PRESSEINFORMATION ZU - eSeL
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<strong>PRESSEINFORMATION</strong> <strong>ZU</strong><br />
SINGAPORE SLING –<br />
EIN FEST DER SINNESFREUDEN<br />
IM GEISTE VON LITERAT, AUTOR, REGISSEUR UND MALER<br />
WOLFGANG BAUER<br />
Donnerstag 15. 11. 2007 / 20 Uhr<br />
MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst<br />
MAK-Säulenhalle, Stubenring 5, 1010 Wien<br />
Ein Benefiz-Event für die WOLFGANG BAUER FOUNDATION<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com<br />
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INHALT<br />
Presserückfragen:<br />
+43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Karl Welunschek: k.welunschek@wolfgang-bauer-foundation.com, +43-6991-081 50 59<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
Faktenblatt Seite 3<br />
Pressebrief Seite 4<br />
Details zum Rahmenprogramm<br />
Wolfgang Bauer Foundation<br />
Lebenslauf von Wolfgang Bauer<br />
IMPRESSUM<br />
WOLFGANG BAUER FOUNDATION<br />
Verein zur Förderung der internationalen Verbreitung des künstlerischen Werkes<br />
und des Andenkens an Wolfgang Bauer<br />
Kaiser-Josef-Platz 2, 8010 Graz<br />
M: +43-6991-077 7062<br />
E: office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Seite 5<br />
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Seite 7<br />
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FAKTENBLATT<br />
Presserückfragen:<br />
+43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Karl Welunschek: k.welunschek@wolfgang-bauer-foundation.com, +43-6991-081 50 59<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
Veranstaltungstitel: SINGAPORE SLING – Ein Abend für Wolfgang Bauer<br />
Benefiz-Event zugunsten der WOLGANG BAUER FOUNDATION<br />
TERMIN: Donnerstag, 15. November 2007<br />
um 20 Uhr<br />
ORT: MAK-Säulenhalle<br />
MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst /<br />
Gegenwartskunst<br />
Eingang: Stubenring 5, 1010 Wien<br />
Programmpunkte: Ab 20 Uhr<br />
^ Ab 21.30 Uhr<br />
DINNER mit einem 4-Gang-Menü von Reinhard Gerer,<br />
Starkoch aus dem Korso<br />
„Das Lächeln des Wolfi B.“ - Manfred Goger, mehrfach<br />
ausgezeichneter Barmann, inspiriert mit seinem für<br />
Wolfgang Bauer kreierten Cocktail<br />
Rezitationen und musikalische Darbietungen u. a. von<br />
Ruth Brauer, Beatrice Frey, Barbara Spitz,<br />
Wolfram Berger, Günter Eichberger, Karl Markovics,<br />
Karl Ratzer<br />
KUNST-AUKTION<br />
Mit Werken renommierter österreichischer KünstlerInnen<br />
wie Franz West, Franz Ringel, Valie Export, Susanne<br />
Widl, Heinz Frank, Lui Dimanche, Ferdinand Penker,<br />
Christine DeGrancy, Ruth Brauer, Wolfgang Bauer<br />
uvm.<br />
Versteigert werden die Werke von Christof Stein,<br />
Lichterloh (Design, Kunst, Antiquitäten)<br />
Moderation des Abends: Barbara Rett<br />
Tischreservierung: Serviert wird ein 4-gängiges Menü von Reinhard Gerer inkl.<br />
Getränken zu € 300,- pro Person. 10 Personen-Tische<br />
werden zu einem Förderbeitrag von € 2.500,- vergeben.<br />
Reservierung bis 14.11.2007<br />
Der Barbetrieb ist ohne Vorreservierung frei zugänglich.<br />
Reservierungskontakt und Fragen betreffend Auktionskatalog und schriftlichen<br />
Kaufaufträgen: Tel. +43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Nähere Information und Auktionskatalog in Kürze unter<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Pressekontakt: WOLFGANG BAUER FOUNDATION<br />
Tel.: +43-699-1077 7062<br />
