20 Jahre VDT
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20 Jahre VDT
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Ein Ort der Stille:<br />
Die Bruder Klaus Kapelle<br />
„Küss mich, denn ich sterbe“:<br />
Die romantische Sehnsucht und<br />
der Tod<br />
Jahrgang 15 π Februar <strong>20</strong>11<br />
eternity<br />
Kryonik und Biostase:<br />
Welche Möglichkeiten bringt die<br />
Zukunft? Das <strong>VDT</strong> Magazin<br />
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>VDT</strong>
Wir sind jetzt 14!<br />
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Gestaltung in Anlehnung an die Studie „Mut zum Gefühl! – Das Krematorium der Zukunft.” – Ein Kooperationsprojekt von ARTelier Reiss, CremTec und IFZW.
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>VDT</strong><br />
Liebe Leser, liebe Mitglieder des <strong>VDT</strong> und aller<br />
Berufsverbände der Bestattungsbranche!<br />
Der Verband dienstleistender Thanatologen<br />
kann in diesem Jahr auf sein <strong>20</strong>-jähriges Bestehen<br />
zurückblicken! Dieses Ereignis wollen<br />
wir im Rahmen einer Jubiläumsgala am 19.<br />
März <strong>20</strong>11 in der Captains Lounge des Atlantic<br />
Hotels in Bremerhaven feierlich begehen und<br />
würden uns freuen, viele Mitglieder, Freunde<br />
und Kollegen dort begrüßen zu dürfen.<br />
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>VDT</strong> sind aber auch Grund genug,<br />
einmal zurück zu blicken auf bewegte Zeiten.<br />
Impressum eternity – Fachzeitschrift des <strong>VDT</strong><br />
Herausgeber<br />
Verband Dienstleistender Thanatologen<br />
Emserstr. 7 · 15738 Zeuthen<br />
Telefon: 0 18 03/12 55 12*, Fax: 0 18 03/13 55 12*<br />
*für 12 Cent pro Minute<br />
e-Mail: vdt@thanatologen.de<br />
Web: www.thanatologen.de<br />
Verlag<br />
Hülswitt GmbH Druck und Medien<br />
Neckarstraße 9, 45768 Marl<br />
Telefon: 0 23 65/2 07 17-0, Fax: 0 23 65/2 07 17-77<br />
e-Mail: info@huelswitt.de, www.huelswitt.de<br />
Erscheinung<br />
zweimonatlich<br />
Auflage<br />
6.000 Stück (in Deutschl., Österreich u. Schweiz)<br />
Redaktion<br />
Petra Willems (ViSdP)<br />
redaktion@thanatologen.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Dr. Gisela Stiehler-Alegria, Bea Nebel,<br />
Andrea Lorenzen-Maertin, Sven Sobieraj<br />
und Torsten Pelz<br />
Grafik und Layout<br />
Hülswitt GmbH Druck und Medien<br />
Anzeigen<br />
Hülswitt GmbH Druck und Medien<br />
Druck<br />
Hülswitt GmbH Druck und Medien<br />
Anzeigenschluss nächste Ausgabe<br />
22. März <strong>20</strong>11<br />
Redaktionsschluss nächste Ausgabe<br />
15. März <strong>20</strong>11<br />
Einzelverkaufspreis<br />
8 Euro<br />
Alle Eigentums-, Verlags- und Nachdruckrechte liegen<br />
bei Hülswitt GmbH Druck und Medien. Der Export von<br />
Eternity und der Vertrieb im Ausland sowie die Wiederverwendung<br />
des Inhalts, auch auszugsweise, sind nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung von Hülswitt GmbH<br />
Druck und Medien zulässig. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
Es war im Jahr 1991, als sich die Gründungsmitglieder<br />
Hans-Harald Stokkelaar, Elisabeth<br />
Dartmann, Bernd Gepp, Dirk van Stiphout,<br />
Udo Geier, Werner Sandfort und Wolfgang<br />
Averbeck (als erstem 1. Vorsitzenden des<br />
<strong>VDT</strong>) in Münster trafen und den Verband<br />
deutscher Thanatologen gründeten. Ihr Ziel<br />
war es, die Techniken des Modern Embalming,<br />
die sie selbst z.T. im Ausland erlernt<br />
hatten, auch in Deutschland den Kollegen<br />
vermitteln zu können und so auch das Niveau<br />
der deutschen Bestattungskultur zu sichern<br />
und zu fördern. Und so bot der <strong>VDT</strong> bald<br />
die ersten Fortbildungen in diesem Bereich<br />
in Deutschland an und wurde damit sozusagen<br />
zum Urverband der Einbalsamierer<br />
in Deutschland mit langsam aber stetig steigenden<br />
Mitgliederzahlen.<br />
Doch gibt es aus diesen Zeiten nicht nur Positives<br />
zu berichten, denn leider waren gerade<br />
die Anfangszeiten durch viele – zum Teil<br />
sogar gerichtliche – Auseinandersetzungen<br />
mit dem Bundesverband Deutscher Bestatter<br />
schwieriger, als sie es hätten sein müssen.<br />
Den Zeiten der Auseinandersetzungen folgte<br />
bald eine Ära der – tja – sollen wir es An-<br />
näherung nennen? Auf alle Fälle eine Zeit der<br />
gelegentlichen Zusammenarbeit mit dem<br />
Bundesverband und dem VDB (Verband<br />
deutscher Bestattungsunternehmen) bis hin<br />
zur Gründung der gemeinsamen Messe-<br />
gesellschaft Eternity.<br />
Ich mag mich täuschen, zumal ich zu jener<br />
Zeit noch gar nicht Mitglied im <strong>VDT</strong> war, aber<br />
es scheint so, dass diese Zusammenarbeit<br />
zumindest bewirkt hat, dass die Streitereien<br />
der ersten <strong>Jahre</strong> ad acta gelegt wurden. Vielleicht<br />
hat man auch gemerkt, dass eigentlich<br />
alle die gleichen Ziele verfolgten, nur jeder<br />
eben auf seine eigene Art und mit seinen<br />
eigenen Ansprüchen. Ich kann mich noch gut<br />
erinnern, als ich vor einigen <strong>Jahre</strong>n, damals<br />
noch in meiner Eigenschaft als Vorsitzender<br />
der Thanatopraktiker im Bundesverband,<br />
anlässlich der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung des<br />
<strong>VDT</strong> in Zeuthen vorsprechen durfte. Die<br />
älteren Mitglieder des <strong>VDT</strong> werden sich<br />
vielleicht noch an diese Sitzung erinnern.<br />
Es wurde mir nicht leicht gemacht, waren<br />
doch starke Vorbehalte gegen die Thanatopraktiker<br />
im Bundesverband, sprich gegen<br />
den Bundesverband und somit auch gegen<br />
mich als dessen Vertreter, deutlich zu spüren.<br />
Trotzdem war es mir damals wichtig – sozusagen<br />
von der Basis aus – ein Signal<br />
der Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu<br />
geben, denn es war klar, dass Thanatopraktiker<br />
und Thanatologen dieselben<br />
Ziele verfolgten. Damals hätte ich nie gedacht,<br />
dass ich einmal als Vorsitzender<br />
des <strong>VDT</strong> diese Zeilen schreiben würde.<br />
Kurze Zeit später kam es dann 1999 nach<br />
dem verheerenden Erdbeben in der Türkei<br />
zur ersten, ganz engen Zusammenarbeit<br />
der Thanatologen und Thanatopraktiker.<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Editorial & Impressum<br />
Ungefähr <strong>20</strong> Einbalsamierer beider „Frak-<br />
tionen“ reisten in das Erdbebengebiet, um<br />
die Verstorbenen vor Ort zu versorgen und<br />
die Überführungen an ihre Bestattungsorte<br />
zu ermöglichen. Daraus entwickelte sich später<br />
das Deathcare Embalming Team, in welchem<br />
heute Einbalsamierer beider Verbände zu den<br />
Mitgliedern zählen.<br />
Und weil sich der <strong>VDT</strong> – im Unterschied zu<br />
den Bestatterverbänden, die sich um alle<br />
relevanten Belange der gesamten Be-<br />
stattungsbranche kümmern – damals wie<br />
auch heute als Interessengemeinschaft der<br />
Einbalsamierer versteht, traten viele Thanato-<br />
praktiker des Bundesverbandes Deutscher<br />
Bestatter auch als Mitglieder in den <strong>VDT</strong> ein<br />
und untermauerten damit ihren Willen zu<br />
einer langfristigen Zusammenarbeit. Heute<br />
– und darüber bin ich wirklich froh – gibt es<br />
diese Unterscheidungen in den Mitgliederreihen<br />
des <strong>VDT</strong> nicht mehr. Man begegnet<br />
sich mit Respekt und Freundschaft ungeachtet<br />
des seinerzeit gewählten Fortbildungsweges.<br />
Niemand hat dabei seine eigene Linie<br />
verlassen müssen, niemand hat zweifelhafte<br />
Kompromisse eingehen müssen, niemand<br />
wurde dabei übervorteilt und niemand hat<br />
sich selbst aufgeben müssen aber alle haben<br />
davon profitiert! Ich finde, dass diese Entwicklung<br />
als gutes Beispiel dafür gelten<br />
kann, dass aus gegenseitigen Vorbehalten<br />
durchaus gute Partnerschaften und sogar<br />
enge Freundschaften entstehen können. Und<br />
in diesem Sinn schaue ich in die Zukunft und<br />
würde mich sehr freuen, wenn ich anlässlich<br />
unserer Jubiläumsgala auch viele Vertreter<br />
anderer Verbände begrüßen dürfte.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Marc Wechler<br />
1
8<br />
1 Editorial & Impressum<br />
3 Inhalt<br />
Gesellschaft<br />
4 Bilder der Stille<br />
Kölner Fotograf Werner Kirsch macht Aufnahmen im<br />
Abschiedsraum<br />
7 Strenger Frost:<br />
Bestattung mit dem Presslufthammer<br />
Branche<br />
7 <strong>Jahre</strong>shauptversammlung des <strong>VDT</strong><br />
Wichtigster TOP ist die neue Satzung<br />
8 Kryonik und Biostase<br />
Welche Möglichkeiten bringt die Zukunft?<br />
10 Reisen für Trauernde<br />
Einst Nischenprodukt, heute etabliert im Reisemarkt<br />
Produkte<br />
12 Cradle – ein Sarg wie eine Wiege<br />
Aus der Schweiz kommt ein neues Sargmodell<br />
13 Bilder der Erinnerung<br />
Fotobücher aus dem Hause Memorius als Giveaway mit<br />
großer Wirkung<br />
13<br />
Kultur<br />
15 Sensenmänner und Skelette<br />
„Der Tod in der Karikatur“ im Museum für Sepulkralkultur<br />
16 „Küss mich, denn ich sterbe“<br />
Die romantische Sehnsucht und der Tod<br />
18 Zwischen Paradies und Hölle<br />
Ausstellung über das Sterben im Mittelalter<br />
Titel<br />
<strong>20</strong> „Gib mich ganz zu eigen dir“<br />
Ein Ort der Stille: die „Bruder Klaus Kapelle“ in<br />
Mechernich-Wachendorf<br />
Termine<br />
22 Pieta <strong>20</strong>11<br />
Vom 27. bis 29. Mai in Dresden<br />
26 Devota <strong>20</strong>11<br />
Vom 23. bis 25. September in Ried/Österreich<br />
22 Wer? Wo? Was?<br />
24 TV-Tipps<br />
27 Terminkalender<br />
28 Buchtipps<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Inhalt<br />
3
4<br />
Gesellschaft eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Bilder der Stille<br />
Kölner Fotograf Werner Kirsch macht Aufnahmen im Abschiedsraum<br />
