Connecting Media - Hochschule für Musik und Theater Hamburg
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<strong>Connecting</strong> <strong>Media</strong><br />
Kongress-Reader<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Theater</strong>akademie <strong>Hamburg</strong><br />
Friedensallee 9<br />
22765 <strong>Hamburg</strong>
Vorwort<br />
Das Jahr 2006 hätte <strong>für</strong> György Ligeti, der von 1973 bis 1989 als Professor an der <strong>Hamburg</strong>er <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> lehrte, ein Jahr der Genugtuung werden können. Endlich, mit dreißigjähriger<br />
Verzögerung wurden zwei seiner Bedingungen, die er bei den Berufungsverhandlungen<br />
äußerte, erfüllt: ein permanentes Ensemble <strong>für</strong> zeitgenössischer <strong>Musik</strong> wurde gegründet <strong>und</strong> die<br />
ursprünglich <strong>für</strong> die Computermusik vorgesehenen Räumlichkeiten wurden dem neuen Masterstudiengang<br />
Multimediale Komposition überlassen. Leider starb Ligeti im Juni dieses Jahres ohne noch<br />
von den Veränderungen Kenntnis zu nehmen.<br />
Über die sozio-psychologischen Gründe solcher Verzögerungen lässt sich nur spekulieren. Das mag<br />
rein pragmatische Gründe wie Raumknappheit haben. Unbestrittene Tatsache jedoch ist, dass noch<br />
heute den multimedialen Künsten (wie vor nicht zu langer Zeit der Neuen <strong>Musik</strong>) der Nimbus des<br />
Experimentellen, Unfertigen anhaftet; der Undergro<strong>und</strong>, der mit seiner kurzen Geschichte kaum mit<br />
der Erhabenheit klassischer <strong>Musik</strong> konkurrieren kann.<br />
Multimedia macht auch Angst: Als Ausdruck der postindustriellen Gesellschaft führt sie uns unsere<br />
Abhängigkeit von der Maschine vor Augen, die die Globalisierung der Künste mit dem drohenden<br />
Verlust der kulturellen Identität, nicht zuletzt auch durch neue Formen kollaborativer Arbeit, nach<br />
sich zieht.<br />
Doch das Blatt scheint sich zu wenden. Auch in Deutschland wird zunehmend der Nutzen der Verbindung<br />
aus Technologie <strong>und</strong> Kunst erkannt, deren gemeinsame Geschichte im Übrigen fest im 19.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert wurzelt. Allerorten sprießen interdisziplinäre Forschungsprojekte aus dem Boden, bei<br />
denen nach dem Modell des Pariser IRCAM oder des MIT <strong>Media</strong>Lab in Boston nicht nur Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
betrieben wird, sondern die Anwendung technologischer Prinzipien auf die Kunstproduktion<br />
im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />
Auch unser Kongress <strong>Connecting</strong> <strong>Media</strong> ist von dem Bedürfnis beseelt, die Vielseitigkeit der Multimedia<br />
darzustellen. In vier Blöcken, die der Technologie, der Wahrnehmungsforschung, dem Kunstdiskurs<br />
<strong>und</strong> der Vermittlung von <strong>Musik</strong> mit multimedialen Mitteln gewidmet sind, werden international<br />
renommierte Redner <strong>und</strong> Rednerinnen über Ihre Arbeit berichten. Diese Blöcke werden von fünf<br />
Abend- bzw. Nacht-Konzerten komplementiert, die ausreichend Anschauungsmaterial <strong>für</strong> die Theorie<br />
tagsüber liefern. Daneben wird in fünf Workshops den Kongressteilnehmern die Gelegenheit gegeben,<br />
praktische Erfahrungen (hands-on experience) im Umgang mit Multimedia zu sammeln.<br />
Der Kongress ist <strong>für</strong> mich auch der Schnittpunkt der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unterschiedlichen<br />
Partnern. Zum ersten Male werden am Donnerstag Abend die Studiengänge <strong>Musik</strong>theaterregie<br />
<strong>und</strong> Multimediale Komposition der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong> ein Gemeinschaftsprojekt<br />
(„Voiceover“ mit der phänomenalen Sopranistin Julia Henning) präsentieren. Am Freitag Abend<br />
erklingt dann die neue Komposition „Quintessence“ des European Bridges Ensemble im Kontext der<br />
multimedialen Arbeiten von Diego Garro, Radical Low <strong>und</strong> Jasch – ein Ereignis, das von der deutschungarischen<br />
Projektinitiative Bipolar gefördert wird. Außerdem wird Samstag Nachmittag das vom<br />
E-Learning-Consortium <strong>Hamburg</strong> unterstützte internationale E-Learning-Projekt MUTOR unter Anwesenheit<br />
der Projektpartner David Wessel <strong>und</strong> Richard Andrews aus Berkeley, sowie Anthony De<br />
Ritis <strong>und</strong> Ann McDonald aus Boston neben weiteren erfolgreichen Projekten der <strong>Hochschule</strong> (MUGI,<br />
Formenlehre, Webcast) der Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />
David Wessel wird schließlich mit der fabelhaften Cellistin Frances Marie Uitti den Kongress beenden<br />
- nach einem Konzert mit einem repräsentativen Querschnitt durch die <strong>Hamburg</strong>er Elektronische<br />
Szene.<br />
Mein Dank gilt neben den Sponsoren (ELCH, BMBF, Bipolar, Hochschulstiftung) ganz besonders den<br />
Personen, die unermüdlich zum Gelingen des Kongresses beigetragen haben: Claudia Witt, Frank<br />
Böhme, Albrecht Faasch, Dirk Hermeyer, Moxi Beidenegl, Sergio Vasquez <strong>und</strong> vielen anderen, deren<br />
Namen aus Platzgründen hier nicht aufgeführt werden können.<br />
Prof. Dr. Georg Hajdu
Lectures
Richard Andrews<br />
bSpace, MUTOR, and Beyond Lecture notes<br />
Online Learning Projects at the UC Berkeley Center for New Music and Audio Technologies (CNMAT)<br />
This talk will present a number of very recent developments in the use of web-based learning tools<br />
at CNMAT. Focusing on a Music Perception and Cognition course created by UC Berkeley professor<br />
David Wessel, we‘ll examine some of the challenges and rewards of developing an online learning<br />
experience that is both rigorous and effective.<br />
Biographie<br />
Richard Andrews has been Associate Director of the UC Berkeley Center for New Music and Audio<br />
Technologies (CNMAT) since 1996. He manages a number of key CNMAT areas, such as development<br />
and f<strong>und</strong>raising programs, project coordination for research/education initiatives, operations and<br />
financial management, public relations, and liaison with industry, universities, international scholars<br />
and institutions. A California native and UC Berkeley alumnus, Richard has worked as a communicati-<br />
ons manager and graphic designer for a number of non-profit organizations and for-profit companies<br />
in San Francisco, Marin, Monterey, and New York. He is also a musician and performs regularly as a<br />
jazz drummer in the San Francisco bay area.
Benjamin Blankertz<br />
The Berlin Brain-Computer Interface:<br />
machine learning allows direct Brain-to-Computer Interaction<br />
Since the 1970s some researcher and artists made experiments with neuro-feedback systems that<br />
translated brain activity into some kind of visual, acoustic or tactile feedback. In the 80s the proof-<br />
of-concept was given that such Brain-Computer Interfaces (BCIs) can serve as communication tools<br />
for severely paralyzed patients. But during that time the operation of BCIs was fraught with several<br />
difficulties, the most critical being that the system worked only for few people and that even those<br />
had to practice the usage of the BCI system for a long time, typical several months. Nowadays data<br />
analysis algorithms are much more powerful entailing a boost in BCI research. This talk will provide<br />
an overview of current BCI research with a special focus on the work of the Berlin Brain-Computer<br />
Interface project.<br />
Biographie<br />
Benjamin Blankertz received the Diploma degree in mathematics 1994 and the Ph.D. in mathemati-<br />
cal logic in 1997, both from University of Münster, Germany. He conducted studies in computational<br />
models for perception of music and computer-aided music analysis.<br />
Since 2000 he is with the intelligent data analysis (IDA) group at Fraunhofer FIRST in Berlin working<br />
in the Berlin Brain-Computer Interface (BBCI) project. His scientific interests are in the fields of ma-<br />
chine learning, analysis of biomedical data, and psychoacoustics.
Herbert Bruhn<br />
<strong>Musik</strong> hören, <strong>Musik</strong> erleben:<br />
Es können Welten dazwischen liegen.<br />
Von den Erscheinungsformen der Wirklichkeit.<br />
Ein uraltes Problem wird hier erneut aufgeworfen: der psychophysische Dualismus. Leib <strong>und</strong> See-<br />
le, Körper <strong>und</strong> Psyche - können Wahrnehmung <strong>und</strong> Empfindung eins sein? Wahr ist, dass uns die<br />
physikalische Wirklichkeit nur indirekt zugänglich ist. Die Wahrnehmung führt zur Wirklichkeit. Das<br />
macht uns der wortgetreue Sinn des eben gelesenen Satze deutlich: Die Beziehung zwischen der<br />
physikalischen Außenwelt <strong>und</strong> der psychischen Innenwelt besteht aus einer Handlung: Wir nehmen<br />
den Klang <strong>und</strong> erkennen ihn als wahr, denn er wird wirklich, entfaltet in uns Wirkung.<br />
Die Wirkung entfaltet sich jedoch nicht nur, wenn wir akustische Wellen aufnehmen. Vorstellungs-<br />
kraft, Erinnerung, <strong>Musik</strong>wissen <strong>und</strong> Hörerfahrungen sind an der Wahrnehmung von Wirklichkeit<br />
beteiligt. Ein komplexes Netz von unterschiedlichen Wirklichkeiten entfaltet sich. Mit den Theorien<br />
der Gestaltpsychologie von Ehrenfels über Wertheimer bis Metzger lässt sich der Begriff Wirklichkeit<br />
anschaulich machen.<br />
Eigentlich haben wir keine Probleme mit dem Dualismus: Leib <strong>und</strong> Seele – Körper <strong>und</strong> Psyche. Bei-<br />
des ist notwendig – zum Beispiel um <strong>Musik</strong> wahrzunehmen. Gerade in der Wahrnehmung von <strong>Musik</strong><br />
wird deutlich, dass dem Menschen nichts, der Wissenschaft allerdings die Verbindung zwischen den<br />
physiologisch-physikalischen Erscheinungen <strong>und</strong> der Psychologie fehlt: Wie entsteht ein Erleben aus<br />
den akustischen Ereignissen. „The missing link“ der Humanwissenschaften: Ist die Neuropsychologie<br />
in der Lage, die Verbindung herzustellen?
Biographie<br />
Herbert Bruhn (1948, <strong>Hamburg</strong>), Professor <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> an der Universität Flensburg, Dipl. Psych.; erstes<br />
Studium Dirigieren <strong>und</strong> Klavier (Wilhelm Brückner-Rüggeberg, Hans Swarowsky <strong>und</strong> Sergiu Celibi-<br />
dache), von 1972 bis 1985 in unterschiedlichen Positionen an westdeutschen <strong>Musik</strong>theatern tätig<br />
(<strong>Hamburg</strong>, München, Stuttgart, Bayreuther Festspiele, Kaiserslautern, Bielefeld <strong>und</strong> Bremerhaven;<br />
Solorepetitor, Studienleiter, Kapellmeister mit eigenen Einstudierungen).<br />
Wendepunkt des Lebens war die Begegnung mit dem rumänischen Dirigenten Sergiu Celibidache<br />
(1912-1996) in Stuttgart. In den Proben, Dirigierkursen <strong>und</strong> Theorieseminaren vermittelte Celibidache<br />
mit seiner <strong>Musik</strong>phänomenologie ein ungewöhnliches Theoriegebäude der <strong>Musik</strong>: Ziel der <strong>Musik</strong>phä-<br />
nomenologie von Celibidache ist, die der <strong>Musik</strong> zugr<strong>und</strong>e liegende Struktur <strong>für</strong> den Hörer deutlich<br />
zu machen <strong>und</strong> so das Erleben von <strong>Musik</strong> zu intensivieren.<br />
Die intensive Beschäftigung mit <strong>Musik</strong>phänomenologie führte Herbert Bruhn zum Psychologiestu-<br />
dium (München), das mit Diplom (1985) <strong>und</strong> Promotion abgeschlossen wurde (1988). Der weitere<br />
berufliche Weg führte über eine Gastprofessur in Kassel (1985/86), die Mitarbeit in einem Projekt<br />
zur Hochbegabung (1986/87) <strong>und</strong> die Position als <strong>Musik</strong>direktor der Universität des Saarlandes zur<br />
Professur in Kiel (ab 1989) bzw. Flensburg (2002). Schwerpunkt von Forschung <strong>und</strong> Lehre sind Wahr-<br />
nehmungspsychologie <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>psychologie. Neben der Lehre ist Herbert Bruhn Vertrauensdozent<br />
der Friedrich-Ebert-Stiftung <strong>und</strong> Vorsitzender der Deutschen Stiftung <strong>Musik</strong>therapie.<br />
Adresse:<br />
Herbert Bruhn, Schmarjestrasse 6, D 22767 <strong>Hamburg</strong>, herbertbruhn(at)hamburg.de
Timo Fischinger<br />
MUTOR: The Music Technology Online Repository<br />
This talk will be about MUTOR, a Music Technology Online Repository for blended <strong>und</strong> distant<br />
learning (see: www.mutor.org). MUTOR will be developed in close collaboration with the master‘s<br />
program in multimedia composition (mmm) at the <strong>Hamburg</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong>, the<br />
Center for New Music and Audio Technologies (CNMAT) of the UC Berkeley Department of Music and<br />
the Northeastern University Department of Music in Boston.<br />
The MUTOR project is f<strong>und</strong>ed by the E-Learning-Consortium <strong>Hamburg</strong> (ELCH) and it is administrated<br />
by the Multimedia Kontor <strong>Hamburg</strong> (MMKH) being part of the <strong>Hamburg</strong>er Sonderprogramm E-Lear-<br />
ning <strong>und</strong> Multimedia 2002-2006.<br />
MUTOR steht <strong>für</strong> Online-<strong>Musik</strong>technologie-Repositorium <strong>und</strong> beinhaltet web-basierte E-Learning-Mo-<br />
dule in englischer Sprache <strong>für</strong> blended <strong>und</strong> distant learning (mehr Infos unter: www.mutor.org). Das<br />
Repositorium wird von der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> in Zusammenarbeit mit dem Center<br />
for New Music and Audio Technologies (CNMAT) der University of California Berkeley <strong>und</strong> dem Music<br />
Department der Northeastern University in Boston entwickelt.<br />
Ziel der zu entwickelnden Materialien ist 1. Vermittlung von Medienkompetenz <strong>und</strong> 2. Bereitstellung<br />
von interaktivem Anschauungsmaterial <strong>für</strong> den <strong>Musik</strong>technologieunterricht an <strong>Musik</strong>- <strong>und</strong> Medien-<br />
hochschulen sowie musikwissenschaftlichen Instituten. MUTOR stellt ein zentrales Online-Repository<br />
dar, von dem E-Learning-Module in unterschiedlichen Formaten heruntergeladen werden können.<br />
Biographie<br />
Timo Fischinger, 1974 in <strong>Hamburg</strong> geboren, Studium der <strong>Musik</strong> auf Lehramt mit künstlerischem<br />
Hauptfach Gitarre (<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> Universität <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> dar-<br />
stellende Kunst Wien). Darüber hinaus Studium der Systematischen <strong>Musik</strong>wissenschaft (Universität<br />
<strong>Hamburg</strong>) <strong>und</strong> Stipendium der „Academy of Finland“ <strong>für</strong> die Teilnahme an der „Pythagoras Summer<br />
School in Cognitive Musicology“ (University of Jyväskylä).<br />
Seit 2001 freier Mitarbeiter beim NDR (Producer, <strong>Musik</strong>recherche <strong>und</strong> Redaktionsassistenz).<br />
Zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>für</strong> Systematische <strong>Musik</strong>wissenschaft (Universität Kassel) so-<br />
wie Projektmanager <strong>für</strong> das E-Learning-Projekt „MUTOR“ www.mutor.org (<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong> in Zusammenarbeit mit dem „Center for New Music and Audio Technologies“<br />
(CNMAT) der University of California Berkeley <strong>und</strong> dem Music Department der Northeastern Univer-<br />
sity in Boston).<br />
Forschungsschwerpunkt: Kognitive Gr<strong>und</strong>lagen der Produktion <strong>und</strong> Wahrnehmung von Rhythmus.
