INTEGRALGLEICHUNGEN UND IHRE KLASSIFIKATION
INTEGRALGLEICHUNGEN UND IHRE KLASSIFIKATION
INTEGRALGLEICHUNGEN UND IHRE KLASSIFIKATION
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2.3 <strong>INTEGRALGLEICHUNGEN</strong> <strong>UND</strong> <strong>IHRE</strong> <strong>KLASSIFIKATION</strong><br />
N<br />
eben Differentialgleichungen gehören Integralgleichungen zu den wichtigsten mathematischen Modellen<br />
realer Prozesse aus der Physik, der Technik und der Aerodynamik. Zudem erweisen sich<br />
Integralgleichungen als wertvolles Hilfsmittel beim Studium von Differentialgleichungen und<br />
Anfangswertproblemen.<br />
Generell wird eine Gleichung, bei der die gesuchte Funktion unter einem Integral erscheint, als Integralgleichung<br />
bezeichnet. Eine erste Einschränkung bildet die Klasse der so genannten linearen Integralgleichungen, die eine<br />
unbekannte Funktion in linearer Form enthalten. Diese linearen Integralgleichungen werden nochmals nach ihrer<br />
äußeren Gestalt klassifiziert:<br />
Tritt die unbekannte Funktion nur unter dem Integral auf, so nennt man die zugehörige<br />
Integralgleichung eine 1. Art, sonst eine 2. Art oder 3. Art, je nachdem, ob die unbekannte Funktion<br />
außerhalb des Integrals mit einer Konstanten oder einer Funktion multipliziert wird.<br />
Sind die Integrationsgrenzen fix, dann liegt eine Integralgleichung vom Fredholmschen Typ vor,<br />
hängen sie hingegen von der freien Variablen ab, dann handelt es sich um eine Integralgleichung vom<br />
Volterra Typ.<br />
So ist beispielsweise die Gleichung<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
y t dg , t y f t , (2.23)<br />
eine Integralgleichung 2. Art vom Volterra Typ. Die Funktion g(, t) wird als Kern der Integralgleichung<br />
bezeichnet. Treten im Kern Singularitäten auf, dann kommt noch die Bezeichnungsweise singuläre<br />
Integralgleichung hinzu. In Abhängigkeit von der Stärke der Singularität unterscheidet man noch zwischen<br />
schwach singulären und stark singulären Integralgleichungen.<br />
Eine analytische Methode zur Lösung von Volterragleichungen mit Differenzenkern (d. h. ein Integrationskern,<br />
der lediglich von der Differenz t- abhängig ist) macht sich die Laplace-Transformation zunutze. Hierzu wird<br />
zunächst der für die Lösung von derartigen Integralgleichungen wichtige Begriff der Faltung eingeführt:<br />
Definition: Faltung.<br />
Seien f und g analytische Funktionen, mit f, gƐC 1 (C), dann ist die Faltung fοg<br />
definiert als:<br />
z<br />
t<br />
f g t : df g t <br />
. (2.24)<br />
b g b g b g<br />
0<br />
Ein interessanter Spezialfall der Volterragleichung 2. Art ist die so genannte Integralgleichung vom Faltungstyp.<br />
Sie tritt häufig bei Problemstellungen in der Elektrotechnik, Wellenmechanik und Spektroskopie auf.<br />
Definition: Integralgleichung vom Faltungstyp.<br />
Eine Integralgleichung vom Faltungstyp besitzt die folgende Form:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