1 „Als ich vor dem verstorbenen Jungen stand, wurde mir bewusst, dass Sterblichkeit keine Eigenschaft<br />
des Alters, sondern des Menschen an sich ist. Keine neue Erkenntnis, sicher. Aber doch eine, die selten<br />
ins Bewusstsein dringt. Ich denke, die Fotografie von dem verstorbenen Jungen ist eine meiner besten,<br />
auf jeden Fall eine meiner wichtigsten“.<br />
1 „Bevor ich die Kamera aufbaue, stehe ich zunächst vor dem Toten und betrachte ihn, still und intensiv.<br />
Dieser Moment ist wesentlich, denn nur so kann es mir gelingen, die Stille, die sich in mir einstellt, in<br />
meine Aufnahme zu legen und sie letztlich wiederum auf den Betrachter meines Fotos zu übertragen.“<br />
Von Petra Willems<br />
Darf man Tote fotografieren? Ist das nicht<br />
pietätlos? Und wer will die Fotos von Toten<br />
sehen? Im 19. Jahrhundert war es durchaus<br />
üblich, Verstorbene zu fotografieren. „Fotografien<br />
waren damals generell noch selten<br />
und konnten nur vom Fotografen ange-<br />
fertigt werden. Einen Toten zu fotografieren<br />
war nicht nur die letzte Gelegenheit<br />
hierzu, sondern war oft überhaupt das<br />
einzige Foto, was von diesem Menschen<br />
gemacht wurde. Das gilt vor allem für tote<br />
Kinder“, erklärt der Kölner Fotograf Werner<br />
Kirsch, der jüngst in der Kapelle St. Maria<br />
Magdalena auf dem Melatenfriedhof Köln<br />
seine „Bilder der Stille“ ausgestellt hat.<br />
„Ich hätte nicht im entferntesten mit einer<br />
solchen Resonanz gerechnet“, sagt Kirsch.<br />
Rund tausend Besucher, so schätzt er,<br />
kamen zur Ausstellung und – und das war<br />
das eigentlich Überwältigende – ließen<br />
sich von den „Bildern der Stille“ berühren.<br />
„Ich habe viele Gespräche geführt. Manche<br />
Besucher sprudelten über vor Gefühlen,<br />
zeigten mir Bilder von verstorbenen Angehörigen,<br />
Familien mit Kindern standen da<br />
und betrachteten die Porträts eingehend<br />
und eine Besucherin sagte mir, dass sie<br />
nun keine Angst mehr habe vor dem Tod“.<br />
Kirschs „Bilder der Stille“ sind groß-<br />
formatige Schwarzweiß-Aufnahmen, die<br />
auf jegliche Effekte verzichten. Sie zeigen<br />
Verstorbene, in all ihrer Würde und damit<br />
die friedvolle, vielleicht auch tröstliche<br />
Seite des Todes.<br />
„Der erste Tote, den ich fotografiert habe,<br />
war mein Onkel, der <strong>20</strong>05 nach langer<br />
Krankheit gestorben war. Das war eher ein<br />
spontaner Einfall; damals habe ich noch<br />
nicht daran gedacht, daraus ein Projekt zu<br />
machen.“<br />
Wie kam es dann dazu? „Ich hatte die<br />
Fotos von meinem Onkel noch am Tag des<br />
Begräbnisses fertig und habe sie nach der<br />
Trauerfeier seiner Tochter, meiner Kusine,<br />
gezeigt. Sie sah sich die letzte Aufnahme<br />
ihres Vaters lange und still an. Schließlich<br />
fragte sie mich, ob sie sich das Bild auf-<br />
stellen könne. Es sei doch das Foto von<br />
einem Toten und so was gehöre sich<br />
vielleicht nicht. Ich sagte ihr, das komme<br />
darauf an, was sie beim Anblick des Bildes<br />
empfinde. Sie empfinde das Bild als sehr<br />
friedlich, sagte sie. Ich denke, es war genau<br />
diese stille und andächtige Betrachtung,<br />
die mich bewog, aus einer einzelnen<br />
Gelegenheit ein fotografisches Projekt zu<br />
machen“. Um Aufnahmen von Verstorbenen<br />
machen zu können, wandte er sich
an zwei Bestatter: Pütz-Roth Bestattungen<br />
in Bergisch-Gladbach und Bestattungen<br />
Brodesser in Köln-Sürth. Dort fotografiert<br />
er seit <strong>20</strong>08 Tote im Abschiedsraum. „Ich<br />
verwende eine Großformatkamera auf<br />
einem Stativ und nutze das vorhandene<br />
Licht. Der Verstorbene wird nicht besonders<br />
ausgeleuchtet, weder zurechtgerückt<br />
noch geschminkt. Der Tote soll so gezeigt<br />
werden, wie er ist. Jede Dramatik, jeden<br />
Pomp und jeden Kitsch halte ich für unangemessen.<br />
Ein Aufnahmetermin dauert<br />
etwa eine Stunde, wobei etwa vier bis sechs<br />
Aufnahmen entstehen“.<br />
Kirsch fotografiert ausschließlich für sein<br />
Projekt. D.h. die Angehörigen zahlen kein<br />
Honorar, müssen aber damit einverstanden<br />
sein, dass die Bilder im Rahmen der Aus-<br />
Wie entstehen die Bilder?<br />
1 Werner Kirsch<br />
Natürlich fertigt Werner Kirsch die Fotos nur mit dem Einverständnis der Angehörigen an. Im Gespräch mit Eternity erläutert er<br />
seine Arbeitsweise:<br />
Wie werden die Aufnahmen gemacht?<br />
Ich fotografiere den Toten im geöffneten Sarg. Der Verstorbene wird dabei von mir nicht berührt, geschweige denn umgebettet. Auch<br />
verwende ich keinen Blitz oder eine aufwändige Beleuchtung, jedoch ein Stativ. Ich werde in jedem Augenblick die Pietät und Würde<br />
des Verstorbenen bewahren.<br />
Können die Fotos in falsche Hände geraten?<br />
Nein. Ich verwende für die Aufnahmen einen Schwarzweiß-Film, den ich selbst verarbeite und von dem ich in meinem Labor<br />
hochwertige Abzüge anfertige. Der Film bleibt also von der Aufnahme bis zum fertigen Bild allein in meinen Händen. Die Negative<br />
werden von mir sorgfältig aufbewahrt.<br />
Wo werden die Aufnahmen zu sehen sein?<br />
Die Fotografien werden ausschließlich in einem angemessenen und pietätvollen Rahmen ausgestellt. Möglicherweise werde ich die<br />
Aufnahmen auch in einem Buch veröffentlichen.<br />
Erhalten die Angehörigen Abzüge der Aufnahmen?<br />
Die Angehörigen erhalten von mir zwei Abzüge im Format 18 x 24 cm mit Passepartout kostenlos. Weitere Abzüge oder andere<br />
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stellung verwendet werden dürfen. Auch<br />
die beiden Fotos, die der Fotograf Eternity<br />
zur Verfügung stellte, wurden erst nach<br />
ausdrücklicher Erlaubnis der Familien zur<br />
Publikation freigegeben. „Die Toten zu<br />
fotografieren, erfüllt mich mit in einer<br />
Weise mit Gelassenheit und Ruhe, die ich<br />
selbst nicht vermutet habe. Einige fragen<br />
mich: Macht dir das nichts aus, Tote zu<br />
fotografieren? Doch, es macht mir etwas<br />
aus. Mir war jedes Mal mulmig zu Mute,<br />
vor allem als ich ein totes Kind aufge-<br />
nommen habe“, sagt Kirsch. Er behält sich<br />
vor, die Aufnahmen nicht zu machen, nachdem<br />
er den Verstorbenen gesehen hat. „Ich<br />
muss das richtige Gefühl entwickeln können<br />
für den Menschen, der dort liegt. Einen<br />
geplante Aufnahme absagen zu können, ist<br />
für mich eine Art innerer Notausgang“.<br />
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1<br />
Karsten Goedecke; Ammersbek<br />
Stefan Dabringhaus; Stockelsdorf<br />
Olaf Nickel; Stockelsdorf<br />
Burkhard Dümchen; Flensburg<br />
Joerg Vieweg; Rellingen/Pinneberg<br />
2<br />
Heiko Schönsee; Schwerin<br />
Helmut Kohlmann; Hagenow<br />
Frank Lau; Hagenow<br />
Roger Kohlmann; Boizenburg<br />
3<br />
Bea Nebel; Hamburg<br />
4<br />
Andreè Berger; Bleckede<br />
Marc Wechler; Hildesheim<br />
Burkhard Schulz; Braunschweig<br />
Karl-Heinz Rieke; Melle<br />
Karl-Hermann Pingel; Lingen<br />
5<br />
Oliver Schramm; Bremen<br />
Christopher Minke; Ritterhude<br />
Anja Schlange; Bremerhaven<br />
6<br />
Andreas Kliesch; Senftenberg<br />
Detlef Mock; Zeuthen<br />
7<br />
Anja Lohan ; Wolfen<br />
Kunz Schulz; Tangermünde<br />
8<br />
-<br />
9<br />
Dieter Sauerbier; Büren<br />
Volker Dischleid; Düsseldorf<br />
Henning Dischleid; Düsseldorf<br />
Frank Odendahl; Monheim<br />
Oliver Merten; Lünen<br />
Jürgen Brocksiepe; Lünen<br />
Markus Merten; Lünen<br />
Martin Suttmeyer; Gelsenkirchen<br />
Johannes Lenert; Dorsten<br />
Frank Doleschal; Duisburg<br />
Bernd Menge; Duisburg<br />
Dirk van Stiphout; Neukirchen-Vluyn<br />
Hans-Harald Stokkelaar; Münster<br />
Sven Uhrmann; Münster<br />
Martin Huerkamp; Warendorf<br />
Elisabeth Dartmann; Steinfurt<br />
Markus Dartmann; Steinfurt<br />
Dieter Joisten; Schleiden-Gemünd<br />
Frank Makiol; Hamm<br />
Martin Schulte; Bönen<br />
Mark Banaczak; Werl<br />
Peter Hann-Wenner; Bad Sassendorf<br />
Christoph Kuckelkorn; Köln<br />
Frank Grah; Solingen<br />
Katrin Hellenthal; Elsdorf<br />
Oliver Klein; Wuppertal<br />
Dirk Scherzek; Dortmund<br />
Christian Hackmann; Ibbenbüren<br />
Torsten Gerlang; Essen/Mülheim<br />
10<br />
Gunter Anton; Neustadt/Sachsen<br />
Andreas Todt; Plauen<br />
11<br />
Sven Tittelbach-Helmrich; Arnstadt<br />
12<br />
Werner Dörr; Lahnau<br />
Sven Baar; Offenbach a. M.<br />
13<br />
Peter Kolling; Vettelschoß<br />
Ronald de Schutter; Katzweiler<br />
Bianca-Stüber-Kolling; Vettelschloß<br />
14<br />
Susanne Duchene; Völklingen<br />
15<br />
Verena Kurz-Feuerstein; Heidelberg<br />
Mark O. Kunz; Stuttgart<br />
Claudia Dörfler; Nürtingen<br />
Kurt Stier; Karlsruhe<br />
Aladin Kahriman; Karlsruhe<br />
Rolf Hummel; Rheinau/Freistett<br />
Peter-Paul Pohl; Friedrichshafen<br />
Oliver Schurr; Ulm<br />
Manfred Scheible; Holzkirch<br />
Andreas Jahraus; Heidenheim a.d. Brenz<br />
Andreas Eberhard; Möglingen<br />
Elmar Bauer; Ehingen<br />
Johan Homburg; Nürtingen<br />
16<br />
Johannes Bauer; Fürth<br />
Alexander Wendel; Dinkelsbühl<br />
A<br />
Rudolf Beer; Amstetten<br />
Christine Dellmann; Landeck<br />
Markus Floßmann; Innsbruck<br />
CH<br />
Daniel Lochbrunner; Krattigen<br />
Micaela Plattner; Biel<br />
Weitere Informationen gibt der <strong>VDT</strong>. unter der 01803-125512*<br />
<strong>VDT</strong>. e.V. • Emserstraße 7 • 15738 Zeuthen • Telefax 01803 - 13 55 12*<br />
Internet: www.thanatologen.de • Email: vdt@thanatologen.de
Strenger Frost:<br />
Bestattung mit dem Presslufthammer<br />
Foto: Petra Willems<br />
1 Eine dicke Schneedecke schützt den Boden vor extremem Frost, der den Friedhofsmitarbeitern die Arbeit<br />
schwer macht.<br />
Der Tod kennt keine <strong>Jahre</strong>szeiten. Gefrorener<br />
Boden erschwert die Arbeit der Friedhofsmitarbeiter.<br />
Innovative Lösungen sind nötig, um<br />
auch im Winter Gräber auszuheben. In vielen<br />
deutschen Städten wird die Friedhofsruhe bei<br />
