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Freizeitarena vor den Toren Zürichs - marina.ch - das nautische ...

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<strong>Freizeitarena</strong> <strong>vor</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Toren</strong> <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong><br />

Vor rund 180 Jahren begann mit der Einführung der Dampfs<strong>ch</strong>ifffahrt<br />

die touristis<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>liessung des <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ees. Seither ist dessen<br />

Anziehungskraft permanent gestiegen – au<strong>ch</strong> bei <strong>den</strong> Seglern, obwohl<br />

der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee in Sa<strong>ch</strong>en Wind ni<strong>ch</strong>t als Eldorado gilt.<br />

85


TexT und FoTos: cornelia geiger<br />

der Blick vom fris<strong>ch</strong> renovierten grand Hotel dolder,<br />

ho<strong>ch</strong> am Züri<strong>ch</strong>berg gelegen, könnte ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>öner<br />

sein: <strong>das</strong> grossmünster der Kantonshauptstadt zur<br />

re<strong>ch</strong>ten, der see zur linken. und dazwis<strong>ch</strong>en, hinter<br />

<strong>den</strong> Bäumen verborgen, liegt der renommierte Zür<strong>ch</strong>er<br />

Ya<strong>ch</strong>tclub. die exponierte lage des dolders hat einen<br />

ents<strong>ch</strong>ei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteil: Von hier hat man jederzeit im<br />

Blick, woher der Wind weht.<br />

um es glei<strong>ch</strong> <strong>vor</strong>weg zu nehmen: der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee ist<br />

segleris<strong>ch</strong> kein Paradies. der see, der zwis<strong>ch</strong>en der<br />

albiskette und dem Pfannenstil eingebettet ist, liegt<br />

im Berei<strong>ch</strong> der gemässigten Klimazone. Prägend für<br />

<strong>das</strong> Klima sind die Winde aus westli<strong>ch</strong>er ri<strong>ch</strong>tung,<br />

die oft nieders<strong>ch</strong>läge bringen. in <strong>den</strong> sommermonaten<br />

ist es meist s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>windig. der Föhn ist der beständigste<br />

Wind und die kühle Bise trägt <strong>den</strong> segler in<br />

einem s<strong>ch</strong>lag von Freienba<strong>ch</strong> bis na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong>. dort<br />

empfängt ihn der Hös<strong>ch</strong>gässler, der ums grossmünster<br />

pfeift. Bei ri<strong>ch</strong>terswil kennt man <strong>den</strong> Bä<strong>ch</strong>ler, der<br />

erst abends aufzieht und si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> sonnenuntergang<br />

wieder verabs<strong>ch</strong>iedet. und <strong>vor</strong> rapperswil weht der<br />

rosenwind, eine thermis<strong>ch</strong>e Brise. <strong>das</strong> Zür<strong>ch</strong>er revier<br />

hat aber au<strong>ch</strong> seine stürmis<strong>ch</strong>e seite, wie si<strong>ch</strong> 1999<br />

zeigte: Jahrhundertsturm «lothar», der mit über 240<br />

stun<strong>den</strong>kilomentern über <strong>den</strong> see fegte und alles, was<br />

ni<strong>ch</strong>t niet- und nagelfest war, zu Kleinholz ma<strong>ch</strong>te.<br />

<strong>das</strong>s der see trotz <strong>den</strong> Windkapriolen rege befahren<br />

wird, zeigen die Zahlen: im Kanton Züri<strong>ch</strong> sind fast<br />

12 000 Boote immatrikuliert, davon sind alleine 4500<br />

segelboote eingetragen. auf dieser «Pfütze» muss<br />

man also do<strong>ch</strong> segeln können!<br />

Anfänge des S<strong>ch</strong>iffsverkehrs<br />

do<strong>ch</strong> lassen wir aeolus fürs erste einen guten Mann<br />

sein und wen<strong>den</strong> uns der ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zu. <strong>den</strong>n der see<br />

und seine umgebung haben viel Historis<strong>ch</strong>es und<br />

Kurioses zu erzählen. die anfänge des s<strong>ch</strong>iffsverkehrs<br />

dürften bis zur ersten na<strong>ch</strong>weisbaren Besiedlung seiner<br />

ufer auf <strong>das</strong> Jahr 4000 <strong>vor</strong> <strong>ch</strong>ristus zurückrei<strong>ch</strong>en.<br />

ar<strong>ch</strong>äologis<strong>ch</strong>e Funde – man fand Pfahlbauten bei<br />