Golo Föllmer<br />
Vernetzte <strong>Musik</strong>praktiken aus Perspektiven der Forschung<br />
Vernetzung ist heute ein gängiges Mittel von experimenteller <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Klangkunst, aber auch von<br />
<strong>Musik</strong> aus dem Pop-Kontext. Die Formen dieser Praktiken sind äußerst vielfältig, <strong>und</strong> so bereitet<br />
Netzmusik bei ihrer Erforschung methodische Probleme: die Frage, wie man sich einzelnen Praktiken<br />
jeweils in angemessener Form nähert, da sie äußerst unter-schiedliche Kultur-, <strong>Musik</strong>- <strong>und</strong> Kunst-<br />
begriffe vertreten. Daneben bereitet Netzmusik aber auch Probleme bei der Archivierung, <strong>und</strong> zwar<br />
sowohl <strong>für</strong> wissenschaftliche Zwecke <strong>und</strong> als auch zur Dokumentation der Arbeiten <strong>für</strong> die Öffent-<br />
lichkeit. Schließlich stellen sich Probleme bei der Systematisierung. Zum einen die kategoriale Frage,<br />
ob es Netzmusik überhaupt gibt. Zum anderen die historische Frage, welche Kriterien erfüllt sein<br />
müssen, damit ab einem bestimmten Zeitpunkt von einer konsistenten künstlerisch-musikalischen<br />
Praxis gesprochen werden kann. Der Beitrag diskutiert diese Fragen auf der Gr<strong>und</strong>lage aktueller<br />
Beispiele.<br />
Biographie<br />
Geb. 1964, Ausbildung zum Klavierbauer, Studien der <strong>Musik</strong>- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft (TU<br />
Berlin) sowie Broadcast Communication Arts (San Francisco State Univ.). Radio- <strong>und</strong> Tonbandstücke<br />
sowie Klanginstallationen <strong>und</strong> -objekte. Texte zu Klangkunst, zeitgenössischer <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> akus-<br />
tischen Medien. Mitwirkung bei der Gesamtüberarbeitung des Brockhaus-Riemann-<strong>Musik</strong>lexikons.<br />
Kuratorische Mitarbeit u.a. bei sonambiente(AdK Berlin 1996), net_condition (ZKM Karlsruhe 1999),<br />
Networkshop (Dresden/Berlin 2001), sonambiente (Berliner Festspiele, Berlin 2006) <strong>und</strong> RadioREVOL-<br />
TEN (Radio Corax, Halle 2006). 2002 Promotion über Netzmusik am Institut <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />
der Mar-tin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Halleschen<br />
Institut <strong>für</strong> Medien- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft.
Oliver Frei<br />
Webcast – ein neues Medium zur Förderung des künstlerischen<br />
Nachwuchses an der HfMT<br />
Im Februar 2004 startete nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit das vom ELCH-Konsortium geför-<br />
derte <strong>und</strong> vom MMKH betreute Projekt Webcast. Es stellt den Studierenden <strong>und</strong> Lehrenden der HfMT<br />
das Medium „Internet“ in einer <strong>für</strong> künstlerische <strong>und</strong> didaktische Bedürfnisse interessanten <strong>und</strong><br />
vielversprechenden Form bereit. Der Vortrag stellt das mittlerweile an der HfMT etablierte Medium,<br />
seine Geschichte <strong>und</strong> Entwicklung am Haus sowie die Planungen <strong>für</strong> die Zukunft vor. Vorgestellt wird<br />
„Webcast“ von Oliver Frei, der als Projektmanager <strong>und</strong> Produktionsleiter von Anfang an maßgeblich<br />
an diesem Projekt beteiligt war.<br />
Biographie<br />
Oliver Frei, geb. 1969, studierte system. <strong>Musik</strong>wissenschaft, Ethnologie <strong>und</strong> Informatik an der Uni<br />
<strong>Hamburg</strong>. Er war insbesondere in den 90ern des letzten Jhds. zudem als <strong>Musik</strong>er <strong>und</strong> Komponist<br />
sowohl im Bereich Pop/Rock als auch experimenteller <strong>und</strong> Neuer <strong>Musik</strong> tätig <strong>und</strong> verlagerte später<br />
seinen Schwerpunkt auf interaktive Installationen (Sensorik <strong>und</strong> Informatik). Seit November 2002<br />
arbeitet(e) er an der HfMT als Projektmanager <strong>und</strong>/oder Softwareentwickler <strong>für</strong> fast alle eLearning-<br />
Projekte des Hauses <strong>und</strong> baute die IT-Infrastruktur des künstlerisch-wissenschaftlichen Bereichs auf.<br />
Seit Einführung des Multimediastudiengangs ist er als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
tätig <strong>und</strong> lehrt Sensorik/Installation sowie die Programmierung in verschiedenen studiengangsnahen<br />
Sprachen. Ausserhalb der HfMT ist er neben den Installationen auch als selbständiger Softwareent-<br />
wickler tätig.
Diego Garro<br />
Connected media and connected idioms.<br />
The relationships between video and electroacoustic music from<br />
a composer’s perspective.<br />
The Electroacoustic community has treasured, and on some occasions pioneered, technological ad-<br />
vances in electronic and digital media and tools. As the enabling technologies for creative work with<br />
digital audio now reside on the same computers used for many video applications, composers have<br />
the, relatively affordable, opportunity to ‘connect’ the two digital media in their creative endeavors.<br />
Despite the facilitating role of software interfaces and the inheritance of past experiences in map-<br />
ping musical gestures to the moving image, the inherent difficulty of an interconnected audio-visual<br />
‘idiom’ become apparent and represents a stimulating, yet daunting, challenge for audiences as well<br />
as composers of Electroacoustic music. These may seek to extend to the audiovisual domain the<br />
powerful and distinctive traits of a form of art that originally based itself, historically, culturally and<br />
aesthetically, on the primacy of the ear. The strategies adopted by this new breed of, sometimes self-<br />
taught, audiovisual composers are at the same time informed by their experience of so<strong>und</strong> designers<br />
and so<strong>und</strong> artists, but also throw the acousmatic paradigm into question.<br />
Kontakt<br />
Dr. Diego Garro<br />
Keele University – Department of Music<br />
Keele<br />
Staffordshire ST5 5BG<br />
United Kingdom<br />
Tel. +44 (0)1782 583298<br />
d.garro@mus.keele.ac.uk
Johannes Kretz<br />
„Tools of thinking for interdisciplinary creative work in the 21st<br />
cen-tury“<br />
The end of the 20th century will probably turn out to have been a major turning point in the long<br />
term development of intellectual history, (and therefore also art, which is always connected to an<br />
époque‘s mentality.) The success story of enlightenment with all its economical, sociological and<br />
also artistic implications cannot be neglected, but it was mainly gained at the cost of more and more<br />
specialization, subdivision of spheres and a loss of the synoptic view.<br />
At the beginning of the 21th century it becomes obvious, that this development cannot continue in<br />
a linear fashion. One of the most important challenges for the current generation is the development<br />
and distribution of new mental tools for dealing in a holistic way with complexity in the context of<br />
a globalized, highly networked environment, and it seems that the insights of biologists in the me-<br />
chanisms of nature leading to new theories like „Evolutionary Epistemology“ (Riedl, Popper, Lorenz)<br />
and „Bio-Cybernetics“ (Vester) could serve as the highly needed starting point for a new school of<br />
thinking.<br />
It was not a coincidence, that dodecaphony appeared at the moment, when monarchy in Europe<br />
collapsed. And it is not a coincidence, that interdisciplinary art forms get important in the moment,<br />
where holistic and ecological thinking becomes a question of survival of mankind. Therefore the<br />
author dares to sketch and illustrate with examples a possible thinking framework for music and<br />
interdisciplinary performing arts in general, which is mainly based on the formalization of organic<br />
interactive relating of parameters.<br />
„Things derive their being and nature by mutual dependence and are nothing in them-selves.“ Na-<br />
gajuna, second century Buddhist philosopher<br />
„Nothing, in the development of this world, can be <strong>und</strong>erstood in isolated manner“ („Nichts, in der<br />
Entwicklung dieser Welt, ist <strong>für</strong> sich allein zu verstehen.“) Rupert Riedl: Zufall, Chaos, Sinn, Wien-<br />
Stuttgart 1999
Biographie<br />
Born 1968 in Vienna. studies (composition, pedagogy) at the music academy Vienna with F.BURT and<br />
M.JARRELL. Studies of mathematics at the University Vienna. 1992/93: studies at IRCAM, Paris with<br />
M.STROPPA and B.FERNEYHOUGH, development of a software-environement („KLANGPILOT“) for<br />
so<strong>und</strong> synthesis. 1994: co-fo<strong>und</strong>er/board member of the NewTonEnsemble (www.newtonensmble.<br />
info) and iKultur (www.ikultur.com). 1994-2003: teacher for computer music at the international<br />
Bartok Seminar in Szombathely (H). 1996-2001: teacher for music theory and composition at the<br />
conservatory of Vienna. since 1997: teacher for for computer music at the academy in Vienna, since<br />
2001 also music theory, since 2004 assistant for composition in the class of Michael Jarrell. nume-<br />
rous performances in Austria, Germany, France, Poland, Hungary, Lithuania, Turkey, Argentinia and<br />
South Korea. commissions of works from Konzerthaus Wien, Klangforum Wien, Ensemble On Line,<br />
Ensemble exxj, Lemgoer Orgeltage, Haller Bachtage, Triton Trombone Quartett, Wiener Kammerchor<br />
prizes: STIFTUNG CHRISTOPH DELZ (CH, 2002), Körner prize Austria 2004, composition prize of the<br />
Austrian government 2004.<br />
www.johanneskretz.com
Prof. Dr. Matthias Lehnhardt<br />
Über das Ungefähre – Lernen als ästhetisches Ereignis<br />
Lernen oder Vermitteln als rein kognitive Leistung, als Wissensaneignung zu betrachten, greift sehr<br />
kurz. Die Unterstellung, es gäbe etwas Verstandenes im Studieren, dass zu vermitteln <strong>und</strong> zu lernen<br />
sei, führt nicht weit. Dies aber ist Voraussetzung <strong>für</strong> die Abbildung auf Software, <strong>für</strong> „E-Learning“.<br />
Für künstlerische Studiengänge lohnt deshalb der Blick in den Raum ästhetischer Theorien, das Rät-<br />
selraten, Spielen oder das „Ungefähre“.<br />
Biographie<br />
Studium der Physik, Kunstgeschichte <strong>und</strong> Germanistik, Soziologie <strong>und</strong> neue deutsche Literaturwis-<br />
senschaft, Visuelle Kommunikation <strong>und</strong> Kunst. Dr. phil, Diplom Kunst.<br />
Arbeit <strong>für</strong> R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen, Buchautor. Seit 1993 Professor <strong>für</strong> »Experimentelle Medien« im<br />
Lehr- <strong>und</strong> Forschungsbereich »Digitale Systeme, Netzwerke <strong>und</strong> Kommunikation« an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>für</strong> bildende Künste <strong>Hamburg</strong>. 2005 dazu Gastprofessor <strong>für</strong> »Medienkunst« an der Universität <strong>für</strong><br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Maschinenbau, Department of Arts, Wuhan/ China.<br />
Bücher: Ammann/ Lehnhardt. Die Hacker sind unter uns. Heimliche Streifzüge durch die Datennetze.<br />
Ammann/ Lehnhardt/ Glaser et.al. Das Chaos Computer Buch. Ammann/ Lehnhardt et.al. Hacker <strong>für</strong><br />
Moskau, Deutsche Computerspione im Dienst des KGB. Lehnhardt (Hrsg.): Gesänge über dem Ler-<br />
chenfeld. Beiträge zur Datenkunst.<br />
Filme: Propaganda als Waffe, der Agitator Willi Münzenberg (Ammann, Lehnhardt, Roscher et.al.).<br />
Tatwaffe Computer (Lehnhardt/Ammann). Der KGB, der Computer <strong>und</strong> ich (Lehnhardt).<br />
Projekte: Whirlpool of mis<strong>und</strong>erstanding«/ Installation Chicago. »Baltic Interface Net«, künstlerische<br />
Produktionsplattform im Internet. »_moving« <strong>für</strong> ArtGenda, interaktive Installation <strong>Hamburg</strong>. »Das<br />
Rauschen der Apparate«, experimentelle Fernsehsendung NDR.<br />
Marc Leman<br />
Embodied music cognition – a new approach to mediation technologies<br />
There are two important trends in modern science that will have a large impact on music research<br />
and media research in general. The first trend concerns the shift from disembodied cognition to em-<br />
bodied cognition. Embodied music cognition offers a framework for dealing with music, based on a
hypothesis about the relationship between musical experience (mind) and so<strong>und</strong> energy (matter).<br />
In this mind/matter relationship, the human body is seen as a biologically designed mediator which<br />
transfers physical energy to an ontology of action-oriented meanings, that is, to a mental level in<br />
which experiences, values and intentions form the basic ingredients of music signification. Also the<br />
reverse process is possible, namely, that the human body transfers an idea, or mental representati-<br />
on, into a material or energetic form. This two-way mediation process is largely constrained by the<br />
body, which is assumed to play a central role in all musical activities. The recent focus on multi-<br />
modal processing using different types of sensing technologies offer a straightforward approach to<br />
embodied music cognition. It is based on measurement of gestures and adaptation of technology to<br />
action-oriented intelligence. Under certain conditions, the natural mediator (the human body) can be<br />
extended with artificial mediators so that mental activity naturally extends to the new environment<br />
that is covered by the artificial mediator.<br />
The second trend is the shift embodied music cognition to social music cognition. A better <strong>und</strong>er-<br />
standing of the natural mediation between human mind and brain, through the human body, will<br />
lead to a better <strong>und</strong>erstanding of social cognition, that is, how music has impact on groups of<br />
people. Social music cognition brings in the interactions among listeners, among players, and bet-<br />
ween players and listeners and opens up a new field of technological involvement that is related<br />
to social computing. Music research, given the close relationship between perception and action,<br />
and between the individual and the social, is at the cutting edge of new explorations in science and<br />
technology with a number of applications in fields ranging from entertainment to music therapy, in-<br />
teractive music systems and music information retrieval. This lecture will give a number of examples<br />
of recent research results in the field of embodied and social music cognition.<br />
Reference:<br />
M. Leman (in press). Embodied Music Cognition and<br />
<strong>Media</strong>tion Technology. Cambridge, MA: MIT Press.<br />
Biographie<br />
Marc Leman is professor in systematic musicology at Ghent University, Belgium(UGent). He is head<br />
of the Dept. Art, Music, and <strong>Theater</strong> Sciences and director of IPEM. His research activities deal with<br />
questions related to musical meaning formation, the effect of music on human cognition and emo-<br />
tion, the description of musical content, and the <strong>und</strong>erstanding of gestures, musical imitation and<br />
corporeal resonance. His research is fo-cused on finding regularities in human sensory, perceptive,<br />
cognitive, synaesthetic/kinaesthetic, social and emotional/affective information processing, using<br />
methods that bridge the gap between natural and cultural sciences.
