FINANZ UND RECHNUNGSWESEN GRUNDLAGEN 1
FINANZ UND RECHNUNGSWESEN GRUNDLAGEN 1
FINANZ UND RECHNUNGSWESEN GRUNDLAGEN 1
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Daniel Brodmann<br />
Marcel Bühler<br />
Ernst Keller<br />
Boris Rohr<br />
236<br />
236 1252<br />
<strong>FINANZ</strong>- <strong>UND</strong><br />
<strong>RECHNUNGSWESEN</strong><br />
GR<strong>UND</strong>LAGEN 1<br />
BAND 1
Vorwort<br />
Das vorliegende Lehrmittel führt in das Rechnungswesen ein und versteht sich als stufengerechte<br />
Unterrichtsunterlage für die verschiedenen Ausbildungsprofile in kaufmännischen Berufsfachschulen,<br />
Handelsschulen und Gymnasien, aber auch für die Ausbildung im Bereich der Erwachsenenbildung.<br />
Es orientiert sich am Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann EFZ 2012.<br />
Ziel des Buches ist es, den Lernenden die grundlegenden Kenntnisse der Buchhaltung und des<br />
kaufmännischen Rechnens zu vermitteln und die Wichtigkeit des Rechnungswesens in der Praxis zu<br />
verdeutlichen.<br />
Der Einstieg in die doppelte Buchhaltung orientiert sich an betriebswirtschaftlichen Problemstellungen<br />
und wird anhand eines Modells veranschaulicht. Die Lernenden verstehen anhand eines<br />
ganzheitlichen Vorgehens, wie sich die Buchhaltung schrittweise entwickelt. Die ausführlich erklärte<br />
Theorie trägt dazu bei, dass die Lernenden die Buchhaltung und deren Systematik leicht verstehen.<br />
Grundlage für die Erarbeitung der Buchhaltungstheorie bildet der persönliche Erfahrungskreis der<br />
Lernenden. So werden vorerst einfache Geschäftsfälle besprochen, die auf Einnahmen und Ausgaben<br />
zurückgeführt werden können. Von Anfang an wird eine Buchhaltung geführt, welche die<br />
Erfolgsrechnung mit einbezieht. Schrittweise werden dann Buchungstatsachen und Konten auf verständliche<br />
Weise entwickelt und erklärt. Der Rechnungsabschluss ergibt sich schliesslich als logische<br />
Folge aus der Zusammenfassung aller Konten zu den Gesamtübersichten «Erfolgsrechnung» und<br />
«Schlussbilanz».<br />
Die Erfolge im Schulunterricht zeigen uns, dass der Einstieg über erfolgswirksame Buchungen und<br />
leicht verständliche, an Bekanntem anknüpfende Einführungsbeispiele den Lernenden sofort Sicherheit<br />
im Umgang mit dem Rechnungswesen gibt.<br />
Im Zusammenhang mit dem neuen Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann EFZ 2012 wurde die Lehrmittelreihe<br />
mit einem neu zusammengestellten Autorenteam vollständig überarbeitet. Dabei haben wir<br />
die Rückmeldungen von Lehrpersonen und unsere eigenen Erfahrungen berücksichtigt. Damit ist ein<br />
optimaler und erfolgreicher Einsatz unserer Lehrmittel sichergestellt.<br />
Wir danken all jenen, die mit ihren wertvollen Anregungen zum Gelingen dieses Lehrmittels beigetragen<br />
haben. Besonders danken wir Thomas Kaiser und Manuel Schär vom hep-Verlag sowie Remo<br />
Vinci für die Korrekturarbeiten. Sie haben mit viel Engagement unser Vorhaben begleitet. Ein spezieller<br />
Dank gilt unseren Familien für die Unterstützung bei der Erarbeitung dieses Lehrmittels.<br />
Aarau 2012<br />
Die Autoren<br />
Daniel Brodmann<br />
Marcel Bühler<br />
Ernst Keller<br />
Boris Rohr<br />
3
4<br />
Lese- und Arbeitsanleitung für Lehrende und Lernende<br />
Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert, die jeweils einen Theorie- und einen Aufgabenteil enthalten.<br />
Der Theorieteil vermittelt anhand eines Einführungsbeispiels die theoretischen Grundlagen. Er<br />
ist bewusst ausführlich gestaltet und erlaubt den Lernenden, die Zusammenhänge zu verstehen.<br />
Definitionen, Formeln und Schemen sind grosszügig und auf einprägsame Weise dargestellt. Aus<br />
diesem Grund eignet sich der jeweilige Theorieteil gut zum Selbststudium.<br />
Es werden konsequent folgende Far ben verwendet:<br />
Grün = Bestandeskonten, Aktiven und Passiven<br />
Rot = Erfolgskonten, Aufwand und Ertrag<br />
Der Aufgabenteil enthält Einführungsaufgaben, Übungsaufgaben und vertiefende Aufgaben. Da die<br />
Zeit, die für den Unterricht zur Verfügung steht, knapp bemessen ist, muss die Lehrperson eine Auswahl<br />
der zu lösenden Aufgaben treffen. Es ist schlichtweg nicht möglich, jede Aufgabe vollständig zu<br />
bearbeiten. Jedes Kapitel enthält zudem Aufgaben, die der Repetition dienen.<br />
Der Aufgabenteil enthält teilweise Arbeitsblätter (Konten, Schemen, Lösungsblätter usw.), um von<br />
Routinearbeiten zu entlasten und den Lösungsweg aufzuzeigen. Es wurden aber bewusst nicht für<br />
alle Aufgaben Arbeitsblätter vorbereitet, damit die Lernenden auch ohne Arbeitshilfe lernen, Lösungen<br />
zu erarbeiten. Für das Lösen von Aufgaben empfehlen wir die Verwendung eines Heftes oder<br />
eines Ordners. Nach wie vor ist die übersichtliche und saubere Heftführung eine wichtige Voraussetzung<br />
zum Verstehen der Prozesse und der Inhalte im Fach Rechnungswesen.<br />
Für die Arbeit mit unserem Lehrmittel wünschen wir Ihnen viel Freude und Erfolg.
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Das Rechnungswesen 7<br />
2.<br />
Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten<br />
und dem Gewinn- und Verlustkontokonto 13<br />
Aufgaben 1–17 33<br />
3. Das Passivkonto 51<br />
Aufgaben 18–30 61<br />
4. Die Erfolgsrechnung 73<br />
Aufgaben 31–40 83<br />
5. Die Verbuchung von Gewinn und Verlust 91<br />
Aufgaben 41–45 99<br />
6. Die Bilanz 107<br />
Aufgaben 46–60 119<br />
7. Spezielle Probleme 133<br />
Aufgaben 61–64 139<br />
8. Kontenrahmen und Kontenplan 145<br />
Aufgaben 65–69 153<br />
9. Kapitalerträge und Verrechnungssteuer 157<br />
Aufgaben 70–82 167<br />
10. Die Warenkonten 177<br />
Aufgaben 83–112 193<br />
11. Die Mehrwertsteuer 217<br />
Aufgaben 113–125 227<br />
12. Beleg und Kontierung: Fallstudie 237<br />
Sachregister 245<br />
Kontenplan 247<br />
5
6<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Anfangsbestand AB<br />
Anlagevermögen AV<br />
Aktivdarlehen DaG<br />
Bank Ba<br />
Bruttogewinn BG<br />
Debitoren Deb<br />
Eigenkapital EK<br />
Erfolgsrechnung ER<br />
Eröffnungsbilanz EB<br />
Fahrzeugaufwand FzA<br />
Finanzaufwand FinA<br />
Finanzertrag FinE<br />
Fremdkapital FK<br />
Immobilien Immob<br />
Kasse Ka<br />
Kleine und mittlere Unternehmen KMU<br />
Kreditoren Kred<br />
Mehrwertsteuer MWST<br />
Mobilien Mob<br />
Obligationenrecht OR<br />
Passivdarlehen DaS<br />
Post Po<br />
Raumaufwand RaumA<br />
Reserven Res<br />
Saldo �<br />
Schlussbilanz SB<br />
übriger Betriebsaufwand übriger BA<br />
Umlaufvermögen UV<br />
Verrechnungssteuer VST<br />
Warenaufwand WaA<br />
Warenbestand WaB<br />
Warenertrag WaE<br />
Wertschriften (kurzfristig realisierbar) Ws oder WsB<br />
Zinsaufwand ZinsA<br />
Zinsertrag ZinsE
Kapitel 1 � Das Rechnungswesen 7<br />
Kapitel 1<br />
Das Rechnungswesen<br />
1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
1.2 Geschichtliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
1.3 Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1.4 Betriebswirtschaftliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1.5 Das Modell im Gesamtüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
In diesem Kapitel lernen Sie …<br />
� die Bereiche «Buchhaltung» und «kaufmännisches Rechnen» zu unterscheiden.<br />
� die Bedeutung und den Zweck des Rechnungswesens kennen.<br />
� die Funktionsweise des Rechnungswesens anhand eines Modells kennen.
Kapitel 1 � Das Rechnungswesen 9<br />
1.1 Allgemeines<br />
Das Rechnungswesen setzt sich aus zwei Bereichen zusammen:<br />
Rechnungswesen<br />
Buchhaltung kaufmännisches Rechnen<br />
Die Buchhaltung hat die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage einer Unternehmung, eines Vereins oder<br />
einer Privatperson darzustellen. Sie gibt Auskunft über das Vermögen, über die Schulden und über<br />
den erwirtschafteten Gewinn oder Verlust.<br />
Das kaufmännische Rechnen entspricht dem Wirtschaftsrechnen und umfasst u. a. Rechnen mit<br />
fremden Währungen, Zinsrechnen, Kalkulationen und Effektenrechnen (Abrechnung von Wertschriftengeschäften:<br />
Kauf bzw. Verkauf von Aktien und Obligationen über die Börse).<br />
1.2 Geschichtliches<br />
Aufzeichnungen über einzelne Schulden, Zahlungen und Inventarbestände (Verzeichnis über das<br />
Vermögen) wurden bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. erstellt. Der sich entwickelnde Handel und<br />
der damit verbundene Kreditverkehr veranlassten die Ägypter, später die Griechen und die Römer,<br />
Einnahmen und Ausgaben, Guthaben und Schulden schriftlich festzuhalten. Die kontenmässige Darstellung<br />
(die doppelte Buchhaltung, bei der jeder Betrag auf zwei Konten, und zwar je auf der Gegenseite,<br />
eingetragen wird) entwickelte sich im 14. Jahrhundert in Italien.
