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Offener Brief an den Oberbürgermeister und die Fraktionen des ...

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<strong>Offener</strong> <strong>Brief</strong><br />

An <strong>den</strong> <strong>Oberbürgermeister</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Fraktionen</strong> <strong>des</strong> Gemeinderats<br />

der Stadt Bietigheim-Bissingen<br />

Stadtwerke Bietigheim-Bissingen GmbH - Gaspreise<br />

Sehr geehrter Herr <strong>Oberbürgermeister</strong> Kessing,<br />

Sehr geehrter Herr Geiger (Fraktionsvorsitzender der CDU),<br />

Sehr geehrter Herr Müller (Fraktionsvorsitzender der SPD),<br />

Sehr geehrter Herr Merkle (Fraktionsvorsitzender der FWV),<br />

Sehr geehrte Frau Theurer (Fraktionsvorsitzende der GAL),<br />

Sehr geehrte Frau Natusch (Fraktionsvorsitzende der FDP),<br />

21. November 2008<br />

<strong>die</strong> Stadtwerke, deren Eigentümer <strong>die</strong> Stadt ist, haben <strong>den</strong> letztmöglichen Zeitpunkt<br />

genutzt, um <strong>die</strong> Energiepreise zum 01.01.2009 zu erhöhen. Nach <strong>den</strong> Informationen der<br />

Stadtwerke wird sich damit der Arbeitspreis für Gas bei einer Abnahme ab 3503 kWh/<br />

Jahr um ca. 15 Prozent erhöhen.<br />

Die Begründung der SW-BB, dass sich <strong>die</strong> Bezugskosten für Erdgas beträchtlich<br />

erhöhen wer<strong>den</strong>, ist - berücksichtigt m<strong>an</strong> <strong>die</strong> fallen<strong>den</strong> Preise für Rohöl um ca. 50 % in<br />

<strong>den</strong> letzten Monaten -, für <strong>die</strong> Gaskun<strong>den</strong> weder nachvollziehbar noch akzeptabel.<br />

Das Argument, dass der Gaspreis <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rohölpreis gekoppelt ist, wurde in der<br />

Verg<strong>an</strong>genheit immer zur Begründung von Gaspreiserhöhungen missbraucht <strong>und</strong> muss<br />

<strong>des</strong>halb logischerweise auch gelten, wenn <strong>die</strong> Preise fallen.<br />

Es ist uns sehr wohl bek<strong>an</strong>nt, dass <strong>die</strong> Einkaufspreise für Gas mit einer gewissen<br />

Verzögerung auf <strong>die</strong> Veränderungen der Rohölpreise reagieren. Legt m<strong>an</strong> eine<br />

6-Monatsfrist zu Gr<strong>und</strong>e, müssten <strong>die</strong> SW-BB ihre Preise daher spätestens ab<br />

1. J<strong>an</strong>uar 2009 wieder g<strong>an</strong>z beträchtlich senken. Oder <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Preiserhöhung der<br />

Sicherung überhöhter Gewinnabführungen der Stadtwerke <strong>an</strong> <strong>die</strong> städtische Holding<br />

zur weiteren zweckfrem<strong>den</strong> Verwendung?<br />

Noch im Juni hatte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Herr Kübler, argumentiert:<br />

"Schon seit Herbst 2007 habe m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Energiebörse EEX Gas<br />

eingekauft <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser direkte Einkauf am H<strong>an</strong>delspunkt habe Vorteile<br />

für <strong>die</strong> Verbraucher. Zusatzkosten für Zwischenhändler entfallen,<br />

zudem lassen sich flexible Gasmengen für einen exakt definieren<br />

Zeitraum zum Festpreis einkaufen.“<br />

-2-


-Seite 2 - <strong>Offener</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>den</strong> <strong>Oberbürgermeister</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Fraktionen</strong> <strong>des</strong> Gemeinderates von Bietigheim-Bissingen vom 21.11.2008<br />

