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Newsletter der Berliner Krebsgesellschaft e.V. Oktober 2012

Newsletter der Berliner Krebsgesellschaft e.V. Oktober 2012

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EDITORIAL FORSCHUNG<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die <strong>Berliner</strong> Krebgesellschaft möchte die<br />

Heilungschancen bei Krebs erhöhen und<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten verbessern.<br />

Darum stecken wir unter an<strong>der</strong>em<br />

jedes Jahr einen beachtlichen Betrag in<br />

die Krebsforschung, davon etwa ein<br />

Drittel in die Grundlagenforschung.<br />

Schließlich sind die Erkenntnisse <strong>der</strong><br />

Grundlagenforschung <strong>der</strong> Schlüssel zu<br />

neuen, wirksameren und schonen<strong>der</strong>en<br />

Therapien. In dieser Ausgabe finden Sie<br />

ein anschauliches Beispiel dafür.<br />

Darüber hinaus können Sie sich auf<br />

den folgenden Seiten über die zahlreichen<br />

weiteren Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Krebsgesellschaft</strong> informieren, zum Beispiel<br />

über einen neuen Ratgeber zum<br />

Thema Hautkrebs o<strong>der</strong> unsere nächsten<br />

Veranstaltungen und Workshops.<br />

Wir möchten Sie schon jetzt auf unsere<br />

Weihnachtskartenaktion hinweisen, die<br />

im November startet, ebenso auf unser<br />

tradi tionelles Benefizkonzert im Januar.<br />

Wenn Sie klassische Musik zu schätzen<br />

wissen und gleichzeitig Gutes tun wollen,<br />

dann sollten Sie sich den 12. Januar<br />

2013 in Ihren Terminkalen<strong>der</strong> notieren.<br />

Der Karten vorverkauf startet im November<br />

und die Erlöse gehen wie immer zugunsten<br />

krebskranker Menschen und<br />

ihren Familien.<br />

Mit allen guten Wünschen<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter M. Schlag<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach neuen Angriffspunkten<br />

Herr Dr. Scholz, die <strong>Berliner</strong> Krebs gesellschaft<br />

hat ein Forschungsprojekt geför<strong>der</strong>t,<br />

das den Titel „Dysregulation des<br />

PI3K/AKT/mTOR-Signalnetzwerks bei<br />

Lungenkarzinomen“ trägt. Das klingt erklärungsbedürftig.<br />

PI3K/AKT/mTOR ist ein Signalweg, <strong>der</strong> in<br />

gesunden wie bösartigen Zellen eine wichtige<br />

Rolle spielt. Hier werden insbeson<strong>der</strong>e<br />

Zellwachstum, Zelltod und DNA-Reparatur<br />

geregelt. Wir schauen uns diesen Signal -<br />

weg genauer an, weil wir wissen, dass er<br />

in Tumorzellen oft dysreguliert ist. Übrigens<br />

nicht nur beim Lungenkarzinom, son<strong>der</strong>n<br />

bei sehr vielen Tumorarten.<br />

Was heißt dysreguliert?<br />

An<strong>der</strong>s als in gesunden Zellen ist <strong>der</strong><br />

Signalweg bei vielen Lungenkarzinomen<br />

dauerhaft angeschaltet. Vereinfacht gesagt<br />

trägt diese dauerhafte Aktivierung zu einem<br />

unkontrollierten Zellwachstum und zum<br />

Schutz vor Zelltod bei.<br />

Aber nicht alle Lungenkarzinome sind<br />

davon betroffen.<br />

Der Signalweg ist beim Lungenkarzinom<br />

unter an<strong>der</strong>em dann ständig aktiv, wenn <strong>der</strong><br />

so genannte epi<strong>der</strong>male Wachstumsfaktor-<br />

Rezeptor EGFR mutiert ist. Das ist bei rund<br />

10 bis 15 Prozent aller Lungenkrebs pa tienten<br />

<strong>der</strong> Fall. Es sind bereits zwei zielgerichtete<br />

Substanzen zugelassen, die den<br />

EGF-Rezeptor hemmen und dadurch die<br />

Wachstumssignale unterbinden. Allerdings<br />

wird <strong>der</strong> Lungenkrebs bei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong><br />