Karl Welunschek: Tel.: +43-699-1081 5059<br />
office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Pressebilder Foto-Download www.wolfgang-bauer-foundation.com/Presse<br />
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PRESSEBRIEF<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Presserückfragen:<br />
+43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Karl Welunschek: k.welunschek@wolfgang-bauer-foundation.com, +43-6991-081 50 59<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
Nach der Mitte Oktober erfolgreich zu Ende gegangenen Ausstellungs-Installation<br />
„MEMORY XS“ (Weggefährten und -gefährtinnen erinnern sich an Wolfgang Bauer)<br />
wird das MAK am 15. November erneut Schauplatz einer ungewöhnlichen<br />
Hommage an den Literatur-Staatspreisträger Wolfgang Bauer. Die<br />
Wolfgang Bauer Foundation unter ihrem Präsidenten Karl Welunschek lädt ab<br />
20 Uhr in die Säulenhalle zum kulinarisch-künstlerischen Benefiz-Event.<br />
Ganz im Sinne des exzessiven Lebenskünstlers Wolfgang Bauer können sich die<br />
Gäste ein 4-gängiges Menü von Korso-Starkoch Reinhard Gerer auf der<br />
Zunge zergehen lassen; können mit dem Gin-Cocktail „Singapore Sling“ an den<br />
Lippen eine Zeitreise in das berühmte Raffles Hotel in Singapur antreten, wo<br />
Wolfgang Bauer sich 1980 von diesem Cocktail zu seinem Stück „Singapore Sling“<br />
(„Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?“) inspirieren ließ; sich mit<br />
dem flüssigen „Lächeln des Wolfi B.“, einer Wodka-Variation, gemixt vom<br />
mehrfach ausgezeichneten Barman Manfred Goger, die Erinnerung zurückholen<br />
und sich in einer Art Puzzle von textlichen und musikalischen<br />
Gedankensplittern, vorgetragen sowie inszeniert von Kultur-Prominenz<br />
(erwartet werden neben anderen Beatrice Frey, Barbara Spitz, Ruth Brauer,<br />
Wolfram Berger, Karl Markovics, Karl Ratzer) und moderiert von ORF-<br />
Kulturlady Barbara Rett ihr individuelles Bild von Wolfgang Bauer zusammensetzen.<br />
Als weiterer Höhepunkt steht ab 21.30 Uhr eine Kunst-Auktion auf dem<br />
Programm. Christof Stein von Lichterloh (Design, Kunst, Antiquitäten) wird<br />
Werke namhafter österreichischer GegenwartskünstlerInnen wie etwa<br />
Peter Weibel, Franz West, Franz Ringel, Susanne Widl sowie natürlich<br />
Wolfgang Bauer versteigern.<br />
Eine kurze Filmvorführung über die Ausstellungs-Installation „MEMORY<br />
XS“ rundet den „Magic Evening“ ab.<br />
Der Reinerlös kommt der Wolfgang Bauer Foundation zugute, die sich,<br />
2007 gegründet, zum Ziel gesetzt hat, das Erbe des 2005 gestorbenen Künstlers<br />
Wolfgang Bauer aufzuarbeiten, zu erhalten und der Öffentlichkeit in seiner ganzen<br />
Vielfältigkeit zugänglich zu machen.<br />
Wir ersuchen höflichst um Berichterstattung und stehen gerne für weitere<br />
Informationen beziehungsweise Fragen (Reservierungs-Wünsche) zur Verfügung.<br />
Die genauen Daten zu dem Abend, Details zu den einzelnen Programmpunkten,<br />
einen Lebenslauf von Wolfgang Bauer und einen kurzen Abriss zur Arbeit der<br />
Wolfgang Bauer Foundation sowie Fotos finden Sie im Anhang und zum Download<br />
unter www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse.<br />
Mit freundlichen Grüßen, Karl Welunschek<br />
Präsident der WOLFGANG BAUER FOUNDATION<br />
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DETAILS <strong>ZU</strong>M RAHMENPROGRAMM<br />
Versteigert werden Kunstwerke von:<br />
Presserückfragen:<br />