Kirsten Reese<br />
Postkartengeflüster. 2006<br />
Interaktive Installation <strong>für</strong> Computer, Kopfhörer, Postkarten. Software: Max/Msp/Jitter.<br />
Postkartengeflüster ist eine interaktive Installation. Die/der Benutzer/in bewegt eine Webcam über<br />
ein Postkartenfoto <strong>und</strong> beeinflusst damit die über Kopfhörer gehörten Klänge. Zu jedem Foto gibt es<br />
ein passendes Audiofile: eine Aufnahme des auf der Postkarte abgebildeten Ortes. Auf dem Compu-<br />
terbildschirm wird die Postkarte vergrößert dargestellt. Wenn man die Kamera bewegt, werden die<br />
Klänge nach der Farbintensität auf einer Linie in der Mitte des Bildes gefiltert. Die Benutzer können<br />
so auditiv <strong>und</strong> visuell in einen Ort „hineinzoomen“. Postkartengeflüster wurde 2006 <strong>für</strong> eine Ausstel-<br />
lung in der Cité des Arts in Paris unter Verwendung von Postkarten <strong>und</strong> Klängen aus der Umgebung<br />
entwickelt. Die <strong>Hamburg</strong>er Version beruht natürlich auf neu aufgenommenen Klängen <strong>und</strong> Postkar-<br />
ten aus <strong>Hamburg</strong>.<br />
Ästhetische <strong>und</strong> kreative Zugänge <strong>für</strong> die mediale Vermittlung künstlerischer Inhalte Künstlerische<br />
Arbeiten <strong>und</strong> kunstbezogene Inhalte brauchen ästhetische <strong>und</strong> kreative Formen der Darstellung <strong>und</strong><br />
Vermittlung. Für diese These werden Beispiele anhand von ausgewählten multimedialen Präsentati-<br />
onen gezeigt, die in den letzten Jahren <strong>für</strong> die Forschungsplattform „<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Gender im Internet“<br />
(http://mugi.hfmt-hamburg.de) an der HfMT <strong>Hamburg</strong> entwickelt wurden. Gr<strong>und</strong>prinzip dieser Sites<br />
ist eine gestalterische <strong>und</strong> konzeptuelle Vielfalt (statt Standarisierung <strong>und</strong> Priorisierung von „Usa-<br />
bility“).<br />
Die spezifischen Möglichkeiten des Internet <strong>und</strong> interaktiver Medien wollen innovativ genutzt wer-<br />
den: Multimedialität beinhaltet z.B., dass Materialien/Medien so aufeinander bezogen werden kön-<br />
nen, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Dies ist besonders <strong>für</strong> die Darstellung von<br />
Kunstwerken wichtig <strong>und</strong> sinnvoll, die selbst intermedial sind <strong>und</strong> auditive, visuelle <strong>und</strong> räumlichen<br />
Aspekte vereinen. Eine Analyse von Material <strong>und</strong> Kompositionsprozess sowie übergreifender tech-<br />
nischer <strong>und</strong> künstlerischer Prinzipien kann durch nicht-textliche Darstellungsformen <strong>und</strong> interaktive<br />
Module ergänzt werden, die explorativ nachvollzogen werden können. Durch nicht-lineare Navigation<br />
sind mehrdimensionale Darstellungen möglich, etwa bei der Präsentation von Klanginstallationen,<br />
deren Klangmaterial nicht hierarchisiert ist <strong>und</strong> in verschiedenen Schichten überlagert wird. Die ge-<br />
stalterischen Bedingungen des Mediums führen zu einer Verdichtung <strong>und</strong> Konzentration der Inhalte<br />
durch die zwangsläufige Beschränkung auf kurze Texte, kleinformatige Bilder <strong>und</strong> kurze Audio- <strong>und</strong><br />
Videoeinspielungen. Aussagen bekommen so exemplarischen Charakter. Viele Inhalte, Texte, Medien<br />
<strong>und</strong> Icons auf einer Bildschirmseite verweisen auf andere Inhalte auf Seiten „dahinter“, so entsteht<br />
eine permanente Verweisstruktur, die <strong>für</strong> Kontextualisierung steht. Mit den Materialien, den Dar-<br />
stellungsformen <strong>und</strong> dem Medium Internet selbst sind auratische Effekte verb<strong>und</strong>en (z.B. durch die
Überwindung von Raum <strong>und</strong> Zeit). Dies <strong>und</strong> die vielfältigen Arten der „Lesbarkeit“ des Mediums auf<br />
emotionalen, kognitiven <strong>und</strong> explorativen Ebenen ermöglicht ästhetische Erfahrung. Mit den mul-<br />
timedialen Präsentationen finden Inszenierungen statt, z.B. durch Dynamisierung <strong>und</strong> die zeitliche<br />
Strukturierung von aufeinander bezogenen medialen Darstellungen. Der Sinn der Verwendung künst-<br />
lerischer Strategien in der Konzeption <strong>und</strong> Gestaltung multimedialer Sites liegt darin, ästhetische<br />
Erfahrung mit „Erkenntnis“ <strong>und</strong> der Vermittlung von Wissen zu verbinden.<br />
Biographie<br />
Kirsten Reese studierte Flöte <strong>und</strong> elektronische <strong>Musik</strong> in Berlin (<strong>Hochschule</strong> der Künste, Technische<br />
Universität) <strong>und</strong> 1992-93 in New York. Als Flötistin trat sie mit Kammerensembles <strong>und</strong> als Solistin<br />
auf <strong>und</strong> initiierte Uraufführungen von Auftragswerken. Als Autorin schrieb sie Radiosendungen <strong>und</strong><br />
Features (WDR, DeutschlandRadio) <strong>und</strong> publizierte in Fachzeitschriften <strong>und</strong> Lexika. Kirsten Reese<br />
komponiert elektroakustische Werke sowie Kompositionen <strong>für</strong> Instrumente <strong>und</strong> Elektronik, Klangins-<br />
tallationen, radiophone Hörstücke, interaktive Netzaudiokunst usw. Sie erhielt zahlreiche Stipendien<br />
(zuletzt Cité des Arts 05/06). Seit 2001 ist Kirsten Reese Mit-Kuratorin des Festivals Klangwerkstatt<br />
in Berlin. Seit 2002 forscht <strong>und</strong> lehrt sie an der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong> zu den<br />
Themen zeitgenössische <strong>Musik</strong>, Gender, Internet/Neue Medien. Seit 2005 unterrichtet sie als Lehr-<br />
beauftragte an der Universität der Künste Berlin in den Bereichen intermediale Komposition <strong>und</strong><br />
Landschaftsklangkunst.<br />
www.kirstenreese.de
Anthony de Ritis & Ann McDonald<br />
Northeastern/BSO Online Conservatory: From Idea to iTunes<br />
…one of he most compelling examples of communicating the brand and values of an institution<br />
anywhere on the Web. By using motion, so<strong>und</strong>, and highly sophisticated (but beautifully simple)<br />
interactive teaching tools, the BSO’s Online Conservatory does more to sell the value of a big-city<br />
symphony than any brochure, sell sheet, or TV spot ever could.<br />
-- The ClickZ Network, www.clickz.com<br />
In February 2003 the Boston Symphony Orchestra (BSO) Online Conservatory educational initiative<br />
was first released to the public, an interactive multimedia addition to the BSO website developed<br />
by Northeastern University professors Anthony De Ritis and Ann McDonald. It offers browsers an<br />
opportunity to explore some of the dimensions of BSO performances, view documentaries on the<br />
lives and works of the composers, and learn about the musical concepts exemplified by each piece<br />
of music.<br />
The Online Conservatory has had numerous citations for its award-winning flash-based design, in-<br />
structional design, and information technology, including in The New York Times, The Boston Globe,<br />
Symphony and Newsweek magazines and The Chronicle of Higher Education. Forrester Research<br />
cited the Online Conservatory as an international “best-practice” in web-based marketing. In April<br />
2006, the BSO repurposed the Online Conservatory’s web-based documentaries as video and audio<br />
podcasts for iTunes. By June 2006, Gramophone magazine stated that the BSO had already received<br />
more than 100,000 downloads. Northeastern University professors Anthony De Ritis and Ann McDo-<br />
nald will demonstrate the Online Conservatory, discuss its origin and history, and answer questions<br />
about the creative process.
Biographie<br />
Anthony Paul De Ritis, MM, MBA, PhD Music technologist and composer Anthony Paul De Ritis is<br />
Chair of the Music Department and Director of Digital <strong>Media</strong> Programs at Northeastern University.<br />
His music has been called “cutting-edge,” and “really cool”; he is perhaps best known for his work<br />
Devolution, a Concerto for DJ and Symphony Orchestra featuring Paul D. Miller aka DJ Spooky That<br />
Subliminal Kid. He completed his Ph.D. in Music Composition at the University of California, Berke-<br />
ley, and his High Tech MBA from Northeastern. He is the fo<strong>und</strong>er and lead developer of the Online<br />
Conservatory collaboration between Northeastern University and the Boston Symphony Orchestra.<br />
www.deritis.com.<br />
Ann McDonald, MFA Ann McDonald is an Associate Academic Specialist in Graphic Design and Multi-<br />
media Studies. Her research focuses on creating and studying educational interactive projects that<br />
can best be achieved through interdisciplinary collaboration. Her clients include exhibit and interac-<br />
tive design work for The Boston Symphony Orchestra, The New England Aquarium, and The National<br />
Health Sciences Consortium. She studied at the Institute of Design, earned a BFA from the University<br />
of Washington and a MFA in graphic design from Yale University. Her design interests continue to<br />
stem from a desire to inhabit an information space.
Sabine Schäfer<br />
Raumklang-Mikroskopie <strong>und</strong> Raumklangkunst –<br />
Die Arbeiten des Künstlerduos „sabine schäfer // joachim krebs“<br />
Die Künstlerin stellt die ästhetischen Gr<strong>und</strong>lagen des Künstlerduos „sabine schäfer // joachim krebs“<br />
vor. Die beiden Künstler haben besondere Konzepte zur Raumklangdarstellung (TopoPhonien, Sabi-<br />
ne Schäfer) <strong>und</strong> der von Joachim Krebs entwickelter Raumklang-Mikroskopierung natürlicher Klänge<br />
<strong>und</strong> Geräusche entworfen.<br />
Ein zentrales Thema des Künstlerduos ist die Schaffung von adäquaten Hörsituationen, die den<br />
speziellen Anforderungen ihrer Raumklangkompositionen gerecht werden. Hier<strong>für</strong> haben die Künstler<br />
unterschiedliche Strategien der Rezeption kreiert, die sowohl musik-immanente Medien einbeziehen,<br />
wie z.B. spezielle Tonwiedergabesysteme, als auch die visuelle Gestaltung berücksichtigen in Form<br />
von speziellen, computergesteuerten LED-Lichtinszenierungen, aber auch landschaftsarchitektoni-<br />
sche Konzepte entstanden <strong>für</strong> Raumklanginstallationen in der offenen Landschaft. Ein aktuell-viru-<br />
lentes Thema im Bereich der neuen Rezeptionsformen <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Klangkunst ist die Ausstellung<br />
von Klang (allgemeiner: von zeitbasierter Kunst) im musealen Kontext. Die elektroakustische <strong>Musik</strong><br />
ist da<strong>für</strong> geradezu prädestiniert sich in den Museen, wo normalerweise nur die (visuelle) bildende<br />
Kunst präsent ist, ihren eigenen, angemessenen „Rezeptionsraum“ zu schaffen. Lösungen <strong>und</strong> Mo-<br />
delle müssen von den Künstlern entwickelt werden, um <strong>für</strong> die akustische Medienkunst adäquate<br />
Rezeptionsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Das Künstlerduo hat mit seiner jüngsten Arbeit, die sie <strong>für</strong> das Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen<br />
der Weltmusiktage im Juli 2006 realisierten, ein Modell <strong>für</strong> solch einen Hörraum präsentiert. Parado-<br />
xerweise ist gerade die Arbeit auf multimedialer Ebene erforderlich, um spezifische Rezeptionsfor-<br />
men, die vor allem auf das Hören fokussiert sind, <strong>für</strong> die Raumklangkunst zu entwickeln. Im Rahmen<br />
des Vortrags werden die verschiedenen Konzepte <strong>für</strong> unterschiedliche Kontextualisierungen, insbe-<br />
sondere anhand künstlerischer Arbeiten, die 2005 <strong>und</strong> 2006 entstanden sind, aufgezeigt.
Biographie<br />
Sabine Schäfer, freischaffende Komponistin <strong>und</strong> Medienkünstlerin, lebt <strong>und</strong> arbeitet in Karlsruhe (D).<br />
Klavier- <strong>und</strong> Kompositionsstudium an der Staatlichen <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> Karlsruhe (Komposition<br />
bei Mathias Spahlinger <strong>und</strong> Wolfgang Rihm). 1982-91 Interdisziplinäre Projekte, Performance - Kuns-<br />
künstlerische Arbeit als Composer-Performer.<br />
Seit 1989 Dozentin an der Staatlichen <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> Karlsruhe. 1989-92 künstlerische Ent-<br />
wicklung des Raumklangkunst-Projekts „TopoPhonien“ (ausgezeichnet 1993 mit dem Siemens-Me-<br />
dienkunstpreis) sowie technische Entwicklung eines eigenen, 24-kanaligen Raumklang-Steuerungs-<br />
systems (Systemdesign: Sukandar Kartadinata).<br />
Seit 1992 Realisation von Raumklanginstallationen, <strong>und</strong> multimedialen Rauminszenierungen. Seit<br />
1993 Vorträge <strong>und</strong> Veröffentlichungen über das Projekt „TopoPhonien“ (www.topophonien.de), seit<br />
2000 hinzukommend über die Werke des Künstlerduos „sabine schäfer // joachim krebs“.<br />
Seit 1994 radiophone Klangkunst. Seit 1998 Produktionen, internationale Aufführungen/Ausstellun-<br />
gen <strong>und</strong> Sendungen des Künstlerpaares „sabine schäfer // joachim krebs“ auf dem Gebiet der Raum-<br />
klangkunst <strong>und</strong> der radiophonen Klangkunst; Raumklangkompositionen <strong>für</strong> RaumklangObjekte <strong>und</strong><br />
umgehbare, begehbare <strong>und</strong> konzertante Raumklang-Körper.<br />
www.sabineschaeferjoachimkrebs.de
Norbert Schnell<br />
<strong>Connecting</strong> <strong>Media</strong> – Presentation abstract and biographical notes<br />
About Composed Instruments and Virtual Scores: Research and Music Production at IRCAM. Having<br />
grown up in <strong>Hamburg</strong> were I made my first steps in music and theater, were I got to know the early<br />
versions of today state-of-the-art music production software and were I also had the chance to listen<br />
to some of György Ligeti’s seminars at the HfMT, I am delighted to participate at <strong>Connecting</strong> <strong>Media</strong><br />
with a talk about my work today, my team and my working environment at IRCAM in Paris. Starting<br />
from a brief introduction of IRCAM and its departments, this talk will give a summary of the para-<br />
digms and technology developed over the past years at IRCAM in the field of interactive real-time<br />
systems. A particular focus is given on recent developments and collaborations of the Real-Time<br />
Musical Interactions team in audio and gesture recognition as well as interactive audio processing<br />
including so<strong>und</strong> examples. The talk will insist on the relationships and influences of these projects<br />
in the context of IRCAM’s music production (« création »), international research projects, and indus-<br />
try collaborations. Norbert Schnell Head of the Real-Time Musical Interactions team at IRCAM<br />
Biographie<br />
Norbert Schnell is born in <strong>Hamburg</strong> where early he gets engaged in music composition and arran-<br />
gement for theatre. He moves to Graz/Austria to study Telecommunications and Music. He becomes<br />
studio assistant at the Institut <strong>für</strong> Elektronische <strong>Musik</strong> (IEM) and collaborated with the <strong>Musik</strong>Labor<br />
Wien getting involved in contemporary music projects as adviser and developer. 1995 he obtains his<br />
diploma as Toningenieur of the Technische Universität and the Universität <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Darstellen-<br />
de Kunst Graz and enters the Real Time Systems team at IRCAM as researcher and developer. Since<br />
2002 he is coordinating the Real-Time Applications team at IRCAM that recently changed its name<br />
to Real-Time Musical Interactions. He and his team are involved in scientific and artistic projects in<br />
the domain of computer music focusing on real-time performer-computer interaction and interactive<br />
audio applications. This research includes multiple aspects such as score-following, sensor techno-<br />
logy and gesture analysis/recognition, real-time so<strong>und</strong> analysis, information retrieval, and synthesis,<br />
interfaces and networks. Besides the engagement in artistic productions, his team participates in<br />
international research projects (music technology and education) and collaborates with industry<br />
partners from different fields (music, interfaces, automobile) on specific developments. In June 2006<br />
he chaired the 6th Interna-tional Conference on New Interfaces for Musical Expression, NIME 06, at<br />
IRCAM.