10 Das Rechnungswesen � Kapitel 1<br />
1.3 bedeutung<br />
Das Rechnungswesen stellt in der Praxis ein bedeutendes Hilfsmittel der Unternehmungsführung dar.<br />
So liefert das Rechnungswesen im Hinblick auf anstehende Entscheidungen der Unternehmung wichtige<br />
Zahlen. Die Zahlen geben Auskunft über das Vermögen und die Schulden der Unternehmung<br />
sowie über den finanziellen Erfolg der Unternehmungstätigkeit (Rechnungswesen als Kontrollinstrument).<br />
Sie ermöglichen die Planung der Geschäftstätigkeit (Budget, Investitionsrechnungen usw.) für<br />
die nächsten Jahre (Rechnungswesen als Planungs und Entscheidungsinstrument).<br />
EInführunGSbEISpIEl<br />
Eine Skifabrik stellt Carvingskis, Snowboards und Langlaufskis her. Die Unternehmung<br />
erlitt im vergangenen Geschäftsjahr einen markanten Umsatzeinbruch im Bereich Langlaufskis.<br />
Dem Rechnungswesen können<br />
folgende Ergebnisse für das vergangene<br />
Geschäftsjahr entnommen werden:<br />
Sparte Betriebsergebnis<br />
A) Carvingskis Gewinn + CHF 0,2 Mio.<br />
B) Snowboards Gewinn + CHF 0,6 Mio.<br />
C) Langlaufskis Verlust – CHF 0,7 Mio.<br />
Total Gewinn + CHF 0,1 Mio.<br />
Gewinnzone<br />
Verlustzone<br />
Die Unternehmungsleitung stellt sich aufgrund obiger Ergebnisse die Frage, ob sie sich aus dem<br />
Bereich Langlaufskis zurückziehen und zukünftig nur noch Carvingskis und verstärkt Snowboards<br />
herstellen (Va riante 1) oder ob sie weiterhin Langlaufskis produzieren soll (Variante 2).<br />
Die Geschäftsleitung geht nun wie folgt vor: Sie wird beide Varianten auf ihre finanziellen Auswirkungen<br />
hin überprüfen (= Planung). Die Planzahlen sind wichtige Entscheidungshilfen dazu, welche Variante<br />
bevorzugt werden soll (= Entscheidung). Trotz der Wichtigkeit des Rechnungswesens darf ein<br />
betriebswirtschaftlicher Entscheid nicht allein aufgrund von Zahlen getroffen werden. So sind u. a.<br />
auch soziale Aspekte (z. B. Entlassungen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen) zu berücksichtigen.<br />
Es gilt jedoch anzumerken, dass die Zahlen des Rechnungswesens oftmals das ausschlaggebende<br />
Kriterium bei der Entscheidungsfindung darstellen. Würden beispielsweise die budgetierten Ergebnisse<br />
der Sparte Langlaufskis den Fortbestand der Unternehmung ernsthaft gefährden, so müssten<br />
bei der Entscheidungsfindung die sozialen Aspekte weitgehend zurückgestellt werden.<br />
A<br />
B<br />
C
Kapitel 1 � Das Rechnungswesen 11<br />
1.4 betriebswirtschaftliche Aspekte<br />
Unternehmungen (z. B. Swatch, Nestlé, Novartis) stellen Güter her und/oder erbringen Dienst leistungen<br />
(z. B. Kuoni, UBS, Schweizerische Mobiliar). Man bezeichnet diese Tätigkeit als «Leistungserstellung».<br />
Die Art der produzierten Güter bzw. der erbrachten Dienstleistungen hängt vom Zweck<br />
der Unternehmung ab. Aber alle Unternehmungen brauchen für die Leistungserstellung:<br />
• Kapital (z. B. Geldschulden bei Banken),<br />
• Sachanlagen (z. B. Computer, Autos, Maschinen, Liegenschaften),<br />
• Arbeitskräfte, Material, Energie usw.<br />
Für die verkauften Güter und Dienstleistungen erhalten die Unternehmungen ein Entgelt. Anderseits<br />
müssen die Unternehmungen Löhne, Miete, Strom usw. bezahlen. Aus ihren unternehmerischen<br />
Tätigkeiten resultieren also Geldzuflüsse und Geldabflüsse. Dadurch verändern sich auch laufend<br />
Vermögen und Schulden der Unternehmung.<br />
Die Buchhaltung hat u. a. die Aufgabe, das Vermögen und die Schulden einer Unternehmung festzuhalten<br />
(➞ Bilanz) und die aus der Unternehmungstätigkeit entstandenen Aufwände und Erträge<br />
(➞ Erfolgsrechnung) zu erfassen. Sind die Erträge grösser als die Aufwände, so resultiert ein Gewinn.<br />
1.5 Das Modell im Gesamtüberblick<br />
Ausgehend vom Kassenbuch und einer<br />
einfachen Einnahmen/AusgabenRechnung<br />
werden in den folgenden Kapiteln die Grundlagen<br />
gelegt, wie der Geschäftsverkehr festzuhalten<br />
ist. Schrittweise wird anhand eines<br />
Taxibetriebes die «doppelte Buchhaltung»<br />
eingeführt. Als Ergebnis dieses stufenlosen<br />
und logischen Vorgehens resultieren dann<br />
Erfolgsrechnung und Bilanz.<br />
Der beschriebenen Vorgehensweise liegt ein<br />
Modell zugrunde, das ebenfalls schrittweise<br />
erweitert und vervollständigt wird. Der in<br />
Kapitel 1. 4 beschriebene Zusammenhang<br />
lässt sich im Modell wie folgt darstellen (wobei<br />
die Begriffe «Ausgaben» und «Einnahmen»<br />
durch die Bezeichnungen «Aufwand»<br />
und «Ertrag» ersetzt wurden):<br />
Das Modell<br />
Vermögen<br />
Rechnung<br />
bilanz<br />
Schulden<br />
Rechnung<br />
Kapital<br />
Dritte<br />
Eigentümer<br />
Erfolgsrechnung<br />
Aufwand<br />
Arbeitskräfte<br />
Material<br />
Energie<br />
Ertrag<br />
Einnahmen<br />
für erbrachte<br />
Leistungen<br />
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck
Kapitel 2<br />
Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit<br />
Aktivkonten und dem Gewinn- und Verlustkonto<br />
2.1 Das Kassenkonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
2.2 Das Post- und das Bankkonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
2.3 Das Gewinn- und Verlustkonto (GuV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
2.4 Der Buchungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
2.5 Der Beleg und der Kontenplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
2.6 Das Debitorenkonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
2.7 Die Konten des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
2.8 Abschreibungen auf Anlagevermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Aufgaben 1–17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
13
In diesem Kapitel lernen Sie …<br />
� das System der doppelten Buchhaltung kennen.<br />
� dass Aufwände Vermögensabgänge und Erträge Vermögenszugänge zur Folge<br />
haben.<br />
� den Erfolg als Differenz zwischen Ertrag und Aufwand zu ermitteln.<br />
� ein Konto zu führen; im Besonderen das Führen wichtiger Aktivkonten<br />
(Vermögens positionen).<br />
� den Buchungssatz kennen.<br />
� dass jeder Betrag im Soll eines Kontos und im Haben eines anderen Kontos eingetragen<br />
wird.<br />
� das Verbuchen von erfolgswirksamen und erfolgsunwirksamen Geschäftsfällen.<br />
� die Begriffe Beleg, Journal und Kontenplan kennen.
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 15<br />
2.1 Das Kassenkonto<br />
Aktiven<br />
Ka, Po, Ba<br />
Vermögensabgänge<br />
Vermögenszugänge<br />
Aus-<br />
gaben<br />
Ein-<br />
nahmen<br />
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Erbringt ein Unternehmen die dem Un terneh<br />
mungs zweck entsprechende Leis tung,<br />
so resultieren Einnahmen und Aus gaben.<br />
Einnahmen und Ausgaben verändern den<br />
Kassenbestand. Sind die Einnahmen grös ser<br />
als die Ausgaben (= Gewinn), ist der Kassenbestand<br />
(Vermögen) am Ende der Periode<br />
höher als am Anfang der Pe riode. Ein Gewinn<br />
hat also eine verbesserte Vermögenssituation<br />
zur Folge. Der Gewinn<br />
• findet sich in der Kasse (Bestandesvergleich),<br />
• lässt sich mittels Einnahmen-Ausgaben-<br />
Vergleich berechnen (= rechnerischer<br />
Nach weis).<br />
Zusätzlich zum Kassenkonto können die Einnahmen<br />
und die Ausgaben auch über das<br />
Post- und das Bankkonto erfolgen.<br />
Fridolin Glarner eröffnet zu Jahres beginn ein Taxiunternehmen mit einem geleasten Fahrzeug.<br />
Er hält seine Bargeldeinnahmen und -aus gaben für den Monat Januar auf einem Notizblock<br />
fest:<br />
8. Jan. Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 044.–<br />
9. Jan. Benzinbezüge – 170.–<br />
14. Jan. Telefongebühren – 250.–<br />
15. Jan. Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 460.–<br />
18. Jan. Standplatzgebühren,<br />
Betriebsbewilligung – 645.–<br />
20. Jan. Leasinggebühren, Versicherung – 975.–<br />
28. Jan. Benzinbezüge – 180.–<br />
30. Jan. Bareinnahmen aus Taxifahrten 2 316.–<br />
Einnahmenüberschuss (Gewinn) 2 600.–<br />
Der Einnahmenüberschuss von CHF 2 600.– erhöht den Kassenbestand. Er beträgt Ende Januar<br />
CHF 2 600.– (der Kassenbestand hat bei Aufnahme der Geschäftstätigkeit CHF 0.– betragen).
