M 038 Fahrzeughebebühnen (BGI 689)
M 038 Fahrzeughebebühnen (BGI 689)
M 038 Fahrzeughebebühnen (BGI 689)
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BGHW-Kompakt 38<br />
<strong>Fahrzeughebebühnen</strong><br />
(<strong>BGI</strong> <strong>689</strong>)
<strong>Fahrzeughebebühnen</strong>
Inhalt<br />
Einführung ............................................................................................................................................................................... 5<br />
Bedienung von Hebebühnen ............................................................................................................................................. 5<br />
Lastaufnahme ......................................................................................................................................................................... 5<br />
Steuerplatz und Steuerorgane ......................................................................................................................................... 7<br />
Triebwerke ................................................................................................................................................................................ 8<br />
Quetschgefahr ........................................................................................................................................................................ 8<br />
Wartung und Pflege ............................................................................................................................................................. 9<br />
Prüfung .................................................................................................................................................................................. 9<br />
Unterweisung ..................................................................................................................................................................... 10<br />
Schriften ............................................................................................................................................................................... 11
Mit <strong>Fahrzeughebebühnen</strong> werden Fahrzeuge<br />
angehoben, um an deren Seitenoder<br />
Unterseite Instand hal tung s arbeiten<br />
durchzuführen. Die ge bräuc hlichsten Bauformen<br />
sind Ein stempel-Hebebüh nen,<br />
Zweisäulen- und Viersäulen-He bebühnen.<br />
Die wesentlichen Unfallgefahren bei <strong>Fahrzeughebebühnen</strong><br />
sind das Ab stür zen des<br />
angehobenen Fahrzeugs, das unbeabsichtigte<br />
Absinken der Last aufnahmemittel<br />
sowie das Quet schen zwischen Teilen der<br />
Hebebühne und dem Fußboden.<br />
Zu Unfällen an <strong>Fahrzeughebebühnen</strong> kam<br />
es häufig durch:<br />
• Herunterreißen des Fahrzeugs bei Arbeiten,<br />
die großen Kraftaufwand erfordern,<br />
z.B. beim Lösen von Schrau ben.<br />
• Verschleiß in den Gelenken der Trag arme.<br />
Dadurch sind die Tragar me stark nach<br />
unten geneigt und stüt zen das Fahrzeug<br />
nicht sicher ab.<br />
• Unwirksame Gelenkarmsicherungen<br />
• Abgenutzte Gummiauflagen der Aufnahmeteller,<br />
dadurch Abrut schen des<br />
Fahrzeugs.<br />
• Nicht formschlüssig mit den Tragar men<br />
verbundene Aufnahmeteller oder die<br />
Verwendung ungeeigneter Unterlegklötze<br />
• Aufnahme des Fahrzeugs an nicht vom<br />
Fahrzeughersteller bestimmten Aufnahmepunkten<br />
• Zu geringe Ölmengen oder Undichtigkeiten<br />
im Hydrauliksystem<br />
• Unzureichenden Abstand der Trag arme<br />
zum Fußboden<br />
Voraussetzung für den sicheren Be trieb von<br />
<strong>Fahrzeughebebühnen</strong> ist die Ein haltung der<br />
Be schaf fen heits be stim mun gen der Maschinenverordnung<br />
in Ver bindung mit der DIN EN<br />
1493 „Fahr zeughebebühnen“ bzw. der Un fallver<br />
hü tungsvorschrift „Hebebühnen“ (VBG 14)<br />
Fahrzeughebebühne<br />
für solche Fahr zeug hebe büh nen, die bis zum<br />
31.12.1994 erstmals ein gesetzt wur den. Ab<br />
diesem Datum gilt die Ma schi nenverordnung.<br />
Wobei bis zum Zeit punkt der Veröffentlichung<br />
