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Einführung / Belehrung - Goethe-Universität

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Physikalisches Praktikum, 3stdg für Studierende der Biologie,<br />

Teil II, Elektrizitätslehre<br />

<strong>Einführung</strong>, SS 2011<br />

R. Tiede<br />

http://nnp.physik.uni-frankfurt.de/activities/PP/<br />

- Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

- Sicherheitsbelehrung<br />

- Versuchsdurchführung, Messen, Messgeräte<br />

- Auswertung der Ergebnisse<br />

- Fehlerrechnung<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

1


1.1) Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

• Betreuung (Kurs Di, 8 00 -11 00 Uhr):<br />

Leitung : Dr. Martin Droba<br />

Raum: 02.333<br />

Telefon: 069/798-47446<br />

E-Mail:<br />

Droba@iap.uni-frankfurt.de<br />

Assistenten : Markus Baschke<br />

Raum: 02.323<br />

Telefon: 069/798-47435<br />

E-Mail:<br />

Baschke@iap.uni-frankfurt.de<br />

Kathrin Schulte<br />

Raum: 02.425<br />

Telefon: 069/798-47415<br />

E-Mail:<br />

Schulte@iap.uni-frankfurt.de<br />

Christian Müller<br />

Raum: 01.326<br />

Telefon: 069/798-47022<br />

E-Mail:<br />

mueller@atom.unifrankfurt.de<br />

Dr. Rudolf Tiede<br />

Raum: 02.426<br />

Telefon: 069/798-47405<br />

E-Mail:<br />

Tiede@iap.uni-frankfurt.de<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

Dr. Jochen Pfister<br />

Raum: 02.406<br />

Telefon: 069/798-47448<br />

E-Mail:<br />

Pfister@iap.uni-frankfurt.de<br />

2


1.1) Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

• Betreuung (Kurs Di, 16 00 -19 00 Uhr):<br />

Leitung : Dr. Martin Droba<br />

Raum: 02.333<br />

Telefon: 069/798-47446<br />

E-Mail:<br />

Droba@iap.uni-frankfurt.de<br />

Assistenten : Manuel Heilmann<br />

Raum: 02.410<br />

Telefon: 069/798-47452<br />

E-Mail:<br />

Heilmann@iap.uni-frankfurt.de<br />

Christoph Lenz<br />

Dr. Rudolf Tiede (i.V.)<br />

Raum: 02.321<br />

Telefon: 069/798-47433<br />

E-Mail:<br />

hlenz@stud.uni-frankfurt.de<br />

Raum: 02.426<br />

Telefon: 069/798-47405<br />

E-Mail:<br />

Tiede@iap.uni-frankfurt.de<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

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1.2) Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

• Termine :<br />

19.04.11<br />

- Gruppeneinteilung ; - Sicherheitsbelehrung ; - <strong>Einführung</strong> Fehlerrechnung usw... ;<br />

26.04.11 ; 3.05.11 ; 10.05.11 ; 17.05.11 ;<br />

24.05.11; 31.05.11 ; 7.06.11 ; 14.06.11 ;<br />

21.06.11 ; 28.06.11 ; 5.07.11 ; 12.07.11<br />

- Versuchsdurchführung.<br />

- 12 Termine ⇒ Es sind 12 Versuche durchzuführen !<br />

12.07.11<br />

- Letzter Praktikumstag. An diesem Termin Abgabe aller ausstehenden Protokolle und Korrekturen<br />

(außer zum 12. Versuch).<br />

- Termin für Abschlusskolloquium.<br />

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1.3) Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

• Voraussetzungen zur Schein-Vergabe :<br />

- Alle Protokolle von den Betreuern als „in Ordnung“ bewertet. *)<br />

- Abschlusskolloquium bestanden.<br />

*) Hinweise zur Anfertigung der Protokolle (siehe Versuchsanleitungen)<br />

unbedingt beachten !<br />

Insbesondere :<br />

a) Tagesprotokoll beiheften !<br />

b) Protokolle abwechselnd anfertigen ; Kennzeichnung des Verantwortlichen.<br />

c) Abgabe am 1. Termin nach Durchführung des Versuchs, nur<br />

ausnahmsweise zum übernächsten Termin !<br />

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1.4) Allgemeine Anmerkungen zur Organisation<br />