16 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
Da diese Darstellungsart für eine übersichtliche Buchhaltung wenig geeignet ist, entschliesst sich<br />
Fridolin Glar ner, ein Kassenbuch mit den Einnahmen und Ausgaben zu führen.<br />
KASSENBUCH<br />
Datum Text Einnahmen Ausgaben<br />
8. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 0 4 4 .–<br />
9. Januar Benzinbezüge 1 7 0 .–<br />
14. Januar Telefongebühren 2 5 0 .–<br />
15. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 4 6 0 .–<br />
18. Januar Standplatzgebühren, Betriebsbewilligungen 6 4 5 .–<br />
20. Januar Leasinggebühren, Versicherung 9 7 5 .–<br />
28. Januar Benzinbezüge 1 8 0 .–<br />
30. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 2 3 1 6 .–<br />
31. Januar Saldo (Kassenbestand) 2 6 0 0 .–<br />
4 8 2 0 .– 4 8 2 0 .–<br />
Das Kassenbuch ist in der Praxis noch verbreitet. Soll aber eine detaillierte Buchhaltung erstellt werden,<br />
empfiehlt sich die Erfassung des Geschäftsverkehrs in einem Konto. Das Konto (ital. il conto =<br />
die Rechnung; dargestellt mittels «T-Kreuz») ist eine zweiteilige Einzelrechnung, d. h. eine Rechnung<br />
mit zwei Seiten. Die linke Seite wird immer mit Soll, die rechte Seite immer mit Haben bezeichnet.<br />
Die Bezeichnungen haben historische Gründe; so bezeichneten die italienischen Kaufleute des Mittelalters<br />
das Konto mit den Begriffen «deve dare» und «deve avere» (ital.: «soll geben» und «soll<br />
haben»). In Italien wurde mit der Zeit das «deve» weggelassen, sodass «dare» und «avere» übrig<br />
blieben. In Deutschland kürzte man die Kontenüberschriften ebenfalls, aber in der Weise, dass links<br />
das «Geben» und rechts das «Soll» weggelassen wurde.<br />
Das Konto Kasse umfasst also die Veränderungen des Bargeldes der Unternehmung. Das Konto Kasse<br />
des Taxiunternehmers Fridolin Glarner hat folgendes Aussehen:<br />
KONTO KASSE<br />
Datum Text Soll Kasse Haben<br />
8. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 044.–<br />
9. Januar Benzinbezüge 170.–<br />
14. Januar Telefongebühren 250.–<br />
15. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 1 460.–<br />
18. Januar Standplatzgebühren, Betriebsbewilligungen 645.–<br />
20. Januar Leasinggebühren, Versicherung 975.–<br />
28. Januar Benzinbezüge 180.–<br />
30. Januar Bareinnahmen aus Taxifahrten 2 316.–<br />
31. Januar Saldo (Kassenbestand) � 2 600.–<br />
4 820.– 4 820.–<br />
Der Kassenbestand am Monatsende kann auf zwei Arten ermittelt werden:<br />
• durch Zählen der Noten und Münzen (= Inventur) und<br />
• buchhalterisch durch Berechnung des Saldos als Differenz zwischen der Soll-Seite und der Haben-<br />
Seite des Kontos.
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 17<br />
Der durch Inventur ermittelte Kassenbestand muss dem im Konto Kasse berechneten Saldo entsprechen.<br />
durch Inventur<br />
(Zählen des Inhalts der Kasse)<br />
Ermitteln des Kassenbestandes<br />
am Ende der Rechnungsperiode<br />
=<br />
Buchhalterische Berechnung des Saldos des Kassenkontos<br />
buchhalterisch<br />
(durch Saldieren des Kontos)<br />
Die Inventur bezeichnet eine Tätigkeit (hier z. B. wird durch Zählen der Noten und Münzen der Kassenbestand<br />
erfasst) und ist zu unterscheiden vom Inventar, welches einem Verzeichnis entspricht<br />
(z. B. aller vorhandenen Vermögenswerte).<br />
Der Saldo des Kontos Kasse wird wie folgt ermittelt:<br />
1. Addieren der Soll-Seite des Kontos (hier: CHF 4 820.–)<br />
2. Addieren der Haben-Seite des Kontos (hier: CHF 2 220.–)<br />
3. Die Differenz zwischen der Soll- und der Haben-Seite ist auszugleichen, und zwar in der Weise,<br />
dass der fehlende Betrag auf der schwächeren Seite eingetragen wird. Es gilt die Bedingung:<br />
Soll = Haben. Die Differenz wird Saldo oder Schlussbestand genannt. Es empfiehlt sich, den Saldo<br />
als solchen zu bezeichnen (➞ �).<br />
Die beanspruchten Leistungen wurden im Monat Januar ausschliesslich bar bezahlt. Ebenso erbrachte<br />
Fridolin Glarner seine Leistung jeweils gegen Barzahlung. Da die Einnahmen grösser waren als die<br />
Ausgaben, hat der Taxiunternehmer einen Gewinn erwirtschaftet. Er hat also am Ende der Periode<br />
mehr Bargeld (CHF 2 600.–) als zu Beginn der Periode (CHF 0.–). Der erzielte Gewinn spiegelt sich im<br />
höheren Kassenbestand am Ende der Periode wider. Die Erwirtschaftung eines Gewinnes hat die Vermögenssituation<br />
verbessert.<br />
Die Erwirtschaftung eines Gewinnes verbessert die Vermögenslage des Unternehmens,<br />
die Erwirtschaftung eines Verlustes verschlechtert dagegen die Vermögenslage.<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Einnahmen (aufgrund erbrachter Leistungen) 4 820.–<br />
– Ausgaben (aufgrund beanspruchter Leistungen) – 2 220.–<br />
Erfolg (Gewinn) 2 600.–<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand des Kontos Kasse 2 600.–<br />
– Anfangsbestand des Kontos Kasse – 0.–<br />
Zunahme (Gewinn = Vermögenszuwachs) 2 600.–
18 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
Für den Monat Februar weist das Konto Kasse einen Anfangsbestand von CHF 2 600.– auf. Er entspricht<br />
dem Saldo des Kontos der letzten Rechnungsperiode. Dieser Anfangsbestand (= Saldovortrag) muss im<br />
Konto eingetragen werden, damit der Erfolg des Monats Februar auf die gleiche Weise wie im Vormonat<br />
berechnet werden kann. Es empfiehlt sich, den Anfangsbestand als solchen zu bezeichnen (➞ AB).<br />
Datum Text Soll Kasse Haben<br />
1. Februar Anfangsbestand AB 2 600.–<br />
25. Februar Benzinbezüge (zusammengefasst) 360.–<br />
26. Februar Bareinnahmen aus Taxifahrten 4 900.–<br />
27. Februar Telefongebühren, Leasinggebühren usw. 1 040.–<br />
28. Februar Saldo (Schlussbestand) � 6 100.–<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Soll Aktivkonto Haben<br />
Anfangsbestand<br />
(Saldovortrag)<br />
Abnahme<br />
–<br />
Zunahme<br />
+ Schlussbestand<br />
(Saldo)<br />
7 500.– 7 500.–<br />
Einnahmen (aufgrund erbrachter Leistungen) 4 900.–<br />
– Ausgaben (aufgrund beanspruchter Leistungen) – 1 400.–<br />
Erfolg (Gewinn) 3 500.–<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand des Kontos Kasse 6 100.–<br />
– Anfangsbestand des Kontos Kasse – 2 600.–<br />
Zunahme (Gewinn = Vermögenszuwachs) 3 500.–<br />
Beim Konto Kasse handelt es sich um eine Vermögensposition des Taxiunternehmens Fridolin<br />
Glarner. Da das Geschäftsvermögen als die Aktiven bezeichnet wird, stellt das Konto<br />
Kasse ein typi sches Aktivkonto dar.<br />
Aufgrund des obigen Beispiels lassen sich für das Aktivkonto folgende Regeln festhalten:
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 19<br />
2.2 Das Post- und das Bankkonto<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Der Taxiunternehmer Fridolin Glarner eröffnet im März ein Postkonto, um die Treibstoffbezüge<br />
mittels Post card zu begleichen. Für den Monat März lässt sich der Geschäftsverkehr<br />
wie folgt zusammenfassen:<br />
1. März Anfangsbestand Kasse: CHF 6 100.–<br />
2. März Fridolin Glarner eröffnet ein Postkonto.<br />
5. März Fridolin Glarner nimmt CHF 2 000.– aus der Geschäftskasse<br />
und zahlt diesen Betrag auf das Postkonto ein.<br />
25. März Die Post belastet den Taxiunternehmer für Treibstoffbezüge<br />
im Betrag von CHF 900.–.<br />
30. März Bareinnahmen aus Taxifahrten: CHF 3 700.–<br />
31. März Abschluss<br />
Das Konto Post (Abkürzung: Po) wird nach den gleichen Regeln wie das Konto Kasse geführt, da es<br />
sich ebenfalls um ein Aktivkonto handelt. Der Geschäftsverkehr im Einführungsbeispiel führt zu folgenden<br />
Einträgen in den Konten Kasse und Post:<br />
Datum Text Soll Kasse Haben Soll Post Haben<br />
1. März Anfangsbestand AB 6 100.–<br />
5. März Bareinzahlung 2 000.– 2 000.–<br />
25. März Benzinbezüge 900.–<br />
30. März Bareinnahmen aus Taxifahrten 3 700.–<br />
31. März Saldo (Schlussbestand) � 7 800.– � 1 100.–<br />
9 800.– 9 800.– 2 000.– 2 000.–<br />
Die Auswirkungen der Geschäftsfälle des Monats März auf den monatlichen Erfolg sind:<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Einnahmen (aufgrund erbrachter Leistungen) 3 700.–<br />
