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UGCh-Th01-V1: Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizient

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Prof. Dr. Harald Platen<br />

FH Gießen-Friedberg - Wiesenstraße 14 - D-35390 Gießen<br />

Praktikum Umwelt- und Gefahrstoffchemie, Praktikumshema 1, Versuch<br />

1<br />

(6. Auflage, SS 2008) Stand: 07.03.2008<br />

<strong>UGCh</strong>P Th-1 V-1 Seite 1<br />

Praktikumsthema 1 / Versuch 1:<br />

Bestimmung des Octanol-<strong>Wasser</strong>-<strong>Verteilungskoeffizient</strong>en KOW<br />

1 Einleitung<br />

Als Einleitung in das Thema und den Versuch gelten die Inhalte der 9 Einzelvorträge, die zur Vorbereitung<br />

auf diesen Versuch gehalten wurden.<br />

2 Material und Methoden<br />

2.1 Geräte und Chemikalien<br />

2.1.1 Geräte<br />

Bechergläser, Nennvolumen 100 mL, 5 Stück<br />

Kolbenhubpipette, variabel, 10 100 µL<br />

Kolbenhubpipette, variabel, 200 1000 µL<br />

Küvette(n) für Photometer, d = 1 cm, Hellma, Typ OS, Sao Paolo, BRA, 2 Stück<br />

Küvetten für photometrische Bestimmungen, d = 1 cm, Hellma, Sao Paolo, BRA<br />

Messzylinder (50 mL)<br />

Pasteurpipetten mit Ansaughütchen<br />

Photometer, Hichachi, Typ 1100, Colora, Lorch, FRG<br />

Pipettenspitzen für Kolbenhubpipetten (blau und gelb)<br />

Scheidetrichter, 3 Stück, Nennvolumen: 200 mL<br />

Ständer für Scheidetrichter<br />

Ständer für Zentrifugengläser<br />

Zentrifuge Biofuge primo, Heraeus, Hanau, FRG<br />

Zentrifugenbecher aus Glas, max. Fassungsvolumen ca. 100 mL<br />

2.1.2 Handelsübliche Chemikalien und Zubereitungen<br />

Methylenblau, Qualitätsstufe p.A.<br />

4-Nitrophenol, Qualitätsstufe p.A.<br />

Natriumhydroxid, Qualitätsstufe p.A.<br />

Natronlauge, 2 mol/L<br />

1-Octanol<br />

Sudan III, Qualitätsstufe p.A.<br />

2.1.3 Laboreigene Zubereitungen chemischer Stoffe<br />

Methylenblau-Stammlösung in RO-<strong>Wasser</strong> (ß = 5000 mg/L)<br />

(E665 einer 1:1000-Verdünnung in RO-<strong>Wasser</strong> etwa 0,700)<br />

4-Nitrophenollösung in RO-<strong>Wasser</strong> (ß = 20 mg/L)<br />

(E405 einer 1:10-Verdünnung in 0,02 mol/L NaOH etwa 0,245)<br />

Natronlauge, c = 2 mol/L<br />

Natronlauge; c = 0,02 mol/L (1 mL NaOH, c = 2 mol/L + RO-<strong>Wasser</strong> ad 100 mL)<br />

Sudan-III-Lösung in 1-Octanol (ß = 200 mg/L)<br />

<strong>Wasser</strong>, Qualitätsstufe RO (RO-<strong>Wasser</strong>; RO = reversed osmosis)<br />

2.1.4 Probenmaterial<br />

keines<br />

FB04-KMUB - Fachgebiet Umweltanalytik und Ökotoxikologie Dokument-ID: HP2110-<strong>UGCh</strong>P-<strong>Th01</strong>-V01 vom 07.03.2008 / HP


Prof. Dr. Harald Platen<br />

FH Gießen-Friedberg - Wiesenstraße 14 - D-35390 Gießen<br />

Praktikum Umwelt- und Gefahrstoffchemie, Praktikumshema 1, Versuch<br />

1<br />

(6. Auflage, SS 2008) Stand: 07.03.2008<br />

<strong>UGCh</strong>P Th-1 V-1 Seite 2<br />

2.2 Beschreibung der Messmethoden<br />

2.2.1 Bestimmung des KOW von Nitrophenol (quantitativ)<br />

In einem Scheidetrichter (Nennvolumen: 200 mL) befindet sich 50 mL 1-Octanol. Diesem wird 50 mL einer<br />

wässrigen Lösung von 4-Nitrophenol in RO-<strong>Wasser</strong> (ß = 20 mg/L) zugesetzt. Der Scheidetrichter wird verschlossen,<br />

