines Verbrennungsmotors, welche dann<br />

zur "Nachzündung" wird - größeren Kraftentwicklungen rasch Einhalt.<br />

Im Klartext bedeutet das, dass für die beiden Ansmänner nur völlig frei timebare Bürstenmotoren und sensorlose<br />

Brushlessmotoren in Frage kommen. Bei allen anderen Motoren gelingt die Drehrichtungsumkehr durch Verpolung<br />

der Motorkabel nicht ohne dramatischen Leistungsverlust.<br />

Kurioserweise wird auch der serienmäßige Motor gegen seine Vorzugsdrehrichtung betrieben: Die richtige Polung<br />

verleiht dem Motor mehr Kraft und er erreicht höhere Drehzahlen - bloß fahren die Modelle nun rückwärts!<br />

<strong>Ansmann</strong> verschenkt hier einiges an Leistung zugunsten elektrischer Ineffizienz.<br />

Die Probleme nehmen damit aber noch kein Ende: Büchsenmotoren sind mit Hammerkohlen ausgestattet, weil sie<br />

keine Kohlenschachtführungen besitzen. Dreht nun der Kollektor gegen seine bei der Ausrichtung der Kohlen<br />

vorgesehene Richtung, so springen die Kohlen sehr leicht und können kaum vernünftig Strom übertragen, was<br />

wiederum in hoher Wärmeentwicklung, geringer Leistung und kurzer Lebensdauer resultiert.


Oftmals sorgte das ungeschützte<br />

Hauptzahnrad des <strong>Smacker</strong>s für Frust, da<br />

nur allzu schnell kleine Steine ihren Weg<br />

zwischen die Zähne des Getriebes fanden<br />

und dann dank einer Chassisplatte ohne<br />

"Auswurfloch" der Fahrt ein jähes Ende<br />

bereiteten.<br />

Mit der neuen Modellserie soll das alles besser<br />

werden, und so sorgte <strong>Ansmann</strong> nicht für das<br />

(klassenübliche) Fenster im Chassis unter dem<br />

Hauptzahnrad, sondern bedachte dieses und<br />

das Motorritzel mit einer gemeinsamen<br />

Abdeckung.<br />

Wer sich an dieser Stelle jedoch einen<br />

gekapselten Antriebsstrang à lá Tamiya<br />

erwartet, wird leider enttäuscht, denn die<br />

Abdeckung lässt vor allem zum Heck der<br />

Offroader hin noch reichlich Platz offen, aber<br />

auch nach vorne hin vermag die Abdeckung<br />

keinen lückenlosen Schutz gegenüber steinigen<br />

Eindringlingen zu bieten.<br />

Mit der neuen Getriebeabdeckung musste leider<br />

auch der alte, robuste Motorhalter aus Alu-<br />

Guss abdanken. Der Lagerbock für die<br />

Mittelwelle ist nun Bestandteil des Chassis, der<br />

Motorhalter, eine delikate Konstruktion aus Alu<br />

und Kunststoff, wird dagegen mit vier<br />

Schrauben separat befestigt, ohne dass er sich<br />

irgendwo sonderlich gut abstützen könnte. So<br />

verwundert es nicht, dass die Motorhalterung<br />

von <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> & Buggy-Companion fühlbar<br />

flexibler ausfällt als beim Vorjahrsmodell - die<br />

ganze Tragweite der verzwickten Konstruktion<br />

soll im nächsten Abschnitt aufgedeckt werden.<br />

Einstweilen ist noch von dem extra langen<br />

Motorritzel Notiz zu nehmen: Nur damit langt<br />

der Motor nahe genug an das Hauptzahnrad<br />

heran, sodass das Getriebe vorbildlich fluchtet.<br />

Dank seiner besseren Führung läuft das Messingritzel diesmal übrigens völlig frei von Schlag und Unwucht, sodass<br />

das Zahnflankenspiel zwischen Motorritzel und Hauptzahnrad (bis auf dessen kleine Unwucht) sehr präzise<br />

eingestellt werden kann - das geschieht übrigens, indem die drei Schrauben auf der Seite der Alu-Platte gelöst,<br />

und letztere gegenüber der Kunststoff-Basis des Motorhalters verschoben wird.


Die Getriebeabdeckung wird insgesamt sieben Mal an verschiedenen <strong>Teil</strong>en des Chassis und der<br />

Hinterachse festgeschraubt, ohne dabei die Motorhalterung auch nur eines Blickes zu würdigen. (Eine<br />

Verbindung von Abdeckung und Motorhalterung würde letzterer in Sachen Steifigkeit immens zu Gute kommen)<br />

Dennoch: Will man das Zahnflankenspiel justieren oder gar Ritzel bzw. Motor wechseln, so kommt man nicht um<br />

den vollständigen Ausbau der Motorplatte umhin. Drei Schrauben an der Chassisunterseite sind schnell gelöst,<br />

doch die vierte Schraube liegt genau unterhalb der siebenfach angebolzten Abdeckung - zu deren Demontage<br />

nochmals zwei Schrauben für die Akkuhalterung gelöst werden müssen.<br />

Macht also insgesamt 7 plus 2 plus 4 gleich 13 Schrauben die da für Arbeiten am Antrieb fällig werden - toi toi<br />

toi!


