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und Kosmetik- produkte für ein neues Zeitalter ... - vita sana Gmbh

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Tier iere e <strong>und</strong> Pflanzen als Propheten<br />

Propheten<br />

Naturgestützte Wettervorhersage <strong>und</strong> Zukunftsdeutung<br />

Der Mensch, s<strong>ein</strong>e Ernten <strong>und</strong> damit s<strong>ein</strong> Überleben sind vom<br />

Wetter abhängig. Deshalb die Vorhersagen, heute computergestützt,<br />

früher basierend auf Tier- <strong>und</strong> Pflanzenbeobachtungen.<br />

Wie weit solche auf Irrglauben beruhen oder immer noch hilfreich<br />

s<strong>ein</strong> können, zeigt <strong>ein</strong>e Ausstellung auf den Brissago Inseln.<br />

V<br />

on der Sonne geküsst,<br />

vom Wasser umspült <strong>und</strong><br />

von den Alpen geschützt weisen<br />

die Isole di Brissago im Lago<br />

Maggiore <strong>ein</strong> extrem mildes<br />

Klima auf, in welchem subtropische<br />

Pflanzen ganzjährig im<br />

Freien gedeihen. Das hat 1885<br />

die Baronin Antoinette de Saint<br />

Léger animiert, die Insel in <strong>ein</strong>en<br />

exotischen Garten zu verwandeln,<br />

wo Maler, Musiker<br />

<strong>und</strong> Schriftsteller sich inspirieren<br />

liessen. Doch weil die Baronesse<br />

1927 plötzlich vor leeren<br />

Schatullen stand, verkaufte<br />

sie an den begüterten Hamburger<br />

Kaufmann Max Emden.<br />

Dieser baute den heute noch<br />

stehenden Palast, die Orangerie<br />

<strong>und</strong> den Hafen. Seit 1949 ist<br />

die grössere der beiden Inseln<br />

idealer Standort des Botanischen<br />

Gartens des Kantons<br />

Tessin mit s<strong>ein</strong>en 1500 mediterranen<br />

<strong>und</strong> subtropischen<br />

Pflanzenarten. Warum man immer<br />

in der Mehrzahl spricht,<br />

obschon nur <strong>ein</strong>e der beiden Inseln<br />

öffentlich ist, erklärt Direktor<br />

Guido Maspoli mit <strong>ein</strong>em<br />

verschmitzten Lächeln:<br />

Man nimmt uns so als Archipel<br />

wahr... Momentan sorgt <strong>ein</strong>e<br />

thematische Ausstellung <strong>für</strong><br />

zusätzlichen Anreiz.<br />

Vier Wetterfühligkeiten<br />

Tiere <strong>und</strong> Pflanzen verändern<br />

ihr Verhalten aufgr<strong>und</strong><br />

von Witterungs<strong>ein</strong>flüssen,<br />

wenn auch unterschiedlich.<br />

Pflanzen reagieren – als Photometer<br />

oder als Hygrometer –<br />

hauptsächlich auf Veränderungen<br />

von Licht <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit.<br />

Tiere tun es desgleichen,<br />

nur dass sie zusätzlich<br />

noch auf Temperatur <strong>und</strong> atmosphärischen<br />

Druck ansprechen,<br />

wie Barometer oder<br />

Thermometer.<br />

Photometrische Pflanzen<br />

antworten auf Richtung <strong>und</strong><br />

Stärke des Licht<strong>ein</strong>falls, <strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>ige – wie etwa der Echte<br />

Mehlbeerbaum – können sogar<br />

ihre Blätter nach der Lichtstrahlung<br />

ausrichten, um so die<br />

Photosynthese zu steigern. Enziane<br />

<strong>und</strong> Seerosen reagieren<br />

selbst auf kurzfristige Veränderungen<br />

der Helligkeit <strong>und</strong><br />

schliessen ihre Blüten, wenn<br />

<strong>ein</strong>e Wolke im Vorbeiziehen<br />

die Sonne verdeckt.<br />

Anders bei hygrometrischen<br />

Pflanzen: Sie verändern je<br />

nach Feuchtigkeitsgrad der<br />

Luft den Wassergehalt bestimmter<br />

Zellen, was <strong>ein</strong> vorübergehendes<br />

Einrollen der<br />

Blätter bei Trockenheit ermöglicht,<br />

wie beispielsweise beim<br />

Strandhafer, <strong>ein</strong>em Gras an den<br />

Meeresküsten. Analoges zeigen<br />

Tannzapfen: Sie öffnen<br />

sich bei Trockenheit <strong>und</strong><br />

schliessen sich, wenn es feucht<br />

wird.<br />

Trickreiche Natur<br />

Allerdings reagieren pflanzliche<br />

Hygrometer oft gegen-<br />

Da Amphibien, wie man heute weiss, nicht auf Luftdruck<br />

reagieren, war das «lebende Barometer» mit dem Laubfrosch<br />

im Einmachglas nicht nur <strong>ein</strong>e Tierquälerei,<br />

sondern an sich <strong>ein</strong> Flop.<br />

läufig. Während sich die Blüten<br />

beispielsweise von Sauerklee,<br />

Gänseblümchen <strong>und</strong><br />

Löwenzahn bei aufziehendem<br />

Regen schliessen, machen es<br />

Blauer Lattich, Grosser Wiesenknopf<br />

<strong>und</strong> Fünffingerkraut<br />

gerade umgekehrt. Die Natur<br />

ist variantenreich!<br />

Bei den Tieren wiederum<br />

reagieren vor allem diejenigen<br />

auf höhere Luftfeuchtigkeit,<br />

Kompakt<br />

•Weil der Mensch mit s<strong>ein</strong>en Ernten wetterabhängig<br />

ist, waren Wettervorhersagen<br />

schon immer wichtig.<br />

•Heute werden sie computergestützt<br />

erstellt; früher achtete man auf Signale<br />

von Tieren <strong>und</strong> Pflanzen.<br />

•Allerdings halten nicht alle Volksweisheiten<br />

<strong>ein</strong>er Überprüfung stand; amüsant<br />

bleiben sie trotzdem.<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 8/2005 25

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