Allein aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> hätten <strong>die</strong> Gaspreise schon im April 2008 gesenkt wer<strong>den</strong><br />

müssen, weil damit <strong>die</strong> einseitige Koppelung <strong>an</strong> <strong>den</strong> Rohölpreis nicht mehr relev<strong>an</strong>t<br />

war.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der sinken<strong>den</strong> Rohölpreise haben jetzt einige Gasversorger eine für <strong>den</strong><br />

Verbraucher erfreuliche Entscheidung getroffen: sie senken <strong>die</strong> Gaspreise!<br />

So senken <strong>die</strong> Stadtwerke Ludwigsburg beispielsweise <strong>den</strong> Tarif für einen<br />

Jahresverbrauch von 20.000 kWh von brutto 7,41 cent/kWh auf 6,58 cent/ kWh<br />

(SW-BB im Vergleich: 7,38 cent/kWh). Das entspricht einer Reduzierung von über<br />

11 Prozent. Die Gasverbraucher in Bietigheim-Bissingen hätten daher zu Recht<br />

erwarten können, dass unsere Stadtwerke dem Beispiel <strong>an</strong>derer Versorgungsunternehmen<br />

folgen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tarife ab J<strong>an</strong>uar 2009 signifik<strong>an</strong>t senken.<br />

Das Gegenteil ist der Fall!<br />

Nach dem Energiewirtschaftsgesetz müssen Stadtwerke eine möglichst sichere <strong>und</strong><br />

preisgünstige Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität <strong>und</strong> Gas sicherstellen.<br />

Das ist gesetzliche Pflicht, <strong>die</strong> auch von kommunalen Stadtwerken zu erfüllen ist. Eine<br />

zweckfremde Geldverwendung <strong>und</strong> überhöhte Gewinne entsprechen nicht <strong>die</strong>sen<br />

gesetzlichen Vorgaben.<br />

Die Tarifgestaltung der Stadtwerke - hohen Energieverbrauch mit günstigeren Tarifen<br />

zu belohnen <strong>und</strong> niedrigen Verbrauch mit hohen zu bestrafen - ist weder sozial<br />

ausgewogen noch ökologisch sinnvoll. In Anbetracht steigender Energiekosten sind<br />

immer mehr Menschen gezwungen, Energie einzusparen. Hohe Tarife treffen<br />

<strong>die</strong>jenigen am unteren Ende der Einkommensleiter am stärksten. Es trifft also <strong>die</strong><br />

Falschen! Der Beitrag je<strong>des</strong> Einzelnen zum Umweltschutz durch Energiesparen wird<br />

durch <strong>die</strong>se Tarifgestaltung konterkariert <strong>und</strong> nicht gefördert. Energiesparen muss sich<br />

lohnen!<br />

Die Bürgerinitiative Gaspreissenkung fordert Sie als Ver<strong>an</strong>twortliche auf, darauf<br />

hinzuwirken, dass <strong>die</strong> Stadtwerke <strong>die</strong> gepl<strong>an</strong>te Preiserhöhung zum 01. J<strong>an</strong>uar 2009<br />

nicht nur rückgängig machen, sondern <strong>die</strong> Gaspreise auf Gr<strong>und</strong> der dargelegten<br />

Argumente wesentlich reduzieren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tarifgestaltung ökologisch <strong>und</strong> sozial<br />

ausgewogen gestalten<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichem Gruß<br />

für <strong>die</strong><br />

Bürgerinitiative Gaspreis-Senkung<br />

Bietigheim-Bissingen<br />

Peter Junius H<strong>an</strong>s-Peter Kreuchauf<br />

PS:<br />

Dieses Schreiben geht gleich lautend <strong>an</strong> <strong>die</strong> Redaktionen der Stuttgarter Zeitung/ Stuttgarter<br />

Nachrichten/ SWR/ Ludwigsburger Kreiszeitung/ Bietigheimer Zeitung

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