Horgen – zeugen davon. Historis<strong>ch</strong> gesi<strong>ch</strong>ert ist die<br />

erri<strong>ch</strong>tung eines römis<strong>ch</strong>en Zollpunkts beim Vicus<br />

Turicum um 15 v. <strong>ch</strong>r. (siedlung der römis<strong>ch</strong>en antike<br />

am heutigen standort der stadt Züri<strong>ch</strong>). dieser Zollpunkt<br />

si<strong>ch</strong>erte auf der Wasserstrasse <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee –<br />

Walensee <strong>den</strong> Handelsverkehr zwis<strong>ch</strong>en dem heutigen<br />

Belgien, deuts<strong>ch</strong>land und dem sü<strong>den</strong>. neben dem<br />

Transitverkehr entwickelte si<strong>ch</strong> zunehmend au<strong>ch</strong> der<br />

Pilgerverkehr. Zudem wurde der see von lokalen Händlern<br />

auf dem Weg zum Markt na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> und darüber<br />

hinaus über die limmat in <strong>den</strong> rhein benutzt. die<br />

touristis<strong>ch</strong>e ers<strong>ch</strong>liessung des <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ees begann erst<br />

um 1830. der rors<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Franz carl caspar und der<br />

s<strong>ch</strong>affhauser Johann Jakob lämmli führten die<br />

dampfs<strong>ch</strong>ifffahrt auf dem <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee ein. die<br />

«Minerva», die am 19. Juli 1835 ihren dienst aufnahm,<br />

bildete damit <strong>den</strong> Beginn der heutigen <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee<br />

s<strong>ch</strong>ifffahrtsgesells<strong>ch</strong>aft, deren Flotte auf dem see und<br />

auf der dur<strong>ch</strong> die stadt Züri<strong>ch</strong> führen<strong>den</strong> limmat <strong>den</strong><br />

Personenverkehr garantiert.<br />

Nautis<strong>ch</strong>es Klingenkreuzen<br />

ende des 19. Jahrhunderts wurde <strong>das</strong> Wettsegeln<br />

zur gefragten Freizeitbes<strong>ch</strong>äftigung besser situierter<br />

bürgerli<strong>ch</strong>er Kreise. der 1902 gegründete Zür<strong>ch</strong>er<br />

Ya<strong>ch</strong>tclub übernahm diesbezügli<strong>ch</strong> eine Vorreiterrolle:<br />

gräbt man in dessen Jahrbü<strong>ch</strong>ern, findet man<br />

informations- und Bildmaterial, <strong>das</strong> einen unterhaltsamen<br />

rückblick bietet. die <strong>ch</strong>ronisten bes<strong>ch</strong>ränkten<br />

si<strong>ch</strong> dabei eher auf die minutiöse Beri<strong>ch</strong>terstattung<br />

über gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e anlässe oder die Kleider<strong>vor</strong>s<strong>ch</strong>riften.<br />

oder sie beklagten si<strong>ch</strong> darüber, <strong>das</strong>s<br />

ni<strong>ch</strong>t gesells<strong>ch</strong>aftsfähige damen öfters zur abendli<strong>ch</strong>en<br />

stunde auf dem Floss ihr unwesen trieben…<br />

Über einzelne regatten verloren sie nur wenige<br />

Worte: drei Zeilen, die rangliste, fertig. Während<br />

22 Jahren blieb der ZYc, der si<strong>ch</strong> als der gehobene<br />

Ya<strong>ch</strong>tclub mit hehren sitten und hohen Zielen<br />

bezei<strong>ch</strong>nete, au<strong>ch</strong> der einzige Klub am Zür<strong>ch</strong>er ufer.<br />

erst 1924 wurde der Ya<strong>ch</strong>tclub rapperswil auf<br />

anraten der Zür<strong>ch</strong>er gegründet. Zwis<strong>ch</strong>en <strong>den</strong><br />

befreundeten Klubs entspann bald so etwas wie<br />

nautis<strong>ch</strong>es Klingenkreuzen. es lässt vermuten, <strong>das</strong>s<br />

aus jenen distanzwettfahrten au<strong>ch</strong> die idee der Tag-<br />

und na<strong>ch</strong>tregatta entstand, die seit 1949 je<strong>den</strong><br />

Mittsommer ausgetragen wird.<br />

au<strong>ch</strong> wenn immer wieder mal über <strong>den</strong> Wind gelästert<br />

wird, Fakt ist, <strong>das</strong>s jährli<strong>ch</strong> über 2500 sportli<strong>ch</strong><br />

ambitionierte segler und lei<strong>ch</strong>twindmatrosen eine<br />

der über 50 <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>eeregatten bestreiten. Zur beliebtesten<br />

regattaserie zählt der ruf langstreckencup,<br />

die Jahresmeisters<strong>ch</strong>aft am see, wel<strong>ch</strong>er neun<br />

regatten umfasst. diesem cup ist es au<strong>ch</strong> zu verdanken,<br />

<strong>das</strong>s am see munter auf- und umgerüstet wurde.<br />

Bis <strong>vor</strong> wenigen Jahren dominierten dicks<strong>ch</strong>iffe wie<br />

die outsider oder die lüs<strong>ch</strong>er express die Zür<strong>ch</strong>er<br />

szene. seit kurzem heizen jedo<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> kleinere<br />

Highte<strong>ch</strong> racer <strong>den</strong> gladiatoren gehörig ein: die<br />

onyx-Klasse, die aus der Taufe gehoben wurde um<br />

die regattaszene zu beleben, sowie die esse 850 aus<br />

dem Hause s<strong>ch</strong>u<strong>ch</strong>ter in stäfa. so man<strong>ch</strong>er segler ist<br />

auf diese einheitsklassen umgestiegen, damit ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr nur <strong>das</strong> Material über sieg und niederlage ents<strong>ch</strong>eidet,<br />

sondern segleris<strong>ch</strong>es Können. apropos Wettsegeln:<br />

die rekordzeit von 2:48:13 stun<strong>den</strong>, die<br />

roman Timm 1998 an der über 56 km langen Tag-<br />

und na<strong>ch</strong>tregatta erzielte, ist no<strong>ch</strong> gültig.<br />

Gold oder Pfnüsel<br />

<strong>das</strong> re<strong>ch</strong>te ufer wird aufgrund seiner sonnigen lage und<br />

der solventen Bevölkerungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t als goldküste<br />

bezei<strong>ch</strong>net, während <strong>das</strong> linke ufer lei<strong>ch</strong>t abwertend<br />

«Pfnüselküste» genannt wird – in anspielung darauf,<br />

<strong>das</strong>s auf dieser seite mehr gewerbe und industrie angesiedelt<br />

ist. der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee hat aber ni<strong>ch</strong>t nur ein Wohlfühl-Klima<br />

zu bieten, sondern au<strong>ch</strong> Prominenz: Tina<br />

Turner hat si<strong>ch</strong> hier niedergelassen wie <strong>vor</strong>übergehend<br />

au<strong>ch</strong> Patricia Kaas. oder <strong>ch</strong>ristoph Blo<strong>ch</strong>er. Kurzum<br />

jene, die für eine Wohnung mit seeanstoss gut und gern<br />

ein paar Millionen aufwen<strong>den</strong> können und wollen. der<br />

see rühmt si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t nur seiner anwohner, sondern<br />

au<strong>ch</strong> seiner laus<strong>ch</strong>igen Plätze wegen. laus<strong>ch</strong>ig? na ja.<br />