der DIN EN 1493 im Amtblatt der EG,<br />
im Juni 1999, die Bestimmungen der VBG<br />
14 über die Beschaffenheit von Fahr zeughebe<br />
bühnen weiter heran ge zogen wer den<br />
durf ten. Die sicher heits tech nischen Anforderungen<br />
der DIN EN 1493 sind da bei weitestgehend<br />
identisch mit denen der VBG 14.<br />
Neben der Einhaltung von Be schaffen heitsanforderungen<br />
ist ein sicherer Um gang mit<br />
<strong>Fahrzeughebebühnen</strong> er for der lich. Im Rahmen<br />
einer Gefähr dungs beurteilung sind die<br />
not wen di gen be trieb lichen Regeln hierzu<br />
fest zu legen. Der bei der Gefährdungs beurteilung<br />
zu beachtende Stand der Tech nik im<br />
Um gang mit Fahr zeug hebe büh nen ist in<br />
den Berufs genos sen schaft lichen Re geln für<br />
den Betrieb von Arbeitsmitteln (BGR 500),<br />
Kapitel 2.10, niedergelegt. Die in diesem<br />
Merk blatt getroffenen Hin weise zum Umgang<br />
mit Fahr zeug hebebühnen geben den<br />
Stand der BGR 500, Kapitel 2.10, wieder.<br />
Bedienung von Hebebühnen<br />
Mit der selbstständigen Bedienung von Hebebühnen<br />
dürfen nur Personen be schäftigt<br />
werden, die das 18. Le bensjahr vollendet<br />
haben, in der Be dienung der Hebebühne<br />
un ter wie sen sind und ihre Befähigung<br />
hierzu ge gen über dem Unternehmer nachge<br />
wiesen haben. Sie müssen vom Un ternehmer<br />
ausdrücklich mit dem Be die nen der<br />
Hebebühne beauftragt sein.<br />
Lastaufnahme<br />
Um eine sichere Aufnahme des Fahrzeugs<br />
zu gewährleisten, müssen Tragfähig<br />
keit und Lastverteilung auf dem Lastaufnahmemittel<br />
beachtet wer den. Die<br />
5
Fahrzeughebebühne<br />
Tragfähigkeit muss an der Hebe bühne<br />
gut lesbar und dauerhaft an ge geben sein.<br />
Ebenso die zulässige Last ver teilung, wenn<br />
die Tragfähigkeit hier von abhängt.<br />
Für <strong>Fahrzeughebebühnen</strong>, bei denen die<br />
Fahrzeuge am Fahrzeugrahmen an ge hoben<br />
werden, gilt folgende Last ver teilung:<br />
1. Tragfähigkeit bis einschließlich 3000 kg:<br />
Es ist eine Lastverteilung auf vordere und<br />
hintere Aufnahme punkte im Verhältnis<br />
von höchs tens 3:2 und mindestens 2:3<br />
einzu hal ten.<br />
2. Tragfähigkeit mit mehr als 3000 kg: Die<br />
Lastverteilung darf zwischen 2:1 und 1:2<br />
liegen. Die zulässi ge Lastverteilung ist<br />
auch ein zuhalten, wenn Teile des Fahrzeugs<br />
aus gebaut werden. Sind Tragarme<br />
paar weise un terschiedlich lang, so sollte<br />
die größere Last auf die kurzen Tragarme<br />
aufge nommen werden (Bild 1).<br />
Die Auf nah me des schwereren Teils des<br />
Fahr zeugs auf die langen Trag arme würde<br />
zu einer größeren elas tischen Durchbiegung<br />
der Trag arme und da durch zu<br />
Schwankungen des Fahr zeugs bei Instand<br />
haltungs ar beiten führen.<br />
Bild 1: Lastverteilung - Schwerer Teil des Fahrzeugs<br />
sollte auf die kurzen Tragarme auf genommen werden.<br />
6<br />
Grundsätzlich gilt: Teile von Lastauf nahmemitteln<br />
dürfen sich nicht un beabsichtigt<br />
lösen können. Das be deutet: Gummiauflageteller<br />
müssen fest oder formschlüssig<br />
mit den Trag armen oder den Schiebestücken<br />
ver bunden sein. Die Schiebestücke<br />
müssen Form schluß zum Tragarm besitzen<br />
und am Ende des Verstellweges me chanisch<br />
ge gen Abgleiten vom Trag arm gesichert<br />
sein (Bild 2). Die Trag arme müs sen im<br />
Hebe bühnen kopf so an ge bracht sein, dass<br />
sie nicht unbeabsich tigt aus ihrer Aufnahme<br />
gehoben wer den können.<br />
Bild 2: Formschlüssige Verbindung des Schiebe stücks<br />
mit dem Tragarm.<br />
Gelenke von Tragarmen und die Gum miauflagen<br />
der Aufnahmeteller sind in besonderem<br />
Maß dem Verschleiß und der<br />
Beschädigung ausgesetzt. Durch regelmäßige<br />
Prüfung hat der Betreiber den Zustand<br />
dieser Teile zu überwa chen.<br />
Abgenutzte oder be schä digte Gummi auflagen<br />
sind sofort zu erneuern (Er satz stücke<br />
vorrätig halten) (Bild 3). Es dürfen nur passende,<br />
fest oder formschlüssig angebrachte<br />
Auf lagen verwendet werden. Aus ge schla-<br />
Bild 3: Griffige Gummiauflage am Aufnahmeteller.