y t dy g t f t . (2.25)<br />
Unter Verwendung der Definition für die Faltung, lässt sich die Faltungsgleichung wie folgt schreiben:<br />
b g b g b g<br />
y t y g t f t . (2.26)<br />
Zur Lösung von Integralgleichungen vom Faltungstyp ist der Faltungssatz von zentraler Bedeutung:<br />
Satz: Faltungssatz für Laplace-Transformationen.<br />
Seien f und g Funktionen, für die entsprechende Laplace-Transformationen F und G<br />
existieren, dann gilt:<br />
L f g bsg FbsgGbsg . (2.27)
Die Laplace-Transformation der Faltung zweier Funktionen ist somit gegeben durch das Produkt der beiden<br />
einzelnen Laplace-Transformationen. Der Satz lässt sich recht einfach beweisen.<br />
Beweis: Gemäß der Definition für die Laplace-Transformation gilt:<br />
z<br />
<br />
<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
0<br />
<br />
<br />
d d e b <br />
s<br />
<br />
g z z fbg gbg<br />
0 0<br />
<br />
st<br />
z dz dte fbg gbt g<br />
0 <br />
<br />
<br />
st<br />
z dfb gz dte gbt g<br />
0<br />
<br />
t<br />
st<br />
z dte z df bggbt g<br />
0 0<br />
<br />
st<br />
z<br />
dte f gbtg 0<br />
L f g bsg s s<br />
F s G s de f de g <br />
z<br />
Hierbei wurde im 3. Schritt mit =t- substituiert und im 5. Schritt wurde der Satz von Fubini<br />
herangezogen. Folglich gilt der Faltungssatz für Laplace-Transformationen. □<br />
Der Faltungssatz bietet eine einfache Möglichkeit Integralgleichungen vom Faltungstyp zu lösen. Gemäß der der<br />
Definition gilt:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
y t dy g t f t . (2.28)<br />
Umformen ergibt:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
y t f t dy g t <br />
b g b g<br />
f t y g t<br />
Die Gleichung wird nun einer Laplace-Transformation unterzogen, mit:<br />
b g b g b g<br />
Fbsg YbsgGb<br />
sg<br />
Y s F s L<br />
y g s<br />
Umformen der Gleichung ergibt:<br />
F s<br />
Ybsg b g . (2.29)<br />
1 Gbsg<br />
Die Gleichung stellt eine explizite Lösung für Integralgleichungen vom Faltungstyp dar. Unter Verwendung der<br />
komplexen Inversionsformel ergibt sich die gesuchte Funktion y(t):<br />
Satz: Lösungsformel für Integralgleichung vom Faltungstyp.<br />
Seien f und g Funktionen für die entsprechende Laplace-Transformierte F und G<br />
existieren, dann gilt:<br />
ds<br />
y t<br />
i e<br />
s0 i st F s b g <br />
. (2.30)<br />
zs0 i 2 1<br />
G<br />
s<br />
b g b g<br />
Bei der mathematischen Formulierung von Problemstellungen in der Naturwissenschaft und Technik, treten<br />
häufig Anfangswertprobleme von der Art<br />
b g c b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
0 0 (2.31)
auf. Solche Anfangswertprobleme kommen beispielsweise bei der Beschreibung ungedämpfter, elektrischer<br />
Schwingungen vor. Es kann nun gezeigt werden, dass sich diese DGL 2. Ordnung mit den vorgegebenen<br />
Anfangswerten auf eine Integralgleichung vom Faltungstyp umformen lässt. Es sei:<br />