strengem Frost durch den Lärm eines Presslufthammers<br />
gestört. „Ist der Boden gefroren,<br />
reichen Bagger, Hacke und Schaufel häufig<br />
nicht mehr aus, um die Gräber für Särge und<br />
Urnen auszuheben“, erklärt Hermann Weber,<br />
der Vorsitzende von Aeternitas e. V., der Verbraucherinitiative<br />
Bestattungskultur. Dann<br />
muss schweres Gerät eingesetzt werden.<br />
Jeder Friedhof hat seine eigenen Methoden,<br />
um dem gefrorenen Boden Herr zu werden.<br />
Manchmal hilft nur noch die Kraft des Feuers,<br />
<strong>Jahre</strong>shauptversammlung des <strong>VDT</strong><br />
Wichtigster TOP ist die neue Satzung<br />
Liebe Mitglieder und Freunde des <strong>VDT</strong> – bald<br />
ist es wieder soweit!<br />
Am 18. März werden wir uns alle hoffentlich<br />
bester Dinge und voller Elan in Bremerhaven<br />
wiedersehen. Los geht’s wie schon im<br />
vergangenen Jahr am Freitag gegen 14<br />
Uhr mit dem ersten Teil der Sitzung. Am<br />
Abend nach getaner Arbeit werden sich<br />
alle, die möchten, in einem kleinen, feinen<br />
Fischrestaurant am Hafen einfinden. Sehr<br />
wichtig für die Zukunft des Verbandes<br />
wird aber vor allen Dingen der Samstag<br />
ab 10 Uhr! Dort wird unter anderem über<br />
eine neue Satzung abgestimmt. Und<br />
daher ist es sehr wichtig, dass möglichst<br />
viele der stimmberechtigten Mitglieder<br />
sich einfinden. Wir möchten versuchen,<br />
die Versammlung nicht länger als 16 Uhr<br />
dauern zu lassen, damit sich jeder vor der<br />
großen Gala am Abend noch ausruhen und<br />
zurecht machen kann. Ab 18:30 Uhr gibt es<br />
in der Captain's Lounge des Atlantikhotels<br />
SailCity einen Schampusempfang. Und die<br />
Captains Lounge ist nicht in irgendeinem<br />
Hotel, sondern in diesem Riesending voller<br />
Luxus , das dem berühmten Milliardenhotel<br />
in Dubai nachempfunden wurde. Dort<br />
werden wir ganz oben in 74 Metern Höhe<br />
im 19. Stock, dem Penthouse des Hauses<br />
bei einem einmaligen Blick über die Weser<br />
bei Nacht unser <strong>20</strong>jähriges Jubiläum feiern!<br />
Die Einladungen dazu bekommen die<br />
Mitglieder noch zugesandt. Aber auch in<br />
dieser Ausgabe finden Sie eine abgedruckte<br />
Version davon (S. 2). Herzlich Willkommen<br />
sind zu diesem Anlass auch PartnerInnen,<br />
Freunde, Verbündete und WeggefährtInnen<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Gesellschaft / Branche<br />
7<br />
um ein Grab auszuheben. Mit Öfen oder<br />
Metallkörben, in denen ein Feuer lodert oder<br />
die mit heißer Kohle befüllt werden, wird der<br />
Boden aufgetaut. Für ein kleines Urnengrab<br />
tut es auch schon mal der Gasbrenner. 24<br />
Stunden kann es dauern, bis der gefrorene<br />
Boden einen Meter tief aufgetaut ist. „Da solche<br />
Öfen durch ihre Hitzeentwicklung auch die<br />
umliegenden Pflanzen schädigen, werden<br />
sie nur noch selten eingesetzt – häufig auf<br />
kleineren Friedhöfen, die über keine Gerätschaften<br />
wie Presslufthammer verfügen“,<br />
sagt Weber. Ganz wichtig ist, dass die ausgehobene<br />
Erde sorgfältig abgedeckt wird,<br />
damit diese nicht wieder einfriert, bevor sie<br />
ins Grab geschaufelt wird. Während der Frost<br />
die Arbeit auf den Friedhöfen erschwert,<br />
kommt der Schnee den Friedhofsmitarbeitern<br />
bei extremer Kälte nicht ungelegen – trotz der<br />
Mehrarbeit durch Räum- und Streudienste.<br />
Eine dichte Schneedecke schützt den Boden<br />
vor allzu extremem Frost. Viele Friedhöfe<br />
werden auch schon im Vorfeld des Winters<br />
selbst tätig. Sie decken die Gräber, auf denen<br />
in den nächsten Monaten voraussichtlich Bestattungen<br />
anstehen, zum Schutz vor dem<br />
Frost mit Laub, Reisig oder Tannenzweigen ab.<br />
der letzten <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Verbandsgeschichte.<br />
Also ... auf in den rauen, aber herzlichen<br />
Norden zum Tagen, Beschließen, Feiern<br />
und Zusammensein! Gastgeberin ist<br />
diesmal Anja Schlange. Das verspricht also,<br />
ein Event mit Perfect Finish zu werden. Wir<br />
freuen uns schon jetzt!<br />
Bea Nebel
8 Branche eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Kryonik und Biostase<br />
Welche Möglichkeiten bringt die Zukunft?<br />
1 Zu einem Symposium zum Thema Kryonik hatte die Deutsche Gesellschaft für Angewandte Biostase nach Goslar eingeladen.<br />
Von Sven Sobieraj und Torsten Pelz<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Angewandte<br />
Biostase lud Anfang Oktober in<br />
das beschauliche Örtchen Goslar, um dort<br />
Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben,<br />
die neusten Erkenntnisse über das<br />
Thema Kryonik auszutauschen und den An-<br />
wesenden einen Überblick über Funktion<br />
und Technik zu geben. Begrüßt wurde<br />
man vom Bürgermeister der Stadt, ehe<br />
die eigentlichen Referenten Ben Best,<br />
Gründer der Cryonics Society of Canada,<br />
der Forensiker Christoph Meissner sowie<br />
David Styles, Holger Zorn, Peter Gouras<br />
und Torsten Nahm zu Wort kamen. Über<br />
die Techniken des Einbalsamierens hätte<br />
eigentlich Rudolf Vöth referieren sollen,<br />
dieser fehlte leider unentschuldigt. Ur-<br />
sprünglich hätten die Beiträge auf deutsch<br />
gehalten werden sollen, allerdings war die<br />
Vielzahl der Anwesenden englisch sprechend<br />
und somit hat man sich kurzfristig dafür<br />
entschieden umzudisponieren. Aus<br />
dem griechischen Wort „kyros“ für kalt<br />
abgeleitet, entstand 1967 die erste Durch-<br />
führung einer kyronischen Suspension.<br />
Kurz und knapp: Kryonik bedeutet die<br />
Konservierung eines Leichnams unmittelbar<br />
nach dem Ableben in flüssigem Stick-<br />
stoff bei -196 Grad Celsius, in der Hoffnung<br />
ihn in der Zukunft wiederzubeleben.<br />
Zwei Methoden<br />
Es wurde darüber berichtet, welche Institutionen,<br />
wie viele bereits behandelte<br />
Patienten und interessierte Mitglieder es<br />
gibt. In den USA arbeiten die Unternehmen,<br />
die Kryonik an Menschen anbieten, allerdings<br />
auf zwei verschiedene Weisen: so wird<br />
bei Alcor lediglich das Gehirn des Patienten<br />
kryotechnisch versorgt, da man diesem<br />
höhere Erfolgschancen zurechnet, unter<br />
anderem auch, weil das Gehirn separiert<br />
schneller versorgt werden kann und weniger<br />
anfällig für Eiskristallbildung ist. Hierzu<br />
muss natürlich erst einmal das Gehirn<br />
des Verstorbenen entnommen werden. Der<br />
restliche Körper ist „unbrauchbar“ und<br />
wird bestattet. Das Cryonics Institute hingegen<br />
versorgt den kompletten Menschen:<br />
So werden dem Patienten kurz vor seinem<br />
Ableben bestimmte Medikamente verabreicht,<br />
wie zum Beispiel Heparin gegen<br />
die Blutgerinnung und Bactrium gegen<br />
gegebenenfalls vorkommende Bakterienausbreitung<br />
während des Transports. Sobald<br />
der Tod eingetreten ist, kommt der<br />
Verstorbene in eine portable Wanne mit<br />
Eiswasser und wird an eine permanente<br />
Herz-Lungen-Maschine angeschlossen.<br />
Um den Körper vor der zellschädigenden<br />
Abkühlung zu schützen, muss zuvor eine<br />
Kryoprotektiva, auch Vitrifikationslösung<br />
(Frostschutzmittel) genannt, in den Körper<br />
eingebracht werden. Die Viskosität der<br />
Flüssigkeit wird erhöht und sie kühlt dadurch<br />
ab. Um eine Kristallisation zu ver-<br />
meiden, darf die Lösung nicht kälter als<br />
0 Grad Celsius sein, da sie sonst zu viskös wird<br />
und nicht mehr in die Kapillaren fließen kann.<br />
Diese Flüssigkeit (Glycerin und Dimethyl-
sulfoxid) soll vorab über das intakte Gefäßsystem<br />
injiziert werden. Die Arbeitsvorgänge<br />
hierbei wären somit vergleichbar mit<br />
unserem Modern Embalming, allerdings<br />
unter sterilen Bedingungen. Nach diesem<br />
Schritt ist das Gewebe um die 0 Grad Celsius<br />
kalt und der Verstorbene transportfähig. Im<br />
Kryolabor in den USA wird er vor dem eigentlichen<br />
Kühlungsprozess auf etwa -90 Grad<br />
Celsius „vorgekühlt“ und später mithilfe<br />
von flüssigem Stickstoff innerhalb von fünf<br />
Tagen auf -196 Grad Celsius eingefroren.<br />
Nur bei Embryonen<br />
Bislang funktioniert das Einfrieren und<br />
wieder Aufwärmen nur bei Samen- und<br />
Eizellen sowie Embryonen. Sie sind klein<br />
genug, um sie schnell ohne jegliche Kristallisation<br />
und ohne Schäden durch Vitrifikation<br />
wieder zum Leben erweckt zu werden.<br />
Ebenso klappt dies bei kleineren Organen<br />
wie zum Beispiel den Nieren und Gehirnen<br />
von Kaninchen und Ratten. Bei größeren<br />
Säugern stellten sich jedoch unwiderrufbare<br />
Schäden nach der Erwärmung ein. So wäre<br />
dies zurzeit auch beim Menschen der Fall.<br />
Die Natur ist uns diesbezüglich einen<br />
Schritt voraus. So gibt bei einigen wechsel-<br />
warmen Tierarten eine so genannte Kältestarre,<br />
die mehrere Monate dauern kann.<br />
Diese Tiere fahren ihren Stoffwechsel runter<br />
und ein völliges tödliches Einfrieren<br />
der Körperflüssigkeiten wird durch Glukose<br />
verhindert. Zusätzlich sondert der nordamerikanische<br />
Waldfrosch Rana sylvatica<br />
während der Winterstarre keinen Harn<br />
ab, so dass der Harnstoffgehalt seines<br />
Blutes um bis das Fünfzigfache steigt.<br />
Das gleicht einem Frostschutzmittel.<br />
Immerhin besteht die Hoffnung in ferner<br />
Zukunft, die bisher unlösbaren Probleme<br />
der Kryonik wie zum Beispiel die toxischen<br />
Schäden, die durch Kryoprotektiva hervorgerufen<br />
werden, oder Kälteschock, Proteindenaturierung,<br />
Devitrifizierung und Re-<br />
kristallisation beim Erwärmen usw. zu lösen.<br />
Wohin mit dem Gehirn?<br />
Doch selbst wenn es davon abgesehen<br />
einmal möglich wäre, einen kryokonservierten<br />
Menschen wieder aufzutauen und<br />
wiederzubeleben, würde er sich in dieser<br />
Welt überhaupt noch zurechtfinden? Ist<br />
es sinnvoll einen alten Mann zu konservieren,<br />