Patienten nach etwa einem Jahr unempfindlich<br />

gegen diese Medikamente.<br />

Deswegen suchen Sie nach neuen Substanzen?<br />

Und nach neuen Angriffspunkten, denn<br />

die EGFR-Mutation ist nur eine <strong>der</strong> möglichen<br />

Ursachen für die Aktivierung des<br />

Signalwegs. Sie müssen sich vorstellen:<br />

Oben sitzt <strong>der</strong> EGF-Rezeptor und sendet<br />

seine Signale über einen Signalweg, <strong>der</strong><br />

sich nach unten immer weiter verzweigt –<br />

wie ein komplexes Netzwerk. Dort kommen<br />

an verschieden Punkten weitere Signale<br />

an. Daher hat man Inhibitoren entwickelt,<br />

aktuell<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong><br />

Der Krebsforscher PD Dr. Christian Scholz über einen fehlprogrammierten Signalweg<br />

beim Lungenkrebs, neue zielgerichtete Substanzen und die Hoffnung, die Biologie<br />

des Tumors besser zu verstehen.<br />

die an mehreren Stellen des<br />

Signalwegs eingreifen. Zwei<br />

neue Substanzen dieser Art<br />

haben wir an Zellkulturen getestet.<br />

Was war Ihre Hypothese?<br />

Unsere Hypothese war, dass<br />

wir ein besseres Ergebnis bekommen,<br />

wenn wir den Signalweg nicht nur<br />

an einer Stelle hemmen, son<strong>der</strong>n an mehreren.<br />

Deshalb haben wir die Substanz<br />

Everolimus, die bereits zur Behandlung des<br />

fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms zugelassen<br />

ist, mit den beiden neuen Substanzen<br />

NVP-BKM120 und NVP-BEZ235<br />

verglichen. Während Everolimus nur das<br />

relativ weit unten im Signalweg stehende<br />

Eiweiß mTOR teilweise hemmt, blockieren<br />

die beiden neuen Substanzen die weit oben<br />

im Signal weg stehende PI3-Kinase vollständig<br />

und NVP-BEZ235 hemmt darüber<br />

hinaus noch mTOR komplett.<br />

Hat sich Ihre Hypothese bestätigt?<br />

Die Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Hemmung<br />

des Zellwachstums waren gar nicht<br />

so groß. Aber die neuen Substanzen können<br />

eindeutig besser Zelltod verursachen. Darü<br />

ber hinaus werden weitere wichtige<br />

Funktio nen <strong>der</strong> Krebszellen gehemmt. Und<br />

das ist genau das, was wir erreichen wollen.<br />

Inso fern liegen wir mit unserer Hypothese<br />

richtig.<br />

Wie geht es jetzt weiter?<br />

Die beiden Substanzen befinden sich<br />

<strong>der</strong>zeit in klinischen Studien und eine Zulas -<br />

sung ist vorstellbar. Wir werden unterdessen<br />

den Signalweg weitererforschen. Grundlagenforschung<br />

ist wichtig, um die Tumorbiologie<br />

besser zu verstehen. Sehr wahrscheinlich<br />

lassen sich unsere Erkennt nisse<br />

auch auf an<strong>der</strong>e Krebserkrankungen übertra -<br />

gen. Denn wie gesagt, <strong>der</strong> PI3K/AKT/mTOR-<br />

Signalweg ist bei vielen Tumoren aktiviert.<br />

PD Dr. med. Christian Scholz ist Oberarzt an <strong>der</strong><br />

Medizinischen Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie<br />

und Tumorimmunologie, Charité Centrum 14<br />

für Tumormedizin.