• Versuchsanleitungen :<br />

- Druckexemplar für 3 € erhältlich.<br />

- Download einzelner Anleitungen von der Adresse:<br />

http://plasma.physik.uni-frankfurt.de/deutsch/index5cnebenfach.htm<br />

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2.1) Sicherheitsbelehrung : Gefahrenpotential<br />

• Wirkung des elektrischen Stromes auf den Menschen<br />

- Elektrolytisch : Zersetzung von Zellsubstanzen (Gleichstrom *).<br />

*) Bei Wechselströmen hoher Frequenzen können chem. Reaktionen dem<br />

raschen Stromwechsel nicht folgen.<br />

- Wärmewirkung : Verbrennungen, Eiweißgerinnung<br />

(Hohe Ströme ; Wechselstrom > 100 kHz).<br />

- Beeinträchtigung des Nervensystems : Atmungsbehinderung,<br />

Herzrhythmusstörungen, - stillstand.<br />

(50 Hz Wechselstrom – Netzversorgung *).<br />

*) 50 – 100 Hz sind Frequenzen, welche in der natürlichen Herzstromkurve<br />

vorkommen. „Ansteuerung“ mit Dosen-Strom bringt das Herz aus dem<br />

Rhythmus.<br />

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2.1) Sicherheitsbelehrung : Gefahrenpotential<br />

• Zahlenbeispiele<br />

- Widerstand trockener Haut : 100 kΩ<br />

“ feuchter Haut : R sinkt bis auf ≈ 500 Ω<br />

- Wirkung verschiedener Stromstärken auf Organismus :<br />

10 mA Muskel-Kontraktion<br />

25 mA Atmungsbehinderung, Herzrhythmusstörungen<br />

50 mA Bewusstlosigkeit<br />

100 mA Tod<br />

⇒ U = R • I = 500 Ω • 100 mA = 50 V<br />

Spannungen ab 50 V können tödlich wirken !<br />

Dabei ist zu beachten :<br />

- Bei Arm-Arm-Verbindung mit dem Stromnetz fließt 100 % des Stromes durch das Herz.<br />

- Bei Arm-Bein-Verbindung (Bodenkontakt) etwa 7 %.<br />

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2.1) Sicherheitsbelehrung : Gefahrenpotential<br />

• Gefahren des elektrischen Stromes (Copyright © : IT-Handbuch, 2005)<br />

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2.2) Sicherheitsvorkehrungen im Praktikum<br />

• Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter)<br />

Funktionsweise :<br />

- Wenn ein geschlossener Stromkreis vorliegt, fließt<br />

der benötigte Strom über die Zuleitung zum<br />

Verbraucher hin (I 1) und in gleicher Größe wieder<br />

zurück (I 2).<br />

- Jeder Strom ist mit einem Magnetfeld verbunden<br />

(B 1 , B 2). Der Schutzschalter vergleicht die<br />

Magnetfelder des ab- und zurückfließenden<br />

Stromes und löst ggf. ein Relais aus, das den<br />

überwachten Stromkreis sofort abschaltet.<br />

Copyright © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit,<br />

Ernährung und Verbraucherschutz<br />

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B 1<br />

I1 I2 B 2<br />

10


2.2) Sicherheitsvorkehrungen im Praktikum<br />

• Aktive Sicherheit<br />

- Alle im Praktikum vorkommenden Spannungen sind unter70 V abgesenkt.<br />

Jedoch : An den Steckdosen liegen 230 V !<br />

- Alle Arbeitsplätze sind durch Schlüsselschalter verriegelt.<br />

Freischaltung erfolgt durch den Assistenten nach Abnahme des<br />

Versuchsaufbaus.<br />

• Passive Sicherheit<br />

- Notaus-Knopf an jedem Tisch + an den Ausgängen.<br />

- Ausgänge mit „Panik-Schloss“ versehen (Türen von innen aufschließbar).<br />

- Fehlerstromschutzschalter an jedem Arbeitsplatz.<br />

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2.3) Sicherheitsbelehrung : Verbleibende Gefahren<br />

- FI-Schalter reagiert nicht, wenn der Stromkreis geschlossen und daher nicht<br />

unterscheidbar ist, ob im Sekundärkreis ein Verbraucher angeschlossen ist<br />

oder ein Notfall vorliegt.<br />

- Beispiele :<br />

• Mit beiden Händen offene Kontakte (auf verschiedenem Potential)<br />

anfassen ⇒ Stromkreis geschlossen !<br />

• Transformator-Schaltung (z.B. in Gleichspannungs-Netzgeräten)<br />

⇒ Praktikant befindet sich im Sekundärkreis und ist somit „Verbraucher“.<br />

Schutzmaßnahme : Strombegrenzung für den Ausgang.<br />

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2.4) Sicherheitsbelehrung : Verhaltensregeln (Vorschriften !!)<br />

