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Multiload®<br />
CU250/CU375<br />
CE 0344<br />
Lesen Sie diese Gebrauchsinformation sorgfältig, bevor Sie sich für die Anwendung<br />
von Multiload entscheiden.<br />
Diese Gebrauchsinformation enthält Informationen, die Ihnen bei der Entscheidung, ob Sie<br />
Multiload anwenden möchten, helfen können. Weiterhin finden Sie Hinweise zur sicheren und<br />
richtigen Anwendung von Multiload. Bewahren Sie diese Gebrauchsinformation sorgfältig auf<br />
und lesen Sie sie während der Anwendung von Multiload regelmässig, da es wichtig ist,<br />
Umständen gegenüber aufmerksam zu bleiben, die Sie zwar momentan nicht betreffen, aber<br />
eventuell in Zukunft. Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.<br />
Diese Gebrauchsinformation beinhaltet:<br />
1. Was ist Multiload und wofür wird es angewendet<br />
2. Hersteller<br />
3. Wirkungsweise von Multiload<br />
4. Wann dürfen Sie Multiload nicht anwenden<br />
5. Was müssen Sie vor der Anwendung von Multiload wissen<br />
5.1 Allgemeine Hinweise<br />
5.2 Multiload und andere Arzneimittel<br />
5.3 Multiload und andere Behandlungen<br />
5.4 Multiload und Stillzeit<br />
5.5 Multiload und Schwangerschaft<br />
5.6 Multiload und die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und dasBedienen von<br />
Maschinen<br />
6. Wann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen<br />
7. Wie wird Multiload angewendet<br />
7.1 Wie wird Multiload eingesetzt<br />
7.2 Wie Sie prüfen können, ob Multiload noch richtig eingesetzt ist<br />
7.3 Wie lange darf Multiload eingesetzt bleiben<br />
8. Welche Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von Multiload möglich<br />
8.1 Mögliche Komplikationen zu Beginn der Anwendung<br />
8.2 Infektionen der Geschlechtsorgane oder des Harntrakts<br />
8.3 Beschädigung<br />
8.4 Wanderndes IUP<br />
9. Lagerung und Haltbarkeit<br />
10. Verpackung<br />
11. Patientinnen Service<br />
12. Stand der Information<br />
13. Erklärung der Symbole, die auf der Verpackung und in der Patienten-Karte verwendet<br />
werden<br />
1
1. WAS IST MULTILOAD UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET<br />
Multiload ist ein IUP, ein Intrauterinpessar, zur Empfängnisverhütung (siehe auch: «Wirkungsweise<br />
von Multiload»). Dabei handelt es sich um einen kleinen Kunststoffstab, die so genannte Spirale,<br />
mit zwei kleinen flexiblen Seitenarmen.<br />
Der Kunststoff besteht aus einer Mischung von Hartpolyethylen, Ethylenvinylacetat-Copolymer und<br />
Bariumsulfat mit einem Gewichtsverhältnis<br />
von 44/36/20. Um die Spirale ist ein Kupferdraht gewickelt. Am unteren Teil der Spirale ist ein<br />
Nylonfaden mit zwei Enden befestigt (Abbildung 1).<br />
Bei Multiload handelt es sich um ein IUP für den Einmalgebrauch.<br />
Abbildung 1<br />
a. flexible Kunststoffarme<br />
b. kleiner Kunststoffstab mit Kupferdraht umwickelt<br />
c. Nylonfaden<br />
Es stehen drei Multiload-Modelle zur Verfügung. Ihr Arzt wird entscheiden, welches Modell für Sie<br />
am besten geeignet ist. Die Entscheidung hängt davon ab, wie lange Sie Multiload tragen möchten<br />
und von der Grösse Ihrer Gebärmutter.<br />
Multiload-Cu 250 mit einem Kupferdraht und einer Oberfläche von 250 mm2. Liegedauer drei<br />
Jahre.<br />