FORSCHUNG<br />

HPV-Impfung verhin<strong>der</strong>t Krebs<br />

Die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs kann sehr wahrscheinlich noch<br />

weitere HPV-assoziierte Krebserkrankungen verhin<strong>der</strong>n. Krebsexperten plädieren für<br />

höhere Durchimpfungsraten.<br />

Humane Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs<br />

auslösen. Für diese<br />

Entdeckung hat <strong>der</strong> Heidelberger Krebsforscher<br />

Harald zur Hausen sogar einen<br />

Nobelpreis erhalten.<br />

Und dank dieser<br />

Entdeckung gibt es<br />

seit 2007 eine Impfung<br />

gegen das Zervixkarzinom.<br />

Wie Krebsexperten<br />

<strong>der</strong> Charité auf<br />

dem Symposium<br />

„Impfprävention bei<br />

Krebs“ <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

betonten, besteht<br />

große Hoffnung,<br />

dass mit <strong>der</strong> HPV-<br />

Impfung noch weitere<br />

Krebs erkrankungen<br />

verhin <strong>der</strong>t<br />

werden können. Denn krebsaus lö sen de<br />

HP-Viren wurden mittlerweile bei Anal -,<br />

Penis- und Vulvakarzinomen nachgewiesen,<br />

ebenso bei einer Reihe von Hals-Kopf-<br />

Tumoren, darunter Tonsillen-, Speicheldrüsen-<br />

und Kehlkopfkarzinome. „Etwa die<br />

Hälfte aller Tonsillenkarzinome sind mit<br />

HPV 16 und 18 assoziiert“, berichtete Dr.<br />

Andreas Albers von <strong>der</strong> Klinik für Hals-<br />

Nasen-Ohren heilkunde. „Das sind genau<br />

die beiden Hochrisiko-HPV-Typen, die 70<br />

Prozent aller Zervixkarzinome verursachen<br />

und gegen die es eine Impfung gibt.“<br />

Der HNO-Spezialist zeigte sich zuversichtlich,<br />

dass durch die präventive HPV-<br />

Impfung auch die Zahl HPV-assoziierter<br />

Erkrankungen im Kopf-Halsbereich zurückgehen<br />

wird. „Ein solcher Effekt ist zuerst<br />

in Populationen mit hohen Impfraten<br />

zu erwarten“, so Albers. Doch von hohen<br />

Impfraten kann Deutschland nur träumen.<br />

Nur ein Drittel <strong>der</strong> Mädchen zwischen 12<br />

und 17 Jahren ist geimpft, obwohl die<br />

Impfung seit 2007 offiziell für diese Zielgruppe<br />

empfohlen wird. „Wir haben in<br />

Deutschland eine viel zu geringe Impfrate“,<br />

beklagte <strong>der</strong> Direktor <strong>der</strong> Klinik für Gynäkologie,<br />

Prof. Dr. Achim Schnei<strong>der</strong>. Dabei<br />

sei die Impfung ein sicherer und wirk samer<br />

Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und den<br />

zahlenmäßig noch häufigeren Krebsvorstufen.<br />

In Län<strong>der</strong>n mit hohen Durchimpfungsraten<br />

wie England und Australien sei<br />

Der Impfstoff ist für beide Geschlechter ab neun Jahren<br />

zugelassen.<br />

die Zahl <strong>der</strong> Krebsvorstufen bereits signifikant<br />

zurückgegangen. „In einigen Jahren<br />

wird die Erkrankung in diesen Län<strong>der</strong>n nur<br />

noch eine geringe Rolle spielen.“<br />

In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n,<br />

etwa den USA,<br />

ist die Impfung<br />

auch für Jungen<br />

empfohlen. Viele<br />

Krebsexperten halten<br />

dies für sinnvoll,<br />

da HPV beim<br />

Sex über tragen werden.<br />

Die aktuellen<br />

Empfehlungen in<br />

Deutschland „nur“<br />

junge Frauen zu<br />

impfen, sollte auch<br />

auf Jungen ausge-<br />

weitet werden, um<br />

eine Herden im mu -<br />

nität zu er reichen,<br />

for<strong>der</strong>te Schnei <strong>der</strong>. Zudem habe eine Studie<br />