– Ausgaben (aufgrund beanspruchter Leistungen) – 900.–<br />
Erfolg (Gewinn) 2 800.–<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand des Kontos Kasse 7 800.–<br />
– Anfangsbestand des Kontos Kasse – 6 100.–<br />
Zunahme 1 700.–<br />
Schlussbestand des Kontos Post 1 100.–<br />
– Anfangsbestand des Kontos Post – 0.–<br />
Zunahme 1 100.–<br />
Zunahme total (Gewinn = Vermögenszuwachs) 2 800.–
20 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
Erfolgswirksame und erfolgsunwirksame geschäftsfälle<br />
Die Bareinzahlung auf das Postkonto im Betrag von CHF 2 000.– hat keinen Einfluss auf den Erfolg.<br />
Sie stellt lediglich eine Vermögensumschichtung (Aktivtausch) dar. Es handelt sich um einen erfolgsunwirksamen<br />
Geschäftsfall. Die leistungsbedingten Ein- und Ausgaben dagegen verändern den Erfolg.<br />
Sie werden daher als erfolgswirksam bezeichnet.<br />
Der Gewinn entspricht der Differenz der erfolgswirksamen Geschäftsfälle, was anhand des Beispiels<br />
von Fridolin Glarner für den Monat März gezeigt wird:<br />
Text Kasse Post<br />
Vermögenszugang leistungsbedingt 3 700.–<br />
Vermögenszugang nicht leistungsbedingt 2 000.–<br />
Vermögenszugang total 5 700.–<br />
Vermögensabgang leistungsbedingt 900.–<br />
Vermögensabgang nicht leistungsbedingt 2 000.–<br />
Vermögensabgang total 2 900.–<br />
Erfolg (Vermögenszugang) 2 800.–<br />
Fazit: Die Einzahlung von CHF 2 000.– hat keinen Einfluss auf den Gewinn.<br />
Der Unterscheidung in erfolgswirksame und erfolgsunwirksame Geschäftsfälle kommt grosse Bedeutung<br />
zu.<br />
Erfolgsunwirksame geschäftsfälle<br />
Werden bei einem Geschäftsfall zwei Aktivkonten verändert, so spricht man von einem<br />
Aktiv tausch. Ein Aktivtausch ist immer erfolgsunwirksam.<br />
Erfolgswirksame geschäftsfälle<br />
Erfolgswirksame Geschäftsfälle sind Ausgaben und Einnahmen aufgrund der erbrachten<br />
oder beanspruchten Leis tungen. Sie verändern den Erfolg (Gewinn oder Verlust)!<br />
Erfolgswirksame Ausgaben bewirken eine Verschlechterung des Erfolgs.<br />
Erfolgswirksame Einnahmen bewirken eine Verbesserung des Erfolgs.<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Erfolgswirksame Einnahmen<br />
(= Einnahmen aufgrund erbrachter Leistungen)<br />
– Erfolgswirksame Ausgaben<br />
(= Ausgaben aufgrund beanspruchter Leistungen)<br />
Erfolg (Gewinn oder Verlust) einer Periode<br />
Das Bankkonto (Bankguthaben) lässt sich analog dem Postkonto beschreiben. Es handelt sich ebenfalls<br />
um ein Aktivkonto.<br />
–
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 21<br />
2.3 Das gewinn- und Verlustkonto (guV)<br />
Jeder Geschäftsfall wird zweimal erfasst:<br />
• im Soll eines Kontos,<br />
• im Haben eines Kontos.<br />
Erfolgswirksame Geschäftsfälle werden im<br />
entsprechenden Bestandeskonto und neu<br />
im Gewinn- und Verlustkonto (GuV) eingetragen.<br />
Das GuV- Konto erfasst im Soll die<br />
Aufwendungen und im Haben die Erträge<br />
für die betriebliche Leistungserstellung.<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Aktiven<br />
Ka, Po, Ba<br />
Vermögensabgänge<br />
Vermögenszugänge<br />
Aufwand<br />
guV<br />
Ertrag<br />
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck<br />
Für den Monat April lässt sich der Geschäftsverkehr der Taxiunternehmung Fridolin Glarner<br />
wie folgt zusammenfassen:<br />
1. April Anfangsbestand Kasse: CHF 7 800.–<br />
28. April Diverse Benzinbezüge im Monat April für total CHF 450.–, bar bezahlt<br />
29. April Bareinahmen aus Taxifahrten im Monat April: CHF 3 200.–<br />
30. April Abschluss<br />
Erfolgsunwirksame Geschäftsfälle (z. B. Bareinzahlung auf das Postkonto) verändern den Gewinn bzw.<br />
den Verlust der Unternehmung nicht. Für die Berechnung des Erfolgs mittels Einnahmen-Ausgaben-<br />
Vergleich werden sie somit nicht berücksichtigt. Um den Erfolg zu ermitteln, müssen die erfolgswirksamen<br />
Geschäftsfälle für jede Periode heraus gesucht, addiert und verglichen werden. Dieses<br />
Vorgehen ist zwar richtig, aber zu umständlich.<br />
Deshalb soll ein neues Konto, das Gewinn- und Verlustkonto (GuV), zum Eintrag der erfolgswirksamen<br />
Buchungen geführt werden. Der Saldo dieses Kontos zeigt am Schluss der Periode direkt den<br />
Erfolg.
22 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
Die Geschäftsfälle im Einführungsbeispiel führen zu folgenden Einträgen im Konto Kasse und im<br />
GuV-Konto.<br />
Datum Text Soll Kasse Haben Soll guV Haben<br />
1. April Anfangsbestand AB 7 800.–<br />
28. April Benzinbezüge 450.– 450.–<br />
29. April Taxifahrten 3 200.– 3 200.–<br />
30. April Saldo � 10 550.– RG 2 750.–<br />
11 000.– 11 000.– 3 200.– 3 200.–<br />
Im Gewinn- und Verlustkonto wird der Erfolg von CHF 2 750.— berechnet und im Konto Kasse ist er<br />
als Vermögenszunahme ersichtlich.<br />
Bei den erfolgsunwirksamen Buchungen werden durch jeden Geschäftsfall zwei Eintragungen<br />
notwendig, einmal im Soll und einmal im Haben der betreffenden Konten. Mit der<br />
Einführung des GuV-Kontos gilt dies auch für erfolgswirksame Geschäftsfälle.<br />
Für das Gewinn- und Verlustkonto gelten folgende Eintragungsregeln:<br />
• Erfolgswirksame Buchungen sind einmal im Soll und einmal im Haben der betreffenden Konten<br />
festzuhalten. Das Gegenkonto zum Aktivkonto bei erfolgswirksamen Geschäftsfällen bildet das<br />
Gewinn- und Verlustkonto.<br />
• Bei den erfolgswirksamen Buchungen werden die Einnahmen im Soll eines Aktivkontos erfasst<br />
(Vermögenszugang). Folglich sind die Einnahmen im Haben des Kontos GuV einzutragen.<br />
• Bei den erfolgswirksamen Buchungen werden die Ausgaben im Haben eines Aktivkontos erfasst<br />
(Vermögensabgang). Folglich sind die Ausgaben im Soll des Kontos GuV einzutragen.<br />
• Der Begriff «erfolgswirksame Einnahmen» (= Einnahmen aufgrund erbrachter Leistungen) wird<br />
durch den Fachausdruck Ertrag, die Bezeichnung «erfolgswirksame Ausgaben» (= Ausgaben aufgrund<br />
beanspruchter Leistungen) durch den Fachausdruck Aufwand ersetzt.<br />
Soll gewinn- und Verlustkonto Haben<br />
Kein<br />
Anfangsbestand<br />
Aufwand Ertrag<br />
Saldo = Gewinn Saldo = Verlust<br />
� Kasse 10 550.–<br />
– AB Kasse – 7 800.–<br />
Vermögenszunahme 2 750.–
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 23<br />
• Der Erfolg berechnet sich durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos, d. h. aus der Differenz<br />
zwischen Ertrag und Aufwand. Der Saldo kann im Soll oder im Haben des Kontos GuV stehen. Ist<br />
die Haben-Seite des GuV-Kontos grösser als die Soll-Seite, so wird der Saldo im Soll eingetragen<br />
und umgekehrt (es gilt auch hier: Soll = Haben).<br />
Soll guV-Konto Haben<br />
Aufwand<br />
gewinn<br />
Ertrag<br />
Soll guV-Konto Haben<br />
Aufwand<br />
Ertrag > Aufwand ➞ Gewinn Aufwand > Ertrag ➞ Verlust<br />
(positiver Erfolg) (negativer Erfolg)<br />
Ertrag<br />
Verlust<br />
• Da der Gewinn bzw. der Verlust für jede Periode neu berechnet wird, darf im GuV-Konto kein<br />
Anfangsbestand eingetragen werden. Die Gewinn- oder Verlustrechnung beginnt immer bei 0.<br />
• Beim GuV-Konto handelt es sich um eine laufende Rechnung für eine Periode (kein Bestandeskonto!),<br />
somit treffen die Regeln für das Aktivkonto auf das GuV-Konto nicht zu.<br />
Zusammenfassung:<br />
Erfolgswirksame Einnahmen (= gegenwärtige oder zukünftige Einnahmen aufgrund erbrachter<br />
Leistungen) bewirken einen Gegeneintrag im Haben des GuV-Kontos.<br />
= Ertrag<br />
Erfolgswirksame Ausgaben (= gegenwärtige oder zukünftige Ausgaben aufgrund beanspruchter<br />
Leis tungen) bewirken einen Gegeneintrag im Soll des GuV-Kontos.<br />
= Aufwand<br />
Der Erfolg kann also auf folgende zwei Arten festgestellt werden:<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
vgl. Darstellung Seite 22<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten –<br />
Erfolg (Vermögensveränderung)<br />
Weshalb muss der nach den zwei Arten berechnete Erfolg übereinstimmen?<br />
Erfolgswirksame Buchungen verändern immer das GuV-Konto sowie ein Bestandes konto (hier: Aktivkonto)<br />
um den gleichen Betrag.
