4. Bilanz Chancengleichheit - BDI
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32<br />
Indikatoren und Maßnahmen<br />
In Verbindung mit im Haushalt lebenden Kindern können hierbei auch Rückschlüsse auf<br />
familienbedingte Erwerbsunterbrechungen getroffen werden. Mit steigendem Lebensalter<br />
der Kinder im Haushalt steigt demnach auch die aktive Erwerbsbeteiligung der Frauen und<br />
die Quote der „aktiv Erwerbstätigen“ gleicht sich der „Erwerbstätigenquote“ an. Dies verhält<br />
sich bei Männern anders: Unabhängig vom Alter des Kindes liegt die aktive Erwerbstätigenquote<br />
deutlich über 80 Prozent. Hingegen waren im Jahr 2009 beispielsweise nur<br />
30 Prozent der Frauen mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren aktiv erwerbstätig. Die Jahre<br />
zwischen der Geburt des Kindes und dessen drittem Lebensjahr scheinen damit für die<br />
Frauen besonders betreuungsintensiv zu sein. Durchschnittlich dauert die familienbedingte<br />
Erwerbsunterbrechung von Frauen 56 Monate. Die Dauer der Erwerbsunterbrechung<br />
steigt tendenziell mit der Zahl der Kinder an. Aber immerhin 29 Prozent der Frauen steigen<br />
nur weniger als 12 Monate familienbedingt aus dem Beruf aus. 22<br />
Abbildung 16: Aktiv Erwerbstätige (in Prozent) nach Alter des jüngsten Kindes im Jahr 2009<br />
0 bis unter 3<br />
3 bis unter 6<br />
6 bis unter 10<br />
10 bis unter 15<br />
15 bis 18<br />
Quelle: Mikrozensus<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Männer Frauen<br />
Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigung<br />
Dass für die vergangenen Jahre eine steigende Erwerbstätigenquote von Frauen konstatiert<br />
werden kann, ist eine positive Entwicklung – allerdings ist dieser Indikator allein noch<br />
nicht aussagekräftig, um die tatsächliche Erwerbsbeteiligung von Frauen zu beschreiben.<br />
Zwar hat sich das Arbeitsvolumen der Frauen mit Ausnahme der Jahre 2002 und 2003 stetig<br />
erhöht, gleichzeitig trugen Frauen aber mit rund 40 Prozent weiter unterproportional zum<br />
gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumen bei.<br />
22 Sinus Sociovision/BMFSFJ: Perspektive Wiedereinstieg. Ziele, Motive und Erfahrungen vor, während und nach<br />
dem beruflichen Wiedereinstieg, Berlin 2010, S. 18.