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<strong>Multiload</strong><strong>®</strong><br />

CU250/CU375<br />

CE 0344<br />

1. BEZEICHNUNG DES MEDIZINPRODUKTS<br />

<strong>Multiload</strong>-Cu 250; <strong>Multiload</strong>-Cu 375; <strong>Multiload</strong>-Cu 375 SL.<br />

Es kann sein, dass nicht alle Modelle vermarktet werden.<br />

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG<br />

<strong>Multiload</strong>-Cu 250 und <strong>Multiload</strong>-Cu 375 sind Intrauterinpessare mit flexiblen<br />

Seitenarmen, die aus einer Mischung von Hartpolyethylen, Ethylenvinylacetat-<br />

Copolymer und Bariumsulfat mit einem Gewichtsverhältnis von 44/36/20 bestehen.<br />

Die Spirale ist mit einem Kupferdraht umwickelt, bei dem sich eine Kupferoberfläche<br />

von 250 mm2 bzw. 375 mm2 ergibt. Ein Monofilament-Nylonfaden ist an der Spirale<br />

befestigt. Die Spiralenlänge bei den Standardpessaren <strong>Multiload</strong>-Cu 250 und 375<br />

beträgt 35 mm; die Spirale bei <strong>Multiload</strong>-Cu 375 SL ist 30 mm lang. Abgesehen von<br />

der Spiralenlänge weisen diese Pessare dieselben Abmessungen auf.<br />

3. DARREICHUNGSFORM<br />

Intrauterinpessar (IUP; oder im internationalen Sprachgebrauch IUD von Intrauterine<br />

Device)<br />

4. KLINISCHE ANGABEN<br />

4.1 Anwendungsgebiete<br />

Intrauterine Kontrazeption.<br />

4.2 Empfehlungen zur Anwendung von <strong>Multiload</strong><br />

<strong>Multiload</strong> ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt und darf nur vom Arzt eingesetzt<br />

werden.<br />

<strong>Multiload</strong> darf nach Gebrauch nicht erneut verwendet, eingelegt oder sterilisiert<br />

werden.<br />

4.2.1 Das passende <strong>Multiload</strong> Modell<br />

Die <strong>Multiload</strong> Serie besteht aus drei Modellen, sodass eine optimale Uterus-<br />

Passform gewährleistet ist:<br />

• dem <strong>Multiload</strong>-Cu 250 für die Gebärmutter, deren Höhle eine innere Länge von<br />

6 bis 9 cm aufweist;<br />

• dem <strong>Multiload</strong>-Cu 375 STANDARD Modell für die Gebärmutter, deren Höhle<br />

eine innere Länge von 6 bis 9 cm aufweist;<br />

• dem <strong>Multiload</strong>-Cu 375 SL Modell für die Gebärmutter, deren Höhle eine innere<br />

Länge von 5 bis 8 cm aufweist.<br />

4.2.2 Einlagezeitpunkt<br />

Optimaler Zeitpunkt für die Einlage eines IUP sind die letzten Tage der<br />

Menstruationsblutung oder die ersten Tage nach der Blutung (so genannte Intervall-<br />

Einlage). Die Wahrscheinlichkeit einer nicht diagnostizierten Schwangerschaft ist


dann am geringsten. Dennoch ist es notwendig eine Schwangerschaft vor der<br />

Einlage auszuschliessen.<br />

Das Intrauterinpessar kann ebenfalls unmittelbar (binnen 10 Minuten) post abortum<br />

oder post partum eingelegt werden, wenngleich die Gefahr einer Schwangerschaft,<br />

Verschiebung oder Ausstossung hier grösser ist. Eine Einlage unmittelbar post<br />

abortum oder post partum hat keinen Einfluss auf die Gebärmutterrückbildung<br />

(Involution) oder das Stillen.<br />

Falls die Einlage des IUP nicht unmittelbar post abortum bzw. post partum<br />

vorgenommen wurde, sollte sie verschoben werden, bis die Gebärmutterrückbildung<br />

vollständig abgeschlossen ist, d. h. bis mindestens 6 Wochen nach Geburt bzw.<br />

Abort (sogenannte verspätete postpartale Einlage).<br />

Nach einem Kaiserschnitt sollte das Einlegen frühestens 12 Wochen nach der<br />

Geburt erfolgen.<br />

Einlegen des IUP nach Geschlechtsverkehr<br />

Zur Verhinderung einer Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr<br />

kann das Einlegen eines IUP eine wirksame Verhütungsmethode sein,<br />

vorausgesetzt, der Geschlechtsverkehr hat höchstens 5 Tage zuvor stattgefunden.<br />

Anmerkung:<br />

Der Arzt sollte das Risiko einer Infektion im Becken in Zusammenhang mit der<br />

notfallmässigen Einlage eines Pessars in Betracht ziehen und die Patientin<br />

diesbezüglich eingehend informieren. Dies ist von besonderer Bedeutung im Falle<br />

einer Vergewaltigung.<br />

4.2.3 Empfehlungen zur Einlage<br />

Es ist von grösster Wichtigkeit, während des gesamten Einlegevorgangs eine sterile<br />