Oliver Schneller<br />
«Acoustic Models and Composed Structures»<br />
Knowledge in psychoacoustics and acoustics can be useful and inspiring in the process of composi-<br />
tion and the more these topics gain a foothold in conferences and universities the more interesting<br />
paths seems to emerge. In my talk I will focus on several examples of „applied psychoacoustics“ in<br />
the categories of acoustic models and spatial polyphony both of which deal with uses of psychoa-<br />
coustic criteria in composed musical structures. I will cite a few passages from the works of various<br />
composers and then focus on examples from my own work.<br />
Biographie<br />
Der 1966 in Köln geborene Komponist <strong>und</strong> Klangkünstler Oliver Martin Schneller studierte <strong>Musik</strong>wis-<br />
senschaft an der Universität Bonn <strong>und</strong> Komposition am New England Conservatory in Boston <strong>und</strong> an<br />
der New Yorker Columbia University, wo er 2002 als Promotionsstipendiat seinen Doktor mit einer<br />
Arbeit über <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Architektur abschloss <strong>und</strong> anschließend Computermusik <strong>und</strong> Psychoakustik<br />
unterrichtete.<br />
Beim Tanglewood Festival of Contemporary Music 1999 wurde seine Komposition <strong>für</strong> gro-ßes Orches-<br />
ter in drei Raumgruppen «Tightrope Dancer» zur Uraufführung gebracht. Beim Agora Festival 2002 in<br />
Paris, bei der «International Computer Music Conference» (ICMC) 2003 in Singapur <strong>und</strong> beim Alterna-<br />
tiva Festival 2002 in Moskau wurde sein Werk «Five Imaginary Spaces» <strong>für</strong> Klavier <strong>und</strong> live-Elektronik<br />
aufgeführt. Es folgten Aufträge von Maerzmusik/Berliner Festspiele <strong>für</strong> Ictus, des Nouvel Ensemble<br />
modern aus Montréal (2002), des Pariser Ircam/Centre Pompidou, des Ars nova Festival des SWR,<br />
sowie von Radio France <strong>für</strong> neue Werke, die sich mit dem Verhältnis von Instrumentalklängen <strong>und</strong><br />
architektonischem Raum befassen. Für seine Arbeit erhielt Schneller zahlreiche Preise <strong>und</strong> Auszeich-<br />
nungen, darunter den Fromm Fo<strong>und</strong>ation Award (Harvard University), zwei ASCAP Preise, den Boris<br />
Rapoport Kompositionspreis, den Robert-Starer-Award der City University of New York, ein Benja-<br />
min-Britten-Memorial Fellowship, eine Residency im Maison Heinrich-Heine, Paris sowie zweimalig<br />
den amerikanischen <strong>Musik</strong>förderungspreis „Meet The Composer“. Von 2002-2004 war Schneller am<br />
Ircam/Centre Pompidou als «compositeur en recherche» tätig im Rahmen eines Projektes zur Erfor-<br />
schung der Schallrichtungscharakteristika musikalischer Instrumente. 2003 erhielt Schneller einen<br />
Forschungsauftrag des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin zum Thema „Raumkonzepte in ausse-<br />
reuropäischer <strong>Musik</strong>“. Seit 2003 unterrichtet er ein Seminar über „Raumakustik <strong>und</strong> Psychoakustik<br />
<strong>für</strong> Komponisten“ an der Universität der Künste in Berlin. 2004 leitete er am Institut <strong>für</strong> Neue <strong>Musik</strong><br />
der <strong>Hochschule</strong> Hanns Eisler <strong>und</strong> der UdK einen Workshop <strong>für</strong> Komponisten über Lautsprecherpro-<br />
jektion in unterschiedlichen Räumen.<br />
2006-07 lebt Schneller als Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom.
Zack Settel<br />
Immersive Music<br />
In the world of electronic arts, the concept of immersion has often been associated with the kinds<br />
of audiovisual (but particularly visual) experiences that are nowadays frequently encountered in<br />
computer gaming and virtual reality applications. At the base of this concept is the ability to render<br />
the audiovisual encounter for the perspective of a specific individual, thereby strengthening that<br />
individual‘s impression of „being there“, i.e. being surro<strong>und</strong>ed or immersed in the content. In audio<br />
and certainly in music however, there have been comparatively few advances made in this direction.<br />
Surro<strong>und</strong> So<strong>und</strong> technology marks the current level of the immersive audio experience. Unlike cur-<br />
rent image rendering technology (e.g. OpenGL), its potential for rendering so<strong>und</strong> in space is quite<br />
limited, allowing for only a general notion of so<strong>und</strong> source directionality or incidence.<br />
Music in space has long captivated the imagination of composers of various epochs. From Ives to<br />
Stockhausen, ideas concerning the experience of music in space, and composition strategies have<br />
reflected thinking on the subject. With the ability to model and simulate the experience of so<strong>und</strong><br />
in space come many fascinating possibilities. Some of these possibilities can allow us to experiment<br />
on a very f<strong>und</strong>amental level, where rules concerning our perception of so<strong>und</strong> can be modified (e.g.<br />
„narrow focus hearing“).<br />
This talk will present (1) an immersive audio environment called So<strong>und</strong>scape, which has been deve-<br />
loped during the past two years at the Centre for Intelligent Machines at McGill University; and (2)<br />
the arrival of Immersive music, as explored and developed during this time by the composer.
Biographie<br />
Zack Settel Oct. 2006 1 Zack Settel was born in 1957 and raised in the New York area. He received a<br />
BFA in Music Composition from the California Institute of the Arts (CalArts), where he studied compo-<br />
sition with Leonard Stein, Morton Subotnick, Mel Powell, and Morton Feldman. Keenly interested in<br />
the use of technology in music production/performance, Settel moved to Paris in 1986, with a Fulb-<br />
right Scholarship for computer music research and composition at the Institute for Research and the<br />
Coordination of Acoustics and Music (IRCAM), headed by Pierre Boulez. After a two-year composing<br />
residency there, Settel remained at IRCAM until 1995, working full-time in the music production and<br />
music research groups. In 1997 Settel returned to North America, where he was a professor at McGill<br />
University in Canada for two years, chairing the Music Technology area, and teaching courses and<br />
graduate seminars in computer music. He was a visiting professor of composition at the University<br />
of Montreal (UDM) in 2001-02.<br />
In addition to composing full time, Settel now is an associate professor in music composition at<br />
the UDM. He is also in (arts/science) collaboration with the Center for Intelligent Machines at McGill,<br />
working on immersive audio/music. Since 2003, Settel has directed the immersive audio research<br />
group at the Societé des Arts Technologiques (La SAT) in Montreal.<br />
Some of Settel‘s music includes the use of advanced live interactive electro-acoustic systems. He<br />
has composed chamber works, studio works, as well as music for film, video, television, theater,<br />
dance, and opera. His music is published by Editions Ambrioso (Paris), recorded on the CENTAUR,<br />
ICMA, MIT Press, and Empreints Digitales labels, and is performed regularly in North/South America<br />
and in Europe and Asia.<br />
Settel has composed music for Television and Film, and has worked with various performing en-<br />
sembles including the Ensemble Intercontemporain (Paris), Le Nouvel Ensemble Moderne (Montréal),<br />
Zeitgeist (Minneapolis), the California Ear Unit (Los Angeles), and Chants Libres (Montréal).
Manfred Stahnke<br />
Kunst <strong>und</strong> Wissenschaft – Reflexionen auf György Ligeti<br />
Ligeti suchte Kunst als etwas der Wissenschaft Vergleichbares, wenn auch nicht als etwas Ähnliches<br />
oder gar Gleiches. Er hatte das penible Forschen Bartóks von innen kennen gelernt, hatte dessen<br />
Wachsrollen unter den Fingern gehabt (<strong>und</strong> sie durch zu viel Abspielen teils verdorben, sagte er). Er<br />
hatte das Innenleben von Klängen zunächst im Elektronischen Studio in Köln (ab 1957) <strong>und</strong> dann<br />
viel später (ab 1972) in Stanford bei John Chowning erforscht. Er kannte die großen Kunstbetrachter<br />
wie Ernst Gombrich in- <strong>und</strong> auswendig, oder jene <strong>Musik</strong>wissenschaftler wie Ursula Günther oder<br />
Gerhard Kubick, die sich mit der ars subtilior des späten Mittelalters oder mit afrikanischer <strong>Musik</strong><br />
auf höchstem Niveau befasst hatten.<br />
Ehrliche, fragende Forschung war Ligeti das Liebste. Sein höchstes Ziel scheint komplexe Polyphonie<br />
gewesen zu sein. „Komplexität“ wird bei Ligeti immer „Wahrnehmbares“ meinen. Nie ging es ihm<br />
um Komplexität, die nur in der Analyse am Schreibtisch wieder aufscheinen würde. Bach war <strong>für</strong> ihn<br />
nicht komplex wegen seiner Strukturfindung im Papierraum, sondern er war komplex wegen des Auf-<br />
scheinens extremer Vieldeutigkeit im Hörraum. Sicherlich war Ligeti der stets Suchende. Endgültige<br />
Lösungen mochte er absolut nicht. Ligeti stand da<strong>für</strong>, „Theorien“ als nur lokal gültig anzusehen, jede<br />
kompositorische „Lösung“ als zeitlich begrenzt aufzufassen <strong>und</strong> stets auf Tauglichkeit abzuklopfen.<br />
Er sah die Tragik des <strong>Musik</strong>schreibens: Haben wir ein Hörding gebaut, wird es als Konzept schnell<br />
alt: Atmosphères ist zwar immer wieder neu interpretierbar, aber nicht neu komponierbar. Genauso<br />
ging das Horntrio nur einmal.<br />
Die Klavieretüden dagegen sind ein Gesamtkonzept, wie ein Gefäß, in dem die Zeit still steht <strong>und</strong> wo<br />
<strong>für</strong> Ligeti vielleicht nicht der Fraß des Altwerdens existierte. Eine Rettung, die der späte Ligeti fand.<br />
Seine merkwürdigen beiden letzten Etüden müssen wir bedenken, wenn wir Ligeti verstehen wollen:<br />
Diese Kanons im immer enger werdenden Abstand. Die nächste Etüde wäre nach dieser Logik ein<br />
Null-Abstand eines Kanons geworden: Die Aufhebung des Kanons. Die Auslöschung. Denken wir an<br />
die letzten Bilder Paul Klees, wo der weiße, fahle Engel erscheint. Mit seinem Kreuz - „Kreuz“ <strong>für</strong><br />
Auslöschung <strong>und</strong> vieles andere stehend...
Biographie<br />
Manfred Stahnke, 1951 in Kiel geboren, studierte ab 1966 in Lübeck, Freiburg, <strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> in den<br />
USA Komposition <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>wissenschaft. Er legte das Examen in „<strong>Musik</strong>theorie <strong>und</strong> Komposition“<br />
1973 in Freiburg ab. 1979 promovierte er in <strong>Hamburg</strong> bei Constantin Floros über Pierre Boulez. Frü-<br />
hes Interesse <strong>für</strong> Malerei, Stimmungssysteme <strong>und</strong> Improvisation (Klavier). Hauptlehrer waren Wolf-<br />
gang Fortner, Klaus Huber, Ben Johnston <strong>und</strong> vor allem György Ligeti in Komposition sowie Hans-<br />
Heinrich Eggebrecht, Peter Petersen, Constantin Floros, Elmar Budde in <strong>Musik</strong>wissenschaft. Seit 1989<br />
Professor <strong>für</strong> Komposition <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>theorie an der <strong>Musik</strong>hochschule <strong>Hamburg</strong>. 1992 Mitbegründer<br />
des Ensembles Chaosma. Buchherausgeber „<strong>Musik</strong> - nicht ohne Worte“ (Dozenten der <strong>Hochschule</strong>),<br />
„Mikrotöne <strong>und</strong> mehr“ (über die Ligetiklasse in <strong>Hamburg</strong>), „Den Ton finden“ (Sammlung eigener<br />
Schriften). Als Komponist tätig im <strong>Musik</strong>beirat des Goethe-Instituts München. Seit 1999 Mitglied der<br />
Freien Akademie der Künste <strong>Hamburg</strong>. Werke: 3 Streichquartette / 3 Kammeropern, u.a. „Orpheus<br />
Kristall“ Münchener Biennale 2002 / 3 Orchesterwerke, u.a. „traces des sorciers“ (Spur der Zauberer)<br />
SWR 1997 / 2 Konzerte: „Saxophone Symphony“ 2003 / „Violinkonzert“ 2006 / diverse Kammermu-<br />
siken.<br />
Vollständige Werkliste unter: www.manfred-stahnke.de
Annette Stöber<br />
„Profcast – Podcast <strong>für</strong> die Bildung“<br />
Vom Vorlesungsmitschnitt über Sprachkurse bis zum Uni-Magazin – das deutschsprachige Angebot<br />
an Hochschul-Podcasts ist noch überschaubar, birgt aber große Potentiale. Podcasting ist Radiohö-<br />
ren <strong>für</strong> die iPod-Generation <strong>und</strong> nimmt auch im Hochschulbereich an Bedeutung zu. Der Vortrag gibt<br />
einen Einblick in die deutschsprachige Podcasting Landschaft sowie in das Angebot US-amerikani-<br />
scher <strong>Hochschule</strong>n. Neben der Produktions-technik wird kurz die Podcast-Plattform der <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>Hochschule</strong>n www.podcampus.de vorgestellt.<br />
Biographie<br />
Anette Stöber ist <strong>für</strong> das Multimedia Kontor <strong>Hamburg</strong> als Projektleiterin im „Multimedia Produktions-<br />
<strong>und</strong> Usability-Labor“ tätig. Zuvor entwickelte sie als Projektleiterin am Institut <strong>für</strong> Interaktive Medien<br />
in Zusammenarbeit mit der Henri-Nannen-Journalistenschule eine Ausbildung zum/r Online-Redak-<br />
teur/in <strong>für</strong> das <strong>Hamburg</strong>er Verlagshaus Gruner+Jahr. Während <strong>und</strong> nach ihrem Studium der Kommuni-<br />
kationswissenschaft <strong>und</strong> Bildenden Kunst war Anette Stöber fünf Jahre als Autorin <strong>und</strong> Realisatorin<br />
beim Norddeutschen R<strong>und</strong>funk, Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen tätig.<br />
Andrea Szigetvári<br />
Real-time timbre solfège theasurus – developing skills to memorise,<br />
recognize and identify the qualities of musical timbre –<br />
The real-time timbre solfége theasurus is one of the practical results of a research exploring the<br />
form bearing capacity of timbral dimensions and the possibility of practical implications of separated<br />
timbre dimensions in education, music theory and composition.<br />
One of the main goals of the research was to make contribution to the development of new music<br />
theory reacting to the fast evolving new musical methods and languages with a particular conside-<br />
ration for music operating with parameters of musical sonorities.<br />
According to Stephen McAdams memory may be represented as a kind of storage that is itself a
model of the evolving physical world. The storage is structured in relevant ways with respect to<br />
what is important in the world. In the field of classical music these are the primary qualites (like<br />
pitch and rhythm) to which the greatest importance had been assigned. Present music education<br />
does not support the development of systematic categories and representations for perception of<br />
musical timbre and unconsciously influential music transmitted by the everyday media deals also<br />
almost exclusively with primary parameters. With the spread of the electronic media in music skills<br />
for categorization and proper representation of sonorities seems to become important, if not indis-<br />
pensable for appreciation of certain kinds of music.<br />
Our research was based on David Wessel‘s timbral dimensions which were extended to synthesized<br />
and processed sonorities. Stephen McAdams concerns about the form bearing capacity of timbre<br />
dimensions had been taken into consideration. From the results of psychoacoustic investigations a<br />
conclusion had been formalized stating that timbre possesses a form-bearing capacity, but its be-<br />
haviour substantially differs from the behaviour of the primary parameters which change over one<br />
dimension. According to our results timbre is able to determine a musical form in such cases, when<br />
it changes over sufficent amount of dimensions, and its complex parameter-changes create clear<br />
subjective percepts.<br />
To explore the behavior of the dimensions of the timbre the notion of reduced timbre space has<br />
been introduced. A reduced timbre space is a matrix including limited number of timbre dimensions,<br />
which make it possible to control the partials of sonorities and their limited combinations separate-<br />
ly. In the form of real-time so<strong>und</strong> synthesis and processing programs (written in MAX/MSP) certain<br />
timbre dimensions were modelled and different reduced timbre spaces were originated.<br />
A timbre solfège thesaurus has been composed containing timbre matrices (limited timbre spaces)<br />
based on standard so<strong>und</strong> synthesis and processing techniques (like additive synthesis, subtractive<br />
synthesis, FM synthesis, granular synthesis). Beyond default timbres the user can create further ex-<br />
amples, since the matrices are convenient for putting together a large number of logically ordered<br />
sonorities.<br />
Depending on the educational needs different interfaces were created for different target groups. The<br />
interfaces differ in the method of representation (graphical, descriptive, parametric) of the individual<br />
timbre dimensions.