gene Gelenke von Tragarmen müssen von<br />
Fachfirmen instandgesetzt werden.<br />
Um ein unbeabsichtigtes Verschieben der<br />
Gelenkarme und damit die Gefahr des Abkippens<br />
von Fahrzeugen zu ver meiden,<br />
müssen die Gelenkarme an He bebühnen<br />
mit zwangsläufig wirkenden Sicherungen<br />
gegen unbeab sich tig te Bewegungen ausgerüstet<br />
sein (Bild 4).<br />
Bild 4: Gelenkarmsicherung<br />
Die Aufnahme des Fahrzeugs muss an den<br />
vom Fahrzeughersteller vor ge sehe nen Punkten<br />
erfolgen (Bild 5). Ist das Fahrzeug auf der<br />
Hebebühne ein kleines Stück über dem Fußboden<br />
angehoben (ca. 5 cm), so sollte sich<br />
der Betreiber noch einmal von der siche ren<br />
Auf nah me des Fahrzeuges auf der Hebebühne<br />
überzeugen, z.B. durch eine Rüttelprobe.<br />
Steuerplatz und Steuerorgane<br />
Steuerplätze von Fahr zeug hebe büh nen müssen<br />
so angeordnet und ge stal tet sein, dass<br />
sie von einer stehenden Be die nungsperson<br />
erreicht werden kön nen. Die Bedienperson<br />
darf dabei nicht durch die Last, die Bewegung<br />
der He be bühne oder von anderen Teilen gefähr<br />
det werden. Die Be dienungs per son hat<br />
auch auf die Sicherheit an derer Per so nen zu<br />
achten. Vom Stand ort der Be dienungsperson<br />
muss das Last auf nahme mittel und die Last<br />
bei allen Be wegungen beobachtet und der<br />
Raum unter dem Lastaufnahmemittel und<br />
der Last überblickt werden können.<br />
Fahrzeughebebühne<br />
Bild 5: Hier ist das Lastaufnahmemittel an dem vom<br />
Fahrzeughersteller vorgesehenen Aufnahmepunkt<br />
angesetzt.<br />
An oder unmittelbar neben den Steuer organen<br />
müssen die Be we gungs rich tun gen<br />
Heben und Senken in Schrift oder Symbol<br />
deutlich er kenn bar sein, um Fehlsteuerungen<br />
zu vermeiden (Bild 6).<br />
Bild 6: Steuerorgane<br />
Mit der selbständigen Bedienung der <strong>Fahrzeughebebühnen</strong><br />
ohne Aufsicht dürfen nur<br />
Personen beschäftigt wer den, die das 18.<br />
Lebensjahr vollendet haben. Sie müssen<br />
in der Bedienung der Hebebühne nach der<br />
Betriebs anleitung des Herstellers unterwiesen<br />
sein und ihre Befähigung zur Bedienung<br />
der Hebe bühne dem Unter nehmer<br />
nach ge wiesen haben. Sie müs sen vom Unter<br />
nehmer ausdrücklich mit dem Bedienen<br />
7
Fahrzeughebebühne<br />
der Hebebühne beauftragt sein. Die Bedienungsperson<br />
hat bei allen Be we gungen der<br />
Hebebühne darauf zu ach ten, dass sie sich<br />
und andere Personen nicht gefährdet. Arbeiten<br />
mehrere Per so nen an Hebe bühnen<br />
zusammen, hat der Unter nehmer einen<br />
Aufsichts füh renden zu bestimmen.<br />
Der unnötige Aufenthalt im Bewegungsbereich<br />
einer Hebebühne ist verboten.<br />
Verboten sind außerdem der Aufenthalt<br />
unter dem Lastaufnahme mittel und<br />