Multiload-Cu 375 mit einem dickeren Kupferdraht und einer Oberfläche von 375 mm2.<br />
Liegedauer fünf Jahre.<br />
Multiload-Cu 250 gibt es in der Standardlänge, Multiload-Cu 375 gibt es sowohl in der<br />
Standardlänge als auch in kurz, damit es der Grösse Ihrer Gebärmutter angepasst werden kann.<br />
2. HERSTELLER<br />
Multilan AG, P.O. Box 2857, Drynam Road, Swords, Co. Dublin, Irland.<br />
3. WIRKUNGSWEISE VON MULTILOAD<br />
Multiload ist ein IUP. IUP ist die Abkürzung für Intrauterinpessar und bezeichnet einen Gegenstand<br />
in der Gebärmutter. Ein IUP garantiert keinen absoluten Schutz vor einer Schwangerschaft, aber<br />
es ist sehr sicher. Die Wirkung setzt gleich nach Einsetzen ein. Das von Ihrem Arzt empfohlene<br />
IUP ist Multiload.<br />
Um zu erklären, wie Multiload funktioniert, möchten wir zuerst einige Punkte erläutern.<br />
Eine kurze Einführung in die Anatomie<br />
2
Abbildung 2<br />
Die Gebärmutter oder der Uterus (c) befindet sich im unteren Bereich des Abdomens (Bauch),<br />
direkt über dem Beckenknochen. Die Gebärmutter ist ein birnenförmiges Muskelorgan, etwas<br />
kleiner als Ihre Faust.<br />
Die Gebärmutter ist mit dem Gebärmutterhals (d) und der Scheide (e) verbunden. Die Eileiter (a)<br />
erstrecken sich beidseitig vom oberen Ende der Gebärmutter bis zu den Eierstöcken (b).<br />
Die Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und die Scheide bilden die weiblichen Geschlechtsorgane.<br />
Sie nehmen erst in der Pubertät ihre Funktion auf.<br />
Abbildung 2:<br />
a. Eileiter<br />
b. Eierstöcke<br />
c. Gebärmutter<br />
d. Gebärmutterhals<br />
e. Scheide<br />
Abbildung 3<br />
Wenn bei einer Frau die Monatsblutung (Menstruation) einsetzt, ist sie geschlechtsreif. Ungefähr<br />
alle vier Wochen reift in einem der beiden Eierstöcke eine winzige Eizelle (die kleiner als dieser .<br />
Punkt ist) heran.<br />
Diese Eizelle (a) wandert durch den Eileiter, wo sie von einer männlichen Samenzelle (Spermium,<br />
b in Abbildung 3) befruchtet werden kann.<br />
Während die Eizelle durch den Eileiter wandert, bereitet sich die Gebärmutter auf das befruchtete<br />
Ei vor. Die Gebärmutter ist innen mit einer Schleimhaut (c) ausgekleidet (wie auch die Innenseite<br />
Ihres Mundes). Ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Eizelle zur Befruchtung bereit ist,<br />
verdoppelt diese Schleimhaut – das Endometrium - ihre Dicke, und winzige Blutgefässe versorgen<br />
sie zusätzlich mit Blut.<br />
Wird die Eizelle nicht befruchtet, wird ein Teil des Endometriums zusammen mit Blut nach vierzehn<br />
Tagen abgestossen: die Menstruation (Regelblutung) (d) findet statt.<br />
Wird das Ei befruchtet, wandert es von dem Eileiter in die Gebärmutter. Hier nistet es sich in der<br />
Schleimhaut (e), gewöhnlich hoch oben in der Gebärmutter, ein. Danach wird die Schleimhaut<br />
nicht abgestossen und es findet keine Menstruation statt.<br />
Abbildung 3:<br />
Wiederentdeckung eines alten Verfahrens<br />
3
Seit über 2000 Jahren weiss man, dass eine Schwangerschaft durch Einführen von Gegenständen<br />
in die Gebärmutter, wie z. B. Kiesel, Ringe oder Drähte verhindert werden kann.<br />
Ärzte haben eine modernere und zuverlässigere Methode der Empfängnisverhütung auf der<br />
Grundlage dieser alten Methode entwickelt. Eine wichtige Entdeckung war, dass die<br />