Michael von Troschke<br />
Vorstellung eines multimedialen Formenlehreprogramms<br />
Das Programm stellt die wichtigsten Formen der abendländischen <strong>Musik</strong> paradigmatisch vor. Noten,<br />
<strong>Musik</strong>, Texte <strong>und</strong> analytische Grafiken werden miteinander vernetzt <strong>und</strong> im Übungsteil interaktiv<br />
angeboten. Das Programm beinhaltet einen Schulungsteil, der mit paradigmatischen Beispielen die<br />
Erarbeitung verschiedener Inhalte im Selbststudium ermöglicht <strong>und</strong> einen interaktiven Aufgabenteil,<br />
der eine eigenständige Arbeit ermöglicht, da alle sonst nur mühsam zu beschaffenden Arbeitsmate-<br />
rialien zur Verfügung gestellt werden.<br />
Biographie<br />
Dr. Michael von Troschke, geb. 1952, Studium Schulmusik, Komposition/Theorie <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>wissen-<br />
schaft in Freiburg i. Brsg.. Lehraufträge an den <strong>Musik</strong>hochschulen in Freiburg, Trossingen <strong>und</strong> Karls-<br />
ruhe, seit 1989 Professor <strong>für</strong> Komposition/Theorie an der HfMT <strong>Hamburg</strong>.<br />
Prof. Dr. Stefan Weinzierl<br />
Virtual Electronic Poem. Rekonstruktion von Medienkunst durch<br />
immersive Technologien<br />
Deutsch:<br />
Das Poème éléctronique war eine der ersten großen multimedialen Installationen, die von der<br />
Fa. Philips <strong>für</strong> die Brüsseler Weltausstellung im Jahr 1958 in Auftrag gegeben wurde. Dieser nach<br />
Entwürfen von Le Corbusier, Edgard Varèse <strong>und</strong> Iannis Xenakis realisierte Meilenstein der Medien-<br />
kunst wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Virtual Electronic Poem (VEP) auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage von Computermodellen <strong>und</strong> VR-Technologien akustisch <strong>und</strong> visuell rekonstruiert. Aus<br />
der Gegenüberstellung von Original <strong>und</strong> Simulation werden einige Thesen über das Verhältnis von<br />
Medientechnologie <strong>und</strong> Medienkunst abgeleitet.
English:<br />
Poème électronique was a milestone of media history originating from a request of the Philips com-<br />
pany to the architect Le Corbusier to design the company’s pavilion at the Brussels World Fair of<br />
1958.<br />
This multimedia installation was reconstructed within the European research project Virtual Electro-<br />
nic Poem (VEP) by means of visual and auditory VR technology. By confronting original and simula-<br />
tion some reflections on the relation of media art and media technology are presented.<br />
Biographie<br />
Deutsch:<br />
Stefan Weinzierl studierte Physik mit Schwerpunkt Akustik <strong>und</strong> Tonmeister an der Universität Er-<br />
langen, der Universität der Künste <strong>und</strong> der Technischen Universität Berlin. Bei Helga de la Motte-<br />
Haber promovierte er mit einer Arbeit über die Raumakustik von Beethovens Konzertsälen auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Computermodellen. Seit 2004 leitet er an der TU Berlin das Fachgebiet Kommunika-<br />
tionswissenschaft mit Schwerpunkt Audiokommunikation <strong>und</strong> den zum Wintersemester 2006/07 neu<br />
eingerichteten Masterstudiengang „Medienkommunikation <strong>und</strong> -technologie“.<br />
English:<br />
Stefan Weinzierl studied physics with a focus on acoustics and tonmeister at the University of Er-<br />
langen, the University of the arts, and the Technical University Berlin. For his PhD he worked on the<br />
acoustics of Beethoven‘s concert halls on the basis of computer models. Since 2004 he has been<br />
director of the institute for communication research and audio communication as well as the new<br />
master studies „media communication and technology“ at the TU Berlin, starting in 2006/07.
David Wessel<br />
Enaction in Computer Music Performance<br />
Experimental computer music performance practices designed from an enactive view of musical<br />
perception, cognition, and motor control are described. The enactive view emphasizes the role of<br />
sensory-motor engagement in musical experience. The enabling elements required for the approach<br />
include, rich and precise gestural interfaces, connectivity devices, real-time gesture analysis and<br />
mapping software, richly controlled so<strong>und</strong> synthesis and processing, and the composition of musi-<br />
cal worlds in the form of generative algorithms worthy of extensive exploration. These practices in<br />
human instrument symbiosis require a commitment on the part of musicians to develop both refined<br />
motor skills and engagement in the development and refinement of real-time software.<br />
Biographie<br />
David Wessel began performing professionally as jazz drummer in high school. He studied a mixture<br />
of mathematics and experimental psychology and holds a PhD in mathematical psychology from<br />
Stanford. During his university years he was aligned with the jazz avant-garde and began working in<br />
the electronic medium. His research in music perception and cognition led to a position at IRCAM in<br />
Paris where he worked with a number of composers including Berio, Boulez, and Stockhausen. His<br />
computer music research at IRCAM was oriented towards live performance and from the early 80‘s<br />
onward he insisted on the use of personal computers and the development of a live performance<br />
computer music practice. David Wessel joined the music faculty at the University of California Ber-<br />
keley in 1988 and is co-director with Edm<strong>und</strong> Campion of the the Center for New Music and Audio<br />
Technologies (CNMAT).
Concerts
Voiceover<br />
Ein Projekt des Studienganges Multimediale Komposition <strong>und</strong> der<br />
<strong>Theater</strong>akademie <strong>Hamburg</strong><br />
Termin: Donnerstag, 02.11.2006<br />
Beginn 18:00<br />
Ort: MTR/STR Bühne<br />
Voiceover ist ein musikalischen-szenisches Projekt, dass in Zusammenarbeit mit dem Masterstudien-<br />
gang „Multimediale Komposition“ <strong>und</strong> Regiestudierenden der <strong>Theater</strong>akademie <strong>Hamburg</strong> entstand.<br />
Ausgehend von der Aufgabenstellung, Kompositionen <strong>für</strong> Stimme <strong>und</strong> Live-Elektronik zu schreiben,<br />
die eine szenische Realisation erfahren sollten, arbeiteten jeweils vier Kompositions- <strong>und</strong> Regiestu-<br />
dierende gemeinsam an ca. zehnminütigen Werken die im Rahmen des Kongresses „<strong>Connecting</strong> Me-<br />
dia“ ihre Uraufführung erleben. Die Sängerin Julia Henning, die <strong>für</strong> dieses Projekt gewonnen werden<br />
konnte, unterstützte den Arbeitsprozess, indem sie Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Anforderungen<br />
an die Gesangsstimme aufzeigte. Themenfindung, der Umgang mit Text <strong>und</strong> die zeitgleiche Entwick-<br />
lung von Komposition <strong>und</strong> szenischem Konzept ohne vorgegebenes „Thema“ waren die Herausfor-<br />
derungen, mit denen die Studierenden gearbeitet haben. Die Sängerin <strong>und</strong> ihre Stimme treffen auf<br />
die technischen Möglichkeiten im Jahre 2006: Voiceover!<br />
Ergänzend zu den Uraufführungen werden szenische Fassungen von Luciano Berios „Sequentia III <strong>für</strong><br />
Frauenstimme“ (1965) <strong>und</strong> Zack Settles „Hok Pwah“ (?) präsentiert.<br />
Ein besonderes Dankeschön möchten wir, die <strong>Theater</strong>akademie, der Masterstdiengang <strong>und</strong> nicht zu-<br />
letzt alle beteiligten Studierenden Frau Julia Henning aussprechen. Ein solches Projekt benötigt auch<br />
immer professionelle Unterstützung. Mit ihrem Können, Ihren Hinweisen <strong>und</strong> ihrer künstlerischen<br />
Umsetzung hat sie <strong>für</strong> alle die Arbeit <strong>für</strong> alle zu einem inspirierenden Prozess werden lassen.
Eine Nacht<br />
Ein multi-mediales Stück von Donghee Nam<br />
Regie : Karl Wokalek<br />
Nach einer Operation lag ich lange ans Bett gefesselt, unfähig irgendetwas zu tun. In dieser Zeit ließ<br />
ich den Fernseher aus Langeweile ununterbrochen laufen. Aber wenn ich jetzt daran denke, geschah<br />
es aus Einsamkeit. Alles: Stimmen, Lärm, Geräusche, sogar die dummen Talkshows wurden plötzlich<br />
Teil meines Lebens.<br />
Der Fernseher lief. Tag <strong>und</strong> Nacht lag ich im Bett, eigentlich nichts mehr sehend. Ein Blick ohne<br />
Focus. Es war ein sonniger Tag. Das Sonnenlicht reflektierte mich als Teil der Umgebung auf dem<br />
Bildschirm. Ich sah mich im Fernseher, wie eine Leiche! Solche Momente erlebte ich immer wieder,<br />
bis ich meinen Fernseher wegwarf. Der Schreck aus der Totenstarre.<br />
Falschgeld<br />
Komposition: Ivana Ognjanovic<br />
Regie: David Gierten<br />
Falschgeld ist ein Stück <strong>für</strong> Stimme <strong>und</strong> live-Elektronik. Inspiriert vom Kabarett der 30er Jahre Berlin<br />
haben die Komponistin Ivana Ognjanovic <strong>und</strong> der Regisseur David Gierten eine musikalisch szeni-<br />
sche Sequenz erarbeitet, in der sich die Spuren ihrer thematischen Auseinandersetzung in Bilder,<br />
Wörter <strong>und</strong> Klänge verdichten. Wichtige Anhaltspunkte sind Konzepte von Ideologie, Wiederholung<br />
<strong>und</strong> Dekonstruktion. Die simplen, klaren Bilder der Bühne öffnen den Raum, in dem die Stimme von<br />
Julia Henning historisches Material, so-wie sich selbst, immer wieder kommentiert.<br />
Hok Pwah<br />
Komposition: Zack Settle<br />
Regie: Maria Popara<br />
Sein <strong>und</strong> Schein stehen im Mittelpunkt der szenischen Interpretation von Zack Settles „Hok Pwah“.<br />
Wenn man alles hat, ist man glücklich? Und wenn dieses Gefühl vorbei ist, was bleibt noch? Hier<br />
fragt sich niemand was Alles ist <strong>und</strong> was Glück sein könnte, sondern sucht Momente der ständigen<br />
Veränderung, inneres Spiel von Rollen, Vorbildern <strong>und</strong> Wünschen. Zack Settel‘s <strong>Musik</strong> <strong>für</strong> Stimme<br />
<strong>und</strong> Elektronik ist einerseits stark inspiriert von Luciano Berios Vokalkomposition Sequenza <strong>und</strong> an-<br />
derseits Vorläufer seiner einstündigen elektronischen Oper „L‘enfant des Glaces“ aus dem Jahr 2000.<br />
Die <strong>Musik</strong> der Zukunft hat (schon) begonnen.
Perfect Soul – Programm sucht noch Mitarbeiter<br />
Komposition: Moxi Beidenegl<br />
Regie: Elisabeth Ramm<br />
Vorraussetzungen:<br />
• Du bist hoch motiviert Dich <strong>und</strong> Dein Produkt<br />
souverän zu verkaufen<br />
• Du bist redegewandt, extrovertiert <strong>und</strong> 100%<br />
stress-resistent<br />
• Du kannst auf neue Situationen jederzeit<br />
flexibel <strong>und</strong> kompetent reagieren<br />
• Dann nimm die Chance wahr!<br />
• Komm ins Team <strong>und</strong> beginn deine Perfect<br />
Soul zu verkaufen!<br />
DUNKELHEIT (in einem Licht)<br />
ALASKA.ERWACHEN<br />
Eine szenische Installation <strong>Musik</strong>: Martin von Frantzius<br />
Nebenwirkungen:<br />
• Tremor, Krämpfe, Alopezie, Euphorie, Suizid-<br />
gedanken/-versuch, Impotenz, Orgasmusstörung<br />
• Symptome nach Absetzen:<br />
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosig-<br />
keit, Verlust d. Kurzzeitgedächtnis, Halluzination<br />
/ Delirium, Myalgie, Palpitationen, Tachykardie,<br />
Panikattacken, übersteigerte Reflexe.<br />
Libretto <strong>und</strong> Regie: Matthias Engelmann, frei nach dem Drama „Eine Art Alaska“ von Herold Pinter<br />
<strong>und</strong> Oliver Sack´s Roman „Awakenings“<br />
ALASKA.ERWACHEN<br />
Eine szenische Installation <strong>Musik</strong>: Martin von Frantzius Libretto: Matthias Engelmann, frei nach dem<br />
Drama „Eine Art Alaska“ von Herold Pinter <strong>und</strong> Oliver Sack´s Roman „Awakenings“.<br />
Zwischen 1916 <strong>und</strong> 1927 grassierte weltweit eine Epidemie der so genannten europäischen Schlaf-<br />
krankheit Encephalitis lethargica, die neben fast 5 Millionen Toten unzählige schwer geschädigte<br />
Menschen hinterließ. Der Neuropsychologe Oliver Sacks stieß 1966 in New York auf Überlebende<br />
dieser Epidemie, die völlig apathisch, in einer geheimnisvollen Starre gefangen, vor sich hin vege-<br />
tierten. Zu dieser Zeit begann man ein neues Medikament einzusetzen: Dopamin, ein Neurotransmit-<br />
ter, mit dessen Hilfe die Gehirnzellen untereinander wieder kommunizieren können. In Oliver Sacks<br />
1973 erschienenem Buch „Awakenings – Zeit des Erwachens“ , das auch die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> Herold<br />
Pinters Kurzdrama „Eine Art Alaska“ lieferte, schildert der Arzt seine Behandlung postencephali-<br />
tischer Patienten mit dem Medikament Dopamin: die Wirkung war überwältigend – jahrzehntelang<br />
„erstarrte“ Menschen erwachten plötzlich wieder zum Leben.