b g c b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
0 0<br />
Eine einfache Integration der Gleichung ergibt:<br />
z<br />
t<br />
b g b g<br />
0<br />
c h<br />
y t d f , y y<br />
. (2.32)<br />
Erneute Integration ergibt:<br />
z z<br />
t s<br />
b g b g<br />
0 0<br />
c h<br />
0<br />
y t ds d f , y y t y . (2.33)<br />
0 0<br />
Auch hier wird die Anfangsbedingung y(0)=y0 durch den gefundenen Ausdruck erfüllt. Das Integral kann mit<br />
Hilfe des Satzes von Fubini vereinfacht werden. Es gilt:<br />
z<br />
t s<br />
b g b g<br />
0 0<br />
y t ds df , y yt y<br />
t<br />
d dsf , y yt y<br />
0<br />
t<br />
z<br />
c h<br />
t z c b gh<br />
<br />
b g c b gh<br />
0 0<br />
0 0<br />
d t f , y yt y<br />
0<br />
0 0<br />
Die Lösung des einfachen Randwertproblems 2. Ordnung reduziert sich somit auf die Lösung einer<br />
Integralgleichung vom Faltungstyp.<br />
Satz: Integralgleichung zum einfachen Anfangswertproblem.<br />
Gegeben sei das allgemeine Anfangswertproblem:<br />
b g c b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
0 0<br />
Die Lösung in Form einer Integralgleichung ist dann gegeben durch:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g<br />
0<br />
c h<br />
y t d t f y yt y<br />
,<br />
. (2.34)<br />
0 0<br />
Der Sachverhalt lässt sich mit Hilfe einer Beispielaufgabe aus dem Bereich der Elektrotechnik verdeutlichen.<br />
Beispiel: Idealer Schwingkreis mit Anfangsbedingungen. Gegeben sei der folgende Aufbau bestehend aus einer<br />
Kapazität C und einer Induktivität L:<br />
Abb. 5: Idealer Schwingkreis.<br />
Mit Hilfe der Kirchhoffschen Regeln lässt sich das zugehörige Anfangswertproblem formulieren:<br />
b g b g b g b g<br />
1<br />
I t I t I , I<br />
U0<br />
0 ; mit 0 0 0 <br />
LC L<br />
Umformen ergibt:<br />
b g b g<br />
I 1<br />
t I t<br />
LC
Gemäß dem Satz zur Integralgleichung für das einfache Anfangswertproblem gilt:<br />
b g b g b g<br />
I t<br />
z<br />
U<br />
d t I<br />
LC L t<br />
1 t<br />
0<br />
<br />
0<br />
Die Integralgleichung ist vom Faltungstyp und lässt sich durch eine Laplace-Transformation lösen. Es gilt:<br />
b g b g<br />
b g<br />
<br />
L I s I s<br />
z0<br />
z<br />
z<br />
L t s dtte<br />
st<br />
RST<br />
dtt d<br />
dt s e<br />
<br />
<br />
0<br />
1 <br />
<br />
1<br />
<br />
s<br />
1<br />
2<br />
s<br />
<br />
st<br />
dte<br />
0<br />
Gemäß dem Faltungssatz gilt:<br />
b g b g<br />
I s I s<br />
s<br />
U<br />
2<br />
0<br />
0 1<br />
<br />
2<br />
2<br />
L s<br />
Mit 2 1<br />
0:<br />
.<br />
LC<br />
Umformen ergibt die Spektralfunktion:<br />
b g <br />
I s U0<br />
1 .<br />
L s<br />
2 2<br />
0<br />
st<br />
UVW<br />
Unter Verwendung der komplexen Inversionsformel lässt sich die Stromstärke im Kreis als Funktion der Zeit<br />
finden:<br />
b g <br />
I t U0<br />
L<br />
z<br />
s0 i s0 i st<br />
ds e<br />
2i<br />
s<br />
2 2<br />
0<br />
.<br />