Zuverlässigkeit der IUP durch Kupfer wesentlich verbessert werden konnte.<br />
Es ist noch nicht genau bekannt, wie ein IUP genau funktioniert, man ist aber allgemein der<br />
Ansicht, dass ein IUP verhindert, dass ein Spermium auf eine Eizelle trifft und diese befruchten<br />
kann ebenso wird auch verhindert, dass sich die befruchtete Eizelle einnisten kann.<br />
4. WANN DÜRFEN SIE MULTILOAD NICHT ANWENDEN<br />
Ihr Arzt wird Ihre Krankenunterlagen genau prüfen, um feststellen zu können, ob irgendwelche<br />
Gründe gegen ein IUP sprechen. Auch Sie müssen Ihren Arzt vollständig über Ihren<br />
Gesundheitszustand informieren.<br />
In den folgenden Fällen wird von der Anwendung von Multiload abgeraten:<br />
1. Schwangerschaft oder vermutete Schwangerschaft;<br />
2. Gebärmutter- oder Gebärmutterhalstumoren;<br />
3. Vaginalblutung unbekannter Ursache;<br />
4. ein erhöhtes Risiko einer Extrauterinschwangerschaft (oder ektopischen Schwangerschaft;<br />
dabei handelt es sich um eine Schwangerschaft, bei der sich ein befruchtetes Ei nicht in der<br />
Gebärmutter, sondern z. B. im Eileiter einnistet).<br />
Das Risiko ist höher, wenn Sie schon vorher eine ektopische Schwangerschaft hatten, oder<br />
wenn Sie schon einmal unter einer Gebärmutter- oder Eileiterentzündung gelitten haben<br />
(Unterleibsentzündung);<br />
5. Gebärmutter- oder Gebärmutterhalsanomalien; viele oder grosse Fibromyome (gutartige<br />
Wucherung der Gebärmutterwand) mit sehr starker Menstruation; Endometriose (Wucherung<br />
des Gebärmuttergewebes auch ausserhalb der Gebärmutter oder der Eileiter);<br />
6. eine Infektion der Fortpflanzungsorgane, mit Ausnahme von Candidiasis (letztere wird von<br />
dem Hautpilz Candida albicans verursacht);<br />
7. bei Geschlechtskrankheiten in den letzten 12 Monaten (mit Ausnahme von<br />
Vaginalinfektionen durch Bakterien, Candidiasis oder Infektionen durch das Herpes-Virus,<br />
Hepatitis-B-Virus oder Cytomegalovirus);<br />
8. eine Fehlgeburt mit Infektion oder Schwangerschaftsabbruch in den letzten 3 Monaten;<br />
9. Unterleibsentzündung (Gebärmutter- oder Eileiterentzündung), oder wenn Sie häufig unter<br />
Unterleibsentzündungen leiden;<br />
10. Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Produkts.<br />
5. WAS SIE VOR DER ANWENDUNG VON MULTILOAD WISSEN MÜSSEN<br />
IUP schützen NICHT vor HIV-Infektionen (AIDS) oder Geschlechtskrankheiten.<br />
5.1 Allgemeine Hinweise<br />
Ihr Arzt sollte Sie über alle Fragen hinsichtlich Multiload informieren, einschliesslich der Fragen,<br />
die sich auf Ihre Gesundheit und Fruchtbarkeit beziehen.<br />
Ihr Arzt sollte Sie regelmässig untersuchen. Suchen Sie bei Veränderungen Ihres<br />
Gesundheitszustandes, die Sie auf Multiload zurückführen, Ihren Arzt auf.<br />
Informieren Sie jeden Arzt, den Sie aufsuchen darüber, dass Sie ein IUP tragen.<br />
5.2 Multiload und andere Arzneimittel<br />
4
Einige Medikamente können die Wirksamkeit von Multiload beeinträchtigen, was zu einer<br />
Beeinträchtigung des Empfängnisschutzes führen kann. Dies gilt insbesondere für Medikamente,<br />
die das Immunsystem schwächen (z. B. zur Vermeidung der Abstossung eines Transplantats nach<br />
Transplantation), Corticosteroide und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), einschliesslich<br />