Die <strong>Musik</strong> von Martin von Frantzius setzt sich ausschließlich aus Stimmaufnahmen der Sängerin Ju-<br />
lia Henning zusammen. Durch verwobene Felder aus Stimmgeräuschen, sowie quasi-harmonischen<br />
Klangflächen <strong>und</strong> Gesangspassagen, die mal vertraut, dann wieder sehr fremd erscheinen, entsteht<br />
ein schwebender, bodenloser Klangraum, der den Zustand der Protagonistin wiederspiegelt. Sie<br />
kann weder zwischen ihrer Vergangenheit <strong>und</strong> dem erbarmungslosen Jetzt unterscheiden, noch kann<br />
sie ihre Umgebung sinnvoll einordnen.<br />
Julia Hennings Stimme wurde da<strong>für</strong> zu virtuellen Instrumenten umgearbeitet, die komplexe mikroto-<br />
nale Akkorde realisierbar machen. So führt z.B. der Aufschrei kurz nach dem Beginn des Stücks in<br />
eine Akkordfläche, die aus dem Schrei selbst gewonnen wurde.<br />
Aus Sprachlauten entstehen rhythmische Strukturen bis hin zu synthetischen Worten, die wie Fieber-<br />
fantasien anmuten. Gesang, Geräusch <strong>und</strong> Sprache sind hier gleichberechtigt.<br />
sequenza III <strong>für</strong> Frauenstimme<br />
Komposition: Luciano Berio<br />
Regie: Alexander Fahima<br />
Die menschliche stimme ist immer mit einem übermaß an beiklängen behaftet. vom zudringlichsten<br />
lärm bis zum erlesensten gesang - stets bedeutet die stimme etwas, sie verweist von sich auf anderes<br />
<strong>und</strong> stellt ein weites feld von assoziationen her. in SEQUENZA III wollte ich mit musikalischen mitteln<br />
viele erscheinungsformen der alltäglichen stimmenwelt einbinden, auch triviale, ohne deshalb aller-<br />
dings auf einige vermittelnde werte oder das richtige <strong>und</strong> eigentliche singen zu verzichten. um ein<br />
derart breit gefächertes ensemble stimmlicher verhaltensweisen kontrollieren zu können, musste ich<br />
den text zerlegen <strong>und</strong> scheinbar zerstören, um die daraus gewonnenen fragmente auf verschiedenen<br />
ausdrucksebenenzu neuen einheiten zu binden, die jetzt nicht mehr die form der auseinanderset-<br />
zung haben, sondern musikalischer natur sind. es war also nötig, den text homogen <strong>und</strong> verfügbar<br />
zu machen <strong>für</strong> ein vorhaben, das im wesentlichen darauf hinauslief, das übermaß an beiklängen<br />
auszutreiben <strong>und</strong> die fragmente zur musikalischen einheit zusammenzufügen. in SEQUENZA III liegt<br />
der nachdruck auf der klangsymbolik der stimmgesten, auf den begleitenden „bedeutungsschatten“,<br />
auf den von ihnen ausgelösten assoziationen <strong>und</strong> konflikten. darum ist SEQUENZA III auch als ein<br />
essay über musikdramaturgie zu verstehen, dessen verlauf in gewissem sinne von der beziehung<br />
zwischen dem interpreten <strong>und</strong> seiner stimme getragen ist.
Julia Henning<br />
Julia Henning, gebürtige <strong>Hamburg</strong>erin, studierte an der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
bei Prof. Sabine Kirchner Lied <strong>und</strong> Oratorium <strong>und</strong> war Mitglied der Opernklasse von Prof. Helmut<br />
Franz.<br />
Sie erhielt Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes <strong>und</strong> der Alfred Töpfer Stiftung <strong>und</strong><br />
absolvierte ihr Studium mit Auszeichnung.<br />
1998 gewann sie den 1. Sonderpreis <strong>für</strong> die „Beste Interpretation Neuer <strong>Musik</strong>“ beim Düsseldorfer<br />
Altstadtherbst.<br />
Sie nahm an Meisterkursen bei Mirella Freni, Brigitte Fassbaender, Galina Vishnevskaja, Sena Jurinac,<br />
Hartmut Höll, George Crumb <strong>und</strong> Mira Zakai teil.<br />
Ihre Partien reichen u.a. von Mozarts „Vitellia“ (Titus), der „Micaela“ (Carmen), der „Czardas<strong>für</strong>stin“<br />
von Kalman bishin zu Poulencs „Voix Humaine“.<br />
Ihr besonderer Einsatz <strong>für</strong> zeitgenössische Werke führte neben Gastverpflichtungen beim „Klangfo-<br />
rum Wien“, demnächst beim Ensemble intercontemporain, der EXPO 2000, Münchener Biennale <strong>und</strong><br />
Manfred Stahnkes Ensemble „Chaosma“, mit dem sie eine ausgedehnte Amerika-Tournee bestritt,<br />
auch zu persönlicher Zusammenarbeit mit den Komponisten György Kurtág, Luciano Berio, Judith<br />
Weir, Ulrich Leyendecker, Mayako Kubo <strong>und</strong> vielen anderen .<br />
Julia Henning widmet sich neben ihrer Operntätigkeit intensiv dem Oratorien- <strong>und</strong> Liedbereich.<br />
Neben Konzertverpflichtungen im deutschsprachigen Raum, u.a. auch beim Schleswig-Holstein-Mu-<br />
sikfestival, trat Julia Henning in Nord- <strong>und</strong> Südamerika, Großbritannien,Skandinavien, Russland <strong>und</strong><br />
Japan auf. Mit dem NDR, dem SWF, Deutschland Radio, dem MDR, 3SAT, Radio Danmark <strong>und</strong> Radio<br />
Mexico entstanden R<strong>und</strong>funk- bzw. Fernseh-Produktionen.<br />
Mit Julia Henning in der Titelpartie erschien eine CD-Einspielung der Oper “Das Spielwerk <strong>und</strong> die<br />
Prinzessin“. (Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises , 4. Quartal 2003.) Darüber hinaus<br />
spielte sie eine Solo-CD mit Liedern von Brahms, Turina u.a. ein.
Diego Garro<br />
Radical Low<br />
Termin: Freitag, 03.11.2006<br />
Beginn 20:00<br />
Ort: MTR/STR Bühne
POINTES PRÉCAIRES<br />
for computer-generated audio-video media<br />
Composed in 2003<br />
So<strong>und</strong> and visuals by Diego Garro. Reciting and whispering voice by Dominique<br />
Belkadi.<br />
Programme Notes: A story of serendipity and instability; the peaceful so<strong>und</strong> of gentle waves lapping<br />
on the lakeside; the terror of a single droplet riding the crest before crushing on the cliff. A story<br />
where quasi natural shapes float in precarious equilibrium and move back and forth between their<br />
sonic and their visual dimensions. A story told by invisible narrators. A faint chant in the twilight. A<br />
tremor that never leaves you completely.<br />
Premiered at VAD Festival Internacional De Video I Arts Digitals, Girona, Spain, 13-15 November<br />
2003<br />
RADICAL LOW is a dance and multimedia ensemble formed in Spring 2001 by Kurt Ralske and Chan-<br />
tal Yzermans. Radical Low has performed at Joyce <strong>Theater</strong> Soho, Merce Cunningham Studio, at Re-<br />
cyclart Centre (Bruxelles, Belgium), the 92nd St. Y, Judson Hall, and Galapagos Art Space.<br />
RADICAL LOW is exploring the intersection of dance and technology by using custom software cre-<br />
ated by the artists. New avenues are opened for the relationship between dance and so<strong>und</strong> and<br />
image. Some techniques the artists have used are: video capture, real-time video processing, image<br />
analysis, sensors, and networked audio-video control systems Kurt Ralske is a Manhattan-based<br />
video artist and composer. His work is exclusively created with his own custom software, written in<br />
C, Java, and Max/MSP, and involves the expressive improvisation of both so<strong>und</strong> and image, simulta-<br />
neously and in real-time. Kurt has performed at museums, galleries, and theaters throughout Euro-<br />
pe, Canada, and the US, including the Los Angeles Museum of Contemporary Art and the Montreal<br />
Museum of Contemporary Art. The New York Times has praised his “compelling, ingenious alliance<br />
of so<strong>und</strong> and motion” and his “technological wizardry”. In February 2003, Kurt received received<br />
the Image Award at Transmediale International <strong>Media</strong> Art Festival in Berlin, for for his work on the<br />
DVD “Live in Bruxelles” by real-time video improvisation ensemble 242.pilots. Kurt works mainly as<br />
a performer: as a soloist, with other video artists, with live dancers, or with live musicians. He has<br />
created interactive video installations, software art, and video-derived still images. He is the author<br />
of Auvi, a commercially released software environment for creating custom real-time video programs.<br />
(http://auv-i.de)<br />
Chantal Yzermans [dancer/choreographer] was born in Ostend, Belgium, currently residing in NY.<br />
Chantal worked in Europe as a freelance choreographer in collaboration with Belgian composer Star-<br />
fish Pool. Together they toured throughout Europe and Canada with “Ritual for the Dying.” Yzermans
was invited to work for the Belgian National Television, German National Television and Festival<br />
van Vlaanderen for which she choreographed a contemporary opera “Turm aus Zimst” by German<br />
composer Hans Rotman and Belgian film director Jaak Servaes. As a choreographer in residence, she<br />
worked at the Keizer Karel Hogeschool in Antwerp, Belgium, where she created “11 Windmills and<br />
One Dandelion,” presented at venues throughout France, the Netherlands, Germany and Spain. She<br />
received an award “The Vondelpreis (reisestipendium)” from the arts granting organization Alfred<br />
Toepfer Stifftung (<strong>Hamburg</strong>, Germany) for Choreography in 1998. In NYC, her work has been perfor-<br />
med at venues such as Judson Church, presented by Movement Research; 92nd Street Y; the Merce<br />
Cunningham Studio; and Joyce Theatre Soho.<br />
Pointes Précaires was awarded first prize at Bourges 31st International Festival of Electronic Music<br />
and Sonic Art (2004) in the 3rd category, works for multimedia. This work is recorded in the Video<br />
DVD anthology accompanying Volume 29, Issue 4 of the Computer Music Journal, MIT Press, 2005.<br />
Selected subsequent screenings:<br />
X Festival International de Música Electroacústica “Primavera en La Habana<br />
2004”, Cuba, 15-21 March 2004.<br />
So<strong>und</strong>Circus, Sonic Arts Network Conference, Leicester (U.K.), 12 June 2004.<br />
Musica Viva 2004 Festival, Lisbon (Portugal), 11 September 2004<br />
Logos Fo<strong>und</strong>ation Concert Series at the Logos Tetrahedron, Ghent (Belgium), 23<br />
September 2004<br />
Computer Art Festival, Padova (Italy), 19 November 2004<br />
‘Confluencias VI’ festival of art and technology, Huelva (Spain), 4 May 2005<br />
International Festival of Electronic and Computer Music ‘Acousmania’, 4th<br />
edition, Bucarest (Romania), 5 May 2005<br />
‘Sonoimagenes’ Festival Acusmatico y Multimedial, Buenos Aires (Argentina), 26<br />
August 2005<br />
Legacies in Technologies III Concert Series, Conservatoire Recital Hall,<br />
Birmingham (U.K.), 14 October 2005.
Jasch<br />
European Bridges Ensemble<br />
Termin: Freitag, 03.11.2006<br />
Beginn 21:30<br />
Ort: MTR/STR Bühne
Codespace<br />
„Codespace“ vereinigt Realtime-Bilder <strong>und</strong> Animationen mit elektronischen Klängen, welche einen<br />
abstrakten Ort evozieren, wo organische <strong>und</strong> kristalline Formen fliessen <strong>und</strong> pulsieren. Generati-<br />
ve, regelorientierte Prozesse oder Algorithmen <strong>und</strong> Realtime-Aktionen des Künstlers werden auf<br />
Gr<strong>und</strong>formen übertragen, die in Verbindung mit fein abgestimmten Farben eine grosse Palette von<br />
Texturen <strong>und</strong> Formen umfassen.<br />
Der leere, dunkle Raum wird von abstrakten <strong>und</strong> sich schnell bewegenden Formen belebt. Architek-<br />
tonische Strukturen entwickeln sich im Laufe der Zeit. Das Stück entwickelt sich aus einer dunklen<br />
<strong>und</strong> minimalistischen Atmosphäre; abstrakte Formen verdichten sich wie ein digitales Gemälde,<br />
welches vor den Augen des Zuschauers entsteht. Erinnerungen an die Bilder schichten sich auf, sie<br />
entwickeln sich wie ein Gemälde oder eine Radierung. Durch Reduktion <strong>und</strong> Konzentration der Ele-<br />
mente bündelt sich der Blick auf das Wesentliche, Spannung wird aufgebaut <strong>und</strong> macht eine rätsel-<br />
hafte, unsichtbare verschlüsselte Welt sichtbar. Form <strong>und</strong> Farbe, choreographische Bewegungen <strong>und</strong><br />
Unterwasserströme, das Spiel mit Licht <strong>und</strong> Oberfläche werden erk<strong>und</strong>et <strong>und</strong> erforscht.<br />
Jasch bearbeitet sein Bildmaterial nach denselben Kriterien, die er auf die <strong>Musik</strong> anwendet: Schich-<br />
ten <strong>und</strong> Texturen, sich über einen Zeitraum entwickelnde Strukturen <strong>und</strong> kurze Impulse bilden<br />
diesen abstrakten, visuellen Fluss. Die Komposition des Stücks wird stark beeinflusst durch das Zu-<br />
sammenspiel eigenständiger Prozesse, Algorithmen <strong>und</strong> den Gesten des Performers. Kein Element ist<br />
vollständig vorbereitet oder vorproduziert. Die so entstehenden Bilder sind überraschend, sinnlich,<br />
unberechenbar.<br />
Biographie<br />
Kontrabassist, Komponist <strong>und</strong> digitaler Künstler. Aktiv in der elektronischen <strong>und</strong> improvisierten<br />
<strong>Musik</strong>, performance- <strong>und</strong> Installationskunst, jazz <strong>und</strong> zeitgenössischer <strong>Musik</strong>. Stücke <strong>für</strong> Kammeren-<br />
semble, <strong>Theater</strong> <strong>und</strong> Filmprojekte. Schwerpunkt auf A rbeiten, die digitale Bilder <strong>und</strong> Klänge, abstrak-<br />
te Graphik <strong>und</strong> digitales Video vereinigen. Solo- <strong>und</strong> Kollaborationsprojekte in elektro-akustischer<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> mixed-media Formen <strong>für</strong> die Bühne <strong>und</strong> in Installationen. Einladungen als Gastkünstler<br />
<strong>und</strong> Tutor an diversen kulturellen <strong>und</strong> akademischen Institutionen. Installationen, Performances <strong>und</strong><br />
Konzerte in Galerien, Clubs <strong>und</strong> Festivals in Europa, Nordamerika, Australien <strong>und</strong> Japan.<br />
www.jasch.ch
Bridges<br />
Bridges is a collaborative composition composed by Kai Niggemann, Marlon Schumacher, Johannes<br />
Kretz, Andrea Szigetvári and Ivana Ognjanovic. Bridges was composed exclusively on the Internet<br />
with no physical contact between the composers whatsoever, and premiered simultanously on June<br />
17, 2005 at the Elektronische Nacht of the Stuttgart <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Darstellende Kunst as<br />
well as the Lange Nacht of the Gesellschaft <strong>für</strong> Neue <strong>Musik</strong> Münster.<br />
Participating composer Kai Niggemann writes:<br />
“Bridges” is a ten-minute Quintet.net piece consisting of five parts, each written by one of the ori-<br />
ginal perfomers. Every part has it’s own so<strong>und</strong>design, as well as matching video images.<br />
The composition was laid out in a score for five players. Due to the nature of the quintet.net tech-<br />
nology (using the Internet, you can never tell when exactly a note will arrive at all five players),<br />
the score leaves space for a lot of interpretation: Time bracket instructions like “play the following<br />
between 1:20 min and 1:50 min” are very common.<br />
“I think, it is extremely important to leave a lot of space in the composition for interpretation. If the<br />
performers don’t have much freedom, it would be better to create a tape piece together. It would be<br />
more perfect and less risky. The connecting of people through internet only makes sense, when the<br />
interaction between those performers has a wide field of possibilities for spontaneous performing.”<br />
says Johannes Kretz about the special qualities of composing for quintet.net.<br />
Each composer based their part on some very personal accounts. Inspired by their environment,<br />
history of the country or city, or a philosophical idea, they all used very different approaches on<br />
the subject of bridges: Bridges are described in more than one way: as buildings, metaphors, stra-<br />
tegically important places, and eventually as the concept behind linking five musicians through the<br />
means of quintet.net and the Internet. Ivana Ognjanovic for example was inspired by the destruction<br />
of several Danube-bridges in Novi Sad in 1999 that obstructed travel across and even on the river for<br />
years after, whereas Marlon Schumacher describes his composition like this: “I imagine the bridge<br />
as not leading from one side to the other, but instead in a state of transfiguration, taking a plunge<br />
into the opposite element, that which is <strong>und</strong>erneath the bridge”<br />
In fact, in the first stages of “Bridges”, the piece itself was the only link between some of the mem-<br />
bers of the ensemble until 2006. During the entire phase of composition, rehearsal and even several<br />
public performances, the ensemble relied solely on the Internet for communication.<br />
Kai Niggemann who was so<strong>und</strong> designer for quintet.net “Mind.Trip” in 1999, now composed for<br />
Quintet.net for the first time: “Composition and so<strong>und</strong> design are even more important for quintet.<br />
net than for other forms of ensembles. In a typical listening environment, the audience will only ever<br />
see one player, but should be able to identify the notes coming from the different players online.<br />
Sometimes a surro<strong>und</strong> system with five speakers is workable, but the right so<strong>und</strong> design truely<br />
supports a transparent performance.
