Aktivitäten - KVG
Aktivitäten - KVG
Aktivitäten - KVG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
einblicke 2002<br />
Geschäftsbericht<br />
Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs- GmbH<br />
Städtische Werke<br />
Aktiengesellschaft<br />
Kasseler<br />
Fernwärme GmbH<br />
Müllheizkraftwerk<br />
Kassel GmbH<br />
Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft AG
aktivitäten 2002<br />
Geschäftsbericht<br />
Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs- GmbH<br />
Städtische Werke<br />
Aktiengesellschaft<br />
Kasseler<br />
Fernwärme GmbH<br />
Müllheizkraftwerk<br />
Kassel GmbH<br />
Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft AG
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
2 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
6<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
13<br />
13<br />
14<br />
15<br />
15<br />
15<br />
16<br />
17<br />
Umfassende Serviceleistungen der KVV<br />
für wachsende Kundenbedürfnisse<br />
Organisationsstruktur des KVV-Konzerns<br />
Finanzwirtschaft – hohe Anlagenintensität<br />
bei der KVV<br />
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit,<br />
Umweltschutz und regionaler Bezug –<br />
Ziele der Investitionspolitik<br />
KVV goes R/3 – Visionen realisieren –<br />
Bewährtes erhalten!<br />
Bericht zu den Investitionen<br />
Versorgungssicherheit und Flexibilität –<br />
Netzinvestitionskonzept der STW<br />
Neubau eines Straßenbahn-Betriebshofes –<br />
Voraussetzung für den qualitativen und<br />
quantitativen ÖPNV-Ausbau in der Region<br />
Entwicklung des KVV-Beteiligungsportfolios<br />
Bericht zu den Beteiligungen<br />
Netcom Kassel, Konzentration auf neue<br />
Kernkompetenzen<br />
KEG* – Ausweitung des Produktportfolios<br />
um Stoffstrommanagement<br />
Dorkom, Centrum Doradztwa Kommunalnego<br />
Sp. z o. o.<br />
KVC als Dienstleister am Markt behauptet<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
20<br />
20<br />
21<br />
21<br />
21<br />
22<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
25<br />
26<br />
NB Nordhessenbus GmbH – Flexibel und<br />
leistungsstark bei Fahrdienstleistungen<br />
für die Region<br />
Regionalbahn Kassel GmbH<br />
Beschäftigung bei der KVV konnte trotz<br />
der konjunkturell schwierigen Rahmenbedingungen<br />
im Geschäftsjahr 2002 erhöht<br />
werden<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Aus- und Fortbildung im Konzern wird bei<br />
uns groß geschrieben<br />
Entwicklung Personalstand<br />
Personalstatistik<br />
Jubilare<br />
Altersteilzeit<br />
Personalkostenentwicklung<br />
„STW im Markt“ – die Prozesse der STW<br />
werden konsequent auf die Anforderungen<br />
der Kunden ausgerichtet<br />
E-Learning, – neues Medium in der Fortund<br />
Weiterbildung bewährt sich auch in<br />
der Praxis<br />
Ideenbörse 2003! – Das Vorschlagswesen<br />
erhält ein neues Image<br />
Entwicklung im Wärmemarkt<br />
Entwicklung der Anschlussleistung und der<br />
Wärmehöchstleistung<br />
Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur –<br />
Umweltschutz im Konzern<br />
30<br />
30<br />
31<br />
31<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
40<br />
40<br />
40<br />
41<br />
41<br />
42<br />
43<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Ergebnissteigerung trotz zunehmender<br />
Wettbewerbsintensität<br />
„STW im Markt“ – die Prozesse der STW<br />
werden konsequent auf die Anforderungen<br />
der Kunden ausgerichtet<br />
„evision“ –<br />
Die Kundenbedürfnisse im Fokus<br />
Stromversorgung<br />
Gasversorgung<br />
Wasserversorgung<br />
Kasseler Fernwärme GmbH<br />
Bäderbetriebe – das Know-how der STW<br />
ist gefragt<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Anpassung an Markterfordernisse in der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Optimierung Brennstoffeinsatz<br />
Projekte zu Effizienzsteigerung<br />
Kundenakquisition<br />
Technische Daten<br />
Wirtschaftliche Situation und Ausblick<br />
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />
46<br />
46<br />
46<br />
47<br />
47<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
50<br />
50<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
53<br />
54<br />
54<br />
55<br />
55<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Rahmenbedingungen<br />
Kooperation<br />
Technische Daten<br />
Ausblick<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Wettbewerb<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
– Vorbereitungen auf den<br />
Wettbewerb<br />
Modernisierung der Infrastruktur<br />
Qualitätsoffensive bei der Fahrzeugflotte<br />
Die RegioTram kommt<br />
Erweiterung Betriebshof<br />
„Sandershäuser Straße“<br />
Entwicklung der Nachfrage<br />
Marketing und Vertriebsaktivitäten<br />
Qualitätssicherung<br />
Ausblick<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
3
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
4 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Die KVV ist der größte Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsdienstleister in Nordhessen. Oberstes<br />
Ziel in allen Geschäftsfeldern ist es, den sich wandelnden Kundenbedürfnissen mit zielgerichteten<br />
Serviceleistungen gerecht zu werden und die Kundenbeziehungen kontinuierlich auszubauen.<br />
6 Umfassende Serviceleistungen der KVV<br />
für wachsende Kundenbedürfnisse<br />
9 Organisationsstruktur<br />
des KVV-Konzerns<br />
10 Finanzwirtschaft – hohe Anlagenintensität<br />
bei der KVV<br />
11 Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit,<br />
Umweltschutz und regionaler Bezug –<br />
Ziele der Investitionspolitik<br />
14 Entwicklung des KVV-Beteiligungsportfolios<br />
20 Personal- und Sozialbericht<br />
25 Entwicklung im Wärmemarkt<br />
26<br />
Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur<br />
– Umweltschutz im Konzern<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
5
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Umfassende Serviceleistungen der KVV<br />
für wachsende Kundenbedürfnisse<br />
Die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
(KVV) bietet mit ihren Tochterunternehmen umfassende<br />
Servicedienstleistungen in den Bereichen<br />
Verkehr, Versorgung, Entsorgung und Telekommunikation.<br />
In allen Geschäftsfeldern betrachten wir<br />
es als unser oberstes Ziel, den sich kontinuierlich<br />
wandelnden Kundenbedürfnissen nicht nur gerecht<br />
zu werden, sondern diese, wo immer es geht,<br />
deutlich zu übertreffen.<br />
Unseren hohen Anspruch an Dienstleistungsqualität<br />
können wir nur durch den kontinuierlichen<br />
Dialog mit unseren Kunden erfüllen. Schließlich müssen<br />
wir heutige Kundenwünsche ebenso erkennen wie<br />
zukünftige Anforderungen, um bestehende Leistungen<br />
verbessern und neue Dienstleistungsangebote und Services<br />
vorausschauend entwickeln zu können.<br />
Dass wir mit diesem strategischen Ansatz erfolgreich<br />
sind, zeigen insbesondere die vorbildlichen Leistungen<br />
unserer Verkehrs- und Versorgungsbetriebe.<br />
So verzeichnet das jährliche Kundenbarometer der<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG, das auch konkrete<br />
Verbesserungsvorschläge erfasst, seit langem eine positive<br />
Entwicklung der Kundenzufriedenheit beim Fahrplanangebot<br />
und zusätzlichen Dienstleistungen. Die<br />
Anregungen unserer Kunden werden auf Umsetzbarkeit<br />
überprüft und nach Möglichkeit zeitnah realisiert.<br />
Dem gleichen Ziel dient das Beschwerdemanagement<br />
der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG.<br />
Aus dem kontinuierlichen Dialog mit unseren Kunden<br />
haben wir wichtige Angebotsverbesserungen und<br />
diverse Zusatzservices entwickelt. Hierzu gehören zum<br />
Beispiel die Anschlussgarantie an zentralen Umsteigepunkten<br />
ab 20:00 Uhr, das Fahranfängertraining für<br />
Schulkinder der 4. und 5. Klassen, der Taxirufservice an<br />
Endhaltestellen, das patentierte Kasseler Sonderbord<br />
(erhöhte Bordsteinkante) zum ebenerdigen Einstieg in<br />
Bus und Tram und viele weitere Angebote.<br />
Darüber hinaus starteten wir im Jahr 2002 mit gezielten<br />
Aktionen eine Qualitätsoffensive im Hinblick<br />
auf Sauberkeit in den Fahrzeugen, die auch in Zukunft<br />
konsequent fortgesetzt werden wird. Zudem wurden<br />
inzwischen weitgehend alle Niederflurbahnen mit<br />
Klapprampen ausgerüstet, um Rollstuhlfahrern und<br />
Gehbehinderten den Zugang zu den Fahrzeugen zu erleichtern.<br />
Neben dem hohen Servicegrad im alltäglichen<br />
Fahrbetrieb bietet die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />
AG besondere Dienstleistungen zur Unterstützung von<br />
Großveranstaltungen an. So erfolgten 2002 Zusatzangebote<br />
im Rahmen der „Documenta11“ und während<br />
des Jugendfestivals „Christival“. Hinzu kommen regelmäßig<br />
spezielle Dienstleistungen zu jährlich wiederkehrenden<br />
Veranstaltungen wie Messen, Sportevents,<br />
der Museumsnacht und anderem mehr. Neben dem<br />
eigens auf diese Veranstaltungen abgestimmten Fahrplanangebot<br />
bietet die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />
AG den Veranstaltern solcher Ereignisse auch individuelle<br />
Tickets (KombiTickets als Fahr- und Eintrittskarte),<br />
Zusatzinfos für die Besucher der Veranstaltungen und<br />
weitere Zusatzservices.<br />
➔<br />
Eine schöne Bestätigung für die geleistete Arbeit<br />
und Ansporn zugleich ist der „Schiene-Preis 2002“, mit<br />
dem die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG vom Fahrgastverband<br />
Pro Bahn & Bus für „herausragende Serviceleistungen“<br />
gewürdigt wurde. Mit ausgeprägter Kundenorientierung<br />
wird das Unternehmen seine Serviceleistungen<br />
auch in den Folgejahren konsequent weiter<br />
verbessern.<br />
Wesentlicher Baustein zur langfristigen Steigerung<br />
der Kundenzufriedenheit bei der Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft AG ist aber auch die Modernisierung der<br />
Fahrzeugflotte und die konsequente Weiterentwicklung<br />
des Schienennetzes. Mit der Auslieferung von<br />
weiteren fünf Fahrzeugen in 2003 und 2004 wird die<br />
vollständige Umstellung auf Niederflurbahnen abgeschlossen<br />
sein. Die beiden wichtigsten Projekte, mit denen<br />
die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG den qualitativen<br />
und quantitativen ÖPNV-Ausbau in Kassel und<br />
Umland vorantreiben wird, sind der geplante Ausbau<br />
der Tram nach Vellmar und die Mitarbeit an der Umsetzung<br />
des RegioTram-Konzepts. Damit wird eine enge<br />
Verzahnung der Schienenverkehre zwischen dem Zentrum<br />
der Stadt Kassel und dem Umland erreicht.<br />
Bei der Städtische Werke AG haben wir in den vergangenen<br />
Jahren den Vertrieb nach den Bereichen Key-<br />
Account-Management und Privatkunden neu organisiert.<br />
Diese Umstrukturierung gewährleistet, dass wir<br />
noch besser auf die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
dieser Kundengruppen eingehen können.<br />
Bei unseren gewerblichen Kunden steht die Lösung<br />
komplexer Energieversorgungsprobleme im Vordergrund.<br />
Denn neben der einfachen Versorgung mit<br />
Strom, Gas, Wärme/Kälte und Wasser spielen spezifische<br />
Voraussetzungen und Anforderungen der Unternehmen<br />
an die Energieversorgung eine besondere<br />
Rolle. Hierzu gehören beispielsweise individuelle Anforderungen<br />
an die Energieversorgung von Produktionsprozessen,<br />
an die Klimatechnik in Geschäftshäusern, an<br />
die differenzierte Energieabrechnung für verschiedene<br />
Kundenstandorte und an eine spezielle Druckluft- oder<br />
Notstromversorgung.<br />
Unter dem Markennamen „evision“ wurde diese<br />
speziell für Geschäftskunden entwickelte Produktpalette<br />
zusammengefasst. Das umfangreiche Produktportfolio<br />
wurde nach verschiedenen Branchen spezifiziert<br />
(Industrie, Gesundheitswesen, Wohnungsbau, öffentlicher<br />
Bereich u.a.). Damit sind wir in der Lage, für alle<br />
Branchen individuelle, maßgeschneiderte Lösungen zu<br />
entwickeln.<br />
Die Produkt- und Servicekonzeption des Privatkundenbereichs<br />
der Städtische Werke AG wurde auf Basis<br />
von Kundendialog und Kundenbarometer erweitert. Als<br />
zentrales und ausgesprochen positives Ergebnis der Befragungen<br />
können wir festhalten, dass die Städtische<br />
Werke AG über einen insgesamt sehr zufriedenen Kundenstamm<br />
verfügt. Die Zufriedenheitswerte wurden<br />
gegenüber einer vorhergehenden Studie deutlich verbessert.<br />
➔<br />
6 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 7
Aus dem Kundendialog wurden eine Reihe von<br />
Maßnahmen und Services abgeleitet. So erhielten im<br />
Jahr 2002 rund 20.000 Immobilienbesitzer im Netzgebiet<br />
der Städtische Werke AG ein „Energiespar-Scheckheft“,<br />
das eine Palette von Dienstleistungen rund um<br />
das Thema „rationeller Umgang mit Energie“ umfasst.<br />
Angefangen von kostenlosen allgemeinen Einspartipps<br />
über Hausgeräteanalysen bis hin zu komplexen<br />
Dampfdiffusions- und Thermografieuntersuchungen<br />
wurde ein umfassendes Angebot entwickelt. Die überaus<br />
hohe Anzahl von Anfragen und Bestellungen aus<br />
dem gesamten Leistungsangebot führte zu einer Intensivierung<br />
der Kundenkontakte und zu einer Ausweitung<br />
des Energieberatungsgeschäfts. Das Telefon-<br />
Service-Center wurde personell verstärkt und die Servicezeiten<br />
wurden erweitert.<br />
Um für unsere Kunden Synergiepotenziale zu erschließen<br />
wird derzeit ein Konzept zur gemeinsamen<br />
Vermarktung von Telekommunikations- und Energiedienstleistungen<br />
zwischen der Städtische Werke AG<br />
und der Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation<br />
mbH entwickelt.<br />
Auch die KEG* Kasseler Entsorgungsgesellschaft<br />
mbH konnte ihr Produktportfolio wesentlich erweitern.<br />
Mit der Zulassung als Makler und der Entwicklung von<br />
Angeboten für Stoffstrommanagement wird der Weg<br />
zur stofflichen Verwertung von Abfällen geöffnet. Über<br />
ihre umfassende Angebotspalette kann die KEG* Kasseler<br />
Entsorgungsgesellschaft mbH differenzierten Kundenbedürfnissen<br />