dessen körperlichen Gebrechen<br />
ihn überhaupt erst haben sterben lassen?<br />
Wem pflanze ich das wieder aufgetaute<br />
Gehirn ein? Einem Obdachlosen, den<br />
niemand vermisst? Ist es machbar, die abgetrennten<br />
Nervenzellen wieder zu verbinden?<br />
Angeblich gelingt letzteres durch den<br />
Einsatz von Nanotechnologie, doch soweit<br />
ist man noch nicht. Alles nur theoretisch<br />
und das bringt natürlich wieder Zweifel<br />
auf, wann es jemals umsetzbar sein wird.<br />
Eigentlich hatten wir uns von dem Symposium<br />
versprochen, auf genau diese Fragen<br />
zumindest im Ansatz eine Antwort zu bekommen,<br />
doch als aus dem Publikum der<br />
Wunsch an einer Diskussionsrunde auf-<br />
kam, wurde dies zwar begrüßt, allerdings<br />
auch im selben Satz klargestellt, dass<br />
kritische Fragen unerwünscht sind. Schade.<br />
Getrübt wurde die Stimmung der Re-<br />
ferenten, als Christoph Meissner, Institut für<br />
Rechtsmedizin des Universitätsklinikums<br />
Schleswig-Holstein in Lübeck, über sichere<br />
und unsichere Todeszeichen aufklärte<br />
und den Ablauf schilderte, was passiert<br />
wenn ein Sterbefall eintritt.<br />
Es schien so, als hätten sich die Referenten<br />
überhaupt nicht darüber informiert, was die<br />
Gesetzeslage in Deutschland vorschreibt.<br />
Entgeistert stellten sie fest, dass diese Vorgehensweise<br />
für Kryonik extrem hinderlich<br />
ist. Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />
dass allein die Ausstellung der ärztlichen<br />
Todesbescheinigung einen Markt für Kryonik<br />
in Deutschland schier unmöglich macht, da<br />
in der Regel kein Arzt vor dem Ableben des<br />
Patienten zugegen ist und es mindestens<br />
zwei Stunden dauert, um den Verstorbenen<br />
ohne Zweifel für tot zu erklären. Diese Zeitspanne<br />
zwischen Ableben und Ausstellen<br />
1 Größte Hürde für die Wissenschaft: die Vitrifikation des Gewebes und die damit verbundenen unwiderrufbaren<br />
Zellschädigungen.<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Branche<br />
9<br />
der ärztlichen Todesbescheinigung ist zu<br />
groß und irreversible Gehirnschäden durch<br />
Hypoxämie und Ischämie sind garantiert.<br />
25 Kunden<br />
Außerdem muss ein Verstorbener in<br />
Deutschland laut Bestattungsgesetz auf<br />
jeden Fall beerdigt oder eingeäschert<br />
werden. Es gibt keinen mobilen Service,<br />
der schnell genug vor Ort wäre, um sofort<br />
mit der Behandlung zu beginnen. Bei<br />
25 Personen, die hierzulande einen Ver-<br />
trag bei einem der Institute abgeschlossen<br />
haben, stände dieser kostspielige Aufwand<br />
wohl nicht im Verhältnis dazu.<br />
Man müsste sich im besten Falle entweder<br />
direkt, bevor man stirbt, in die USA begeben,<br />
oder in ein Land, dessen Bestimmungen<br />
weniger streng geregelt sind, wie die in<br />
Deutschland. Behandelnde Ärzte müssen<br />
der Verabreichung der Medikamente zustimmen<br />
und der Kryonik wohl gesonnen<br />
sein. Sollte dann doch einmal ein solcher<br />
Fall eintreten, und es wird ein Balsamierer<br />
benötigt, um den Verstorbenen vorzube-<br />
reiten, so wäre dies für einen Thanatologen/<br />
Thanatopraktiker sicherlich kein Problem.<br />
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10 Branche eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Reisen für Trauernde<br />
Einst Nischenprodukt, heute etabliert im Reisemarkt<br />
1 „Wendepunkte“: Einchecken an Bord – gemeinsam geht die Arbeit leichter von der Hand.<br />
Von Andrea Lorenzen-Maertin<br />
Stirbt ein geliebter Mensch, ist nichts mehr<br />
so wie vorher. Hinterbliebene fühlen sich<br />
wie aus dem Leben gerissen. Nach dem<br />
Schock über den erlittenen Verlust, die Bestattung<br />
und die notwendige organisatorische<br />
Arbeit, fallen die meisten schließlich<br />
in ein tiefes Loch. Ein Ortswechsel, einmal<br />
herauskommen aus dem allzu Vertrauten<br />
– das wäre jetzt genau das Richtige. Doch<br />
Urlaub? Ohne den geliebten Menschen, und<br />
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dabei noch zu sehen, wie andere ihr Glück<br />
noch zusammen erleben können? Wohl<br />
kaum, denn auf solchen Urlaubsreisen trifft<br />
einen die eigene Einsamkeit mit geballter<br />
Härte! Doch für Hinterbliebene bietet der<br />
Markt mittlerweile ganz spezielle Reisen an<br />
– so genannte Trauerreisen. Pionierin auf<br />
diesem Gebiet ist Martina Taruttis. Vor 14<br />
<strong>Jahre</strong>n ließ sie sich ihre Idee patentieren und<br />
ist seither mit viel Herzblut bei der Sache.<br />
Die ausgebildete Bestatterin und Trauerbegleiterin,<br />
Wellness-Expertin und psycho-<br />
therapeutische Heilpraktikerin bietet mit<br />
„Trau dich Reisen“ Hinterbliebenen die<br />
Möglichkeit, gemeinsam einen Tapetenwechsel<br />
zu erfahren, und dabei „in verstehende<br />
Augen zu blicken, weil jeder in der<br />
Gruppe trauert“.<br />
Diese Menschen wieder in Bewegung zu<br />
bringen, ist ihr Ziel. In kleinen Gruppen<br />
von etwa sechs Personen wird nicht allein<br />
Urlaub gemacht. Viel wichtiger ist etwas<br />
ganz anderes: „Ich achte darauf, dass<br />
Trauernde auch ein Stückchen selbst<br />
arbeiten können. Wir machen die Türen<br />
dafür auf, aber die Menschen müssen selbst<br />
hindurch gehen“, so Martina Taruttis. Ihre<br />
Philosophie: „In intensiven Gesprächen, mit<br />
kreativen Übungen und Meditationen, mit<br />
Hilfe von Trauerritualen und den daraus resultierenden<br />
Erkenntnissen zeige ich ihnen<br />
Wege auf, mit ihrer Trauer umzugehen, sie<br />
zu gestalten und Abschied zu nehmen von<br />
dem Unwiederbringlichen, damit sie ihren<br />
weiteren Lebensweg heiler, bewusster und<br />
gelassener gehen können.“ Ein Konzept,<br />
das aufgeht. Denn die meisten der Mit-<br />
reisenden kehren mit neuen Perspektiven<br />
von diesem Ausflug zurück, der so viel<br />
mehr ist, als nur Urlaub und Ablenkung.<br />
Denn vollkommen gleichgültig aus welcher<br />
Region Deutschlands die Mitreisenden<br />
stammen – es bilden sich immer wieder<br />
echte Freundschaften, die Bestand haben.<br />
„So bekam ich von einer Dame aus<br />
München und einer von den ostfriesischen<br />
Inseln unvermittelt eine Postkarte aus<br />
Indien! Die beiden so unterschiedlichen<br />
Charaktere hatten sich auf einer meiner<br />
Reisen angefreundet und beschlossen, gemeinsam<br />
eine Weltreise zu unternehmen.“<br />
Ein echter Erfolg! In dieser Marktnische<br />
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ewegt sich auch Bärbel Sievers-Schaarschmidt.<br />
Die Sozialpädagogin und lang-<br />
jährige Trauerbegleiterin begann diese<br />
Arbeit als „Reiseveranstalterin“ vor sechs<br />
<strong>Jahre</strong>n zusammen mit Skipper und Trauer-<br />
begleiter Piet Morgenbroth unter dem<br />
Namen „Care and Sail“. Vor drei <strong>Jahre</strong>n<br />
trennten sich die Wege der beiden. Piet<br />
Morgenbroth, der selbst ein Kind verlor, setzt<br />
auch weiterhin ausschließlich aufs Segeln<br />
und behielt den Firmennamen. Bärbel<br />
Sievers-Schaarschmidt bietet dagegen seither<br />
auch Reisen für Landratten unter „Wendepunkte<br />
– Segelreisen für Trauernde“ an.<br />
Wie der Name schon sagt, gibt es auch weiter-<br />
hin zusätzlich Törns auf Segel- und Hausbooten,<br />
aus gutem Grund: „Die Hinterbliebenen<br />
lassen sich hier auf eine besondere<br />
Situation ein: Sie wählen die Enge auf dem<br />
Boot und sollten Lust darauf haben, diese<br />
Zeit im Kreise von sechs bis acht Menschen<br />
zu verbringen, die das gleiche Schicksal<br />
teilen.“ Dieser geschützte Rahmen eröffnet<br />
die Möglichkeit, Entspannung und neue<br />
Perspektiven auf ein Leben mit der Trauer<br />
zu finden. Täglich finden an Bord begleitete<br />
Gruppengespräche statt. Einzelgespräche<br />
können jederzeit nach Bedarf vereinbart und<br />
geführt werden – auf See oder bei einem<br />
Landspaziergang. Das Besondere hier:<br />
Jeder Tag wird aufs Neue individuell gestaltet,<br />
nichts ist vorgegeben – die Gestaltung richtet<br />
sich ganz nach den Wünschen der Teilnehmer.<br />
Nach den Erfahrungen von Bärbel Sievers-<br />
Schaarschmidt nehmen die Urlauber vor<br />
allem eines von diesen Reisen mit: „Die<br />
Menschen werden trotz ihrer Trauer wieder<br />
beweglicher. Sie lernen, erneut ihre Ressourcen<br />
zu nutzen, sich auch mal wieder in<br />
einen Zug zu setzen, um neu gewonnene<br />
Freunde zu besuchen.“ Bei den Kleinanbietern<br />
dieser Reisen erfolgt die erste Kontakt-<br />
aufnahme stets persönlich. So können Trauer-<br />
begleiter und Trauernde auch gleich feststellen,<br />
ob das Angebot und die Chemie<br />
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Miteinander über den<br />
erlittenen Verlust zu sprechen hilft beiden Seiten<br />
zwischen ihnen stimmen. Neben den Kleinanbietern<br />
hat sich vor gut zwei <strong>Jahre</strong>n auch<br />
ein ganz Großer der Reise-Branche dieses<br />
Themas angenommen – TUI-Reisen. Gemeinsam<br />
mit der „Privaten Trauerakademie<br />
Fritz Roth“ hat die TUI, Europas Führer im<br />
Reisemarkt, ein Programm entwickelt, das<br />
vollständig auf die besonderen Bedürfnisse<br />
Trauernder abgestimmt ist. Das Motto des<br />
Anbieters: „Reise ins Leben. Eine Reise für<br />
Trauernde, aber keine Trauerreise“. Carsten<br />
Cossmann, Leiter der TUI Gruppen- und<br />
Sonderreisen, liegt dieses Projekt besonders<br />
am Herzen: „Die Idee, Reisen für Trauernde<br />
anzubieten, entstand im Rahmen eines TUI<br />
Innovations-Workshops im Jahr <strong>20</strong>08. Nach<br />
intensiver Recherche und Vorbereitung<br />
wurde die erste „Reise ins Leben“ im Mai<br />
<strong>20</strong>09 nach Madeira mit sehr positivem Teilnehmer-Feedback<br />
durchgeführt. Inzwischen<br />
gehören die portugiesische Algarve, Teneriffa<br />
und Mecklenburg-Vorpommern zu den<br />
beliebtesten Reisezielen.“<br />