unter der Last während des Hub- und Senkvorganges<br />
und das Mit fahren auf dem Lastaufnahmemittel.<br />
Triebwerke<br />
Triebwerke von Hebebühnen müssen<br />
so arbeiten, dass alle Hub- und Senk bewegungen<br />
stoßfrei durch ge führt wer den<br />
können. Unbeabsichtigtes He ben oder Senken<br />
muss verhindert sein. Im Fehler fall ist<br />
die Fahrzeug he be bühne still zu setzen und<br />
der Unter nehmer, der Eigen tümer der Anlage<br />
oder die Wartungs- bzw. Her steller firma<br />
umge hend zu be nach richtigen.<br />
Durch Undichtigkeit im hydraulischen Leitungssystem<br />
und durch Verschleiß der<br />
Dichtungsmanschette am Kolbenaustritt<br />
von Einstempel-Fahrzeughe be büh nen kann<br />
es zu Hydraulikölver lus ten kommen. Die<br />
Folgen können unbe absichtigte Senkbewegungen<br />
des Last aufnahmemittels und damit<br />
Ge fähr dungen der unter dem Fahrzeu g<br />
ar bei ten den Personen sein. Nur eine regelmäß<br />
ige Kontrolle des Hydraulikölstan des<br />
kann ein sicheres Arbeiten ge währleisten.<br />
Der Bedienungs an lei tung des Herstellers<br />
ist zu entnehmen, wie die Kontrollen durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Hebebühnen müssen so eingerich tet<br />
sein, dass sich das Lastaufnahmemittel bei<br />
Undichtigkeiten im Leitungs system oder<br />
bei Bruch eines Tragmit tels aus der jeweili-<br />
8<br />
gen Ruhestellung um nicht mehr als 10 cm<br />
bewegen kann.<br />
Sind Hebebühnen mit mehreren Tragmitteln<br />
(z.B. Seile, Ketten, Spindeln) ausge<br />
rüstet, so muss deren Gleichlauf gewährleistet<br />
sein. Dies ist der Fall, wenn die<br />
Höhendifferenz der An griffs punkte der<br />
Tragmittel am Lastaufnah memittel kleiner<br />
als 50 mm oder die Nei gung des Lastaufnahmemittels<br />
kleiner als 1° ist.<br />
Quetschgefahr<br />
Quetsch- und Scherstellen müssen durch<br />
ausreichende Abstände zwi schen bewegten<br />
Teilen oder zwischen be wegten und festen<br />
Teilen gesichert sein. Sofern dies nicht<br />
möglich ist, müssen andere Mittel benutzt<br />
werden, so dass weder Bedienungspersonen<br />
noch Per sonen, die sich in der Nähe der<br />
Hebe bühne aufhalten, gefährdet werden.<br />
An <strong>Fahrzeughebebühnen</strong> entstehen beim<br />
Anfahren der unteren End stel lung Quetschstellen<br />
zwischen dem ab wärts bewegten<br />
Lastaufnahmemittel und dem Fußboden.<br />
An dieser Stelle muss mit Fußquetschungen<br />
gerechnet werden. Für Personen, die<br />
neben der Hebe bühne stehen, werden die<br />
Quetsch- und Scherstellen zwischen Tragmittel<br />
und dem Boden in der un te ren Po-<br />
Bild 7: Fußfreiraum - Mindestabmessungen in mm<br />
Abweisbügel am Auffahrträger können ent fallen, wenn<br />
der Auffahrträger so ausgebil det ist, dass ein ausreichender<br />
Fußfreiraum gewährleistet ist.
