Nur für Sie lüften wir hier das Geheimnis, mit welcher ... - Unterwasser

TECHNIK
Nur für
Sie lüften wir
hier das Geheimnis,
mit welcher Ausrüstung die
-Redakteure
tauchen gehen und welches
Equipment sie Freunden
empfehlen würden.
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[Tauchausrüstung]
So taucht
I
n manchen Berufen gibt es gewisse Privilegien.
Dass der Beruf des Redakteurs für eine
Tauchzeitschrift solche beinhaltet, können
wir nicht abstreiten. Allerdings liegen diese
Vorteile nicht darin, dass wir tagein, tagaus
in der Weltgeschichte umherreisen und die
schönsten Tauchplätze besichtigen. Im Gegenteil
– Reisen in exotische Länder sind die Ausnahme.
Das eigentliche Privileg ist, dass wir
in punkto Ausrüstung (meist) zu den ersten
gehören, die das Neueste vom Neuen testen
dürfen und sogar müssen. In dieser Ausgabe
nehmen wir die Gelegenheit wahr und zeigen
Ihnen, mit welcher Ausrüstung wir am liebsten
abtauchen. Und ganz nebenbei verraten
wir, wie neue Produkte getestet werden. Die
Geschmäcker der Redaktion sind zwar grundverschieden,
spiegeln aber die Gruppen un-
»Es muss nicht immer das Neueste sein. Ein großer
Teil der Ausrüstung bewährt sich seit Jahren.«
Lars Brinkmann
serer Leserschaft wider. Es findet sich die modebewusste
Warmwasser-Taucherin genauso
wie der mischgastauchende Tiefenjunkie oder
der verwöhnte Wracktourist. So kontrovers die
Tauchvorlieben sind, so unterschiedlich sind
auch die Produkte mit denen wir auf Tauchstation
gehen: Zum einen gibt es da die Anhänger
der Trockentauch-Fraktion. Hier darf
angenommen werden, dass vor der Notwendigkeit
eher die Bequemlichkeit im Vordergrund
steht. Wieder andere weigern sich, einen
Trockentauchanzug auch nur anzusehen
und begeben sich nur in tropischen Gefilden
auf Tauchstation. Und wieder anderen ist es
egal, mit welcher Hülle sie abtauchen. Neben
der Vorliebe für ein bestimmtes Produkt ist es
aber auch der Gewohnheitsfaktor, der immer
wieder die gleiche Ausrüstung in die Tauchtasche
wandern lässt. So entstehen mitunter
»absurde« Situationen, in denen beispielsweise
mit einem Zweischlauch-Automat frei von
jeglichen Kontroll-Instrumenten ein Tief-Kalt-
Tauchgang durchgeführt wird oder aber der
Neopren-Trocki Bekanntschaft mit dem wohltemperierten
Roten Meer macht.
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[ Testverfahren ]
»Bequem zu tragen, praktisch, gut! So muss
Tauchausrüstung für mich beschaffen sein.«
Heike Gehrmann
In der Berichterstattung über die neuesten
Tauchprodukte gilt es, den persönlichen
Geschmack und die eigenen Vorlieben hinten
anzustellen. Jedes neue Ausrüstungsteil,
das den Weg in die Redaktion findet, wird
unter mehreren Aspekten ins Visier genommen.
Dabei stehen Sicherheit, Qualität und das
Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund.
Kommt ein Produkt neu auf den Markt, so
erfolgt meist erst eine »trockene« Produktvorstellung.
Danach müssen Jacket & Co. den
Praxistest über sich ergehen lassen. Das geht
mitunter über bloßes Betauchen hin aus: Auftriebs-,
Prüfbank- und letztlich auch Praxistests
durch Otto-Normal-Taucher (siehe
-Testival) fördern schnell zu Tage,
was wirklich in den Produkten steckt und
wo nicht nur die subjektiven Schwächen liegen.
Wenn Sie sich fragen, woher wir unsere
Erfahrung nehmen, um zu beurteilen, ob ein
Produkt gut ist, so lautet die Antwort: Aus der
Praxis und der Möglichkeit, eine Unzahl von
Produkten vergleichen zu können.