Mit einem kleinen Loch an der oben gezeigten Stelle gelingt es jedoch, die vierte Motorblockschraube<br />

direkt zu erreichen und mit einem magnetischen Schraubendreher durch die Abdeckung hindurch ins<br />

Freie zu befördern. Die kleine Bohrung ist mit einer Karolochfräse o.ä... schnell gemacht, und wer das nicht<br />

tut, der - s. oben - fordert Sisyphos unweigerlich zum Duell heraus.<br />

Insgesamt gesehen ist der neue Antriebsstrang der beiden <strong>Ansmann</strong> Offroader vor allem im Bereich der<br />

Teleskopwellen ein merklicher Fortschritt. In die Hose gegangen sind indes die Bemühungen um einen Schutz für<br />

die erste Getriebestufe: So wurde die Abdeckung kurzerhand zum integralen Chassisteil - sie versteift die<br />

komplette Heckpartie - auserkoren, doch wurde verabsäumt<br />

● den im Vergleich zum <strong>Smacker</strong> schwachbrüstigen Motorhalter daran teilhaben zu lassen, und<br />

● serienmäßig für eine rasche Ausbaumöglichkeit desselben zu sorgen - Eine vertikale Lasche an der<br />

Abdeckung samt entsprechender Bohrung in der Motorplatte hätten anstelle der vierten Schraube unter der<br />

Abdeckung hätte dazu ja genügt.<br />

Beim <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> kommt noch hinzu, dass das Hauptzahnrad radial an seiner Abdeckung streift, sodass hier erst<br />

einmal von innen etwas Material abgetragen werden muss - Dremel & Co mit kleinem Schleifaufsatz leisten<br />

wertvolle Dienste. Erst dann können jene Schrauben, die gleichzeitig die hintere Getriebebox zusammenhalten<br />

festgezogen werden.<br />

Nachdem jedoch der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> dasselbe Setup problemlos verwendet, handelt es sich eher um<br />

Fertigungsprobleme beim getesteten Truggy-Exemplar.<br />

Buggy vs. Truggy: die Aufhängung


Die Aufhängung beider Offroader orientiert sich stark an deren gemeinsamen Vorgänger, an den vor allem die PBS-<br />

Lenkhebel der Vorderachse erinnern. Die Radträger der Hinterachse wurden genauso wie die Schwingen des Buggys<br />

etwas modifiziert und fußen nun in mit einer Metallspange verstärkte Querlenkerhalter am Chassis.<br />

<strong>Ansmann</strong> muss man auf jeden Fall zugute halten, dass der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> Truggy tatsächlich längere Querlenker und<br />

Stoßdämpfer spendiert bekommen hat, und seine breitere Spur nicht durch exzessives Felgenoffset und Radachsen-<br />

Spurverbreiterungen erhält, womit er die Vorteile einer breiteren Aufhängung in Sachen Geländegängigkeit und<br />

Kurvenstabilität auch ausnutzen kann. (Seine Felgen besitzen im Vergleich zum <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> und anderen<br />

Stadium Trucks dennoch ein recht prominentes Offset!)<br />

(Bild für eine Großansicht anklicken!)<br />

Die Vorderachse des <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> verbirgt sich hinter einem ausladenden Frontrammer. Über das PBS-<br />

System lässt sich der Sturz an der Kugelaufnahme des oberen Querlenkers bzw. auch in Maßen der Nachlauf an<br />

der Vorderachse über einen Clip an der Dämpferbrücke/Querlenkerhalterung einstellen.<br />

Mehr Sturz an der Vorderachse verleiht mehr Seitenführung in der Kurve, weil sich die Reifen durch die leichte<br />

Schrägstellung - sie zeigen nach oben hin zueinander - besser im Untergrund abstützen können. Mehr Nachlauf -<br />

also das Zurückneigen des vorderen Querlenkers - beschert dem <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> ein sanfteres Einlenkverhalten und<br />

mehr Spurstabilität im rauen Gelände.<br />

Auch die Spur der Vorderräder lässt sich über die einfachen Gewindestangen der Lenkung einstellen. Weisen die<br />

Vorderräder - von oben gesehen - nach vorne auseinander, so nennt man dies Nachspur. Nachspur verbessert das<br />

Einlenkverhalten auf Kosten des Geradeauslaufs. Nachdem es um diesen im Gelände ohnehin nicht zu gut bestellt<br />

ist, werden vor allem 4wd Fahrzeuge wie es die beiden Ansmänner nun mal sind, meist mit einem geringen Maß an<br />

Nachspur gefahren. Das Gegenteil von Nachspur wird als Vorspur bezeichnet. Hierbei weisen die Vorderräder von<br />

oben betrachtet in Fahrtrichtung zusammen, was zwar den Geradeauslauf verbessert, jedoch mit deutlichem<br />

Untersteuern bzw. geringerer Kurvenwilligkeit erkauft wird.<br />

Das Setup des fertig gebauten <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> mit geringfügiger Nachspur und negativem Sturz sowie symmetrisch<br />

eingestelltem PBS lässt an dieser Stelle jedenfalls keinen Anlass zur Kritik.


für eine Großansicht anklicken!)<br />

Am Heck des <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> findet sich ein Mini-Rammer wieder, welcher in bekannter Manier die hintere<br />

Dämpferbrücke über eine Strebe abstützt.<br />

Auch hier lässt sich der Sturz über eine einfache Gewindestange einstellen. Dazu muss jedoch wie bei der Lenkung<br />

die Kugelpfanne ausgeclipst werden. Daneben bieten sich, für Einsteiger weniger wichtig, noch minimale<br />

Variationsmöglichkeiten für das Rollzentrum der Hinterachse. Großartige Wirkungen darf man hier jedoch nicht<br />

erwarten, zumal das Rollzentrum der Vorderachse weitgehend fix ist und damit der Rollachse nicht viel Spielraum<br />

bleibt.<br />

Die Geometrie der Hinterachse sorgt beim Beschleunigen und Einfedern für eine rapide Sturzzunahme, sodass das<br />

Heck des <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> sehr spursicher auftreten sollte - die Praxis im dritten <strong>Teil</strong> wird's zeigen!<br />

(Bild


für eine Großansicht anklicken!)<br />

(Bilder<br />

Die größten Unterschiede zwischen den beiden Offroadern finden sich natürlich an der Aufhängung<br />

wieder. Nicht nur, dass der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> im direkten Vergleich "Stummelfüßchen" besitzt, sind die<br />

Anlenkungen (bis auf die PBS) einteilig aus Kunststoff ausgeführt. Die Einstellmöglichkeiten im Vergleich zum <strong>Royal</strong><br />

