WAn2P, Thema 8 - und Biotechnologie (KMUB)
WAn2P, Thema 8 - und Biotechnologie (KMUB)
WAn2P, Thema 8 - und Biotechnologie (KMUB)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Prof. Dr. Harald Platen<br />
Praktikum Wasseranalytik 2<br />
<strong>Thema</strong> 8: Ionenselektive Elektroden<br />
Seite 5 von 12<br />
im Bereich um 200⋅10 -6 S⋅cm -1 auf <strong>und</strong> liegen damit nur um den Faktor 100 höher als die von Lanthanfluorid;<br />
deionisiertes Wasser kann Leitfähigkeiten kleiner als 2⋅10 -6 S⋅cm -1 aufweisen <strong>und</strong> wäre damit ein schlechterer<br />
Leiter als der Feststoff LaF3.<br />
Abbildung 1:<br />
Das Newton-Pendel als Modell zur Erklärung der<br />
Signalübertragung über eine Einkristallmembran bei<br />
ionenselektiven Elektroden. Die Kugeln symbolisieren<br />
die Atome der Membran; je nach Dicke der<br />
Membran besteht diese aus einer mehrere Millionen<br />
Atome dicken Schicht. Daneben spielen auch Lücken<br />
im Kristallgitter eine wichtige Rolle (Schottky-<br />
Fehlstellen [12]).<br />
Abbildung 2: Modell zur Darstellung der Vorgänge an einer Festkörperelektrode, die zur Ableitung eines<br />
elektrischen Signals aus einer chemischen Wechselwirkung führen: (1) Elektrodenkopf<br />
taucht in Probelösung ein; Fluoridionen der Probelösung treten in Wechselwirkung mit der<br />
Einkristalloberfläche. Je nach Gleichgewichtssituation kommt es zur (a) Einlagerung von<br />
Fluoridionen ins Gitter bei hoher F - -Konzentration oder (b) Herauslösung von Fluoridionen<br />
aus dem Gitter bei geringer F - -Konzentration. Beide Vorgänge führen zu einer Ladungsverschiebung<br />
im Gitter des LaF3-Einkristalls. Nachfolgend sind die Prozesse bei Eintauchen in<br />
eine Lösung mit hoher F - -Konzentration beschrieben; (2) Fluoridionen verschieben sich im<br />
LaF3-Kristallgitter bis zum Erreichen der AgCl-Schicht; (3) Im AgF-Gitter wird nun ein Ag + -Ion<br />
durch F - geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> damit ein anderes F - -Ion freigesetzt; (4) Zum Ausgleich der Ladung<br />
wird aus dem Silberelektrodenstab ein anderes Ag + -Ion freigesetzt, was zur Folge hat, dass<br />
im elektrisch leitenden Silber ein Elektron zurückbleibt, das zum Aufbau einer elektrischen<br />
Spannung führt.<br />
Taucht die Elektrode in eine Lösung mit geringen Fluoridgehalten laufen die Vorgänge in der<br />
Elektrode in umgekehrter Richtung ab.<br />
Die Fluoridelektrode ist hochselektiv; lediglich OH - -Ionen können sich noch an die Bindeplätze für F - anheften<br />
<strong>und</strong> die Gegenwart von Fluorid vortäuschen. Indem man die Konzentration an Hydroxylionen allerdings<br />
gering hält (durch Einstellen des pH-Werts auf Werte kleiner 5), wird diese Störung vermieden. Dies geschieht<br />
mit einer Pufferlösung (TISAB = total ionic strength adjustion buffer), die folgende Funktionen erfüllt:<br />
C:\Users\HPlaten\01_Arbeitsbereich_HP\2000_Lehrveranstaltungen_aktuell\2040_WAnP2\2007-WS\HP2040-WAnP2-08-01-ISE-Aufl-06.doc<br />
© byProf. Dr. Harald Platen – FH Gießen-Friedberg – D-35390 Gießen Version/Ausdruck vom 06.11.07 22:19