24 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
2. 4 Der Buchungssatz<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Nachfolgend sind verschiedene Buchungssätze des Taxiunternehmers Fridolin Glar ner<br />
aufgeführt.<br />
Geschäftsfälle<br />
5. Mai Fridolin Glarner nimmt CHF 2 000.– aus der Geschäftskasse und zahlt diesen<br />
Betrag auf das Postkonto ein.<br />
16. Mai Die Post belastet den Taxiunternehmer für Treibstoffbezüge im Betrag von<br />
CHF 900.–.<br />
21. Mai Bareinnahmen aus Taxifahrten: CHF 3 700.–<br />
27. Mai Fridolin Glarner hebt vom Bankkonto CHF 400.– ab und legt diesen Betrag in die<br />
Geschäftskasse.<br />
Jeder Geschäftsfall wird zweimal erfasst: Einmal im Soll eines Kontos und einmal im Haben eines<br />
Kontos.* Hieraus ergibt sich, dass die Summe aller Soll-Eintragungen derjenigen der Haben-Eintragungen<br />
entspricht (Total Soll = Total Haben). Die Anweisung, in welche beiden Konten ein Betrag<br />
einzutragen ist, bezeichnet man als Buchungssatz.<br />
Im Buchungssatz wird zuerst das Konto angegeben, bei dem der Betrag im Soll eingetragen<br />
wird, dann das Konto, in dem die Eintragung im Haben erfolgt.<br />
Dazwischen steht das Wörtchen «an» (anstelle von «an» wird « / » geschrieben).<br />
Soll-Eintrag / Haben-Eintrag Betrag in CHF<br />
Der Buchungssatz wird in vier Schritten gebildet:<br />
Schritt Beispiel: Bareinzahlung<br />
auf das Postkonto,<br />
CHF 2 000.–<br />
1. Bestimmen Sie, welche Konten durch den Geschäftsfall<br />
verändert werden.<br />
2. Bestimmen Sie die Art der beiden durch den Geschäftsfall<br />
betroffenen Konten.<br />
3. Bestimmen Sie, ob der Geschäftsfall in den gewählten Konten<br />
eine Zu- oder eine Abnahme verursacht hat. Wird diese im Soll<br />
oder im Haben eingetragen?<br />
Kasse<br />
Post<br />
* Da jeder Geschäftsfall kontenmässig zweimal erfasst wird, spricht man von doppelter Buchhaltung.<br />
Kasse ➞ Aktivkonto<br />
Post ➞ Aktivkonto<br />
Kasse ➞ Aktivkonto<br />
➞ Ab nahme ➞ Haben<br />
Post ➞ Aktivkonto<br />
➞ Zu nahme ➞ Soll<br />
4. Bilden Sie den Buchungssatz:<br />
Soll-Eintrag / Haben-Eintrag Betrag in CHF Post / Kasse 2 000.–
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 25<br />
Buchungssätze<br />
Kontenmässige Darstellung der vier Geschäftsfälle<br />
5. Mai<br />
16. Mai<br />
21. Mai<br />
27. Mai<br />
Das Journal<br />
Soll Post Haben<br />
2 000.–<br />
Soll guV Haben<br />
900.–<br />
Soll Kasse Haben<br />
3 700.–<br />
Soll Kasse Haben<br />
400.–<br />
Soll Kasse Haben<br />
2 000.–<br />
Soll Post Haben<br />
Jeder Geschäftsfall wird im Journal eingetragen. In diesem Tagebuch wird jeder Geschäftsfall in zeitlicher<br />
Reihenfolge (= chronologisch) erfasst. Das Journal enthält folgende Angaben:<br />
900.–<br />
Soll guV Haben<br />
3 700.–<br />
Soll Bank Haben<br />
Datum Buchungssatz Text Betrag<br />
5.5.<br />
16.5.<br />
21.5.<br />
27.5.<br />
5. Mai Post / Kasse 2 000.–<br />
16. Mai GuV / Post 900.–<br />
21. Mai Kasse / GuV 3 700.–<br />
27. Mai Kasse / Bank 400.–<br />
Soll Haben<br />
Post<br />
GuV<br />
Kasse<br />
Kasse<br />
Kasse<br />
Post<br />
GuV<br />
Bank<br />
Bareinzahlung auf das Postkonto<br />
Benzinbezüge<br />
Bareinnahmen aus Taxifahrten<br />
Barbezug am Bankschalter<br />
400.–<br />
2 000.–<br />
900.–<br />
3 700.–<br />
400.–
26 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
2.5 Der Beleg und der Kontenplan<br />
In der Buchhaltung gilt der Grundsatz: «Keine Buchung ohne Beleg!» Unter «Beleg» versteht man<br />
beispielsweise eine Rechnung, eine Quittung, eine Gutschriftsanzeige der Bank oder eine Lohnliste.<br />
Da nur aufgrund von Belegen gebucht werden darf, kann die Buchhaltung jederzeit auf ihre Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit geprüft werden. Das Gesetz (Art. 962 OR) schreibt vor, dass die Geschäftskorrespondenz<br />
und die Buchungsbelege während zehn Jahren aufbewahrt werden müssen.<br />
Beispiele für Belege<br />
Fridolin Glarner hat bei einer Tankstelle Benzin bezogen. Er entnimmt dem Automaten die Quittung.<br />
Beim Eingang wird auf dem Beleg mit einem Eingangsstempel das Empfangsdatum vermerkt. Anschliessend<br />
muss er gebucht werden. Mit dem Buchungsstempel wird angegeben, wie gebucht<br />
werden muss. Der Aufdruck des Buchungsstempels enthält die Kontennummern der Soll- und Habenbuchung.<br />
Bei der Buchung wird der Betrag vom Beleg in zwei Konten und im Journal erfasst. Der Beleg wird<br />
anschliessend abgelegt.
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 27<br />
Fridolin Glarner erhält von der Versicherungsgesellschaft die Prämienrechnung, welche er durch Postüberweisung<br />
bezahlt.<br />
AXA Winterthur<br />
Fridolin Glarner<br />
Taxiunternehmung<br />
Tellistrasse 27<br />
5000 Aarau<br />
Olten, 15. November<br />
Generalagentur Olten<br />
Robert Eisenhut<br />
STRADA, die Motorfahrzeugversicherung der AXA Winterthur<br />
Prämienrechnung<br />
Policen Nr. 12.345.678 / AG 555'555 / Mercedes Benz E320<br />
«Winterthur»<br />
Schweizerische Versicherungs-Gesellschaft<br />
Dornacherstr. 7<br />
Postfach 1111<br />
4603 Olten SO<br />
Tel. 062 205 54 54<br />
Fax 062 205 54 55<br />
www.olten.winteam.ch<br />
Prämienrechnung Jahresprämie PrämienstufePrämienrechnung<br />
100% für 1 Jahr<br />
(ohne Abgaben) (inkl. Abgaben)<br />
Haftpflicht 5'102.10 H101 (36%) 1'932.30<br />
Kasko 11'052.00 S01 (35%) 4'061.60<br />
– Der Zuschlag für gewerbsmässige Personentransporte (Taxi) von 200 % ist berücksichtigt<br />
Unfall 90.10 90.10<br />
Total zahlbar bis 01.01. 6084.00<br />
Gesetzliche Abgaben total: Fr. 303.25<br />
Die Kontierung (Buchungsstempel; Wahl der Konten bzw. Kontonummern) erfolgt aufgrund eines<br />
für jede Unternehmung individuellen Kontenplans. Der Kontenplan umfasst all jene Konten, die die<br />
Unternehmung für die Buchhaltung benötigt. Bei der Zusammenstellung des Kontenplans stützt<br />
sich die Unterneh mung auf den Kontenrahmen (Vorlage und Übersicht über die Einzelkonten und<br />
Gruppen). In der Schweiz wird vorwiegend der Kontenrahmen für kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) verwendet, welcher 1996 vom Schweizerischen Gewerbeverband veröffentlicht wurde.<br />
Der Kontenplan ist auf der Seite 247 abgedruckt und wird im Kapitel 8 ausführlich erklärt.
28 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
2.6 Das Debitorenkonto<br />
Will oder kann ein Kunde nicht bar bezahlen,<br />
so stellt ihm die Unternehmung Rechnung.<br />
Die offenen Rechnungen stellen<br />
Guthaben bei Kunden dar. Sie werden im<br />
Aktivkonto Debitoren (Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen) aufgeführt.<br />
Fridolin Glarner<br />
Taxiunternehmung<br />
Tellistrasse 27<br />
5000 Aarau<br />
Aarau, 5. Juni 20..<br />
Wälti AG<br />
Entfelderstrasse 40<br />
5001 Aarau<br />
RECHNUNG FÜR WARENTRANSPORTE<br />
Warentransport vom 23. März 20...<br />
Pauschale CHF 300.–<br />
Zahlbar innert 30 Tagen mit beiliegendem Einzahlungsschein.<br />
Vielen Dank für den Auftrag.<br />
Aktiven<br />
Deb<br />
Ka, Po, Ba<br />
Vermögensabgänge<br />
Vermögenszugänge<br />
Aufwand<br />
guV<br />
Ertrag<br />
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Der Taxiunternehmer Fridolin Glarner befördert regelmässig<br />
Waren für kleine Gewerbebetriebe. Den<br />
Klein unternehmen stellt er jeweils eine Rechnung.<br />
Geschäftsfälle<br />
5. Juni Rechnung an die Wälti AG im Betrag von<br />
CHF 300.–.<br />
25. Juni Die Wälti AG zahlt die Rechnung Nr. 1 durch<br />
Überweisung des Betrags auf das Post konto.<br />
28. Juni Rechnung an die Beck AG im Betrag<br />
von CHF 450.–.<br />
Die Rechnung stellt eine Forderung (= Gut haben) gegenüber dem Unternehmen und somit einen<br />
erwarteten Geldzugang (Einnahme) dar. Fridolin Glar ner überwacht die Zahlungs eingänge und trägt<br />
seine gestellten Rechnungen im Konto Debitoren (Abkürzung: Deb) ein. Da Debitoren zukünf tige<br />
Vermögenszugänge darstellen, sind sie als Vermögen zu behandeln. Deshalb handelt es sich beim<br />
Konto Debitoren um ein Aktivkonto.<br />
Rechnung
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 29<br />
Die ausgestellten Rechnungen werden an die Kunden versandt und gleichzeitig in der Buchhaltung<br />
im Konto Debitoren erfasst. Kopien davon werden in einem Debitorenordner aufbewahrt und auf<br />
den Zahlungseingang hin überwacht. Der Zahlungseingang wird verbucht und auf der Rechnungskopie<br />
vermerkt.<br />
in einer Ablage<br />
(Hängemappen, Ordner)<br />
Die Geschäftsfälle im Einführungsbeispiel führen zu folgenden Einträgen (in den Konten Post und<br />
GuV sind nur jene Geschäftsfälle eingetragen, die das Konto Debitoren berühren):<br />
Datum Text Soll Debitoren Haben Soll Post Haben Soll guV Haben<br />
5. Juni Wälti AG, Rechnung 300.– 300.–<br />
25. Juni Wälti AG, Überweisung 300.– 300.–<br />
28. Juni Beck AG, Rechnung 450.– 450.–<br />
30. Juni Saldo Debitoren � 450.–<br />
750.– 750.–<br />
Buchungssätze<br />
5. Juni Debitoren / GuV 300.–<br />
25. Juni Post / Debitoren 300.–<br />
28. Juni Debitoren / GuV 450.–<br />
Die Erträge betragen aufgrund der obigen Geschäftsfälle CHF 750.–. Die Überweisung der CHF 300.–<br />
auf das Postkonto ist erfolgsunwirksam, d. h., sie hat keinen Einfluss auf den Erfolg (Gewinn oder<br />
Verlust). Die Überweisung stellt nur eine Vermögensumschichtung (Aktivtausch) dar.<br />
Für das Debitorenkonto werden die Regeln des Aktivkontos wie folgt angewendet:<br />
