Studie: Löhne in Thüringen - Antenne Thüringen
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Abbildung 9<br />
Davon besonders betroffen s<strong>in</strong>d die Bereiche<br />
Verarbeitendes Gewerbe und<br />
Kredit und Versicherungsgewerbe.<br />
Im Vergleich zum früheren Bundesgebiet arbeiten hier relativ wenige Beschäftigte <strong>in</strong> den Leistungsgruppen<br />
„<strong>in</strong> leitender Stellung“. Das ist e<strong>in</strong> Ergebnis der Ansiedlung von Niederlassungen großer auswärtiger<br />
Firmen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen. Weiterh<strong>in</strong> ist auffällig, dass die Leistungsgruppe „herausgehobene Fachkräfte“<br />
im Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie im Verkehrs- und Nachrichtenwesen Thür<strong>in</strong>gens<br />
relativ schwach vertreten ist.<br />
Lediglich <strong>in</strong> den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen s<strong>in</strong>d diese<br />
beiden oberen Leistungsgruppen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen sogar noch stärker repräsentiert als es im früheren<br />
Bundesgebiet üblich ist.<br />
Dieses Defi zit an qualifi zierten Arbeitsplätzen steht im eklatanten Widerspruch zu dem vorhandenen<br />
Potenzial gut ausgebildeter Erwerbspersonen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen. Zu Beg<strong>in</strong>n dieses Jahrzehnts gehörte das<br />
Land Thür<strong>in</strong>gen zu den Bundesländern, die über e<strong>in</strong>en sehr hohen Bestand an Personen verfügen, die<br />
e<strong>in</strong>en wissenschaftlich-technischen <strong>Studie</strong>ngang des Tertiärbereichs abgeschlossen haben. 5<br />
Im Jahr 2000 lebten <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen 452.000 Personen mit e<strong>in</strong>em wissenschaftlich-technischen Bildungsabschluss,<br />
das waren bezogen auf die Erwerbspersonen 27,4 Prozent. Mit diesem Prozentsatz wurde<br />
der Durchschnitt der Bundesrepublik von 23,6 Prozent deutlich übertroffen.<br />
Im Zeitraum zwischen 2000 und 2007 verr<strong>in</strong>gerte sich dieser Bestand <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen auf 424.000 Personen,<br />
das entspricht e<strong>in</strong>em prozentualen Rückgang von 6,3 Prozent. In den meisten anderen Bundesländern<br />
gab es e<strong>in</strong>e deutlich entgegengesetzte Entwicklung.<br />
5 Nach der Systematik der Statistischen Behörde der EU (Eurostat) gehören zum Tertiärbereich Abschlüsse an Universitäten,<br />
Theologischen und Pädagogischen Hochschulen sowie Kunsthochschulen und Fachhochschulen. Außerdem werden Abschlüsse<br />
an Fachschulen, Fachakademien, Schulen des Gesundheitswesens und Berufsakademien mit e<strong>in</strong>er Dauer von<br />
m<strong>in</strong>destens zwei Jahren (Vollzeitäquivalent) e<strong>in</strong>bezogen.