Der Integrand besitzt Polstellen erster Ordnung in s=±i0. Unter Verwendung des Residuensatzes gilt:<br />
st st<br />
e R e<br />
ds 2i<br />
C 2 2 S<br />
U z Res 2 2<br />
0 s T<br />
V 0 s W si 0<br />
st<br />
st<br />
L<br />
e<br />
e<br />
2iM<br />
O<br />
limsi bs i<br />
0g<br />
lims<br />
i<br />
s i<br />
0 0 0<br />
bs i 0gb P<br />
s i<br />
0g<br />
b gbs i 0gbs i<br />
0g<br />
N<br />
b g<br />
sin 0t<br />
2i<br />
<br />
0<br />
Ferner gilt:<br />
zC z z<br />
0<br />
0<br />
st<br />
st st<br />
e e<br />
ir<br />
e<br />
ds ds ds .<br />
2 2<br />
2 2<br />
s r s ir 2 2<br />
s<br />
0<br />
Q
Abb. 6: Zum Integrationsbereich.<br />
Für das Integral über dem Halbkreis gilt:<br />
z z<br />
z<br />
st st<br />
e<br />
e<br />
ds ds<br />
2 2<br />
s s<br />
r r<br />
0<br />
Wegen<br />
lim r<br />
<br />
2 1<br />
t r<br />
<br />
0<br />
2 2<br />
0<br />
i<br />
d ir e<br />
0<br />
b g<br />
z<br />
<br />
i<br />
irte<br />
e<br />
s<br />
2 2<br />
0<br />
r <br />
irt cos rt<br />
sin<br />
d e e<br />
2 2<br />
0 r 0<br />
r <br />
rt<br />
sin<br />
de 2 2<br />
0 r z0 r<br />
rt <br />
2<br />
2<br />
rt 2 2<br />
<br />
<br />
F c h<br />
de de 2 2 <br />
0 r Hz0<br />
z2<br />
2 1<br />
rt<br />
1<br />
e<br />
2 2 c h<br />
t r<br />
rt<br />
1 e 0<br />
2 2 c h ,<br />
0 <br />
I<br />
K<br />
folgt aus dem Einschlusskriterium das Verschwinden des Integrals über dem Halbkreis r für den<br />
Grenzübergang r→+∞. Folglich gilt:<br />
st<br />
i e sinb 0t<br />
z g ds 2i<br />
.<br />
i 2 2<br />
s <br />
0<br />
0<br />
Einsetzen in die komplexe Inversionsformel für Laplace-Transformationen ergibt:<br />
0 b g b g<br />
I t<br />
U<br />
sin 0t<br />
.<br />
L<br />
0<br />
Wie zu erwarten ist die Lösung der Problemstellung gegeben durch eine sinusförmige, ungedämpfte<br />
Schwingung.<br />
Ergebnis: I t<br />
0 b g b g<br />
U<br />
sin 0t<br />
. (2.35)<br />
L<br />
0<br />
Die Amplitude des Stroms ist proportional zur Ladespannung U0 der Kapazität und umgekehrt proportional zum<br />
Betrag der Spulenimpedanz ZL=i0L.
Die Beispielaufgabe verdeutlicht die Vorgehensweise bei der Lösung von Anfangswertproblemen unter<br />
Verwendung von Integralgleichungen. Das hervorstechende mathematische Rüstzeug ist auch hier die Laplace-<br />
Transformation.<br />
Eine weitere Klasse von Anfangswertproblemen besitzt die Form:<br />
b g c b g b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t , y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
. (2.36)<br />
0 0<br />
Solche Anfangswertprobleme sind häufig bei der Beschreibung von gedämpften Schwingungen anzutreffen. Das<br />
Anfangswertproblem lässt sich auf eine Integrodifferentialgleichung vom Faltungstyp reduzieren. Es gilt:<br />
b g c b g b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t , y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
0 0 .<br />
Eine einfache Integration der Gleichung ergibt:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g<br />
