23.07.2013 Aufrufe

Die Betreuung und Reanimation des Neugeborenen - Swiss Society ...

Die Betreuung und Reanimation des Neugeborenen - Swiss Society ...

Die Betreuung und Reanimation des Neugeborenen - Swiss Society ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> Beatmung stellt die wichtigste Massnahme in der neonatalen <strong>Reanimation</strong> dar; wird die<br />

Beatmung nicht erfolgreich durchgeführt, wird auch die Herzmassage ineffektiv bleiben (5). Eine<br />

Herzmassage ist in der <strong>Neugeborenen</strong>-<strong>Reanimation</strong> nur selten notwendig (< 1:1000 Geburten).<br />

Indikationen für die Durchführung der Herzmassage sind:<br />

fehlende Herztöne (Asystolie) g) .<br />

Bradykardie unter 60/Min. trotz adäquater Beatmung mit einer FiO2 von 1.0 während 30<br />

Sek<strong>und</strong>en.<br />

Abbildung 6a: Herzmassage (Daumen nebeneinander). Achtung: <strong>Die</strong> Daumen sollen im distalen<br />

Fingergelenk flektiert sein damit ein vertikaler Druck appliziert werden kann, um das Herz zwischen<br />

Sternum <strong>und</strong> Wirbelsäule zu komprimieren.<br />

Technik: Beide Daumen werden neben- oder übereinander unterhalb einer Linie gelegt, die beide<br />

Mamillen verbindet (Abbildung 6a, 6b), die anderen Finger umfassen den ganzen Thorax. <strong>Die</strong> Tiefe<br />

der Kompression sollte min<strong>des</strong>tens 1/3 <strong>des</strong> antero-posterioren Thoraxdurchmessers betragen<br />

(Abbildung 6c). <strong>Die</strong> Herzmassage kann eine effektive Beatmung erschweren; daher sollten beide<br />

Massnahmen so koordiniert werden, dass sie nicht zusammenfallen (3, 5). Sie sollen für die<br />

Neonatalzeit (bis 4 Wochen nach errechnetem Termin) in einem Verhältnis Kompression : Ventilation<br />

von 3:1 durchgeführt werden, mit 90 Kompressionen <strong>und</strong> 30 Atemstössen pro Minute; die Beatmung<br />

soll dabei mit 100% Sauerstoff durchgeführt werden. <strong>Die</strong> Herzfrequenz soll erstmals nach 30<br />

Sek<strong>und</strong>en Herzmassage gemessen werden, ebenso alle 30 Sek<strong>und</strong>en danach. <strong>Die</strong> Herzmassage<br />

kann sistiert werden wenn die spontane Herzfrequenz > 60/Min. beträgt (5).<br />

g) Herzfrequenz durch Auskultation mittels Stethoskop ermitteln, behelfsmässig mittels Palpation an der Basis der<br />

Nabelschnur. Der Einsatz eines Pulsoxymeters oder eines EKG-Gerätes ist unter Herzmassage sinnvoll <strong>und</strong> hilfreich.<br />

Abbruch der <strong>Reanimation</strong>smassnahmen<br />

Sind nach 10 Minuten kontinuierlicher <strong>und</strong> adäquater <strong>Reanimation</strong> keine Lebenszeichen vorhanden<br />

(keine Herzaktion, keine Spontanatmung), kann ein Abbruch der <strong>Reanimation</strong>smassnahmen<br />

gerechtfertigt sein, da in dieser Situation ein Überleben unwahrscheinlich ist, respektive mit<br />

schwerster neurologischer Beeinträchtigung assoziiert wäre (3, 6, 57, 58). Bei Unsicherheit sollen die<br />

<strong>Reanimation</strong>smassnahmen bis zum Eintreffen einer in neonataler <strong>Reanimation</strong> kompetenten Person<br />

fortgesetzt <strong>und</strong> erst nach gemeinsamer Evaluation sistiert werden. Nach dem Abbruch soll mit der<br />

Neonatologie-Abteilung Kontakt aufgenommen werden, um allfällige Abklärungen abzusprechen.<br />

<strong>Betreuung</strong> <strong>des</strong> <strong>Neugeborenen</strong> nach <strong>Reanimation</strong><br />

Neugeborene, welche einer <strong>Reanimation</strong> bedurften, können sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut<br />

verschlechtern. Deshalb muss ein solches Kind nach Erreichen einer adäquaten Ventilation,<br />

Oxygenation <strong>und</strong> Kreislaufsituation in eine Umgebung verlegt werden, wo ein kontinuierliches<br />

Monitoring <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong> gewährleistet sind (3, 5).<br />

Laboruntersuchungen in der Gebärabteilung<br />

<strong>Die</strong> klinische Beurteilung der Adaptation kann bei Bedarf durch folgende «Labor-Trias» ergänzt<br />

werden:<br />

Blutgasanalyse<br />

Hämatokrit<br />

Blutzucker<br />

Eine Blutgasanalyse ist indiziert bei einem Nabelarterien-pH < 7.15 <strong>und</strong> bei klinischen Zeichen einer<br />

gestörten Adaptation (neonatale Warnzeichen).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!