Schmerzmitteln wie z. B. Aspirin. Wenn in Ihrem Fall eine langfristige Behandlung mit einem dieser<br />
Medikamente erforderlich ist, kann eine andere Empfängnisverhütungsmethode angemessener<br />
sein.<br />
Wenn in Ihrem Fall gelegentlich eine intensive Behandlung mit diesen Medikamenten erforderlich<br />
ist, sollten Sie in dieser Zeit zusätzliche Schutzmassnahmen (z. B. Kondom) ergreifen.<br />
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Tetracyclin-Antibiotika die Wirksamkeit eines IUP verringern<br />
könnten.<br />
Informieren Sie immer Ihren Arzt oder Zahnarzt, der Ihnen ein weiteres Medikament verschreibt,<br />
dass Sie Multiload anwenden. Er kann Ihnen sagen, ob Sie zusätzliche Mittel zur<br />
Empfängnisverhütung anwenden müssen und wie lange.<br />
5.3 Multiload und andere Behandlungen<br />
Wenn Sie sich einer Mikrowellen-, Kurzwellen- oder Diathermie-Behandlung des Unterleibs<br />
unterziehen, informieren Sie bitte Ihren (Physio-)Therapeuten, dass Sie ein Kupfer-IUP tragen.<br />
Eine Kernspintomographie (MRI) hat keinen negativen Einfluss auf die Wirksamkeit von Multiload.<br />
Multiload beeinträchtigt nicht die Bilddarstellung bei einer MRI.<br />
5.4 Multiload und Stillzeit<br />
Multiload kann während der Stillzeit angewendet werden. Da allerdings ein Risiko besteht, dass<br />
Multiload während der Stillzeit zu einem Durchbruch der Gebärmutterwand führt, sollte in diesem<br />
Fall mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt um Rat, wenn Sie<br />
Multiload während der Stillzeit anwenden möchten.<br />
5.5 Multiload und Schwangerschaft<br />
Auch wenn Sie ein IUP tragen, besteht die geringe Möglichkeit einer Schwangerschaft. Tritt eine<br />
Schwangerschaft ein, könnte dies zu schweren Komplikationen führen. Bleibt die Regelblutung<br />
zwei oder mehr Wochen aus, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen. Das IUP ist zu entfernen,<br />
sobald eine Schwangerschaft festgestellt ist. In manchen Fällen führt die Entfernung eines IUP zu<br />
einer Fehlgeburt.<br />
Wenn Sie darauf bestehen, die Schwangerschaft ohne Entfernung des IUP fortzuführen, sollten<br />
Sie an einen Gynäkologen überwiesen werden, denn eine solche Schwangerschaft erfordert eine<br />
sorgfältige medizinische Behandlung. Sie müssen Ihrem Arzt sofort mitteilen, wenn Sie unter<br />
Beschwerden wie z. B. Grippe, Fieber, Krämpfe oder Schmerzen im Unterleib, Schmerzen<br />
während des Geschlechtsverkehrs und Vaginalblutungen oder Ausfluss leiden.<br />
Wenn Sie bei Vorhandensein eines IUP schwanger werden, besteht die Möglichkeit einer<br />
Extrauterinschwangerschaft (ein befruchtetes Ei nistet sich nicht in der Gebärmutter, sondern z. B.<br />
im Eileiter ein). Obwohl ein kupferbeschichtetes IUP auch gegen Extrauterinschwangerschaften<br />
(ektopische Schwangerschaft) schützt, schützt es doch besser gegen eine normale<br />
Schwangerschaft. Eine Extrauterin-schwangerschaft stellt einen schwerwiegenden Zustand dar,<br />
der einer dringenden medizinischen Behandlung bedarf.<br />
Zu den Anzeichen einer ektopischen Schwangerschaft gehören unter anderem:<br />
- Ausbleiben der Regelblutung für zwei oder mehr Wochen;<br />
- starke einseitige Unterleibsschmerzen mit oder ohne Vaginalblutung;<br />
- Schmerzen an der Schulterspitze;<br />
5