[ Vorurteile ]
Immer wieder gibt es Stimmen, die uns bei
den Ausrüstungs-Checks vorwerfen, dass unser
Urteil über die getesteten Produkte von den
Herstellern, die häufig auch Anzeigenkunden
sind, bestimmt wird. Darauf gibt es nur eine
Antwort: Falsch. Der Grund für die meist positiven
Bewertungen ist, dass es keine wirklich
schlechten Produkte im Tauchsegment gibt. Da
eine funktionierende Ausrüstung beim Tauchen
über Leben und Tod bestimmt, kann es
sich kein Hersteller leisten, minderwertige Produkte
auf den Markt zu bringen. Bleibt noch
die Frage zu klären, warum häufig die gleichen
Hersteller in den Tests auftauchen. Was,
liebe Leser, haben Sie davon, wenn wir Nischen-Produkte
vorstellen, an die Sie als Endverbraucher
nicht herankommen und für die
im Nachhinein auch keine Garantie- oder Reparaturleistungen
erbracht werden? Natürlich
finden Sie bei uns auch »Ausrüstungs-Exoten«.
Aber nicht in der gleichen Ausprägung wie
»Wirklich schlechte Ausrüstung gibt es nicht. Es ist
nur eine Frage der Kompromissbereitschaft.«
Alexander Kaßler
TAUCHAUSRÜSTUNG
Fotos: oben links: Alexander Fritsch · unten links: Thomas Gögel ·
oben rechts: Simon Brown · unten rechts: Manuela Kirschner
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TEC_Redaktions-Praxis_rg_0907_7.indd 87 09.08.2007 13:22:20 Uhr

TECHNIK
Lars Brinkmann,
stellv. Chefredakteur,
IDA TL *
Tauchtiefe
20 m
30 m
Alexander Kaßler,
Technik-Redakteur
SSI OWD-TL
Tauchtiefe
20 m
30 m
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»Am liebsten tauche ich an Wracks,
die aus natürlichen Ursachen gesunken
sind – nicht an künstlichen,
extra für Taucher versenkten. Und
da ich festgestellt habe, dass die
für mich spannendsten Havaristen
eher in Neuengland, Norwegen
oder Schottland liegen als vor
Sharm el Sheikh, nehme ich fröstelnderweise
ein Plus an Kälte,
Tiefe und Dunkelheit in Kauf. Meine
Ausrüstung muss trotzdem den
Wohlfühlfaktor erhalten: Der Anzug
muss warm halten, der Atemregler
darf nicht vereisen, und das Jacket
darf ruhig ein paar Kilo Hebekraft
mehr im Kreuz haben.«
»Als Technikredakteur bin ich ständig
damit beschäftigt, Ausrüstung
zu testen und zu beurteilen, selbst
in meiner »Tauchfreizeit« ertappe
ich mich dabei. Spezielle Tauchvorlieben
gibt es eigentlich nicht.
Mir ist vom trüben Tümpel bis zum
glasklaren Tropenriff jede Gelegenheit
recht, um mich zu versenken.
Noch dazu habe ich als Tauchlehrer
große Freude daran, anderen die
Unterwasser-Welt näher zu bringen.
Schließlich sind das meine zukünftigen
Leser. Tief, kalt, kurz,
lang, flach, dreckig, glasklar oder
Jojo-Tauchen – es findet sich alles
in meinen Tauchprofilen wieder.«
Heike Gehrmann,
Schlussredakteurin
CMAS*
10 min 20 min 30 min 40 min Dauer
10 min 20 min 30 min 40 min Dauer
Tauchtiefe
20 m
30 m
Dietmar Fuchs,
Chefredakteur
CMAS M*** TL
10 min 20 min 30 min 40 min Dauer
10 min 20 min 30 min 40 min Dauer
Tauchtiefe
20 m
30 m
»Ich mag keine Kälte, auch nicht unter
Wasser. Daher trifft man mich
vorwiegend in wohltemperierten
Tauchrevieren an – also dort, wo es
auch die »Urlaubstaucher« hinzieht.
Zudem sollte Tauchen meiner Meinung
nach in erster Linie Spaß machen
und der Entspannung dienen.
Und die ist für mich nicht mehr gegeben,
wenn das nasse Hobby in eine
»Ausrüstungsschlacht« ausartet
und man bei den Airlines aufgrund
»überzähliger Tauch-Kilo« zur Persona
non grata wird. Daher leihe ich
mir teils sogar Ausrüstung auf den
Tauchbasen – und erkenne so gleich
das gebotene Qualitätsniveau.«
»Ich muss immer etwas zu tun haben
– auch unter Wasser. Sinnlos
durch die Gegend tauchen und Fische
gucken ist mir zuwider. Entweder
habe ich eine Kamera dabei
oder bin auf der Suche nach einem
Schatzschiff, meist in der Karibik.