gerecht werden.<br />
Aus den veränderten Herausforderungen des Marktes<br />
ergibt sich zunehmender interner Reorganisationsbedarf,<br />
um die Prozesse noch stärker auf die Kundenanforderungen<br />
auszurichten. Nach der umfassenden<br />
Neuorganisation des Vertriebs wurde im Oktober 2002<br />
das Projekt „STW im Markt“ gestartet. Dabei werden die<br />
Prozessabläufe der Bereiche spartenübergreifend gestaltet,<br />
Schnittstellen zwischen Technik und Vertrieb<br />
werden reduziert. So können Kundenaufträge noch<br />
schneller und flexibler bearbeitet werden. Als sehr positives<br />
Beispiel sei hier das bereits etablierte Anschlussteam<br />
genannt. Dieses Team stellt sicher, dass unsere<br />
Kunden beim Anschluss an die Versorgungsnetze der<br />
Städtische Werke AG nur noch einen Ansprechpartner<br />
haben, der von der Angebotsbearbeitung bis zur Abnahme<br />
alles erledigt.<br />
Dem Ziel einer umfassenden Serviceorientierung<br />
dient auch die für 2003 geplante Zusammenlegung der<br />
Kundenzentren der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG,<br />
der Städtische Werke AG und der Netcom Kassel Gesellschaft<br />
für Telekommunikation mbH. Dafür wurde<br />
ein attraktiver Standort in der Innenstadt gewählt, von<br />
dem aus umfassende Beratungsmöglichkeiten für alle<br />
Produkte des Konzerns nutzbar gemacht werden. Erweiterte<br />
Öffnungszeiten, das Internetangebot und das<br />
Telefon-Service-Center stellen eine hohe Erreichbarkeit<br />
für unsere Kunden sicher.<br />
Auch in Zukunft werden wir in allen Geschäftsfeldern<br />
weiter konsequent daran arbeiten, unser Angebot<br />
im Dialog mit unseren Kunden auszubauen, Trends vorzeitig<br />
zu erkennen und umzusetzen und die Kundenzufriedenheit<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Andreas Helbig Martin Kiok<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Organisationsstruktur des KVV-Konzerns<br />
Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Kasseler<br />
Verkehrs- und<br />
Versorgungs-GmbH<br />
Städtische Werke<br />
Aktiengesellschaft<br />
Kasseler<br />
Fernwärme GmbH<br />
Müllheizkraftwerk<br />
Kassel GmbH<br />
8 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 9<br />
6,5%<br />
Magistrat der<br />
Stadt Kassel<br />
100 %<br />
93,5% 100 %<br />
97,5%<br />
75,1%<br />
KVV Bau- und<br />
Verkehrs-Consulting<br />
Kassel GmbH<br />
NB Nordhessenbus<br />
GmbH<br />
76% 2,5%<br />
5,1%<br />
94,9%
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Finanzwirtschaft –<br />
hohe Anlagenintensität bei der KVV<br />
Das Bilanzbild des Konzerns ist von einer hohen<br />
Anlagenintensität bestimmt. Die Reduzierung der<br />
Bilanzsumme im Berichtsjahr resultiert insbesondere<br />
aus den Rückgängen im Umlaufvermögen<br />
und den Verbindlichkeiten.<br />
In der folgenden Übersicht wurden einzelne Posten<br />
der Konzernbilanz nach wirtschaftlichen und finanziellen<br />
Gesichtspunkten zusammengefasst bzw. miteinander<br />
verrechnet. Sie vermittelt einen Überblick der Veränderungen<br />
zum Vorjahr.<br />
Vermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen<br />
Finanzanlagen und Disagio<br />
Langfristig gebundenes Vermögen<br />
Vorräte<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Übrige kurzfristige Forderungen<br />
Liquide Mittel<br />
Summe<br />
Kapital<br />
10 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Wirtschaftliches Eigenkapital<br />
Ertragszuschüsse<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristig gebundenes Kapital<br />
Rückstellungen<br />
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Summe<br />
2002<br />
Mio. EUR<br />
558,1<br />
8,9<br />
567,0<br />
11,9<br />
48,4<br />
16,3<br />
0,9<br />
644,5<br />
2002<br />
Mio. EUR<br />
137,6<br />
32,7<br />
64,0<br />
264,7<br />
499,0<br />
37,7<br />
30,0<br />
77,9<br />
644,5<br />
2002<br />
%<br />
86,6<br />
1,4<br />
88,0<br />
1,8<br />
7,5<br />
2,6<br />
0,1<br />
100,0<br />
2002<br />
%<br />
21,4<br />
5,1<br />
9,9<br />
41,1<br />
77,4<br />
5,8<br />
4,7<br />
12,1<br />
100<br />
2001<br />
Mio. EUR<br />
555,3<br />
8,7<br />
564,0<br />
11,1<br />
52,9<br />
18,5<br />
2,5<br />
649,0<br />
2001<br />
Mio. EUR<br />
130,5<br />
34,0<br />
64,8<br />
264,5<br />
493,8<br />
35,1<br />
33,7<br />
86,4<br />
649,0<br />
2001<br />
%<br />
85,6<br />
1,3<br />
86,9<br />
1,7<br />
8,1<br />
2,9<br />
0,4<br />
100,0<br />
2001<br />
%<br />
20,1<br />
5,2<br />
10,0<br />
40,8<br />
76,1<br />
5,4<br />
5,2<br />
13,3<br />
100,0<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR<br />
2,8<br />
0,2<br />
3,0<br />
0,8<br />
-4,5<br />
-2,2<br />
-1,6<br />
-4,5<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR<br />
7,1<br />
-1,3<br />
-0,8<br />
0,2<br />
5,2<br />
2,5<br />
-3,7<br />
-8,5<br />
-4,5<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, Umweltschutz<br />
und regionaler Bezug – Ziele der Investitionspolitik<br />
Die Unternehmen im Konzern der Kasseler Verkehrs-<br />
und Versorgungs-GmbH (KVV) haben im<br />
Geschäftsjahr 2002 umfangreiche Investitionen<br />
getätigt. Die Investitionen entfallen dabei schwerpunktmäßig<br />
auf die Städtische Werke AG (STW)<br />
und die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>).<br />
Das Gesamtinvestitionsvolumen lag bei 51,8 Mio.<br />
EUR (i. V. 46,3 Mio. EUR) und konnte überwiegend<br />
aus Eigenmitteln und Zuschüssen finanziert werden<br />
(41,2 Mio. EUR mittels Abschreibungen, 3,2<br />
Mio. EUR mittels Baukostenzuschüssen und mit<br />
6,0 Mio. EUR über Investitionszuschüsse).<br />
Durch die hohe Investitionstätigkeit im Bereich von<br />
Kraftwerksanlagen, Versorgungsnetzen, Straßenbahnen<br />
und Busse sowie sonstiger Infrastrukturmaßnahmen<br />
wird ein erheblicher Beitrag zur Beschäftigung in der<br />
Stadt Kassel und der Region geleistet. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt wird dabei auf den Einsatz und die Förderung<br />
von ressourcen- und umweltschonenden Technologien<br />
gelegt.<br />
Auf die einzelnen Gesellschaften<br />
entfielen folgende Investitionen:<br />
Gesellschaft<br />
STW<br />
KFW<br />
MHKW<br />
<strong>KVG</strong><br />
Sonstige<br />
Gesamt<br />
2002<br />
Mio. EUR<br />
29,7<br />
2,5<br />
0,9<br />
18,7<br />
0,0<br />
51,8<br />
2001<br />
Mio. EUR<br />
23,7<br />
3,4<br />
1,2<br />
18,0<br />
0,0<br />
46,3<br />
Investitionen im Versorgungs- und<br />
Entsorgungsbereich:<br />
Unternehmen<br />
STW<br />
KFW<br />
MHKW<br />
2002<br />
Mio. EUR<br />
11,9<br />
4,1<br />
5,2<br />
8,5<br />
29,7<br />
1,3<br />
0,6<br />
0,6<br />
2,5<br />
0,6<br />
0,3<br />
0,9<br />
Versorgungs-/<br />
Entsorgungsbereich<br />
Stromversorgung<br />
Gasversorgung<br />
Wasserversorgung<br />
Sonstiges<br />
Gesamt<br />
Leitungsnetz<br />
Erzeugung<br />
Sonstiges<br />
Gesamt<br />
Verfahrenstechnik<br />
Sonstiges<br />
Gesamt<br />
Bedeutende Projekte im Versorgungs-/Entsorgungsbereich<br />
waren im Geschäftsjahr 2002:<br />
bei der Städtische Werke AG (STW)<br />
Investive Maßnahmen im Bereich Versorgungsnetze,<br />
wie z. B. der Weiterbau der 110 kV-Kabelverlegung<br />
UW Rothenditmold-UW Sandershausen<br />
Investive Maßnahmen bei Energiedienstleistungsprojekten,<br />
wie z. B. Erneuerung des Heizwerks DB-<br />
Regio<br />
Investive Maßnahmen im Bereich der Datenverarbeitung,<br />
insbesondere die Migration nach SAP R/3<br />
Investive Maßnahmen für Umspannwerke, Stationen,<br />
Behälter und Wasserwerke<br />
bei der Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)<br />
Modernisierung bestehender Erzeugungsanlagen<br />
Investive Maßnahmen im Bereich des Fernwärmenetzes<br />
bei der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW)<br />
Investive Maßnahmen im Bereich der Verfahrenstechnik<br />
➔<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 11
KVV goes R/3 – Visionen realisieren – Bewährtes erhalten!<br />
Eine der wichtigsten Investitionen für die Kasseler<br />
Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) im Jahr<br />
2002 war die Migration von SAP R/2 und Paisy<br />
nach SAP R/3 mit einem Investitionsvolumen von<br />
2,1 Mio. EUR.<br />
12 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Investitionen im Verkehrsbereich<br />
Unternehmen<br />
<strong>KVG</strong><br />
2002<br />
Mio. EUR Verkehrsbereich<br />
17,4<br />
0,5<br />
0,8<br />
18,7<br />
Straßenbahn<br />
Omnibus<br />
Sonstiges<br />
Gesamt<br />
Der zunehmende Kostendruck erfordert eine gezielte<br />
Steuerung interner Ressourcen. Mit der Umstellung<br />
auf SAP R/3 wird eine verbesserte Auswertungsund<br />
Analysemöglichkeit von Ressourcen erreicht. Anfang<br />
2002 wurde das Migrationsprojekt unter dem<br />
Motto „KVV goes R/3 – Visionen realisieren – Bewährtes<br />
erhalten!“ gestartet.<br />
Durch die Migration nach SAP R/3 sind beispielhaft<br />
folgende Vorteile entstanden:<br />
Im Rechnungswesen konnten Geschäftsprozesse<br />
automatisiert und eine höhere Integration durch die<br />
Ablösung von Subsystemen (Paisy) erzielt werden.<br />
Im Controlling sind verbesserte Auswertungs- und<br />
Analysemöglichkeiten gegeben. Es sind Insellösungen<br />
abgelöst worden und eine direkte Verrechnung<br />
von Leistungen zwischen den Unternehmen<br />
ist nun gewährleistet.<br />
In der Materialwirtschaft ist die Bestellabwicklung<br />
vereinfacht worden. Ein elektronischer Datenaustausch<br />
mit den Lieferanten ist möglich.<br />
Bedeutende Projekte im Verkehrsbereich waren im<br />
Geschäftsjahr 2002:<br />
im Bereich der Infrastruktur<br />
Fortsetzung des Ausbaus Betriebshofs Sandershäuser<br />
Straße<br />
Erneuerung Streckenbereich Altenbaunaer Straße<br />
Erneuerung Streckenbereich Holländische Straße<br />
Vorarbeiten zum Umbau des Streckenbereichs<br />
Weserstraße<br />
im Bereich Fahrzeugbeschaffung<br />
Zweite Anzahlung für die Beschaffung von<br />
Straßenbahnen<br />
In der Allgemeinen Fakturierung können die Prozesse<br />
der Kundenauftragsabwicklung verbessert<br />
abgebildet werden.<br />
In der Personalwirtschaft wird die Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
über R/3 abgewickelt. Durch die<br />
Ablösung des Subsystems (Paisy) entfallen Übertragungsprobleme<br />
zwischen den Altsystemen.<br />
In der Instandhaltung ist eine verbesserte Kalkulation<br />
der Wartungs- und Arbeitspläne und ein<br />
komfortables instandhaltungsspezifisches Kostencontrolling<br />
möglich.<br />
Im März 2003 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen.<br />
Alle Anwendungen laufen stabil und fehlerfrei,<br />
die Anwender sind geschult und haben die Einarbeitungsphase<br />
abgeschlossen. Die daraus resultierenden<br />
weiteren Optimierungsmöglichkeiten sollen systematisch<br />
erschlossen werden.<br />
Versorgungssicherheit und Flexibilität – Netzinvestitionskonzept der STW<br />
Die Städtische Werke AG (STW) hat im Berichtsjahr<br />
2002 6,2 Mio. EUR in die Neuverlegung einer 110kV-Kabelverbindung<br />
zwischen den Umspannwerken<br />
Rothenditmold und Umspannwerk Sandershausen<br />
investiert.<br />
Nach einer Bauzeit von insgesamt 3 Jahren wurde<br />
die neue 110 kV Kabelverbindung zwischen den Umspannwerken<br />
Sandershausen und Rothenditmold im<br />
Dezember 2002 planmäßig in Betrieb genommen.<br />
Die STW hat zur Optimierung des Hochspannungsnetzes<br />
der Stadt Kassel für zwei alte störanfällige PE-<br />
Kabel den Bau einer 110-kV-Trasse im Kasseler Stadtgebiet<br />
im Jahr 2002 beendet.<br />
Die neue 110-kV-Kabeltrasse hat eine Gesamtlänge<br />
von 9.500 m. Auf der Trasse wurden 75.000 m Kabel-<br />
Neubau eines Straßenbahn-Betriebshofes – Voraussetzung für den<br />
qualitativen und quantitativen ÖPNV-Ausbau in der Region<br />
Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) setzte<br />
im Geschäftsjahr 2002 ihre Investition in Höhe von<br />
4,3 Mio. EUR in den Ausbau des Betriebshofes<br />
Sandershäuser Straße fort.<br />
Bedingt durch die Straßenbahnnetzerweiterung in<br />
Kassel und die Verknüpfung des Liniennetzes mit dem<br />
Umland sowie der Beschaffung von wirtschaftlicheren,<br />
längeren Fahrzeugen reichen die Abstell- und Werkstattflächen<br />
am Straßenbahn-Betriebshof Wilhelmshöhe<br />
nicht mehr aus. Vor diesem Hintergrund wurde<br />
bereits im Jahr 2001 mit den Bauarbeiten begonnen.<br />
Dabei wurden eine Anbindung an das Schienennetz der<br />
<strong>KVG</strong> vorgenommen und weitere Abstellkapazitäten an<br />
einem zweiten Standort in Kassel geschaffen.<br />
Im Jahr 2002 wurden die Gleis- und Tiefbauarbei-<br />
schutzrohr, 60.000 m Hochspannungskabel und 10.000 m<br />
Fernsteuer- und Signalkabel verlegt.<br />
Die Baumaßnahme ist Bestandteil eines längerfristigen<br />
Netzinvestitionskonzeptes der STW, das die<br />
systematische Erneuerung des Kasseler Stromnetzes<br />
vorsieht. Eine moderne Netzinfrastruktur trägt zu<br />
günstigen Transportkosten für Strom bei und ist somit<br />
ein wesentliches Element für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der STW in den kommenden Jahren. Das Gesamtvolumen<br />
des Netzkonzepts der STW umfasst rund<br />
45 Mio. EUR.<br />
Bestandteil des Konzeptes sind neben der Kabelneuverlegung<br />
auch Erneuerungen von Schaltanlagen<br />
und Arbeiten an Umspannwerken der STW. In den Folgejahren<br />
werden die Baumaßnahmen an diesem und<br />
anderen Streckenabschnitten und Anlagen fortgesetzt.<br />
ten abgeschlossen. Als eine der ersten erforderlichen<br />
Hochbauten ist die Abstellhalle Ende des Jahres 2002<br />
zum Fahrplanwechsel in Betrieb genommen worden.<br />
Die Ausführungsplanungen für den 2. Bauabschnitt der<br />
Hochbauten der Betriebswerkstatt und der Waschstraße<br />
wurden fertig gestellt. Es ist vorgesehen die Ausbauarbeiten<br />
im Jahr 2003 zu beenden.<br />
Bei Bedarf kann mittelfristig die Abstellkapazität<br />
ausgedehnt und weitere Werkstätten im Hinblick auf<br />
die geplante RegioTram-Erweiterung errichtet werden.<br />
Zudem hat die <strong>KVG</strong> weitere Infrastrukturmaßnahmen<br />
im Streckennetz des Kasseler Stadtgebiets durchgeführt.<br />
So wurden große Teile der Streckenbereiche<br />