Überfüllt wäre wohl eher der treffende ausdruck. des<br />

nautikers lieblingsplatz ist die Bä<strong>ch</strong>au, jener versteckte<br />

Hafen, der zwis<strong>ch</strong>en Pfäffikon und ri<strong>ch</strong>terswil liegt und<br />

zum Zür<strong>ch</strong>er Ya<strong>ch</strong>tclub gehört und der an Wo<strong>ch</strong>enen<strong>den</strong><br />

rege benutzt wird. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung<br />

bis zu <strong>den</strong> unter naturs<strong>ch</strong>utz stehen<strong>den</strong> inseln<br />

lützelau und ufenau. diese inseln waren im Mittelalter<br />

Egal, ob vom Ufer oder vom<br />

Wasser aus: Der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee bietet<br />

faszinierende Aussi<strong>ch</strong>ten.<br />

86 lakeside <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> märz 09 märz 09 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

87


Vor dem Grossmünster, bei<br />

Wind und Wetter: Es herrs<strong>ch</strong>t<br />

reger Regatta-Betrieb auf <strong>den</strong><br />

fast 90 km 2 des Sees.<br />

s<strong>ch</strong>on Pilgern aus dem nor<strong>den</strong> bekannt, da der Jakobsweg<br />

na<strong>ch</strong> santiago de compostela au<strong>ch</strong> über rapperswil<br />

und einsiedeln führt. Heute pilgern ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

Büsser und Fromme dorthin, sondern nur no<strong>ch</strong> eine<br />

wahre Flotte von Wassersportlern, die an sonnentagen<br />

regelre<strong>ch</strong>t dort «campieren»; <strong>das</strong> auf der insel lützelau<br />

gelegenen Frauenkloster der sippe von Beata und<br />

gemahl landolt spendet nur no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>atten. ein<br />

ruhigerer ankerplatz befindet si<strong>ch</strong> in der Bu<strong>ch</strong>t von<br />

infobox<br />

Der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee besteht aus zwei Teilen: Das Hauptbecken misst 28, der Obersee 12 Kilometer<br />

Länge. Bei Herrliberg wur<strong>den</strong> an der tiefsten Stelle 143 Meter gemessen. Der See liegt in einer<br />

Senke, die dur<strong>ch</strong> einen Glets<strong>ch</strong>er in der letzten Eisperiode gebildet wurde. Die letzte «Seegfrörni»<br />

konnte man 1963 erleben.<br />

Hafen-, Bojen- und Gastliegeplätze: Das Liegeplatzproblem rund um <strong>den</strong> <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee hat si<strong>ch</strong><br />

in <strong>den</strong> letzten Jahren ents<strong>ch</strong>ärft. Die meisten Werften rund um <strong>den</strong> See können ihren Kun<strong>den</strong><br />

au<strong>ch</strong> kurzfristig eine Lösung anbieten. Gastliegeplätze fin<strong>den</strong> si<strong>ch</strong> rund um <strong>den</strong> See. Genaueres<br />

erfährt man im «Segler-Info», wel<strong>ch</strong>es vom <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee Seglerverband jährli<strong>ch</strong> herausgegeben<br />

wird. Weitere Informationen zu Werften, zu Fahrs<strong>ch</strong>ulen und zur Vermietung fin<strong>den</strong> si<strong>ch</strong> unter<br />

www.zueriboot.<strong>ch</strong> oder www.zueri<strong>ch</strong>see.<strong>ch</strong><br />

Camping: Auf der Lützelau darf campiert wer<strong>den</strong>; auf bei<strong>den</strong> Inseln befindet si<strong>ch</strong> ein kleiner<br />

