"General" Johann August Sutter - Baselland Tourismus
"General" Johann August Sutter - Baselland Tourismus
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"General" <strong>Johann</strong> <strong>August</strong> <strong>Sutter</strong><br />
Saat ohne Ernte<br />
Grund gibt es eigentlich keinen den "General" <strong>Johann</strong> <strong>August</strong> Suter zu ehren.<br />
Vielmehr war er ein äusserst schillernder Vogel der Geschichte und das nicht<br />
nur für damalige Begriffe. Auch war er nur dem Namen nach Bürger von Rünenberg.<br />
Trotzdem hat Rünenberg sich entschlossen einen Gedenkstein mit Tafel für ihn<br />
zu setzen. Nachstehend habe ich sein Lebenswerk und sein Wirken in einer<br />
Zusammenfassung niedergeschrieben.<br />
Geboren wurde er am 15.Februar 1803 in dem Wohnhaus der Papiermühle in<br />
Kandern, Baden. Nach seiner Lehrzeit als Kaufmann eröffnet Suter eine Handlung in<br />
Burgdorf, lautend auf den Namen <strong>Johann</strong> <strong>August</strong> Suter &Co. Kurze Zeit später jedoch, im<br />
Mai 1834 geht die Firma in den Konkurs, wobei etliche Gläubiger ihr Geld verloren.<br />
Zur selben Zeit taucht im Dorf ein Mann auf, der nach dem Gemeindepräsidenten<br />
fragt. Ein Fremder im Dorf, das war schon eine ausserordentliche Seltenheit,<br />
die keiner so schnell vergessen wird. Es war Suter der einen Heimatschein verlangt,<br />
dieser wurde ihm allerdings verweigert, da er sich nicht Ausweisen konnte. Er hatte seine<br />
Frau und 4 Kinder verlassen und musste Hals über Kopf flüchten, da er bereits polizeilich<br />
gesucht wurde.<br />
Trotzdem gelang es Suter, nach New York zu gelangen, wobei ihm seine seltsamen<br />
Kollegen einige gute Dienste leisteten. In St.Louis, Missouri hat er viele Geschäfte<br />
eröffnet und wieder geschlossen. So zog er weiter nach St. Charles wo er als Farmer<br />
einen neuen Lebensabschnitt begann. Ein fruchtbares, schönes Land konnte er sein eigen<br />
nennen. Doch Farmarbeit ist Handarbeit und das behagte Suter nun gar nicht, also<br />
verkaufte er alles was er besass.<br />
Alsdann zog er weiter mit einer Eskorte von 35 Deutschstämmigen nach Santa Fe<br />
und verlegte sich auf den Handel mit Indianern. Auch da wurde es dem Abenteurer<br />
nicht heimisch. Wie es kommen musste zog Suter zurück nach Missouri. Im Juni 1838<br />
besammelten sich im Fort Independance Suter und ein paar andere Leute um weiter<br />
nach Westen vorzudringen.<br />
Wochenlange Reisen auf unwegsamem Gelände, durch Wildnis und Gebirge und<br />
wilden Indianerstämmen.<br />
Ende September 1938 erreichte er Fort Van Couver am Oregon. Von hier schiffte<br />
sich am 8.November ein, in Honolulu wurde Suter freundlich empfangen und es wurden<br />
ihm verschiedene Stellen angeboten, aber er wollte weiter nach Kalifornien.<br />
Da keine Schiffe zur Verfügung standen, reiste Suter weiter nach Sitka von wo er mit<br />
einem Schnellsegler die Küste herunter zum einsamen Hafen von San Franzisco reiste.<br />
San Francisco, eine arme kleine Missionsstation. Hier ging Suter an Land.<br />
Ganz Kalifornien zählte damals 5000 Weisse und 30 000 Indianer, es war damals noch<br />
eine Provinz der Republik Mexiko.<br />
Suter unternahm Ausritte in die Region, um ein geeignetes Stück Land für seine<br />
Niederlassung zu suchen, wo er dies im Tal des Sacramento auch fand. Ein Paradies<br />
hatte er gefunden, fruchtbar und wunderschön. Vom Gouverneur Alvarado de Monte Rey<br />
erhielt er die Bewilligung eine Niederlassung zu bauen, die gleichzeitig als Schutz gegen<br />
Indianer dienen sollte. Er gab der Niederlassung den Namen "Nuevo Helvetia" (Neu<br />
Helvetien).