<strong>Flash</strong> beschränken sich beim <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> daher auf den Sturz der Vorderachse. Der hintere Montagepunkt am


chassisseitigen Lenkhebel verändert neben der Spur gleichzeitig die Ackermann-Geometrie, während die die<br />

alternativen Lochpaare des hinteren Radträgers nicht nur den Radsturz, sondern wie schon erwähnt auch das<br />

Rollzentrum beeinflussen - den Einsteiger sollte das nicht weiter bekümmern.<br />

Weitere geometrietechnische Unterschiede der beiden Offroader finden sich beim Anstellwinkel der Dämpfer.<br />

welche beim Buggy relativ steil gefahren werden.<br />

Die Stoßdämpfer der<br />

<strong>Ansmann</strong>-Offroader sind für<br />

(A)RTR Modelle sauber<br />

gebaut: Recht leichtgängig,<br />

und mit minimalen (<strong>Royal</strong><br />

<strong>Flash</strong>) bis gar keinen<br />

(<strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong>)<br />

Lufteinschlüssen machen<br />

sie jedenfalls einen weit<br />

besseren Eindruck als die<br />

Dämpfer des <strong>Smacker</strong>s,<br />

welche teils erst nach<br />

eingehender Bearbeitung<br />

der Kolbenplatten<br />

brauchbar wurden.<br />

Jedoch wirkt das<br />

Dämpfersetup für richtige<br />

Offroad-Verhältnisse nicht<br />

ganz stimmig: Das relative<br />

steife Öl bzw. die kleinen<br />

Löcher in der Kolbenplatte<br />

lassen die Dämpfer in<br />

Verbindung mit den weichen<br />

Federn sehr träge<br />

ansprechen.<br />

Zu träge für das Terrain abseits präparierter Pisten und ebenem Boden, sodass eine der ersten Tuningmaßnahmen<br />

beim <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> wie beim <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> das Befüllen der Dämpfer mit weicherem Öl darstellen sollte.<br />

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die Bereifung: Der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> setzt auf sehr schmale<br />

Felgen (vorne wie hinten!) und kann dank des dicken Reifengummis (mit Bauchweh) ähnlich alten Tamiya-Reifen<br />

ohne Einlagen auskommen. Das Stoppelprofil mittlerer Tiefe und geringer Dichte sollte auf allen möglichen lockeren<br />

wie feuchten Untergründen zurecht kommen. Harte Böden wie trockener Lehm stehen sicherlich nicht auf der<br />

Wunschliste dieses Profils.<br />

Der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> dagegen nennt selbstverständlich eine weit bulligere Bereifung sein eigen. Interessant dabei ist,<br />

dass nicht herkömmliche 2,2" Truckfelgen (vgl. mit dem ST-Reifen in der Mitte) sondern quasi Oversize-Felgen zum<br />

Einsatz kommen. Der resultierende Niederquerschnittsreifen leidet akut unter seiner Einlage, die kaum über das


Felgenbett hinausragt und demnach wenig zur Stützung beitragen kann - die Reifen walken, und das nicht gerade<br />

wenig.<br />

Das dichte Profil geringer Dichte könnte ganz gut auf klassischen Offroadpisten funktionieren, doch die dünne<br />

Reifeneinlage vermag die Seitenwände nicht wirklich zu stützen, sodass sich der Reifen auf hartem Untergrund<br />

ziemlich schwammig anfühlt (und nicht genügend Biss für weichere Böden besitzt).<br />

Checkpoint!<br />

Seltsam, was da bei <strong>Ansmann</strong> vorgeht! Auf den ersten Blick erscheinen <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> und <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> wie die<br />

neuen Offroad-Helden am Low-Budget Sektor: Man hat sich vieler Kritikpunkte des Vorgängers angenommen<br />

und das Resultat sieht aus, wie zwei modernisierte, grundsolide Offroader zum Preis des <strong>Smacker</strong>s.<br />

Auf den zweiten Blick wird hingegen deutlich, dass teils gute Designansätze des <strong>Smacker</strong>s zugunsten<br />

uninspirierter, weniger stabiler und unnötig komplizierter Lösungen aufgegeben wurden. (Erinnern wir und an<br />

den Motorhalter und die Lenkung ...)<br />

Das war es aber schon mit der Kritik am <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>. Bis auf den verkorksten Motorhalter kann er auf der<br />

Werkbank seinen Vorgänger in allen Belangen übertreffen: sorgfältig gewählte Untersetzung, ein sicherer<br />

Akkuhalter, reibungsarme Antriebswellen und besser gebaute Stoßdämpfer sprechen jedenfalls stark für den<br />

Newcomer. Als Altlasten sollen dabei die geringe Bewegungsfreiheit der Spurstangen an der Lenkung sowie die<br />

Getriebeauslegung für Linksläufer nicht unerwähnt bleiben.<br />

Anders dagegen sieht der erste Checkup für den <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> Truggy aus: An einigen Stellen von signifikant<br />

schlechterer Montagequalität als der (sehr gut aufgebaute) <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> wie das streifende Hauptzahnrad, ein<br />

generell schwergängigerer Antriebsstrang und das hakelnde Frontdiff könnten noch mit Qualitätsschwankungen<br />

begründet werden.<br />

Dass der ohnehin schon weiche Servosaver sowie die Untersetzung vom <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> übernommen wurden,<br />

dagegen nicht. Gerade die für Truckverhältnisse äußerst "sportliche" Untersetzung wird den Motor ebenso rasch<br />

zur Weißglut treiben wie schon einst beim <strong>Smacker</strong>. Auch die Bereifung mit ihren weitgehend unwirksamen<br />

Einlagen muss sich noch einer harten Probe stellen.<br />

Was ich am <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> dagegen grundsätzlich positiv finde, das ist sein Konzept selbst: Seit dem RS4-MT von<br />

HPI-<strong>Racing</strong> gab es (mit einer Ausnahme von GM/Graupner) keinen Elektro-Allrad-Truck mehr, wo doch<br />

insbesondere durch leistungsfähige Brushless-Motoren und Lipo-Akkus die Nachfrage nach solchen Modellen in<br />

den letzten Jahren beträchtlich gestiegen ist.<br />

Nun, ob der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> die Wünsche der Elo-Truggy Gemeinde erfüllen kann, wird sich noch zeigen müssen.<br />