+43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Karl Welunschek: k.welunschek@wolfgang-bauer-foundation.com, +43-6991-081 50 59<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
Ruth Brauer, Valie Export, Christine DeGrancy, Thelma Herzl, Susanne Widl, Jack Bauer,<br />
Wolfgang Bauer, Georg Biron, Lui Dimanche, Gotthard Fellerer, Heinz Frank, Anselm Glück,<br />
Karl Grünling, Marcel Houf, Franz Hubmann, Erich Joham, Ferdinand Penker, Franz Ringel,<br />
Wolfgang Sos, Hari Schütz, TOMAK, Gustav Troger, Hartwig Walcher, Franz West.<br />
Die Exponate werden laufend ergänzt. Auktionator: Christof Stein<br />
Der Auktionskatalog sowie schriftliche Kaufaufträge sind in Kürze unter<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com abrufbar und liegen am Benefiz-Abend auf.<br />
Die auftretenden KünstlerInnen – unter ihnen Ruth Brauer, Beatrice Frey, Barbara<br />
Spitz, Wolfram Berger, Günter Eichberger, Karl Markovics, Karl Ratzer - rezitieren Texte<br />
von und zu Wolfgang Bauer, auch die musikalischen Darbietungen widmen sich thematisch<br />
Wolfgang Bauer.<br />
Gezeigt wird eine Vorschau auf die Fernsehfassung der Ausstellung MEMORY XS – Eine<br />
Ausstellungsinstallation über Wolfgang Bauer mit den Protagonisten dieses<br />
Erinnerungsexzesses:<br />
Gottfried Helnwein, Christian Ludwig Attersee, Peter Weibel, Herbert Achternbusch, Franz<br />
Ringel, Paulus Manker, Gert Jonke, Heinz Sichrovsky, Barbara Frischmuth, Max Droschl<br />
u.v.a.<br />
Moderation Barbara Rett<br />
Wir danken sehr herzlich<br />
REINHARD GERER<br />
DIETRICH MAJOROS MARCHL Rechtsanwälte<br />
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www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
<strong>ZU</strong>R ARBEIT DER WOLFGANG BAUER FOUNDATION<br />
Gegründet im August 2007 hat es sich die WOLFGANG BAUER FOUNDATION zum Ziel<br />
gesetzt, den Nachlass und das Erbe des 2005 verstorbenen Schriftstellers, Lyrikers, Malers,<br />
Regisseurs und Trägers des österreichischen Staatspreises für Literatur, aufzuarbeiten, der<br />
Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />
Sein Werk nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, die Vermittlung an Verlage und<br />
Kulturbetriebe und die Installation einer wissenschaftlichen Forschungsstätte gehören zu<br />
den erklärten Zielen der Wolfgang Bauer Foundation.<br />
Archivalien, Originaldokumente, Autographen und Materialien zu und von Wolfgang<br />
Bauer, die nahezu in aller Welt in anderen privaten oder öffentlichen Archiven oder<br />
Bibliotheken verstreut sind, sollen durch Ankauf oder die Anwerbung durch<br />
Dauerleihgaben zusammengeführt werden.<br />
Zu den Agenden zählt auch die Vermittlungsarbeit zwischen Literaturbetrieben, dem<br />
Verlag, Theaterhäusern, Auftragserteilung zu Filmdokumentationen oder<br />
Forschungsprojekten, die Gründung eines Wolfgang Bauer Festivals sowie die<br />
schrittweise Veröffentlichung aller Materialien im Internet.<br />
Die Entwicklung und Vergabe von Stipendien oder Förderpreisen bietet eine fördernde<br />
und öffentlichkeitswirksame Auftrittsmöglichkeit, die Interessen des Vereins publik zu<br />
machen.<br />
Mit der Ausstellung MEMORY XS im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst<br />
/ Gegenwartskunst gelang es Kurator und Vereinspräsident Karl Welunschek, die<br />
Erinnerung an den Mythos und die Mythen um Wolfgang Bauer wieder aufleben zu lassen.<br />
Sowohl die Eröffnung als auch die Ausstellung erwiesen sich als voller Erfolg und als<br />
