4. Bilanz Chancengleichheit - BDI
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Indikatoren und Maßnahmen<br />
Seit 2001 wird der Girls’Day – MädchenZukunftstag als Gemeinschaftsaktion von Bundes<br />
regierung (BMFSFJ und BMBF, mit Kofinanzierung durch den ESF), Initiative D21, DGB, BDA,<br />
<strong>BDI</strong>, DIHK und ZDH durchgeführt. Auch die Bundesagentur für Arbeit ist Aktionspartner<br />
des Girls’Day und unterstützt diesen Tag mit vielfältigen Angeboten.<br />
Jedes Jahr am vierten Donnerstag im April laden Unternehmen und Organisationen Schülerinnen<br />
ab Klasse 5 dazu ein, Bereiche zu erkunden, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert<br />
sind. Alljährlich beteiligt sich eine steigende Zahl von Unternehmen und Organisationen<br />
mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot (9.618 in 2010) für bisher über eine<br />
Million Mädchen (allein in 2010 waren es rd. 122.000 Teilnehmerinnen). Ein stetig wachsendes<br />
Netzwerk regionaler Bündnisse (in 2010 waren es 367) von Aktiven engagiert sich für<br />
den MädchenZukunftstag. Die Anzahl der Girls’DayArbeitskreise mit Aktiven aus Kammern,<br />
Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Gleichstellungsstellen, Arbeitsagenturen<br />
und vielen weiteren Einrichtungen hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt. Durch ihre aktive<br />
Teilnahme am Girls’Day werden Schülerinnen motiviert und ermutigt, ihre Wahlmöglichkeiten<br />
wahrzunehmen, sich für eine qualifizierte Berufsausbildung oder ein Studium<br />
und spätere Berufstätigkeit auch in derzeit frauenuntypischen Berufsfeldern zu entscheiden.<br />
Durch die bundesweite Ausrichtung und das einheitliche Datum bündelt der Girls’Day<br />
regional begrenzte Einzelinitiativen und erzielt eine bislang einmalige Breitenwirkung.<br />
Bereits 10 Prozent der Unternehmen stellten dank dem MädchenZukunftstag junge Frauen<br />
in technischen Berufen ein, die in den Vorjahren das jeweilige Unternehmen durch den<br />
MädchenZukunftstag kennengelernt hatten. Die wiederholte Teilnahme von Unternehmen<br />
am Girls’Day führt zu einer betrieblichen Aufmerksamkeit für die Notwendigkeiten<br />
einer lebenslaufbezogenen gleichstellungsfreundlichen Unternehmenskultur.<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel übernahm anlässlich des 10jährigen Jubiläums die<br />
Schirmherrschaft über den Girls’Day – MädchenZukunftstag 2010.<br />
Berufswahl von Jungen<br />
Parallel zum Girls’Day hat die Bundesregierung auch die Berufswahl und Lebensplanung<br />
von Jungen und Männern in den Blick genommen: 2005 wurde vom BMFSFJ das bundesweite<br />
Projekt „Neue Wege für Jungs“ (Kofinanzierung durch den ESF) ins Leben gerufen und ab<br />
2011 wird es – auf Initiative des BMFSFJ – einen Boys’Day geben, der zeitgleich mit dem<br />
Girls’Day veranstaltet wird.<br />
Die Konzentration der Jungen in typisch männlichen Ausbildungsberufen mit z. T. im Strukturwandel<br />
ungünstigen Berufsaussichten erfährt politisch allerdings zunehmend auch die<br />
nötige Aufmerksamkeit. Jungen sind in „Care“Berufen noch wenig vertreten. Das Aktionsprogramm<br />
„Mehr Männer in Kitas“ gehört zu den Initiativen, die auf diese Entwicklung reagieren.<br />
Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />
Das 2005 novellierte Berufsbildungsgesetz sieht die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung<br />
vor (§ 8 Abs. 1 Satz 2 BBiG). Diese Teilzeitausbildung soll insbesondere jungen Eltern, auch<br />
alleinerziehenden jungen Müttern und Vätern, die Möglichkeit geben, Berufsausbildung<br />
und Familie zu vereinbaren. Kammern und Verbände stehen hier den Betrieben und Auszubildenden<br />
als beratende Organisationen zur Verfügung und befördern auf diese Weise<br />
das Thema in den Regionen. Beispielhaft können die IHKs in SchleswigHolstein mit einer<br />
eigenen Internetseite angeführt werden (http://www.teilzeitausbildung.de/).