Wald und Wild - Lutz Möller Jagd
Wald und Wild - Lutz Möller Jagd
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Gängige Missverständnisse der Natur- <strong>und</strong><br />
Umweltschutzbewegung in Bayern<br />
Evolution = Statik – aber in<br />
Wirklichkeit ist die Evolution<br />
enorm dynamisch<br />
Tropen ≠ Gemäßigte Zone<br />
Von zahlreichen konzeptuellen Fehlern der Artenschutzbewegung will ich nur einige herausgreifen:<br />
Wer die Evolution für statisch hält, hat einiges missverstanden. ZB dass die Anpassung der Baumarten an<br />
die momentane Erwärmung in unseren Tagen schon läuft. Von Abermilliarden Samen, die im <strong>Wald</strong>boden<br />
versuchen, einen Platz an der Sonne zu ergattern, werden diejenigen, die es wärmer mögen <strong>und</strong><br />
verkraften, leichter empor kommen. Schon in der kommenden Generation wird der Genpool der<br />
Pflanzenarten anders aussehen als noch vor 20 Jahren.<br />
Auch muss verstanden werden, dass die Sorge der ersten Alarmschläger in Rio 1992 nicht den wenigen<br />
Arten in Europa galt. Sie sorgten sich um die artenreicheren Gegenden der Tropen <strong>und</strong> Subtropen. Ein<br />
Beispiel mag genügen: An einem einzigen Baum im Amazonas kommen mehr Ameisenarten vor als in ganz<br />
England.<br />
In diesen Gegenden spielt die Musik, nicht bei uns hier. Wären wir wirklich am Artenschutz interessiert,<br />
müssten wir uns dort engagieren, wo man mit unseren Naturschutzgeldern wirklich noch was erreichen<br />
kann. Wo es zahllose Endemiten gibt <strong>und</strong> nicht wie bei uns zahllose Arten, die über den ganzen<br />
Doppelkontinent verbreitet sind. In unserem Fall wird es in der Mehrzahl der Fälle immer lokale<br />
Extinktionen geben, keine globalen.<br />
Die Befürchtung, dass die moderne Forstwirtschaft den Artenreichtum in Deutschland gefährden könnte,<br />
beruht ausschließlich auf völlig unf<strong>und</strong>ierten Spekulationen.<br />
Wenn man natürlich bei jeder Art, deren Häufigkeit lokal zurückgeht gleich den Ausnahmezustand erklärt,<br />
gibt es viel zu lamentieren. Insbesondere, wenn man über Zunahmen von Arten oder Populationen nicht<br />
spricht bzw sie sogar ausdrücklich als gefährlich für die restliche Biosphäre ablehnt. Neophyten <strong>und</strong><br />
Neozooen sind bekanntlich ganz gefährliche Wesen, die in unserem aufgeräumten Deutschland nichts<br />
verloren haben.<br />
Die Geisteshaltung hinter sochen Einstellungen möchte ich hier nicht weiter besprechen.<br />
Nachweislich ausgestorben sind kaum Arten in Europa – von den Säugern in geschichtlicher Zeit nur der<br />
Auerochse <strong>und</strong> der lebt in Abermillionen Individuen in unseren Hausrindern weltweit weiter. Es gibt auch<br />
nur einen Vogel, den flugunfähigen Riesenalk. Mehr darüber gleich.<br />
Jetzt zur Rolle der Forstpartie im bayerischen Naturschutz:<br />
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