würdiger Auftakt im Sinne der Arbeit der Foundation. Das Interviewmaterial wird 2008 zu<br />
einer Fernsehdokumentation ausgerabeitet.<br />
Die nächsten Projekte<br />
umfassen die Herausgabe einer Biografie, die wissenschaftliche Erschließung des<br />
internationalen Wirkens von Wolfgang Bauer und der bislang ausgeblendeten Arbeiten.<br />
Um laufende Projekte zu ermöglichen ist auch eine Finanzierung durch flankierende<br />
Maßnahmen wie dem Benefiz-Abend SINGAPORE SLING dringend notwendig.<br />
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WOLFGANG BAUER - VITA<br />
Von Paul Pechmann<br />
Presserückfragen:<br />
+43-6991-077 7062, office@wolfgang-bauer-foundation.com<br />
Karl Welunschek: k.welunschek@wolfgang-bauer-foundation.com, +43-6991-081 50 59<br />
www.wolfgang-bauer-foundation.com/presse<br />
Wolfgang Bauer, 18.3.1941 – 25.8.2005 in Graz, war einer der prominentesten Autoren aus<br />
dem Umfeld des Grazer Forum Stadtpark, seine erfolgreichsten Theaterstücke wie „Magic<br />
Afternoon“ und „Change“ sind in viele Sprachen übersetzt und wurden weltweit gespielt.<br />
Bauer war Österreichischer Staatspreisträger und einer der bedeutendsten Künstler der<br />
Stadt Graz überhaupt.<br />
Für Literatur hat der Schüler Bauer kein besonderes Faible; lieber malt er, geht ins Kino<br />
oder treibt Sport; er gilt als talentierter Tennisspieler. Einer seiner damaligen Kameraden<br />
ist Gerhard Roth. 1959 inskribiert WB an der Grazer Universität Jus, ein Jahr später<br />
Romanistik und Geographie, danach zusätzlich Philosophie und Völkerkunde.<br />
In verschiedenen Lokalen (Haringsche Calmusstube, Gamlitzer Weinstube), in der<br />
Österreichischen Urania für Steiermark und vor allem im Forum Stadtpark kommt WB mit<br />
Intellektuellen und jungen Künstlern in Kontakt, mit denen ihn eine lebenslange<br />
Freundschaft verbinden sollte: Barbara Frischmuth, Alfred Kolleritsch, Herwig Kreutzbruck,<br />
Helmut Eisendle und v.a. Gunter Falk, von dem er entscheidende Anregungen bezieht.<br />
In der Grazer Studienzeit entstehen die ersten literarischen Arbeiten: Gedichte sowie<br />
absurde Prosatexte und Stücke: „Der Schweinetransport“ und „Maler und Farbe“ – beide<br />
werden 1962 im Rahmen der von Emil Breisach gegründeten „Werkstatt für neue Dramatik“<br />
im Forum Stadtpark uraufgeführt (Regie: Bernd Fischerauer) – sowie „Totuwabotu“ (UA<br />
Experiment Kleines Theater am Lichtenwerd Wien 1992) und „Batyscaphe 17-26 oder Die<br />
Hölle ist oben“ (UA Theater im Keller Graz 1982).<br />
Am 4.4.1962 findet im Forum Stadtpark die erste Lesung mit Texten WBs statt. Im selben<br />
Jahr wird im Heft 5 der „manuskripte“ mit dem Gedicht „mittlerer sonntagstisch“ WBs<br />
erster Text publiziert. Er wird fortan ständiger Beiträger der Zeitschrift.<br />
Vom Herbst 1962 bis Sommer 1964 lebt WB in Wien, wo er Theaterwissenschaften und<br />
Romanistik inskribiert. In dieser Zeit entstehen die Stücke „Zwei Fliegen auf einen Gleis“<br />
[!], „Katharina Doppelkopf“, und „Die Menschenfresser“, die sogleich auf kleinen Bühnen<br />
herauskommen, sowie „Pfnacht“ (UA Schauspielhaus Graz 1985). Seine Studentenwohnung<br />
in der Berggasse 18 teilt er zeitweilig mit dem Regisseur Horst Zankl. Seine bevorzugten<br />
Aufenthaltsorte sind das Café Hawelka und das Café Museum. Er lernt in dieser Zeit Joe<br />
Berger kennen, der einer seiner besten Freunde und Begleiter vieler privater und<br />
künstlerischer Aktivitäten werden sollte.<br />
1964 bringt der Berliner Fietkau Verlag mit den „mikrodramen“ WBs Buchdebüt heraus;<br />