Quintessence<br />
“quintessence - a quintet.net networked performance” is based on the five elements that make<br />
up the world according to the alchemists: fire, water, earth, air and the mythical substance aether.<br />
Aristotle included it as a fifth element distinct from the other four. It is believed to be the substance<br />
which filled the region of the universe above the terrestrial sphere and forms the heavenly bodies.<br />
Aether was also called Quintessence (from quinta essentia, “fifth element”). In physics quintessence<br />
describes a form of dark matter. The symbol for quintessence is the snake that bites its own tail<br />
(called Ouroboros). It is seen as the highest form of essence, the innermost core of a substance. All<br />
five elements have very specific characteristics, movements, symbols and mystical meanings asso-<br />
ciated to them. The audio as well as the video parts of Quintessence were inspired by these as well<br />
as various processes and their phases in alchemy. The four elements and quintessence have very<br />
distinct qualities. Water is liquid, strives downward (relative), it can bring floods, tsunamis or mael-<br />
stroms. Fire burns, strives upward (absolute), is a deadly force in something like forest fires or man-<br />
made disasters such as 9/11 and (atomic) bombs. Earth strives downward. It’s cold and dry. From it<br />
volcanoes erupt and earthquakes rock it. It holds a special place because alchemists believe it to be<br />
the “prima materia”, which spawned everything else through a process of “original-insemination”.<br />
The air strives up in relation to the other elements. It can bring all sorts of storms, can be very hot<br />
(desert, draught) or cold (ice-age). All these four elements move in linear motions. Quintessence is<br />
a greater force. It can bring armageddon (metaphysical or in the shape of a large meterorite that<br />
strikes earth). Contrary to the others, it moves in circles. The Music In Quintessence we build upon<br />
the mentioned characteristics of the elements. Every element is represented by one player, with the<br />
video acting as an additional comment-track to the music, containing all five elements. In a Jungian<br />
sense quintessence explores the subconsious projections that the elements and the disasters that<br />
happen in them invoke and how humans in the society take action and responsibility - or neglect<br />
to take it.<br />
European Bridges Ensemble<br />
The European Bridges Ensemble (EBE) was established in 2005 for Internet and network perfor-<br />
mance. Its current members include Kai Niggemann (Münster), Marlon Schumacher (Stuttgart), Jo-<br />
hannes Kretz (Vienna), Andrea Szigetvári (Budapest), Ivana Ognjanavic (<strong>Hamburg</strong>/Belgrade), Georg<br />
Hajdu (<strong>Hamburg</strong>), and Stewart Collins (Lincoln, England), performing with Hajdu’s interactive net-<br />
work performance environment Quintet.net.<br />
More information at www.quintet.net
<strong>Hamburg</strong>er Szene<br />
Termin: Samstag, 04.11.2006<br />
Beginn 20:00<br />
Ort: MTR/STR Bühne
Ignacio Mendez<br />
Pressure Points<br />
is a piece for a MIDI Guitar controller in which the tuning of the strings makes possible a set of sine<br />
waves to produce beatings and difference tones. The guitar is connected via MIDI to a computer<br />
running MAX/MSP programmed to tune each string separately with a microtonal scale. In this way<br />
combinations of up to 6 unrelated frequencies are then possible, and with the use of the Hold func-<br />
tion activated with a switch, one can maintain the notes so<strong>und</strong>ing as long as needed. A Pitch Wheel<br />
is also activated with the controller’s pitchbend arm, lowering and elevating pitches up to 20 Khz.<br />
With this we obtain a wide range of beatings and frequency combina-tions.<br />
Biographie<br />
Ignacio Mendez studierte Komposition an der CEAMC (Centro de Altos Estudios en Musica Con-<br />
tempornea) in Buenos Aires. Geboren in Madrid, wohnt er seit 2001 in <strong>Hamburg</strong>, wo er das Kontakt-<br />
studiengang Neue Kompositionstechniken an der HfMT abgeschlossen hat.<br />
Ehemaliges Mitglied des Ensembles Nelly Boyd (<strong>Hamburg</strong>), das eigenen Stücke realisiert <strong>und</strong> als<br />
Ensemble-In-Research seine musikalischen Einflüsse durch Komponisten der europäischen wie ame-<br />
rikanischen Avantgarde erforscht.<br />
Mitglied von dem Ensemble KTKT (mit dem neulich in dem Festival Blurred Edges hat), Crashing<br />
Planes (Improvisation Trio), Spalt (Rock) <strong>und</strong> das Ensemble Lüneburg.<br />
Malte Steiner<br />
Elektronengehirn: Audiovisuelles Konzert <strong>für</strong> Datenhandschuh<br />
Das audiovisuelle Konzert beinhaltet eine Komposition aus synthetischen Klängen <strong>und</strong> verfremdeten<br />
Feldaufnahmen. Daran gekoppelt entstehen 3D-Grafiken womit Steiner die Idee des Gesamtkunst-<br />
werkes verfolgt.<br />
Die visuelle Ausgabe soll nicht als ‚Eyecandy‘ neben der <strong>Musik</strong> stehen sondern entsteht genauso<br />
wie die Computerklänge in jenem Moment in Echtzeit <strong>und</strong> vergeht genauso schnell. Zur Steuerung<br />
der komplexen Vorgängen kommt ein Datenhandschuh zum Einsatz, mit dem eine sensible Eingabe<br />
möglich ist. Neben der Beugung der Finger wird auch die Position <strong>und</strong> Drehung im Raum mittels<br />
einer eigenen Software ausgewertet. Dabei wird die Grafik erzeugt <strong>und</strong> die Daten weiter an die freie<br />
OpenSource Software Pure Data weitergereicht, die <strong>für</strong> die Klangerzeugung zuständig ist. Das ganze<br />
Konzert läuft auf dem freien Betriebssystem Linux. Mit dem Datenhandschuh werden mehrere Vor-<br />
gänge zur gleichen Zeit gesteuert <strong>und</strong> der <strong>Musik</strong>er wird zum Dirigenten von Bild <strong>und</strong> Ton.
Biographie<br />
geboren 1970 in Deutschland, wohnhaft in <strong>Hamburg</strong>. Seit den frühen 80ern visuelle Künste <strong>und</strong><br />
elektronische <strong>Musik</strong>. 1983 erste Ausstellung in der Galerie Schnecke in <strong>Hamburg</strong>, 1986 Weiterbildung<br />
durch einen Kurs über elektroakustische <strong>Musik</strong> bei H.W. Erdmann in Lüneburg, erste Konzerte in<br />
Deutschland, Belgien <strong>und</strong> Frankreich, 1995 erste CD Veröffentlichung. Er gründete 1991 mit weiteren<br />
<strong>Musik</strong>ern die Hörbar in <strong>Hamburg</strong>, die bis heute Raum <strong>für</strong> experimentelle <strong>Musik</strong> bietet <strong>und</strong> weit über<br />
<strong>Hamburg</strong> hinaus bekannt ist.<br />
1992 bis 1997 Ausbildung technischer Assistent Informatik an der PTL Wedel, da Multimediastudien-<br />
gänge damals noch nicht angeboten wurden. Ab 1998 wieder verstärkt im Kunstsektor tätig, diesmal<br />
mit Installationen <strong>und</strong> Software. Ausstellungen in <strong>Hamburg</strong>, Rantzau, Kiel <strong>und</strong> Kassel, später auch in<br />
Berlin, Kopenhagen, Malmö, Bergen <strong>und</strong> in Chi-ang Mai, Thailand. Diverse Netzkunstprojekte die u.a.<br />
im Germanfeature auf Javamuseum.org <strong>und</strong> Computer Space Festival 2003 in Sofia gezeigt wurden,<br />
darunter auch eine Arbeit <strong>für</strong> Internet <strong>und</strong> Mobiltelefone.<br />
Ab 1996 diverse Auftritte mit elektroakustischer <strong>Musik</strong>, z.B. in England, Schweden, Thailand, USA<br />
<strong>und</strong> Kuba, die unter den Projektnamen ‚Elektronengehirn‘ gestaltet werden.<br />
Neben der künstlerischen Tätigkeit hält Steiner auch Vorträge über Klangforschung, Multimedia <strong>und</strong><br />
Programmierung auf Symposien <strong>und</strong> in Universitäten, z.B. im „Bergen Zentrum <strong>für</strong> Elektronische<br />
Kunst“ (BEK) in Norwegen <strong>und</strong> „Vivid“ in Birmingham, UK, Vorträge an der „Northern Illinois Univer-<br />
sity“ in deren „Computer Music Studios“, Dekalb in USA, in der „<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Theater</strong>“<br />
<strong>Hamburg</strong> <strong>und</strong> „University of Leeds“ UK.<br />
Helmut Erdmann<br />
„Hommage à Telemann“ (1981), <strong>für</strong> Flöten <strong>und</strong> Live Elektronik.<br />
Biographie<br />
1947 in Emden geboren. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) <strong>und</strong> <strong>Hamburg</strong> (Flöte bei K.<br />
Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische <strong>Musik</strong> bei W. Krützfeldt). 1971 <strong>Musik</strong>lehrerprü-<br />
fung. Seit 1971 Lehrtätigkeit an der <strong>Musik</strong>schule Lüneburg (Flöte, Leiter des Ensembles Neue <strong>Musik</strong><br />
Lüneburg); seit 1974 Lehrbeauftragter an der Universität Lüneburg, seit 1985 an der Universität<br />
Göttingen. Seit 1992 Professor <strong>für</strong> Komposition/Live-Elektronik an der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Theater</strong> <strong>Hamburg</strong>. Seit 1976 Dozent, Referent <strong>und</strong> Kursleiter auf überregionalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Tagungen <strong>und</strong> Kongressen. Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten<br />
Varius-Ensemble (<strong>Hamburg</strong>) Seit 1980 außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) <strong>und</strong><br />
seit 1991 Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer Kompositionen <strong>für</strong> Flöte<br />
solo <strong>und</strong> Kammermusik mit Flöte.
Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue <strong>Musik</strong> in Lüneburg, seit 1977 außerdem<br />
Leiter des Fortbildungszentrums <strong>für</strong> Neue <strong>Musik</strong> Lüneburg.<br />
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo (Rom), der Cité<br />
Internationale des Arts (Paris), der Stanford University California, (USA), 1980 Niedersächsisches Nach-<br />
wuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-Stipendiums der Stadt <strong>Hamburg</strong>; 1985 Stipendiat<br />
der Casa Baldi (Olevano/Rom) <strong>und</strong> der Cité Internationale des Arts (Paris) - zweiter Paris-Aufenthalt,<br />
1988 <strong>und</strong> 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium <strong>und</strong><br />
1991 Kulturpreis des Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen.<br />
Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer <strong>Musik</strong>. Die kompositorischen<br />
Arbeiten (ca. 150 Werke) umfassen alle Gattungen, einschließlich elektronischer <strong>und</strong> live-elektro-<br />
nischer Werke, Konzerte <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funkproduktionen mit eigenen Werken in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland, in Europa, Japan <strong>und</strong> in den USA.<br />
Jennifer Hymer<br />
<strong>Musik</strong> <strong>für</strong> Toy Piano<br />
Werke von:<br />
Manfred Stahnke<br />
Partota 11: Sentimental Journey <strong>für</strong> Toy Piano (2006)<br />
Satzbezeichnungen:<br />
Amseln in Farmsen, Pedale (kommt immer wieder), Ring 2, African Community, Frohbotschaftskirche,<br />
S-Bahn-Brücke, Polizeiwache Weidestraße, Café in Winterhude, <strong>Musik</strong>hochschule<br />
Diese sentimentale Reise ist ein akustisches Bild meiner Fahrradtour zum Dienst in der <strong>Musik</strong>-<br />
hochschule. Ich steige unter Amselgesang aufs Rad in Farmsen, fahre den Friedrich-Ebert-Damm<br />
entlang, überquere die dicke Durchgangsstraße „Ring 2“, an dem viele Schwarzafrikaner leben. Die<br />
Frohbotschaftskirche, mitten in der afrikanischen Gemein-schaft gelegen, läutet ihre Glocken. Dann<br />
überrascht mich die S-Bahn auf der Brücke über meinem Kopf. Ich passiere die Polizeistation Wei-<br />
destraße, komme an einem Straßencafé in Winterhude vorbei, wo sich amerikanische Touristen über<br />
das schöne <strong>Hamburg</strong> unterhalten, bis ich schließlich an der <strong>Musik</strong>hochschule ankomme, wo viel<br />
geübt wird. Und die Pförtnerin Frau Krohn hält den Laden zusammen <strong>und</strong> regelt per Lautsprecher<br />
auch den Verkehr im Parkhaus.<br />
Georg Hajdu<br />
ReChordHer (2006) <strong>für</strong> Toy Piano <strong>und</strong> Elektronik<br />
ReChordHer, ursprünglich <strong>für</strong> Blockflöte komponiert, setzt sich mit Apekten von Realtime-Recording<br />
auseinander. Die fünfteilige Form präsentiert Material, das durch algorithmische Prozesse gewon-
nen <strong>und</strong> nachfolgende Transformationsschritte bearbeitet worden ist. Die Textur ist hochvirtuos <strong>und</strong><br />
erzeugt einen merkwürdigen Gegensatz zum kindlich-verspielten Klang des Toy Pianos.<br />
Sascha Lino Lemke<br />
KalimBAO (2006) <strong>für</strong> Kalimba <strong>und</strong> Elektronik<br />
Biographie<br />
Jennifer Hymer studierte Klavier an der University of California in Berkeley <strong>und</strong> am Mills College (Oa-<br />
kland). Ihre Lehrer waren unter anderem Julie Steinberg, James Avery, Deno Gianopoulos <strong>und</strong> Bern-<br />
hard Wambach. Sie ist an der Erweiterung klanglichen Möglichkeiten des Klaviers interessiert <strong>und</strong><br />
hat sich daher auf das Spiel von Kompositionen <strong>für</strong> Klavier <strong>und</strong> Live-Elektronik sowie <strong>für</strong> erweiterte<br />
Spieltechniken spezialisiert. Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland 1995 gründete sie mit dem<br />
Komponisten Georg Hajdu das elektro-akustische Ensemble WireWorks.<br />
In den letzten Jahren hatte sie neben einer Südamerika-Tournee mit dem Goethe-Institut Konzerte<br />
beim Musica Viva Festival in Portugal, der Franz-Liszt-Akademie in Budapest, das Ought-One Festival<br />
in Vermont, Mexico, am CCRMA der Stanford University sowie bei zahlreichen Festivals in Deutsch-<br />
land.<br />
Im Dezember 2002, wurde ihr Multimediaprojekt Handscapes uraufgeführt, <strong>für</strong> das international re-<br />
nommierten Komponistinnen Auftragskompositionen beisteuerten. Seitdem ist ihr Handscapes-Pro-<br />
gramme weitere Male gezeigt worden z.B. in der Laeiszhalle (<strong>Hamburg</strong>), Mills College (Oakland), Alte<br />
Feuerwache (Köln), Festival Klangsucher (Leipzig), Festival Neue <strong>Musik</strong> Lüneburg <strong>und</strong> in der Merkin<br />
Hall (New York). Ihr neuestes Klavierprojekt „Piano, Kalimba, Toy Piano and Gadgets” wird im Herbst<br />
2006 beim Eigenartenfestival in <strong>Hamburg</strong> aufgeführt.<br />
Zahlreiche Stücke von namhaften Komponistinnen <strong>und</strong> Komponisten wurden ihr <strong>und</strong> ihrem Ensemble<br />
gewidmet, etwa von Alvin Curran, Roberto Morales, Silvia Matheus, Hanna Kulenty, Maria de Alvear,<br />
Dror Feiler, Manfred Stahnke, Helmut Oehring, Matthias Kaul, Frank Corcoran, Reinhard Flender, An-<br />
nea Lockwood, Peter Hamel <strong>und</strong> Chris Brown.