Handhabung sicherzustellen.<br />

Bei beschädigter Innenverpackung darf das Intrauterinpessar nicht verwendet<br />

werden.<br />

4.2.3.1 Intervall-Einlage<br />

Vorbereitung<br />

1. Vergewissern Sie sich, dass die Patientin den Inhalt der Patienteninformation<br />

verstanden hat.<br />

2. Überprüfen Sie, dass keine Gegenanzeigen für den Gebrauch von <strong>Multiload</strong><br />

vorliegen.<br />

3. Falls angezeigt, führen Sie einen Urin-Schwangerschaftstest durch.<br />

4. Führen Sie eine sorgfältige beidhändige Untersuchung durch, um die Neigung,<br />

Beugung und Achsenstellung der Gebärmutter zu bestimmen.<br />

5. Führen Sie ein Scheidenspekulum ein, um die Zervix darzustellen. Reinigen Sie<br />

die Zervix und die Scheidenwände mit sterilen Tupfern, die mit einer<br />

antiseptischen Lösung getränkt wurden (Abbildung a). Entfernen Sie das gesamte<br />

Sekret vom äusseren Muttermund.<br />

6. Greifen Sie die vordere Muttermundlippe mit einer Kugelzange, klemmen Sie die<br />

Muttermundlippe gut fest, sodass ohne die Gefahr eines Zervixrisses ein<br />

ständiger Zug nach unten entsteht und die Gebärmutter in Richtung ihrer<br />

Achse gestreckt wird (Abbildung b). Eine reflexartige Kontraktion beim Ansetzen<br />

der Kugelzange, die zu Gebärmutterkrämpfen führt, kann durch Injektion eines<br />

Lokalanästhetikums in die vordere Muttermundlippe oder in den<br />

Gebärmutterhalsabschnitt (parazervikaler Block) verhindert werden.


7. Sondieren Sie den Uterus sorgfältig, um die Tiefenausdehnung zu bestimmen und<br />

die Achsenausrichtung zu bestätigen. Falls die Sonde am inneren Muttermund auf<br />

einen unnatürlich grossen Widerstand trifft, kann es ratsam sein, den<br />

Zervikalkanal vorsichtig auf 4 - 5 mm aufzudehnen, wobei sterile, eher konische<br />

als zylinderförmige Dilatatoren zu verwenden sind. Falls keine anderen<br />

Instrumente zur Messung der inneren Masse der Gebärmutterhöhle vorhanden<br />

sind, kann die Sonde dazu verwendet werden, eine Vorstellung von deren Grösse<br />

zu erhalten.<br />

Abbildung a Abbildung b<br />

Einführen von <strong>Multiload</strong><br />

Der vertikale Schaft von <strong>Multiload</strong> befindet sich bereits in der Einführhülse. Die<br />

Seitenarme müssen nicht in die Röhre gebracht werden. Sie sind flexibel und<br />

passen sich der Form des Zervikalkanals an.<br />

1. Öffnen Sie den Beutel an der vorgefertigten Einkerbung (siehe Abbildung 1).<br />

Abbildung 1<br />

2. Ziehen Sie die durchsichtige Folie zurück, bis die Einführhülse (mit dem IUP) am<br />

distalen Ende gegriffen werden kann. Fassen Sie die Einführhülse und die Fäden,<br />

nehmen Sie <strong>Multiload</strong> aber nicht aus dem Beutel heraus (siehe Abbildung 2).


Abbildung 2<br />

3. Halten Sie den Zervikalstopp mit dem Daumen der einen Hand fest und stellen Sie<br />

die Position des oberen Pols von <strong>Multiload</strong> ein, indem Sie die Einführhülse mit der<br />

anderen Hand bis zu der Markierung verschieben, die ungefähr mit der inneren<br />

Länge der Gebärmutter in Zentimetern übereinstimmt (siehe Abbildung 3).<br />

Abbildung 3<br />

4. Das distale Ende der Hülse kann angefasst werden, ohne dass die Gefahr der<br />

Kontamination des Pessars besteht. Halten Sie die Fäden zusammen mit der<br />

Einführhülse; so kann das Pessar nicht aus der Hülse herausfallen. <strong>Multiload</strong> kann<br />

nun aus dem Beutel herausgenommen werden.<br />

5. Führen Sie <strong>Multiload</strong> vorsichtig in die Gebärmutter ein (Abbildung c), bis es den<br />

Gebärmutterfundus berührt und der Zervikalstopp am äusseren Muttermund<br />

anliegt (Abbildung d), während der konstante Zug nach unten mit der<br />

Kugelzange aufrechterhalten wird, um den Gebärmutterkanal in seiner<br />

Längsachse gestreckt zu halten.<br />

Es sollte nicht versucht werden, die Einlage zu erzwingen.<br />

Ein nicht ausreichendes Ausrichten der Achse kann unter Umständen zu einer<br />

Einlage unter die Gebärmutterschleimhaut führen. Diese Gefahr kann vermindert


werden, indem man die Zervix entsprechend nach unten zieht und dadurch die<br />

Gebärmutterachse entgegen dem Zug durch die Aufhängebänder streckt.<br />

6. Sobald <strong>Multiload</strong> den Fundus berührt, wird es durch einfaches Zurückziehen der<br />

Einführhülse in die Gebärmutterhöhle freigegeben (Abbildung e).<br />

Halten Sie auch während dieses Vorgangs den nach unten gerichteten Zug mit<br />

Hilfe der Kugelzange aufrecht. Es ist kein Einschubstab zum Einsetzen von<br />

<strong>Multiload</strong> erforderlich. Überprüfen Sie den Zervikalkanal mit der Sonde, um<br />

sicherzustellen, dass sich der vertikale Schenkel von <strong>Multiload</strong> vollständig in der<br />