der Altenbaunaer und Holländischen Straße erneuert.<br />
Auch im nächsten Jahr will die <strong>KVG</strong> weitere Streckenerneuerungen<br />
in und um Kassel realisieren.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 13
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Entwicklung des KVV-Beteiligungsportfolios<br />
Im Geschäftsjahr 2002 stand die Weiterentwicklung<br />
von strategischen Kooperationen und Allianzen<br />
im Vordergrund, mit der Zielsetzung den Konzern<br />
als Multi-Utility-Unternehmen zu stärken.<br />
14 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Es wurden mehrere Projekte in dieser Richtung gestartet.<br />
Dabei stellt Nordhessen den räumlichen<br />
Schwerpunkt für <strong>Aktivitäten</strong> der KVV dar, wenngleich<br />
mehr und mehr auch überregionale Betätigungsfelder<br />
und Kooperationen in den Fokus der KVV treten.<br />
So ist zu erwarten, dass die Verhandlungen über einen<br />
Ausbau der Beteiligung an der Stadtwerke Sangerhausen<br />
GmbH in Verbindung mit der Erarbeitung eines<br />
Stand 31.12.2002 Unternehmen<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Anteile an Städtische Werke AG (STW)<br />
verbundenen Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)<br />
Unternehmen<br />
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW)<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>)<br />
KVV Bau- und Verkehrs-Consulting GmbH (KVC)<br />
NB Nordhessenbus GmbH (NB)<br />
Anteile an Netcom Kassel Gesellschaft für<br />
Beteiligungs- Telekommunikation mbH<br />
unternehmen Dorkom Beratungsgesellschaft mbH<br />
Kommunale Arbeitsförderung Kassel GmbH<br />
Kasseler Entsorgungsgesellschaft GmbH (KEG*)<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
Anteile an Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Anteile an Kraftwerk Kassel Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
Beteiligungs- (KWK)<br />
unternehmen Stadtwerke Sangerhausen<br />
Gas-Union GmbH<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Anteile an Regionalbahn Kassel GmbH (RBK)<br />
Beteiligungs- Verkehrsmanagement- und Service GmbH<br />
unternehmen Nordhessen (VSN)<br />
In den Konzernabschluss der KVV für das Geschäftsjahres<br />
2002 wurden neben dem Einzelabschluss<br />
der KVV GmbH die Abschlüsse der STW, KFW, MHKW,<br />
Kooperationsvertrages in 2003 erfolgreich abgeschlossen<br />
werden können. Geplant ist, die Beteiligung von<br />
12,5 % auf 25,1 % zu erhöhen. Gleichzeitig wurden<br />
Gespräche mit der Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland<br />
(EAM) zur Gründung einer gemeinsamen<br />
Gesellschaft zur Bedienung des Wassermarktes außerhalb<br />
Kassels aufgenommen. Es ist beabsichtigt, bis Mitte<br />
2003 eine entsprechende Gesellschaft zu gründen.<br />
In beiden Fällen sind die notwendigen Genehmigungen<br />
in 2003 noch einzuholen. Zusätzlich wird unter Beteiligung<br />
der KVV derzeit geprüft, welche Chancen eine<br />
Anbindung der Entsorgung und Entwässerung unter<br />
dem Dach der KVV für alle Beteiligten bieten könnte.<br />
Sitz<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Bytom /Polen<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Sangerhausen<br />
Frankfurt/M.<br />
Kassel<br />
Kassel<br />
Kapital<br />
Tsd. EUR<br />
48.654<br />
16.898<br />
20.452<br />
22.244<br />
26<br />
50<br />
26<br />
Zloty 10<br />
26<br />
25<br />
22.582<br />
4.216<br />
9.654<br />
54.253<br />
260<br />
31<br />
Anteil<br />
%<br />
75,1<br />
5,1<br />
97,5<br />
93,5<br />
100,0<br />
76,0<br />
25,2<br />
49,0<br />
20,0<br />
50,0<br />
94,9<br />
40,0<br />
12,6<br />
10,1<br />
50,0<br />
50,0<br />
<strong>KVG</strong> und der KVC als verbundene Unternehmen sowie<br />
der KWK als assoziiertes Unternehmen einbezogen.<br />
Netcom Kassel, Konzentration<br />
auf neue Kernkompetenzen<br />
Die Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation<br />
mbH (NCK) vermarktet im Bereich der<br />
Sprach- und Internetdienstleistungen das Produktportfolio<br />
der Arcor AG & Co. (Arcor) und agiert<br />
als Vorlieferant für den Teilbereich der Access-<br />
Dienstleistung für Arcor.<br />
Durch die daraus resultierende Geschäftsaufteilung<br />
zwischen Arcor und NCK konnte das Investitionsrisiko<br />
für die NCK deutlich gesenkt werden.<br />
KEG* – Ausweitung des Produktportfolios<br />
um Stoffstrommanagement<br />
Die Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH (KEG*)<br />
wurde im September 2001 als Gemeinschaftsunternehmen<br />
zwischen der Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs-GmbH (KVV) und dem Landkreis Kassel<br />
gegründet. Beide Gesellschafter halten jeweils<br />
50 % der Anteile.<br />
Die Tätigkeit der KEG* Kasseler Entsorgungsgesellschaft<br />
mbH erstreckt sich auf die Bereitstellung und<br />
Leerung von Behältern bei Abfallerzeugern und auf die<br />
Vermittlung von Entsorgungsmöglichkeiten.<br />
Gleichzeitig ist durch die damit verbundenen Kostensenkung<br />
eine frühere Erreichung der Gewinnzone<br />
zu erwarten. In der Umsetzung dieses veränderten Geschäftsmodells<br />
werden Geschäftsprozesse außerhalb<br />
des neuen Kerngeschäfts eingestellt und Synergie-<br />
Effekte durch die Konzentration auf die neuen Kernkompetenzen<br />
erzielt.<br />
Bei der Vermarktung profitierte die NCK weiterhin<br />
von ihrem lokalen Bezug und den Synergien im Konzernverbund<br />
der Arcor sowie von der Verbundenheit<br />
mit den Unternehmen der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
(KVV). Gemeinsam mit der KVV werden<br />
derzeit Strategien einer engeren Verzahnung der<br />
Telekommunikations- und Energiedienstleistungen entwickelt.<br />
Für das laufende Jahr wird eine kontinuierliche<br />
Ausweitung der Marktanteile angestrebt.<br />
Sie bezieht sich auf Abfälle zur Verwertung aus<br />
dem gewerblichen Bereich. Eine enge Zusammenarbeit<br />
erfolgt daher mit der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />
(MHKW) und der Regionalen Abfallentsorgung – Eigenbetrieb<br />
des Landkreises Kassel.<br />
Im Geschäftsjahr ist die Zulassung als Makler erfolgt.<br />
Die Ausweitung des Produktportfolios um Vermittlungstätigkeiten<br />
eröffnet den Weg zur stofflichen<br />
Verwertung. Dieser Bereich stellt eine Ergänzung bisheriger<br />
<strong>Aktivitäten</strong> sowohl für KVV und MHKW als auch<br />
für die Regionale Abfallentsorgung dar.<br />
➔<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
15
16<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Die Partner im Maklergeschäft sind regional tätige<br />
Containerdienste, die allein nicht über die Möglichkeiten<br />
verfügen, differenzierte Entsorgungswege anzubieten.<br />
Die KEG* bietet ihnen somit einen interessanten<br />
Zusatzservice. Daher ist für dieses Geschäftsfeld eine<br />
positive Perspektive auch bei einer intensiven Wettbewerbssituation<br />
gegeben.<br />
Der Bereich des Abfallhandels zeigt, vor dem Hintergrund<br />
der im Jahr 2005 eintretenden Einschränkungen<br />
bezüglich der Nutzungsmöglichkeiten von Deponien,<br />
deutliches Potenzial für die Entwicklung der KEG*.<br />
Dorkom, Centrum Doradztwa<br />
Komunalnego Sp. z o. o.<br />
Das Beratungsunternehmen Dorkom (Centrum Doradztwa<br />
Komunalnego Sp. z o. o.) behauptet sich<br />
seit Anfang 2000 auf dem Markt. Die Kasseler Verkehrs-<br />
und Versorgungs-GmbH (KVV) hält 49 %<br />
der Anteile an der Gesellschaft. Hauptgesellschafter<br />
mit 51 % ist das polnische Kommunalunternehmen<br />
für Wasser und Abwasser der Stadt<br />
Bytom.<br />
Polen wird in 2004 der Europäischen Union (EU)<br />
beitreten. Durch den Beitritt ist mit Veränderung der<br />
Rahmenbedingungen für kommunale Unternehmen zu<br />
rechnen.<br />
Im Vordergrund der <strong>Aktivitäten</strong> der Gesellschaft<br />
steht die Beratung polnischer Städte und Gemeinden<br />
sowie Gebietsorganisationen in allen Bereichen der Infrastruktur<br />
und der Daseinsvorsorge.<br />
Das Beratungsunternehmen bietet eine umfangreiche<br />
Produktpalette an. In der Erbringung der Dienstleistung<br />
kann Dorkom auf die Kapazität und das Know-<br />
How ihrer Muttergesellschaften zurückgreifen. Dies<br />
ermöglicht Dorkom bei technisch orientierten Projekten<br />
die Bedarfsanalyse, die Planung, Wirtschaftlichkeitsrechnungen,<br />
Ausschreibungen und die Bauleitung/<br />
-überwachung aus einer Hand anzubieten. Zum Beratungsspektrum<br />
gehören dabei u. a. Wasserversorgung/<br />
Stadtentwässerung, Fernwärmeversorgung, Straßenbeleuchtung,<br />
Abfallwirtschaft, Öffentlicher Personennahverkehr<br />
und Verkehrsplanung genauso wie kaufmännische<br />
Fragestellungen (z. B. Reorganisationsprojekte<br />
und Finanzierungsfragen).<br />
Ab dem Beitritt von Polen zur EU wird mit einer<br />
deutlichen Erhöhung der Nachfrage nach Beratungsleistungen<br />
gerechnet.<br />
KVC – als Dienstleister<br />
am Markt behauptet<br />
Die KVV Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel<br />
GmbH (KVC) hat sich in den letzten Jahren als<br />
kompetenter und zuverlässiger Dienstleister für<br />
Beratung, Planung und Projektsteuerung mit<br />
Schwerpunkt im Bereich Nahverkehr, Eisenbahnwesen,<br />
Stadtplanung und Architektur etabliert.<br />
Die KVC ist eine 100 %ige Tochter der Kasseler Verkehrs-<br />
und Versorgungs-GmbH (KVV). Im Geschäftsjahr<br />
2002 hat sich die Tätigkeit der KVC auf drei Großprojekte<br />
im Nordhessischen Verkehrsverbund konzentriert.<br />
Dabei bildet die Fortführung des Baus der Lossetalbahn,<br />
die neue Straßenbahnstrecke nach Vellmar<br />
und vor allem die Planungen zur Realisierung der Regio-<br />
Tram den Schwerpunkt. Bei der Erbringung ihrer Leistungen<br />
ist die KVC eng in den KVV-Konzern eingebunden.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei in der Zusammen-<br />
NB Nordhessen Bus GmbH –<br />
Flexibel und leistungsstark bei Fahrdienstleistungen<br />
für die Region<br />
Seit Beginn des Jahres 2001 ist die NB Nordhessenbus<br />
GmbH (NB) hauptsächlich mit der Erbringung<br />
von Fahrleistungen in Nordhessen beauftragt. Die<br />
Gesellschafter sind mit 76 % der Geschäftsanteile<br />
die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
(KVV) und mit jeweils 12 % zwei regionale Busunternehmen.<br />
Primär erbringt die Gesellschaft mit ihrem Fahrpersonal<br />
Dienstleistungen für den lokalen Verkehrsmarkt<br />
in Kassel und in den Umlandgemeinden. Die Geschäftstätigkeit<br />
der NB hat sich auf Grund von<br />
kostengünstigen Angeboten an Verkehrsleistungen im<br />
Jahr 2002 ausgeweitet.<br />
KVV Bau- und Verkehrs-<br />
Consulting Kassel GmbH<br />
arbeit mit dem Schwesterunternehmen Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />
AG (<strong>KVG</strong>).<br />
Die KVC konnte ihre Erträge trotz der schwierigen<br />
konjunkturellen Rahmenbedingungen steigern. Dies ist<br />
unter anderem in den Mehrleistungen für die Planung<br />
der RegioTram begründet. Bei den Projekten Lossetalbahn<br />
und RegioTram wird mit der Aufnahme in das<br />
Bundesprogramm ohne wesentliche Verzögerungen<br />
gerechnet. Die Geschäftstätigkeit der KVC im Jahr 2003<br />
ist zu einem wesentlichen Teil bereits durch Vertragsabschlüsse<br />
gesichert.<br />
NB Nordhessenbus GmbH<br />
Für das Jahr 2003 ist von einer weiteren Zunahme<br />
der Verkehrsleistungen für die <strong>KVG</strong> auszugehen. Hierbei<br />
wird es sich um Verkehrsleistungen zur Abdeckung von<br />
Verkehrsspitzen und den Einsatz von besonderen Fahrzeugen<br />
(Kleinbusse etc.) handeln. Der Personalbestand<br />
der Gesellschaft wird mit erhöhter Auftragslage in den<br />
nächsten Jahren flexibel und bedarfsorientiert ausgeweitet.<br />
Mithin kann von einer weiteren positiven Geschäftsentwicklung<br />
bei der NB ausgegangen werden. ➔<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 17
Regionalbahn<br />
Kassel GmbH<br />
Die Regionalbahn Kassel GmbH (RBK) betreibt als<br />
Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Lossetalbahn<br />
und baut und unterhält die Straßenbahninfrastruktur<br />
im Lossetal und in Baunatal. Als Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
ist sie im Lossetal aktiv.<br />
Darüber hinaus stellt sie 15 Straßenbahnfahrzeuge<br />
für den Betrieb im gemeinsamen <strong>KVG</strong>-RBK-Netz<br />
und beschafft zurzeit 28 RegioTram-Fahrzeuge.<br />
18 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Die Teilnahme der NB an sich abzeichnenden Ausschreibungen<br />
von Verkehrsleistungen in Nordhessen im Rahmen der<br />
Liberalisierung des ÖPNV-Marktes ist vorgesehen.<br />
Auf Grund der marktfähigen Kostenstruktur und<br />
der vorhandenen Flexibilität bei der Auftragserfüllung<br />
werden der NB gute Chancen eingeräumt, sich als Anbieter<br />
von Verkehrsleistungen im regionalen Markt<br />
weiter zu etablieren.<br />
Gesellschafter der RBK sind jeweils zu 50 % die<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) und die Kassel-Naumburger<br />
Eisenbahn AG (KNE). Die RBK bedient<br />
sich für ihre Dienstleistungen der Mitarbeiter von KNE<br />
und <strong>KVG</strong> und vereint so den Sachverstand von<br />
Straßenbahn- und Eisenbahnunternehmen.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurde die Planung des letzten<br />
Bauabschnitts der Lossetalbahn nach Hessisch-<br />
Lichtenau weiter vorangetrieben. Aufgrund der Einsprüche<br />
von Naturschutzverbänden und Befürch-<br />
tungen der Landesstraßenbauverwaltung über Rückwirkungen<br />
auf den Bau der A 44 wurde bisher kein<br />
Planfeststellungsbeschluss erlassen.<br />
Trotzdem stehen jedoch die Chancen für eine zeitnahe<br />
Finanzierung der letzten Bauabschnitte durch die<br />
vorgesehene Aufnahme des Projektes in das Bundesprogramm<br />
gut.<br />
Im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags ist<br />
die <strong>KVG</strong> mit der Beschaffung von 28 RegioTram-Fahrzeugen<br />
beauftragt. Technische und Gestaltungsfragen<br />
konnten mit dem NVV einvernehmlich gelöst werden.<br />
Die ersten Fahrzeuge befinden sich im Bau. 8 Fahrzeuge<br />
sollen in 2004 ausgeliefert werden und den Vorlaufbetrieb<br />
