• Unsere Konfirmanden • Goldkonfirmation - Evangelische ...
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daneben noch so viele andere Erfahrungen von der Welt und Menschen! Und<br />
die sind uns schnell verschlossen, individuell und kollektiv. Katholisch, evangelisch,<br />
muslimisch: unsere Eingeschlossenheit in uns selbst wird schnell zum Bumerang;<br />
eine Öffnung für andere wird ebenso schnell zur unerträglichen Last.<br />
Und dann ist da die andere Fremdheit in der Pfingstgeschichte: die Fremdheit zwischen<br />
Gott und Mensch. Unser Erfahrungshorizont, unser Einfühlungsvermögen<br />
und unsere Hilfsmöglichkeiten gegenüber anderen sind ja immer begrenzt. Gott<br />
kann, was wir nicht können: er kann in jedem Einzelnen gegenwärtig sein. Er kann<br />
mit jedem einzelnen leiden. Er kann sich mit jedem Einzelnen freuen. Und er kann<br />
jene Grenzen überschreiten, die wir nicht überschreiten können.<br />
In einem Dorf war ein Uhrmacher gestorben. Die Bewohner nutzten weiterhin ihre<br />
Uhren, merkten aber bald, dass die nicht mehr zuverlässig liefen. Die einen nutzten<br />
sie weiter, zogen sie immer wieder auf, auch wenn sie wussten, dass die Uhren<br />
mit der Zeit immer ungenauer anzeigten. Die anderen legten sie ab, sie waren<br />
nutzlos geworden. Nach einer Generation fand ein junger Uhrmacher den Weg ins<br />
Dorf. Alle brachten ihm ihre Uhren. Aber er konnte nicht alle Uhren wieder in Gang<br />
bringen, nur die Uhren, die – wenn auch nicht ganz zuverlässig – weiter gebraucht<br />
worden waren. Denn ihre Unruhe war nicht festgegangen.<br />
Meine pfingstliche Hoffnung auf eine ökumenische Weite, mit Respekt vor gewachsener<br />
Tradition, mit Achtung vor der Denkarbeit der Väter unserer evangelischen<br />
Freiheit eines Christenmenschen im Glauben, mit dem Bekenntnis zu dem Gott,<br />
der unser aller Leben will, und der Toleranz anderer Welterfahrungen, Kulturen und<br />
Religionen – die möchte ich zur Sprache bringen. Wissend, dass ich geprägt und<br />
begleitet bin, ohne dass ich dauernd darüber nachdenken muss.<br />
Diese Erfahrungen der Möglichkeit ökumenischer Weite haben sich mir über viele<br />
Jahre hinweg eingeprägt; sie helfen, sie tragen Entscheidungen mit, ein Schatz der<br />
Lebenshilfe. Unmerklich begleitet mich dabei meine Sprache, das Miteinander der<br />
Muskeln und des Gehirns. Unmerklich begleitet mich die Angst, das Gespür für Gefahr.<br />
Das alles ist bei mir und bei dir geworden, so richtig gelernt haben wir es nicht.<br />
Die Uhren, die in Gebrauch waren, auch wenn ihre Zeit nicht exakt stimmte, die waren<br />
noch zu gebrauchen, als endlich der neue Uhrmacher ins Dorf kam. Die Mus-<br />
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