Exemplar. Strukturblatt Sachkunde VS - Petra Summer
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Strukturskizze/Best Practice-Beispiel für einen Talentförderkurs für Schüler/innen der 2. - 4. Kl. <strong>VS</strong><br />
Thema: Interkulturelles Lernen am Beispiel der Indianer Nordamerikas<br />
Lernziele:<br />
Die Schüler, Teilnehmer …<br />
Kognitive Lernziele<br />
(nach Bloom):<br />
Die SS sollen<br />
erkennen, dass der Begriff<br />
„Indianer“ ein Sammelbegriff<br />
ist, der durch Medien<br />
(Literatur, Fernsehen,...) und<br />
Spielzeug den Menschen<br />
Klischeevorstellungen über<br />
das Leben der Indianer<br />
vermittelt (z.B. nicht alle<br />
Indianer lebten in Zelten und<br />
jagten Büffel)<br />
aus verschiedenen Sachtexten<br />
entnehmen, dass die einzelnen<br />
Indianerkulturen Nordamerikas<br />
genauso verschieden sind wie<br />
die Kulturen anderer<br />
Kontinente<br />
die Vielfalt der<br />
Indianerkulturen kennenlernen<br />
bzw. beurteilen und dabei<br />
unrichtige Vorstellungen<br />
korrigieren bzw. lückenhafte<br />
Kenntnisse ergänzen<br />
Vergleiche der Lebensweise<br />
ausgewählter Stämme (je ein<br />
Vertreter der Waldindianer,<br />
Küstenindianer,<br />
Prärieindianer,<br />
Puebloindianer) anstellen und<br />
dabei neue Fachbegriffe (z.B.<br />
sesshaft/nomadisierend)<br />
erarbeiten<br />
Inhaltauswahl<br />
Allgemeine Didaktische Grundsätze<br />
des Lehrplanes:<br />
„Maßnahmen der Individualisierung<br />
und inneren Differenzierung sind im<br />
Sinne des Fördern und Verstehens zu<br />
gestalten. Sie tragen dazu bei, dass<br />
die Grundschule auch die sehr<br />
wichtige Aufgabe der<br />
Begabungsförderung erfüllt<br />
(Lehrplan der <strong>VS</strong>, Juni 2003, S. 28)<br />
Lehrplanbezug:<br />
„Zum Zusammenleben in<br />
größeren Gemeinschaften durch<br />
soziales Verständnis und Handeln<br />
beitragen.“<br />
Inhalte, die deutlich über die der<br />
Altersstufen entsprechenden<br />
Lehrplaninhalte hinausgehen<br />
(„Fremdheit der Inhalte):<br />
Allgemein: Einführung ins Thema<br />
Entdeckung Amerikas<br />
Geschichte der Indianer<br />
Zeichensprache, Bildsprache<br />
Indianerstämme<br />
Namensgebung<br />
<strong>Exemplar</strong>isch: Modellhafte Wirkung<br />
Lebensweise der Prärie-Indianer<br />
am Beispiel der Sioux-Lakota:<br />
Kleidung, Nahrung, Büffeljagd<br />
Methodische Hinweise<br />
Begabtenfördernde<br />
Vorgangsweisen:<br />
Fächerübergreifendes Arbeiten<br />
in Projektform: Inhalte aus<br />
Deutsch, Sachunterricht, Musik,<br />
Bildnerische Erziehung, Englisch,<br />
Religion, Biologie und<br />
Umweltkunde, Geschichte,<br />
Geographie:<br />
Vernetzung von Inhalten in<br />
themenübergreifender Form<br />
Lehrer als Impulsgeber/Mentor:<br />
(„stärkenorientierte Sichtweise“)<br />
Auswahl der Inhalte zur<br />
Einführung<br />
Erkennen der verschiedenen<br />
Lerntypen am Kind und in<br />
weiterer Folge davon<br />
Abstimmung der<br />
Lernangebote darauf<br />
Bereitstellen vielfältigster<br />
Materialien (vorbereitete<br />
Lernumgebung „von der<br />
Sache her“):<br />
Sachbücher, Sachtexte, Bilder,<br />
Internet,<br />
(Impuls geht vom Material aus<br />
und fordert zur aktiven<br />
Auseinandersetzung auf)<br />
Ausreichend Raum geben für<br />
soziales und emotionales<br />
Lernen<br />
(ganzheitliche Förderung)<br />
Angabe der begabtenfördernden<br />
Kriterien<br />
Grundsätze der Begabungs- und<br />
Begabtenförderung durch<br />
Differenzierung in Gestaltung<br />
und Betrachtungsweise:<br />
Der Ablauf dieses Talentförderkurses<br />
setzt eine aktive und<br />
differenzierte Auseinandersetzung<br />
mit der umfassenden<br />
Thematik voraus.<br />
Ausgehend von konkreten<br />
Sachthemen und Geschichten<br />
werden geschichtliche, soziale<br />
und philosophische Themen in<br />
kindgerechter Form mit allen<br />
Sinnen behandelt.<br />
Auch die Einordnung in den<br />
großen Bereich „Mensch und<br />
Gesellschaft/Kultur/Lebensraum“<br />
wird verlangt.<br />
Diskussion, schnelles Lesen,<br />
kreatives Denken und schriftliches<br />
Gestalten sind erforderliche<br />
Arbeitstechniken, geeignete<br />
Präsentationstechniken werden<br />
vorgestellt und eingeübt.
