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Teuflische Begegnung - Unterwasser

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p REISE<br />

M<br />

anchmal werden die Mantas aufgrund<br />

ihrer skurrilen Kopfform<br />

Teufelsrochen genannt. Dabei haben<br />

die friedlichen Planktonfresser alles andere<br />

als teuflische Absichten. Einmal hautnah<br />

zu erleben, wie sie in perfekter Formation<br />

durch das tiefe Blau des Meeres schweben,<br />

ist der Wunsch vieler Taucher – ebenso wie<br />

der Wunsch, einmal die Magie der Malediven<br />

zu erleben. Beide Wünsche lassen sich<br />

auf einer Reise in die Inselwelt im Indischen<br />

Ozean »auf einen Schlag« realisieren.<br />

Viel Wasser, aber zu wenig Land<br />

Die Inseln der Malediven liegen alle etwa<br />

einen Meter über dem Meeresspiegel und<br />

sind daher besonders anfällig für den stetigen<br />

Anstieg des Wasserpegels der Weltmeere. Etwa<br />

ein Drittel der Bevölkerung der Maledi-<br />

ven lebt auf der Hauptinsel Male, wo sich<br />

auf knapp sechs Quadratkilometern Hochhaus<br />

an Hochhaus sowie etwa 103.000 Menschen<br />

drängen. Daher hat die Regierung der<br />

Malediven ein neues Projekt zur Landgewinnung<br />

gestartet, bei dem drei Kilometer entfernt<br />

von der Hauptstadtinsel Male eine neue<br />

Insel aufgeschüttet wird, wo einmal bis zu<br />

60.000 Menschen Platz finden sollen. Dass<br />

Projekte dieser Art nicht unter umweltgerechten<br />

Bedingungen durchgeführt werden<br />

können, ist klar – und zeigt auf, dass auch<br />

im sonnigen Inselparadies durchaus Schatten<br />

herrscht. Die Touristen aus aller Welt muss<br />

das Neubauprojekt aber nicht stören, denn<br />

für sie gibt es unzählige Resorts, die sich auf<br />

viele der insgesamt 1200 Inseln in den 26<br />

Atollen verteilen. Derzeit findet man Hotels<br />

auf etwa 90 Malediveninseln – alle mit ange-<br />

Ganz entspannt den Horizont<br />

erweitern: Auf einer Malediven-<br />

Tauchsafari kann man nicht nur<br />

unbewohnte Inseln auf Landgängen<br />

kennenlernen, sondern<br />

auch in mehreren Atollen tauchen.<br />

Und wenn man Glück hat,<br />

gibt es unter Wasser ein Manta-<br />

Rendezvous – wie zum Beispiel<br />

in der Hanifaru Bay im Baa-Atoll<br />

schlossener Tauchbasis. Will man allerdings<br />

möglichst viel von den Malediven in kurzer<br />

Zeit sehen, ist eine Tauchsafari empfehlenswert.<br />

Wir stachen mit der M/Y Black Pearl<br />

von Male aus in See und kreuzten quer durch<br />

die nordwestlich gelegenen Atolle bis ins fünf<br />

Bootsstunden entfernte Baa-Atoll.<br />

Plankton als populäre Speise<br />

Das tropische Klima auf den Malediven<br />

bringt nur von Mai bis Oktober Monsunregen<br />

aus verschiedenen Richtungen. Getaucht<br />

werden kann trotz des meistens nur<br />

kurzweiligen Regens daher ganzjährig, wobei<br />

die beste Reisezeit zwischen November<br />

und April liegt. Durch die vielen Kanäle, die<br />

sich zwischen den Atollen befinden, können<br />

ab und zu Strömungen entstehen, in denen<br />

man Großfische wie Graue Riffhaie und Ad-<br />

lerrochen beobachten kann. Auch sonst lohnt der<br />

Blick unter die Oberfläche des Indischen Ozeans:<br />

Der an manchen Stellen üppige Korallenbewuchs<br />

mit Weichkorallen in allen möglichen Farben<br />

ist überwältigend, wenn er auch nicht mehr<br />

so stark zu sein scheint wie noch vor zehn, 15<br />

Jahren. Zahlreiche Rifffische komplettieren die<br />

submarine Szenerie, und Schwärme von Blaustreifen-Schnappern,<br />

Stachelmakrelen und Fledermausfischen<br />

sind häufig gesehene Gäste in<br />

den Riffen. Ab und zu schauen auch Barrakudas,<br />

Tunfische oder Adlerrochen vorbei. Und wenn<br />

man Glück hat, geben die Malediven sogar den<br />

Blick frei auf ihren vielleicht spektakulärsten Bewohner:<br />

den Walhai. Der mit bis zu zwölf Metern<br />

Länge größte Fisch auf Erden ist zugleich<br />

auch einer der friedlichsten Bewohner der Meere,<br />

denn er ernährt sich ausschließlich von Kleinstlebewesen<br />

wie zum Beispiel Plankton.<br />

MALEDIVEN<br />

Diabolisches Date<br />

Das Plankton teilt sich der Walhai vor den<br />

Malediven friedlich mit den Mantas. Die Riesenmantas<br />

können bis zu acht Meter Spannweite<br />

erreichen und lassen sich häufig in seichten Gewässern<br />

an so genannten Putzerstationen von<br />

kleinen Fischen säubern, die ihnen die Parasiten<br />

aus der Haut picken. Auf den Malediven gibt es<br />

viele solcher »Manta Points«, an denen die Rochen<br />

regelmäßig zusammenkommen, um sich<br />

die Haut pflegen zu lassen. Die etwas kleinere<br />

Art, der Riffmanta, steht dem Verhalten des Riesenmantas<br />

in nichts nach. Jedoch wurde nur bei<br />

dieser Art beobachtet, dass sie in Gruppen von<br />

mehreren hundert Tieren zusammenkommt, um<br />

gemeinsam Plankton zu fressen.<br />

Wo diese Manta-Plätze genau sind, bleibt uns<br />

Menschen jedoch meist verborgen. Einer dieser<br />

»geheimen Plätze« aber wurde im Jahr 2008 c<br />

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