Sie bieten Trauerreisen an:<br />
www.reiseinsleben.de<br />
(Ansprechpartner TUI)<br />
www.care-and-sail.de<br />
(Ansprechpartner Piet Morgenbroth)<br />
www.traudichreisen.de<br />
(Ansprechpartner Martina Taruttis)<br />
www.wendepunkte-trauerreisen.eu<br />
(Ansprechpartner Bärbel Sievers-Schaarschmidt)<br />
www.regen-bogen-reisen.de<br />
(Ansprechpartner Hilde Peters, Irma Beuse)<br />
www.zeit-trauer-raum.de<br />
(Ansprechpartner Christa Samluck-Köpsel)<br />
Zusammen werden die Mahlzeiten bereitet und verzehrt.<br />
„Dabei wird immer seht viel geredet“, so Bärbel<br />
Sievers-Schaarschmidt<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Branche<br />
11<br />
Carsten Cossmann im Gespräch<br />
Warum ist die Kooperation mit der „Privaten<br />
Trauerakademie Fritz Roth“ so wichtig?<br />
„Als Reiseveranstalter steht TUI für perfekt<br />
ausgearbeitete Reisen mit hoher Qualität und<br />
Sicherheit. Die Private Trauerakademie Fritz<br />
Roth bringt die Kompetenz und Erfahrung<br />
für alle Themen der Trauer ein und ist verantwortlich<br />
für Auswahl und Qualifizierung der<br />
mitreisenden Trauerbegleiter. Somit bringen<br />
beide Partner ihre Kernkompetenzen in die Kooperation<br />
ein zum Vorteil der Kunden.“<br />
Trotz der Möglichkeiten, die TUI hätte, bleiben<br />
die Gruppengrößen überschaubar.<br />
„Bisher haben wir die Reisen bereits mit zehn<br />
bis zwölf Teilnehmern und jeweils zwei Trauerbegleitern<br />
durchgeführt. Mit dieser Gruppengröße<br />
haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Ursprünglich<br />
hatten wir mit maximal 18 Reisenden<br />
geplant, aufgrund der guten Erfahrungen senken<br />
wir diese Zahl für die Zukunft auf maximal 14 Teilnehmer<br />
ab.“<br />
Auf der „Reise ins Leben“-Homepage steht zu<br />
lesen „Tag 8: Verabschiedung und AUFBRUCH“<br />
– ein Aufbruch auch im übertragenen Sinne?<br />
„Der „Aufbruch“ am Ende der Reise ist in der Tat<br />
sinnbildlich zu verstehen. Bisher sind alle Teilnehmer<br />
der „Reise ins Leben“ mit neuer Lebenslust<br />
und einem offenen Blick für neue Lebensperspektiven<br />
nach Hause aufgebrochen. Auf den<br />
Reisen sind neue Freundschaften entstanden, die<br />
weiter gepflegt werden. Viele Teilnehmer haben<br />
nach ihrer Rückkehr ihr Leben wieder aktiv in die<br />
Hand genommen und zum Beispiel die lange<br />
geplante Renovierung ihrer Wohnung nun in die<br />
Tat umgesetzt oder sich endlich für den Malkurs<br />
angemeldet, mit dem sie schon lange geliebäugelt<br />
hatten. Vor einiger Zeit erhielten wir eine<br />
Ansichtskarte aus Rom von vier Teilnehmerinnen<br />
der ersten Reise ins Leben, die nun wieder<br />
gemeinsam unterwegs waren, auf eigene Faust.<br />
Das hat uns ganz besonders gefreut und uns in<br />
unserer Arbeit bestätigt.“
12<br />
Produkte eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Cradle – ein Sarg wie eine Wiege<br />
Aus der Schweiz kommt ein neues Sargmodell<br />
1 Der Sarg verzichtet auf Ecken und Kanten und trifft laut Branchenkennern mit seiner<br />
Schlichtheit den Nerv der Zeit.<br />
Fachmesse für Bestattungsbedarf<br />
und Friedhofstechnik<br />
Das Wort "cradle" bedeutet "Wiege"<br />
und zwar in Englisch, Finnisch, Dänisch,<br />
Slowenisch, Rumänisch, Norwegisch,<br />
Schwedisch, Vietnamesisch, Walisisch; es<br />
umfasst den Anfang und das Ende. Werner<br />
Locher, Inhaber der gleichnamigen<br />
Schreinerei im schweizerischen Uetendorf,<br />
hat seinem neuen Sargmodell diesen<br />
Namen gegeben. Locher: „Ich habe mich<br />
seit einigen <strong>Jahre</strong>n, nachdem ich selber<br />
mehr als 16 <strong>Jahre</strong> als Bestatter gearbeitet<br />
habe, damit befasst, ein neues Sargmodell<br />
auf den Markt zu bringen“. Gemeinsam<br />
mit dem Sarg-Atelier in Thun hat er ein<br />
neues, der Form einer Wiege nach empfundenes<br />
Sargmodell kreiert: den Cradle. Der<br />
ovale Sarg verzichtet auf Ecken und Kanten<br />
und trifft laut Branchenkennern mit seiner<br />
Schlichtheit den Nerv der Zeit. „Mit der<br />
Realisation des Cradle bin ich meiner Philosophie<br />
einen großen Schritt näher ge-<br />
kommen. Mit der sehr eleganten Form,<br />
bin ich überzeugt, dass wir den Tod wieder<br />
langsam zum Leben erwecken“, sagt<br />
Locher. Erhältlich ist der neue Sarg in<br />
Eiche, Buche, Nussbaum oder anderen<br />
Holzarten, wahlweise furniert, lackiert, roh<br />
oder bemalt. Sämtliche Ausführungsarten<br />
kann man sich auf Lochers Homepage<br />
www.locher-saerge.ch anschauen. Wer den<br />
Cradle live sehen, sollte Lochers Stand auf<br />
der Pieta vom 27. bis 29. Mai in Dresden<br />
besuchen.<br />
Kontakt: cradle@locher-saerge.ch<br />
Dresden<br />
27. – 29. Mai <strong>20</strong>11<br />
www.pieta-messe.de
Bilder der Erinnerung<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Produkte<br />
Fotobücher aus dem Hause Memorius als Giveaway mit großer Wirkung<br />
1 Viele Bestatter fotografieren die Vorbereitungen zur Trauerfeier. Mit wenig Aufwand wird aus den Fotos ein<br />
tolles Geschenk für die Angehörigen.<br />
„Am Anfang war es eine Vision“, sagt Volker<br />
Winkler. „Inzwischen nutzen 400 bis 500<br />
Bestatter regelmäßig unser Angebot“.<br />
Memorius heißt dieses Angebot und es geht<br />
um Fotobücher. Die Idee ist ganz einfach:<br />
Viele Bestatter fotografieren bei der Trauerfeier,<br />
machen Bilder vom Blumenschmuck,<br />
der Sargdeko, den Kerzenleuchtern. Manche<br />
verschenken diese Fotos an die Angehörigen,<br />
als CD, als Ausdruck, als E-Mail-Anhang. Viel<br />
schöner ist da das Fotobuch aus dem Hause<br />
Memorius. Dafür bedarf es keinen professionellen<br />
Fotografen oder eine komplizierte Foto-<br />
bearbeitung. Statt Fotos zu bestellen und<br />
abzuholen, darf sich der Bestatter auf den<br />
komfortablen Service der Firma verlassen.<br />
Die kostenlose Software wird unter memorius.de<br />
einmal heruntergeladen. „Danach sind<br />
nur 10 Minuten Zeitinvestition mit einfacher<br />
Handhabung für das Erstellen eines einzigartigen<br />
Trauerfotobuches nötig“, verspricht<br />
Winkler. Sind die vom Bestatter erstellten Fotodaten<br />
per Memorius-Software eingelesen,<br />
wird das gesamte Datenpaket an die Firma<br />
verschickt, die daraus innerhalb von fünf<br />
Werktagen ein Trauerfotobuch erstellt. Der Bestatter<br />
kann zwischen verschiedenen Größen,<br />
verschiedenen Ausführungen und damit auch<br />
verschiedenen Preisen wählen. 7,95 Euro<br />
kostet die günstigste Variante, ca. 80 Euro die<br />
teuerste. Winkler. „Ich empfehle den Kunden<br />
die Kategorie von ca. 25 Euro. Das sind<br />
schöne, mittelgroße Bücher mit Hardcover,<br />
die was hermachen“. Denn darum geht es bei<br />
den Fotobüchern: sie sind gedacht als kleines<br />
Dankeschön an den Kunden. „Neben den<br />
vielen traurigen Dingen, mit denen der Kunde<br />
bei einer Bestattung in Berührung kommt,<br />
hat er dann etwas Schönes“, meint Winkler,<br />
der selbst lange <strong>Jahre</strong> gemeinsam mit seiner<br />
Frau ein Bestattungsinstitut geführt hat. „Die<br />
Kunden reagieren sehr positiv auf dieses<br />
kleine Geschenk und zeigen die Fotobücher<br />
daheim gerne auch Freunden und Bekannten“.<br />
Da bewahrheitet sich einmal mehr,<br />
dass der Griff ins Bücherregal eben doch komfortabler<br />
ist als Hochladen des Computers.<br />
Beim Blättern fällt natürlich auch das eingedruckte<br />
Logo des Bestatters ins Auge und<br />
beim nächsten Sterbefall erinnert man sich<br />
gern an den freundlichen Bestatter mit dem<br />
schönen Fotobuch. „Das bringt Aufträge“, ist<br />
sich Winkler sicher. Und so sind nach seiner<br />
Ansicht die Fotobücher zwar im ersten<br />
Moment Zusatzkosten, gleichzeitig aber eine<br />
strategisch gute Entscheidung, den Kunden<br />
emotional zu binden.<br />
Kontakt: www.memorius.de<br />
1 Memorius-Chef Volker Winkler.<br />
13<br />
Tipps vom Profi<br />
Und so entsteht ein schönes<br />
Fotobuch<br />
Damit die Bücher ihre besondere Wirkung<br />
entfalten (und hoffentlich von den Ange-<br />
hörigen beim Bestatter nachbestellt werden)<br />
sind einige Dinge zu berücksichtigen.<br />
Memorius-Chef Volker Winkler hat für<br />
Eternity die wichtigsten Punkte zusammengestellt:<br />
Emotion statt Dokumentation<br />
Das Fotobuch sollte nicht in erster Linie als<br />
Beweismittel für die korrekte Ausführung<br />
der Dienstleitung dienen. Stattdessen ist<br />
es ein emotionales Produkt, welches die<br />
Herzen der Betrachter erreicht. Diese Emotionen<br />
bleiben mit Ihrem Bestattungshaus<br />
verbunden.<br />
Mut zum Detail<br />
Nicht auf jeder Seite den Sarg oder die<br />
Urne, sondern eher Fotos von Blumen, Detailaufnahmen<br />
von Kerzen, Aufnahmen von<br />
der Kapelle, der Grabstelle der Kondolenzliste.<br />
Natürlich ist es sinnvoll eine Gesamtaufnahme<br />
zu zeigen, aber der Mut zum<br />
Detail erzielt die richtige Wirkung. Es müssen<br />
nicht auf jedem Foto alle 12 Leuchter zu<br />
sehen sein (auch wenn sie teuer waren).<br />
Weggeblitzt<br />
Lieber ein gutes Foto ohne Blitz und mit<br />
Stativ, statt fünf geblitzte Fotos. Natürlich<br />
hilft ein Blitzlicht zur besseren Lesbarkeit<br />
und Abbildungen von Schleifentexten, für<br />
die Aufnahme einer Kerze ist jeder Blitz ein<br />
Stimmungskiller.<br />
Eine Frage der Perspektive<br />
Mit jedem Foto legen wir unwiderruflich<br />
den Blickwinkel des Betrachters für den<br />
einen Moment fest. Es ist die Haltung des<br />
Fotografen, die bestimmt, welcher Eindruck<br />
entsteht. Fotografieren Sie öfters von<br />
unten nach oben oder auf einer Ebene, statt<br />
von "oben herab".<br />
Räume schaffen<br />
Nicht jede Fotobuchseite sollte mit Bildern<br />
gefüllt sein. Lassen Sie in den Büchern am<br />
Anfang und am Ende gern einige Seiten frei<br />
und vermeiden Sie ein "Bildgedränge". Sie<br />
schaffen dem Betrachter damit Räume für<br />
eigenen Gedanken und Emotionen.