Steg inklusive Gastliegeplätze. Informationen sind beim Inselwart (Tel. 055 410 34 52) oder auf<br />

www.luetzelau.<strong>ch</strong> erhältli<strong>ch</strong>. Auf der Ufenau gibt es eine kleine Gastwirts<strong>ch</strong>aft, die jedo<strong>ch</strong> nur<br />

bei s<strong>ch</strong>önem Wetter geöffnet ist. Von Mai bis Ende September kursiert zwis<strong>ch</strong>en Rapperswil<br />

und <strong>den</strong> Inseln ein Wassertaxi.<br />

Segeln: Der <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee Seglerverband ZSV vertritt als Region 5 von Swiss Sailing die Interessen<br />

von 32 Segel- und Ya<strong>ch</strong>tclubs mit rund 3000 Mitgliedern am Züri<strong>ch</strong>-, Sihl-, Greifen- und<br />

Pfäffikersee. Im Rahmen einer gezielten Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>sförderung lancierte der Verband <strong>vor</strong> rund<br />

zwei Jahren <strong>den</strong> Aufbau eines regionalen Trainingszentrums, <strong>das</strong> Swiss Sailing Team Region 5.<br />

Daneben ist er für <strong>den</strong> Ruf Langstreckencup verantwortli<strong>ch</strong>. www.zsv.info<br />

Bootskrananlagen: Mythenquai (ZH-Wollishofen), Hafen Wollishofen (ZH-Wollishofen), Hafen<br />

Riesba<strong>ch</strong> (Züri<strong>ch</strong>), Hafen Lattenberg (Stäfa), Ya<strong>ch</strong>t Werft Moser (ZH-Tiefenbrunnen), Ya<strong>ch</strong>thafen<br />

Bä<strong>ch</strong>au (Bä<strong>ch</strong>), Ya<strong>ch</strong>thafen Stampf (Jona), Ya<strong>ch</strong>thafen Kiebitz (Nuolen), Helbling Werft<br />

(S<strong>ch</strong>merikon). Slipanlagen findet man in beinahe jedem Hafen.<br />

und rudolf Brun, der Bürgermeister von Züri<strong>ch</strong>, nahm<br />

ra<strong>ch</strong>e. im Winter 1350 zogen er und seine Truppen<br />

na<strong>ch</strong> rapperswil, nahmen die Burg und Urdorf die stadt ein<br />

und brannten beide nieder. Vom Brand sieht man heute<br />

ni<strong>ch</strong>ts mehr, dafür Mens<strong>ch</strong>enmassen, die zur Burg und<br />

Berikon<br />

in <strong>das</strong> städt<strong>ch</strong>en mit seinem südländis<strong>ch</strong>en <strong>ch</strong>arme<br />

pilgern. im sommer ist au<strong>ch</strong> der Hafen gut besu<strong>ch</strong>t.<br />

die dur<strong>ch</strong>fahrt zum obersee ist dur<strong>ch</strong> die Brücke in<br />

der enge von Hur<strong>den</strong> limitiert. Ya<strong>ch</strong>ten Oberlunkhofen mit einer<br />

Masthöhe von mehr als zehn Metern kommen Ottenba<strong>ch</strong> um ein<br />

Mastlegen ni<strong>ch</strong>t herum. na<strong>ch</strong> der dur<strong>ch</strong>fahrt Obfel<strong>den</strong> öffnet<br />

si<strong>ch</strong> ihnen aber eine andere Welt: weite Felder, Wälder<br />

und s<strong>ch</strong>ilfzonen. dazwis<strong>ch</strong>en liegt Merens<strong>ch</strong>wand in klösterli<strong>ch</strong>er<br />

ruhe die Zisterzienserinnen-abtei bei Mariazell- Mühlau<br />

Wurmsba<strong>ch</strong>. die orts<strong>ch</strong>aft la<strong>ch</strong>en wird von der<br />

doppeltürmigen Pfarrkir<strong>ch</strong>e dominiert.<br />

ein Blick in die gastronomieführen bestätigt, Sins der see<br />

bietet ni<strong>ch</strong>t nur etwas fürs auge, sondern au<strong>ch</strong> für Cham <strong>den</strong><br />