Fest steht jedenfalls, dass er einer der ersten neuen Modellen dieser Klasse ist. Leider scheint <strong>Ansmann</strong> das<br />

Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der beiden klar auf den <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> gelegt zu haben, sodass der <strong>Royal</strong>-<br />

<strong>Flash</strong> mit seinen Unstimmigkeiten eher die Rolle eines Nebenprodukts einnimmt - was schade ist.<br />

● Weiter zum 2. <strong>Teil</strong> - RTR Ausstattung und Zubehör<br />

● Weiter zum 3. <strong>Teil</strong> - Fahrpraxis und Bewertung<br />

● Diskutiere mit! Im Info Thread rund um die neuen <strong>Ansmann</strong> Offroader!<br />

Text und Bilder von Aaron Banovics<br />

Dieser Bericht wurde am 25.8.2008 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.


RTR-Time!<br />

<strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong><br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> & <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong><br />

<strong>Testbericht</strong>, <strong>Teil</strong> 2<br />

Klassischerweise rückt der zweite Abschnitt dreiteiliger offroad-CULT <strong>Testbericht</strong>e die RTR-Beigaben in den<br />

Mittelpunkt. Für unsere Ansmänner bedeutet das: einer muss draußen bleiben, denn der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> wurde in<br />

der ARTR-Version gekauft.<br />

Nichts desto trotz treffen die folgenden Aussagen und Einschätzungen natürlich auch auf die RTR-Version des<br />

Truggies zu, da sie dieselben Komponenten wie der RTR <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> verwendet. Der Motor ist auch in<br />

den Non-RTR Versionen enthalten.<br />

Folgende RTR-Komponenten zählen zur Ausstattung des RTR <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>s:<br />

● 40 MHz AM Drehknopfanlage<br />

● elektronischer, wasserdichter Vorwärts/Bremse/Rückwärts Regler<br />

● Lenkservo


Auf den ersten Blick erscheint scheint sich im Vergleich zum <strong>Smacker</strong> wenig getan zu haben - die Aufzählung<br />

entspricht dem, was man von einem Elektro-RTR zum sinnvollen Betrieb erwarten kann.<br />

Alle externen Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!<br />

Die Komponenten im Detail<br />

Dicht gedrängt, sauber verdrahtet und kaum unter der niedrigen Buggy-Haube zu verbergen<br />

präsentiert sich die komplette RTR-Ausstattung des <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>s. Der Regler ist zumindest vom<br />

Aussehen her ein alter Bekannter aus dem Original-<strong>Smacker</strong> (der seinerseits wiederum stark an die<br />

entsprechenden Carson/MTroniks Regler erinnert)<br />

Diesmal hat <strong>Ansmann</strong> jedoch sowohl auf einen Setup-Knopf wie auch auf einen Ein-Aus Schalter verzichtet,<br />

und während ersteres zunächst mal mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen wird (Ich bin kein Fan von<br />

Reglern, die ihr Setup selbst zu erraten vermeinen), so wird letzteres deutlich positiver aufgefasst. (Ich bin<br />

auch kein Fan von klapprigen Ein/Aus Schaltern an dünnen Kabeln!)<br />

Bezüglich des automatischen Reglersetups sollte ich später eines Besseren belehrt werden - es funktioniert<br />

nämlich weit zuverlässiger als bei LRPs Micro AI im damaligen Shark 18 RMT Testmuster. Der Regler<br />

braucht anfangs seine zwei Sekunden um die Gas-Neutralstellung am Sender zu interpretieren, doch dann<br />

klappt's vorwärts und rückwärts genauso gut wie mit herkömmlichen One-Touch Reglern.<br />

Auch wenn der neue <strong>Ansmann</strong>-Regler keinerlei technische Details über sich Preis gibt, so verrät die<br />

mit dem Elite V/R 13T des alten <strong>Smacker</strong>s unter selben Bedingungen vergleichbare<br />

Wärmeentwicklung, dass das nominelle Limit des Neuen ebenfalls um die 13 Turns liegen dürfte.


Das bedeutet natürlich auch, dass die<br />

beliebten 17-Winder Motoren als kräftige<br />

Tuningmaßnahme ohne Reglertausch (und<br />

beim Buggy auch ohne Veränderung der<br />

Untersetzung) gefahren werden können.<br />

Für alle, die lieber eigene Regler<br />

verwenden, hält das Chassis links vom<br />

Motor eine eigene Schalterhalterung<br />

bereit.<br />

Doch Achtung! Wer bei der Montage der<br />

Prägung am Chassis Folge leistet, der<br />

riskiert, dass sich sein Modell beim Fahren<br />

über Stock und Stein kurzerhand<br />

ausschaltet - die OFF-Position ist dann<br />

nämlich hinten!<br />

Unter dem Regler befindet sich das Lenkservo - und dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass<br />

es Kunststoffgetriebe und eine Gleitlagerung im Gehäuse besitzt, dabei nicht besonders kräftig oder schnell<br />

ist. Wenig - aber jedenfalls ausreichend.<br />

Für größere ausrüstungstechnische Variation sorgt schließlich noch die Sender/Empfänger Kombination: Der<br />

feine kompakte 40MHz AM Empfänger musste einem deutlich größeren Exemplar weichen, welches in Sachen<br />

Verarbeitung mit seinem Vorgänger aus dem RTR-<strong>Smacker</strong> nicht Schritt halten kann.