Soll Debitoren Haben<br />
Anfangsbestand<br />
(Saldovortrag)<br />
Abnahme<br />
von Guthaben<br />
(erfolgte Kundenzahlungen)<br />
–<br />
Zunahme<br />
von Guthaben<br />
(künftige Kundenzahlungen)<br />
+ Schlussbestand<br />
(Saldo)<br />
Erfassen der Rechnungen<br />
und<br />
in einem Konto
30 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
2.7 Die Konten des Anlagevermögens<br />
Damit die unternehmerische Leistung erbracht<br />
wer den kann, braucht das Unternehmen<br />
weitere Aktiven wie eine Ladenein<br />
richtung, Maschinen, Fahrzeuge und<br />
Gebäude. Diese Sachanlagen sind langfristig<br />
ge bun denes Vermögen und werden<br />
Anlagevermögen (AV) genannt.<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Aktiven<br />
Deb<br />
AV<br />
Vermögensabgänge<br />
Vermögenszugänge<br />
Aufwand<br />
guV<br />
Ertrag<br />
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck<br />
Der Taxiunternehmer Fridolin Glarner kauft (aus dem bisher erwirtschafteten Gewinn)<br />
einen Computer, der ausschliesslich für den Taxibetrieb verwendet wird.<br />
Datum Text Soll Mobilien Haben Soll Kasse Haben<br />
1. Juli Anfangsbestand Kasse AB 7 000.–<br />
3. Juli Barkauf eines PC 2 000.– 2 000.–<br />
31. Juli Saldo Mobilien � 2 000.–<br />
Rechnung<br />
Ka, Po, Ba<br />
2 000.– 2 000.–
Kapitel 2 � Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 31<br />
Der PC wird im Konto Mobilien erfasst. Der PC soll dem Unternehmen während längerer Zeit zur Verfügung<br />
stehen, weshalb man von Anlagevermögen spricht. Bei den Konten des Anlagevermögens<br />
handelt es sich wie bei den Konten Kasse, Post, Bank und Debitoren um Aktivkonten. Es gelten somit<br />
die Regeln für das Aktiv konto (vgl. Seite 18).<br />
Die Buchung lautet:<br />
Barkauf PC Mobilien / Kasse 2 000.–<br />
Durch den Barkauf des PC wird der Erfolg nicht verändert. Es handelt sich um einen Aktivtausch.<br />
Das Anlagevermögen wechselt nur langsam seine Form, denn die Mobilien (PC, Möbel) lassen sich<br />
während mehrerer Jahre nutzen, die Liegenschaften (Immobilien) sogar während mehrerer Jahrzehnte.<br />
Das Anlagevermögen dient zur Erwirtschaftung zukünftiger Einnahmen.<br />
Zum Anlagevermögen gehören u. a. folgende Aktivkonten:<br />
Aktivkonto Beschreibung Abkürzung<br />
Mobilien Mobiliar (Möbel, PC usw.) Mob<br />
Fahrzeuge Lieferwagen, Geschäftsautos Fz<br />
Maschinen Produktionsmaschinen Masch<br />
Werkzeuge Werkzeuge Wz<br />
Immobilien Liegenschaften, Häuser und Grundstücke Immob<br />
Kleinere Anschaffungen (bis ca. CHF 1 000.–) werden in der Praxis meist sofort als Aufwand gebucht<br />
und demzufolge nicht aktiviert.
32 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto � Kapitel 2<br />
2.8 Abschreibungen auf Anlagevermögen<br />
Am Ende einer Rechnungsperiode werden auf dem Anlagevermögen Abschreibungen vorgenommen.<br />
Abschreibungen stellen einen Aufwand dar und berücksichtigen die Wertverminderung infolge<br />
Abnützung beim Gebrauch und technischer Veralterung.<br />
EInführUngSBEISPIEL<br />
Der Taxiunternehmer kauft ein Taxi für CHF 30 000.–. Das Auto wird beim Kauf als Aktivzugang<br />
gebucht. Ein Jahr später hat sich der Wert des Autos vermindert, weil damit während<br />
des Jahres 60 000 km gefahren wurden und ein neues, verbessertes Modell auf dem Markt<br />
angeboten wird. Der aktuelle Wert beträgt jetzt nur noch CHF 22 000.–.<br />
Diese Wertverminderung bucht der Unternehmer folgendermassen:<br />
Abschreibung GuV / Fahrzeuge 8 000.–<br />
Aufwand oder Aktivkonto?<br />
Wertvermehrende Geschäftsfälle werden als Zunahme des Aktivkontos, werterhaltende Tätigkeiten<br />
als Aufwand gebucht.<br />
Beispiel 1<br />
Der Einbau einer Klimaanlage ist wertvermehrend und wird auf das Aktivkonto Fahrzeuge gebucht.<br />
Würde das Auto verkauft werden, so erzielte man einen höheren Verkaufserlös.<br />
Die Buchung lautet:<br />
Barzahlung Klimaanlage Fahrzeuge / Kasse 2 400.–<br />
Beispiel 2<br />
Die Reparatur eines Parkschadens ist werterhaltend und wird auf das GuV-Konto gebucht. Kosten<br />
für die Instandhaltung und Erhaltung der Funktionstüchtigkeit führen nicht zu einem höheren Verkaufserlös.<br />
Die Buchung lautet:<br />
Barzahlung Reparatur GuV / Kasse 900.–
Kapitel 2 | Aufgaben
34 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 1 Der Werbeassistent Martin Tobler hat seinem Arbeitgeber gekündigt und sich selbstständig<br />
gemacht. Er gründet eine kleine Werbeagentur. Seinen Arbeitsplatz richtet er in einem<br />
Zimmer seiner Wohnung ein. Die Geschäftstätigkeit nimmt er am 1. Oktober auf. Seine<br />
Aufträge erledigt er vorerst gegen Barzahlung.<br />
a) Führen Sie das Kassenbuch für den Monat Oktober.<br />
4. Oktober Einnahme Auftrag Felix Brunner 400.–<br />
6. Oktober Barzahlung für Fotokopien 10.–<br />
10. Oktober Barzahlung für Briefmarken 8.–<br />
12. Oktober Bareinnahme für Beratung der Unternehmung Markex 800.–<br />
15. Oktober Barzahlung Telefonrechnung 280.–<br />
20. Oktober Barzahlung für Zeitungsinserate (Eigenwerbung) 500.–<br />
25. Oktober Bareinnahme für den Auftrag der Stadt Aarau 1 800.–<br />
30. Oktober Barzahlung Papier für den Drucker 60.–<br />
Datum Text Einnahmen Ausgaben<br />
b) Führen Sie das Konto Kasse.<br />
Datum Text Soll Kasse Haben
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 35<br />
c) Stellen Sie die Regeln dar, die für ein Aktivkonto gelten. Setzen Sie die nachfolgenden<br />
Begriffe richtig in das Konto ein: Abnahme, Anfangsbestand, Haben, Saldo, Soll, Zunahme.<br />
Aktivkonto<br />
d) Berechnen Sie den Erfolg für den Monat Oktober durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich.<br />
Benutzen Sie hierzu die folgende Vorlage.<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Einnahmen (aufgrund erbrachter Leistungen)<br />
– Ausgaben (aufgrund beanspruchter Leistungen)<br />
Erfolg ( )<br />
e) Ermitteln Sie den Erfolg für den Monat Oktober durch Bestandesvergleich. Benutzen Sie<br />
hierzu folgende Vorlage.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand Kasse<br />
– Anfangsbestand Kasse<br />
nahme ( )
36 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 2 In der Werbeagentur von Martin Tobler sind im November folgende Geschäftsfälle angefallen,<br />
die alle mit Barzahlung abgewickelt wurden.<br />
a) Führen Sie das Konto Kasse für den Monat November. Am 1. Dezember ist zudem die<br />
Wiedereröffnung vorzunehmen.<br />
1. November Anfangsbestand (vgl. A1) 2 142.–<br />
3. November Einnahme Auftrag Schmid 800.–<br />
6. November Zahlung für Fotokopien 15.–<br />
10. November Zahlung für Briefmarken 14.–<br />
12. November Einnahme aus Beratung der Fun AG 1 200.–<br />
15. November Barzahlung der Telefonrechnung 325.–<br />
20. November Zahlung für Büromaterial (Druckpatronen usw.) 200.–<br />
25. November Einnahme Auftrag Peter Bundi ?<br />
30. November Schlussbestand (Saldo) 3 976.–<br />
1. Dezember Wiedereröffnung ?<br />
b) Ermitteln Sie den Erfolg der Beratungstätigkeit im Monat November mittels:<br />
• Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
• Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich<br />
A 3 Welche Aussagen sind richtig? Kreuzen Sie die zutreffenden Aussagen an.<br />
a) � Die buchhalterische Bezeichnung für das Vermögen heisst Aktiven.<br />
b) � Die buchhalterische Bezeichnung für Banknoten und das Hartgeld in der Geschäftskasse<br />
heisst Kasse.<br />
c) � Die rechte Seite eines Kontos wird mit Soll, die linke Seite mit Haben bezeichnet.<br />
d) � Unter dem Saldo versteht man den Anfangsbestand.<br />
e) � Der Saldo der abgelaufenen Rechnungsperiode wird zum Anfangsbestand der<br />
nachfolgen den Pe riode.<br />
f ) � Das Konto Kasse stellt ein typisches Aktivkonto dar.<br />
A 4 Tragen Sie die nachfolgenden Geschäftsfälle ins Konto Post ein. Der Anfangsbestand ist zu<br />
be rech nen.<br />
1. Anfangsbestand Post ?<br />
2. Zahlungsauftrag No. 102 300.–<br />
3. Postomat-Bezug vom 12. April 400.–<br />
4. Überweisung von Konrad Müller 750.–<br />
5. Wareneinkauf mittels Postcard 250.–<br />
6. Belastung für Briefmarken 22.–<br />
7. Überweisung der Detox AG 5 000.–<br />
8. Schlussbestand 5 246.–
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 37<br />
A 5 a) Führen Sie aufgrund nachfolgender Angaben das Kassen- und das Postkonto der Autobusbetriebe<br />
Neutal.<br />
1. Anfangsbestand Kasse 3 000.–<br />
Anfangsbestand Post 0.–<br />
2. Bareinnahmen aus Einzelbilletten 8 500.–<br />
3. Gutschrift der Post für befördertes Postgut 400.–<br />
4. Felix Schwander zahlt bar für eine Extrafahrt 800.–<br />
5. Postüberweisung für eine Hochzeitsfahrt 1 000.–<br />
6. Bareinzahlung auf das Postkonto (aus der Geschäftskasse) 500.–<br />
7. Belastung der Post für Benzinbezüge mit der Postcard 320.–<br />
8. Bareinnahmen für Abonnemente 4 000.–<br />
9. Bezug am Postomat (Geld wird in Kasse gelegt) 200.–<br />
10. Schlussbestand Kasse ?<br />
Schlussbestand Post ?<br />
b) Berechnen Sie den Erfolg durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich.<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Erfolgswirksame Einnahmen<br />
– Erfolgswirksame Ausgaben<br />
Erfolg ( )<br />
c) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand Kasse<br />
– Anfangsbestand Kasse<br />
nahme<br />
Schlussbestand Post<br />
– Anfangsbestand Post<br />
nahme<br />
nahme total ( )<br />
d) Erfolgsunwirksame Geschäftsfälle beeinflussen den Erfolg nicht. Welche Geschäfts fälle<br />
sind erfolgsunwirksam?