Psychomotorische Lernziele<br />
(nach Dave):<br />
Die SS sollen<br />
selbständig Mindmaps zu<br />
vorgegebenen Kriterien<br />
erstellen<br />
aufgabengerecht handeln,<br />
indem sie ein Plakat über<br />
einen Indianerstamm<br />
gestalten und so zeigen,<br />
dass sie die wesentlichen<br />
Inhalte erfasst haben<br />
selbständig und flexibel<br />
agieren, indem sie ihre<br />
entwickelten Konzepte in<br />
Form von Kurzreferaten<br />
präsentieren<br />
bei der eigenständigen<br />
Internetrecherche wichtige<br />
von unwichtigen Infos<br />
unterscheiden lernen<br />
Affektive Lernziele:<br />
Die SS sollen<br />
eventuelle Vorurteile über das<br />
Leben der Indianer abbauen<br />
sich selbst und andere besser<br />
verstehen lernen<br />
Fähigkeiten und Eigenarten<br />
anderer erkennen und<br />
akzeptieren lernen<br />
den respektvollen Umgang<br />
der Indianer mit der belebten<br />
und unbelebten Natur<br />
schätzen lernen und einige<br />
ihrer Lebensweisheiten für<br />
sich selbst mitnehmen<br />
Vertiefend:<br />
Diese Inhalte erfordern<br />
wissenschaftliche<br />
Arbeitstechniken in<br />
kindgerechter Form<br />
(wie etwa recherchieren,<br />
exzerpieren, einordnen,<br />
zusammenfassen, ...):<br />
Andere Kulturen:<br />
Irokesen (östl. Waldgebiete)<br />
Nootka (Walfänger NW-Küste)<br />
Apachen und Navajos<br />
(Wüstengebiete, Canyons)<br />
Hopi (Pueblo-Indianer im SW)<br />
Inhalte, die einen<br />
„Lebenszusammenhang bzw.<br />
.Berührungspunkte“ mit dem<br />
Leben der Lernenden haben:<br />
Indianer in Film und<br />
Literatur/Comics am Beispiel von<br />
Winnetou und Pocahontas bzw.<br />
Figuren aus Kinderbüchern (z.B.<br />
von Käthe Recheis)<br />
Feste und Feiern<br />
(Geschichten, Musik, Tanz)<br />
Wer bin ich?<br />
Bedeutung des eigenen Namens,<br />
Was ich mag/ Was ich kann/<br />
was nicht<br />
Inhalte, die zur Reflexion / zum<br />
philosophischen Fragen anregen:<br />
Der Umgang der Indianer mit<br />
der Schöpfung/der Natur<br />
(Pflanzen und Tiere)<br />
Die Naturreligion der Indianer<br />
Ermöglichung von selbständigem<br />
Arbeiten/Eigentätigkeit<br />
in unterschiedlichen<br />
Sozialformen:<br />
z.B. Sachtexte erlesen, Wichtiges<br />
unterstreichen in Einzelarbeit<br />
Mindmaps erstellen,<br />
Internetrecherche in Partnerarbeit<br />
Plakat gestalten, Ergebnisse<br />
präsentieren in Gruppenarbeit<br />
Schaffen konkreter Produkte/<br />
Ergebnisorientierung:<br />
Mindmaps, Plakate, Referat, eigene<br />
Indianergeschichte:<br />
Bieten Raum für individuelle, flexible<br />
und kreative Lösungen<br />
Feedback, das intrinsische<br />
Motivation fördert und eine<br />
realistische Selbsteinschätzung<br />
ermöglicht:<br />
z.B. durch 2 Fragebögen<br />
(vergleiche dazu Lernvertrag von J.<br />
Huser)<br />
Fragebogen vor Projektbeginn:<br />
Was möchtest du Neues lernen?<br />
Welche Schritte sind notwendig, um<br />
Lernziele zu erreichen?<br />
Wer (Personen) oder was<br />
(Materialien) können dir dabei<br />
helfen?<br />
nach Projektende:<br />
Was hast du wirklich dazugelernt?<br />
Gab es Stolpersteine / Lösungen auf<br />
dem Lernweg?<br />
Welche Ergebnisse kannst du<br />
präsentieren?<br />
Was hat dir besonderen Spaß<br />
gemacht?<br />
Reflexion und philosophische<br />
Gedankengänge:<br />
Eine Auseinandersetzung mit<br />
einer anderen Kultur bedeutet<br />
immer auch eine Reflexion dieser<br />
und heißt auch Fragen stellen und<br />
Antworten denken im Sinne von<br />
1. Selber denken:<br />
autonom denken, "grenzenlos"<br />
denken, eigenes Denken<br />
2. Sich in einen anderen denken:<br />
dialogisch denken lernen,<br />
aufmerksam zuhören, die<br />
Unterschiedlichkeit respektieren, die<br />
Bereicherung des Denkens anderer<br />
erfassen lernen.<br />
Ein so verstandenes Reflektieren<br />
und Philosophieren fördert die Ich-<br />
Entwicklung und die Selbstvergewisserung<br />
im Denken.<br />
All dies erfordert, die eigene<br />
Lebensweise und die der anderen<br />
kennen zu lernen und gelten zu<br />
lassen,<br />
im Spannungsfeld gegensätzlicher<br />
Meinungen zu argumentieren und<br />
unterschiedliche Lösungen suchen<br />
zu lernen.<br />
Verschiedene Übungen des<br />
Verstehens und Erklärens von<br />
Zusammenhängen, von Begriffsbedeutungen,<br />
von Sätzen und<br />
Sachverhalten sind notwendige<br />
Schritte zur Erkenntnisgewinnung.<br />
erstellt am 14. April 2009, <strong>Petra</strong> <strong>Summer</strong>, MSc