aus den USA gezeigt, dass die Impfung<br />

bei Männern die Vorstufen von Analkarzinomen<br />

verhin<strong>der</strong>n kann.<br />

Humane Papillomviren geben den<br />

Startschuss für hellen Hautkrebs<br />

Unterdessen scheint es gesichert, dass<br />

HP-Viren auch hellen Hautkrebs auslösen<br />

können. Allerdings sind hier kutane HPV-<br />

Typen beteiligt, die sich deutlich von den<br />

genitalen Papillomviren unterscheiden.<br />

„Die verfügbare HPV-Impfung wirkt gegen<br />

die Hautpapillomviren lei<strong>der</strong> nicht“, erklärte<br />

PD Dr. Ingo Nindl von <strong>der</strong> Klinik für<br />

Dermatologie. Nach einem Impfstoff werde<br />

<strong>der</strong>zeit noch gesucht, doch die gestalte sich<br />

schwierig. „Den einen krebsauslösenden<br />

kutanen HPV-Typ gibt es nicht.“<br />

An<strong>der</strong>s als beim Zervixkarzinom, das<br />

nahezu ausschließlich durch eine HPV-<br />

Infektion verursacht wird, sind nach<br />

Angaben Nindls kutane HP-Viren nur<br />

Ko-Faktor und niemals alleiniger Auslöser<br />

von hellem Hautkrebs. Risikofaktor Nummer<br />

eins sei – neben Alter und Immunsuppression<br />

– das Sonnenlicht. Bestimmte<br />

Papillomviren machten die Hautzellen anfälliger<br />

für schädliche UV-Strahlung und<br />

seien damit ursächlich an <strong>der</strong> Krebsent -<br />

stehung beteiligt, so Nindl.<br />

KURZ NOTIERT<br />

L Ratgeber „Hautkrebs“<br />

Jedes Jahr wird in Deutschland bei über<br />

100.000 Menschen Hautkrebs festgestellt.<br />

Hautkrebs ist damit eine <strong>der</strong> häufigsten<br />

Krebserkrankungen überhaupt. Die meisten<br />

Menschen erkranken zwar an vergleichs -<br />

weise harmlosen Haut krebsarten – mit dem<br />

malignen Mela nom<br />

(schwar zen Haut -<br />

krebs) gibt es<br />

jedoch auch eine<br />

sehr bösartige<br />

Form, die bereits<br />

früh Metastasen<br />

bilden kann. Vor<br />

allem die Diagnose<br />

des schwarzen<br />

Haut krebses kann<br />

daher einen mas -<br />

siven Lebens ein -<br />

schnitt darstellen.<br />

Der Ratgeber „Hautkrebs“ informiert Sie in<br />

verständlicher Sprache zu allen Fragen <strong>der</strong><br />

Diagnose, <strong>der</strong> Therapie und vor allem zur<br />

Vorsorge und Früherkennung von Haut -<br />

krebs. Denn keine an<strong>der</strong>e Krebsart ist so<br />

leicht zu vermeiden wie <strong>der</strong> Hautkrebs.<br />

Die Broschüre können Sie downloaden<br />

unter www.berliner-krebsgesellschaft.de<br />

o<strong>der</strong> bestellen unter<br />

info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />

L Vortrag Erbrecht<br />

Informationsveranstaltung<br />

am 20. November <strong>2012</strong> um 16 Uhr<br />

Dr. Daniel J. Reinke, Rechtsanwalt mit<br />

den Schwerpunkten Medizin- und Erb -<br />

recht, informiert in einer Veranstaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> zum<br />

deutschen Erbrecht. Im Anschluss an<br />

den Vortrag gibt es die Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen.<br />

Diese kostenfreie Informations ver an -<br />

stal tung findet um 16 Uhr im Kaiserin-<br />

Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7,<br />

10115 Berlin statt. Aufgrund des<br />

begrenzten Platz angebotes bitten wir<br />

bei Interesse um eine vorherige<br />

Anmeldung per Telefon:<br />

030-28 32 400 o<strong>der</strong><br />

info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> aktuell <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong> 2


FORT- UND WEITERBILDUNG<br />

„Von <strong>der</strong> Pflege für die Pflege“<br />

Großes Interesse am 21. Pflegeseminar <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>: Mit 130<br />