Tauchtechnisch bin ich erzkonservativ.
Ein Trocki muss sein, auch in den
Tropen, denn ich hasse kalte Tauchgänge.
Als absoluter Uhrenfetischist
stecke ich meine ganze »Kohle« in
den Zeitmesser, verzichte auf einen
Computer und muss für meine
Wracksuche im Flachwasser mit der
»90er-Regel« (90 - doppelter Tiefe =
Nullzeit) auskommen.«
TEC_Redaktions-Praxis_rg_0907_7.indd 88 08.08.2007 9:49:39 Uhr
Fotos: Oben links: Simon Brown · Oben rechts: Manuela Kirschner · Unten links: Andreas Voeltz · Unten rechts: Thomas Gögel · Comics: Eckhard Gonia

die namhafter Hersteller. Zusätzlich
sollten Sie bedenken, dass
wir die Praxistests nicht nur
aus der Sicht von »Karl-Hard-
core-DIR-Taucher« machen,
sondern auch für »Fränzchen-
Einsteiger-Urlaubs-Taucher«
die Ausrüstung begutachten.
So spielt in manchen Ausgaben
ein Schnorchelventil eine wichtigere
Rolle als der zehnte gekröpfte
D-Ring und umgekehrt.
Die folgenden Seiten stehen als
Einleitung für eine neue Technik-Serie,
die Sie in den nächsten
Heften (siehe Kasten unten)
»Mit 20 Jahren Taucherfahrung
gehe ich keine Kompromisse ein.«
Dietmar W. Fuchs
TAUCHAUSRÜSTUNG
Hobby zum Beruf gemacht: Was für Außenstehende wie reines Vergnügen
aussieht, bedeutet in Wirklichkeit (fast) immer harte Arbeit
erwartet. In diesen Ausgaben erfahren
Sie alles über die historische
Entwicklung der jeweiligen
Ausrüstungen inklusive
umfangreichen Vergleichs- und
Praxistests.
Alexander Kaßler
-Serie »Die Tauchausrüstung im Detail«:
11/2007: Jackets – Vom »Klodeckel« zur Hightech-Weste
1/2008: Tauchcomputer – Vom Dekometer zum Allrounder
3/2008: Trockentauchanzug – Von Leder zur Membran
5/2008: Atemregler – Vom Helm bis zum Rebreather
7/2008: Tauchanzüge – Von Gummi zum Ultra Stretch
9/2008: ABC – Von Strohhalm zum Superschnorchel
Verraten und ein Jahresabo gewinnen!
Mit welcher Ausrüstung wir auf Tauchstation gehen,
wissen Sie nun. Uns interessiert natürlich auch, mit welchen
Marken Sie abtauchen. Senden Sie uns eine E-Mail
an info@unterwasser.de – Stichwort »Ausrüstung« und
nennen Sie uns die Hersteller Ihrer Ausrüstung. Unter
allen Einsendungen verlosen wir ein -
Jahresabo. Der Einsendeschluss ist der 14.09.2007.
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horizontaler Front-Trockenzipp
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TECHNIK
Atemregler & Jackets
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Günstig
Preisniveau
Teuer
Anfänger Anspruch Profi
Scubapro MK25AF / S600 (ca. 500 Euro)
Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder Atemregler Luft gibt. Als Redaktionstipp haben
wir uns für den kolbengesteuerten und besonders vereisungssicheren Scubapro-
Regler entschieden, da er alle wichtigen Kriterien (kaltwassertauglich, Venturi-Effekt
und Einatemwiderstand einstellbar) eines Allround-Atemreglers erfüllt. Dazu kommt
die kleine und leichte Bauweise der zweiten Stufe.
Andererseits gehören die Modelle von Scubapro noch immer zu den weltweit verbreitetsten
Atemreglern. Die Reparatur oder die Ersatzteilbeschaffung ist damit in fast jedem
Winkel der Taucherwelt gegeben. Der Automat gehört zwar nicht zu den günstigsten
im Anschaffungspreis, rechnet sich aber in punkto Revisionskosten.