- Verbindungskabel mit Bananenstecker niemals in die 230 V Steckdosen<br />

stecken ! ⇒ Verweis aus dem Praktikum !!<br />

- Bei Umbauten der Schaltung immer zuerst Spannungsquelle abschalten.<br />

Assistenten rufen und umgebaute Schaltung überprüfen lassen.<br />

- Keine offenen Leitungen (z.B. durch ineinander Stecken von<br />

Verbindungskabeln) ⇒ Lange Kabel besorgen !<br />

- Nie in offene Leitungsenden greifen !<br />

- Wenn Leitungen beschädigt (z.B. Schäden an der Isolation), diese von den<br />

Assistenten aussondern lassen.<br />

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3.1) Versuchsdurchführung – allgemeine Hinweise<br />

- Vor Versuchsbeginn überprüfen die Betreuer, ob die Schaltungen korrekt<br />

aufgebaut sind. Durchführung erst nach Freigabe (Schlüsselschalter)<br />

möglich.<br />

- Versuchsanleitungen an den Tischen sind für die 4-stündigen Praktika<br />

ausgelegt und somit für das 3-stündige Praktikum nicht geeignet – bitte nicht<br />

verwenden! Außerdem bitte Hinweise auf Zusatzblatt immer mitführen und<br />

unbedingt beachten.<br />

- Zwischen- und Endergebnisse ansagen, (zu jeder (Teil-) Aufgabe gemäß<br />

Versuchsanleitung).<br />

- Das Tagesprotokoll wird von einem Betreuer abgestempelt.<br />

Name und Versuchsnummer bitte eintragen!<br />

- Graphische Auswertung (auf mm-Papier ; lin. oder logarithm. Darstellung)<br />

soweit erforderlich noch während des Praktikums durchführen.<br />

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3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