5 min. lang kräftig geschüttelt, wobei in kurzen zeitlichen Abständen bei nach oben gerichtetem<br />

Auslaufrohr der Hahn zum Druckausgleich kurz geöffnet wird. Nach 5 min. wird der Scheidetrichter in den<br />

Ständer gestellt und man wartet, bis sich die Phasen getrennt haben. Die untere (wässrige) Phase wird<br />

quantitativ in ein Becherglas (100 mL Fassungsvermögen) abgelassen (dazu - zur Vermeidung der Ausbildung<br />

eines Unterdrucks - den Stopfen vom Scheidetrichter nehmen!). Im Scheidetrichter verbleibt die Octanolphase,<br />

der 50 mL NaOH (c = 0,02 mol/L) zugesetzt wird. Nach Verschließen des Scheidetrichters wird<br />

nochmals für 5 min. kräftig geschüttelt und präpariert die wässrige (untere) Phase wie oben beschrieben. Zu<br />

der wässrigen Phase des ersten Extraktionsgangs gibt man ebenfalls 0,5 mL NaOH (2 mol/L) und mischt<br />

vollständig. Die beiden wässrigen Phasen werden in Zentrifugenbecher (Fassungsvermögen 100 mL) überführt,<br />

mit jeweils einem gleichartigen Gefäß mit RO-<strong>Wasser</strong> gegeneinander austariert und für 5 min bei<br />

4000 rpm zentrifugiert (Zentrifuge Biofuge primo, Heraeus, Hanau, FRG). Jeweils ca. 3 mL der unteren Phase<br />

werden mittels Pasteurpipette in 1 cm Photometerküvetten überführt und im Photometer (Hitachi, Typ<br />

1100, Colora, Lorch, FRG) bei 405 nm gegen RO-<strong>Wasser</strong> (Nullwert) vermessen. Liegen Messwerte über 1,0,<br />

wird die entsprechende Probe mit NaOH (c = 0,02 mol/L) verdünnt und zur Berechnung des KOW mit dem<br />

Verdünnungsfaktor multipliziert. Da die Messwerte entsprechend des Lambert-Beer'schen Gesetzes<br />

(Glchg. 1) proportional der Konzentration sind, wird direkt mit diesen der <strong>Verteilungskoeffizient</strong> KOW berechnet<br />

(Glchg. 2).<br />

Lambert-Beer'sches Gesetz:<br />

Octanol-<strong>Wasser</strong>-<strong>Verteilungskoeffizient</strong>:<br />

E= ε ⋅c<br />

⋅d<br />

c E<br />

K =<br />

Gleichung 1<br />

O O<br />

OW = Gleichung 2<br />

c W E W<br />

Wichtiger Hinweis zur Entsorgung: die organische Phase darf nicht in den Ausguss<br />

geschüttet werden. Sie wird in einem speziellen Behälter für "1-<strong>Oktanol</strong>-Abfall" gesammelt und<br />

der Wiederaufbereitung zugeführt!<br />

2.2.2 Bestimmung des KOW von Methylenblau<br />

Aus der Stammlösung Methylenblau (ß = 5000 mg/L) stellt man sich 100 mL einer 1:1000-Verdünnung in<br />

RO-<strong>Wasser</strong> her (ß = 5 mg/L). In einem Scheidetrichter (Nennvolumen: 200 mL) befindet sich 50 mL 1-<br />

Octanol. Diesem wird 50 mL der wässrigen Methylenblau-Lösung (5 mg/L) zugesetzt. Der Scheidetrichter<br />

wird 5 min. lang kräftig geschüttelt, wobei in kurzen zeitlichen Abständen bei nach oben gerichtetem Auslaufrohr<br />

der Hahn zum Druckausgleich kurz geöffnet wird. Nach 5 min. wird der Scheidetrichter in den Ständer<br />

gestellt und man wartet, bis sich die Phasen getrennt haben. Man lässt die untere wässrige Phase in ein<br />

Becherglas fließen, überführt in einen Zentrifugenbecher (Fassungsvermögen 100 mL), tariert gegen einen<br />

zweiten Becher mit RO-<strong>Wasser</strong> aus und zentrifugiert für 5 min bei 4000 rpm (Zentrifuge Biofuge primo, Heraeus,<br />

