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Salzburg Netz GmbH - Kamstrup A/S

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AUSSAGEKRÄFTIGE KURVEN<br />

Nach der Messung werden die Daten –<br />

erneut kabellos – an den Rechner in der<br />

Zentrale übermittelt – und schließlich weitergeleitet<br />

zur Archivierung auf einem Server.<br />

Die Anlagen-Management-Software des<br />

Herstellers generiert nun anhand der gewonnenen<br />

Daten automatisch Protokolle und<br />

legt diese ab. In einem zweiten Schritt werden<br />

die Daten für eine graphische<br />

Visualisierung herangezogen. Dabei können<br />

verschiedene Kurven übereinander gelegt<br />

und verglichen werden. „Die Auswertung<br />

der graphischen Darstellungen ist überaus<br />

wichtig. Den Erfahrungswerten der anderen<br />

Betreiber, die das System einsetzen, zufolge<br />

stellen sie die beste Möglichkeit dar,<br />

Schwachstellen lokalisieren zu können“,<br />

erklärt der Fachmann der <strong>Salzburg</strong> AG.<br />

Auch die eigenen Erfahrungen waren für die<br />

<strong>Salzburg</strong> AG bisher sehr überzeugend. Der<br />

Fachmann schätzt es, dass die Datenerfassung<br />

genormt und somit immer gleich<br />

reproduzierbar ist. Dadurch gelten die<br />

Prüfdaten auch als gerichtsfest, was ein<br />

zunehmend wichtiges Kriterium für<br />

Gasnetzbetreiber darstellt. „Das System ist<br />

zugeschnitzt auf die Bedürfnisse eines<br />

Gasnetz-Betreibers. Unsere Arbeit wird<br />

dadurch noch effizienter, und wir haben eine<br />

hervorragende Selbstkon- trolle. Die<br />

Ergebnisse der ersten Messungen haben übrigens<br />

gezeigt, dass unsere früheren<br />

Messungen auch relativ genau waren – und<br />

unser Team gut gearbeitet hat“, sagt<br />

Thurner.<br />

VORREITERROLLE IN ÖSTERREICH<br />

Mit dem neuen Inspektionssystem von<br />

<strong>Kamstrup</strong> hat der Gasnetzbetreiber ein<br />

Werkzeug zum Erfassen und Auswerten von<br />

hochpräzisen Daten an der Hand. Und dies<br />

ist das unabdingbare Fundament einer<br />

modernen zustandsorientierten Instandhaltung.<br />

Diese ist dadurch definiert, dass<br />

eine Erfassung des Zustandes mit geeigneten<br />

Messmitteln erfolgt und im Fall einer Verschlechterungen<br />

adäquat reagiert wird.<br />

47 eigene und drei externe Hochdruck-<br />

Regelanlagen hat die <strong>Salzburg</strong> AG im letzten<br />

Jahr auf das neue System umgerüstet. Das<br />

nächste Ziel nach eigener Definition ist die<br />

Umstellung sämtlicher Mitteldruck-Regler,<br />

für den Anfang zumindest einmal die größeren<br />

davon. Damit hat sich die <strong>Salzburg</strong> AG<br />

in Österreich einmal mehr einen Namen als<br />

technischer „Trendsetter“ gemacht. Nach<br />

und nach folgen nun auch andere<br />

Gasnetzbetreiber dem Beispiel der <strong>Salzburg</strong><br />

AG und rüsten ihre GDR-Anlagen auf<br />

<strong>Kamstrup</strong>-Inspektionssysteme um.<br />

MOLCH IN DER ROHRLEITUNG<br />

Doch nicht nur die GDR-Anlagen, auch die<br />

Rohrleitungen selbst werden im Dienste der<br />

<strong>Netz</strong>sicherheit mit Hilfe von High-tech-<br />

Geräten inspiziert. Um Korrosionsstellen<br />