0<br />
c h<br />
y t d f , y , y y<br />
. (2.37)<br />
Erneute Integration ergibt:<br />
z z<br />
t s<br />
b g b g b g<br />
0 0<br />
c h<br />
0<br />
y t ds d f , y , y y t y . (2.38)<br />
0 0<br />
Auch hier wird die Anfangsbedingung y(0)=y0 durch den gefundenen Ausdruck erfüllt. Das Integral kann mit<br />
Hilfe des Satzes von Fubini vereinfacht werden.<br />
Es gilt:<br />
z<br />
t s<br />
b g b g b g<br />
0 0<br />
y t ds df , y , y yt y<br />
t<br />
d dsf , y , y yt y<br />
0<br />
t<br />
z<br />
c h<br />
t z c b g b gh<br />
<br />
b g c b g b gh<br />
0 0<br />
0 0<br />
d t f , y , y yt y<br />
0<br />
0 0<br />
Die Lösung des allgemeinen Randwertproblems 2. Ordnung reduziert sich somit auf die Lösung einer<br />
Integralgleichung vom Faltungstyp.<br />
Satz: Integrodifferentialgleichung zum allgemeinen Anfangswertproblem.<br />
Gegeben sei das Anfangswertproblem:<br />
b g c b g b gh<br />
b g b g<br />
y t f t, y t , y t ;mit y 0 y , y 0 y<br />
0 0<br />
Die Lösung in Form einer Integralgleichung ist dann gegeben durch:<br />
z<br />
t<br />
b g b g b g b g<br />
0<br />
c h<br />
y t d t f , y , y yt y . (2.39)<br />
0 0<br />
Im Unterschied zum eingangs behandelten Fall des einfachen Anfangswertproblems kann hier im Integranden<br />
der Gleichung auch die erste Ableitung von y vorkommen. Die Lösung der zugehörigen<br />
Integrodifferentialgleichung ist dann auch in der Regel schwieriger zu finden als bei einer einfachen<br />
Integralgleichung.<br />
Auch hier lässt sich der Sachverhalt am besten mit Hilfe eines Beispiels veranschaulichen.<br />
Integrodifferentialgleichungen mit Anfangsbedingungen treten bei gedämpften Schwingungen auf. Eine<br />
entsprechende Problemstellung aus der Elektrotechnik ist der Serienresonanzkreis mit ohmschen Verlusten.
Beispiel: Gedämpfter Resonanzkreis.<br />
Abb. 7: Gedämpfter Schwingkreis<br />
Mit Hilfe der Kirchhoffschen Regeln lässt sich das zugehörige Anfangswertproblem formulieren:<br />
b g b g b g b g b g<br />
R 1<br />
I t I t<br />
, U0<br />
I t 0 ; mit I 0 0 I 0 <br />
L LC L<br />
Umformen ergibt:<br />
b g b g b g<br />
R<br />
I t 1<br />
I t I t<br />
L LC<br />
Gemäß dem Satz zur Integralgleichung für das allgemeine Anfangswertproblem gilt:<br />
z<br />
b g b g c b g b gh<br />
U<br />
I t d t f I I<br />
L t<br />
R<br />
U<br />
d t I d t I<br />
L LC L t<br />
t<br />
, , <br />
0 <br />
0<br />
t t<br />
z b g 1<br />
0<br />
bg z b g bg <br />
0 0<br />
Die Integralgleichung ist vom Faltungstyp und lässt sich durch eine Laplace-Transformation lösen. Es gilt:<br />
b g b g<br />
b g<br />
<br />
L I s I s<br />
z0<br />
z<br />
z<br />
L t s dtte<br />
st<br />
dtt<br />
L<br />
d<br />
dt s e<br />
<br />
<br />
0<br />
1<br />
<br />
1<br />
<br />
s<br />
1<br />
2<br />
s<br />
<br />
st<br />
dte<br />
0<br />
I s sI s I 0<br />
RST<br />
b g b g b g<br />
st<br />
UVW<br />