der RegioTram von Kassel nach Warburg übernehmen.<br />
Der in wirtschaftlicher Verantwortung der RBK laufende<br />
Betrieb der Tram nach Baunatal und der Lossetalbahn<br />
hat im vergangenen Jahr seine Planziele erreicht.<br />
Die Fahrgastzahlen im Lossetal haben sich im ersten<br />
vollen Betriebsjahr auf hohem Niveau – Steigerung gegenüber<br />
dem Busbetrieb von ca. 60 % – stabilisiert.<br />
Wichtigste Aufgabe der RBK für die nahe Zukunft<br />
sind die Sicherstellung der Wartung der RegioTram-<br />
Fahrzeuge in enger Kooperation mit den Muttergesellschaften<br />
und die Vorbereitung auf die kommende Ausschreibung<br />
der RegioTram-Verkehrsleistungen.<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Beschäftigung bei der KVV konnte trotz der konjunkturell schwierigen<br />
Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2002 erhöht werden<br />
Die Liberalisierung der Märkte erhöht die Anforderung<br />
an Fach- und Führungskräfte in allen Unternehmen<br />
der KVV. Auch die zunehmende Komplexität<br />
der stark von Technik geprägten Abläufe in<br />
Verkehrs- und Versorgungsunternehmen fordert<br />
eine kontinuierliche Qualifizierung der Beschäftigten.<br />
Daher ist die Personalentwicklung immer stärker<br />
in den Focus der Personalarbeit der KVV<br />
gerückt.<br />
Die KVV realisiert umfangreiche Synergien im Verbund<br />
mit den verschiedenen Konzern-Gesellschaften.<br />
Die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) und die<br />
Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) verfügen über kein<br />
eigenes Personal. Diese Gesellschaften bedienen sich<br />
bei der Aufgabenerledigung Personals der Städtische<br />
Werke AG (STW), mit der Betriebsführungs- und Personalgestellungsverträge<br />
bestehen. Die so erbrachten<br />
Leistungen werden auf Basis bestehender Dienstleistungsverträge<br />
verrechnet.<br />
Zur Vorbereitung der <strong>KVG</strong> auf den Wettbewerb<br />
wurde im Jahr 2001 die NB Nordhessenbus GmbH (NB)<br />
als Tochter der KVV mit Beteiligung von privaten Omnibusbetrieben<br />
aus der Region gegründet. Die Gesellschaft<br />
beschäftigt ausschließlich Fahrerinnen und Fahrer<br />
in einem Haustarifvertrag. Zum 31.12.2002 waren<br />
68 Personen in der Gesellschaft beschäftigt. Bei der<br />
<strong>KVG</strong> selbst werden keine Fahrpersonale mehr eingestellt.<br />
Dies ist auch der Grund für die rückläufige Beschäftigung<br />
bei der <strong>KVG</strong>. In Summe ist bei den Verkehrstöchtern<br />
der KVV die Beschäftigung gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen.<br />
Die Erhöhung der Beschäftigtenzahl bei der STW<br />
resultiert wesentlich aus dem weiteren Ausbau der Vertriebsaktivitäten.<br />
Auch waren im Rahmen des Durchleitungsmanagements<br />
neue Anstellungen notwendig.<br />
Durch den Ausbau neuer Geschäftsfelder, das Eingehen<br />
von Kooperationen und die konsequente Hinterfragung<br />
von Fremdvergabe wurde auch in 2002 ein erheblicher<br />
Beitrag zur Beschäftigungssicherung bei den<br />
KVV-Unternehmen geleistet. Zwischenzeitlich sind<br />
allein bei der STW rund 5 % der Beschäftigten im Geschäftsfeld<br />
Energiedienstleistungen tätig.<br />
2002 haben 25 Auszubildende ihre Prüfung erfolgreich<br />
abgeschlossen. Wie in der Vergangenheit haben<br />
STW und <strong>KVG</strong> auch 2002 über das erforderliche Maß<br />
hinaus den ehemaligen Auszubildenden zumindest<br />
einen Zeitvertrag angeboten.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 19
Aus- und Fortbildung im Konzern<br />
wird bei uns groß geschrieben<br />
Der Konzern hat über den eigenen Bedarf hinaus<br />
Ausbildungsplätze angeboten und eine qualifizierte<br />
Berufsausbildung ermöglicht. Insgesamt waren<br />
2002 im Konzern 77 junge Menschen in Ausbildung:<br />
Städtische Werke AG<br />
Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft AG<br />
20 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
9<br />
17<br />
6<br />
Entwicklung Personalstand<br />
Kaufleute<br />
Energieelektroniker<br />
Gas- und Wasserinstallateure<br />
Mechatroniker<br />
Köche<br />
Fachangestellte<br />
für Bäder<br />
Auszubildende<br />
Am 31. Dezember 2002 waren einschließlich der<br />
77 Auszubildenden 1.866 Beschäftigte für den Konzern<br />
tätig.<br />
Gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres<br />
hat sich der Personalbestand zum Ende des Berichtsjahres<br />
um 32 Beschäftigte erhöht. STW 977 (Vorjahr<br />
6<br />
4<br />
4<br />
46<br />
8<br />
12<br />
2<br />
2<br />
7<br />
31<br />
Kaufleute<br />
Industriemechaniker<br />
Kfz-Mechaniker<br />
Kfz-Elektriker<br />
Mechatroniker<br />
Auszubildende<br />
2002 haben 25 Auszubildende ihre Prüfung erfolgreich<br />
abgeschlossen. Wie in der Vergangenheit haben<br />
STW und <strong>KVG</strong> auch 2002 über das erforderliche Maß<br />
hinaus den ehemaligen Auszubildenden zumindest einen<br />
Zeitvertrag angeboten.<br />
Neben der Ausbildung in der KVV ist die berufsbegleitende<br />
Weiterbildung und –qualifizierung der Beschäftigten<br />
ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung.<br />
Nur mit der ständigen Weiterqualifizierung<br />
der Beschäftigten hat die KVV die Möglichkeit, den hohen<br />
Ansprüchen unserer Kunden und den Herausforderungen<br />
des Marktes zu entsprechen.<br />
Die Unternehmen im KVV-Konzern eröffnen auch<br />
Praktikanten die Möglichkeit, erste Eindrücke im Berufsleben<br />
zu gewinnen. Für befristete Tätigkeiten, insbesondere<br />
bei der <strong>KVG</strong>, werden darüber hinaus Werkstudenten<br />
beschäftigt.<br />
960), <strong>KVG</strong> 810 (Vorjahr 826), KVV Bau- und Verkehrs-<br />
Consulting Kassel GmbH (KVC) 11 (Vorjahr 9) und Nordhessenbus<br />
GmbH (NB) 68 (Vorjahr 39).<br />
Die durchschnittliche Beschäftigungszahl ohne<br />
Auszubildende betrug 1.783 Beschäftigte (937 STW,<br />
783 <strong>KVG</strong>, 11 KVC und 52 NB).<br />
Personalstatistik<br />
Personalstand<br />
zum 31.12. 2002 2001<br />
Gehaltsempfänger*<br />
<strong>KVG</strong><br />
STW<br />
KVC<br />
Gesamt<br />
Lohnempfänger<br />
<strong>KVG</strong><br />
STW<br />
NB 1<br />
Gesamt<br />
Auszubildende<br />
<strong>KVG</strong><br />
STW<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
* ohne Vorstände/Geschäftsführer<br />
Jubilare<br />
Altersteilzeit<br />
167<br />
526<br />
11<br />
704<br />
612<br />
405<br />
68<br />
1.085<br />
31<br />
46<br />
77<br />
1.866<br />
162<br />
501<br />
9<br />
672<br />
626<br />
413<br />
39<br />
1.078<br />
38<br />
46<br />
84<br />
1.834<br />
Die Unternehmen profitieren von der langjährigen<br />
Unternehmenszugehörigkeit ihrer Beschäftigten. 77<br />
Beschäftigte feierten im Geschäftsjahr ihr Dienst-<br />
Von der Möglichkeit, im Rahmen eines Altersteilzeitvertrages<br />
vorzeitig aus dem Unternehmen auszuscheiden,<br />
haben zahlreiche Beschäftigte der Unternehmen<br />
Gebrauch gemacht. Bis 31.12.2002 haben unter<br />
Einbezug der Abgänge aus den Vorjahren bei der STW<br />
41 Personen sowie bei der <strong>KVG</strong> 33 Personen die Unternehmen<br />
in die Freiphase bzw. Rente verlassen. Die dazu<br />
abgeschlossenen Betriebsvereinbarungen sind zum<br />
31.12.2000 ausgelaufen.<br />
Gehaltsempfänger*<br />
Lohnempfänger<br />
Gesamt<br />
* einschl. Vorstände<br />
2002 2001<br />
697<br />
1.088<br />
1.785<br />
1 NB wurde gem. § 311 HGB nicht in den Konzernabschluss<br />
2001 der KVV einbezogen.<br />
683<br />
1.079<br />
1.762<br />
jubiläum. Davon konnten 7 Mitarbeiter ihr 40-jähriges<br />
Jubiläum und 70 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum<br />
feiern.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
21
22 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Personalkostenentwicklung<br />
Die Personalkosten der KVV, STW, <strong>KVG</strong> und KVC<br />
veränderten sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt:<br />
Löhne und Gehälter<br />
Soziale Abgaben<br />
(incl. Zusatzversorgung)<br />
Altersversorgung<br />
und Unterstützung<br />
Personalaufwand<br />
2002<br />
Tsd. EUR<br />
68.747<br />
15.952<br />
5.298<br />
89.997<br />
2001<br />
Tsd. EUR<br />
63.157<br />
15.307<br />
8.223<br />
86.687<br />
In Lohn- und Gehaltssumme sind Aufwendungen für die Vorstände<br />
und Geschäftsführer enthalten.<br />
„STW im Markt“ – die Prozesse<br />
der STW werden konsequent auf<br />
die Anforderungen der Kunden<br />
ausgerichtet<br />
Im Herbst 2002 wurde begonnen, in einem Projekt<br />
die Ablauf- und Aufbauorganisation noch konsequenter<br />
auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten.<br />
Dabei wird eine stärkere Orientierung der Prozesse<br />
an Marktanforderungen angestrebt, spartenübergreifendes<br />
Arbeiten eingeführt und Schnittstellen zwischen<br />
Technik, Vertrieb und kaufmännischen Bereichen<br />
reduziert.<br />
Die Lohn- und Gehaltssumme hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 5.590 Tsd. EUR oder rd. 8,85 % erhöht.<br />
Diese Zunahme ist im Wesentlichen auf folgende<br />
Faktoren zurückzuführen:<br />
Personalkostenerhöhungen<br />
Tariferhöhung rechnerisch um ca. 2,1 %,<br />
Anhebung des Rückstellungsaufwands, insbesondere<br />
durch die Zuführung von Rückstellungen für<br />
Altersteilzeit um ca. 6,2 %, (Erhöhung der Rückstellung<br />
für Altersteilzeit von steuer- auf handelsrechtliche<br />
Bewertung)<br />
mehr Überstundenleistung.<br />
Personalkostenminderungen<br />
Abgänge von Fahrdienstpersonal bei der <strong>KVG</strong> über<br />
die Altersteilzeitregelung,<br />
Einstellung von Fahrdienstpersonal bei der NB.<br />
Für die in 2002 geleistete Arbeit und Einsatzbereitschaft<br />
sprechen wir allen Beschäftigten Dank und<br />
Anerkennung aus. Dieser Dank gilt auch den Betriebsräten<br />
für die konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Ziele sind außerdem eine organisatorische Stärkung<br />
neuer Geschäftsfelder und eine Erhöhung der<br />
Reaktionsgeschwindigkeit auf externe Anforderungen.<br />
Neben der Stärkung im Markt sollen durch die verschiedenen<br />
Optimierungen auch Effizienzsteigerungen<br />
erreicht werden, um das vorhandene Personal<br />
noch effektiver einsetzen zu können.<br />
E-Learning, - neues Medium in der Fort- und Weiterbildung<br />
bewährt sich auch in der Praxis<br />
Ein wichtiger Bestandteil der modernen Unternehmensführung<br />
ist die kontinuierliche Fort- und<br />
Weiterbildung. Die Qualifizierung von Mitarbeitern<br />
ist gleichzeitig ein Wettbewerbsfaktor, welchem<br />
die KVV Rechnung trägt. Die STW nutzt als<br />
einer der ersten Energieversorger E-Learning<br />
(elektronischen Lernen am Arbeitsplatzcomputer)<br />
zur Arbeitssicherheitsunterweisung von Elektrofachkräften.<br />
Die Vorteile dieses zeitgemäßen Fortund<br />
Weiterbildungssystems sind schnelle Wissensvermittlung,<br />
orts- und zeitunabhängiges Lernen,<br />
geringere Kosten und hohe Akzeptanz bei den<br />
Nutzern.<br />
Nach einem Pilotprojekt in 2001 führte die STW<br />
2002 in der Abteilung Stromversorgung die Arbeitssicherheitsunterweisung<br />
von Elektrofachkräften mittels<br />
E-Learning durch: 84 Mitarbeiter der STW haben ihre<br />
Weiterbildung im Bereich Arbeitssicherheit in der Stromversorgung<br />
nicht auf einem Präsenzseminar mit Trainer<br />
absolviert, sondern durch ein speziell entwickeltes Programm<br />
am Arbeitsplatz-PC. Das Weiterbildungsprogramm<br />
„Arbeitssicherheit“ ist Bestandteil des hauseigenen<br />
Intranets.<br />
Dieses kann unabhängig von Ort und Zeit vom Lernenden<br />
nach einer Freischaltung genutzt werden.<br />
Gemeinsam mit dem Kasseler Institut Ingenium<br />
GmbH wurde das E-Learning-Programm für die Bedürfnisse<br />
der STW entwickelt. Die daraus entstandene<br />
„Learning suite“ ist flexibel und entwicklungsfähig.<br />
Neue Lerninhalte lassen sich hinzufügen, andere können<br />
verändert und aktualisiert werden. Von den Mitarbeitern<br />
wurde diese Form der Weiterbildung positiv angenommen.<br />
Es ist geplant, E-Learning in diesem<br />
Bereich zu erweitern und sowohl als sinnvolle Ergänzung,<br />
aber auch als Alternative zu den traditionellen<br />
Bildungskonzepten einzusetzen.<br />
Die zuständige Berufsgenossenschaft unterstützt<br />
die STW bei ihrem Vorgehen, E-Learning als Weiterbildungsmöglichkeit<br />
für den Bereich Arbeitssicherheit<br />
einzusetzen.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
23
24 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Ideenbörse 2003! – Das Vorschlagswesen<br />
erhält ein neues Image<br />
Die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
(KVV) profitiert von den Ideen und Verbesserungsvorschlägen<br />
der Mitarbeiter.<br />
Sinn und Zweck des Vorschlagwesens bei der KVV<br />
ist es, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, zu verbessern<br />
oder wirtschaftlicher zu gestalten. Darüber hinaus<br />
werden auch Vorschläge zur Image-Verbesserung oder<br />
zur Schonung der Umwelt honoriert.<br />
Im Herbst 2002 wurde die neue Kampagne „Ideenbörse<br />
2003“ initiiert. Diese umfasst eine Laufzeit von<br />
14 Monaten. Ziel ist es, noch mehr Motivation bei den<br />
Mitarbeitern zu schaffen, weitere Ideen und Verbesserungen<br />
zu entwickeln. Als Basis wurden ein neues Leitmotiv<br />
und die dazugehörigen Werbemittel in Zusammenarbeit<br />
mit einem Fachbereich der Kunsthochschule<br />
Kassel entwickelt.<br />
Das Leitmotiv beinhaltet unterschiedliche Aspekte,<br />
wie Bezug zum betrieblichen Vorschlagswesen, auffälliges<br />
grafisches Design und leicht erfassbare Inhalte<br />
in Form von sieben ähnlichen Motiven eines fiktiven<br />
Dialogs zwischen Mitarbeiter und Führungskraft. Die<br />
Darstellung des Dialogs auf den Plakaten signalisiert,<br />
dass Ideen oft im Gespräch mit dem Vorgesetzten entstehen.<br />
Dabei werden insbesondere auch die Führungskräfte<br />
um Anregung und intensive Unterstützung<br />
bei und für Verbesserungsvorschläge aufgefordert. Das<br />
Ergebnis ist eine Serie von sieben Plakatmotiven, die<br />
innerhalb des Aktionszeitraums im zweimonatigen<br />
Turnus wechseln.<br />
Die Motive spiegeln zentrale Ansatzpunkte für die<br />