oder Materialfehlen an den Rohrwänden zu<br />

detektieren, kommen sogenannten „intelligente<br />

Molche“ zum Einsatz. „Man spricht<br />

deshalb von intelligenten Molchen, weil<br />

diese im Zuge ihrer Durchfahrt durch die<br />

Leitung permanent Daten sammeln und aufzeichnen.<br />

Diese Daten werden für die weitere<br />

Auswertung dann auf einen Laptop übertragen“,<br />

erklärt Ing. Bernd Bican, Leiter des<br />

des Centers Gasnetz bei der <strong>Salzburg</strong> AG.<br />

Die Bewegung des Molches in der Leitung<br />

erfolgt ohne eigenen Antrieb. Nach dem<br />

Prinzip der Rohrpost wird das Gerät nur<br />

mittels des Differenzdruckes und der eingestellten<br />

Durchflussrate durch die<br />

Rohrleitung geschickt. Die Geschwindigkeit<br />

für derartige Prüfverfahren liegt üblicherweise<br />

bei 0,5 bis 3 m/s. Was relativ einfach<br />

klingt, bedarf allerdings umfangreicher<br />

Vorbereitungen. Schon kleinste Fehler bei<br />

den Planungen können – so Bernd Bican –<br />

später im Laufe der Messung einen<br />

Gesamtausfall des Leitungssystems zur Folge<br />

haben. Für die Prüfung zweier Abschnitte<br />

der Hochdruckleitung mit dem Molch<br />

bedurfte es einer Vorbereitungszeit von mehreren<br />

Monaten. Die Durchführung selbst<br />

erstreckte sich über 4 Wochen im November<br />

letzten Jahres.<br />

ALLE ZEHN JAHRE IM EINSATZ<br />

Wichtig ist, dass vor dem Einsatz eines<br />

„intelligenten Molches“ auch „weniger intelligente<br />

Artgenossen“ vorausgeschickt werden.<br />

Bican: „Voraussetzung für eine gelungene<br />

Mess-Molchung sowie der vorausgehen-<br />

Energie spezial<br />

Der Prüfvorgang mit einem Molch muss exakt geplant<br />

sein. Rund 4 Wochen dauerten die Messungen im Rahmen<br />

der ersten Molchung im November 2008. (Bild oben)<br />

Am Anfang der Hochdruckrohrleitung werden die Molche<br />

im drucklosen Zustand über so genannte Molchempfangsschleusen<br />

eingesetzt. (Bild unten)<br />

den Kalibriermolchung ist, dass die<br />

Rohrleitung gut gereinigt wird. Zu diesem<br />

Zweck werden Reinigungsmolche durch die<br />

Leitung bewegt“.<br />

In der Hauptmessung werden von dem<br />

Molch Daten auf Basis der Magnet-<br />

Streufluss-Methode gesammelt. Diese<br />

ermöglicht das exakte Analysieren von<br />

Schweißnähten, Herstellungsfehlern, Materialfehlern<br />

oder Korrosionsstellen.<br />

Für die <strong>Salzburg</strong> AG war es der erste Einsatz<br />

eines Molches in ihrem Gasnetz. Erstmalig<br />

konnten damit unterirdische Rohrleitungen<br />

auf Herz und Nieren geprüft werden. Dieses<br />

noch sehr teure Verfahren wird künftig in<br />

regelmäßigen Abständen eingesetzt.<br />

Im Herbst 2008 führte die Mannschaft der<br />

<strong>Salzburg</strong> AG erstmalig eine Molchung eines<br />

Teils des Hochdruck-Leitungssystems durch.<br />

Gasleitungen werden üblicherweise nach der Magnet-<br />

Streufluss-Methode überprüft. Dabei wird über Bürsten in<br />

die Rohrwand ein Magnetfeld induziert, mittels Sensoren<br />

detektiert und im mitgeführten Datenspeicher aufgezeichnet.<br />

zek April 2009 45

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