• Schiebewiderstand (Potentiometer) :<br />

R<br />

l<br />

= ⋅ ρ<br />

A<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

Potentiometerschaltung:<br />

U 0 R 0<br />

0<br />

R 1<br />

R1<br />

U1 = ⋅U<br />

R<br />

0<br />

15<br />

U 1


3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

- Beim Aufbau des Versuchs erst den<br />

(geschlossenen) Stromkreis legen<br />

(inklusive Amperemeter) und danach erst<br />

die „Zuschauer-Instrumente“ (Voltmeter,<br />

Oszi, Schreiber) anschließen !<br />

- Meßgenauigkeit :<br />

Fehlerangabe (DIN-Güteklasse)<br />

1,5 1,5 1,5<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

Beispiel : Versuch 10<br />

Bedeutet : ± 1,5 % (Eich-) Genauigkeit (in der Regel vom Endausschlag !).<br />

Achtung : Relativer Fehler immer größer, deshalb Skalenbereich<br />

möglichst maximal ausnutzen, ggf. in empfindlicheren Bereich<br />

umschalten !<br />

Beispiel : 100 Skalenteile, I = 0 - 100 mA, Fehler = ± 1,5 %<br />

20 mA Gemessen ⇒ Rel. Fehler = ± 1,5 mA 7,5 %<br />

=<br />

≈<br />

V<br />

A<br />

V<br />

V<br />

16


3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

• Spannungsmesser (Voltmeter) :<br />

- Spannung wird zwischen 2 Punkten<br />

gemessen (Potentialunterschied).<br />

⇒ Voltmeter parallel zum Messobjekt :<br />

- Durch das Voltmeter muss ein Strom<br />

I V = const. und klein fließen, damit der<br />

Hauptstrom I 0 durch den Verbraucher (R)<br />

und die Klemmspannung U Q der Quelle<br />

nicht verändert werden.<br />

Merken : Innenwiderstand R V des Voltmeters groß gegenüber Verbraucher (R)<br />

Messbereichs-<br />

Erweiterung :<br />

R Vor<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

R<br />

R Q<br />

+ -<br />

UQ (gilt auch für Schreiber). Ggf. Vorwiderstand (R Vor) verwenden.<br />

UV UV RV ⋅ IV<br />

= =<br />

U U + U R + R ⋅I<br />

( )<br />

R V Vor V Vor V<br />

⇔<br />

R V<br />

V<br />

I 0<br />

I V<br />

R<br />

U = ( 1+<br />

)U ⋅<br />

R<br />

Vor<br />

RV<br />

V<br />

17


3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

• Strommesser (Amperemeter) :<br />

- Amperemeter werden in den Stromkreis<br />

geschaltet, d.h. in Reihe mit dem Messobjekt :<br />

- Ohne Amperemeter : U Q = R . I 0<br />

Mit Amperemeter : U Q = (R + R A) . I‘<br />

I‘ / I 0 = R / (R + R A)<br />

⇒ R A möglichst klein, damit der Gesamtwiderstand<br />

der Schaltung nur geringfügig<br />

verändert wird und I 0 ≈ konstant bleibt !<br />

Merken : Innenwiderstand R A des Amperemeters klein gegenüber Verbraucher (R).<br />

Messbereichs-<br />

Erweiterung :<br />

Eventuell noch kleineren Parallelwiderstand (R Par) einbauen, um<br />

Messgerät zu „überbrücken“.<br />

IA IA U A /RA RPar<br />

= = =<br />

I′ I + I U /R + U /R R + R<br />

A P A A A P ar A Par<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

I P<br />

⇔<br />

R Par<br />

R A<br />

A<br />

I A<br />

+ -<br />

UQ R<br />

R<br />

A I = ( 1+<br />

) ⋅IA<br />

RPar<br />

I 0 ; I‘<br />

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3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

• Vergleich Messbereichserweiterung :<br />

Parallelschaltung Voltmeter Reihenschaltung Amperemeter<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

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3.1) Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte<br />

• Beispiele Messgeräte :<br />

Drehspul-Meßinstrument<br />

mit Zusatzwiderstand („Shunt“)<br />

Vielfachmeßgerät (Multimeter)<br />

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3.2) Versuchsdurchführung – Auswertung der Ergebnisse<br />

- Sofern eine Fehlerrechnung durchgeführt wurde, sind Fehlerbalken<br />

in die Graphen einzutragen !<br />

Beispiel :<br />

I U ± ∆I ± ∆U<br />

[mA] [V] [mA] [V]<br />

10 1,0 1 0,2<br />

20 1,5 2 0,5<br />

30 2,0 3 0,3<br />

- Ergebnisse sind mit Angabe<br />

des Fehlers zu versehen.<br />

Sinnvoll Runden !<br />

Beispiel : R = (50 ± 15) Ω<br />

U [ V]<br />

Falsch : R = (50 ± 14,93506494) Ω<br />

- Auf Größe und Skalierung achten ! Falsch :<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Grenz-Geraden<br />

0 10 20 30 40<br />

I [mA]<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

0 20 40<br />

21


3.3) Fehlerrechnung<br />

• Fehlerarten :<br />

- Systematische Fehler<br />

• Fehlergrenzen laut Angaben des Herstellers.<br />

• Nullpunktverschiebung usw...<br />

- Persönliche Fehler<br />

• Falsch ablesen (Parallaxe !).<br />

• Reaktionszeit usw...<br />

- Statistische Fehler<br />

Vom Zufall abhängige Streuung einzelner Messwerte<br />

Im Anfänger-Praktikum II wird keine statistische Auswertung<br />

durchgeführt, da die Anzahl der Wiederholungen eines<br />

Versuchs zu gering ist !<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

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3.3) Fehlerrechnung<br />

• Fehlerabschätzung einzelner Messwerte bei indirekter Messung:<br />

Sei F = F(a,b,…) eine indirekt zu bestimmende Größe, welche von den direkt<br />

messbaren Größen a,b,… abhängt.<br />

Beispiel : Versuch 7 – Spez. Wärmekapazität des Wassers<br />

Q = U⋅I⋅t Q : Vom Kalorimeter aufgenommene Wärme<br />

U,I : Angelegte Spannung und Strom durch Heizspirale<br />

t : Zeitdauer der Wärmezufuhr<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