14 Seminare des <strong>VDT</strong><br />
Hygienische Versorgung 2<br />
Kniffs und Tricks<br />
Sie haben Erfahrung mit der Versorgung Verstorbener<br />
zur Offenen Aufbahrung? Dann haben Sie sicher schon<br />
einmal Ihre Grenzen kenengelernt. In diesem Seminar<br />
lernen Sie eigenständig Probleme zu lösen. Lernen Sie<br />
Methoden und Materialien kennen, um um einfache<br />
restaurative Maßnahmen durchzuführen. Wunden<br />
kauterisieren und verschließen, den Blutfluss aus<br />
Kanüleneinstichen stoppen, Wiederherstellung<br />
vertrockneter Geweben (z.B. Lider, Lippen und Fingerkuppen),<br />
Verfärbungen und Nähte abdecken. Erweitern<br />
Sie Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten.<br />
Kosten<br />
Die Seminargebühr beträgt 350,- € zzgl. UmsSt.<br />
<strong>VDT</strong>-Mitglieder zahlen 300,- € zzgl. UmsSt.<br />
Darin enthalten sind auch Seminarunterlagen,<br />
Verbrauchsmaterialien für die Praxis,<br />
Mittagessenund Seminargetränke.<br />
Weitere Informationen gibt der <strong>VDT</strong>. unter der 01803-125512*<br />
Servicetelefon 01803-125512<br />
<strong>VDT</strong>. e.V. • Emserstraße 7 • 15738 Zeuthen • Telefax 01803 - 13 55 12*<br />
Internet: www.thanatologen.de • Email: vdt@thanatologen.de<br />
Hygienische Versorgung 1<br />
Ein Theorie- und Praxisseminar über die Grundlagen<br />
der hygienischen Totenversorgung. Welches sind die<br />
unterschiedlichen Todesarten, was sind sichere und<br />
unsichere Todeszeichen? Welche Zersetzungsprozesse<br />
gibt es, und warum verwesen Verstorbene heute<br />
schneller als noch vor vor <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n? Wie funktioniert<br />
die Totenstarre, und kann ich jetzt rasieren oder nicht?<br />
Wie bekleide ich den Leichnam richtig und wie hebe<br />
ich ihn rückenschonend und zugleich pietätvoll an?<br />
Wie schließe ich Augen und Mund? Lernen Sie das<br />
Fachwissen, um Ihre Fragen und die Fragen der<br />
Angehörigen sachgerecht zu beantworten. Erfahren<br />
Sie über die Bedeutung der der OOffenen<br />
Aufbahrung für<br />
den Trauerprozess. Gewinnen Sie die Sicherheit im<br />
Umgang mit verstorbenen Menschen, die Ihre Kunden<br />
von Ihnen erwarten dürfen, auch auf Grundlage der<br />
bestehenden Normen und Ausbildungsstandards.<br />
Kosten<br />
Die Seminargebühr beträgt 350,- € zzgl. UmsSt., <strong>VDT</strong>-<br />
Mitglieder zahlen 300,- € zzgl. UmsSt. Darin enthalten<br />
sind auch Seminarunterlagen, Verbrauchsmaterialien<br />
für die Praxis, Mittagessen und Seminargetränke.<br />
“Perfect finish”<br />
Das "Finish", die endgültige kosmetische Behandlung<br />
des Verstorbenen für die Abschiednahme, ist für die<br />
würdevolle Präsentation des Verstorbenen<br />
außerordentlich wichtig. "Perfect finish" ist ein Wochenendseminar,<br />
das sich mit dieser Problematik befaßt.<br />
Auf theoretischen Kenntnissen der Gesichtsmerkmale<br />
und natürlichen Farbtöne im Gesicht aufbauend, wird<br />
in praktischen Übungen erlernt, wie vielfältige<br />
Kosmetikprodukte individuell und je nach Zielsetzung<br />
angewandt werden.<br />
Das Seminar baut auf dem Hygieneseminar auf. Es<br />
knüpft an die hier erworbenen Kenntnisse an, ist aber<br />
auch für Thanatologen und Thanatopraktiker<br />
interessant, weil durch eine eventuelle Gewebeaustrocknung<br />
bei der Einbalsamierung Farbverluste<br />
entstehen können.<br />
Kosten<br />
Die Seminargebühr beträgt 350,- € zzgl. UmsSt.<br />
<strong>VDT</strong>-Mitglieder zahlen 300,- € zzgl. UmsSt.<br />
Darin enthalten enthalten sind auch Seminarunterlagen,<br />
Verbrauchsmaterialien für die Praxis, Mittagessen<br />
und Seminargetränke.
Sensenmänner und Skelette<br />
„Der Tod in der Karikatur“ im Museum für Sepulkralkultur<br />
Foto: Deutsches Zeitungsmuseum, Wadgassen, <strong>20</strong>11<br />
Media vita in morte sumus. Täglich führt<br />
uns die Zeitung vor Augen, dass wir mitten<br />
im Leben vom Tod umfangen sind: Plakative<br />
Überschriften im Großformat, schockierende<br />
Fotos auf der Titelseite und im hinteren<br />
Teil der Zeitung die Todesanzeigen. Der<br />
Gevatter Tod ist allgegenwärtig. Das Deutsche<br />
Zeitungsmuseum (www.deutscheszeitungsmuseum.de)<br />
präsentiert bis zum 1.<br />
Mai im Museum für Sepulkralkultur Kassel<br />
rund 1<strong>20</strong> Karikaturen zum Thema Tod aus<br />
der Sammlung Koos van Weringh. Etwa 50<br />
der gezeigten Karikaturen sind Originale,<br />
weitere Beispiele stammen aus internationalen<br />
Zeitungen sowie Zeitschriften. Sie<br />
decken den Zeitraum von 1900 bis heute<br />
ab. Dabei handelt es sich keineswegs nur<br />
um Karikaturen über die beiden Weltkriege<br />
Foto: Deutsches Zeitungsmuseum, Wadgassen, <strong>20</strong>11<br />
und die vielen anderen Kriege des Jahrhunderts;<br />
vielmehr dokumentiert die Bildauswahl<br />
Bezüge zu ganz unterschiedlichen<br />
Themen – darunter u.a. Fußball, Aids und<br />
Rinderwahnsinn – und verdeutlicht die Allgegenwärtigkeit<br />
des Sujets. Bilder vom Tod,<br />
vom Töten und neuerdings vom Sterben<br />
werden uns täglich über die Medien frei<br />
Haus geliefert, der Tod kommt in vielerlei<br />
Gestalt und fordert Journalisten immer wieder<br />
heraus: welche Worte und Bilder können<br />
und müssen gezeigt werden? Wie viel Pietät<br />
lässt sich mit der journalistischen Pflicht<br />
der Recherche vereinbaren? Den Besucher<br />
erwartet eine Zeitreise durch über hundert<br />
<strong>Jahre</strong> konfliktreicher Geschichte, die sich in<br />
den ausgewählten Karikaturen nachvollzie-<br />
hen lässt. Frei nach dem Motto „Ein Bild sagt<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Kultur<br />
15<br />
mehr als tausend Worte“ liefern die Zeichnungen<br />
– manchmal erst auf den zweiten<br />
Blick – viele aufschlussreiche Einblicke. Der<br />
Sammler Koos van Weringh, Jahrgang 1934,<br />
sammelt seit über 50 <strong>Jahre</strong>n Karikaturen.<br />
Er hat eine Reihe von Büchern und Artikeln<br />
über deutsche und niederländische Zeichner<br />
veröffentlicht sowie zahlreiche Ausstellungen<br />
kuratiert. Zur Ausstellung ist ein Katalog<br />
erschienen. Er kostet 19,90 EUR<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr<br />
Mittwoch 10 – <strong>20</strong> Uhr<br />
Kontakt:<br />
info@sepulkralmuseum.de<br />
www.sepulkralmuseum.de<br />
Foto: Deutsches Zeitungsmuseum, Wadgassen, <strong>20</strong>11
16 Kultur eternity februar <strong>20</strong>11<br />
„Küss mich, denn ich sterbe“<br />
Die romantische Sehnsucht und der Tod<br />
1 Am Valentinstag gedenkt man auch der Verliebten, die, weil sie nicht zueinander finden konnten oder durften, den Tod wählten. Zum Vorbild für spätere Dichter der<br />
Romantik wurden die Liebenden von Teruel, einer uralten Stadt auf dem Höhenzug des trockenen Küstengebirges Ostspaniens. Das Foto zeigt die "Los Amantes de<br />
Teruel" als Skulptur an der Treppe zum Bahnhof.<br />
Von Dr. Gisela Stiehler-Alegria<br />
Bischof Valentin von Terni wurde am 14.<br />
Februar 269 durch das Schwert hingerichtet,<br />
weil er Verliebte trotz Verbotes des<br />
römischen Kaisers getraut hat. Bereits zu<br />
Lebzeiten verehrte man ihn als Patron der<br />
Liebespaare, denen er auch Blumen aus<br />
seinem Garten geschenkt haben soll. Das mit<br />
den Blumen hat man später vielleicht mit den<br />
Gepflogenheiten zum Festtag der römischen<br />
Göttin Juno am 15. Februar vermischt: dieser<br />
Tag war Ehe und Familie gewidmet und wurde<br />
mit Blumenschmuck begangen. Den von<br />
Valentin Getrauten blieben Liebeskummer<br />
und Sehnsucht erspart, die anderen Paaren<br />
oft ein tragisches Schicksal bereiteten. Die<br />
romantische Literatur rund um den Globus<br />
weiß von Tragödien Verliebter zu berichten,<br />
die, weil sie nicht zueinander finden konnten<br />
oder durften, den Tod wählten. Die häufigste<br />
Ursache, die zu solch einem dramatischen<br />
Entschluss führte, war das familiäre Veto.<br />
Eine der ältesten Erzählungen hat der<br />
römische Dichter Ovid überliefert und sie<br />
handelt von Pyramus und Thispe, einem<br />
babylonischen Liebespaar. Beide konnten<br />
lange Zeit nur durch einen Mauerspalt miteinander<br />
kommunizieren, bis ihnen eine Verabredung<br />
zur Flucht gelang. Das Mädchen<br />
erreichte den Treffpunkt, einen Maulbeerbaum<br />
außerhalb der Stadt, zuerst, musste<br />
aber vor einer fressenden Löwin fliehen und<br />
verlor dabei ihren Schleier. Diesen, blutig<br />
und zerrissen, fand Pyramus und glaubte,<br />
die Geliebte sei getötet worden. Verzweifelt<br />
stürzte er sich in sein Schwert. Nachdem<br />
Thispe sich zum Baum zurückgewagt hatte,<br />
fand sie den Sterbenden und bereitete ihrem<br />
Leben dasselbe Ende. Pyramus und Thispe<br />
nehmen die Geschichte von Romeo und Julia<br />
um Jahrtausende vorweg. Auch hier war eine<br />
Verfeindung der Familien Grund genug, dass<br />
die Liebenden heimlich flohen – mit dem bekannten<br />
Ausgang. Nicht tödlich, doch nicht<br />
weniger zu Herzen gehend, endete die im<br />
7. Jahrhundert in Persien erzählte Romanze<br />
von Leila und Quais, deren Heirat von Leilas<br />
Eltern verhindert wurde. Sie verehelichten<br />
Leila stattdessen mit einem anderen und<br />
Quais ging an seiner Liebe zugrunde. Er<br />
flüchtete sich in die Einsamkeit und verfiel<br />
dem Wahnsinn: „Madschrun Leila“ nannte<br />
man ihn, den von Leila Besessenen.<br />
Los Amantes de Teruel<br />
Zum Vorbild für spätere Dichter der Romantik<br />
wurden die Liebenden von Teruel. Teruel ist<br />
eine uralte Stadt auf dem Höhenzug des<br />
trockenen Küstengebirges Ostspaniens,<br />
das heiße Sommer und kalte Winter kennt.<br />
Hier ruhen vereint in der Kirche San Pedro<br />
zwei Mumien, die aus dem 13. Jahrhundert<br />
stammen sollen. 1555 wurden in einem Sarg<br />
der Seitenkapelle zwei mumifizierte Leichen<br />
entdeckt, ein Mann und eine Frau. In ihnen<br />
wollte man sogleich Isabel und Diego, die<br />
„Liebenden“, erkennen und stellte sie öffentlich<br />
aus, bis sie 1578 ein neues Grab beziehen<br />
konnten. Doch auch danach holte man sie<br />
öfters heraus: Um 1700 wurden sie stehend<br />
in einem offenen Schrank präsentiert,<br />
stehend zeigt sie auch eine Fotografie von<br />
1866. Noch 1902, jetzt liegend in gläsernen<br />
Särgen, waren die Mumien der Schaulust<br />
ausgesetzt. Die Geschichte, so wie sie erzählt<br />
wird, resultiert aus einer Aufzeichnung<br />