Beim Thema "Sender" sieht es leider ähnlich aus. Die <strong>Ansmann</strong> W1 (Acoms) Fernsteuerung des<br />

<strong>Smacker</strong>s überzeugte mit guter Verarbeitung, toller Haptik, schickem Design und den wichtigsten<br />

Funktionen (Servoreverse, Lenkeinschlagsbegrenzung, Trimmung) onboard.<br />

So kommt es, dass ich diese Fernsteuerung immer noch gerne als Zweitsender benutze, falls meinem FM-<br />

System wieder einmal die Empfänger ausgehen oder schnell ein unkompliziertes Testsystem ins Modell<br />

installiert werden soll. Ich denke eine bessere Beschreibung für echten "Mehrwert" einer RTR-Packung gibt<br />

es nicht.<br />

Ob diesen "Mehrwert" auch die <strong>Ansmann</strong> W2 Anlage, die RTR-Beigabe zum neuen <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> zu bieten<br />

vermag, ist äußerst fraglich: Wie schon zuvor beim Vergleich der Empfänger hinkt auch hier die Verarbeitung<br />

sicht- und fühlbar hinterher. Eine Servowegsbegrenzung für die Lenkung fehlt überdies und das Lenkrad<br />

kann anstelle eines griffigen Gummiüberzugs nur geripptes Plastik vorweisen. Das anstelle einer Ladebuchse<br />

ein großes Loch im Gehäuse klafft, soll nur noch am Rande erwähnt werden.<br />

Checkpoint!<br />

Auch wenn ich exzessive Vergleiche der Art <strong>Smacker</strong> vs. <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> (vs. <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong>) vermeiden wollte -


sie bieten sich einfach an allen Ecken und Enden an! ;-)<br />

Ging der Punkt beim Chassis-Check noch klar an den <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>, so kann dessen Ausstattung im RTR-<br />

Bereich "dank" akuter Einsparungen beim Sender nicht wirklich mithalten. Da nutzt auch der nette<br />

Automatik-Regler nicht mehr viel.<br />

Aber um das Ganze in Relation zu sehen: Was <strong>Ansmann</strong> hier für nicht ganz 140 Euro UVP abliefert, das ist<br />

(immer noch) beachtlich, auch wenn die Ausstattung ihren Zweck mittelfristig nicht mehr so gut zu erfüllen<br />

vermag, wie beim Ur-<strong>Smacker</strong>.<br />

● Weiter zum 3. <strong>Teil</strong> - Fahrpraxis und Bewertung<br />

● Zurück zum 1. <strong>Teil</strong> - Überblick und Chassisaufbau<br />

● Diskutiere mit! Im Info Thread rund um die neuen <strong>Ansmann</strong> Offroader!<br />

Text und Bilder von Aaron Banovics<br />

Dieser Bericht wurde am 25.8.2008 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.


Die letzten Startvorbereitungen<br />

<strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong><br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> & <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong><br />

<strong>Testbericht</strong>, <strong>Teil</strong> 3<br />

Während der RTR <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> dank der guten Montagequalität und dem voreingestellten Regler bis auf<br />

den Akku eigentlich "ready-to-run" ist, gibt es beim ARTR <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> natürlich noch einiges mehr zu tun. So<br />

wurde ein schnelles, kräftiges Lenkservo (Thunder Tiger DS1015) und ein <strong>Ansmann</strong> Elite 13T V/R Regler<br />

verbaut. Die Wahl der RC-Anlage fiel auf ein 40MHz Hitec FM-System. während sich leistungsstarke Orion<br />

Race Spec 3600 Lipo-Akkus um den Energiehaushalt beider Modelle kümmern.<br />

Alle externen Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!<br />

Die ersten Testrunden ...


... finden traditionsgemäß auf der Graspiste im heimischen Garten statt. Der kurz gemähte Rasen bringt enorm<br />

viel Grip mit, sodass Unzulänglichkeiten wie etwa zu weiche Servosaver sofort auffallen. An das Fahrwerk<br />

werden dagegen (vor allem mit der Baukastenmotorisierung beider Modelle) keine sonderlich hohen Ansprüche<br />

gestellt.<br />

Im Vergleich zum <strong>Smacker</strong> fährt sich der neue <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> deutlich besser, insofern er die Kurven bei<br />

gleicher Geschwindigkeit enger nehmen kann.<br />

Das Lenkverhalten selbst wirkt dabei jedoch etwas merkwürdig; fast so, als würde der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> von<br />

einem unsichtbaren Räderpaar 20cm vor dem Frontrammer gelenkt werden. Dementsprechend fühlt er sich<br />

teils wie ein gezogener Karren an. Für absolute Einsteiger sicherlich von Vorteil, weil das Lenkverhalten damit<br />

sehr berechenbar und absolut unkritisch ist, ohne andererseits allzu heftig zu untersteuern.<br />

Die Federung des <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>s ist vergleichsweise träge, sodass der Buggy bei Vollgas in engen Kurven<br />

auf Rasen gerne kippt. Aus Schotter, Kies, Erde, Asphalt... sollte das nicht passieren.<br />

Die Beschleunigung des <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong>s ist zwar schon fühlbar besser als jene des Original <strong>Smacker</strong>s, könnte<br />

aber immer noch etwas explosiver ausfallen. (Oder ist sie aus Einsteigersicht genau richtig?)<br />

Verantwortlich dafür zeigt sich allerdings nicht der Antriebsstrang, welcher trotz beachtlicher<br />

Lärmentwicklung recht leichtgängig läuft, sondern die Regler-Motor-Combo.<br />

Mit einem guten, frei timebaren 17-Turn Motor (Die Baukastenuntersetzung kann verwendet werden) und<br />

einem stärkeren Regler - das sollte dann aber ein Winzling vom Format eines LRP Quantums oder Ähnlichem<br />

sein, denn der Stock-Regler überm Servo beult bereits die Karosserie aus - ist hier auf jeden Fall mehr<br />

möglich. Und das Fahrwerk verträgt's auch!<br />

Kandidat Nummer zwei: Ebenso steif gefedert, ebenso stark untersetzt und demnach ob seiner größeren und<br />

schwereren Reifen überfordert, kann der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> dem <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> am heimischen Rasen nicht das<br />

Wasser reichen<br />

"Wir haben einen netten Einsteiger-Buggy, lasst uns doch einen Truggy draus machen!" war hier die Devise,<br />

und die Ambitionen reichten für eine "echte" verbreiterte Aufhängung. (Obwohl der RF enormes Offset an den<br />