Gebärmutterhöhle befindet. Kürzen Sie die Fäden von <strong>Multiload</strong> auf eine<br />

intravaginale Länge von 2 - 3 cm (gemessen ab dem äusseren Muttermund).<br />

7. Es ist äusserst wichtig, das empfohlene Einlegeverfahren zu befolgen, um das<br />

Risiko einer Einlage unter die Gebärmutterschleimhaut, was wiederum zu einem<br />

vollständigen oder teilweisen Eindringen des IUP ins Endometrium führen kann,<br />

zu minimieren. Falls es dazu kommt, muss das Intrauterinpessar unter einem<br />

grösseren Kraftaufwand aus seiner falschen Position entfernt werden, wobei die<br />

Gefahr besteht, dass die Seitenarme des Pessars abbrechen. Darüber hinaus<br />

kann es klinisch schwierig sein, die subendometriale Position des IUP<br />

festzustellen, da dies für den Arzt bei der Einlage normalerweise nicht ersichtlich<br />

ist und die Patientin wahrscheinlich keine Schmerzen hat. Es ist zu erwarten, dass<br />

eine korrekte Einlage des Pessars das Auftreten sowohl von Brüchen der<br />

Seitenarme als auch von Uterusperforationen vermindert.<br />

Abbildung c Abbildung d Abbildung e<br />

Die <strong>Multiload</strong> Packung enthält sowohl eine Patienten-Karte als auch eine Arzt-Karte.<br />

Auf diesen Karten ist die Chargenbezeichnung, das Datum der Einlage, das geplante<br />

Datum zur Entfernung und die Adresse der lokalen Vertriebsgesellschaft von<br />

<strong>Multiload</strong> verzeichnet. Es ist wichtig, dass beide Karten ausgefüllt werden; die<br />

Patienten-Karte wird der Patientin mitgegeben und die Arzt-Karte wird in der<br />

Krankenakte aufbewahrt.<br />

Sollte es zu einer Reklamation von <strong>Multiload</strong> kommen, ist es wichtig, dass immer die<br />

Chargenbezeichnung genannt wird.<br />

4.2.3.2 Einführen des Pessars unmittelbar nach der Geburt oder nach einem<br />

Abort<br />

1. Führen Sie ein Spekulum zur Darstellung der Zervix nach der Ausstossung der<br />

Plazenta und der Eihäute (nicht später als 10 Minuten) ein. Reinigen Sie die<br />

Zervix und die Scheidenwände mit sterilen Tupfern, die mit einer antiseptischen<br />

Lösung getränkt wurden.<br />

2. Fassen Sie vordere und hintere Muttermundlippe mit einer oder zwei<br />

Fensterklemmen und ziehen Sie die Zervix zur genaueren Untersuchung nach<br />

unten.


3. Nehmen Sie die Einführhülse (mit IUP) und führen Sie <strong>Multiload</strong> entlang der<br />

Innenseite von zwei Fingern in die Gebärmutterhöhle ein, bis es den Fundus<br />

berührt. Überprüfen Sie die Position von <strong>Multiload</strong> durch Auflegen der flachen<br />

Hand auf die Bauchdecke.<br />

4. Sobald <strong>Multiload</strong> den Gebärmutterfundus berührt, wird es durch ein äusserst<br />

vorsichtiges Zurückziehen der Einführhülse in die Gebärmutterhöhle freigegeben.<br />

Achten Sie darauf, nicht an den Fäden zu ziehen, die erst nach der ersten<br />

Kontrolluntersuchung gekürzt werden.<br />

4.2.4 Liegedauer<br />

Das <strong>Multiload</strong>-Cu 250 Pessar muss alle 3 Jahre und das <strong>Multiload</strong>-Cu 375 Pessar<br />

muss alle 5 Jahre ersetzt werden.<br />

4.2.5 Entfernung des Intrauterinpessars<br />

Bereiten Sie die Vulva vor, führen Sie das Spekulum ein und reinigen Sie die Zervix<br />

wie bei der Einlage.<br />

Um das Entfernen zu erleichtern, sollte mittels Anhaken die Gebärmutter immer<br />

gestreckt werden; dies vermindert auch das Risiko, dass die Seitenarme<br />

abbrechen. Verwenden Sie eine Zange, um beide Fäden des <strong>Multiload</strong>-Pessars<br />

so nahe wie möglich an der äusseren Muttermundöffnung zu fassen. Wenn Sie<br />

einen steten, abwärts gerichteten Zug ausüben, um die Gebärmutter entlang ihrer<br />

Achse zu strecken, müsste das <strong>Multiload</strong>-Pessar leicht aus dem Uterus<br />

herauszuziehen sein. Es sollte kein übermässiger Zug ausgeübt werden. Stellen Sie<br />

nach der Entfernung von <strong>Multiload</strong> sicher, dass das Produkt intakt ist. Nach dieser<br />

Überprüfung sollte das IUP entsprechend den lokalen Anforderungen entsorgt<br />

werden.<br />

Falls <strong>Multiload</strong> in der Zyklusmitte entfernt wird und die Frau in der vorangehenden<br />

Woche Geschlechtsverkehr hatte, besteht das Risiko einer Schwangerschaft, sofern<br />

nach der Entfernung nicht sofort ein neues IUP eingelegt wird.<br />

Probleme bei der Entfernung und Beschädigung während der Entfernung<br />

Manchmal treten Schwierigkeiten bei der Entfernung des IUP auf. Falls mehr Kraft<br />

als üblich zur Entfernung aufgewendet werden muss, sollte die Möglichkeit in<br />