des 14. Jahrhundert, die nach der Entdeckung<br />
des Grabes zufällig im Kirchenarchiv entdeckt<br />
wurde. Der Notar Yagüe de Salas schrieb<br />
das Schriftstück 1619 ab und bestätigte<br />
deren Echtheit. Es gibt außer den Fundum-<br />
ständen auch die mittelalterliche Schilderung<br />
der Begebenheiten zum Schicksal von Isabel<br />
Segura und Diego Martinez de la Marcilla<br />
wieder, die im 13. Jahrhundert gelebt hatten:<br />
Demzufolge war der verarmte junge Mann<br />
als Bräutigam unerwünscht und sollte erst zu<br />
Wohlstand kommen, bevor er um die Hand<br />
Isabels anhielt. Diego zog in die Welt hinaus<br />
und fand tatsächlich sein finanzielles Glück.<br />
Doch bei seiner Rückkehr hatte er den vereinbarten<br />
Zeitrahmen von fünf <strong>Jahre</strong>n um wenige<br />
Tage überschritten und musste erfahren, dass<br />
man Isabel gerade verheiratet hatte. Es gelang<br />
ihm, sich in ihr Haus einzuschmuggeln und<br />
sie um einen Kuss zu bitten. Doch trotz seiner<br />
Worte „küss mich, denn ich sterbe“ soll sich<br />
Isabel geweigert haben, worauf er an Herzschmerz<br />
starb. Am Tag seiner Aufbahrung<br />
näherte sich eine verschleierte Frau dem Sarg<br />
und drückte dem Verstorbenen einen Kuss<br />
auf die Lippen. Danach brach sie tot neben<br />
dem Sarg zusammen. Außer oberflächlicher<br />
Beschauung hat man nie wissenschaftliche<br />
Untersuchungen an den Mumien vorgenommen.<br />
Ihre Körper zeigen die eine lederartige<br />
Konsistenz, sind in gutem Erhaltungszustand.<br />
Das notarielle Protokoll von Yagüe<br />
gilt bis heute als Hauptbeweis für die Identi-
fizierung und Historizität der Verstorbenen,<br />
nachdem das Original verschollen ist. Die Beschreibung<br />
der Kleidung, die die Toten beim<br />
Auffinden trugen, wurde 1619 nach den<br />
Notizen von 1555 ebenfalls vermerkt: Demnach<br />
war Diego in prunkvoller Kleidung<br />
bestattet, die im selben Sarg liegende weibliche<br />
Person nur in Kleid und Umhang. Die<br />
einfachen Gewänder, die man sich überzog,<br />
wenn man nur kurz das Haus verlassen<br />
wollte, würde für das in der Legende geschilderte<br />
Ereignis sprechen: Isabel eilte<br />
schnell zur Kirche, um den Aufgebahrten zu<br />
verabschieden. Als sie nach dem Kuss tot<br />
zusammenbrach, wurde sie mit Erlaubnis<br />
ihres Gatten zusammen mit dem Geliebten<br />
im selben Sarg bestattet. Erst 1955, nachdem<br />
die Mumien jahrhundertelang herumgezerrt<br />
worden waren, hat man ihnen eine<br />
Ruhestätte zugebilligt, die den Namen verdient.<br />
Die Grabskulpturen des Mausoleums<br />
wurden 1955 von dem Bildhauer Juan de<br />
Ávalos geschaffen. Noch nach 700 <strong>Jahre</strong>n<br />
steht eine ganze Stadt im Bann dieser anrührenden<br />
Liebesgeschichte, die jedes Kind<br />
in Spanien kennt, und erinnert am Samstag<br />
vor Valentinstag in einem großen mittel-<br />
alterlichen Spektakel an „Las Bodas de Isabel<br />
Segura“ [die "Hochzeit der Isabel Segura"].<br />
1 Die Mumien von Isabel und Diego im offenen<br />
Schrank nach einem Stich von 1700.<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Kultur<br />
17<br />
1 Die Mumien von Isabel und Diego stehend, Foto<br />
um 1860<br />
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18 Kultur eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Zwischen Paradies und Hölle<br />
Ausstellung über das Sterben im Mittelalter<br />
1 “Die Grablegung Christi” entstand zwischen 1330 und 1340. Le Grand Curtius, Luik, Musée du Grand Curtius.<br />
Während des Mittelalters hatte der Tod<br />
einen anderen Stellenwert als heutzutage:<br />
Das Leben wurde zu dieser Zeit nämlich<br />
als eine Art Übergangsphase erfahren, der<br />
Tod stellte die letzte Hürde zur ewigen<br />
Glückseligkeit dar – wenn man sich im Leben<br />
an die christlichen Gebote gehalten hatte.<br />
Das Jubelparkmuseum Brüssel widmet dem<br />
Tod im Mittelalter unter dem Titel „Zwischen<br />
Paradies und Hölle“ bis zum 24. April eine<br />
einzigartige Ausstellung. Das Thema wird<br />
hier in vier Etappen unterteilt. Zunächst geht<br />
es um die verschiedenen Todesursachen,<br />
die bewirkten, dass Menschen im Mittelalter<br />
eine weitaus geringere Lebenserwartung<br />
hatten als in der Neuzeit. Nicht nur der<br />
Mangel an Hygiene und das noch sehr<br />
eingeschränkte medizinische Wissen trugen<br />
zu der frühen Sterblichkeit bei, sondern<br />
auch Hungersnöte, Epidemien, Kriege und<br />
Folter. In der zweiten Etappe werden Rituale<br />
wie die Totenwache und die Beerdigung<br />
vorgestellt. Darauf folgt eine Präsentation<br />
der mittelalterlichen Kultstätten – prunkvolle<br />
Mausoleen und Grabmäler standen im<br />
krassen Gegensatz zu ärmlicheren Gräbern<br />
oder den Massengräbern der Gemeinden.<br />
Der vierte Teil der Ausstellung widmet sich<br />
dem mit dem Tod verbundenen (Aber-)<br />
Glauben: Den Verstorbenen erwartet nach<br />
seinem Tod zunächst das Jüngste Gericht.<br />
Hier entscheidet sich, je nach seinem<br />
Verhalten auf Erden, ob er sofort in das<br />
Paradies darf oder ob ihm Schlimmeres<br />
bevorsteht. Aufgrund des hohen Wertes der<br />
Exponate handelt es sich hierbei nicht um<br />
eine Wanderausstellung. „Zwischen Paradies<br />
und Hölle – Sterben im Mittelalter“ wird<br />
exklusiv in Brüssel zu sehen sein.<br />
Kontakt<br />
www.mrah.be<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstags bis Sonntags von 10 bis 17 Uhr<br />
Foto: Hugo Maertens<br />
1 Der “Danse macabre“ aus dem Buch “Liber Chronicarum opus de temporibus mund” aus dem Jahr 1493.<br />
Michel Wolgemut, Neurenberg, 1493.
1 Das Memento mori mit dem auf einem Grab sitzenden Skelett wurde vermutlich in Frankreich geschaffen<br />
und stammt aus dem Jahr 1547. Musée des Arts décoratifs, Paris.<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Kultur<br />
19<br />
1 Das Bild trägt den Titel “Saint Augustin. La Cité<br />
de Dieu L’enfer”.Bibliothèque royale de Belgique,<br />
Cabinet des Manuscrits, Bruxelles.<br />
Und der Kreis schliesst sich zur ewigen Ruh - in der "Wiege".<br />
Mit dieser wundervollen Arbeit ist es uns gelungen - verbunden<br />
mit Ästhetik und Würde, den letzen Weg zu begleiten.<br />
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Sie fi nden uns auch an der Messe Pieta in Dresden vom 27. - 29. Mai <strong>20</strong>11
<strong>20</strong> Titel eternity februar <strong>20</strong>11<br />
„Gib mich ganz zu eigen dir“<br />
Ein Ort der Stille: die „Bruder Klaus Kapelle“ in Mechernich-Wachendorf<br />
1 Richtig andächtig wirkt der minimalistische Turmbau von außen nicht, eher wie ein modernes Architekturkunstwerk.<br />
Von außen sichtbar sind die mundgeblasenen Glaspropfen.<br />
Von Petra Willems (Text und Fotos)<br />
Mein Herr und mein Gott,<br />
nimm alles von mir,<br />
was mich hindert zu dir.<br />
Mein Herr und mein Gott,<br />
gib alles mir,<br />
was mich fördert zu dir.<br />
Mein Herr und mein Gott,<br />
nimm mich mir<br />
und gib mich ganz zu eigen dir.<br />
Dieses Gebet hat ein Mann besonders geliebt,<br />
der in Europa als Friedensstifter und<br />
Mystiker verehrt wird: Bruder Klaus lebte<br />
von 1417 bis 1487, zuletzt als Einsiedler in<br />
einem schweizerischen Bergtal, wo er von<br />
Ratsuchenden, Gesandten der Kantone<br />
und Fürsten aufgesucht wurde und von wo<br />
aus er die zerstrittene Eidgenossenschaft<br />
1481 vor einem Bürgerkrieg bewahrt haben<br />
soll. Über 500 <strong>Jahre</strong> nach seinem Tod hat<br />
ihm ein anderer berühmter Schweizer ein<br />
Denkmal gesetzt: Peter Zumthor, der international<br />
bekannte Architekt, hat im Jahr<br />
<strong>20</strong>07 inmitten von Feldern und Wiesen im<br />
Eifelörtchen Mechernich-Wachendorf die<br />
„Bruder-Klaus-Kapelle“ errichtet.<br />
Aus Dankbarkeit für ein erfülltes Leben<br />
hatte das Bauernehepaar Trudel und<br />
Hermann-Josef Scheidtweiler dem Heiligen<br />
Niklaus von Flüe eine Feldkapelle für<br />
einsame Wanderer weihen wollen und den<br />
Schweizer Star-Architekten für das Projekt<br />
begeistern können.<br />
Schon auf dem Weg zur Kapelle, die nur<br />
über einen ca. 15minütigen Fußweg zu erreichen<br />
ist, spürt man die Anziehungskraft<br />
des Turms, der von weitem wie ein großer,<br />
rechteckiger Fremdkörper die Eifelkulisse<br />
überragt. So richtig andächtig wirkt der<br />
minimalistische, blockhafte Turmbau über<br />
fünfeckigem Grundriss nicht, eher wie ein<br />
modernes Architekturkunstwerk, doch der<br />
Innenraum löst ganz andere Assoziationen<br />
aus, lässt das Leben des Eremiten aus dem<br />
15. Jahrhundert spürbar werden.<br />
Wer die dreieckige Chromstahltür der<br />
fensterlosen Kapelle durchschreitet, betritt<br />
einen dunklen, höhlenartigen Raum. 112<br />
Fichtenstämme, die über einer Bodenplatte<br />
aus Beton zu einer zeltartigen Konstruktion<br />
aufgerichtet wurden, bilden das Innere.<br />
Um dieses Holzzelt herum entstand der 12<br />
Meter hohe Kapellenkörper aus gestampften<br />
Beton, der sich zeltähnlich nach oben<br />
verjüngt und an der Spitze eine schmale<br />
Öffnung zum Himmel frei lässt, durch die<br />
der Regen ungehindert einfallen kann. Das<br />
weckt Assoziationen an einen Uterus und an<br />
die Visionen Sterbender, die am Ende eines
Tunnels einen Lichtschein wahrnehmen.<br />
350 mundgeblasene Glaspropfen verschließen<br />
die Bundöffnungen, die zur<br />
Verbindung der äußeren mit der inneren<br />
Holzschalung notwendig waren. Der Fußboden<br />
besteht aus Zinkblei, das an Ort<br />
und Stelle erhitzt und mit dem Schöpf-<br />
löffel von Hand auf dem Boden verteilt<br />
1 Schon auf dem Weg zur Kapelle spürt man die Anziehungskraft des Turms.<br />
wurde. An der Wand, kaum erleuchtet von<br />
ein paar Kerzen, befindet sich ein Rad-<br />
zeichen aus Messing, geformt nach dem<br />
Meditationszeichen, das Bruder Klaus in<br />
seiner Einsiedelei hatte. Die archaische<br />
Wucht dieses Innenraums begeistert und<br />
lässt auch den Besucher, der nur wegen des<br />
prominenten Architekten gekommen ist,<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 Titel<br />
21<br />
innehalten und still werden. So mag die<br />
Höhle von Bruder Klaus ausgesehen<br />
haben – ein schmaler Eingang, vom<br />
Feuer verrußte Wände, der freie Blick<br />
zum Himmel und mitten im Andachts-<br />
raum eine schmale Holzbank.<br />
Infos: www.feldkapelle.de<br />
1 Nur ein paar Kerzen erleuchten den fensterlosen<br />
Raum.