Seaquest ProQD i3 (ab ca. 470 Euro)
Die Ansprüche an ein Jacket variieren zwischen Auftriebsriesen für den Doppelflaschen-Einsatz
bis hin zum Zwergpackmaß für das Urlaubsgepäck. Ein besonders gelungener
Mittelweg, so die einstimmige Meinung aller Taucher in der Redaktion, ist
das ProQD i3. Ausgestattet mit integrierten Blei- und Trimmbleitaschen, einem strömungsgünstigen
Schnitt und einem durchdachten Gurtsystem hat es alles, was moderne
Jackets haben sollten. Neben dem perfekten Tragekomfort ist es besonders das
Tariersystem, das das Jacket zu unserem absoluten Favoriten macht. Die Basis des Inflatorsystems
stellt eine Gestängekonstruktion dar, die somit besonders zuverlässig arbeitet.
Qualität, Funktionalität und Preis stimmen bei diesem Jacket zu hundert Prozent.
Günstig Preisniveau Teuer
Anfänger Anspruch Profi
TEC_Redaktions-Praxis_rg_0907_7.indd 90 09.08.2007 13:10:55 Uhr
Foto: Andreas Voeltz

Dietmar W. Fuchs
Bis vor drei Jahren bin ich am liebsten mit meinem alten
Nemrod-Zweischlauchregler abgetaucht. Dann
kam der Aqualung Mistral auf den Markt. Die High-End-
»Luftdusche« für den Taucher, der
schon alles hat. Da musste ich zuschlagen
– als Fotograf und
bekennender Solo-Tieftaucher
gleichermaßen.
Lars Brinkmnn
Seit Jahren tauche ich meist mit Cressi-Atemreglern,
aktuell mit dem Cressi Ellipse Titanium. Trotz Beanspruchung
durch Trocki und Jacket, Kälte und hohe Drücke
ist mit dem Atemregler mit
der angenehm kleinen
Zweiten Stufe nie
etwas Negatives
passiert.
Dietmar W. Fuchs
Lars Brinkmann
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Irgendwann tariert man ganz
automatisch, und das Jacket
verkommt zur Flaschenhalterung.
Was also liegt näher
als auch noch das letzte
Quäntchen Tarierarbeit
zu vereinfachen. Danke,
Mares!
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Es mag nostalgisch erscheinen –
aber für alle, die sich mit Wing-
Jackets nicht recht anfreunden
können, die aber dennoch viel
Auftrieb möchten, sind Stabilizing-Jackets
erste Wahl. In
meinem Fall das »gute, alte«
von Scubapro.
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Heike Gehrmann
Bei einem Atemregler ist für mich nur eines wichtig:
Er muss Luft liefern. Bei der Modell-Wahl verlasse ich
mich gern auf den Rat meiner Technik-Kollegen. Die
wissen genau, welches Gerät die Ansprüche meiner
Tauchgänge am besten erfüllt.
Zur Zeit liegt der Atemregler
SL 200-24 von Seemann in
meiner Tauchtasche.
Alexander Kassler
Neben der Belastbarkeit (Trocki, Jacket, Tiefe und Kälte)
kommt es für mich auf den Tragekomfort eines
Atemreglers an. Die zweite Stufe sollte klein, leicht und
das Mundstück optimal
sein. Die Eigenschaften finden
sich beim Scubapro
MK25AF/S600. Einer
meiner Lieblinge.
Heike Gehrmann
Alexander Kassler
TAUCHAUSRÜSTUNG
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Das Seemann Resort wurde
mir von meinen Kollegen
in die Hand gedrückt, weil es
als Reisejacket »perfekt« sein
soll. Bisher kann ich auch
nichts dagegen sagen. Es
ist leicht, sitzt gut und
nimmt wenig Platz weg.
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
Das Seaquest ProQD i3 ist
zwar erst seit kurzem in
der Redaktion, hat sich aber
bereits mehrfach bewährt.
Bei dem Jacket stimmt vom
Handling des sehr guten
Inflatorystems bis zum
Tragekomfort einfach alles.
Günstig Preisniveau Teuer
Amateur Anspruch Profi
9/07 · 91
Après-Dive
Always in Style:
Sportswear, swimwear, accessories,
bags and neoprene. iQ-Divestyle
for men and women:
iq-company.com
TEC_Redaktions-Praxis_rg_0907_7.indd 91 09.08.2007 13:30:13 Uhr