180 FA 2/95 SCHWARZ CYAN MAGENTA GELB Amateurfunktechnik CW-Trainer mit EMR HENRY ARNDT – DL6ZLG Sie suchen einen kleinen, handlichen CW-Trainer, den man überall mitnehmen kann? Dann ist die nachfolgende Bauanleitung genau das Richtige <strong>für</strong> Sie. Eine Zeichenausgabe auf einem LC-Display erlaubt eine Kontrolle der verwendeten und ausgegebenen Buchstaben- und Zahlenkodes. Dem an Tempo Interessierten gestattet das Gerät eine Geschwindigkeit bis zu 280 ZpM. ■ Der CW-Trainer Obwohl eine der ältesten Betriebsarten, so hat die Telegrafie auch heute nicht seinen Reiz verloren. Damals wie heute ist wohl aber der schwerste Teil der des Erlernens. Die Teilnahme in einer Übungsgruppe ist sehr von Vorteil, aber das Trainieren zu Hause ist unbedingter Bestandteil <strong>für</strong> den späteren Erfolg. Dazu kann man entsprechende Übungskassetten benutzen. Um die Nachteile dieser Kassetten (Kosten, dauerndes Umspulen usw.) zu umgehen, greift man heutzutage vermehrt zu guten <strong>Computer</strong>programmen. Wer aber noch keinen Rechner besitzt oder auch unterwegs üben möchte, dem geben entsprechend entwickelte Kleingeräte Unterstützung, die allerdings auch ihren Preis haben. Auf der Basis eines in der Ex-DDR verwendeten Morsekurses wurde dieser CW- Trainer entwickelt, wobei ich noch ein paar Erfahrungen als Tastfunkausbilder mit habe einfließen lassen. Da man mit den heutigen Mikrorechner-ICs schon Bild 1: Stromlaufplan des CW-Trainers 180 • FA 2/95 eine Menge machen kann, sollten nicht nur die einfache Wiedergabe gespeicherter Informationen erfolgen, sondern noch zusätzlich ein paar Optionen, sprich Komfort, möglich sein. Zudem sollte dieses Gerät einfach in der Bedienung, relativ preiswert sein und noch eine alphanumerische Anzeige besitzen. Unabhängigkeit von anderen Geräten (außer der Stromversorgung) versteht sich von selbst. Folgende Leistungsmerkmale hatte ich bei der Entwicklung des CW-Trainers vor Augen: – Die Buchstaben A–Z ohne Umlaute (Ä, Ö, Ü), die Ziffern 0–9 und die Betriebsabkürzungen AR, BK, KN, BT, CL; unterteilt in acht Lektionen, – weitere Übungslektionen zu ähnlich klingenden Zeichen wie: S-H, B-D, B-6, H-5, U-V, V und 4, – eine Lektion nur Klartext (kleiner als 32 Zeichen pro Text), – als Optionen sollen zur Verfügung stehen: gespeicherte Zeichen, Zufallsgenerierung, Klartextwort, – variable Geschwindigkeit von 10 ZpM bis 280 ZpM (ZpM= Zeichen pro Minute), – LC-Anzeige mit 2 × 16 Zeichen, – Lautsprecheranschluß (bzw. Walkmankopfhörer), – Stromversorgung 7 bis 15 V, max. 50 mA, über Cinchbuchse. ■ <strong>Das</strong> Herzstück: der Mikrocontroller Mit diesen Anforderungen kommt man am besten unter Verwendung eines Mikrocontrollers zurecht. Da es heutzutage fast von jedem IC-Hersteller entsprechende µCs gibt, fällt die Auswahl nicht immer einfach. Da es aber wiederum nicht leicht ist, diese auch zu beschaffen, wird das Assortiment stark eingeschränkt. Da Prozessoren der 8051-Familie von Intel in Europa weit verbreitet und auch preiswert zu bekommen sind (auf der Interradio in Hannover gleich stangenweise verramscht), entschied ich mich <strong>für</strong> die ROM-lose Variante des 8051, den 80C31. Er ist <strong>für</strong> unter 6 DM bei größeren <strong>Elektronik</strong>versendern zu haben. Falls die NMOS-Variante 8031 benutzt wird, macht sich durch die höhere Stromaufnahme ein Kühlblech bei U7 erforderlich. Der 8051 selbst besitzt noch ein internes ROM und wird nur <strong>für</strong> große Stückzahlen gefertigt. Durch den EA-Eingang wird ein eventuelles, internes ROM des µC abgeschaltet, so daß auch der 8051 (80C51 ist die CMOS-Variante) theoretisch verwendet werden kann. Wie bei Intel-Entwicklungen üblich, sind nachfolgende Generationen aufwärtskom-
Bild 2: Leitungsführung der Platine Bild 3: Bestückungsplan der Leiterplatte (graue Linien = Drahtbrücken) Stückliste C1 22 µF C2,C3 25 pF C4 2,2 µF, ungepolt, 7,5 mm RM C5,C6, C7, C8,C17 0,1 µF C9 100 µF C10 100 µF/25V C12,C13 47 µF C14 10 µF C15 47 nF C16 10 nF D1 1N4148 D2 1N4001 F10 Sicherung 1 A J3 Stereoklinkenbuchse JP1 LC-Anzeige, 2 × 16 Zeichen JP2 Cinchbuchse K1 5V-Reedrelais P1 Potentiometer 1MΩ P2 Potentiometer 10kΩ VT1 BC239 R2 1 MΩ R3 47 kΩ R4 39 kΩ R6 4,7 kΩ R9 33 kΩ R10 47 Ω SCHWARZ CYAN MAGENTA GELB FA 2/95 181 Amateurfunktechnik R12 10kΩ R13 10 Ω R18 6 kΩ RN1 R-Netzwerk 4 × 4,7 kΩ S1,S2 Schiebeschalter 1 × UM S3,S4,S5 Taster U1 27512 U2 74HC573 U3 LM 386 U4 4011 U5 4538 U6 80C31 U7 LM 7805 U8 4013 EQ1 Quarz 10 MHz FA 2/95 • 181