Ideen-Findung wieder:<br />
besseres Image,<br />
mehr Arbeitssicherheit,<br />
mehr Geld,<br />
bessere Arbeitsmittel,<br />
mehr Anerkennung,<br />
verbesserten Umweltschutz<br />
und bessere Qualität.<br />
Anreize für die Beschäftigten sind unter anderem<br />
Geld- und Sachprämien. Zudem wird jeder „Erst-Einreicher“<br />
mit einer zusätzlichen Prämie und einer Überraschung,<br />
unabhängig von der Bewertung des Vorschlages,<br />
belohnt. Eine gemeinsame Abschlussfeier auf<br />
Einladung des Vorstandes soll zusätzlich Dank für Geleistetes<br />
und Motivation für zukünftige Beteiligung<br />
zum Ziel haben.<br />
Die Ideenbörse zeigt erste gute Erfolge. Bereits in<br />
den Monaten November und Dezember 2002 wurden<br />
mehr als doppelt so viele Verbesserungsvorschläge<br />
eingereicht. Es wird eine ähnliche Entwicklung für das<br />
Jahr 2003 erwartet.<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Entwicklung<br />
im Wärmemarkt<br />
Die Modernisierung von vorhandenen Heizungsanlagen<br />
sowie Wärmedämmmaßnahmen an bestehenden<br />
Gebäuden führten im Segment der bestehenden<br />
Bebauung zu rückläufigen Absatzmengen.<br />
Diese Volumenreduzierung konnte auch<br />
durch die Neubautätigkeit nicht ausgeglichen<br />
werden. Der Nutzwärmemarkt in Kassel ist insgesamt<br />
leicht gesunken.<br />
Energieart<br />
Gas<br />
Fernwärme<br />
Strom<br />
Die Marktanteile der Städtische Werke AG und der<br />
Kasseler Fernwärme GmbH am Wärmemarkt in Kassel<br />
konnten indes weiter erhöht werden. Erdgas und die<br />
umwelt- und ressourcenschonende Versorgung mit<br />
Fernwärme haben in etwa zu gleichen Teilen diese weitere<br />
Marktdurchdringung erreicht. Lag der Anteil am<br />
Nutzwärmemarkt der Fernwärme vor 5 Jahren noch bei<br />
12,3 %, konnte er in 2002 auf 19,7 % gesteigert werden.<br />
Entwicklung der Anschlussleistung<br />
und der Wärmehöchstleistung<br />
Anschlusszuwachs<br />
MW<br />
2002<br />
17,3<br />
8,6<br />
0,0<br />
installierte<br />
Anschlusswerte<br />
MW<br />
gesamt<br />
869,3<br />
310,1<br />
63,0<br />
Wärmehöchstleistung<br />
MW 2002<br />
730,0<br />
214,7<br />
11,8<br />
Veränderungen<br />
in %<br />
gegenüber<br />
2001<br />
2,1<br />
2,8<br />
0,0<br />
Im Bereich der Fernwärmeversorgung wurden 24<br />
neue Kundenstationen in Betrieb genommen (i. V. 66<br />
Kundenstationen).<br />
Von den Neukunden haben 59 % vorher mit Gas<br />
geheizt und 41 % entfielen auf Neubauten.<br />
Die Veränderungen der Marktanteile und der aktuelle<br />
Stand sind im Folgenden dargestellt.<br />
Nutzwärmemarkt Kassel 2002 in MWh/a<br />
Gas 60,3%<br />
Fernwärme 19,7 %<br />
Strom 1,0 %<br />
Leitungsgebundene Energie<br />
Öl und Andere 19,0 %<br />
100,0 % 3.593.652<br />
2.166.972<br />
682.794<br />
35.937<br />
2.885.703<br />
712.812<br />
In der Erdgasversorgung wurden 466 neue Kundenanlagen<br />
in Betrieb genommen (i. V. 478 Kundenanlagen).<br />
Bei 72 % der neuen Erdgas-Kunden wurden<br />
Heizungsanlagen substituiert, die zuvor mit Heizöl betrieben<br />
wurden. 28 % wurde durch den Anschluss von<br />
Neubauten erzielt.<br />
Der insgesamt verringerte Wärmemarkt und die<br />
Veränderungen der Marktanteile haben sich reduzierend<br />
auf den Schadstoffausstoß ausgewirkt.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 25
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
26 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur<br />
- Umweltschutz im Konzern<br />
Im Zusammenhang mit den Vorgaben der Agenda 21<br />
sieht sich die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-<br />
GmbH (KVV) bestärkt, sich an der nachhaltigen<br />
Entwicklung und dem Umweltschutz der Region zu<br />
beteiligen. Die KVV unterstützt mit den verschiedensten<br />
<strong>Aktivitäten</strong> das Ziel der Stadt Kassel, im<br />
Rahmen der Agenda 21 eine Senkung von 50 %<br />
der CO2-Emmisionen zu erreichen. Die KVV ist sich<br />
der damit verbundenen Verantwortung bewusst<br />
und verfolgt seit Jahrzehnten eine effiziente Nutzung<br />
von Umweltressourcen.<br />
Zur Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen<br />
Entwicklung hat das Land Hessen die Umweltallianz<br />
Hessen ins Leben gerufen. Damit soll ein hohes Niveau<br />
an Umweltschutz und Ressourcenschonung erreicht<br />
werden. Auf Grund der überdurchschnittlichen Leistungen<br />
im Umweltschutz hat das Land Hessen die KVV-<br />
Tochterunternehmen als Mitglied in der Umweltallianz<br />
Hessen aufgenommen.<br />
Die Städtische Werke AG (STW) und Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />
AG (<strong>KVG</strong>) wurden bereits in 2001 als<br />
Mitglieder aufgenommen. Die Kasseler Fernwärme<br />
GmbH (KFW) und Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />
(MHKW) folgten im Jahr 2002.<br />
Insbesondere sind folgende Aspekte der Tochterunternehmen<br />
der KVV gewürdigt:<br />
Städtische Werke AG insbesondere durch:<br />
Betrieb eines Laufwasserkraftwerkes,<br />
Förderung von Photovoltaikanlagen,<br />
Durchführung von Energiecontractingmaßnahmen,<br />
Energieeinsparberatung,<br />
Einsatz von erdgasbetriebenen Fahrzeugen,<br />
Betrieb einer Erdgastankstelle,<br />
Betrieb einer Solarstromtankstelle.<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) insbesondere<br />
durch:<br />
kontinuierlicher Ausbau des schienengebundenen<br />
ÖPNV im Netz der <strong>KVG</strong>,<br />
Einsatz von schwefelarmen Diesel zum Antrieb<br />
von Omnibussen,<br />
Stromrückspeisung beim Bremsbetrieb von Trams,<br />
Einsatz von Rasengleis.<br />
Kasseler Fernwärme GmbH insbesondere durch:<br />
Ersatz von Primärenergien in einem Kraftwerk mit<br />
Kraftwärmekopplung zur Fernwärme- und Stromerzeugung,<br />
Einsatz von unbelasteten Hölzern,<br />
Einsatz nachwachsender Rohstoffe in einem Kraftwerk<br />
mit Kraftwärmekopplung zur Fernwärmeund<br />
Stromerzeugung,<br />
Einsatz von hochkalorischen Abfällen,<br />
Einsatz von Flusswasser zur Prozesswassererzeugung<br />
(keine Trinkwassernutzung),<br />
Einsatz von erdgasbetriebenen Fahrzeugen.<br />
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH insbesondere<br />
durch:<br />
Einsatz von Fernwärmewasser statt Trinkwasser<br />
bei der Vollentsalzung,<br />
Betrieb einer Flugstaubbehandlungsanlage zur<br />
Reduzierung von Abfällen,<br />
Einsatz von beladenem Herdofenkoks aus der<br />
Rauchgasreinigung zur energetischen Verwertung<br />
in der eigenen Anlage.<br />
Das Engagement der KVV-Tochterunternehmen in<br />
der aktiven Gestaltung umweltschonender Verfahrensweisen<br />
wird auch in den nächsten Jahren nachhaltig<br />
vorangetrieben.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 27
Bericht des Vorstandes 2002<br />
28 Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
Die STW bietet ein umfassendes Dienstleistungsportfolio in der Energie- und Wasserversorgung. Die<br />
klare Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Geschäftsfelder<br />
sind die Grundlagen der erfolgreichen Unternehmensstrategie.<br />
30 Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
30 Ergebnissteigerung trotz zunehmender<br />
Wettbewerbsintensität<br />
31 „STW im Markt“ – die Prozesse der<br />
STW werden konsequent auf die<br />
Anforderungen der Kunden ausgerichtet<br />
31 „evision“ –<br />
Die Kundenbedürfnisse im Fokus<br />
34 Stromversorgung<br />
35 Gasversorgung<br />
36 Wasserversorgung<br />
37<br />
Bäderbetriebe – das Know-how der<br />
STW ist gefragt<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
29
Bericht des Vorstandes 2002<br />
30 Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Ergebnissteigerung trotz zunehmender<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Der Energiemarkt ist nach wie vor durch einen<br />
hohen Veränderungsdruck geprägt. Trotz der weiter<br />
zunehmenden Wettbewerbsintensität in der Versorgungsbranche<br />
konnte die STW ihr Ergebnis gegenüber<br />
dem Vorjahr erneut steigern.<br />
Gründe für diese positive Entwicklung waren die<br />
konsequente Weiterentwicklung von Geschäftsfeldern,<br />
die kontinuierliche Optimierung der Beschaffungskosten<br />
und ein straffes Kostenmanagement. Die Nutzung<br />
von Synergien im Konzernverbund mit anderen<br />
Unternehmen der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-<br />
GmbH (KVV) und der Ausbau von strategischen Partnerschaften<br />
innerhalb und außerhalb der Versorgungsbranche<br />
wurden ebenfalls weiter vorangetrieben.<br />
In 2002 stand die Anpassung an die erfolgten und zu<br />
erwartenden rechtlichen Änderungen im Vordergrund.<br />
Zu nennen sind hier besonders die Verbändevereinbarungen<br />
Strom und Gas und die <strong>Aktivitäten</strong> der Kartellbehörden<br />
zur Senkung der Energie- und Wasserpreise.<br />
Noch offen sind die möglichen Veränderungen, die sich<br />
aus den internationalen Bestrebungen zur Liberalisierung<br />
des Wassermarktes ergeben könnten und welche<br />
Relevanz die diskutierte Aufspaltung der Energieversorgungsunternehmen<br />
in getrennte Unternehmen des<br />
Energievertriebs und des Netzbetriebs haben wird.<br />
Von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung<br />
der STW sind strategische Kooperationen und Allianzen.<br />
So wurden unter anderem Kontakte mit nord-<br />
hessischen Gemeinden bezüglich Kooperationen in der<br />
Wasserver- und der Abwasserentsorgung ausgebaut.<br />
Gleichzeitig wurden Gespräche mit der Energie-Aktiengesellschaft<br />
Mitteldeutschland (EAM) zur Gründung<br />
einer gemeinsamen Gesellschaft zur Erschließung des<br />
Wassermarktes außerhalb Kassels aufgenommen. Es ist<br />
beabsichtigt, bis Mitte 2003 eine entsprechende Gesellschaft<br />
zu gründen. Zusätzlich wird unter Beteiligung<br />
der STW beziehungsweise KVV derzeit geprüft, welche<br />
Chancen eine Bündelung der Entsorgung und Entwässerung<br />
unter dem Dach der KVV für alle Beteiligten bieten<br />
könnte.<br />
Das Anfang 2002 gestartete Projekt zur Migration<br />
von SAP R/2 nach SAP R/3 konnte im März 2003 erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Die daraus resultierenden<br />
weiteren Optimierungsmöglichkeiten sollen systematisch<br />
erschlossen werden.<br />
Der zunehmende Kostendruck führt zu einem<br />
wachsenden Bedarf der gezielten Steuerung interner<br />
Ressourcen. Daher bedürfen auch die Controllingsysteme<br />
einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. In<br />
2002 stand vor allem der Ausbau des Vertriebscontrollings<br />
im Vordergrund. Hier konnten wesentliche Fortschritte<br />
im Aufbau von Kundeninformationssystemen,<br />
Deckungsbeitragsrechnungen, Projektcontrolling und<br />
bei der energiewirtschaftlichen Planung und im Berichtswesen<br />
erzielt werden. Auf Grund der erheblichen<br />
Dynamik in den Absatzmärkten wird die Weiterentwicklung<br />
dieser Systeme auch in Zukunft von besonderer<br />
Bedeutung sein.<br />
„STW im Markt“ – die Prozesse der STW werden konsequent auf<br />
die Anforderungen der Kunden ausgerichtet<br />
Aus den veränderten Herausforderungen des Marktes<br />
ergibt sich zunehmender interner Reorganisationsbedarf,<br />
um die Prozesse des Unternehmens noch stärker<br />
auf die Kundenanforderungen auszurichten. Nachdem<br />
in der jüngeren Vergangenheit bereits eine umfassende<br />
Neuorganisation des Vertriebs erfolgte, wurde im<br />
„evision“ –<br />
Die Kundenbedürfnisse im Fokus<br />
Die maßgeschneiderte Palette umfassender Energiedienstleistungen<br />
ist eine wesentliche Stärke der STW.<br />
Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang<br />
ist, dass die STW in ihrem Querverbund aus Strom, Gas,<br />
Wasser, Fernwärme und Dienstleistungen eine individuelle<br />
Vollversorgung gewährleisten kann. Im Mittelpunkt<br />
der Strategien zwischen dem Halten der bisherigen<br />
und der Schaffung neuer Marktpositionen steht<br />
das STW-Leistungspaket „evision“. Mit diesem umfassenden<br />
Produkt setzt die STW darauf, die Kunden im<br />
Bereich der Energieversorgung von möglichst vielen<br />
Tätigkeiten zu entlasten.<br />
Die STW hat durch weitere systematische Akquisition<br />
im Dienstleistungsbereich ihren Marktanteil bei<br />
den Gewerbekunden erweitert. So wurde unter ande-<br />
Oktober 2002 das Projekt „STW im Markt“ gestartet. Die<br />
Prozessabläufe der Bereiche werden spartenübergreifend<br />
gestaltet und Schnittstellen zwischen Technik und<br />
Vertrieb reduziert. Zusätzlich soll eine organisatorische<br />
Stärkung neuer Geschäftsfelder und eine Erhöhung der<br />
Reaktionsgeschwindigkeit auf externe Anforderungen<br />
erreicht werden. Neben der Stärkung im Markt sollen<br />
durch die verschiedenen Optimierungen auch Effizienzsteigerungen<br />
erreicht werden, um das vorhandene<br />
Personal noch effektiver einsetzen zu können.<br />
rem die Seniorenresidenz Mundus unter Vertrag genommen.<br />
Der Neubau eines Gesundheitszentrums<br />
wird von der STW in der ersten Ausbaustufe mit Wärme<br />
beliefert. In der Nahwärmeversorgung ist der erste<br />
Bauabschnitt für 160 Wohneinheiten in der Wohnsiedlung<br />
Kirchditmold abgeschlossen.<br />
Im Klinikbereich gelang es, die Elena Klinik als<br />
Kunden mit der Wärmeversorgung im Rahmen eines<br />
Wärmelieferungsvertrages zu gewinnen. Weiterhin<br />
wurde als eines der größten Projekte ein komplett erneuertes<br />
Heizwerk für den Kunden DB-Regio planmäßig<br />
in Betrieb genommen.<br />
➔<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
31
32 Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
Im Privatkundenbereich werden differenzierte Basisprodukte,<br />
aber auch Dienstleistungspakete wie Beratungen<br />
rund um Energiefragen, Analysen und Gutachten<br />
angeboten. So erhielten im Jahr 2002 ca. 20.000<br />
Immobilienbesitzer im Netzgebiet der STW ein so genanntes<br />
„Energiespar-Scheckheft“. Dies umfasst eine<br />
Palette von Dienstleistungen rund um das Thema „rationeller<br />
Umgang mit Energie“. Angefangen von kostenlosen<br />
allgemeinen Einsparberatungen über Hausgeräteanalysen<br />
bis hin zu komplexen Dampfdiffusionsund<br />
Thermografieuntersuchungen wird ein umfassendes<br />