- Schwindel oder Ohnmachtsanfälle.<br />
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie diese Anzeichen bemerken.<br />
5.6 Multiload und die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das<br />
Bedienen von Maschinen<br />
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Multiload die Verkehrstüchtigkeit oder das<br />
Bedienen von Maschinen beeinflusst.<br />
6. WANN SOLLTEN SIE IHREN ARZT AUFSUCHEN<br />
Ihr Arzt sollte Sie bei folgenden Vorkommnissen zusätzlich untersuchen:<br />
1. Herzklappenerkrankung. Der Einsatz eines IUP kann das Risiko einer bakteriellen Entzündung<br />
der Herzinnenhaut (Endokarditis) erhöhen. Um dies zu verhindern, sollten Sie bei dem<br />
Einsetzen oder Entfernen eines IUP mit Antibiotika behandelt werden;<br />
2. Anämie oder vorherige starke Gebärmutterblutungen;<br />
3. wenn Sie unter einer Störung der Blutgerinnung leiden oder wenn Sie Medikamente<br />
einnehmen, die sich auf die Blutgerinnung auswirken (Antikoagulanzien);<br />
4. schmerzhafte oder unregelmässige Menstruation;<br />
5. Gebärmutternarben auf Grund von Perforation oder chirurgischen Eingriffen (mit Ausnahme<br />
eines Kaiserschnitts);<br />
6. kleine Fibromyome (gutartige Wucherung der Gebärmutterwand), Polypen (gutartige<br />
Wucherung der Gebärmutterschleimhaut) oder Endometriose (Wucherung des<br />
Gebärmuttergewebes auch ausserhalb der Gebärmutter oder Eileiter);<br />
7. Störung des Kupferstoffwechsels (die Art und Weise, wie Ihr Körper Kupfer aufnimmt und<br />
abgibt), z. B. Wilson-Syndrom;<br />
8. Infektion des unteren Genitalbereichs (Gebärmutterhals und Scheide) oder wenn Sie<br />
wiederholt darunter leiden;<br />
9. Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern und unsichere Sexualpraktiken erhöhen das<br />
Risiko einer Unterleibsentzündung. Sagen Sie daher Ihrem Arzt, wenn Sie oder Ihr Partner<br />
Geschlechtsverkehr mit anderen Partnern haben.<br />
.<br />
7. WIE WIRD MULTILOAD ANGEWENDET<br />
7.1 Wie soll Multiload eingesetzt werden<br />
Multiload muss von einem Arzt eingesetzt werden. Nach der Untersuchung Ihrer Gebärmutter zur<br />
Festlegung ihrer Lage, Grösse und ihres Zustandes wird ein Instrument, das Spekulum genannt<br />
wird, in Ihre Scheide eingeführt (wie bei einem Abstrich) und der Gebärmutterhals und die Scheide<br />
werden mit einer antiseptischen Lösung gereinigt.<br />
Die Gebärmutter wird ruhig gehalten, während ihre innere Länge gemessen wird.<br />
Ihr Arzt setzt Multiload mit Hilfe einer dünnen Kunststoffhülse in Ihre Gebärmutter ein. Nach dem<br />
Einsetzen von Multiload verbleiben zwei Fäden im oberen Teil der Scheide (siehe Abbildungen 4<br />
und 5), sodass Sie prüfen können, ob Multiload noch richtig eingesetzt ist. Ihr Arzt wird Ihnen<br />
zeigen, wie dies funktioniert.<br />
Abbildung 4:<br />
6
Abbildung 5:<br />
Diese Bilder zeigen, wie Multiload eingesetzt wird<br />
A. Auf Grund seiner Flexibilität lässt sich Multiload problemlos durch den<br />
Gebärmutterhals schieben.<br />
B. Diese Abbildung zeigt Multiload nach vollständigem Einsetzen in die<br />
Gebärmutter.<br />
C. Nach Entfernen der Einführhülse verbleibt Multiload im oberen Teil der<br />
Gebärmutter.<br />
A: B: C:<br />
Mulitload sollte durch einen Arzt entfernt oder ersetzt werden. Im Allgemeinen ist es einfach<br />