Hünenberg<br />

gaumen. Zahlrei<strong>ch</strong>e gastli<strong>ch</strong>e stätten bieten ni<strong>ch</strong>t nur<br />

die Fänge aus dem see an, sondern au<strong>ch</strong> Bootsliegeplätze.<br />

insider-Tipps sind <strong>das</strong> Hotel Hirs<strong>ch</strong>en in Meilen,<br />

<strong>das</strong> elegante erlenba<strong>ch</strong>er Hotel ermitage, <strong>das</strong> Hotel<br />

sonne in Küsna<strong>ch</strong>t, <strong>das</strong> seeli bei Bä<strong>ch</strong>. sehr trendy ist<br />

die am linken seeufer gelegene seerose beim Hafen<br />

Wollishofen und die lago lounge in der Marina in<br />

la<strong>ch</strong>en. ob lifestylekü<strong>ch</strong>e oder Trendgastronomie hinter<br />

alten Fabrikmauern, au<strong>ch</strong> in rapperswil, Hur<strong>den</strong>,<br />

s<strong>ch</strong>merikon oder auf der Halbinsel au lässt si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lemmen.<br />

und last but not least: Zu einem Fis<strong>ch</strong>geri<strong>ch</strong>t<br />

gehört ein feiner regionaler Wein. der lässt si<strong>ch</strong> überall<br />

am <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee geniessen, <strong>den</strong>n seit dem 18. Jahrhundert<br />

wird im gesamten seegebiet Wein angebaut; <strong>das</strong> Weinbaumuseum<br />

auf der Halbinsel au widerspiegelt nur einen<br />

kleinen Teil der hier angebauten edlen Tropfen.<br />

Übrigens: Vom grand Hotel dolder mag man her<strong>vor</strong>ragend<br />

die Windri<strong>ch</strong>tung bestimmen – der direkte Zugang<br />

zum see fehlt der nobelherberge trotzdem.<br />

88 lakeside <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> märz 09 märz 09 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

lakeside 89<br />

<strong>marina</strong>@<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong> • www.<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />

Tel. 031 301 00 31 • Tel. Abodienst: 031 300 62 56<br />

Kempraten unter dem s<strong>ch</strong>loss von rapperswil. do<strong>ch</strong><br />

Vorsi<strong>ch</strong>t: di<strong>ch</strong>t unter land lauern steinbrocken, die<br />

s<strong>ch</strong>on man<strong>ch</strong>es Boot abrupt gestoppt haben. apropos<br />

untiefen: im <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee gibt es etli<strong>ch</strong>e stellen, bei <strong>den</strong>en<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t geboten ist: Vor stäfa ragt der rasta-Fels<br />

heraus, dessen grau im Wasser kaum auszuma<strong>ch</strong>en ist.<br />

nur hin und wieder wird dieser in einer na<strong>ch</strong>t- und<br />

nebelaktion mit Farbe bemalt, aber genauso oft säubert<br />

ihn die seepolizei... der bekannteste Felsbrocken ist der<br />

Tannlifels <strong>vor</strong> rapperswil. s<strong>ch</strong>on man<strong>ch</strong>er nautiker hat<br />

ihn zu erklimmen versu<strong>ch</strong>t. gerü<strong>ch</strong>teweise soll selbst<br />

die seepolizei bei einer nä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Patrouille auf eben<br />

jenen Felsen aufgebrummt sein...<br />

Im Sturm erobert<br />

Zwis<strong>ch</strong>en der limmatstadt Züri<strong>ch</strong> und der rosenstadt<br />