Teilnehmern war das Seminar am 5. September eine sehr lebendige Fortbildungs -<br />

veranstaltung für Pflegekräfte in <strong>der</strong> Onkologie.<br />

Die Themen waren breit gefächert und<br />

standen unter <strong>der</strong> inhaltlichen Klammer<br />

„Pflege rische Beratungskompetenz in <strong>der</strong><br />

Onkologie“. So berichtete Marit Petschinka,<br />

onko logische Fachschwester an <strong>der</strong> Charité,<br />

über ein Problem, das offenbar viele<br />

Krebspatienten trifft: Mangelernährung.<br />

„Mangel ernährung kann weitreichende<br />

Folgen für den Gesundheitszustand und<br />

die Lebens qualität haben“, sagte Petschinka.<br />

Die Charité habe deshalb ein Ernährungs-Screening-Tool<br />

eingeführt, mit<br />

dem gefährdete Patienten gleich bei <strong>der</strong><br />

Aufnahme identifiziert werden können.<br />

„Damit wollen wir die Komplikationen von<br />

Mangelernährung verhin<strong>der</strong>n.“<br />

Wie Versorgungsbrüche bei <strong>der</strong> Entlassung<br />

von Patienten vermieden werden<br />

können, darüber berichtete Alexan<strong>der</strong><br />

Starke. Starke arbeitet als Patientenmanager<br />

an <strong>der</strong> Medizinischen Klinik für Hämatologie<br />

und Onkologie <strong>der</strong> Charité und<br />

zeigte auf, wie ein Krankenhaus eine nahtlose<br />

Versorgung im Anschluss an die stationäre<br />

Behandlung sicherstellt. Dazu sind<br />

die Krankenhäuser laut Landeskrankenhausgesetz<br />

nämlich verpflichtet. „Versorgungsbrüche<br />

können zu einer Verschlechterung<br />

des Gesundheitszustandes führen<br />

und haben oft einen Drehtüreffekt“, berichtete<br />

Alexan<strong>der</strong> Starke. Deshalb sei ein<br />

gutes Case Management in <strong>der</strong> Klinik beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig. Patientenmanager wie<br />

Starke kümmern sich beispielsweise da -<br />

rum, dass Pflegedienste, Psychoonkologen<br />

Glückwunsch! Gleich zu Beginn wurde <strong>der</strong> beste Referent aus dem Vorjahr<br />

ausgezeichnet. PD Dr. med. Volker Schilling, Vivantes Klinikum Neukölln,<br />

freute sich über die Anerkennung überreicht von Prof. med. Petra Feyer,<br />

stellv. Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />

o<strong>der</strong> Schmerztherapeuten den Patienten<br />

ambulant weiterbetreuen, dass Hilfsmittel<br />

zur Verfügung stehen o<strong>der</strong> sie nehmen<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> Krankenkasse und dem<br />