Felgen verwendet, um noch ein paar Zentimeter zu schinden)<br />

Leider war es damit für das Entwicklungsteam scheinbar auch schon getan, denn dem größeren Radumfang<br />

steht keine entsprechend größere Untersetzung gegenüber, sodass identische Komponenten wie zum Beispiel<br />

der Motor im <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> doch erheblich wärmer werden als beim <strong>Smacker</strong>.<br />

Vom Fahrverhalten auf dem Grasboden her gefällt der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> dagegen einen Tick besser, da sich seine<br />

Lenkung spürbar direkter anfühlt. So lässt es sich auch ganz nett und kontrolliert driften.<br />

In schnellen Kurven und bei viel Grip kippt der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> im Gegensatz zum <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> nicht um. Nicht<br />

nur, weil das Truck-Chassis deutlich mehr Spurweite mitbringt, sondern auch, weil der (selbst für den <strong>Master</strong>-<br />

<strong>Smacker</strong>) weiche Servosaver angesichts der dicken Reifen das Ruder loslässt, wenn's ernst wird.<br />

Sprich: Der Kurvenradius nimmt mit steigender Geschwindigkeit deutlich stärker zu als beim <strong>Smacker</strong>, obwohl<br />

beide Modelle ähnlich viel Grip mitbringen.<br />

Sandstürme in der Lehmgrube<br />

Während die letzten Sommertage bald an einer Hand abzuzählen sind, brennt die Sonne nochmals<br />

unbarmherzig auf das Bashgelände aus Lehm und Kies nieder. Am Start stehen natürlich wieder ...<br />

die beiden Ansmänner!<br />

Der staubige und steinige Untergrund stellt die Probanden gleich auf mehrere harte Proben: Zum Einen bringt<br />

der Boden kaum Grip, sodass das die Fahrwerksgeometrie beweisen muss, ob sie echtem Offroad-Bashing<br />

gewachsen ist. Weiters hatte der <strong>Smacker</strong> (als einziger aller bisher getesteten Modelle) mit dem feinen Kies<br />

erhebliche Probleme, da sich die Steinchen unaufhaltsam ihren Weg zum Hauptzahnrad bahnten und dort<br />

zwischen Chassis und HZ eingeklemmt wurden. Kann die neue Abdeckung von <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> und Co<br />

solcherlei vorzeitige Ausfälle verhindern?


(Bilder für eine Großansicht anklicken!)<br />

Gefiel das Fahrverhalten des <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> auf kurzem Rasen noch besser als jenes vom <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> (weil<br />

er sich einfach zu "brav" fährt), so geht das Duell auf Lehm und Kies genau andersrum aus: Der <strong>Master</strong><br />

<strong>Smacker</strong> verfügt (im Gegensatz zum <strong>Smacker</strong>) nun endlich über die passende Untersetzung, womit er recht<br />

flott seine Runden ziehen kann. Die Lenkung fühlt sich spritzig an, der Buggy lässt sich sehr kontrolliert<br />

driften, aber auch präzise um die Kurven zirkeln.<br />

Mit dem Standardmotor ist er für Einsteiger ausreichend motorisiert und liegt etwa auf dem Niveau<br />

vergleichbarer Tamiya Modelle vom Schlage eines DF-02.<br />

Gar nicht gut geht die Session dagegen für den <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> aus: Bedächtigere Beschleunigung zeugt einmal<br />

mehr davon, dass man einen Truggy nicht wie einen Buggy untersetzen kann. Selbst auf hartem Belag, der<br />

kaum Rollwiderstand aufweist, erhitzt sich die Elektrik derart rasant, sodass an einen "Dauerbetrieb" in der<br />

Größenordnung der Laufzeit eines 3000-4000mAh Akkus eigentlich nicht zu denken ist. Viel mehr muss dem<br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> alle zwei bis drei Minuten eine Pause gewährt werden, so sie sich der Regler nicht schon von<br />

selbst genehmigt.<br />

Das Lenkverhalten des <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> ist merklich träger - dem Servosaver und der Truckaufhängung sei Dank -<br />

ohne jedoch die üblichen Vorteile eines Trucks ausspielen zu können. Denn damit kaum Grip aufkommt, dafür<br />

sorgen schon die breiten, aber de facto einlagenlosen Reifen. (Der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> kommt dank sehr schmaler


Reifen und dickem Gummi bei Stock-Motorisierung auch ohne Einlagen klar)<br />

Insgesamt hatte der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> ein sehr kurzes Gastspiel: Denn die neue Getriebeabdeckung sorgt nicht nur<br />

dafür, dass sich Steinchen zwischen Chassisboden und Hauptzahnrad verklemmen können, sondern bietet den<br />

kleinen Saboteuren nun auch eine weitere Eingriffsmöglichkeit zwischen dem Hauptzahnrad und der Abdeckung<br />

selbst. Denn eindringen können Steine nach wie vor recht gut von hinten und zum <strong>Teil</strong> auch von vorne.<br />

Berücksichtigt man all die anderen Unannehmlichkeiten, welche die neue Abdeckung beschert, so ist die<br />

Konstruktion leider gründlich in die Hose gegangen.