Multiload aus der Gebärmutter zu entfernen (siehe auch Kapitel 7.3 für den Zeitpunkt der<br />
Entfernung).<br />
7.2 Wie Sie prüfen können, ob Multiload noch richtig eingesetzt ist<br />
Weder Sie noch Ihr Partner können Multiload während des Geschlechtsverkehrs fühlen. Falls<br />
doch, informieren Sie bitte Ihren Arzt.<br />
In manchen Fällen wird ein IUP aus der Gebärmutter in die Vagina geschoben (Ausstossung).<br />
Während der Menstruation bleibt Ihre Gebärmutter leicht geöffnet und in dieser Zeit ist die<br />
Möglichkeit einer Ausstossung etwas höher. Prüfen Sie immer Ihre Binde oder Ihren Tampon,<br />
bevor Sie sie wegwerfen. Während der Menstruation kann ein Tampon problemlos verwendet<br />
werden.<br />
Prüfen Sie nach jeder Monatsblutung und wenn Sie während einer Monatsblutung ungewöhnliche<br />
Schmerzen im Unterleib verspüren, ob die Fäden tief in der Vagina noch vorhanden sind und ob<br />
der Stab nicht aus dem Gebärmutterhals ragt. Waschen Sie Ihre Hände sorgfältig vor und nach<br />
dieser Untersuchung.<br />
Wenn Sie die Fäden nicht ertasten können oder wenn Sie den festen Teil von Multiload fühlen,<br />
suchen Sie bitte Ihren Arzt auf. Verwenden Sie bitte bis zu dieser Untersuchung eine zusätzliche<br />
Form der Empfängnisverhütung, wie z. B. ein Kondom.<br />
7.3 Wie lange darf Multiload eingesetzt bleiben<br />
Fragen Sie Ihren Arzt, wann Multiload ausgetauscht werden sollte. Bei Multiload-CU 250 ist dies<br />
nach 3 Jahren der Fall; bei Multiload- Cu 375 nach 5 Jahren. Erinnern Sie ggf. Ihren Arzt an den<br />
Austausch.<br />
Um Sie daran zu erinnern, wann Multiload eingesetzt wurde und wann Multiload spätestens<br />
entfernt werden muss, wird Ihr Arzt Ihnen eine Patienten-Karte mitgeben, in die diese Daten<br />
eingetragen sind.<br />
7
Bewahren Sie diese Karte sorgfältig auf. Diese Karte ist auch wichtig, falls Sie Beschwerden über<br />
Multiload melden möchten. Wenn Sie eine Schwangerschaft wünschen, bitten Sie Ihren Arzt,<br />
Multiload zu entfernen.<br />
8. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND BEI DER ANWENDUNG VON MULTILOAD<br />
MÖGLICH<br />
8.1 Mögliche Komplikationen zu Beginn der Anwendung<br />
Kurz nach dem Einsetzen von Multiload kann es zu Unterleibsschmerzen oder -<br />
krämpfen kommen, diese vergehen aber gewöhnlich schnell. Wenn Sie unter starken oder<br />
anhaltenden Unterleibsbeschwerden oder starken Blutungen leiden,<br />
müssen Sie Ihren Arzt informieren.<br />
Ihre Pulsfrequenz und/oder Ihr Blutdruck können sich während oder nach dem Einsetzen oder<br />
Entfernen eines IUP verändern.<br />
Ihre erste und in manchen Fällen auch die zweite Menstruation können geringfügig früher eintreten<br />
als erwartet. Diese Menstruationen können länger dauern und auch etwas schmerzhafter als<br />
gewöhnlich sein.<br />
Zu Beginn kann es zwischen den Menstruationen zu geringen Blutungen kommen. Dies ist nicht<br />
besorgniserregend, informieren Sie aber bitte Ihren Arzt bei der nächsten Untersuchung darüber.<br />
Nach zwei oder drei Monaten sollte alles wieder normal sein.<br />
In manchen Fällen wird über folgende Beschwerden berichtet: Schmerzen im Rücken oder den<br />
Beinen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder juckende Hautausschläge infolge einer<br />
allergischen Reaktion. Wenn Sie derartige Anzeichen bemerken, kontaktieren Sie bitte sofort Ihren<br />