Betracht gezogen werden, dass das <strong>Multiload</strong> in die Uteruswand eingewachsen ist.<br />

Es wurde von Fällen berichtet, bei denen ein Teil eines eingewachsenen Pessars<br />

(insbesondere ein eingewachsener Seitenarm) in der Gebärmutterhöhle<br />

abgebrochen ist, wenn eine grössere Kraft als üblich zur Entfernung angewendet<br />

werden musste. Zurückbleibende Bruchstücke können schmerzfrei mit der<br />

Regelblutung ausgeschwemmt werden und festsitzende Seitenarme können sich<br />

durch Gebärmuttermuskelkontraktionen lösen. In seltenen Fällen wurde auch über<br />

ein Abbrechen berichtet, welches ohne Einwachsen aufgetreten ist.<br />

Kann das Pessar nicht durch normalen Kraftaufwand entfernt werden oder ist ein<br />

Bruchstück zurückgeblieben, sollten diagnostische Massnahmen eingeleitet werden,<br />

einschliesslich Röntgen und Ultraschall, um Perforation und Eindringen in das<br />

Endometrium auszuschliessen. Kunststoffbruchstücke, wie die Seitenarme, können<br />

durch Röntgen, Ultraschall oder Hysteroskopie aufgefunden werden. Das<br />

letztgenannte Verfahren ermöglicht eine gleichzeitige Entfernung. Es wird jedoch<br />

berichtet, dass Routineausschabungen zur Entfernung eines Bruchstücks in vielen<br />

Fällen erfolgreich sind, unabhängig davon, ob bereits vorher eine Lokalisation<br />

möglich war oder nicht. Es sollte in jedem Fall versucht werden, die Bruchstücke zu<br />

entfernen.


4.3 Gegenanzeigen<br />

Absolut<br />

• Vermutete oder bestätigte Schwangerschaft<br />

• Bösartige Erkrankungen des Corpus uteri oder der Cervix uteri.<br />

• Vaginalblutungen unbekannter Ätiologie.<br />

• Ektopische Schwangerschaft in der Anamnese oder Vorhandensein<br />

prädisponierender Faktoren für dieses Phänomen, wie Salpingitis, Endometritis<br />

oder Peritonitis.<br />

• Kongenitale oder erworbene Missbildungen oder Lageanomalien des Uterus<br />

oder der Zervix; grosse oder zahlreiche uterine Fibromyome in Kombination mit<br />

sehr starken Regelblutungen; Endometrium-Hyperplasie, Zervixdysplasie.<br />

• Infektionen im gesamten Genitalbereich (mit Ausnahme von Candidiasis).<br />

• In den letzten 12 Monaten durchgemachte Geschlechtskrankheit (mit Ausnahme<br />

bakterieller Vaginitis, Candidiasis, rekurrenter Herpes-Virusinfektion, Hepatitis B-<br />

oder Cytomegalovirusinfektion).<br />

• Infizierter Abort in den vergangenen drei Monaten.<br />

• Akute Entzündungen im kleinen Becken oder in der Vorgeschichte bekannte<br />

wiederkehrende entzündliche Prozesse im Beckenraum.<br />

• Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Produkts.<br />

Relativ<br />

• (Partielle) Ausstossung von <strong>Multiload</strong> oder eines anderen IUP/IUS in der<br />

Anamnese.<br />

• Herzklappenerkrankung. Die Einlage eines IUP kann in diesen Fällen das Risiko<br />

einer subakuten bakteriellen Endokarditis erhöhen. Eine Antibiotika-Prophylaxe<br />

sollte bei Einlage bzw. Entfernung des Pessars durchgeführt werden.<br />

• Anämie oder übermässig starke Regelblutungen in der Vorgeschichte.<br />

• Gerinnungsstörungen oder laufende Einnahme von Antikoagulanzien.<br />

• Schwere Dysmenorrhoe.<br />

• Narbenbildung in der Gebärmutter von früheren chirurgischen Eingriffen, mit<br />

Ausnahme eines Kaiserschnitts und eine aus der Vorgeschichte bekannte<br />

Uterusperforation.<br />

• Kleinere Uterus-Fibromyome, Endometrium-Polypen oder Endometriose. Eine<br />

regelmässige Beckenuntersuchung ist bei Patientinnen mit Fibromyomen<br />

angeraten, um etwaige Grössenveränderungen beurteilen zu können.<br />

• Langfristige, intensive Behandlung mit Corticosteroiden oder nicht-steroidalen<br />

Antirheumatika (siehe auch «4.5 Wechselwirkungen»).<br />

• Langfristige immunsuppressive Therapie (siehe auch «4.5 Wechselwirkungen»).<br />

• Störungen des Kupferstoffwechsels (z. B. Wilson-Syndrom).<br />

• Akute oder chronische Infektionen des unteren Genitaltraktes.<br />

• Häufig wechselnde Geschlechtspartner (siehe auch «4.5 Wechselwirkungen»).<br />

4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung<br />

4.4.1 Ärztliche Untersuchung<br />

• Vor der Einlage des IUP müssen die medizinischen Gegenanzeigen für den IUP-<br />

Gebrauch anhand der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung der<br />

Patientin ausgeschlossen werden.