Ernst Jandl rezensiert den Band und ist begeistert.<br />
Im Umkreis des Forum Stadtpark lernt WB Jandl, Oswald Wiener, H. C. Artmann, Peter<br />
Handke, Klaus Hoffer und Wilhelm Hengstler kennen, seine gemeinsamen Auftritte,<br />
insbesondere die um gestische Elemente erweiterten Lesungen mit Gunter Falk (u.a. die<br />
Manifestation „HAPPY ART & ATTITUDE“) machen den jungen Dichter in der Grazer<br />
Szene bekannt. Von 1965 bis 1968 schreibt WB Kritiken für die Kleine Zeitung.<br />
Am 21.4.1967 nimmt er in Wien am „Großen Zock Fest“ teil.<br />
Am 12.9.1968 schafft WB mit der Uraufführung von „Magic Afternoon“ (Landestheater<br />
Hannover, Regie: Horst Zankl) den Durchbruch im westdeutschen Theaterbetrieb. Er<br />
kommt beim Theaterverlag Kiepenheuer unter Vertrag, auch die Uraufführung von<br />
„Change“ im darauffolgenden Jahr am Wiener Volkstheater in der Regie von Bernd<br />
Fischerauer wird ein durchschlagender Erfolg. Beide Stücke werden in kurzer Zeit an<br />
zahlreichen Bühnen Westdeutschlands nachgespielt.<br />
Mit Frischmuth, Handke, Hoffer und Alois Hergouth tritt WB eine Lesereise nach Polen an<br />
und geht mit den „schlechten“ Gedichten“ des Bandes „Das stille Schilf“ zusammen mit<br />
Herbert Feuerstein auf Deutschland-Tournee. An der Berliner Volksbühne inszeniert er<br />
„Magic Afternoon“.<br />
Mit der Aktionstheatergruppe „First Vienna Working Group : Motion“ („Arbeitsgruppe<br />
Bauernschnapsen“), zu der Joe Berger, Toni Dussek und Franz Ringel u.a. gehören, tritt<br />
WB in mehreren Städten im Rahmen von Happenings auf („Hunger : Biafra“, „Persepolis :<br />
Zelteln“, u. a.)<br />
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1970 erhält WB den Theodor-Czokor-Preis. Die Vergabe des Peter-Rosegger-<br />
Literaturpreises an WB polarisiert das damalige steirische Establishment, dessen rechter<br />
Rand den Namensgeber des Preises durch die Jury-Entscheidung verunglimpft sieht. Die<br />
Debatte schaukelt sich zeitweilig zum regelrechten „Kulturkampf“ hoch, der Preis wird in<br />
der Folge umbenannt.<br />
Auf Einladung des DAAD kommt WB als Stipendiat nach Berlin, in der Folge arbeitet er als<br />
TV-Regisseur in München und Stuttgart („Die Edegger-Familie“), daneben entstehen<br />
die Stücke „Film und Frau“ und „Silvester oder Das Massaker im Hotel Sacher“, dessen<br />
Premiere im Wiener Volkstheater geteilte Reaktionen seitens Publikum und Kritik<br />
hervorruft.<br />
Am 30.12.1970 heiratet WB Sylvia Brodner, am 10.10.1971 kommt sein einziger Sohn Jack<br />
Donald zur Welt, im Oktober 1972 wird die Ehe geschieden.<br />
1973 inszeniert er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg „Wechselstrom /<br />
Gleichstrom“ von Heathcote Williams.<br />
In Begleitung von Gerhard Roth unternimmt WB eine USA-Reise, bis 1976 folgen noch vier<br />
weitere USA-Aufenthalte sowie Reisen nach Mexiko, Jamaika und nach Indien.<br />
Zwischenzeitlich arbeitet er als Kolumnist für die Kronenzeitung („Wenn Sie mich<br />
fragen“ 1973/74 und 1976/77)<br />
1975 kommt der Kinofilm „Change“ (Regie: Bernd Fischerauer) heraus, für den trivialen<br />
Erotikfilm „Es war nicht die Nachtigall...“ schreibt WB das Drehbuch.<br />
1976 wird „Magnetküsse“ am Akademietheater uraufgeführt (Regie: Fritz Zecha).<br />
1977 schreibt WB das Drehbuch „Häuptling der Alpen“, in Graz inszeniert er Gerhard Roths<br />
Theaterstück „Sehnsucht“.<br />
Weitere Regiearbeiten folgen: in Graz für Molières „Der Geizige“ (1978) und in Stuttgart<br />