sition als gesichert an ge sehen, wenn sie<br />
durch das ange ho bene Fahr zeug überdeckt<br />
sind. Quetschgefahr für die Füße be steht<br />
nicht, wenn zwi schen Last auf nahmemittel<br />
und Fuß bo den durch ge hend ein<br />
Sicherheits ab stand von 120 mm besteht<br />
oder die Lastauf nahme mittel so gestaltet<br />
sind, dass zum Fuß boden ein Fußfreiraum<br />
gemäß Bild 7 eingehalten ist.<br />
Die Anforderung ist ebenfalls erfüllt, wenn<br />
während der Senkbewegung der Hebebühne<br />
die Bewegung selbst ständig 120<br />
mm vor Erreichen der ge fähr lichen Position<br />
angehalten wird. Die Senk be wegung<br />
darf dann durch Betätigung ein es zusätzlichen<br />
Senk-Stellteils oder durch Loslassen<br />
und Wiederbetätigung des normalen Senk-<br />
Stellteils wieder einge leitet werden. Dieser<br />
letzte Teil des Senk weges muss von einem<br />
akusti schen Warnsignal be gleitet werden.<br />
In keinem der beiden Fälle darf es möglich<br />
sein, die Stopp einrichtung zu über fah ren,<br />
so dass die Hebebühne ohne an zuhalten in<br />
ihre Grundstellung fährt.<br />
Als Sicherungen werden hauptsächlich<br />
Abweisbügel eingesetzt, mit denen die<br />
erforderlichen Sicherheitsabstände ein gehalten<br />
werden. Die Abweisbügel müs sen<br />
so gestaltet und angebracht sein, dass Personen<br />
nicht in sie hinein treten oder mit<br />
dem Fuß hängen blei ben kön nen. Dies wird<br />
erreicht z.B. durch Ab deckung und Auskleidung<br />
des Zwi schen raumes oder durch<br />
An brin gung von Zwischen stäben. Die Abweis<br />
bügel müssen den betrieb lichen Beanspruch<br />
ungen stand halten, das be deutet, sie<br />
dürfen auch beim Be treten durch Per sonen<br />
sich nicht verbiegen oder ab brechen.<br />
Wartung und Pflege<br />
Für den sicheren Betrieb von Fahr zeughebebühnen<br />
sind regelmäßige Wartungs-<br />
und Pflegearbeiten not wendig. Die Be-<br />
Fahrzeughebebühne<br />
triebsanleitungen der Hersteller enthalten<br />
Angaben über Art und Umfang der Wartungsarbeiten,<br />
Wartungszeiträume und über<br />
die Rei nigung und Pflege der Hebebühnen.<br />
Schmutz, der beispielsweise beim Wa schen<br />
der Fahrzeugunterseite an die Gewindespindel<br />
oder an den Hub stem pel gelangt, kann zu<br />
erhöhtem Ver schleiß oder zu Beschädigungen<br />
von Gewindespindel und Tragmuttern<br />
bzw. von Hubstempel und Stempel dichtung<br />
führen. Hubstempel und Schmutz ab streifer<br />
der Stempelab dichtungen soll ten deshalb<br />
nach jeder Fahr zeug unter bodenwäsche gereinigt<br />
werden. An son sten sollte die Reinigung<br />
mindestens monatlich erfolgen.<br />
Der Ölstand im Hubstempel oder im Ölzwischenbehälter<br />
hydraulischer He bebühnen<br />
sollte einmal wöchentlich kontrolliert werden.<br />
Bei unbeabsichtig ten Bewegungen des<br />
Hubstempels ist es wichtig, den Ölstand<br />
sofort zu kon trollieren. Es darf nur sauberes<br />
Hy drauliköl der Sorte nachgefüllt werden,<br />
die im Hydrauliksystem vorhanden ist.<br />
Hebebühnenzylinder, Hydraulik- und Pneumatikleitungen<br />
sind, soweit dies von der<br />
Bauart her möglich ist, in an ge messenen<br />
Zeitabständen auf Korro sionsschäden zu<br />
überprüfen. Aggres sives Grundwasser ist<br />
eine häufige Ur sache für Korrosionsschäden.<br />
Prüfung<br />
Die Hebebühnen sind gemäß den Be stim -<br />
mungen der Betriebssicherheits ver ordnung<br />
sowie der BGR 500, Kapitel 2.10, Ziffer 2.9<br />
vor der ersten Inbe trieb nahme und nach<br />
Bedarf in Abständen von längs tens 1 Jahr<br />