Alsbald wurde Kalifornien von diversen Revolutionen erschüttert. Neu Helvetia wuchs<br />
rasch heran. Und <strong>Sutter</strong> holte sich neue Arbeiter; Indianer, Kanakas, und auch einige<br />
Weisse. Immer wieder versuchten Interessengruppen sich an Suters Gut zu bereichern.<br />
Suter wurde zum Kapitän ( Capitano ) ernannt, wo er mit seinen Leuten eine kleine<br />
Armee bildete.<br />
Sein Fort hatte inzwischen riesige Ausmasse erreicht:<br />
Mauern 5 Fuss dick.<br />
Seiten 300 Fuss.<br />
Die Ecken Quadratische Bastionen mit 18 Kanonen.<br />
Das Fort wurde das ganze Jahr bewacht. 280 Personen hatte <strong>Sutter</strong> zu dieser Zeit<br />
angestellt, sein Hofstatt hatte eine unbeschreibliche Grösse angenommen.<br />
Vieh 20 000 Stück<br />
Pferde 2500 Stück<br />
Schafe 2000 Stück<br />
Schweine 1000 Stück<br />
Maultiere 70 Stück<br />
3 Mühlen (Pferdeantrieb)<br />
2 Wassermühlen<br />
1 Sägemühle<br />
1 Gerberei<br />
60 Häuser<br />
und Fort Suter.<br />
Allerdings hatte Suter auch Schulden und das nicht gering, 80 000 Dollar, was ein<br />
enormes Vermögen darstellte.<br />
1847 wird das Land und Texas an die grosse Union abgetreten. Suter lässt alle<br />
Obstsorten aus Europa kommen, wo alles prächtig gedeiht.<br />
1848 Ein Freund Suters stürzt ins Zimmer und erzählt <strong>Sutter</strong> von einem Goldfund<br />
auf seinem Areal. Suter will das dies geheim bleibe, und reitet nach Coloma um zu sehen<br />
was da los war. Bald aber war das Geheimnis herumgesprochen und das Unglück nahm<br />
seinen Lauf. Von überall kommen Goldsucher, die Arbeiter laufen ihm davon. Der<br />
ganze Betrieb steht still. Suter zieht mit dem Rest seiner Leute nach Coloma und das Fort<br />
wird zum Tummelplatz von Gesindel. San Franzisco ist menschenleer. Eine Eisenbahn<br />
wird errichtet.<br />
Die Regierung in Washington erlässt Gesetze, aber es fehlt an Behörden diese<br />
zu vollziehen. Die Armee zieht ein, aber die Soldaten laufen davon. Suters Reich ist<br />
zerfallen und ruiniert.<br />
1850 geht Kalifornien als Staat an die Union.<br />
1855, 15. März Richter Thompson verkündet die Entscheidung des obersten<br />
Gerichtshofes von Kalifornien, Suter soll für alles Entschädigt werden. Er erhält<br />
eine Pension von 3000 $ jährlich.<br />
1866 Suter erhebt eine Petition auf Schadenersatz.<br />
1873 Er siedelt nach Litiz, Pennsylvenia um Kongress persönlich seiner Petition<br />
Nachdruck zu verleihen.
1876 Suter wird Ehrenpräsident des schweiz. Landtages an der Weltausstellung in<br />
Philadelphia.<br />
1880 Die Bundesregierung will Suter recht sprechen, doch bevor die Abstimmung<br />
gefallen ist stirbt Suter am 17.Juni 1880 in einem Hotelzimmer in Washington.<br />
Hätte Suter das Gold sein eigen nennen können, wäre er wohl einer der reichsten<br />
Männer der Welt geworden und sein Erbe könnte noch heute als riesig bezeichnet<br />
werden.<br />
General <strong>Johann</strong> <strong>August</strong> Suter 1803-1880