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3.3) Fehlerrechnung<br />

• Fehlerabschätzung einzelner Messwerte bei indirekter Messung:<br />

Ferner seien ∆a, ∆b, … die Fehler der direkt gemessenen Größen,<br />

z.B. Ablesegenauigkeit (Skaleneinteilung) oder Genauigkeitsklasse der<br />

Messgeräte laut Herstellerangabe.<br />

Beispiel :<br />

∆U = 2%, Herstellerangabe auf Messgerät-Gehäuse;<br />

∆I = 2%, Herstellerangabe auf Messgerät-Gehäuse;<br />

∆t = ± 1 s, Genauigkeit der Stoppuhr-Anzeige + Reaktionszeit.<br />

Der Fehler der indirekt zu bestimmende Größe F setzt sich aus den<br />

Fehlerbeiträgen aller gemessenen Größen wie folgt zusammen:<br />

∂F<br />

∆ aF<br />

= F(<br />

a + ∆a,<br />

b,...)<br />

− F(<br />

a,<br />

b,...)<br />

= ∆a<br />

∂a<br />

∂F<br />

∆ bF<br />

= F(<br />

a,<br />

b + ∆b,...)<br />

− F(<br />

a,<br />

b,...)<br />

= ∆b<br />

∂b<br />

…<br />

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3.3) Fehlerrechnung<br />

• Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz:<br />

Sind die Messgrößen a, b, … unabhängig voneinander und haben die zufälligen<br />

Messabweichungen ∆a, ∆b, so ergibt sich die<br />

wahrscheinlichste Messunsicherheit ∆F aus der quadratischen Addition:<br />

2<br />

2<br />

∂F 2 ∂F<br />

F ∆b<br />

b<br />

∆ = ( ∆a<br />

F)<br />

+ ( ∆b<br />

F)<br />

+ ... = ( ∆a)<br />

+ (<br />

∂a<br />

∂<br />

Vereinfachte Fehlerabschätzung für ∆a


3.3) Fehlerrechnung<br />

• Ermittlung des Größtfehlers der Einzelmessung:<br />

Beispiel : Versuch 7 – Spez. Wärmekapazität des Wassers<br />

Q = U⋅I⋅t Absoluter Fehler :<br />

∂F ∂F<br />

F ∆b<br />

b<br />

∆ = ∆a<br />

+ ∂a<br />

∂<br />

+ ...<br />

Q<br />

∆ ∂<br />

∂Q<br />

∂Q<br />

∂<br />

Q = ∂U<br />

∆U<br />

+ ∂I<br />

∆I<br />

+ t<br />

∆t<br />

∆Q = ∆U⋅I⋅ t + U⋅∆I⋅ t + U⋅I⋅∆t Fehler meist relativ angegeben :<br />

∆Q ∆U⋅I⋅t U⋅∆I⋅t U⋅I⋅∆t ∆U ∆I ∆t<br />

= + + = + +<br />

Q U⋅I⋅t U⋅I⋅t U⋅I⋅t U I t<br />

Im vorliegenden Praktikum wird für die Fehlerrechnung der<br />

Maximalfehler (z.B. laut Herstellerangabe auf dem Gerät)<br />

Verwendet.<br />

Der Gesamtfehler setzt sich aus der (algebraischen) Summe<br />

der einzelnen Fehler zusammen.<br />

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26


3.3) Fehlerrechnung - Statistik<br />

• Standardabweichung :<br />

Ist ein Maß für die Streuung der Messergebnisse<br />

n<br />

s = ⋅ xi− x<br />

− ∑<br />

1<br />

1<br />

n i = 1<br />

( )<br />

Beispiel : Versuch 6<br />

F ± ∆F/F<br />

[C/mol] [%]<br />

94201 10,3<br />

93659 7,2<br />

93613 5,2<br />

2<br />

n : Anzahl Messungen<br />

(n-1) : Anzahl unabhängiger Größen<br />

n-ter Wert : Mittelwert<br />

F = (93824 ± 7100) C/mol<br />

s = 327 C/mol<br />

Literaturwert : 96485 C/mol<br />

Folgerung : Ergebnis innerhalb der Fehlergrenzen richtig.<br />

Literaturwert nicht im Intervall Ergebnis ± s enthalten !!<br />

⇒ Statistik sagt nur etwas über die Genauigkeit der Messung aus (Streuung des<br />

statistischen Fehleranteils), nichts aber über Systematische Fehler !!<br />

R. Tiede, Institut für Angewandte Physik (IAP), <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> Frankfurt<br />

n<br />

1<br />

2<br />

/ ( 1)<br />

( )<br />

n⋅ n−<br />

∑ i<br />

i=<br />

1<br />

m= s n = ⋅ R −R<br />

m: Mittlerer Fehler des Mittelwertes,<br />

„Vertrauensbereich“<br />

27

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