Die körperliche Untersuchung sollte eine Beckenuntersuchung, einen PAP-<br />

Abstrich und, falls möglich, entsprechende Tests zum Ausschluss einer sexuell<br />

übertragbaren Krankheit umfassen.<br />

• Bei einer Intervall-Einlage sollte die Patientin kurz nach der ersten Regelblutung<br />

nach dem Einlegen und bei Einlage unmittelbar nach einem Abort bzw. einer<br />

Geburt in den ersten drei Monaten monatlich untersucht werden. Danach sollte<br />

eine entsprechende Untersuchung in regelmässigen Abständen, z. B. alle sechs<br />

Monate erfolgen.<br />

• Falls die <strong>Multiload</strong>-Fäden bei einer Frau, die eine Ausstossung nicht bemerkt hat,<br />

nicht ertastet werden können, ist eine Untersuchung erforderlich, um eine<br />

Uterusperforation oder eine unbemerkte Ausstossung auszuschliessen. Durch<br />

Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen kann das Pessar lokalisiert werden.<br />

4.4.2 Nulligravidität/Nulliparität<br />

Bei Nulliparae sollten die Risiken und Vorteile einer intrauterinen<br />

Empfängnisverhütung insbesondere im Hinblick auf ihre zukünftige Fertilität<br />

abgewogen werden. Schmerzen bei und nach Einlage des Pessars treten bei<br />

Nulliparae häufiger auf als bei Frauen, die bereits geboren haben.<br />

4.4.3 Entzündung im Beckenraum<br />

• Das Risiko einer Entzündung im Beckenraum bei Frauen, die ein IUP tragen, ist<br />

nur in den ersten 20 Tagen nach dem Einsetzen erhöht, danach entspricht das<br />

Risiko einer Entzündung im Beckenraum dem bei Frauen, die kein IUP tragen.<br />

Das Auftreten einer Entzündung im Beckenraum kann auch mit anderen Faktoren<br />

wie z. B. dem Auftreten einer sexuell übertragbaren Krankheit verbunden sein.<br />

• Eine Entzündung im Beckenraum kann zum Tubenverschluss und dies wiederum<br />

zur Verringerung künftiger Fertilität führen, es kann das Risiko einer ektopischen<br />

Schwangerschaft erhöhen und, falls sich ein Abszess im Eileiter oder Eierstock<br />

(Tuboovarialabszess) bildet, eine Hysterektomie und Ovarektomie erforderlich<br />

machen. Daher müssen bei Nulliparae und Frauen, die erst kürzlich an einer<br />

Entzündung im Beckenraum erkrankt waren, die kontrazeptiven Vorzüge gegen<br />

die möglichen Risiken abgewogen werden. Die folgenden klinischen Symptome<br />

können Anzeichen einer Infektion im Beckenraum sein: Fieber,<br />

Druckempfindlichkeit oder Schmerzen im unteren Bauchraum, starker Ausfluss<br />

aus der Scheide, starke Dyspareunie, übermässig lang anhaltende oder starke<br />

Menstruationsblutung; Schmerzen beim Berühren der Zervix, Druckempfindlichkeit<br />

oder Schmerzen bei bimanueller Untersuchung des Uterus bzw. der Adnexe. Bei<br />

Verdacht auf eine Entzündung im Beckenbereich werden folgende Schritte<br />

empfohlen:<br />

• In leichten Fällen sollte die Diagnose gesichert und die Behandlung mit<br />

Antibiotika begonnen werden. Falls die Behandlung binnen 24 Stunden nicht<br />

anspricht, sollte das IUP entfernt werden.<br />

• In mittelschweren Fällen mit ausgeprägteren klinischen Symptomen sollte das<br />

IUP vor dem Beginn der Antibiotika-Behandlung entfernt werden und die<br />

Patientin daher zu einem Gynäkologen überwiesen werden.<br />

• In schweren Fällen mit ausgeprägten Unterleibsschmerzen und Fieber sollte<br />

das IUP entfernt und die Patientin in ein Krankenhaus eingeliefert werden.<br />

4.4.4 Gründe für die sofortige Entfernung des IUP<br />

• Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).<br />

• Entzündliche Reaktionen im Beckenbereich (siehe Abschnitt 4.4.3).


• Starke anhaltende Blutungen und krampfartige Schmerzen im Unterleib.<br />

• Perforation der Zervix- bzw. Uteruswand. Dies tritt bei <strong>Multiload</strong> äusserst selten<br />

auf; falls doch, muss das Pessar entfernt werden.<br />

• Verlagerung des <strong>Multiload</strong>-Pessars in den Zervikalkanal.<br />

• Verlagerung.<br />

Hinweis: Hinweise zur Entfernung und mögliche Komplikationen sind in Abschnitt<br />

4.2.5 beschrieben.<br />

4.4.5 Zusätzliche Warnungen<br />

• IUP schützen weder vor HIV-Infektionen noch vor sexuell übertragbaren<br />

Krankheiten.<br />

• Die Einlage eines IUP kann bei Frauen, die an Epilepsie leiden, einen Anfall<br />

auslösen. In diesem Fall ist bei der Einlage somit besondere Sorgfalt notwendig.<br />

• Bei Frauen, die ein IUP tragen, verstärken sich die Regelblutungen oftmals. Dies<br />

kann bisweilen zu einer Eisenmangelanämie führen.<br />

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige<br />

Wechselwirkungen<br />

• Die Fremdkörperreaktion ist für die kontrazeptive Wirkung eines IUP ein<br />

entscheidender Faktor. Da es sich dabei um eine sterile Entzündungsreaktion des<br />