Angebot unterbreitet.<br />
Die überaus hohe Anzahl von Anfragen und Bestellungen<br />
aus dem gesamten Leistungsangebot führt zu<br />
einer Intensivierung der Kundenkontakte und Ausweitung<br />
der Energieberatungsgeschäfte. Weiterhin wurden<br />
neue Service-Produkte wie zum Beispiel der Gas-<br />
Check für Hausinstallationen entwickelt. Diese neuen<br />
Produkte werden hervorragend am Markt angenommen.<br />
Zu vielen positiven Rückmeldungen hat auch das<br />
neu etablierte Anschlussteam geführt. Das Anschlussteam<br />
stellt sicher, dass unsere Kunden beim Anschluss<br />
an die Versorgungsnetze der STW nur noch einen Ansprechpartner<br />
haben, der von der Angebotsbearbeitung<br />
bis zur Abnahme alles erledigt. Im Anschlussteam werden<br />
spartenübergreifend und kundenorientiert alle Fragen<br />
geklärt und die Umsetzung der Arbeiten termingerecht<br />
koordiniert.<br />
Die Resonanz der Kunden ist für die STW von ausschlaggebender<br />
Bedeutung, um einen bedarfsgerechten<br />
Zuschnitt von Produkten und Leistungen zu gewährleisten.<br />
So wurde im Jahr 2002 für den Privat- und<br />
den Sondervertragskundenbereich ein Kundenbarometer<br />
eingerichtet. Ziel ist es, ein kontinuierliches Controlling<br />
der Marketingaktivitäten zu gewährleisten. Die<br />
STW wird hinsichtlich Imagewerten, Kundenzufriedenheit,<br />
Werbewirkung und Kundenprofilen durchleuchtet.<br />
Als zentrales und sehr positives Ergebnis dieser Befragungen<br />
kann festgehalten werden, dass die STW über<br />
einen insgesamt sehr zufriedenen Kundenstamm verfügt.<br />
Die Zufriedenheitswerte konnten gegenüber einer<br />
vorhergehenden Studie gesteigert werden.<br />
Die STW werden als kompetent, zuverlässig und seriös<br />
wahrgenommen. Zur weiteren Verbesserung der<br />
Zufriedenheitswerte erfolgte eine personelle Erweiterung<br />
des Telefon-Service-Centers und eine Erweiterung<br />
der Servicezeiten auf 18 Uhr. Es wurde dadurch eine ➔<br />
durchschnittliche Erreichbarkeit von über 85 % realisiert.<br />
Dabei werden 80 % der Kunden direkt im Telefon-<br />
Service-Center über alle Themen, die rund um die Energieversorgung<br />
für den Kunden relevant sind, beraten.<br />
Die STW hat sich als Ziel gesetzt, das Telefon-Service-<br />
Center weiter auszubauen und diese Kompetenz als ein<br />
zusätzliches Dienstleistungsangebot der STW zu vermarkten.<br />
Im Geschäftskundenbereich wurden neben den<br />
Image- und Zufriedenheitswerten vor allem die Vermarktungspotentiale<br />
der Dienstleistungen untersucht.<br />
Die durchgeführte Studie bescheinigt der STW eine<br />
über dem Branchendurchschnitt liegende, sehr hohe<br />
Gesamtzufriedenheit. Der Einfluss des Key-Account-<br />
Managements konnte dabei klar nachgewiesen werden.<br />
Auch diese Studie liefert Ansätze für Verbesserungspotentiale.<br />
Die wichtigsten darunter waren Hinweise<br />
auf eine optimale Kundenkontakthäufigkeit und die<br />
Vermarktungschancen von energieferneren Dienstleistungen.<br />
Als Ergebnis ist die Vielfalt der Produktlabels<br />
reduziert, die Produktgruppen vereinfacht und das Profil<br />
von „evision“ als das Dienstleistungslabel der STW<br />
geschärft worden. Um eine Verbesserung der Kundenbetreuung im<br />
Vertriebsbereich Sondervertragskunden sicherzustellen,<br />
wurde das Kunden-Informations-System (EVI) eingeführt.<br />
Auf der Grundlage der umfangreichen Datenbasis<br />
ist es nun möglich, die geeigneten Zielgruppen-<br />
Potentiale für Neukunden-Gewinnung, Altkunden-<br />
Bindung und Kunden-Aktivierung/-Reaktivierung zu<br />
erkennen.<br />
Gegen den Werbedruck der großen deutschen<br />
Wettbewerber kann die STW nur durch ein konsistentes<br />
Bild und kontinuierliche Präsenz im Stadtgebiet bestehen.<br />
Vorteile wie Regionalität, Wirtschaftskraft in Kassel,<br />
persönliche Betreuung und ökologische Verantwortung<br />
sind die Hebel, um auch mit geringeren<br />
Werbeinvestitionen Kunden zu binden. Diese Vorteile<br />
werden nun auf allen der STW zur Verfügung stehenden<br />
Kanälen nachhaltig kommuniziert. Mit dem neuen<br />
Internetauftritt wurden Zeichen hin zu einem modernen,<br />
marktwirtschaftlich orientierten Unternehmen<br />
gesetzt. Der nächste Schritt wird die Weiterentwicklung<br />
des Corporate Designs der STW sein.<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft 33
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
34 Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
0<br />
Stromversorgung<br />
Beim Strombezug erfolgte neben den Preisverhandlungen<br />
eine grundlegende Umstellung der Vertragsstrukturen.<br />
Der ehemalige Vollversorgungsvertrag<br />
mit einem Hauptlieferanten wurde in getrennte Verträge<br />
für Energielieferung und Netznutzung umgestellt.<br />
Darüber hinaus besteht mit den neuen Verträgen<br />
deutlich mehr Flexibilität bei der Lieferantenauswahl.<br />
Mit dem in 2002 gestarteten Projekt „Strukturierte<br />
Energiebeschaffung“ soll eine Umstellung der bisherigen<br />
Vollversorgung in eine flexiblere Aufteilung unter<br />
Berücksichtigung von Absatz- und Bezugsportfolios<br />
sichergestellt werden. Im Rahmen des Projekts wurden<br />
Kooperationspotenziale aus der kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />
mit der Hamburgische Electricitäts-<br />
Werke AG (HEW) als strategischem Partner genutzt.<br />
Die STW hat zur Optimierung des Hochspannungsnetzes<br />
der Stadt Kassel die Verbindung zwischen zwei<br />
Umspannwerken mit einer 110-kV-Trasse erneuert. Mit<br />
einem Gesamtinvestitionsvolumen von 9,5 Mio. EUR<br />
betrug die Bauzeit drei Jahre. Insgesamt erfolgten<br />
Investitionsmaßnahmen im Stromnetz in Höhe von 11,9<br />
Mio. Euro in 2002. Damit können die STW auch in Zukunft<br />
Kunden in gewohnter Zuverlässigkeit mit Strom<br />
versorgen.<br />
Strombezug und -absatz:<br />
Die Höchstlast des Netzes betrug am 16.12.2002<br />
bei einer Tagesdurchschnittstemperatur von 2,3 °C<br />
168,1 MW (i. V. am 18.01.2001 160,9 MW – ohne<br />
Kunden Industriepark Mittelfeld – bei -2,6 °C).<br />
Die Benutzungsdauer der Netzhöchstlast lag bei<br />
5.506 h.<br />
Die nutzbare Abgabe im Netzgebiet lag bei 873,6<br />
GWh unter dem Wert des Vorjahres (i. V. 879,1).<br />
Stromverkauf nach Bedarfsgruppen<br />
inner- und außerhalb des Netzgebietes im 5-Jahres-Verlauf 2002 in GWh<br />
852<br />
473<br />
492 Sondervertragskunden<br />
354 353 348 339 328<br />
Privatkunden<br />
25<br />
866<br />
488<br />
25<br />
874<br />
501<br />
25<br />
879<br />
518<br />
22 22<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
842 Gesamtverkauf<br />
Eigenverbrauch<br />
842<br />
492<br />
328<br />
Die Stromabgabe im Bereich der Privatkunden ist<br />
gegenüber dem Vorjahr um 11 GWh und im Sonderkundenbereich<br />
um 26 GWh zurückgegangen.<br />
22<br />
100,0%<br />
58,4%<br />
39,0%<br />
2,6%<br />
Gasversorgung<br />
Die STW versorgt Kunden mit der Primärenergie<br />
Erdgas im Bereich der Stadt Kassel sowie in den<br />
Nachbargemeinden Fuldatal, Lohfelden und Niestetal<br />
sowie in Teilen anderer Nachbargemeinden.<br />
Im Versorgungsgebiet wohnen ca. 232 Tsd. Einwohner.<br />
Im Kasseler Wärmemarkt werden 60 %<br />
der Kunden mit Gas durch die STW versorgt.<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Das Investitionsvolumen in der Sparte Gas betrug<br />
4,1 Mio. Euro in 2002. Im Jahr 2002 wurde der letzte<br />
Abschnitt des Niederdruckgasnetzes von 25mbar auf<br />
50mbar Ruhedruck aufgewertet. Diese Maßnahme<br />
wurde seit 1996 zunächst in Inselnetzen vorgenommen<br />
und seit 1999 in vier Abschnitten auch im allgemeinen<br />
Versorgungsnetz in Kassel durchgeführt. Die<br />
Druckaufwertung erhöht die Kapazitäten des Netzes<br />
und ermöglicht dadurch einen kostengünstigeren Betrieb.<br />
Zusätzlich werden Instandhaltungsmaßnahmen<br />
über Relining vereinfacht und somit Tiefbaukosten<br />
eingespart.<br />
Als weiterer Vorteil besteht für bestimmte Kundenabnahmestellen<br />
die Möglichkeit, auch größere<br />
Kesselanlagen aus dem Niederdrucknetz der STW zu<br />
versorgen. Damit wird bei den Kunden eine eigene<br />
Gasdruckreglerstation eingespart.<br />
Gasbezug und -absatz:<br />
Die höchste Tagesbelastung trat am 11.12.2002 bei<br />
einer Tagesdurchschnittstemperatur von -8,3 °C mit<br />
38,0 GWh (i. V. am 17.01.2001 bei -6,6 °C 34,4 GWh)<br />
auf und lag damit um 10 % über dem Vorjahreswert.<br />
Die Absatzmenge ist von 5.441 GWh auf 5.374 GWh<br />
gefallen. Hiervon entfallen 2.815 GWh (i. V. 2.777<br />
GWh) auf Weiterverteiler, 1.486 GWh (i. V. 1.550 GWh)<br />
auf Sondervertragskunden und 945 GWh (i. V. 988<br />
GWh) auf Tarifkunden.<br />
Die Gasbeschaffung erfolgte über die Gas-Union<br />
GmbH, Frankfurt.<br />
Gasverkauf nach Bedarfsgruppen im 5-Jahres-Verlauf 2002 in GWh<br />
5.482<br />
2.757<br />
1.638<br />
1.004<br />
83<br />
5.493<br />
2.877<br />
1.560<br />
973<br />
83<br />
5.123<br />
2.701<br />
1.379<br />
943<br />
100<br />
5.441 5.374 Gesamtverkauf 5.374<br />
Wiederverkäufer<br />
2.777 2.815<br />
1.550 1.486<br />
988<br />
126<br />
945<br />
128<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
Sondervertragskunden<br />
Privatkunden<br />
Eigenverbrauch<br />
2.815<br />
1.486<br />
945<br />
128<br />
100,0%<br />
52,4%<br />
27,6%<br />
17,6%<br />
2,4%<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
35
36 Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
Wasserversorgung<br />
Die STW sichert einen hohen Qualitätsstandard in<br />
der Wasserversorgung. Trinkwasser ist das am besten<br />
kontrollierte Lebensmittel.<br />
14.000<br />
13.000<br />
12.000<br />
11.000<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Die STW versorgt rd. 214.600 Einwohner der Stadt<br />
Kassel und Vellmar mit Trinkwasser. Seit 130 Jahren gewinnen<br />
die STW mit ihren Wassergewinnungsanlagen<br />
und ca. 21 Tiefbrunnen in und um Kassel Trinkwasser.<br />
Das Trinkwasser wird täglich mikrobiologisch untersucht.<br />
Dem Ziel einer langfristigen Sicherung der hervorragenden<br />
Wasserqualität für die Verbraucher dienen<br />
auch die beiden größten Investitionen 2002. Im<br />
Wasserverkauf in m 3 im 5-Jahres-Verlauf Abnehmer 2002 in m 3<br />
12.495<br />
11.111<br />
946<br />
438<br />
12.262 12.034<br />
10.949<br />
866<br />
447<br />
9.986<br />
1.538<br />
510<br />
1998 1999 2000 2001<br />
11.701 11.679<br />
9.767<br />
1.534<br />
400<br />
Hochbehälter Dönche wurden die beiden Behälterkammern<br />
saniert. Im Oberen Niestetal wurde die Versorgungsleitung<br />
grundlegend erneuert. Besonderen<br />
Wert hat die STW dabei auf die Belange des Umweltschutzes<br />
gelegt, da die Leitung in einem Landschaftsschutzgebiet<br />
liegt.<br />
Wassergewinnung und -abgabe:<br />
Die Wassergewinnung aus Quell- und Grundwasser<br />
betrug 12,63 Mio m3 (i. V. 13,05 Mio. m3 ).<br />
Das Tagesmaximum der Abgabe wurde am<br />
18.06.2002 mit 42.334 m3 erreicht. Es lag damit<br />
auf dem Niveau des Vorjahres von 41.099 m3 .<br />
9.706<br />
1.515<br />
458<br />
2002<br />
Gesamtverkauf<br />
Privatkunden<br />
Sondervertragskunden<br />
Eigenverbrauch<br />
11.679 100,0%<br />
9.706<br />
1.515<br />
458<br />
83,1%<br />
13,0%<br />
3,9%<br />
Bäderbetriebe – das Knowhow<br />
der STW ist gefragt<br />
Im Geschäftsjahr 2002 waren in den Hallen- und<br />
Freibädern insgesamt 368.000 Besucher. Davon<br />
wurde in den drei Hallenbädern eine Besucherzahl<br />
von 187.000, in den drei Freibädern 152.100 sowie<br />
in den sonstigen Einrichtungen 29.000 erreicht.<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Trotz diverser Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung,<br />
wie z.B. dem Bau eines neuen Planschbeckens im<br />
Freibad Schwimmstadion am Auedamm, konnte dem<br />
Rückgang der Besucherzahlen um rd. 52.000 zum Vergleichsjahr<br />
2001 nur bedingt entgegengewirkt werden.<br />
Ausschlaggebend für das Besucherergebnis waren im<br />
Wesentlichen die witterungsbedingten Faktoren in den<br />
Freibädern.<br />
In den Hallenbädern setzt sich der bundesweite<br />
Trend des Besucherrückgangs fort. So war ein geringfügiger<br />
Rückgang auf 187.000 Besucher zu verzeichnen.<br />
Um die Attraktivität der Hallenbäder zu steigern,<br />
wurden verschiedene Veranstaltungen in den Hallenbädern<br />
wie z.B. Babyschwimmen, Kindergeburtstagsorganisation,<br />
Schwimmkurse oder Wassergymnastikkurse<br />
durchgeführt. Diese <strong>Aktivitäten</strong> werden in den kommenden<br />
Geschäftsjahren eine immer größere Bedeutung<br />
einnehmen.<br />
Besucherzahlen der Bäder (in Tsd.) im 5-Jahres-Verlauf Besucher in 2002<br />
331<br />
385<br />
380<br />
200 193 195<br />
97<br />
158<br />
152<br />
420<br />
199<br />
34 35 33 31<br />
29<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
368 Besucher<br />
191 187 Hallenbäder<br />
152 Freibäder<br />
Sonstige<br />
Einrichtungen<br />
368.000<br />
187.000<br />
152.000<br />
29.000<br />
100,0%<br />
50,8%<br />
41,3%<br />
7,9%<br />
Über die Stadt Kassel hinaus haben die STW auch in<br />
anliegenden Gemeinden im Bäderbetrieb aktiv mitgewirkt.<br />
So wurde Anfang des Geschäftsjahres 2002 ein<br />
Vertrag zwischen der Gemeinde Niestetal und der STW<br />
abgeschlossen. Dabei wird Fachpersonal im Aufsichtsbereich<br />
und Know-how in technischen Bereichen von der<br />
STW zur Verfügung gestellt. Für die Zukunft sollen diese<br />
<strong>Aktivitäten</strong> weiter ausgeweitet werden.<br />
Städtische Werke Aktiengesellschaft 37
38 Kasseler Fernwärme GmbH<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Die KFW sichert mit ihren Erzeugungsanlagen die Flexibilität bei der Beschaffung von Strom und erweitert<br />
das Energieangebot der Städtische Werke AG um Fernwärme. Mit grundlegenden Optimierungsschritten<br />
konnte die Konkurrenzfähigkeit der Erzeugungsanlagen deutlich verbessert werden.<br />
40 Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
40 Anpassung an Markterfordernisse<br />
in der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
40 Optimierung Brennstoffeinsatz<br />
41 Projekte zur Effizienzsteigerung<br />
41 Kundenakquisition<br />