Sozialdienst auf. „Die Patienten sind dankbar,<br />

wenn sie wissen, wie es nach <strong>der</strong> Klinik<br />

weitergeht.“<br />

Patienten haben eine Beziehungs -<br />

erwartung<br />

Mit ihrem Vortrag über „Progredienzangst“<br />

konnte Asita Behzadi die Zuhörer<br />

offenbar beson<strong>der</strong>s begeistern. Ihre Präsentation<br />

wurde zum besten Vortrag des<br />

Tages gewählt. Die Psychoonkologin <strong>der</strong><br />

Charité stellte klar, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

Angst von Krebspatienten um keine psychiatrische<br />

Diagnose handelt, son<strong>der</strong>n um<br />

eine Reaktion auf eine potentiell lebensbedrohliche<br />

Erkrankung. Progredienzangst,<br />

also die Angst vor dem Fortschreiten<br />

<strong>der</strong> Erkrankung, bezeichnete sie als<br />

„die Angst, die bleibt“. Sehr anschaulich<br />

verdeutlichte Asita Behzadi, welche Wege<br />

die Patienten im Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung<br />

durchlaufen und welche Erwartungen sie<br />

an Ärzte und Pflegende haben. „Patienten<br />

haben neben Behandlungs-, Heilungs- und<br />

Informationserwartungen auch eine Beziehungserwartung“,<br />

sagte Behzadi.<br />

Aktives Zuhören sei zum Beispiel ein<br />

wichtiger Schlüssel, um den Beziehungswunsch<br />

<strong>der</strong> Patienten zu erfüllen. Gleichzeitig<br />

bekräftigte die Psychoonkologin,<br />

dass <strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong><br />

Angst <strong>der</strong> Patienten eine <strong>der</strong><br />

herausfor<strong>der</strong>ndsten Aufgaben<br />

für die Pflege sei. „Ich<br />

denke, die Arbeit die Sie hier<br />

leisten, bedarf einer be son -<br />

<strong>der</strong>en Wertschätzung.“<br />

Seminarleiterin Judith<br />

Heepe, Pflegeleiterin des<br />

Centrums für Tumormedizin<br />

<strong>der</strong> Charité, freute sich über<br />

das überwäl tigende Interesse<br />

am Pflegeseminar und sagte<br />

abschließend: „Dieser Tag<br />

hat gezeigt, wie ungeheuer<br />

vielfältig die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an Pflegekräfte sind und wie<br />

wichtig solche Fortbildungsveranstaltungen<br />

sind.“<br />

KURZ NOTIERT<br />

L Weihnachtskarten,<br />

die helfen<br />

Neue Kartenmotive ab November<br />

Verbinden Sie Ihre Weihnachtsgrüße<br />

an die Familie, Freunde, Kunden und<br />

Geschäftspartner mit einer guten Tat!<br />

Kaufen Sie unsere neuen Weihnachts -<br />

karten und unterstützen Sie damit<br />

gleichzeitig unsere Arbeit!<br />

und einen erfolgreichen<br />

Start ins neue Jahr!<br />

Künstlermotiv<br />

„Tatzengrüße“<br />

auf hochwertigem<br />

Leinenkarton<br />

„Fröhliche<br />

Weihnacht überall“<br />

Motiv grün<br />

„Fröhliche<br />

Weihnacht überall“<br />

Motiv rot<br />

Die Karten mit edler Goldprägung und<br />

originellen Motiven kosten inklusive<br />

Umschlag 1,70 € (zzgl. Versandkosten).<br />

Die Mindestbestellmenge beträgt 5<br />

Stück.<br />

Alle Motive sind ab November bei uns<br />

erhältlich. Telefon (030) 283 24 00<br />

L Benefizkonzert<br />

12. Januar 2013 um 17 Uhr<br />

Jetzt schon vormerken!<br />

Am Sonnabend, 12. Januar 2013 um<br />

17 Uhr findet unser traditionelles<br />

Benefizkonzert in <strong>der</strong> Französischen<br />

Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt<br />

statt. Genießen Sie die<br />

Musik von C.H. Graun und A. Vivaldi<br />

und helfen Sie durch den Besuch des<br />

Konzertes krebskranken Menschen und<br />

<strong>der</strong>en Familien in Berlin. Wir würden<br />

uns freuen, wenn Sie sich diesen Termin<br />

bereits jetzt vormerken. Kartenvorbestellungen<br />

sind telefonisch o<strong>der</strong> per<br />

E-Mail ab November bei uns möglich.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> aktuell <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong> 3


