4. Bilanz Chancengleichheit - BDI
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Indikatoren und Maßnahmen<br />
te Arbeitszeiten“ gestartet. Ziel der Initiative ist, die Vorteile flexibler, familienfreundli<br />
cher Arbeitszeiten – beispielsweise von Modellen wie der vollzeitnahen Teilzeit – für die<br />
Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich zu machen. Denn gerade in<br />
Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels sind Flexibilität und eine bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf für beide Seiten von Vorteil.<br />
Am 8. Februar 2011 unterzeichneten Spitzenvertreter der BDA, des DIHK, des ZDH und des<br />
DGB gemeinsam mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,<br />
Frau Dr. Kristina Schröder, die „Charta für familienbewusste Arbeitszeiten“. Die Erklärung<br />
ruft die Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft dazu auf, die Chancen familienbewusster<br />
Arbeitszeiten und innovativer Arbeitszeitmodelle im Interesse des Wirtschaftsstandorts<br />
Deutschland aktiv zu nutzen.<br />
Unternehmen aller Größen sind angesichts des Fachkräftebedarfs mehr und mehr darauf<br />
angewiesen, sich mit flexiblen Arbeitszeitmodellen als attraktive Arbeitgeber zu<br />
positionieren und setzen entsprechende Maßnahmen um. Auch kleinere und mittlere<br />
Unternehmen erkundigen sich immer häufiger nach konkreten Ideen für eine bessere<br />
Fami lienorientierung. Sie haben erkannt, dass sie sich mit familienfreundlichen Arbeits<br />
zeitmodellen als attraktive Arbeitgeber positionieren können, damit leichter qualifizier<br />
te Bewerberinnen und Bewerber gewinnen und bewährte Fachkräfte stärker an sich<br />
binden. Auch die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Pflege von<br />
Angehörigen hat an Bedeutung gewonnen.<br />
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Familienpflegezeit<br />
beschlossen, die aus Sicht der Bundesregierung weitere Verbesserungen für Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer bringen wird, die sich Zeit für Verantwortung für ihre<br />
hilfe und pflegebedürftigen Angehörigen nehmen wollen.<br />
Aktive Arbeitsmarktpolitik<br />
Klare Regelungen in der Arbeitsmarktpolitik leisten einen wichtigen Beitrag, die Beschäftigung<br />
von Frauen zu fördern und ihre Erwerbstätigenquote zu erhöhen. Im Recht der<br />
Arbeitsförderung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind die Gleichstellung der<br />
Geschlechter, die spezifische Frauenförderung und die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf als zentrale Ziele und Aufgaben verankert.<br />
Zur Unterstützung der Agenturen für Arbeit bei der Erfüllung der Ziele der Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern sowie der besonderen Förderung von Frauen tragen Beauftragte<br />
für <strong>Chancengleichheit</strong> bei. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisation der<br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende, das am 1. Januar 2011 in Kraft trat, wird die Voraussetzung<br />
geschaffen, dass es diese Beauftragten künftig auch in allen Jobcentern geben wird.<br />
Lebensverlaufsperspektive<br />
<strong>Chancengleichheit</strong> im Erwerbsleben bedeutet nicht nur Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, sondern in einem weiteren Verständnis WorkLifeBalance in der Lebensverlaufsperspektive:<br />
Ausbildung und Berufseinstieg, Aus und Wiedereinstieg, Weiterbildung und<br />
Karriere wollen in Einklang gebracht werden mit Familie, Partnerschaft, Freizeit, Hausarbeit<br />
und ehrenamtlichem Engagement sowie der Pflege und Betreuung von Angehörigen.