Disparitäten - Lehrer
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VU Nutzungskonflikte SS 2003<br />
Statement von Abg. Dr. Wabl:<br />
Einkommens-, Bildungs- und Beschäftigungsdisparitäten<br />
Die Einkommensunterschiede in Österreich sind dramatisch. Es gibt Menschen, die von der Hand in<br />
den Mund leben, und es gibt Menschen, die nicht wissen, was sie mit dem vielen Geld anfangen<br />
sollen. Es gibt Pensionisten, die nachdenken, ob sie nach Mallorca, auf die Kanarischen Inseln, nach<br />
San Franzisko oder sonst wohin fliegen sollen, und es gibt Menschen oder vor allem Pensionistinnen,<br />
Frauen vor allem, die schon jahrelang, jahrzehntelang keinen Urlaub gehabt haben. Es gibt<br />
Menschen, die geschieden sind und nach der Scheidung trotzdem in Saus und Braus leben können,<br />
weil soviel da war, dass man aufteilen hat können, und es gibt andere, die nach der Scheidung – vor<br />
allem Frauen – vor dem Nichts stehen. Das bewegt aber nicht sehr viele in diesem Lande, außer es<br />
betrifft einen selber.<br />
Statement von Abg. Schützenhöfer<br />
Ich halte die Einkommenssituation ganz allgemein für ziemlich unbefriedigend, insbesondere für die<br />
kleineren und mittleren Verdiener. Und ich denke, dass wir daran festhalten sollten, dass gerade dem<br />
Leistungsträger der Nation, das sind die Mittelverdiener, bei der Steuerreform durch eine<br />
entsprechende Entlastung entgegengekommen wird. […] Männer verdienen für vergleichbare<br />
Arbeiten um 29 Prozent mehr als Frauen, unter Einbeziehung der Teilzeitbeschäftigten sogar um 45<br />
Prozent mehr.<br />
Statement von Abg. Mag. Zitz<br />
Gerade Frauen kommen derzeit arbeitsmarkt-, sozial- und qualifikationspolitisch unter die Räder. Es<br />
gibt einen Sozialbericht des Bundes, der feststellt, wie stark die Schere klafft. […] Die<br />
Qualifikationsprogramme werden in erster Linie von Männern angenommen, die<br />
Qualifikationsprogramme sind zu einem großen Teil von Männern entwickelt, und Frauen sind<br />
entweder zu jung für bestimmte Programme, Stichwort Lehrmädchen, oder sie sind zu alt, Stichwort<br />
Wiedereinsteigerinnen-Comeback. Frauen sind also arbeitsmarktpolitisch nie im richtigen Alter, für<br />
Männer schaut es da teilweise auch sehr schwierig aus, aber Frauen sind doppelt bedroht.<br />
Quelle:<br />
Bericht des Kontroll-Ausschusses über den Bericht des Rechnungshofes über die durchschnittlichen<br />
Einkommen – Verfügbar:<br />
http://www.mfg.at/steno/steno_50/steno_50_3.html (16.12.2002)<br />
Jutta Lasshofer, Inge Kiesl, Sandra Bachleitner