Julian Rohrhuber<br />
Warteraum Revisited<br />
Algorithmische Improvisation, delokalisiertier<br />
Personen. Powerbooks unplugged in <strong>Hamburg</strong> 2006.<br />
Powerbooks unplugged are:<br />
Alberto de Campo<br />
Renate Wieser<br />
Jan-Kees van Kampen<br />
Julian Rohrhuber<br />
Asmus Tietchens<br />
Teilmenge<br />
Elektronische <strong>Musik</strong> aus Sinustönen <strong>und</strong> gefiltertem weißen Rau-schen<br />
Biographie<br />
3.2.1947 in <strong>Hamburg</strong> geboren<br />
1965 Erste Experimente mit Tonbandgeräten <strong>und</strong><br />
elektronischen Klangerzeugern (Sinusgeneratoren, Rhythmusmaschinen) <strong>und</strong> konkretem Geräuschma-<br />
terial.<br />
1971 Arbeit mit dem Minimoog. Komplexere Ergebnisse<br />
durch Verwendung achtspuriger Tonbandgeräte.<br />
1975 Entscheidung, elektro-akustische <strong>Musik</strong> „hauptberuflich“ zu komponieren <strong>und</strong> realisieren.<br />
1980 Erste LP-Veröffentlichung („Nachtstücke“) in Frankreich, produziert von Peter Baumann (‚Tan-<br />
gerine Dream’)<br />
1982 Stilistische Hinwendung zur Industrial Music. LP „Formen letzter Hausmusik“ (1984) auf dem<br />
britischen Label ‚United Dairies’. Bis 1989 mehrere LPs auf internationalen Labels der Industrial Mu-<br />
sic (z.B. Esplendor Geometrico, Hamster Records, Multimood, A-Mission u.a.), darunter Arbeiten mit<br />
präpariertem Klavier, Wassergeräuschen <strong>und</strong> anderem konkretem Material.<br />
1985 Experimente mit dem Fairlight CMI<br />
1986 Erste Reise im Auftrag des Goethe-Instituts mit Gesprächs-Konzerten nach Brasilien<br />
Seit 1989 Lehrauftrag <strong>für</strong> So<strong>und</strong>design, Kommunikationsdesign <strong>und</strong> Klangforschung an der Hoch-<br />
schule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften <strong>Hamburg</strong> (HAW)
1991 Zweite Reise im Auftrag des Goethe-Instituts mit Gesprächskonzerten nach Argentinien, Chile<br />
<strong>und</strong> Uruguay<br />
Seit 1991 diverse CD-Veröffentlichungen auf internationalen Labels (Staalpllaat, Soleilmoon, Selekti-<br />
on, Mille Plateaux u.a.).<br />
Zusammenarbeit mit diversen Komponisten der sogen. Noise Music (Merzbow, Achim Wollscheid,<br />
Thomas Köner, Vidna Obmana u.a.)<br />
2003 Karl-Sczuka-Preis des Südwestr<strong>und</strong>funks (SWR) <strong>für</strong> Akustische Kunst<br />
2006 Karl-Sczuka-Preis des Südwestr<strong>und</strong>funks (SWR) <strong>für</strong> Akustische Kunst<br />
Bis heute über 50 LP- <strong>und</strong> CD-Veröffentlichungen, zahlreiche öffentliche Auftritte im In- <strong>und</strong> Aus-<br />
land<br />
Kein Studium, keine akademische Ausbildung, keine Stipendien sondern: learning by doing<br />
autodidaktische Aneignung gestalterischer Fähigkeiten <strong>und</strong> des Umgangs mit analoger <strong>und</strong> digitaler<br />
Studiotechnologie.<br />
Matthias Kaul<br />
HENDRIX <strong>für</strong> elektrifizierte Pauken<br />
Im Zentrum dieses Stückes steht ein mutmaßliches Nebeninstrument des Gitarristen Jimi Hendrix: die<br />
Pauke. Er spielte sie in seinem Stück<br />
„….and the gods made love“. Übrigens sind sich Pauke <strong>und</strong> Gitarre sehr ähnlich, denn mit beiden<br />
Instrumenten kann man Glissandi produzieren. Hendrix spielte in „All along the watchtower“ die<br />
wohl schönsten Glissandi der Rockgeschichte. Verglichen mit den heutigen Möglichkeiten setzte<br />
Hendrix recht wenig Elektronik ein - nutzte seine wenigen Geräte aber meisterhaft. Ich verwende in<br />
meinem Stück 3 So<strong>und</strong>effekte die es zu Hendrix Zeiten auch schon gegeben hat.<br />
Biographie<br />
zunächst Rock- <strong>und</strong> Jazzschlagzeuger dann Studium, Solistenexamen, zahlreiche Stipendien, Reisen<br />
nach Afrika zum Studium der Samburu <strong>und</strong> Maasai,<br />
Gründungsmitglied des Ensembles L‘Art pour L‘Art,<br />
Zusammenarbeit mit <strong>Musik</strong>ern <strong>und</strong> Komponisten wie John Zorn, David Moss, Carla Bley, Malcolm<br />
Goldstein, Mauricio Kagel, Hans Werner Henze, Vinko Globokar, HansJoachim Hespos u.a.
Jeremy Bernstein<br />
Leere Mitte <strong>für</strong> 4. November<br />
Biographie<br />
Wenn nicht gerade dabei, an Ton- <strong>und</strong> Videodingen zu arbeiten, schreibt Jeremy Bernstein Software,<br />
damit andere an Ton- <strong>und</strong> Videodingen arbeiten können. Seine ton- <strong>und</strong> bildbasierten Projekte <strong>und</strong><br />
Kooperationen werden regelmäßig in Europa <strong>und</strong> Nordamerika gezeigt.<br />
Er wohnt in Berlin.
Meeting 1 DW and FM<br />
Bell Tower - DW<br />
FM Uitti<br />
&<br />
David Wessel<br />
Spectral Match (for Jim Tenney) DW and FM<br />
Menzognie della Notte FM<br />
Meeting 2 DW and FM<br />
For Steve Lacy DW<br />
Colpevole FM<br />
Meeting 3 DW and FM<br />
Turbulance DW and FM<br />
Termin: Samstag, 04.11.2006<br />
Beginn 22:00<br />
Ort: MTR/STR Bühne
Frances-Marie Uitti, composer/performer, pioneered a revolutionary dimension to the cello by trans-<br />
forming it for the first time into a polyphonic instrument capable of sustained chordal (two, three,<br />
and four-part) and intricate multivoiced writing. Using two bows in one hand, this invention permits<br />
contemporaneous cross accents, multiple timbres, contrasting 4-voiced dynamics, simultaneous le-<br />
gato/ articulated playing, that her previous work with a curved bow couldn‘t attain.<br />
György Kurtág, Luigi Nono, Giacinto Scelsi, Louis Andriessen, Jonathan Harvey, Richard Barrett, Sylva-<br />
no Bussoti are among those who have used this technique in their works dedicated to her. Collabo-<br />
rating significantly over years with radicals, Dick Raaijmakers, John Cage and Giacinto Scelsi, she has<br />
also worked closely with Iannis Xenakis, Elliott Carter, Brian Ferneyhough and countless composers<br />
from the new generation.<br />
Frances -Marie Uitti tours as solist extensively throughout the world having played for audiences<br />
from New York City to Mongolia and appears regularly in such festivals as the Biennale Di Venezia,<br />
Strasbourg Festival, Gulbenkian Festival Ars Musica, Holland Festival and for radios and televisions<br />
in Europe, Japan, and the United States. She premeired cello concerti dedicated to her By Per Norg-<br />
aard, Jonathan Harvey and will give the first performance of the cello concerto of William Jeths in<br />
2000. Peter Nelson is writing a work for her with the Scottish Chamber Orchestra. Canadian compo-<br />
ser Rodney Sharman is also composing a cello concerto for her.<br />
She collaborates with pianist Rolf Hind, classical pianist Alwin Bar, filmmakers Frank Scheffer and<br />
Frans Zwaartjes, avantgarde guitarist Elliott Sharp, accordionist Pauline Oliveros, DJ Scanner, DJ Low,<br />
and Stephen Vitiello and video master Ferenc van Damme. Her compositons can be heard on ECM<br />
records, Cryptogrammophone, JdKrecords, Seraphin, Etcetera, and BVHaast.<br />
The University of California Press has commissioned a 60,000 word book from her on Contemporary<br />
Cello Techniques. A massive treatise on the state of the art of cello and performance techniques from<br />
the Kodaly Sonata until the present, it is now in the finishing stages.Her treatise New Frontiers, was<br />
also published in the Cambridge Companion to the Cello, Cambridge University Press and for Muzik<br />
Texte, Koln, and Arcana, the collected writings of composers edited by John Zorn.<br />
Ms Uitti has collaborated with pianists Ursula Oppens and Robert Levin in classical repertory and<br />
with Rolf Hind and Yvar Mikhashoff in contemporary literature. She appeared in Frank Scheffer’s film<br />
on Elliott Carter with Ms Oppens. Also, she has worked with Irvine Arditti, Stefano Scodanibbio,<br />
Sasha Gavrilov, and members of the Ensemble Modern.<br />
As a pedagogue, Frances-Marie Uitti has given lectures and master classes at practically all the ma-<br />
jor European conservatories (Royal Conservatory in Copenhagen, Royal Conservatorium Den Haag,
Sweelinck Conservatory Amsterdam, Royal Conservatory Brussels, Santa Cecilia Roma, <strong>Hochschule</strong><br />
fur <strong>Musik</strong> in Koln, <strong>Hochschule</strong> Basle etc) and many music schools in the USA (see added list). She<br />
has been ongoing Guest Professor at Rotterdam Conservatory. In 1997 she distinguished herself with<br />
a Regents Professor at the University of California San Diego. The following year she gave seminars<br />
at the University of California at Berkeley and at Stanford. In 1998 she shared teaching with Anner<br />
Bijlsma and Ralph Kirschbaum at the International Cello Festival in Aarhus. In 1999 she was invited<br />
to Mills College to give lectures and masterclasses as well as teach contemporary techniques. For<br />
many summers, she has taught at the Dartington International Chamber music Festival as well as<br />
being professor of cello at Darmstadt International Summer Festival. In 2002-2003 she was invited<br />
as Guest Professor at Oberlin Conservatory teaching classical cello repertory and chamber music.<br />
Ms Uitti will also give masterclasses at The Juilliard School of Music, Yale University, Northwestern<br />
University in 2003. She has been invited for a Fromm Fo<strong>und</strong>ation residency at Harvard University in<br />
the season 2003/04.<br />
Ms. Uitti is frequently invited to sit on the juries for the International Symposium of Composers Mee-<br />
ting (ISCM Festival), Gaudeamus Competition for Composers, Gaudeamus Performers Competition.<br />
Recordings:<br />
ECM records, Wergo, CRI, Mode, HatHut, Raretone, Cramps, JdKrecordings, BVHaast, Etcetera, Cryp-<br />
togramophone.
Workshops<br />
Pure Data – Referent: Malte Steiner<br />
Freitag, 3.11.2006, 10:00-13:00, Raum 222<br />
Dieser Workshop gibt eine Einführung in die Klang- <strong>und</strong> Bilderzeugung mit der freien opensource<br />
Software Pure Data (pd). Neben verschiedenen Arten der Klang- <strong>und</strong> Grafiksynthese in Echtzeit wird<br />
auch die Verbindung dieser beiden Welten vermittelt, was auch <strong>für</strong> Videokünstler <strong>und</strong> VJs von Be-<br />
deutung ist.<br />
SuperCollider – Referent: Julian Rohrhuber<br />
Freitag, 3.11.2006, 14:00-17:00, Raum 222<br />
Native Instruments Reactor – Referent: Brian Smith<br />
Freitag, 3.11.2006, 17:00-20:00, Raum 222<br />
Max/MSP/Jitter – Referent: Jeremy Bernstein<br />
Samstag, 4.11.2006, 10:00-13:00, Raum 222<br />
Ableton Live<br />
Samstag, 4.11.2006, 14:00-17:00, Raum 222
Credits<br />
Ich möchte mich ganz herzlich bei alle Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die mit Rat <strong>und</strong> Tat zum Gelingen<br />
dieses Kongresses beigetragen haben ganz herzlich bedanken. Besonders die Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>Theater</strong>akademie, in deren Räumlichkeiten dieser Kongress stattfinden kann, war von großer<br />
Professionalität geprägt. Ohne die dramaturgische <strong>und</strong> organisatorische Betreuung von Albrecht<br />
Faasch wäre das studentische Projekt Voiceover nicht möglich gewesen. Ich hoffe, das wir den ge-<br />
meinsam eingeschlagenen Weg der interdisziplinären Zusammenarbeit fortsetzen können.<br />
Ein solcher Kongress erfordert bekanntermaßen einen großen Organisationsaufwand. Ich möchte<br />
mich an dieser Stelle besonders bei Claudia Witt <strong>für</strong> die unermüdliche Koordination <strong>und</strong> das sichere<br />
zusammenhalten aller organisatorischen Fäden bedanken.<br />
Damit ein solches Unternehmen überhaupt stattfinden kann ist natürlich neben den künstlerischen<br />
<strong>und</strong> technischen Ideen auch eine nicht unbeträchtliche finanzielle Unterstützung nötig. Ein Dank gilt<br />
dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Forschung <strong>und</strong> Technik, dem Bipolar Projekt, der Hochschulstiftung <strong>und</strong><br />
dem STUDIO 21 <strong>für</strong> aktuelle <strong>Musik</strong> der <strong>Hochschule</strong>. Für die schnelle <strong>und</strong> unbürokratische Hilfe bei<br />
der Umsetzung gilt der Verwaltung der <strong>Hochschule</strong> ebenfalls ein großes Dankeschön.<br />
Ein abschließender Dank an Herrn Dirk Hermeyer. Durch seine überaus kompetente Betreuung bei<br />
der technischen Umsetzung der Projekte hat er wesentlich <strong>für</strong> das Gelingen des Kongresses beige-<br />
tragen.<br />
Ich hoffe, dass wir auch in den kommenden Jahren wieder ein solchen Kongress an unserer Hoch-<br />
schule veranstalten können.<br />
Herzlichst Georg Hajdu