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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing

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Bemerkenswert waren Verbindungen mit<br />

PE1NHO und ON7UC, die beide nur 1 W<br />

Sendeleistung verwendeten und immerhin<br />

S 6 am S-Meter des FT 650 erzeugten.<br />

Entscheidend ist natürlich nicht die Sendeleistung,<br />

sondern die Strahlungsleistung,<br />

die bei diesen Stationen je nach Antennenanlage<br />

knapp unter 10 W gelegen haben<br />

dürfte.<br />

■ Betriebstechnik<br />

Erfreulich war, wie viele Stationen verstanden<br />

hatten, daß es uns auf möglichst kurze<br />

Verbindungen ankam. So wurde weitgehend<br />

auf den Austausch des Locators verzichtet,<br />

der sonst <strong>für</strong> die meisten obligatorisch<br />

zu sein scheint. In Fällen, in denen<br />

JY7SIX das Band absuchte, wurden typischerweise<br />

wieder Stationen mit sehr langen<br />

CQ-Rufen beobachtet. Meistens war<br />

dabei der „Skip“ am Ende des CQ-Rufs<br />

schon vorbei! Einmal das CQ und zweimal<br />

das Rufzeichen wäre besser gewesen.<br />

Daß wir längere Zeit auf der Anruffrequenz<br />

50,110 MHz verweilten, hat zu einigen Beschwerden<br />

und sogar absichtlichen Störungen<br />

geführt. Die angekündigte Expeditionsfrequenz<br />

von 50,117 MHz ließ sich<br />

aber wegen der Video-QRM-Situation einfach<br />

nicht einhalten.<br />

Ein wichtiger Hinweis <strong>für</strong> künftige Expeditionen:<br />

Die Vorausangabe einer festen<br />

Arbeitsfrequenz einer 50-MHz-Expedition<br />

ist wegen der Video-QRM-Situation nicht<br />

möglich. Außerdem sollte stets dieselbe<br />

Frequenz <strong>für</strong> CW und SSB verwendet<br />

werden.<br />

Zumindest das USA-QSO wäre auf einer<br />

anderen als der internationalen Anruffrequenz<br />

nicht zustandegekommen. Auf<br />

dieser Frequenz lassen viele DXer ihren<br />

Empfänger ununterbrochen im Hintergrund<br />

durchlaufen.<br />

■ Die großen Öffnungen<br />

Wie man an dem im Bild unten rechts gezeigten<br />

Aktivitätsprogramm sieht, können<br />

die Bedingungen sporadischer kaum sein.<br />

An einem einzigen Tag wurde etwa ein<br />

Drittel aller QSOs der vierwöchigen Expedition<br />

erreicht! Am 9.6., an dem es zu dem<br />

USA-QSO kam und außerdem 109 DLs erreicht<br />

wurden, herrschten in Mitteleuropa<br />

nicht bessere 50-MHz-Bedingungen als an<br />

den anderen Tagen. <strong>Das</strong> läßt sich anhand<br />

Der Ausbreitungsweg<br />

bei E s-MS-Verbindungen<br />

der Packet-Radio-DX-Cluster-Eingaben<br />

heutzutage leicht feststellen.<br />

Der Tag begann um 0420 UTC mit Video-<br />

QRM aus dem Osten. Trotz aller Bemühungen<br />

wurde wieder kein Japaner gehört.<br />

Bald kamen die Rumänen und Italiener<br />

zum Zuge und um 0657 UTC PB0ALN,<br />

gefolgt von DL2NO als ersten Doppelhop-<br />

QSOs. Zwei Tage vor seiner Abreise nach<br />

Jordanien konnte endlich auch DL7AV<br />

sein QSO verbuchen. Um Mitternacht<br />

(2100 UTC) waren 434 QSOs im Log. Die<br />

Operateure vergaßen das Essen. Erst am<br />

Abend, als die Anrufe weniger wurden,<br />

ließen sie sich vom Zimmerservice ein paar<br />

Steaks bringen.<br />

Die weiteren Bandöffnungen waren weniger<br />

spektakulär. Der 17.6., an dem immerhin<br />

120 neue Rufzeichen ins Log gelangten,<br />

wurde von DL7AV allein bewältigt.<br />

An diesem Tag herrschten hervorragende<br />

Ost-West-Ausbreitungsbedingungen. Aus<br />