(Bilder für eine Großansicht anklicken!)<br />

Am Ende des Tages hat der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> alle Herausforderungen gemeistert und kehrt verstaubt, aber<br />

ansonsten völlig unbeschadet in die heimische Werkstatt zurück. Mit der Baukastenmotorisierung nahezu<br />

unverwüstlich, verträgt das Fahrwerk auch flottere Motoren bis etwa 17 Windungen.<br />

Der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> dagegen wusste nicht so recht zu überzeugen: Vermutlich begünstigt die offenere Truck-<br />

Karosserie den Überfall der Kieselsteinchen auf das Getriebe, denn es sollte sich nach der Reparatur (9<br />

Schrauben für die Abdeckung) noch wiederholen.<br />

Checkpoint - oder: Getrennte Wege


Auch wenn es sich bei diesem Artikel um ein Doppel-Review handelt, so sollte dem Leser nach all den<br />

Ausführungen klar sein, dass <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> und <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> einfach zu verschieden sind, um sie einer<br />

gemeinsamen Wertung zu unterziehen.<br />

Der <strong>Master</strong> <strong>Smacker</strong> hat ebenso nur noch wenig mit seinem Vorgänger gemein: Eine völlig neue<br />

Chassiskonstruktion und die etwas modifizierte Aufhängung ergeben einen günstigen aber beileibe nicht<br />

billigen Buggy.<br />

Viele Kritikpunkte die ich dem Vorgänger anlastete (Akkuhalterung, Übersetzung, Montageprobleme bei den<br />

Stoßdämpfern, beim Ritzel etc.) wurden behoben, einige sind geblieben (Der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> benötigt<br />

Motoren mit einer Vorzugsdrehrichtung gegen den Uhrzeigersinn) und einer ist hinzu gekommen: Die völlig<br />

missglückte Getriebeabdeckung, die zwar kaum mehr Schutz bietet, aber offenbar den etwas seltsamen<br />

Motorhalter erfordert.<br />

Sieht man über Letzteres hinweg und verbessert die Abdichtung mit Eigenbau-Blenden, so hat man es mit<br />

dem zur Zeit günstigsten 4wd-Buggy am Markt zu tun, der im Fahrtest beweisen konnte, dass er sich hinter<br />

der (teureren) Tamiya-Einsteigerklasse nicht zu verstecken braucht.<br />

Im Gegensatz zum <strong>Smacker</strong> möchte ich dem <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> durchaus ein gewisses Tuningpotential<br />

zusprechen; Wer mehr Speed will, kann gerne einen stärkeren Motor bis 17 Windungen einbauen - sollte<br />

anschließend aber auch die Stoßdämpfer weicher abstimmen.<br />

Weniger nett sieht dagegen die RTR-Ausstattung aus: Während Regler und Servo durchaus in Ordnung<br />

gehen, so kann ich vor allem den Sender angesichts des hervorragenden Vorgängermodells nur als absoluten<br />

Tiefschlag werten: Wenig ansprechende Haptik und vor allem der generöse Verzicht selbst auf Trivialfeatures<br />

(Ladebuchse, Lenkwegsbegrenzung) sind einfach nicht mehr zeitgemäß.<br />

Insgesamt ist der <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> dennoch sowohl im RTR-Set wie auch als ARTR in Bezug auf seinen<br />

Vorgänger eine (größtenteils) schöne Weiterentwicklung und in Bezug auf den Markt ein attraktives Angebot<br />

an Hobbyeinsteiger mit äußerst knappem Budget.<br />

<strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> - Das Sorgenkind<br />

Auch der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> profitiert von den Verbesserungen des <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>s gegenüber dessen Vorgänger,<br />

doch ein Vergleich mit den Buggies ist hier fehl am Platz, denn der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> gehört einer gänzlich<br />

anderen Fahrzeugklasse an: Truggies bieten eine bessere Geländegängigkeit als Buggies, ohne die<br />

Behäbigkeit von Monster-Trucks in Kauf zu nehmen.<br />

Damit stellen Truggies ihre eigenen Anforderungen, die bei der Konstruktion des <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> leider<br />

größtenteils außen vor gelassen wurden.


Der weiche Servosaver, die unpassende Bereifung und einige Fertigungsmängel sind hier nur Peanuts<br />

angesichts der viel zu knapp gewählten Übersetzung, die dem <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> - so er sich an die Hobbyeinsteiger<br />

richtet - nach wenigen Minuten Fahrzeit das Genick bricht. (Ich würde dem Unkundigen nicht zumuten, bei<br />

sommerlichen Temperaturen bereits nach 2 bis 3 Minuten Fahrzeit Temperaturtests durchzuführen, um zu<br />

erkennen, dass der Truggy nun eine Pause braucht!)<br />

Dementsprechend bleibt in der abschließenden Bewertung nicht viel mehr Positives übrig, als die nette Idee,<br />

einen geländegängigeren 1/10 Elektro-Offroader zu bauen. Denn für Einsteiger ist der <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> keine<br />

ernsthafte Alternative zum gelungenen <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong>.<br />

Ob sich der <strong>Royal</strong>-<strong>Flash</strong> abseits seiner Zielgruppe noch zum Tüftler-Liebling mausern kann, bleibt<br />

abzuwarten. Im anschließend verlinkten Topic haben sich jedenfalls eine Menge erfahrener Modellsportler<br />

gefunden, die für fast alle Wehwehchen des Truggys Workarounds gebastelt haben und diese im Info-Thread<br />

vorstellen.<br />

● Diskutiere mit! Im Info Thread rund um die neuen <strong>Ansmann</strong> Offroader!<br />

● Zurück zum 2. <strong>Teil</strong> - RTR-Ausstattung und Zubehör<br />

● Zurück zum 1. <strong>Teil</strong> - Überblick und Chassisaufbau<br />

Mit besonderem Dank an:<br />

<strong>Ansmann</strong>-<strong>Racing</strong><br />

Text und Bilder von Aaron Banovics<br />

Dieser Bericht wurde am 25.8.2008 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.<br />

Aktuelle <strong>Testbericht</strong>e von offroad-CULT:<br />

<strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong> <strong>Master</strong>-<strong>Smacker</strong> und <strong>Royal</strong> <strong>Flash</strong> - offroad-CULT lädt zum<br />

großen Doppel-Review!<br />

In einem dreiteiligen <strong>Testbericht</strong> werden die neuesten <strong>Ansmann</strong>-Offroader<br />

ausführlich vorgestellt, miteinander verglichen und abschließend auf Herz und<br />

Nieren durchgetestet.