42 Technische Daten<br />
43 Wirtschaftliche Situation<br />
und Ausblick<br />
Kasseler Fernwärme GmbH 39
40 Kasseler Fernwärme GmbH<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Anpassung an Markterfordernisse<br />
in der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Die bereits im Geschäftsjahr 2001 initiierten Maßnahmen<br />
zur Optimierung der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
wurden kontinuierlich vorangetrieben und<br />
ergänzt. Neben der Veränderung des Brennstoffeinsatzes<br />
wurden auch technische Optimierungen<br />
in den Kraftwerken vorgenommen.<br />
Im Kombi-Heizkraftwerk wurde beginnend mit der<br />
Heizperiode 2001/2002 die Einsatzweise optimiert. Damit<br />
wurde die Strommenge, die entsprechend KWK-<br />
Gesetz vergütet wird, erhöht. Die Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlage konnte deutlich verbessert werden. Um<br />
eine weitere Verbesserung zu erreichen, wurde mit der<br />
Prüfung begonnen, ob eine zusätzliche Gasturbine die<br />
Wirtschaftlichkeit steigern kann. Die mögliche Strommenge<br />
nach KWK-Gesetz könnte damit deutlich erhöht<br />
werden. Insgesamt zeigen die Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
erhebliche Vorteile dieser Vorgehensweise.<br />
Endgültige Aussagen können aber erst<br />
Optimierung Brennstoffeinsatz<br />
In 2002 wurden die Verhandlungen über die Braunkohlelieferung<br />
fortgeführt. Mit einem Abschluss der<br />
Verhandlungen wird in 2003 gerechnet. Nach dem erfolgreichen<br />
Probebetrieb konnte die Mitverbrennung<br />
von Tier- und Knochenmehl aufgenommen werden.<br />
nach Auswerten der Ausschreibungsergebnisse getroffen<br />
werden.<br />
Diese Chancen einer Ausweitung der Stromerzeugung<br />
in KWK-Anlagen ergeben sich insbesondere aus<br />
dem am 01. April 2002 in Kraft getretenen KWK-Gesetz.<br />
Das KWK-Gesetz erhöht den Förderungsbetrag<br />
und verlängert gleichzeitig die Förderungsdauer, fördert<br />
aber nur noch KWK-Strom.<br />
Abgeschlossen wurde in 2002 die Fernbedienbarkeit<br />
der Dampfturbinen im Heizkraftwerk Mittelfeld<br />
und eine entsprechende Verbesserung des Personaleinsatzes<br />
im Schichtbetrieb.<br />
Diese substituiert den Bezug von Braunkohle und führte<br />
zu zusätzlichen Einnahmen. Es hat sich gezeigt, dass<br />
der Einsatz von Ersatzbrennstoffen geeignet ist, die<br />
Wirtschaftlichkeit der Erzeugung zu verbessern. Allerdings<br />
ist auch zu berücksichtigen, dass insbesondere<br />
die Mitverbrennung von Knochen- und Tiermehl stark<br />
von politischen und behördlichen Entscheidungen abhängt.<br />
Unabhängig davon soll auch der Einsatz von anderen<br />
Ersatzbrennstoffen vorbereitet werden. Hierzu<br />
wird geprüft, in welchem Umfang eine Erhöhung der<br />
Mitverbrennung von Holz im Heizkraftwerk Mittelfeld<br />
und eine Verbrennung von Klärschlamm im Fernwärmekraftwerk<br />
Kassel technisch möglich ist.<br />
Projekte zur Effizienzsteigerung<br />
Das Projekt "Einführung Energiemanagementsystem“<br />
ist im Verlauf des Jahres 2002 weiter vorangetrieben<br />
worden. Ziel ist es unter anderem, den Kraftwerkseinsatz<br />
kostengünstiger und ertragsorientierter zu<br />
gestalten. Aufbauend aus den hieraus gewonnenen<br />
Daten wird die STW ein Portfoliomanagement für die<br />
strukturierte Energiebeschaffung entwickeln, welches<br />
dazu führt, dass sowohl für Strom als auch für Gas Verbesserungsmöglichkeiten<br />
des Energiebezuges ausgenutzt<br />
werden können.<br />
Der Bereich der Fernwärmeverteilung ist in das<br />
Projekt „Städtische Werke AG im Markt“ eingebunden,<br />
das im Oktober 2002 gestartet wurde. Die derzeit spartenbezogene<br />
Aufbauorganisation soll stärker auf eine<br />
Kundenakquisition<br />
Akquisitionen wurden bei der KFW im Geschäftsjahr<br />
2002 im Rahmen der Netzverdichtung durchgeführt.<br />
So wurden Verdichtungsmaßnahmen im Versorgungsbereich<br />
Unterneustadt/Messeplatz und Marbachshöhe<br />
sowie Einzelprojekte im Stadtgebiet durchgeführt.<br />
Die Hauptpost mit einem Anschlusswert von<br />
3000 kW konnte in Betrieb genommen werden.<br />
medienübergreifende Zuständigkeit der Fachbereiche<br />
übergehen. Neben einer stärkeren Ausrichtung auf<br />
Kundenbedürfnisse werden hierin auch Chancen gesehen,<br />
die Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.<br />
Die Sanierung des Vorsorgungsgebietes Waldau<br />
wurde konsequent weiter fortgeführt, so dass insgesamt<br />
3487 kW Anschlussleistung von Sekundär- auf<br />
Primärversorgung umgestellt wurde. Dabei wurden<br />
entsprechende Sekundärnetzteile stillgelegt.<br />
In der Summe hat die umwelt- und ressourcenschonende<br />
Fernwärmeversorgung in Kassel zwischenzeitlich<br />
einen Anteil am Nutzwärmemarkt von 19,7 %<br />
erreicht. Die nutzbare Abgabe der KFW konnte gegenüber<br />
dem Vorjahr leicht auf 501,6 GWh gesteigert werden.<br />
Neben der Netzverdichtung waren für die Steigerung<br />
auch witterungsbedingte Einflüsse ursächlich.<br />
Kasseler Fernwärme GmbH 41
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
42 Kasseler Fernwärme GmbH<br />
Technische Daten<br />
Zum Anlagepark der KFW gehören 3 Heizkraftwerke<br />
und mehrere Heizwerke. Daneben werden verschiedene<br />
Anlagen für Kunden betrieben.<br />
Die höchste Last trat am 10.02.2002 bei einer Tagesdurchschnittstemperatur<br />
von -7,0 °C auf und erreichte<br />
168 MW. Dies entspricht einer Zunahme von 23 MW im<br />
Vergleich zum Vorjahr.<br />
Fernwärmeabgabe im 5-Jahres-Verlauf (in GWh) 2002 in GWh<br />
331,9<br />
+0,8%<br />
1998<br />
420,6<br />
+26,7%<br />
1999<br />
454,4<br />
+8,0%<br />
2000<br />
490,7<br />
+8,0%<br />
501,6<br />
+2,2%<br />
2001 2002<br />
Nutzbare Abgabe<br />
Veränderung in %<br />
501,6<br />
+2,2%<br />
Zum Bilanzstichtag verfügt die Kasseler Fernwärme<br />
GmbH über<br />
ein Leitungsnetz von 97,3 km (i. V. 95,3 km),<br />
1.420 Abnahmestellen (i. V. 1.380), davon 618<br />
eigene Abnahmestellen zur Weiterverteilung,<br />
Erzeugungskapazität (thermisch) 222,9 MW<br />
(i. V. 222,9 MW),<br />
Erzeugungskapazität (elektrisch) 50,2 MW<br />
(i. V. 38 MW),<br />
Wärmezähler in Betrieb 5.822 (i. V. 5.860).<br />
Wirtschaftliche Situation<br />
und Ausblick<br />
Der im Jahr 2001 auf Grund des starken Preisverfalls<br />
im Strommarkt angefallene Verlust von 7,4 Mio.<br />
EUR ist im Geschäftsjahr 2002 auf -2,2 Mio. EUR begrenzt<br />
worden. Auf Grund bestehender Unternehmensverträge<br />
tritt durch die aufgelaufenen Verluste<br />
keine Bestandsgefährdung bei der KFW ein.<br />
Mit der in 2002 erreichten Ergebnisverbesserung<br />
konnte ein deutlicher Fortschritt erzielt werden. Allerdings<br />
werden auch in den nächsten Jahren Verluste<br />
nicht zu vermeiden sein. Mit den eingeleiteten Maßnahmen<br />
und den geplanten Optimierungsschritten bestehen<br />
jedoch gute Chancen, mittelfristig ein ausgeglichenes<br />
Ergebnis zu erzielen.<br />
Kasseler Fernwärme GmbH 43
44 Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Die MHKW ist der größte Abfallentsorger und -verwerter in Nordhessen. Die Anlagen der MHKW sind<br />
mit langfristigen Verträgen vollständig ausgelastet.<br />
46 Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
46 Rahmenbedingungen<br />
46 Kooperation<br />
47 Technische Daten<br />
47 Ausblick<br />
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH 45
46 Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />
Bericht der Geschäftsführung 2002<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) betreibt<br />
die Müllverbrennungsanlage und das daran<br />
angebundene Heizkraftwerk Losse.<br />
Eingesetzt wurden die thermisch behandelbaren<br />
Abfälle des kommunalen Eigenbetriebes „Die Stadtreiniger<br />
Kassel“ und weitere kommunale Teilmengen aus<br />
den Landkreisen Schwalm-Eder, Marburg-Biedenkopf<br />
und Kassel. Die verbleibenden Kapazitäten werden<br />
durch die Akquisition von gewerblichen Abfällen ausgelastet.<br />
Kooperationen<br />
Die Kooperation mit den Landkreisen wurde weiter<br />
vertieft. Im Interesse einer beständigen Auslastung beliefern<br />
die Landkreise die MHKW diskontinuierlich, je<br />
nach den Anlieferungsmengen der gewerblichen Kunden.<br />
Durch diese Verbesserung bei der Disposition wird<br />
die MHKW unabhängiger von den jahreszeitlichen<br />
Schwankungen bei den Erzeugern. Gleichzeitig kann<br />
dadurch gegenüber den gewerblichen Erzeugern die<br />
Entsorgungssicherheit erhöht werden, weil der Gefahr<br />
von temporären Kapazitätsengpässen entgegen gewirkt<br />
werden kann.<br />
Die Wettbewerbssituation wird durch die weitere<br />
Nutzung vieler Abfalldeponien bestimmt. Hinzu kommen<br />
die Auswirkungen von Vertragsabschlüssen nach<br />
dem Trockenstabilat-Verfahren. Um Marktanteile zu<br />
erhalten, drängen die Anbieter dieses Verfahrens mit<br />
einer aggressiven Preispolitik auf den Markt. Die Wettbewerbssituation<br />
hat sich daher für die Betreiber von<br />
Verbrennungsanlagen nicht verbessert. Dennoch musste<br />
die MHKW keinen weiteren Preisverfall für Abfälle<br />
akzeptieren. Dies konnte auch deshalb erzielt werden,<br />
weil die MHKW die Verwertung von besonders überwachungspflichtigen<br />
Abfällen anbieten kann und sich<br />
insoweit von den allgemeinen Marktentwicklungen<br />
teilweise abgrenzen konnte.<br />
Die Anlagen der MHKW waren auf Grund der akquirierten<br />
Müllmengen im Berichtsjahr voll ausgelastet,<br />
es wurden 149.712 Mg beseitigt und verwertet.<br />
Technische Daten<br />
Auch im Berichtsjahr standen der Gesellschaft<br />
wieder Verbrennungskapazitäten von 149.712 Mg zur<br />
Verfügung. Die energetische Verwertung und Beseitigung<br />
auf hohem technischem Niveau wurde fortgesetzt.<br />
Die Schadstoffemissionen lagen wiederum<br />
deutlich unter den strengen Auflagen der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />
(BImSchV).<br />
Thermisch behandelte Abfallmengen im 5-Jahresvergleich:<br />
Abfallmengen in Mg/a im 5-Jahres-Verlauf<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
100.700<br />
1998<br />
Ausblick<br />
129.800<br />
154.000 150.800 149.712<br />
1999 2000 2001 2002<br />
Das Ergebnis 2002 der MHKW Kassel GmbH beträgt<br />
4,0 Mio. EUR und liegt damit leicht über dem<br />
Niveau des Vorjahres. Für das laufende und auch die<br />
nächsten Geschäftsjahre wird von einer vergleichbar<br />
positiven Geschäftsentwicklung ausgegangen.<br />
Beitrag zur Energieversorgung in Kassel durch die<br />
MHKW im 5-Jahresvergleich:<br />
Beitrag zur Energieversorgung in Kassel im 5-Jahres-Verlauf<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Fernwärme Strom<br />
27%<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
6%<br />
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH 47
Bericht des Vorstandes 2002<br />
48 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Die <strong>KVG</strong> ist der Mobilitätsdienstleister Nr. 1 in Kassel. Die Ausdehnung des Straßenbahn-Netzes in das<br />
Umland und die systematische Steigerung von Attraktivität und Fahrkomfort sind die Basis der erfolgreichen<br />
Unternehmensentwicklung.<br />
50 Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
50 Wettbewerb<br />
50 Steigerung der Wirtschaftlichkeit –<br />
Vorbereitungen auf den Wettbewerb<br />
51 Modernisierung der Infrastruktur<br />
52 Qualitätsoffensive bei der Fahrzeugflotte<br />
53 Die RegioTram kommt<br />
53 Erweiterung Betriebshof<br />
„Sandershäuser Straße“<br />
54 Entwicklung der Nachfrage<br />
54 Marketing und Vertriebsaktivitäten<br />
55 Qualitätssicherung<br />
55<br />
Ausblick<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
49
Bericht des Vorstandes 2002<br />
50 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Bericht zum Geschäftsverlauf<br />
Wettbewerb<br />
Das Geschäftsjahr 2002 wurde weiter von der Diskussion<br />
über die Entwicklung des Wettbewerbs im<br />
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geprägt,<br />
wenngleich die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
immer noch nicht abschließend vorliegen. Weder<br />
liegt eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes<br />
zum so genannten „Magdeburger Urteil“<br />
vor, noch ist die geplante EU-Verordnung realisiert.<br />
Beides könnte maßgebliche Auswirkungen<br />
auf die Entwicklungen von ÖPNV-Betrieben haben.<br />
Die Position des Landes Hessen wurde zwischenzeitlich<br />
in einem so genannten „Eckpunktepapier“<br />
dargelegt. Danach sollen nach einer Übergangsphase<br />
bis 2008 im Busbereich und 2012 im<br />
Schienen-Personennahverkehr alle Leistungen im<br />
ÖPNV im Wettbewerb vergeben werden. Zudem strebt<br />
das Land Hessen an, die Aufgabenträgerfunktionen einerseits<br />
und die Erbringung der Verkehrsleistung andererseits<br />
gesellschafts- und eigentumsrechtlich zu<br />
trennen (Besteller-Ersteller-Prinzip). Dabei handelt es<br />
sich um Maßnahmen, die weder auf EU-Ebene noch<br />
seitens des Bundesgesetzgebers bisher verbindlich geregelt<br />
sind.<br />
Im Busbereich konnte die <strong>KVG</strong> eine Verlängerung<br />
der Buskonzessionen durch Bescheide des Regierungspräsidiums<br />
bis 2006 bei innerstädtischen Buslinien bzw.<br />
2003 bis 2006 bei regionalen Buslinien erzielen. Im<br />
Trambereich konzentrierte sich die <strong>KVG</strong> auf die Verhandlungen<br />
mit dem Land über die im Jahr 2004 auslaufenden<br />
Straßenbahnkonzessionen. Vom Land Hessen<br />
wurde, bei Nachweis einer stufenweisen Marktöffnung<br />
auf der Schiene in Nordhessen, eine Verlängerung<br />
ohne Ausschreibung bis etwa 2012 in Aussicht<br />
gestellt. Durch die eingeleiteten <strong>Aktivitäten</strong> hat die<br />
<strong>KVG</strong> gute Chancen, ihre Anteile im ÖPNV zu behaupten.<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit – Vorbereitungen auf den Wettbewerb<br />
Die <strong>KVG</strong> hat im Hinblick auf die sich veränderten<br />
Rahmenbedingungen ihre <strong>Aktivitäten</strong> zur internen<br />
Effizienzsteigerung durch das unternehmensweite<br />
Projekt „<strong>KVG</strong> – Ziele 2005“ fortgesetzt. Der Kostendeckungsgrad<br />