dem Westen waren mehrere portugiesische<br />

Stationen zu hören, aus dem Osten Kuwait<br />

mit S 9. 9K2ZR konnte im QSO mit Portugal<br />

über 5300 km beobachtet werden.<br />

Eine Verbindung mit PY5CC, der auf 28<br />

MHz S 9 ++ erreichte, kam leider nicht<br />

zustande. <strong>Das</strong> wäre eine Entfernung von<br />

11 000 km gewesen!<br />

■ USA über vier Hops<br />

Die weiteste Verbindung am 9.6. tagsüber<br />

war 5T5JC über 5004 km – wahrscheinlich<br />

über zwei Ionosphärensprünge mit<br />

Tropo-Verlängerung, bei der Lage von<br />

5T5JC mitten in der Sahara leicht vorstellbar.<br />

Erst nach Mitternacht kam es zur<br />

Sensation.<br />

Als Nick und Jeff, G3KOX und GJ4ICD,<br />

schon träge auf der Couch lagen und über<br />

den erfolgreichen Tag sprachen, aber die<br />

Morsetaste im Hintergrund auf 50,110<br />

weiter CQ rief, hörten sie auf einmal einen<br />

sehr leisen Anrufer. Daß es sich um ein<br />

amerikanisches Rufzeichen handelte, war<br />

sofort klar, aber es brauchte zwei volle Minuten,<br />

bis das Rufzeichen vollständig identifiziert<br />

war: WD4KPD in North Carolina,<br />

Entfernung 9775 km.<br />

<strong>Das</strong> Aktivitätsdiagramm<br />

–<br />

sporadischer<br />

geht’s kaum!<br />

Helle Balken –<br />

Doppel-QSOs<br />

Amateurfunk<br />

WD4KPD war übrigens zu dieser Zeit das<br />

einzige Signal auf dem Band. Versuche<br />

von Geoff, weitere USA-Stationen telefonisch<br />

zu alarmieren, führten zu keinem<br />

Erfolg. Lediglich ein Holländer und ein<br />

Belgier gelangten einige Minuten später<br />

noch ins Logbuch. WD4KPD verwendete<br />

1 kW Strahlungsleistung bei 9 m Antennenhöhe,<br />

<strong>für</strong> amerikanische Verhältnisse nichts<br />

Herausragendes. Es gibt dort EME-fähige<br />

Stationen, die legal 50 kW Strahlungsleistung<br />

verwenden. Zur Zeit des QSOs<br />

waren an der amerikanischen Ostküste<br />

europäisches Video-QRM sowie Zweisprung-Signale<br />

von den Azoren zu hören.<br />

■ Königlicher Besuch<br />

Es wurde uns versichert, daß König Hussein,<br />

JY1, die Station besucht hätte, wenn<br />

er nicht durch einen Staatsbesuch in den<br />

USA verhindert gewesen wäre. So kam es<br />

am 6.6. „nur“ zu einem offiziellen Besuch<br />

des Prinzen Raad, JY2RZ. Seinen Worten<br />

während des Begrüßungskaffees im Raum<br />

1533 des Hotels braucht nichts hinzugefügt<br />

zu werden:<br />

„Wir sind sehr glücklich, Sie hier in Jordanien<br />

begrüßen zu können, daß Sie bei uns<br />

sind und uns Ihre technische Kompetenz<br />

vermitteln. Danke <strong>für</strong> Ihr Kommen, <strong>für</strong> uns<br />

ist es eine große Ehre; im Namen Seiner<br />

Majestät freue ich mich, Sie kennenzulernen.“<br />

■ Endergebnis:<br />

1850 QSOs und 170 DLs<br />

<strong>Das</strong> Endergebnis übertraf alle Erwartungen:<br />

1850 QSOs, 1250 verschiedene Rufzeichen,<br />

49 Länder, 170 DLs. In der Tabelle auf Seite<br />

126 sind die erreichten QSOs nach Ländern<br />

sortiert dargestellt.<br />

Damit hat jeder sechste Besitzer einer deutschen<br />

Sonderlizenz JY7SIX erreicht! Beachtlich<br />

war der hohe Anteil deutscher Rufzeichen<br />

mit dreistelligem Suffix. Während<br />

sich die DX-Aktivität der ersten Sonderlizenz,<br />

an der Ostdeutschland noch nicht beteiligt<br />

war, fast unter „Oldtimern“ abspielte,<br />

wurden im Log von JY7SIX immerhin 77<br />

dreistellige deutsche Suffixe festgestellt!<br />

FA 2/95 • 127

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