38 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 6 Das Kontokorrent-Konto (= Bankkonto) weist einen Anfangsbestand von CHF 5 000.– zu<br />
Gunsten der Unternehmung aus. Somit handelt es sich um ein Aktivkonto.<br />
a) Tragen Sie die nachfolgenden Geschäftsfälle (Monat September) eines Treuhand büros<br />
ins Konto Bank ein. Die Lohnzahlung ist zu berechnen.<br />
1. Anfangsbestand Bank<br />
(Bareinzahlung bei Eröffnung des Kontos im letzten Monat) 5 000.–<br />
2. Lastschrift für Büroverbrauchsmaterial (Kreditkarte) 240.–<br />
3. Bareinzahlung (Bezug aus der Geschäftskasse) 400.–<br />
4. Belastung für Reinigungsarbeiten (Dauerauftrag) 350.–<br />
5. Gutschrift (Ausfüllen einer Steuererklärung)* 600.–<br />
6. Lohnzahlungen an Mitarbeiter ?<br />
7. Belastung für Neuanstrich des Büros (Bankcheck) 800.–<br />
8. Überweisung aufs Postkonto 200.–<br />
9. Überweisung von Lüthi (Revision der Buchhaltung)* 1 200.–<br />
10. Überweisungen von Kunden (Mehrwertsteuerkurs)* 7 000.–<br />
11. Schlussbestand 7 710.–<br />
Nummer Text Soll Bank Haben<br />
b) Die Geschäftsfälle 3 und 8 sind erfolgsunwirksam. Warum?<br />
c) Wie gross ist der Erfolg der Treuhandunternehmung, wenn alle leistungsbedingten Einnahmen<br />
und Ausgaben (= erfolgswirksam) über das Bankkonto abgewickelt werden?<br />
Erfolgsberechnung durch Einnahmen-Ausgaben-Vergleich<br />
Erfolgswirksame Einnahmen<br />
– Erfolgswirksame Ausgaben<br />
Erfolg ( )<br />
d) Warum lässt sich der Erfolg in dieser Aufgabe nicht durch Bestandesvergleich ermitteln?<br />
* Es wurde keine Rechnung ausgestellt.
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 39<br />
Erfolgsberechnung<br />
Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Soll guV Haben<br />
Soll Kasse Haben Soll Post Haben Soll Bank Haben<br />
A 7 Beat Kümmerli ist Kabarettist und tritt an diversen<br />
Anlässen auf.<br />
a) Tragen Sie die Geschäftsfälle in die Konten Kasse,<br />
Post und Bank ein und schliessen Sie diese ab.<br />
Benutzen Sie zur Lösung aller Teilaufgaben das<br />
Arbeitsblatt.<br />
1.5. Anfangsbestände: Kasse 200.–<br />
Post 400.–<br />
10.5. Barzahlung des Hotels Widder für<br />
einen Unterhaltungsabend 1 000.–<br />
12.5. Eröffnung eines Bankkontos bei<br />
der UBS<br />
14.5. Bareinzahlung auf das Postkonto am<br />
Postschalter (aus der Geschäftskasse) 800.–<br />
15.5. Barzahlung für Schminkutensilien 40.–<br />
17.5. Bareinzahlung auf das Bankkonto am<br />
Bankschalter (aus der Geschäftskasse) 250.–<br />
19.5. Für einen Betriebsanlass zahlt die<br />
ELTECH AG auf das Bankkonto 2 000.–<br />
22.5. Überweisung vom Postkonto auf<br />
das Bankkonto 200.–<br />
27.5. Bezahlung von Zeitungsinseraten<br />
durch die Post 350.–<br />
29.5. Bezug am UBS-Bancomat; das Geld<br />
wird in die Geschäftskasse gelegt 150.–<br />
31.5. Zinsgutschrift der UBS 3.–<br />
31.5. Abschluss der Konten
40 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
b) Welche Geschäftsfälle sind erfolgsunwirksam?<br />
c) Studieren Sie die in den Konten eingetragenen Beträge. Was fällt Ihnen betreffend der<br />
gemachten Eintragungen auf?<br />
d) Die Regel, dass erfolgsunwirksame Geschäftsfälle jeweils einmal im Soll und einmal im<br />
Haben eines Kontos eingetragen werden, gilt auch für erfolgswirksame Geschäftsfälle.<br />
Gegenkonto zum Bestandeskonto bildet das Konto GuV (Gewinn- und Verlustkonto).<br />
Tragen Sie die fehlenden Beträge in das GuV-Konto ein und schliessen Sie dieses ab.<br />
e) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
Ertrag CHF � Gewinn von CHF<br />
Aufwand CHF � Verlust von CHF<br />
f) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestand Kasse<br />
– Anfangsbestand Kasse<br />
nahme<br />
Schlussbestand Post<br />
– Anfangsbestand Post<br />
nahme<br />
Schlussbestand Bank<br />
– Anfangsbestand Bank<br />
nahme<br />
nahme total (= )<br />
oder<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten<br />
Erfolg<br />
A 8 Welche Geschäftsfälle des Kabarettisten Beat Kümmerli haben zu folgenden Eintragungen<br />
geführt?<br />
1.6.<br />
2.6.<br />
9.6.<br />
14.6.<br />
28.6.<br />
Soll Kasse Haben<br />
AB 260.–<br />
300.–<br />
400.–<br />
Soll Post Haben<br />
AB 650.–<br />
100.–<br />
200.–<br />
Soll Bank Haben<br />
AB 2 303.–<br />
200.–<br />
400.–<br />
300.–<br />
100.–
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 41<br />
Bestandesvergleich (Vermögensübersicht) Erfolgsberechnung<br />
Soll Post Haben Soll Bank Haben Soll guV Haben<br />
Soll Kasse Haben<br />
A 9 Hans Wicki betreibt ein Fitnessstudio. Benutzen Sie zur<br />
Lösung aller Teilaufgaben das Arbeitsblatt.<br />
a) Tragen Sie die Geschäftsfälle in die Konten Kasse,<br />
Post, Bank sowie in das Gewinn- und Verlustkonto<br />
ein und schliessen Sie diese ab.<br />
1. Anfangsbestände: Kasse 500.–<br />
Post 1 200.–<br />
Bank 9 000.–<br />
2. Barzahlung von Kunden für Abos 2 400.–<br />
3. Bezahlung Raummiete durch die Bank 2 000.–<br />
4. Postüberweisung an das Reinigungsinstitut<br />
für Reinigung 600.–<br />
5. Bareinzahlung auf das Postkonto am<br />
Postschalter 700.–<br />
6. Kunde FC Seldwyla zahlt den Jahresbeitrag<br />
auf das Bankkonto 4 000.–<br />
7. Bezahlung von Zeitungsinseraten durch<br />
die Post 1 000.–<br />
8. Überweisung vom Postkonto auf das<br />
Bankkonto 200.–<br />
9. Belastung der Bank für die Lohnzahlung<br />
an die Sekretärin 3 000.–<br />
10. Bezug am Bancomat; das Geld wird in<br />
die Geschäftskasse gelegt 150.–<br />
11. Zinsgutschrift der Bank 18.–<br />
12. Abschluss der Konten
42 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
b) Bilden Sie im Journal die Buchungssätze zu den Geschäftsfällen 2 bis 11.<br />
Nr. Buchungssatz Text Betrag<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
Ertrag CHF � Gewinn von CHF<br />
Aufwand CHF � Verlust von CHF<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten<br />
Erfolg<br />
Soll Haben<br />
c) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
d) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 43<br />
A 10 Bernhard Gattlen ist Bergführer.<br />
a) Tragen Sie die Geschäftsfälle in die Konten Kasse, Post, Bank sowie in das Gewinn- und<br />
Verlustkonto ein und schliessen Sie diese ab.<br />
b) Bilden Sie die Buchungssätze zu den Geschäftsfällen 2 bis 12 im unten stehenden<br />
Journal.<br />
1. Anfangsbestände: Kasse 600.–<br />
Post 1 400.–<br />
Bank 2 000.–<br />
2. Barzahlung eines Kunden für eine Bergführung 800.–<br />
3. Überweisung vom Postkonto auf das Bankkonto 1 000.–<br />
4. Barkauf von Landkarten 100.–<br />
5. Reparatur von Steigeisen und Bergpickel durch das Sportgeschäft<br />
Mattli mit Postcard bezahlt 200.–<br />
6. Bareinzahlung auf das Postkonto am Postschalter 500.–<br />
7. Die Gemeinde überweist halbjährlich an Bernhard Gattlen für die<br />
Instandhaltung der Bergwege die Pauschale auf das Postkonto 2 000.–<br />
8. Bezug am Bancomat der Kantonalbank; das Geld wird in die<br />
Geschäftskasse gelegt 500.–<br />
9. Bankbelastung für die Betriebshaftpflichtversicherung 300.–<br />
10. Kauf von Proviant mittels Postcard für eine Bergtour 200.–<br />
11. Kunden zahlen für eine Bergtour auf das Postkonto 900.–<br />
12. Lastschrift der Post für die Überweisung des Eigenlohnes 3 000.–<br />
13. Abschluss der Konten<br />
Nr. Buchungssatz Text Betrag<br />
Soll Haben<br />
c) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
d) Ermitteln Sie den Erfolg mittels Bestandesvergleich.