durch eine be fähig te Person auf ihren betriebs<br />
sicheren Zu stand prüf en zu lassen.<br />
Eine Person kann als befähigt an ge sehen<br />
werden, wenn sie min des tens die Qualifikation<br />
auf weist, die bis her an den Sach kundigen<br />
gestellt wur den.<br />
9
Fahrzeughebebühne<br />
Der Prüfumfang und die Prüffristen rich ten<br />
sich u.a. nach den Ergebnissen der durchzuführenden<br />
Gefährdungs be ur teilung.<br />
Bei der Einhaltung der Prüf in halte und der<br />
in BGR 500, Kapitel 2.10, Ziff. 2.9 beschrieben<br />
Prüf fristen, kann der Unter nehmer<br />
davon ausgehen, dass diese Maß nah men<br />
aus reichen. Art, Um fang und Fris ten der in<br />
der BGR 500 be schrie benen Prüf ungen sind<br />
bisherige Praxis und ent sprechen den Regeln<br />
der Tech nik.<br />
Die Prüfung ist im Wesentlichen eine Sicht-<br />
und Funktionsprüfung. Sie er streckt sich<br />
auf die Prüfung des Zu standes der Bauteile<br />
und Ein rich tun gen, auf Vollständigkeit und<br />
Wirk sam keit der Sicherheitseinrichtungen<br />
und Voll stän dig keit des Prüfbuches.<br />
Bei Einhaltung einer Prüffrist von längs tens<br />
einem Jahr kann der Un ter neh mer davon<br />
ausgehen, dass diese Frist aus reichend<br />
bemessen ist. Über die Prü fung von Hebebühnen<br />
ist durch ein Prü f buch Nachweis zu<br />
führen.<br />
Nähere Auskunft über die Prüfung von Arbeitsmitteln<br />
gibt auch die Broschüre<br />
B 6 „Prüfungsbedürftige Einrichtungen im<br />
Einzelhandel“.<br />
Unterweisung<br />
Der Unternehmer ist verpflichtet, Beschäftigte,<br />
die Hebebühnen bedienen, im<br />
sicheren Umgang zu unterweisen. Hierzu<br />
sollte eine Betriebsanweisung (unter Einbezug<br />
der Hersteller be triebs anleitung und<br />
dieses Merk blattes) er stellt werden, die alle<br />
10<br />
not wendigen Ver haltensmaßnahmen für<br />
einen sicheren Betrieb enthält.<br />
Die Beschäftigten sind vor ihrem er sten Tätigwerden<br />
und danach min des tens einmal<br />
jährlich zu un ter weisen. Die Durchführung<br />
der Unter wei sung ist zu dokumentieren.<br />
Dabei genügt es nicht, dieses Merk blatt<br />
den Beschäftigten zu über rei chen. Es ist<br />
vielmehr unter Beach tung der Betriebsanleitung<br />
des Her stel lers der Hebebühne eine<br />
gezielte Vor ge hensweise erforderlich:<br />
- Die/der mit der Unterweisung Be auftrag<br />
te muss in der Lage sein, Ar bei ten an<br />
einer Hebebühne selbst stän dig sicher<br />
durchführen zu können.<br />
- Die betroffenen Beschäftigten werden<br />
vor ihrem ersten Tätigwerden an der<br />
Hebe bühne von den zuständigen Vor gesetzten<br />
in die Funktion der Hebe bühne<br />
und deren Schutzeinrichtungen sowie in<br />
die richtige Bedienung ein gewiesen.<br />
- Die Beschäftigten werden an schlie ßend<br />
bei ihrer Tätigkeit beobachtet und erforderlichenfalls<br />
erneut un ter wiesen, bis<br />
eine sichere Arbeitsweise zur Gewohnheit<br />
wird.<br />
Die Unter wei sung der Beschäftigten, auch<br />
der lang jährig erfahrenen Mit ar beiter, ist in<br />
regel mäßigen Abständen, mindestens jedoch<br />
einmal jährlich, zu wiederholen.<br />
Über die Durchführung der Unter wei sung<br />
muss ein schriftlicher Nachweis ge führt<br />
werden. Hierzu kann der „Nach weisblock<br />
zur betrieblichen Un ter wei sung“, Bestell-Nr.<br />
A 238 ver wendet wer den. Weitere Informationen<br />
zum Thema Unterweisung bietet die<br />
Bro schüre „Unterweisungen/Betriebsanweisungen“<br />
(Bestell-Nr. B 36).