Wegen I(0)=0 ergibt eine Laplace-Transformation der Gleichung unter Verwendung des Faltungssatzes:<br />
b g b g b g<br />
R<br />
I s I s I s<br />
sL s<br />
U<br />
2<br />
0<br />
0 1<br />
<br />
2<br />
2<br />
L s<br />
Mit 2<br />
0<br />
1<br />
: .<br />
LC<br />
Umformen ergibt die Spektralfunktion:<br />
b g <br />
I s U0<br />
1 .<br />
2 R 2<br />
L s s <br />
L<br />
0<br />
Unter Verwendung der komplexen Inversionsformel lässt sich die Stromstärke im Kreis als Funktion der Zeit<br />
finden:
g <br />
I t U0<br />
L<br />
z<br />
s0 i s0 i ds<br />
st<br />
e .<br />
2 R 2<br />
2i<br />
s s <br />
L<br />
0<br />
Der Integrand besitzt Polstellen erster Ordnung in s=-R/2L±i. Mit<br />
: F HG R I 0 KJ 2<br />
<br />
2L<br />
2<br />
Unter Verwendung des Residuensatzes gilt:<br />
z <br />
st<br />
st<br />
e<br />
e<br />
ds<br />
2i<br />
res<br />
C 2 R 2 2 R 2<br />
s s <br />
s s <br />
L<br />
N<br />
M<br />
st<br />
st<br />
R<br />
e<br />
R<br />
e<br />
2i<br />
lim s i<br />
s i<br />
s R i 2 L <br />
lim<br />
R<br />
R<br />
s R i 2 L <br />
<br />
2 L<br />
2 L<br />
R<br />
R<br />
s i s i<br />
s i s i<br />
2ie<br />
R t 2 L<br />
L<br />
Ferner gilt:<br />
b g<br />
sin t<br />
<br />
R<br />
S<br />
T<br />
U<br />
V<br />
W<br />
0<br />
L 0 s R i<br />
2 L<br />
b gb 2 L gb 2 L g b gb 2 L gb 2 L g<br />
zC z z<br />
L 0<br />
L 0<br />
st<br />
st<br />
st<br />
e<br />
e<br />
ir<br />
e<br />
ds<br />
ds<br />
ds<br />
.<br />
2 R 2 2 R 2 R<br />
s s<br />
r s s<br />
ir 2<br />
2<br />
<br />
<br />
s s <br />
Abb. 8: Zum Integrationsbereich.<br />
Für das Integral über dem Halbkreis r gilt:<br />
z z<br />
z<br />
st<br />
st<br />
e<br />
e<br />
ds<br />
ds<br />
2 R 2 2 R 2<br />
s s <br />
s s <br />
r r<br />
L 0<br />
Wegen<br />
lim r<br />
<br />
2 1<br />
t r<br />
<br />
0<br />
i<br />
d ir e<br />
r<br />
<br />
r<br />
b g<br />
z<br />
2 2 0<br />
0<br />
2 1<br />
<br />
t r<br />
<br />
2 2<br />
0<br />
rt<br />
1 e 0<br />
2 2 c h ,<br />
0 <br />
L<br />
<br />
0<br />
irte<br />
e<br />
R i<br />
re r<br />
2 2<br />
0 L<br />
d e e<br />
rt<br />
c1 e h<br />
i<br />
irt cos rt<br />
sin<br />
L<br />
0<br />
O<br />
Q<br />
P
folgt aus dem Einschlusskriterium das Verschwinden des Integrals über dem Halbkreis r für den<br />
Grenzübergang r→+∞. Folglich gilt:<br />
st<br />
i e<br />
R t sinbt L z g 2<br />
ds<br />
2ie .<br />
i 2 R 2<br />
s s <br />
<br />
L<br />
0<br />
Einsetzen in die komplexe Inversionsformel für Laplace-Transformationen ergibt:<br />
b g b g<br />
I t U R<br />
0 t 2 L e sin t<br />
.<br />
L<br />
Wie zu erwarten ist die Lösung der Problemstellung gegeben durch eine sinusförmige, gedämpfte Schwingung.<br />
b g b g<br />
Ergebnis: I t U R<br />
0 t 2 L e sin t<br />
. (2.40)<br />
L<br />
Die Amplitude des Stroms ist proportional zur Ladespannung U0 der Kapazität und umgekehrt proportional zum<br />
Betrag der Spulenimpedanz ZL=iL.