konnte seit 1998 gesteigert werden.<br />
Kostendeckungsgrad in % im 5-Jahres-Verlauf<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
69,3% 70,4% 70,8%<br />
1998 1999<br />
2000<br />
72,9%<br />
2001<br />
72,5%<br />
2002<br />
Zur differenzierten Analyse der Wirtschaftlichkeit<br />
der <strong>KVG</strong> wurde in 2002 eine „Linienerfolgsrechnung“<br />
aufgebaut. Dabei erfolgte in der ersten Phase eine grobe<br />
Zuordnung von Kosten und Erlösen auf die einzelnen<br />
Linien. Hierbei liefert der Einsatz des neuen Vertriebssystems<br />
und der automatischen Fahrgastzähleinrichtungen<br />
eine wichtige Datenquelle. Diese wird<br />
um das bereits in den Vorjahren entwickelte System<br />
zur Kostenanalyse des Schienennetzes (Projekt Kostenträgerrechnung<br />
Infrastruktur Fahrweg) ergänzt. Das<br />
vorliegende Modell wird in der zweiten Phase zunehmend<br />
verfeinert werden. Ziel ist es, die Netzentwicklung<br />
und das Fahrplanangebot künftig noch besser an die<br />
Nachfrage anzupassen. Im Jahr 2003 wird die Linienerfolgsrechnung<br />
wichtige Erkenntnisse für die Kalkulation<br />
von Angeboten liefern.<br />
Modernisierung der Infrastruktur<br />
Mit der Beendigung des letzten Bauabschnitts der<br />
Erneuerung der Schienentrasse in der Holländischen<br />
Straße hat die <strong>KVG</strong> einen wesentlichen Meilenstein für<br />
die Zukunft setzen können. Die gesamte Trasse vom<br />
Stern bis kurz vor der Wendeschleife Holländische<br />
Straße ist modernisiert. Damit ist die Voraussetzung<br />
für einen modernen Betrieb der Verlängerung bis nach<br />
Vellmar Nord gegeben.<br />
Der Umbau der Altenbaunaer Straße und die damit<br />
verbundene Zusammenlegung der Haltestellen „Altenbaunaer<br />
Straße“ und „Am Goldbach“ zur neuen Haltestelle<br />
„Keilsbergstraße“ sowie die Verlegung der Trasse<br />
in die Straßenmitte führen zu einer erheblichen Leistungssteigerung<br />
dieses wichtigen Streckenabschnitts.<br />
Eine Komplettierung des Konzepts durch eine neue<br />
Mit dem Projekt Wunschdienstplan geht die <strong>KVG</strong><br />
einen neuen Weg bei der Dienstplangestaltung. Ziel ist<br />
es, Dienste noch besser auf das Fahrplanangebot auszurichten<br />
und Überstunden bzw. Krankenstand zu reduzieren.<br />
Die Mitarbeiter sollen ihren Dienstplan weitestgehend<br />
selbst gestalten.<br />
Die <strong>KVG</strong> hat bereits frühzeitig auf die Bildung von<br />
Kooperationen gesetzt. In 2002 wurde insbesondere die<br />
Geschäftstätigkeit mit der NB Nordhessenbus GmbH<br />
(NB) weiter ausgebaut. Neueinstellungen von Fahrpersonal<br />
wurden nur noch bei der NB vorgenommen,<br />
mit der ein separater Tarifvertrag besteht.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt zur Steigerung der<br />
Effizienz bildeten organisatorische Änderungen im<br />
Werkstattbereich und eine Reduzierung der Fahrzeugreserve.<br />
Besonders im Trambereich konnte die Km-Leistung<br />
pro Fahrzeug durch die Lossetalbahn gesteigert<br />
werden.<br />
Das Anfang 2002 gestartete Projekt zur Migration<br />
von SAP R/2 nach SAP R/3 konnte im März 2003 erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Die daraus resultierenden<br />
weiteren Optimierungsmöglichkeiten in den Bereichen<br />
sollen systematisch erschlossen werden.<br />
Linienführung des Stadtteilbusses Oberzwehren ist vorgesehen.<br />
Die Bauprojekte des Jahres 2002 sowie die Vorbereitung<br />
der Projekte für 2003 – insbesondere der<br />
geplante Umbau des Knotens Weserspitze – wurden<br />
wesentlich vorangetrieben.<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft 51
52 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Qualitätsoffensive<br />
bei der Fahrzeugflotte<br />
Neben der Weiterentwicklung des Schienennetzes<br />
wird die Modernisierung der Fahrzeugflotte fortgesetzt.<br />
Generelles Ziel der <strong>KVG</strong> ist auch weiterhin, den<br />
qualitativen und quantitativen ÖPNV-Ausbau in Kassel<br />
und Umland voranzutreiben.<br />
So wurde mit gezielten Aktionen, wie Einbau von<br />
Mülleimern, intensiver Reinigung der Fahrzeuge und<br />
kurzfristige Unfallschädenbeseitigung, im Jahr 2002<br />
eine Qualitätsoffensive gestartet. Zur einfacheren<br />
Nutzung für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte wurden<br />
weitgehend alle Niederflurbahnen mit Klapprampen<br />
nachgerüstet.<br />
Im Jahr 2002 erfolgte eine weitere Anzahlung für<br />
die Beschaffung von fünf Trams. Mit ihrer Auslieferung<br />
in 2003/2004 wird die Erneuerung des Fahrzeugbestandes<br />
im Trambereich abgeschlossen.<br />
Verkehrsnetz Straßenbahn Omnibus<br />
Gleislänge<br />
Streckenlänge<br />
Linienlänge<br />
Anzahl Linien<br />
98 km —<br />
44 km 381 km<br />
111 km 412 km<br />
9 28<br />
Betriebsleistungen<br />
(Leistungen in Tausend) Straßenbahn Omnibus<br />
Wagen-Kilometer 3.740 5.053<br />
Platz-Kilometer 692.644 371.357<br />
Verkehrsmittel (Bestand im Jahresdurchschnitt)<br />
Straßenbahnen<br />
Gelenktriebwagen<br />
Niederflurfahrzeuge<br />
Gesamt<br />
Anmietung von Fremdunternehmen<br />
Omnibusse<br />
Gelenkbusse<br />
Gelenk-Niederflurbusse<br />
Standard-Linienbusse<br />
Standard-Linien-Niederflurbusse<br />
Überlandbusse<br />
Gesamt<br />
Anmietung von Fremdunternehmen<br />
24<br />
37<br />
61<br />
14<br />
32<br />
4<br />
31<br />
2<br />
83<br />
7<br />
18<br />
Die RegioTram kommt<br />
Die <strong>KVG</strong> war im Geschäftsjahr 2002 weiterhin eine<br />
der treibenden Kräfte bei der Umsetzung der Regio-<br />
Tram. So konnten die Planungen zur RegioTram, insbesondere<br />
zu den erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen<br />
im Stadtgebiet, wesentlich vorangebracht werden.<br />
In der Umsetzung des Ende 2001 geschlossenen Planungsvertrags<br />
wurde die KVV Bau- und Verkehrs-Consulting<br />
Kassel GmbH (KVC) mit der Planung der Trasse<br />
in der Stadt und dem Kultur-Bahnhof beauftragt. Ende<br />
des Jahres 2002 wurde eine Lösung zur Haltestelle im<br />
Kultur-Bahnhof zwischen den Beteiligten abgestimmt.<br />
Vorgesehen ist dabei eine Unterfahrung des Bahnhof-<br />
Erweiterung Betriebshof „Sandershäuser Straße“<br />
Einer der größten Investitionsmaßnahmen der<br />
<strong>KVG</strong> war die Fortsetzung des Ausbaus des Betriebshofs<br />
Sandershäuser Straße. Im Jahr 2002 wurden die Gleisund<br />
Tiefbauarbeiten abgeschlossen. Die Abstellhalle<br />
wurde Ende des Jahres fristgemäß zum Fahrplanwechsel<br />
in Betrieb genommen. Die Ausführungsplanungen<br />
für den 2. Bauabschnitt der Hochbauten der Betriebswerkstatt<br />
und der Waschgasse wurden fertig gestellt.<br />
Für das Jahr 2003 ist vorgesehen, die Ausbauarbeiten<br />
zu beenden und die Planungen für die Werkstattkapazitäten<br />
fortzuführen.<br />
gebäudes. Die Vorentwurfspläne befinden sich derzeit<br />
im Beschlussverfahren. Für die <strong>KVG</strong> als Infrastrukturbetreiber<br />
für die RegioTram stehen Kalkulationen von<br />
Trassengebühren und die Anpassung des Tramnetzes an<br />
die neuen Bedürfnisse an. Das Entwicklungskonzept für<br />
den Standort Sandershäuser Straße wird im Hinblick<br />
auf die Unterbringung von Abstell- und Werkstattkapazitäten<br />
für die RegioTram geprüft.<br />
Der Vorlaufbetrieb der RegioTram nach Warburg<br />
erfolgt mit wesentlicher Beteiligung der <strong>KVG</strong>. Die <strong>KVG</strong><br />
hat die Fahrzeuge aus Saarbrücken gemietet und ist<br />
für Wartung und Instandsetzung verantwortlich. In<br />
Kooperation mit der DB-Regio konnte eine hohe Verfügbarkeit<br />
sichergestellt werden. Die gewonnenen Erfahrungen<br />
sind für die Beschaffung und die spätere<br />
Wartung der neuen 28 RegioTrams von besonderer Bedeutung.<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft 53
54 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Entwicklung der Nachfrage<br />
Die Umstellung des europäischen Fahrplanwechsels<br />
auf das Ende des Jahres sowie die Umstellung auf<br />
den Euro waren Anlass für eine Anpassung der Tarife<br />
zum Jahreswechsel 2002. Die Preise der <strong>KVG</strong> und des<br />
Nordhessischen Verkehrsverbundes befinden sich weiterhin,<br />
besonders bei den Zeitkarten und Abonnements,<br />
im Mittelfeld der vergleichbaren Großstädte.<br />
Die Zahl der Fahrgäste ist in 2002 um ca. 1 % gestiegen.<br />
Diese positive Entwicklung ist umso bedeutsamer,<br />
da die Einwohnerzahlen in der Stadt Kassel weiter<br />
zurück gingen und die wirtschaftliche Entwicklung<br />
derzeit keinen positiven Einfluss auf die Entwicklung<br />
der Fahrgastzahlen hat. Ein wesentlicher Grund für die<br />
Marketing und Vertriebsaktivitäten<br />
Neben den bereits genannten Engagements im<br />
Rahmen der „Documenta 11“ und des „Christival“ stand<br />
insbesondere der Freizeitverkehr im Fokus der Marketingaktivitäten<br />
der <strong>KVG</strong>. Der Schwerpunkt lag hierbei in<br />
der innovativen Serviceerweiterung des Nachtschwärmerprogramms<br />
und der erstmaligen Veröffentlichung<br />
eines Freizeitführers „Sommer in der Stadt - mobil mit<br />
Bus und Bahn“. Das Segment Freizeitverkehr gewinnt<br />
positive Fahrgastentwicklung ist die Erweiterung der<br />
Lossetalstrecke. Zudem führten die beiden Großereignisse<br />
„Documenta 11“ und das Jugend-Festival<br />
„Christival“ zu Fahrgaststeigerungen. Bei diesen Großveranstaltungen<br />
hat die <strong>KVG</strong> erneut ihren hohen<br />
Servicegrad und ihre Flexibilität bei der Bedienung unterschiedlichster<br />
Kundenbedürfnisse unter Beweis gestellt.<br />
zunehmend an Bedeutung und rückt daher weiterhin<br />
in den Vordergrund von Marketingaktivitäten. Der Vertrieb<br />
von KombiTickets sowie die komplette Übernahme<br />
des gesamten Vertriebs durch die <strong>KVG</strong> werden<br />
zum Beispiel für die Museumsnacht im Jahr 2003 erneut<br />
beispielhaft sein.<br />
Als ein Erfolgsmodell hat sich das MobilTicket mit<br />
fast allen Kasseler Autohäusern herausgestellt. Dieses<br />
erleichtert Autofahrern An- und Abfahrt zur Reparatur-<br />
und Wartungswerkstatt mit dem ÖPNV.<br />
Die <strong>KVG</strong> hat sich das Ziel gesetzt, nachhaltig die<br />
Kundenzufriedenheit zu erhöhen und neue Kundengruppen<br />
zu erschließen. Die erzielten Erfolge stehen<br />
besonders für das moderne Denken und Handeln der<br />
Mitarbeiter, welche sich bewusst sind, den Service eines<br />
fortschrittlichen Dienstleisters zu repräsentieren.<br />
Qualitätssicherung<br />
Die <strong>KVG</strong> ist mit dem „Schiene-Preis 2002“ für herausragende<br />
Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr<br />
Kassels und des Kasseler Umlandes durch den<br />
Fahrgastverband Pro Bahn & Bus ausgezeichnet worden.<br />
Insbesondere wurden die konsequente Entwicklung<br />
der Niederflurtram, die Beschilderung und behindertengerechte<br />
Ausstattung von Haltestellen (Kasseler<br />
Sonderbord), das Baustellen-Management und die Anschlussgarantie<br />
hervorgehoben. Die <strong>KVG</strong> wird ihren<br />
Service in den Folgejahren als Ausdruck einer ausgeprägten<br />
Kundenorientierung fortsetzen.<br />
Ausblick<br />
Die bestehenden Unsicherheiten in der zukünftigen<br />
Entwicklung des Rechtsrahmens zu Ausschreibungen<br />
und deren Umsetzung in Hessen haben Auswirkungen<br />
auf die strategische Ausrichtung der <strong>KVG</strong>.<br />
Die <strong>KVG</strong> begleitet dabei weiterhin die Diskussion zur<br />
Marktöffnung im ÖPNV auf den verschiedenen politischen<br />
Ebenen konstruktiv.<br />
Im Jahr 2003 muss die Sicherstellung des Trambetriebs<br />
durch Vergabe, Verkehrsvertrag und Konzessionsverlängerung<br />
erreicht werden. Die Betreuung der<br />
Beschaffung der RegioTrams durch die <strong>KVG</strong> geht im<br />
Jahr 2003 in die entscheidende Phase. Zur Sicherstellung<br />
des Betriebs ab 2006 müssen die Standortwahl<br />
entschieden und Detailplanungen vorangetrieben<br />
werden.<br />
Die Modernisierung der Infrastruktur wird ihren<br />
Schwerpunkt an der Weserspitze und in der Wolfsanger<br />
Straße haben. Die Finanzierung von Projekten in der<br />
Frankfurter und Leipziger Straße ist weiter ungewiss.<br />
Ende des Jahres werden fünf neue Trams für die<br />
<strong>KVG</strong> ausgeliefert. Diese schließen zunächst die Modernisierung<br />
des Fahrzeugparks der Tram ab. Im Busbereich<br />
werden ebenfalls Ersatzbeschaffungen erfolgen.<br />
Hinsichtlich weiterer interner Optimierungen werden<br />
im Rahmen des Projekts „Ziele 2005“ alle wesentlichen<br />
Optimierungsmöglichkeiten kontinuierlich geprüft<br />
werden. Zur Unterstützung soll das Benchmarking<br />
im Rahmen des Zwischenbetrieblichen Vergleichs<br />
mit ausgewählten Verkehrsbetrieben intensiviert<br />
werden.<br />
Auch im Jahr 2003 wird die <strong>KVG</strong> zahlreiche kundenorientierte<br />
Projekte wie zum Beispiel den Ausbau der mit<br />
Anschlussgarantie versehenen Haltestellen forcieren.<br />
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft 55
Herausgeber<br />
Gesellschaften<br />
Gestaltung<br />
Fotografie<br />
Druck<br />
Impressum<br />
Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs-GmbH<br />
Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs-GmbH<br />
Städtische Werke<br />
Aktiengesellschaft<br />
Kasseler<br />
Fernwärme GmbH<br />
Müllheizkraftwerk<br />
Kassel GmbH<br />
Kasseler Verkehrs-<br />
Gesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
CMC Design GmbH<br />
Karthäuserstraße 5a<br />
34117 Kassel<br />
Gerd Aumeier<br />
Guntram Klintzsch<br />
KVV-Archiv<br />
Druckerei Schanze GmbH<br />
Kohlenstraße 132<br />
34121 Kassel<br />
Finanzen, Controlling,<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 782-2849<br />
Telefax (0561) 782-2193<br />
E-Mail mauc@kvvks.de<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 782-0<br />
Internet http://www.kvvks.de<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 782-0<br />
Internet http://www.stwks.de<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 782-0<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 782-2612<br />
Königstor 3–13<br />
34117 Kassel<br />
Telefon (0561) 3089-0<br />
Internet http://www.kvg.de