Hanau, FRG). Jeweils ca. 3 mL der unteren Phase werden mittels Pasteurpipette in 1 cm Photometerküvetten<br />

überführt und im Photometer (Hitachi, Typ 1100, Colora, Lorch, FRG) bei 665 nm gegen RO-<br />

<strong>Wasser</strong> (Nullwert) vermessen (EW); vermessen wird ebenfalls ein Aliquot der Ausgangslösung an Methylenblau<br />

(ß = 5 mg/L). Die Extinktionswerte sollten unter 1,0 liegen. Liegen Messwerte über 1,0, wird die ent-<br />

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1<br />

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sprechende Probe mit RO-<strong>Wasser</strong> verdünnt und zur Berechnung des KOW mit dem Verdünnungsfaktor multipliziert.<br />

Da die Messwerte entsprechend des Lambert-Beer'schen Gesetzes (Glchg. 1) proportional der<br />

Konzentration sind, wird direkt mit diesen der KOW berechnet (Glchg. 2). Der in die Octanolphase übergegangene<br />

Anteil an Methylenblau wird dabei rechnerisch ermittelt (Glchg. 3).<br />

Hinweis zur Entsorgung: die organische Phase darf nicht in den Ausguss geschüttet werden. Sie wird im<br />

Behälter für "1-Octanol-Abfälle" gesammelt!<br />

"Extinktionsanteil" von Methylenblau in<br />

Octanol<br />

2.2.3 Abschätzung (qualitativ) des KOW von Sudan III<br />

In einem Scheidetrichter (Nennvolumen: 200 mL) befindet sich 50 mL deion. <strong>Wasser</strong>. Diesem wird 50 mL<br />

einer Lösung von Sudan III in Octanol (200 mg/L) zugesetzt. Der Scheidetrichter wird 5 min. lang kräftig<br />

geschüttelt, wobei in kurzen zeitlichen Abständen bei nach oben gerichtetem Auslaufrohr der Hahn zum<br />

Druckausgleich kurz geöffnet wird. Nach 5 min. wird der Scheidetrichter in den Ständer gestellt und man<br />

wartet, bis sich die Phasen getrennt haben. Die wässrige Phase wird abgelassen und bei Bedarf (wenn ölige<br />

rote Tröpfen vorhanden sind) zentrifugiert (siehe Abschnitte 2.2.1 oder 2.2.2). Die Auswertung erfolgt qualitativ<br />

durch visuelle Befunderhebung gegen Vergleichslösungen mit Sudan-III in Octanol mit ß = 0,2, 2,0 und<br />

20 mg/L; der KOW wird abschätzt unter Verwendung des bekannten Gehaltes an Sudan III in octanolischer<br />

Lösung und dem Gehaltswert für die gerade noch erkennbare Rotfärbung von Sudan III in Lösung<br />

(0,1 mg/L). Man errechnet den KOW (Glchg. 2) unter Verwendung der Angabe "größer als" oder "kleiner als".<br />

3 Ergebnisse und Diskussion<br />

3.1 Bestimmung der <strong>Wasser</strong>-Octanol-<strong>Verteilungskoeffizient</strong>en<br />

3.1.1 Ergebnisse<br />

A. Nitrophenol<br />

Extinktion (405 nm) der wässrigen Phase nach der ersten Extraktion und Zusatz von NaOH: ____________<br />

Extinktion (405 nm) des Rückextraktes (NaOH-Phase der zweiten Extraktion):________________________<br />

Raum zur Berechnung des KOW:<br />

B. Methylenblau<br />

Extinktion (665 nm) der wässrigen Phase: ____________________________________________________<br />

Extinktion (665 nm) der Ausgangslösung vor Extraktion: _________________________________________<br />

Raum zur Berechnung des KOW:<br />

E = E −E<br />

O<br />

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MB<br />

W<br />

Gleichung 3


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C. Sudan III<br />

Raum zur rechnerischen Abschätzung des POW:<br />

3.1.2 Beurteilung der Ergebnisse<br />

<strong>UGCh</strong>P Th-1 V-1 Seite 4<br />

(z.B.: Erklärung des Verhaltens von 4-Nitrophenol anhand von Reaktionsgleichungen. Begründung des Verhaltens<br />

von Methylenblau und Sudan III anhand der Strukturformeln. Welche Bedeutung hat das jeweilige<br />

Verhalten für das Verhalten in der Biosphäre?)<br />

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