für Italo Svevos „Ein Ehemann“ (1979), ein Jahr darauf bringt WB sein Stück „Memory<br />
Hotel“ im Grazer Schauspielhaus zur Uraufführung.<br />
Im Frühjahr 1979 arbeitet WB an der englischsprachigen Erstaufführung von<br />
„Magnetküsse“ im Magic Theater in San Francisco mit. Dieses Theater, an dem der<br />
Bauer-Förderer Martin Esslin als dramaturgischer Berater engagiert war, wird in den<br />
darauffolgenden Jahren zum Angelpunkt der Bauer-Rezeption in den USA.<br />
1979 lindert der Österreichische Würdigungspreis für Literatur WBs mittlerweile akut<br />
gewordene Geldsorgen. 1980 reist WB nach Singapore, wo er drei Nächte im Raffles<br />
Hotel, dem Schauplatz seines Stückes „Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen<br />
wir?“ übernachtet.<br />
Zwischen 1980 und 1983 hält sich WB immer wieder bei Gerhard Roth in St. Ulrich in<br />
Greith in der Südsteiermark auf. In dieser Zeit schreibt er die Stücke „Woher kommen wir?“<br />
(UA in Bonn 1981), „Das kurze Leben der Schneewolken“ (UA in Stuttgart 1983) und „Ein<br />
fröhlicher Morgen beim Friseur“ (UA in Graz in der Regie WBs), das Drehbuch für den<br />
Piloten zur TV-Serie „In Zeiten wie diesen“ und die in „Das Herz“ versammelten Gedichte.<br />
1981 wechselt WB zum Wiener Thomas Sessler Bühnenverlag. Seine Schauspiele seit<br />
„Magnetküsse“ stellen aufgrund ihrer unkonventionellen Handlungs-, Raum- und<br />
Zeitstrukturen und der Thematisierung komplexer existentieller und philosophischer<br />
Fragestellungen weite Teile der Kritik und des Publikums vor gröbere Verstehensprobleme;<br />
Wiederaufnahmen dieser Stücke durch deutschsprachige Theater bleiben in der Regel aus.<br />
Erfolge feiert WB dagegen zunehmend auf fremdsprachigen Bühnen. Allein „Magic<br />
Afternoon“ wird in 15 Ländern außerhalb des deutschen Sprachraums inszeniert,<br />
u.a. in Israel, in den USA, in Mexiko, in Japan und Korea.<br />
In den darauffolgenden Jahren unternimmt WB zwei- bis dreimal jährlich Auslandsreisen,<br />
häufig in Zusammenhang mit fremdsprachigen Inszenierungen seiner Stücke.<br />
1983 führt WB Regie bei den Dreharbeiten von „In Zeiten wie diesen“, aus der Produktion<br />
der Serie steigt er jedoch infolge von Auffassungsunterschieden mit den ORF-<br />
Verantwortlichen aus.<br />
Am 19.10.1983 heiratet er Heidi Schrunner aus Weißkrichen in der Obersteiermark, die er<br />
zwei Jahre zuvor kennen gelernt hat. Sohn Jack, der bei WBs Eltern aufgewachsen ist, zieht<br />
in die Wohnung des Vaters. Gunter Falk stirbt am Vorabend vor Weihnachten.<br />
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1984 produzieren WB und Jörg Schlick den Experimentalfilm „Die Kunst von A bis Z“, der<br />
im Grazer Annenhofkino gezeigt wird. Im Rahmen des „steirischen herbstes“ inszeniert WB<br />
G. M. Hofmanns Stück „Blasius“.<br />
1985 präsentiert WB, dessen Leidenschaft für das Zeichnen und Malen nie abgebrochen<br />
war, in der Grazer Galerie Bleich-Rossi erstmals bildnerische Arbeiten im Rahmen einer<br />
größeren Ausstellung, an der sich seine Freunde Albert Oehlen, Martin Kippenberger und<br />
Jörg Schlick beteiligen. Diese Künstlerformation bildet auch den Kern der Lord-Jim-Loge,<br />
eine Art konzeptioneller „Kunst-Mafia“.<br />
1986 wird das Kurzdrama „Ein schrecklicher Traum“ im Berliner Literaturhaus uraufgeführt.<br />
1987 führt WB Regie bei der Uraufführung von „Herr Faust spielt Roulette“ am Wiener<br />
Akademietheater.<br />