44 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 11 a) Bilden Sie zu folgenden Geschäftsfällen eines Gartenbauunternehmens die Buchungssätze.<br />
Verwenden Sie die Konten Kasse, Post, Bank sowie das Gewinn- und Verlustkonto.<br />
b) Welche Belege bilden die Grundlage für die vorgenommenen Buchungen?<br />
1. Bareinnahmen für ausgeführte Gartenarbeiten 400.–<br />
2. Wir überweisen von der Post auf das Bankkonto 3 000.–<br />
3. Wir heben Geld vom Bankkonto ab und legen es in die Geschäftskasse 1 000.–<br />
4. Lohnzahlung an Angestellte durch die Post 7 000.–<br />
5. Barzahlung für Werbeinserate 800.–<br />
6. Die Stadtverwaltung überweist auf das Postkonto für die Pflege der<br />
städtischen Gartenanlagen 2 000.–<br />
7. Die Bank belastet Spesen für Vergütungsaufträge 24.–<br />
8. Lastschrift der Post für Telefongespräche (Debit Direct DD) 600.–<br />
9. Benzinbezug mittels Postcard (betrifft den Lieferwagen) 200.–<br />
10. Ein Kunde übergibt uns einen Bankcheck für das Erstellen eines Biotops.<br />
Wir lösen den Check sofort ein und lassen den Betrag dem Bankkonto<br />
gutschreiben 2 500.–<br />
11. Wir überweisen vom Bankkonto auf das Postkonto 3 000.–<br />
12. Bezug am Postomat. Wir legen das Geld in die Geschäftskasse 500.–<br />
A 12 a) Führen Sie für die folgenden Geschäftsfälle eines Handwerkbetriebes die Konten Debitoren,<br />
Post und GuV.<br />
b) Bilden Sie zu folgenden Geschäftsfällen die Buchungssätze.<br />
1. Anfangsbestand Debitoren (offene Rechnung Nr. 501; Filag) 800.–<br />
Anfangsbestand Post<br />
2. Die Filag (Nr. 501) überweist den Rechnungsbetrag auf das Postkonto.<br />
2 000.–<br />
3. Rechnung an Paul Meier (Nr. 502) für ausgeführte Arbeiten 950.–<br />
4. Rechnung an die Bau AG (Nr. 503) für ausgeführte Arbeiten 600.–<br />
5. Teilzahlung von Paul Meier (Nr. 502) auf das Postkonto<br />
6. Abschluss<br />
500.–<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Bestandesrechnung Erfolgsberechnung<br />
Soll Debitoren Haben<br />
Soll Post Haben Soll guV Haben
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 45<br />
A 13 Sabine Kuster erteilt Managementkurse. Sie mietet hierfür einen Schulungsraum.<br />
a) Tragen Sie die Geschäftsfälle in die Konten Kasse, Post, Bank, Debitoren sowie in das<br />
Gewinn- und Verlustkonto ein und schliessen Sie diese ab.<br />
b) Bilden Sie zu den Geschäftsfällen die Buchungssätze.<br />
1.3. Aufnahme der Geschäftstätigkeit<br />
10.3. Barzahlungen von Kursteilnehmern und -teilnehmerinnen 3 000.–<br />
12.3. Eröffnung eines Postkontos<br />
13.3. Bareinzahlung auf das Postkonto am Postschalter<br />
(Bezug aus der Geschäftskasse) 2 000.–<br />
15.3. Barzahlung von Folienstiften, Hellraumprojektor-Folien usw. 120.–<br />
16.3. Eröffnung eines Bankkontos<br />
18.3. Überweisung vom Postkonto auf das Bankkonto 500.–<br />
20.3. Rechnung an Kursteilnehmer Total Quality Leadership TQL 2 600.–<br />
28.3. Bezahlung der Raummiete durch die Post 1 250.–<br />
29.3. TQL-Kursteilnehmende zahlen fällige Rechnungen auf das Postkonto 1 600.–<br />
30.3. TQL-Kursteilnehmende zahlen fällige Rechnungen auf das Bankkonto 1000.–<br />
31.3. Abschluss der Konten<br />
c) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
Ertrag CHF � Gewinn von CHF<br />
Aufwand CHF � Verlust von CHF<br />
d) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten<br />
Erfolg
46 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 14 Sabine Kuster erteilt Managementkurse (vgl. A 13).<br />
a) Tragen Sie die Geschäftsfälle in die Konten Kasse, Post, Bank, Debitoren sowie in das<br />
Gewinn- und Verlustkonto ein und schliessen Sie diese ab.<br />
b) Bilden Sie zu den Geschäftsfällen die Buchungssätze.<br />
1.4. Anfangsbestände: Kasse 880.–<br />
Post 1 850.–<br />
Bank 1 500.–<br />
2.4. Fotokopien für Kursteilnehmende bar bezahlt 130.–<br />
4.4. Überweisung vom Bank- auf das Postkonto 600.–<br />
6.4. Kursteilnehmende zahlen bar 800.–<br />
7.4. Rechnungen an die Teilnehmenden des Kurses<br />
New Public Management NPM 4 000.–<br />
10.4. Barzahlung für Wandtafel-Kreide 20.–<br />
15.4. Kursteilnehmende NPM zahlen fällige Rechnungen auf das Postkonto 2 200.–<br />
17.4. Sabine Kuster bezieht CHF 500.– vom Postomat und legt das Geld<br />
in die Geschäftskasse. 500.–<br />
27.4. Bezahlung der Raummiete durch die Post 1 250.–<br />
28.4. Kursteilnehmende NPM zahlen fällige Rechnungen auf das Bankkonto 600.–<br />
30.4. Abschluss der Konten<br />
c) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
Ertrag CHF � Gewinn von CHF<br />
Aufwand CHF � Verlust von CHF<br />
d) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten<br />
Erfolg
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 47<br />
A 15 Tragen Sie die Geschäftsfälle der Sennhauser AG in das Aktivkonto Maschinen ein.<br />
1. Anfangsbestand an Maschinen 60 000.–<br />
2. Kauf einer Pressmaschine gegen Barzahlung 30 000.–<br />
3. Barverkauf einer Maschine 2 000.–<br />
4. Bestellung einer Fräse im Betrag von 4 000.–<br />
5. Die bestellte Fräse trifft ein; Barzahlung 4 000.–<br />
6. Abschluss<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Text Buchungssatz Soll Maschinen Haben<br />
A 16 a) Führen Sie die Konten Fahrzeuge, Kasse und GuV.<br />
1. Anfangsbestand (Audi A3) 35 000.–<br />
2. Anfangsbestand Kasse 30 000.–<br />
3. Verkauf des Audi A3 gegen Barzahlung 35 000.–<br />
4. Barkauf eines Audi A4 50 000.–<br />
5. Unfallreparatur des Audi A4 gegen Barzahlung 2 000.–<br />
6. Abschreibungen auf dem Audi A4 am Jahresende 5 000.–<br />
7. Abschluss Konto Fahrzeuge<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Bestandesrechnung Erfolgsberechnung<br />
Soll fahrzeuge Haben<br />
b) Erklären Sie den Begriff «Abschreibungen».<br />
Soll Kasse Haben Soll guV Haben<br />
c) Sind Abschreibungen erfolgswirksam oder erfolgsunwirksam?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort.
48 Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto | Aufgaben � Kapitel 2<br />
A 17 Geschäftsfälle des Reisebüros Häusermann, Olten.<br />
a) Tragen Sie die Anfangsbestände und die Geschäftsfälle des Reisebüros Häusermann in<br />
die Konten ein und schlies sen Sie diese ab.<br />
b) Bilden Sie zu den Geschäftsfällen die Buchungssätze.<br />
1. Anfangsbestände: Kasse 6 000.–<br />
Post 13 000.–<br />
Bank 7 000.–<br />
Debitoren 16 000.–<br />
Mobilien 15 000.–<br />
2. Barkauf eines neuen Notebooks 2 500.–<br />
3. Kunden zahlen fällige Rechnungen auf das Postkonto 3 000.–<br />
4. Rechnungen an Kunden für Ferienreisen 12 200.–<br />
5. Der Geschäftsinhaber zahlt bar (Kasse) am Postschalter ein 2 000.–<br />
6. Kreditverkauf eines Bürostuhls an einen Mitarbeiter 200.–<br />
7. Lastschrift der Post für die Reinigung der Geschäftsräume (DD) 500.–<br />
8. Bankbelastung für die Zahlung von Löhnen 6 000.–<br />
9. Kunden zahlen fällige Rechnungen auf das Bankkonto 2 000.–<br />
10. Telefonische Anfrage eines Kunden für eine Weltreise im Betrag von 9 000.–<br />
11. Barzahlung für den Druck von Prospekten 600.–<br />
12. Barkauf eines Druckers 700.–<br />
13. Abschluss der Konten<br />
Bestandesrechnung Erfolgsberechnung<br />
Soll Kasse Haben<br />
Soll Post Haben<br />
Soll Bank Haben<br />
Soll Debitoren Haben Soll guV Haben<br />
Soll Mobilien Haben
Kapitel 2 � Aufgaben | Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem GuV-Konto 49<br />
c) Welche Geschäftsfälle bewirken einen Aktivtausch?<br />
d) Berechnen Sie den Erfolg durch Saldierung des Gewinn- und Verlustkontos.<br />
Erfolgsberechnung durch Saldierung des guV-Kontos<br />
Ertrag CHF � Gewinn von CHF<br />
Aufwand CHF � Verlust von CHF<br />
e) Ermitteln Sie den Erfolg durch Bestandesvergleich.<br />
Erfolgsermittlung durch Bestandesvergleich (Vermögensübersicht)<br />
Schlussbestände aller Aktivkonten<br />
– Anfangsbestände aller Aktivkonten<br />
Erfolg