Endometriums handelt, können Behandlungen, die diesen Entzündungsprozess<br />

beeinflussen, die kontrazeptive Wirkung von Intrauterinpessaren verringern. Daher<br />

sollten sich Frauen, die eine langfristige Behandlung mit Corticosteroiden, nichtsteroidalen<br />

Antirheumatika oder mit Immunsuppressiva benötigen, vorzugsweise<br />

für eine andere Methode der Empfängnisverhütung entscheiden.<br />

Bei gelegentlicher Behandlung mit entzündungshemmenden bzw.<br />

immunsuppressiven Arzneimitteln sollte die IUP-Trägerin auf die Anwendung<br />

zusätzlicher Verhütungsmittel für diesen Zeitraum hingewiesen werden.<br />

• Es wurde berichtet, dass Tetracycline die kontrazeptive Wirkung von<br />

kupferhaltigen Intrauterinpessaren verringern können.<br />

• Da das Auftreten von Unterleibsentzündungen äusserst eng mit dem Risiko der<br />

Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit verbunden ist, sind häufig<br />

wechselnde Geschlechtspartner als relative Gegenanzeige zu betrachten.<br />

• Es wird vermutet, dass Diathermie (Kurzwelle und Mikrowelle) des Abdominal-<br />

bzw. Sakralbereichs in Anwesenheit von metallischem Kupfer am IUP zu<br />

Brandverletzungen führen kann. Messungen in situ zeigen jedoch, dass<br />

diathermische Behandlungen von Frauen mit Kupfer-IUP als sicher gelten können,<br />

wenn sich die Stärke der Dosis im üblichen therapeutischen Rahmen bewegt.<br />

• Der energetische Zustand von Kupfer wird durch Kernspinresonanztomographie<br />

(MRI) nicht verändert. Daher kann eine durch MRI induzierte Wirkung auf das IUP<br />

vernachlässigt werden. Darüber hinaus kann aufgrund der Nicht-Eisen-<br />

Eigenschaften von Kupfer der mit der MRI erhaltene Scan durch das IUP nicht<br />

beeinträchtigt werden.<br />

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit<br />

4.6.1 Schwangerschaft trotz liegendem Intrauterinpessar<br />

IUP schützen eher vor intrauteriner als vor extrauteriner Schwangerschaft, es gibt<br />

jedoch Anzeichen dafür, dass auch die Wahrscheinlichkeit einer extrauterinen<br />

Schwangerschaft bei IUP-Anwendung vermindert ist.


Sollte es bei liegendem IUP zu einer Schwangerschaft kommen, muss z. B. durch<br />

Ultraschall überprüft werden, ob die Schwangerschaft intrauterin oder ektopisch ist.<br />

4.6.2 Intrauterine Schwangerschaft<br />

Tritt bei einem korrekt liegenden IUP eine intrauterine Schwangerschaft auf, wird<br />

Folgendes dringend empfohlen:<br />

• Bis zur 12. Schwangerschaftswoche sollte das Pessar entfernt werden, falls die<br />

Fäden sichtbar sind.<br />

• Nach der 12. Schwangerschaftswoche oder wenn keine Fäden sichtbar sind<br />

sollte ein Schwangerschaftsabbruch in Betracht gezogen werden und der<br />

Patientin angeboten werden, dabei sollte bedacht werden, dass das Risiko einer<br />

Fehlgeburt im Laufe der Schwangerschaft zunimmt.<br />

Besteht die Patientin darauf, die Schwangerschaft mit dem IUP in situ fortzusetzen,<br />

verweisen Sie sie frühzeitig an die pränatale Betreuung. In einigen Berichten ist von<br />

einem häufigeren Auftreten septischer Aborte bei IUP-Trägerinnen, die schwanger<br />

werden, die Rede. In einigen Fällen kam zum septischen Abort als Komplikation eine<br />

Septikämie hinzu, manchmal mit letalem Ausgang. Die Septikämie kann unbemerkt<br />

einsetzen. Falls die Schwangerschaft bei liegendem Pessar fortgesetzt wird, muss<br />

die Patientin genau beobachtet und darauf hingewiesen werden, dem Arzt<br />

unverzüglich alle abormalen Symptome, wie grippeähnliche Erkrankungen, Fieber,<br />

Bauchkrämpfe und -schmerzen, Dyspareunie, Blutungen oder vaginalen Ausfluss,<br />

mitzuteilen.<br />

Falls das Pessar während der Schwangerschaft in situ verbleibt, wird es im<br />

Allgemeinen vor oder zusammen mit der Ausstossung der Plazenta und der Eihäute<br />

ausgeschwemmt. Falls dem nicht so ist, sollten frühzeitig im Puerperium Röntgen-<br />

oder Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden, um das IUP zu lokalisieren.<br />

Bisher gibt es keine Beweise, dass ein IUP bei Fortsetzen einer Schwangerschaft zu<br />

Geburtsschäden führt.<br />

4.6.3 Ektopische Schwangerschaft<br />

Bei vermuteter ektopischer Schwangerschaft ist eine frühzeitige Diagnose äusserst<br />

wichtig. Wird eine ektopische Schwangerschaft diagnostiziert, ist ein sofortiger<br />

gynäkologischer Eingriff erforderlich. Zu den klinischen Symptomen gehören 6 - 8<br />