1990 stellt WB eine mit „Zahlnensistemowitz“ betitelte Bildserie mit übermalten<br />
authentischen Roulettepermanenzen im Forum Stadtpark aus. Für die Kleine Zeitung<br />
kommentiert er die Fußball-WM in Italien in der Kolumne „Allein gegen die Wuchtl“.<br />
1991 stirbt Joe Berger.<br />
Im Forum Stadtpark findet ein internationales WB-Symposion statt; der Dichter wird mit<br />
dem Ehrenzeichen der Stadt Graz und der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt<br />
Wien ausgezeichnet. Hans Gratzer inszeniert im Wiener Schauspielhaus „Ach, armer<br />
Orpheus!“, im Grazer Schauspielhaus führt WB selbst Regie bei „Das Lächeln des Brian<br />
DePalma“. WB arbeitet am Katalog zur steirischen Landesausstellung zum Thema „Sport –<br />
Sinn und Wahn“ mit.<br />
1992 ist WB erstmals Vortragender an der Wiener Schule für Dichtung, wo er bis 2001<br />
kontinuierlich Schreibklassen betreut.<br />
1993 gibt es drei Uraufführungen: „Die Kantine“ (Schauspielhaus Graz, Regie: Karl Paryla),<br />
„Insalata Mista“ (Ohio Theater, New York, Regie: Kurt Palm) sowie die Oper „Café Museum<br />
– Die Erleuchtung“ von Kurt Schwertsik, für die WB das Libretto schreibt.<br />
Im Frühjahr verbringt WB auf Einladung der „La-Napoule-Foundation“ zwei Monate in<br />
Südfrankreich. WB hält sich von jetzt an regelmäßig in Mönchegg (St. Wolfgang bei<br />
Obdach) auf, wo er ein Haus, das der Familie seiner Frau gehört, zur „Schreibklause“ hat.<br />
1994 erhält WB den Großen Österreichischen Staatspreis. Im Rahmen des „steirischen<br />
herbstes“ inszeniert er „Das Fieber“ von Wallace Shawn im Kulturzentrum bei den<br />
Minoriten. 1995 dreht Thomas Roth das Filmporträt „Wolfgang Bauer – stets ein Fremder in<br />
mir“. 1996 wird unter der Regie von Stefan Bachmann „Skizzenbuch“ im Wiener<br />
Schauspielhaus uraufgeführt; im Grazer Schauspielhaus inszeniert Karl Paryla die<br />
Uraufführung von „Die Menschenfabrik“. Im Juni nimmt WB am internationalen Poesie-<br />
Festival in Medellín teil. 1997 stirbt Martin Kippenberger.<br />
1998 schreibt WB abermals eine Fußballkolumne für die Kleine Zeitung („Pariser<br />
Schneckerln“), im November ist er Gast an verschiedenen Universitäten in Korea.<br />
2001 wird im Wiener Rabenhoftheater „Café Tamagotchi“ uraufgeführt (Regie: Georg<br />
Staudacher). WB unterzieht sich seiner ersten Herzoperation. Im Jänner 2002 erwirbt die<br />
Handschriftensammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek das literarische Archiv von<br />
WB. Im Herbst ziehen Heidi und WB in eine angemietete Dachwohnung am Grazer<br />
Opernring 2. WB wird mehrmals am Herzen operiert.<br />
Ein gemeinsamer Ägyptenaufenthalt mit seiner Frau im März 2004 ist WBs letzte größere<br />
Urlaubsreise. Im selben Jahr erhält er den („neuen“) Peter-Rosegger-Literaturpreis des<br />
Landes Steiermark; das Stück „Foyer“ wird im Rahmen des „steirischen herbstes“<br />
uraufgeführt. Mit der „Operelle“ „Das gestohlene Herz“ von Jury Everhartz, für die WB das<br />
Libretto verfasst, kommt dessen letzter dramatischer Text am 31.10. 2004 im Tiroler<br />
Landestheater zur Uraufführung.<br />
WB stirbt am 26.8.2005 in Graz infolge seines Herzleidens. Er wird am 2.9. in einem<br />
Ehrengrab der Stadt Graz beigesetzt, die Grabrede hält Gerhard Roth.<br />
WBs Werk liegt in einer neunbändigen Ausgabe im Literaturverlag Droschl vor.<br />
Literatur über WB: WB. Droschl 1994 (= Dossier. 7.); Bauerplay. Ein Buch für WB.<br />
Droschl 2001.<br />
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