Schriften<br />
• Betriebssicherheitsverordnung<br />
• Unfallverhütungsvorschrift (UVV)<br />
„Grund sätze der Prävention“ (BGV A1)*<br />
• DIN EN 1493 „Fahrzeug hebe bühnen“<br />
• BGR 500 „Betreiben von Arbeits mitteln,<br />
Kapitel 2.9“*<br />
• Broschüre „Unter wei sung en/Betrieb sanweisungen“<br />
(Bestell-Nr. B 36)*<br />
• Broschüre „Prüfungsbedürftige Einrichtungen<br />
im Einzelhandel“ (Bestell-Nr. B 6)*<br />
• „Nach weisblock zur betrieblichen Unterweisung“<br />
(Bestell-Nr. A 238)*<br />
* für Mitgliedsbetriebe kostenlos zu beziehen<br />
bei der BGHW (siehe Impressum)<br />
Fahrzeughebebühne<br />
11
BGHW - Prävention<br />
Postfach 12 08<br />
53002 Bonn<br />
Telefax 02 28 / 54 06 - 58 99<br />
Bestellung per E-Mail: medien@bghw.de<br />
Internet: www.bghw.de<br />
Bestell-Nr. M 38 / <strong>BGI</strong> <strong>689</strong> Ausgabe Februar 2012 (02/12)<br />
Bildnachweis: Allianz-Versicherung AG (Titelbild)
• Betriebsanweisung<br />
Herausnehmbarer Innenteil mit:
für das Arbeiten mit Hebebühnen<br />
Firma: Datum:<br />
Arbeitsplatz/Tätigkeitsbereich: Musterbereich Unterschrift:<br />
1. Anwendungsbereich<br />
2. Gefahren für Mensch und Umwelt<br />
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />
4. Verhalten bei Störungen<br />
5. Erste Hilfe<br />
Betriebsanweisung<br />
Diese Betriebsanweisung gilt für das Arbeiten mit Hebebühnen<br />
• Gefahren durch Abstürzen, Herabfallen der Last oder von Teilen.<br />
• Quetsch- und Scherstellen beim Bewegen der Hebebühne.<br />
• Selbständige Bedienung nur, wenn die Person mindestens 18 Jahre alt ist, unterwiesen,<br />
ihre Befähigung nachgewiesen hat und vom Unternehmer beauftragt wurde.<br />
• Bei Arbeiten mehrerer Personen ist ein Aufsichtsführender zu bestimmen.<br />
• Die Betriebsanleitung ist zu beachten.<br />
• Die Hebebühne bestimmungsgemäß verwenden.<br />
• Keine Quetsch- und Scherstellen zur Umgebung<br />
• Fahrzeug gegen Bewegung sichern<br />
• Täglich vor jeder Inbetriebnahme Funktionsprobe durchführen.<br />
• Hebebühne nicht über die zulässige Belastung belasten.<br />
• Bei allen Bewegungen der Hebebühne keine anderen Personen gefährden. Sich nicht<br />
im Bewegungsbereich der Hebebühne aufhalten. Nicht auf der Hebebühne mitfahren.<br />
• Bei erkennbaren Gefährdungen den Betrieb sofort einstellen.<br />
Hebebühne gegen irrtümliches Benutzen sichern.<br />
• Festgestellte Mängel den Verantwortlichen melden.<br />
• Gerät stillsetzen • Notruf: 112<br />
• Erste - Hilfe - Maßnahmen • Unfall melden<br />
6. Instandhaltung; Entsorgung<br />
• Reparatur nur von fachkundigen hiermit beauftragten Personen.<br />
• Hebebühne bei Instandhaltungsarbeiten gegen unbeabsichtigtes Absinken sichern.<br />
• Bei Hydraulikbühnen die Füllstandsmengen regelmäßig kontrollieren.<br />
• Hebebühnen nach der ersten Inbetriebnahme in Abständen von längstens einem Jahr<br />
durch eine befähigte Person prüfen lassen.<br />
Muster-Beriebsanweisung Geschäftsleitung Mustermann<br />
Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden! Dabei muss auch die<br />
Betriebsanleitung des Herstellers berücksichtigt werden.
BGHW