Arzt.<br />
8.2 Infektionen der Geschlechtsorgane oder des Harntrakts<br />
In den ersten Wochen oder Monaten nach Einsetzen eines IUP kann das Risiko<br />
einer Gebärmutter- oder Eileiterinfektion (Unterleibsinfektion) erhöht sein. Das<br />
Risiko einer Infektion ist höher, wenn Sie oder Ihr Partner noch andere Geschlechtspartner haben.<br />
Eine Unterleibsinfektion kann sich gravierend auf Ihre Fruchtbarkeit auswirken. Eine Infektion ist zu<br />
behandeln, bis sie vollständig ausgeheilt ist. In manchen Fällen ist das IUP zu entfernen, um eine<br />
komplette Ausheilung der Infektion zu<br />
gewährleisten.<br />
Die Anzeichen einer Infektion der Geschlechtsorgane oder des Harntraktes sind:<br />
- grippeähnliche Beschwerden mit erhöhter Temperatur (über 38 °C);<br />
- anhaltende Empfindlichkeit oder Schmerzen im Unterleib;<br />
- Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr;<br />
- längere oder starke Menstruation;<br />
- übel riechender Scheidenausfluss.<br />
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken.<br />
8.3 Bruch<br />
In wenigen Fällen wurde darüber berichtet, dass der Faden während der Entfernung von Multiload<br />
reisst. Sehr selten wurde der Kunststoffkörper beschädigt. Dies geschah meistens dann, wenn<br />
Multiload in die Gebärmutterwand eingedrungen war. Eine Beschädigung oder Eindringen kann<br />
eine Operation (Ausschabung) zur Entfernung des Pessars oder von Pessarteilen erforderlich<br />
machen.<br />
8
8.4 Wanderndes IUP<br />
In sehr seltenen Fällen kann das IUP die Gebärmutterwand durchstossen. In diesem Fall könnte<br />
eine Operation erforderlich sein, um das IUP zu entfernen und es kann sein, dass die<br />
Gebärmutterwand zu verschliessen ist.<br />
9. LAGERUNG UND HALTBARKEIT<br />
Öffnen oder beschädigen Sie nicht den Beutel.<br />
Multiload kann für bis zu 5 Jahre im unversehrten Beutel, trocken und unter 30 °C in der<br />
Originalverpackung aufbewahrt werden.<br />
Multiload kann bis zum auf der Verpackung vermerkten Verfalldatum eingesetzt werden.<br />
10. VERPACKUNG<br />
Beutel mit einem sterilen Multiload-Cu 250 (Standard) oder einem Multiload-Cu 375 (Standard<br />
oder SL).<br />
11. PATIENTINNEN SERVICE<br />
Um die hohe Qualität dieses Produktes weiterhin sicher zu stellen, ist der Hersteller sehr<br />
interessiert an sämtlichen Verbesserungsvorschlägen oder Bemerkungen zu Multiload. Bitte<br />
wenden Sie sich dazu an Ihren Arzt oder direkt an die lokale Vertriebsgesellschaft von Multiload<br />
(die Adresse finden Sie in der Patienten- Karte). Falls Sie Beschwerden zu dem Produkt haben,<br />
geben Sie bitte die Chargenbezeichnung des verwendeten Multiload an, die Chargenbezeichnung<br />
ist auf Ihrer Patienten-Karte vermerkt.<br />
12. STAND DER INFORMATION<br />
August 2010<br />
RA 0620 OS IFU P6 (REF 5.0)<br />
13. ERKLÄRUNG DER SYMBOLE, DIE AUF DER VERPACKUNG UND DER PATIENTEN-<br />
KARTE VERWENDET WERDEN:<br />
: Achtung: siehe Gebrauchsinformation<br />
: Steril, sterilisiert durch Bestrahlung<br />
: Einmalgebrauch<br />
: Verwendbar bis<br />
9
: Chargen-Nummer<br />
: Hersteller<br />
: Datum des Einsetzens<br />
: Datum des Entfernens<br />
: Bei beschädigter Packung nicht verwenden<br />
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