Wochen anhaltende Amenorrhoe in Verbindung mit Schwangerschafts-symptomen<br />

und (starken) einseitigen Unterleibsschmerzen mit oder ohne Vaginalblutungen, die<br />

häufig spärlich und schwärzlich verfärbt sind. Diese Symptome sind jedoch nicht<br />

immer vorhanden. Manchmal tritt die Periode nicht einmal verspätet ein. Darüber<br />

hinaus können Schulterschmerzen, plötzliche Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle<br />

auftreten.<br />

4.6.4 Verwendung während der Stillzeit<br />

<strong>Multiload</strong> kann bei stillenden Frauen eingelegt werden. Allerdings sollte aufgrund von<br />

Berichten über ein erhöhtes Risiko einer Perforation der Gebärmutterwand während<br />

der Stillzeit mit besonderer Vorsicht agiert werden.<br />

4.7 Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen<br />

Es wurden keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von<br />

Maschinen beobachtet.<br />

4.8 Nebenwirkungen


Die folgende Tabelle* enthält die von Anwenderinnen von <strong>Multiload</strong> berichteten<br />

Nebenwirkungen (siehe auch Abschnitt 4.4):<br />

Organsystemklasse MedDRA Term<br />

Herzerkrankungen Bradykardie (1,2,4)<br />

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts abdominelle Schmerzen (3)<br />

Allgemeine Störungen und Reaktionen<br />

an der Applikationsstelle<br />

Komplikationen bei der Einlage des<br />

Produktes<br />

Komplikationen bei der Entfernung des<br />

Produktes<br />

Bruch des IUP<br />

Eingewachsenes IUP<br />

(Partielle) Ausstossung des IUP (5)<br />

Infektionen und parasitäre Erkrankungen Infektionen des Genitaltrakts<br />

Sepsis<br />

Infektionen der Harnwege<br />

Verletzungen, Vergiftungen, Uterusperforation (5)<br />

verfahrenstechnische Komplikationen<br />

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und<br />

Knochenerkrankungen<br />

Rückenschmerzen<br />

Schmerzen in den Extremitäten<br />

Erkrankungen des Nervensystems Vasovagale Synkope (1,2,4)<br />

Schwangerschaft, Wochenbett und<br />

perinatale Erkrankungen<br />

Erkrankungen der Geschlechstorgane<br />

und der Brustdrüse<br />

Erkrankungen der Haut und des<br />

Unterhautzellgewebes<br />

Spontanabort<br />

ektopische Schwangerschaft<br />

Dysmenorrhoe<br />

Dyspareunie<br />

Menorrhagie (6)<br />

Metrorrhagie (6)<br />

Ausfluss aus der Scheide<br />

allergische Dermatitis<br />

Urtikaria<br />

(1): während oder unmittelbar nach Einsetzen des IUP<br />

(2): während oder unmittelbar nach Entfernen des IUP<br />

(3): nach Einsetzen des IUP<br />

(4): besonders bei Nulliparae¨<br />

(5): Uterusperforation und die Verschiebung des IUP in das Abdomen waren gefolgt<br />

von Peritonitis, abdominalen Verwachsungen, intestinaler Penetration, intestinaler<br />

Obstruktion und zystischen Massen im Becken<br />

(6): hauptsächlich während der ersten Zyklen nach Einsetzen des IUP<br />

*: Zur Beschreibung bestimmter Nebenwirkungen wurde die jeweils zutreffende<br />

MedDRA Terminologie (Version 13.0) benutzt. Synonyme oder daraus resultierende<br />

Folgen sind nicht genannt, sollten allerdings auch in Betracht gezogen werden.<br />

4.9 Überdosierung<br />

Nicht zutreffend


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN<br />

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften<br />

Auch wenn die genauen Mechanismen, durch die IUPs ihre kontrazeptive Wirkung<br />

entfalten, noch nicht vollständig bekannt sind, deutet vieles darauf hin, dass sie<br />

hauptsächlich die Spermien an der Befruchtung der Eizelle hindern und die Nidation<br />

der befruchteten Eizelle verhindern. IUPs induzieren eine intensive lokale<br />

Entzündungsreaktion, die ihrerseits zu lysosomaler Aktivierung und anderen<br />

entzündlichen Veränderungen führt, die spermizid wirken. Kupfer verstärkt den<br />

spermiziden Effekt von IUPs.<br />

Der Kunststoffkörper von <strong>Multiload</strong> enthält Bariumsulfat und ist somit röntgendicht.<br />

Die verformbaren Seitenarme von <strong>Multiload</strong> stellen sicher, dass das IUP in seiner<br />

Position so nahe wie möglich am Fundus verbleibt, ohne dass die Gebärmutterhöhle<br />

gedehnt wird.<br />

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften<br />

Die kontrazeptive Wirkung von Kupfer ist auf die Oxidation von Kupferionen und die<br />

anschliessende Lösung der Oxide im intrauterinen Milieu zurückzuführen. Bei<br />

<strong>Multiload</strong>-Cu 250 und <strong>Multiload</strong>-Cu 375 beträgt die durchschnittliche Freisetzung von<br />

Kupfer täglich 18 bzw. 30 Mikrogramm.<br />

Kupferfreisetzende IUP im Uterus verursachen weder einen messbaren Anstieg der<br />

Kupferkonzentrationen im Blutserum noch eine Erhöhung der<br />

Caeruloplasminkonzentrationen im Serum. Dies war zu erwarten, da die<br />

durchschnittliche Kupferfreisetzung des IUP pro Tag lediglich ein Hundertstel der<br />

durchschnittlichen täglichen Kupferaufnahme durch die Nahrung ausmacht.<br />

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit<br />

Keine Besonderheiten<br />

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN<br />

6.1 Zusammensetzung<br />

<strong>Multiload</strong><br />

• Spirale, bestehend aus einer Mischung aus Hartpolyethylen, Ethylenvinylacetat-<br />