rapperswil, letztere stand unter der Herrs<strong>ch</strong>aft der<br />

Habsburger, herrs<strong>ch</strong>te ni<strong>ch</strong>t immer eitel Freude. Be<strong>vor</strong><br />

wir uns deshalb dem obersee zuwen<strong>den</strong>, graben wir<br />

no<strong>ch</strong> einmal in deren düsteren Vergangenheit. im Jahr<br />

1336 flü<strong>ch</strong>teten si<strong>ch</strong> die na<strong>ch</strong> einem umsturzversu<strong>ch</strong><br />

aus Züri<strong>ch</strong> vertriebenen Konstaffler (Zunft des adels,<br />

der Kaufleute und dem <strong>vor</strong>nehmen Handwerkerges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t)<br />

auf die rapperswiler Burg. Zusammen mit<br />

dem grafen Johann ii. von Habsburg-laufenburg<br />

planten sie darauf hin eine Mordna<strong>ch</strong>t, um <strong>das</strong> alte<br />

Zür<strong>ch</strong>er regime zu besiegen. der ans<strong>ch</strong>lag misslang<br />

Reuss<br />

Üetliberg<br />

871<br />

Zollikon<br />

Z ü r i c h<br />

Greifen -<br />

see<br />

Uster<br />

S e e<br />

Pfäffikon<br />

Pfäffiker<br />

See<br />

Kil<strong>ch</strong>berg<br />

Adliswil<br />

Küsna<strong>ch</strong>t<br />

Erlenba<strong>ch</strong><br />

Wetzikon<br />

Thalwil<br />

Herrliberg<br />

Meilen<br />

Horgen<br />

Männedorf<br />

Stäfa<br />

Wä<strong>den</strong>swil<br />

Feldba<strong>ch</strong><br />

Jona<br />

Sihlbrugg<br />

Hirzel<br />

Ri<strong>ch</strong>terswil<br />

Spitzen<br />

406<br />

Rapperswil<br />

Pfäffikon<br />

La<strong>ch</strong>en<br />

Baar<br />

Zug<br />

ZÜRICH<br />

Motorboote voM <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee<br />

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Tel. 031 301 00 31 • Tel. Abodienst: 031 300 62 56<br />

S<strong>ch</strong>merikon<br />

Obersee<br />

los. Die wohl älteste Werft am <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee ist die Ya<strong>ch</strong>twerft Portier in Meilen<br />

– 1815 baute David Suter dort die ersten Fis<strong>ch</strong>erboote. 100 Jahre später trat<br />

Felix Portier in <strong>das</strong> Unternehmen ein, wel<strong>ch</strong>es bis heute als eine der besten<br />

Adressen am See gilt.<br />

International bekannt sind Runabouts vom <strong>Züri<strong>ch</strong>s</strong>ee – die Namen Boes<strong>ch</strong> (Kil<strong>ch</strong>-<br />

berg) und Pedrazzini (Bä<strong>ch</strong>) geniessen bis weit über die Landesgrenze hinaus<br />

einen guten Ruf und die klassis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>önheiten wer<strong>den</strong> gehandelt wie edle<br />

Autos.<br />

Andere Werften haben si<strong>ch</strong> im Verlauf der Zeit mehr auf <strong>den</strong> Import und <strong>den</strong><br />

Handel mit Booten konzentriert. Trotzdem sind beispielsweise die Swiss Craft-<br />

Boote der Bootswerft Faul (Horgen) unvergessli<strong>ch</strong>.<br />

Jung und trendy gibt si<strong>ch</strong> Ganz Ya<strong>ch</strong>ting (Züri<strong>ch</strong>). Na<strong>ch</strong> der Übernahme der Ya<strong>ch</strong>t-<br />

werft Moser wurde der Bau von Segelbooten eingestellt, dafür kam <strong>vor</strong> einem Jahr<br />

mit der «Ovation» ein trendiges Motorboot auf <strong>den</strong> Markt.<br />

© www.kohlikarto.<strong>ch</strong>

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