Losi Desert-Truck RTR - der heißersehnte 1/10 Stadium im Test!<br />

Auf umgerechnet über 40 A4-Seiten stellt offroad-CULT Losis neuen RTR-<br />

Offroader vor und unterzieht ihn wie gewohnt knallharten Konstruktions-<br />

Checks und schonungslosen Tracktest-Sessions!<br />

Günstig oder billig? Mit der neuen Dragster-Sport Brushless-Combo stößt<br />

Carson preislich in die Region von Bürstensetups vor. Doch ob die<br />

Performance eines Brushless-Systems würdig, oder ob der Griff zum<br />

Bürstensetup der Bessere ist, klärt unser <strong>Testbericht</strong>!<br />

Einer für alle! GM-<strong>Racing</strong>s Genius-Controller können Bürstenmotoren und<br />

bürstenlose Motoren mit und ohne Sensorunterstützung ansteuern. Was der<br />

hier gezeigte Genius 85 sonst noch so zu bieten hat, deckt unser<br />

<strong>Testbericht</strong> auf!<br />

Was kann man von einem Modell zwischen Einsteigerbuggy und High-End<br />

Offroadmaschine erwarten? Wie schlägt sich Tamiyas neuer Durga DB01 im<br />

Vergleich zur Kyosho und Academy-Konkurrenz? Unser <strong>Testbericht</strong> klärt's!<br />

Team Orion Carbon Edition 3600 Race Spec: Team Orions zur Zeit schärfster<br />

Hardcase-Lipo - auf dem Prüfstand!<br />

INTERNATIONAL RELEASE available here!<br />

Kyoshos Lazer ZX-5 Readyset ist eine preisgünstige Alternative zum Lazer<br />

ZX-5. Das RTR-Modell nimmt mit einem UVP von 269 Euro einen Platz in der<br />

sonst recht leeren Mittelklasse ein. Geht der Wunsch vom ambitionierten,<br />

leistbaren 4wd Rennbuggy für den Hobbyfahrer damit in Erfüllung... ?<br />

Team Losis CR-Generation im Test, <strong>Teil</strong> 2: Auch der Stadium-Truck ist seit<br />

Kurzem als "CR"-Version erhältlich. Grund genug, den XXX-T cr zum offroad-<br />

CULT Härtetest vorzuladen und ihn auf Herz und Nieren durch zu checken!<br />

Team Losis CR-Generation im Test, <strong>Teil</strong> 1: Im ersten <strong>Teil</strong> dieses Doppel-<br />

Tests lädt Losis XXX-cr zur Testfahrt ein. Fast 8 Jahre XXX-Plattform: Was hat<br />

sich geändert? Was wurde verbessert? Und was bringt's unterm Strich für den<br />

Fahrer? Hier geht's weiter zu unserem <strong>Testbericht</strong>!<br />

Wettbewerbsbuggy goes RTR: Thunder Tiger bringt das bisherige Flaggschiff-<br />

Modell, den EB4 S3 in RTR-Neuauflage auf den Markt.<br />

Was die RTR Ausstattung taugt und welche Figur der EB4 S3 RTR in der<br />

Praxis macht, klärt unser 58-seitiger Exklusiv <strong>Testbericht</strong>!<br />

Hot Bodies neuer Allrad Racer: Mittelmotor, zweiteiliger Kardanantrieb mit<br />

Kegelrad-Getriebeboxen und Saddlepacks - so sieht das aktuelle 4wd Design-<br />

Dogma aus. Der Cyclone D4 setzt dieses auch kompromisslos um, doch wie<br />

macht er sich auf der Rennstrecke?<br />

INTERNATIONAL RELEASE available here!<br />

Stadium-Action zum Zweiten! Diesmal nehmen wir uns den Firestorm 10T<br />

von HPI <strong>Racing</strong> vor. Mit einer sympathischen Chassiskonstruktion und einem<br />

starken 3,0ccm Motor scheint er gute Karten zu haben -<br />

aber reicht das für den offroad-CULT Härtetest?<br />

INTERNATIONAL RELEASE soon available!


noch mehr <strong>Testbericht</strong>e ...<br />

Offroad-Einstieg um weniger als 150 Euro - ein guter Deal? Ist da nicht<br />

irgendwo ein Haken? Und überhaupt: Wie gut ist <strong>Ansmann</strong> <strong>Racing</strong>s <strong>Smacker</strong><br />

wirklich?<br />

Der Budget-Buggy im offroad-CULT Test!<br />

Reely / XTM-<strong>Racing</strong> X-Cellerator: Stadium Action zum Sonderpreis!<br />

Ob sich der Stadium Truck lohnt, der hierzulande von Conrad Electronic<br />

vertrieben wird, stellen wir in unserem <strong>Testbericht</strong> fest!<br />

INTERNATIONAL RELEASE available here!<br />

Der Truggy im Kleinformat: Nach dem "Shark 18" 4wd Elektrobuggy im<br />

Maßstab 1:18 präsentiert uns LRP nun die Truggy-Version als Shark 18<br />

Monster. Wir haben die RTR-Version ausführlich getestet!<br />

INTERNATIONAL RELEASE available here!<br />

Truggies liegen voll im Trend - klar dass Kyosho als eine der ganz großen<br />

Marken am 1/8 Offroad-Sektor dabei ist. Mit dem Inferno ST US Sports sollen<br />

vor allem Einsteiger angesprochen werden - auch wir haben uns<br />

angesprochen gefühlt!<br />

INTERNATIONAL RELEASE available here!<br />

Keep it small and simple - dass "Monstertruck" nicht gleichzeitig<br />

"Monstermäßig" kompliziert bedeuten muss, will Jamara mit der Track-Sau<br />

vorzeigen und sie uns als erstklassiges Bashgerät präsentieren. Wahrheit<br />

oder Marketing-Gag? - unser <strong>Testbericht</strong> klärt's!<br />

Der Robitronic Protos ist ein 1/8 Verbrennerbuggy der Einsteigerklasse: um<br />

400 Euro (UVP des Herstellers) bekommt man einen Buggy komplett mit<br />

Fernsteuerung, Motor und Verbrennerzubehör. Wozu der Protos taugt, klären<br />

wir in unserem 24-seitigem <strong>Testbericht</strong>.

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