Copolymer und Bariumsulfat in einem Gewichtsverhältnis von 44/36/20.<br />

• Kupferdraht;<br />

• Monofilament-Polyamidfaden, durchsichtig oder gefärbt mit Phthalocyaninblau.<br />

Die Einführhülse<br />

• Einführhülse aus Polypropylen;<br />

• Zervikalstopp aus einer Mischung von Hartpolyethylen, Ethylenvinylacetat-<br />

Copolymer und Bariumsulfat im Verhältnis 44/36/20 oder Hartpolyethylen allein.<br />

6.2 Inkompatibilitäten<br />

Es sind keine relevanten Unverträglichkeiten bekannt.<br />

6.3 Dauer der Haltbarkeit<br />

Die Verwendbarkeitsdauer von <strong>Multiload</strong> beträgt unter den genannten Aufbewahrungsbedingungen<br />

fünf Jahre. <strong>Multiload</strong> kann bis zum Ablauf des auf der<br />

Verpackung angegebenen Verwendbarkeitsdatums eingesetzt werden.


6.4 Besondere Lagerhinweise<br />

Den unversehrten Beutel trocken und unter 30 °C in der Originalverpackung<br />

aufbewahren.<br />

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses<br />

<strong>Multiload</strong> Intrauterinpessare (IUP) werden einzeln in einen transparenten, auf drei<br />

Seiten versiegelten Beutel aus einer beschichteten Folie aus Polyethylenterephthalat<br />

(Polyester) und Weichpolyethylen verpackt. Danach wird ein Papier mit einem<br />

Zentimetermassstab beigefügt und der Beutel wird auf der vierten Seite versiegelt.<br />

6.6 Hinweise für die Handhabung<br />

• Jede potentielle IUP-Trägerin sollte vollständig über die Risiken und Vorteile des<br />

IUP aufgeklärt werden. Jede <strong>Multiload</strong>-Trägerin sollte den Beipackzettel erhalten,<br />

der die Informationen für die Trägerin enthält.<br />

• Der Arzt sollte die Patientin über Folgendes aufklären:<br />

o Die Trägerin sollte den Beipackzettel sehr sorgfältig durchlesen und die<br />

Anweisungen genauestens befolgen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf<br />

ein mögliches Versagen der Kontrazeption sowie Schwangerschaft und den<br />

Abschnitt "Mögliche Komplikationen", in dem es um frühzeitig auftretende<br />

Symptome urogenitaler Infektionen geht. Frauen, die eine Schwangerschaft<br />

zu einem späteren Zeitpunkt wünschen, sollten auf das leicht erhöhte Risiko<br />

einer Entzündung im Beckenbereich und ihre Auswirkung auf künftige<br />

Fertilität hingewiesen werden.<br />

o die Notwendigkeit, die Patienten-Karte sorgfältig aufzubewahren.<br />

o wie sie die <strong>Multiload</strong>-Fäden nach dem Ende jeder Regelblutung und zu jeder<br />

Zeit, zu der sie ungewöhnliche Krämpfe im Unterleib während der Periode<br />

wahrnimmt, ertasten kann.<br />

o wie sie die Zervix jeden Monat nach dem Ende der Regelblutung abtasten<br />

kann, um sicherzustellen, dass kein festes Kunststoffteil in die Scheide ragt.<br />

o die Notwendigkeit, einen Arzt aufzusuchen:<br />

- wenn sie den/die <strong>Multiload</strong>-Faden/Fäden nicht mehr ertasten kann.<br />

- wenn sie fühlt, dass das Kunststoffende von <strong>Multiload</strong> herausragt.<br />

- wenn sie unter starken Menstruationsblutungen oder neu auftretenden<br />

beunruhigenden Zwischen- oder Schmierblutungen nach den ersten<br />

Monaten nach Einlage oder unter postkoitalen Blutungen leidet.<br />

- wenn sie unter Dysmenorrhoe oder Dyspareunie leidet.<br />

- wenn die Periode ausbleibt.<br />

- wenn Anzeichen oder Symptome einer urogenitalen Infektion oder<br />

starke Regelblutungen, (anhaltende) Schmerzen im Unterleib oder<br />

Schmerzen an der Schulter, starke Dyspareunie, Fieber über 38 °C<br />

und/oder grippeähnliche Symptome, anormaler Scheidenausfluss,<br />

Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten.<br />

7. PATIENTINNEN SERVICE<br />

Um die hohe Qualität dieses Produktes weiterhin sicher zu stellen, ist der Hersteller<br />

sehr interessiert an sämtlichen Verbesserungsvorschlägen oder Bemerkungen zu<br />

<strong>Multiload</strong>. Bitte wenden Sie sich dazu an die lokale Vertriebsgesellschaft von<br />

<strong>Multiload</strong> (die Adresse finden Sie in der Patienten-Karte). Falls Sie Beschwerden zu<br />

dem Produkt haben, geben Sie bitte die Chargenbezeichnung des <strong>Multiload</strong> an.


8. HERSTELLER<br />

Multilan AG, P.O. Box 2857,<br />

Drynam Road, Swords, Co. Dublin, Ireland.<br />

9. STAND DER INFORMATION<br />

August 2010<br />

RA 0620 OS IFU S6 (REF 5.0)

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