BENEFIZ<br />

Genießen und Gutes tun<br />

- für die <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

Bereits zum zweiten Mal fand die „Drink-<br />

Pink-Party“ im „Alten Zollhaus“ am Landwehrkanal<br />

statt. Die Gastgeber Herbert<br />

Beltle und <strong>der</strong> Weinladen Schmidt luden am<br />

12. August zu einem ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Sommerfest ein. Die Spitzen köche Marco<br />

Müller (Weinbar Rutz), Andreas Klitz<br />

(Aigner), Günter Beyer (Altes Zollhaus),<br />

Ludger Bäuerle (Weingrün) sowie Franz<br />

Raneburger ver wöhnten die Gäste mit<br />

kulinarischen Köstlichkeiten und erlese nen<br />

Weinen. Und das für einen guten Zweck:<br />

Jeweils 10 Euro des Eintrittspreises wurden<br />

an die <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> gespendet.<br />

Uns erreichte bereits wenige Tage nach<br />

dem gelungenen Fest ein Scheck über<br />

2 000 Euro.<br />

Vielen herzlichen Dank!<br />

Die Gastgeber Herbert Beltle (mi.) vom Alten Zollhaus und Anja Schmidt (re.) vom Weinladen Schmidt machten die<br />

Drink-Pink-Party möglich. Hier im Bild mit Franziska Sommerfeld von <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>.<br />

BENEFIZ<br />

Herzen gegen Schmerzen<br />

Am 8. <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong> übergab die <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Krebsgesellschaft</strong> dem Brustzentrum <strong>der</strong><br />

DRK Klinik Köpenick und seinen Brustkrebspatientinnen<br />

40 Herzen gegen Schmerzen.<br />

Nach <strong>der</strong> OP unter den Arm geklemmt,<br />

lin<strong>der</strong>n die Kissen den Wundschmerz,<br />

fe<strong>der</strong>n Stöße ab, nehmen den<br />

Große Freude im Brustzentrum Köpenick. v.l.n.r.: Dr. med. Hubert Bucher, Patientin und<br />

Dr. med. Anke Kleine-Tebbe, Leiterin des Brustzentrums<br />

Druck von <strong>der</strong> OP-Narbe und wirken einer<br />

Blockade des Lymphflusses entgegen. Darüber<br />

hinaus fühlen sie sich gut an und<br />

wärmen auch das eigene Herz. Die Patientinnen<br />

dankten uns mit einem Lächeln.<br />

Wir laden alle, die gern helfen wollen,<br />

herzlich zum nächsten Herzkissennähtag<br />

am 10. November <strong>2012</strong><br />

in das LINKLE Nähinstitut<br />

am Moritzplatz<br />

ein. Es sollen wie<strong>der</strong><br />

bunte und außergewöhnliche<br />

Kissen entstehen,<br />

die an Brustkrebspatientinnenverschenkt<br />

werden.<br />

Wer Interesse hat,<br />

meldet sich bitte<br />

telefonisch an unter<br />

(030) 283 24 00.<br />

KURZ NOTIERT<br />

L Workshop<br />

„Ich bin schön und habe Krebs“<br />

Sie sind Krebspatientin und haben in<br />

Folge einer Chemotherapie Ihr Haar<br />

verloren?<br />

Christin Belzner<br />

zeigt, wie Sie<br />

mit Perücken,<br />

Haarteilen,<br />

Tüchern und<br />

Mützen Ihr<br />

Aussehen<br />

verän<strong>der</strong>n<br />

können. In ihrem Workshop zum Mit -<br />

machen präsentiert sie individuelle<br />

Lösungen für jede Gesichtsform und<br />

steht bei <strong>der</strong> Auswahl von Materialien,<br />

Formen und Farben zur Seite. Abschlie -<br />

ßend lernen Sie mit speziellem Make-up<br />

umzu gehen und ihren Typ optimal in<br />

Szene zu setzen. Der Workshop wird<br />

aus schließ lich Krebspatientinnen ange -<br />

boten und ist kostenfrei.<br />

Nächster Workshop:<br />

Dienstag, 23. 10. <strong>2012</strong><br />

15 – 17 Uhr<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />

Gruppenraum im 2. OG<br />

Anmeldung erbeten unter<br />

(030) 283 24 00 o<strong>der</strong><br />

info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />

L Kontakt<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />

Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />

Telefon (030) 283 24 00<br />

Telefax (030) 282 41 36<br />

info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />

www.berliner-krebsgesellschaft.de<br />

L Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />

Redaktion:<br />

Beatrice Hamberger, Maren Müller<br />

L Spendenkonto<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 100 205 00, Konto 1238300<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> aktuell <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong> 4

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