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Prosit Neujahr! Prosit Neujahr! - madergrafisch

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Dahoam ist’s koans.“<br />

Erst die Arbeit …<br />

… und dann das Vergnügen. Dieses<br />

Sprich wort hatte speziell im Bauern -<br />

stand seine Berechtigung. Die körperlich<br />

anstrengenden und oft monotonen Tätig -<br />

keiten der Jungbäuerinnen und Jung -<br />

bauern verlangten auch einen Ausgleich<br />

in der spärlichen Freizeit. Neben Sport<br />

und Weiterbildung war damals wie heute<br />

das Volkstanzen eine beliebte Freizeit -<br />

beschäftigung. Dabei stand natürlich<br />

nicht nur die Brauchtumspflege im<br />

Vorder grund. Die getrennt geführten<br />

Mädchen- und Burschenfachgruppen<br />

hatten dabei die Möglichkeit zum gegenseitigen<br />

Kennenlernen. So gesehen fanden<br />

sich beim Volkstanzen oft jene<br />

Paare, die später einen bäuerlichen<br />

Betrieb übernahmen.<br />

Das Volkstanzen war aber keineswegs<br />

eine reine „Partnervermittlung“, sondern<br />

eine Gemeinschaftsveranstaltung, die<br />

das gute Zusammenleben im Ort sichern<br />

sollte.<br />

Resümee<br />

Wir sind bei der letzten Ausgabe der<br />

LANDJUGEND im Jahr 2009 angelangt.<br />

Mit dem Jahr geht auch unsere Artikel -<br />

reihe zur Geschichte der Landjugend<br />

Oberösterreich zu Ende. In den letzten<br />

fünf Ausgaben konnten wir einen kleinen<br />

Einblick in die Freuden, Sorgen, Hoffnun -<br />

gen und Gefahren der 50er, 60er und<br />

70er Jahre geben. Interessant ist speziell<br />

der Vergleich mit dem heutigen<br />

Landjugendalltag. Nicht nur landwirtschaftliche<br />

Geräte haben sich im Laufe<br />

dieser Zeit radikal verändert, sondern vor<br />

allem soziale Strukturen. Nach Ge -<br />

schlech tern getrennte Fachgruppen<br />

wären heute nur mehr schwer vorstellbar,<br />

und auch die typischen Rollenbilder<br />

der Vergangenheit sind längst überholt.<br />

Ein Beweis dafür ist beispielsweise die<br />

Niederösterreicherin Margareta Heigl, die<br />

Österreich bei der Weltmeisterschaft im<br />

Pflügen 2010 in Neuseeland vertreten<br />

wird. Ein zweites Beispiel ist oberösterreichs<br />

Kochwettbewerb „Mit’n Pfandl<br />

durch’s Landl“, der im Jahr 2010<br />

Burschen und Mädchen gleichermaßen<br />

fordern wird.<br />

V O L L I M L E B E N<br />

Landjugend zwischen<br />

Tradition und Veränderung<br />

Doch trotz all dieser Veränderungen ist<br />

es auch immer wieder schön zu sehen,<br />

dass die Kernaufgaben der 4H-Klubs und<br />

des späteren Jugendwerks noch immer<br />

Platz im Programm der Landjugend<br />

Oberösterreich finden. Die Fachbewerbe<br />

Pflügen, Sensenmähen, Forstwirtschaft<br />

und Reden sind populär wie selten zuvor.<br />

Die Ergänzung dieser Wettkämpfe durch<br />

Teambewerbe wie 4er-Cup oder Agrarund<br />

Genussolympiade ist bestimmt ganz<br />

im Sinne der Gründungsmitglieder. Im -<br />

mer hin steht in diesen Bewer ben der<br />

Leitsatz der 4H-Klubs „Lerne durch Tun“<br />

im Vordergrund.<br />

Natürlich kommt auch der Brauchtums -<br />

pflege nach wie vor ein wesentlicher Teil<br />

der Landjugendarbeit zugute. Volkstänze<br />

und Plattler wurden hier und dort modernisiert,<br />

und mit Elementen der Popkultur<br />

kombiniert. Damals wurde eine solche<br />

Vorgehensweise zwar verurteilt, doch an<br />

unseren Eltern und Großeltern können<br />

wir sehen, dass ein solches zeitgemäßes<br />

Ausleben von Volkskultur ein Gewinn für<br />

Jung und Alt sein kann.<br />

Die Geschichte der Landjugend Ober -<br />

öster reich zeigt eindrucksvoll, was der<br />

Jugend des ländlichen Raumes wichtig<br />

ist: Erhaltenswertes zu erhalten, sich<br />

auf die Gemeinschaft und unsere Um -<br />

welt zu besinnen, und dabei stets mit der<br />

Zeit zu gehen. Wie Thomas Morus bereits<br />

im 15. Jahrhundert wusste:<br />

„Tradition ist nicht das Halten der Asche,<br />

sondern das Weitergeben der Flamme.“<br />

(lafl)<br />

www.ooelandjugend.at 9

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