22<br />
Termine / Wer? Was? Wo? eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Pieta <strong>20</strong>11<br />
Vom 27. bis 29. Mai in Dresden<br />
Fachmesse für Bestattungsbedarf<br />
und Friedhofstechnik<br />
„Wer – Was – Wo“ ?<br />
Der Marktplatz mit den<br />
Adressen der Branche.<br />
Dresden<br />
27. – 29. Mai <strong>20</strong>11<br />
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Bestattungsbedarf<br />
Seit 1996 ist die Pieta als Fachmesse für<br />
Bestattungsbedarf und Friedhofstechnik in<br />
Dresden etabliert und gilt in Fachkreisen<br />
als größte ihrer Art in den neuen Bundesländern.<br />
Auch im Mai <strong>20</strong>11 trifft sich die<br />
Branche wieder zum Erfahrungsaustausch<br />
in der sächsischen Landeshauptstadt. 114<br />
Aussteller aus insgesamt sieben Nationen<br />
präsentierten auf der Pieta <strong>20</strong>08 das<br />
gesamte Spektrum ihrer Produkte und<br />
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Termin ist der 27. bis 29. Mai. Die Messe<br />
ist freitags und samstags von 10 bis 18 Uhr<br />
und sonntags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.<br />
Anzeigenschluss<br />
für die Ausgabe April:<br />
22. März <strong>20</strong>11<br />
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24<br />
TV-Tipps eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Foto: MDR Foto: SR/Wolfgang Felk<br />
Steinmetz Andreas Kula und sein Gehilfe richten ein abgesunkenes Grab auf einem Friedhof<br />
in Eckartsberga.<br />
TV-Tipps<br />
Dienstag, 15. Februar <strong>20</strong>11<br />
MDR, <strong>20</strong>.45 Uhr<br />
Geiz am Grab<br />
Trend Billigbestattungen<br />
Nach dem Tod von Ilse Oppelt reist<br />
ihre Asche von Thüringen in die Niederlande.<br />
Eine Seebestattung, wie sie<br />
sich die Verstorbene gewünscht hatte,<br />
schlägt dort nur mit einem Drittel der<br />
Kosten zu Buche. Für 350 Euro lässt<br />
es der Niederländer John Bassant bei<br />
der Zeremonie an nichts fehlen: Schiff,<br />
Flagge, Glocke, ein letzter Gruß und<br />
die Urne versinkt in der Nordsee. Pro<br />
Tag gibt es in der Bundesrepublik etwa<br />
2.300 Tote. Eine krisenfeste Einnahmequelle<br />
für die etwa 4.000 Bestatter,<br />
könnte man meinen. Denn aus rechtlichen<br />
Gründen dürfen in Deutschland<br />
nur sie die Toten vom Sterbeort abholen<br />
und die Bestattung durchführen.<br />
Seit <strong>Jahre</strong>n allerdings leidet die Branche.<br />
Die Umsätze gingen um rund <strong>20</strong><br />
Prozent zurück. Der Grund ist, dass<br />
die Kunden immer stärker aufs Geld<br />
achten.<br />
Wdh. am 17.2. um 9.30 Uhr.<br />
Montag, 21. Februar <strong>20</strong>11<br />
hr Fernsehen, 16.00 Uhr<br />
Ägypten - Das Rätsel um Grab 33<br />
In der Nähe des Tals der Könige in Ägypten<br />
befindet sich ein geheimnisvolles<br />
Grab, dem Archäologen die Nummer<br />
33 gegeben haben. Sein Erbauer hieß<br />
Padiaménopé, auch Petamenophis<br />
genannt. Der Film begleitet Straßburger<br />
Ägyptologen, die sein Grab öffnen<br />
durften und versuchen, das Rätsel um<br />
seinen Erbauer zu lösen. Grab 33 ist<br />
das größte und prächtigste Grab in der<br />
gesamten Nekropole West-Thebens<br />
500 Kilometer südlich von Kairo. 22<br />
Räume, über hundert Meter lange<br />
Gänge, drei Stockwerke, verbunden<br />
über Schächte, bis zu <strong>20</strong> Meter unter<br />
der Erdoberfläche – das sind seine<br />
gigantischen Ausmaße. Obwohl es<br />
größer ist als die letzte Ruhestätte<br />
der mächtigsten Pharaonen, gehörte<br />
es einem einfachen Staatsdiener: Padiaménopé.<br />
Wer war der Bestattete?<br />
Warum dieser Aufwand für jemanden,<br />
der kein Pharao war?<br />
Dienstag, 22. Februar <strong>20</strong>11<br />
Bayern, 14.00 Uhr<br />
Wenn die Hoffnung stirbt, beginnt die<br />
Trauer<br />
Mittwoch, 23. Februar <strong>20</strong>11<br />
ZDFneo, 22.30 Uhr<br />
Six Feet Under – Gestorben wird immer<br />
US-Serie<br />
Die tief hängende Ampe<br />
Das Bestattungsinstitut der Fishers<br />
steckt in der Krise. Weil über mehrere<br />
Tage keine neuen Aufträge einge-<br />
Kleinod aus dem Grab der Keltenfürstin.<br />
hen, macht David sich bald ernsthafte<br />
Sorgen um die Zukunft des Familienunternehmens.<br />
Um sein Gehalt aufzubessern,<br />
arbeitet ihr talentierter<br />
Einbalsamierer Federico unterdessen<br />
sogar heimlich bei Kroehner, dem Konkurrenten<br />
der Fishers. Zum Glück hat<br />
Nate schon bald eine rettende Idee.<br />
Er will den Trauerraum für externe<br />
Veranstaltungen vermieten, um so<br />
zusätzliches Geld zu verdienen. Den<br />
Anfang soll eine Seniorentanzgruppe<br />
machen, von der sich Nate in absehbarer<br />
Zeit dann auch entsprechende<br />
Bestattungs-Aufträge erhofft. Nach<br />
anfänglicher Skepsis profitiert schließlich<br />
auch David von dem Tanzkurs, da<br />
der attraktive junge Tanzlehrer ihm<br />
bald Avancen zu machen scheint.<br />
Die rebellische Claire nimmt in der<br />
Zwischenzeit an einem Outdoor-Programm<br />
für Jugendliche teil. Dummerweise<br />
kommt es schnell zu einem unerfreulichen<br />
Zwischenfall, und Claire<br />
wird vom Gruppenleiter nach Hause<br />
geschickt.<br />
Freitag, 25. Februar <strong>20</strong>11<br />
ARD Festival, 15.45 Uhr<br />
Campino<br />
In dem Film von Cordula Kablitz-Post<br />
führt uns Campino an die Orte seiner<br />
Kindheit und präsentiert zum ersten<br />
Mal sein Elternhaus und seine Schule.<br />
Schließlich zeigt Campino die Grabstelle<br />
auf dem Düsseldorfer Südfried-<br />
hof, die sich die Band gekauft hat und<br />
wo die Musiker einmal gemeinsam<br />
begraben werden wollen. 'Die Vorstellung,<br />
dass in 100 <strong>Jahre</strong>n die Schulklassen<br />
zunächst zum Schneider-Wibbel-<br />
Haus und dann zu den 'Toten Hosen'<br />
auf den Südfriedhof fahren, gefällt<br />
uns schon sehr', erklärt Campino mit<br />
einem Augenzwinkern...<br />
Samstag, 26. Februar <strong>20</strong>11<br />
WDR, 15.50 Uhr<br />
Der fromme Jeck<br />
Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen<br />
– und abends ab in die Bütt! Das Leben<br />
des katholischen Diakons und<br />
Büttenclowns Willibert Pauels ("Ne<br />
Bergische Jung") ist so bunt wie ein<br />
Kirchenfenster im Kölner Dom. Kein<br />
anderer bestreitet den täglichen Spagat<br />
zwischen Freud und Leid so extrem<br />
wie der Star-Redner aus dem<br />
Kölner Karneval. Egal, wo er auftritt:<br />
Die Menschen finden Trost – oder<br />
haben Spaß. Als Diakon darf der Familienvater<br />
aus dem Bergischen Land<br />
taufen, trauen und beerdigen. Ansons-<br />
ten begeistert er sein Publikum mit<br />
"Himmlisch-Irdischen Geschichten"<br />
– ganzjährig. Gisbert Baltes begleitete<br />
den Frommen Jeck fast ein Jahr<br />
mit der Kamera. Selbst vor dem<br />
Papst macht Pauels nicht halt, als er<br />
dessen Sommerresidenz in Castel<br />
Gandolfo auf die Schippe nimmt. Mit<br />
Winnetou-Darsteller Pierre Brice dis
kutiert er über mangelnde Toleranz<br />
der Religionen. Auf dem Kölner Melatenfriedhof<br />
besucht er die Gräber der<br />
großen Redner und Sänger und erzählt<br />
Geschichten von ihnen – und erklärt,<br />
warum er fest an ein Weiterleben nach<br />
dem Tod glaubt.<br />
Dienstag, 1. März <strong>20</strong>11<br />
ZDFtheaterkanal, 18.15 Uhr<br />
Das letzte Gericht<br />
Ein Kabarettprogramm zum Thema<br />
Tod? Ja, das geht, vor allem dann,<br />
wenn sich der Kabarettist Rainer Pause<br />
dieses Tabuthemas annimmt. Sein<br />
Bühnen-Ich Fritz Listmann ist Bestatter<br />
geworden. Während er gemeinsam mit<br />
dem als Trauergemeinde fungierenden<br />
Publikum auf Jupps Asche wartet, beginnt<br />
er gemäß seinem Motto "Unter<br />
der Erde liegt unsere Zukunft begraben"<br />
zu plaudern. Er philosophiert<br />
über die Todesstrafe, über Selbstmord<br />
und Grabredner aus dem Osten. Selbst<br />
das Köpfen eines Frühstückseis lässt<br />
in Litzmann noch morbide Gedanken<br />
Kurzfristige Programmänderungen der Sender sind möglich.<br />
aufkommen. Rainer Pause spielt sein<br />
Programm "Das letzte Gericht" an<br />
"Originalschauplätzen", in Friedhofshallen<br />
und Bestattungsinstituten. Diese<br />
Aufzeichnung fand in einem Bonner<br />
Bestattungsinstitut statt.<br />
Freitag, 4. März <strong>20</strong>11<br />
3sat, <strong>20</strong>.15 Uhr<br />
Leichensache Luxemburg: Streit um<br />
eine Tote<br />
Im Frühsommer <strong>20</strong>09 geht eine Nachricht<br />
um die Welt und löst heftige Debatten<br />
aus. Michael Tsokos, Direktor<br />
des Rechtsmedizinischen Instituts der<br />
Berliner Charité, hat den Torso einer<br />
Toten entdeckt und will den Nachweis<br />
erbringen, dass es sich um Rosa<br />
Luxemburgs sterbliche Überreste handelt.<br />
Die Computertomografie ergibt,<br />
dass die Frau zwischen 45 und 50 <strong>Jahre</strong><br />
alt war, als sie im Jahr 1919 starb – wie<br />
Rosa Luxemburg. Viele Historiker und<br />
Gerichtsärzte halten Tsokos Behauptung<br />
dennoch für unglaubwürdig. Für<br />
sie ist es undenkbar, dass am 13. Juni<br />
Zeit für neue Dekoration...<br />
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1919 Tausende hinter einem Sarg mit<br />
der "falschen Rosa" hergelaufen sein<br />
sollen. Um seine These zu stützen, benötigt<br />
Tsokos DNA-fähiges Material. Er<br />
nutzt moderne analytische Methoden<br />
des Paläontologischen Instituts München<br />
und des Leibniz-Instituts Kiel, die<br />
über die Lebenswelt der Toten Auskunft<br />
geben können. Auch hier gibt es Übereinstimmungen,<br />
aber kein eindeutiges<br />
Ergebnis. Schließlich wird der Torso der<br />
Unbekannten in Berlin beigesetzt. Aber<br />
die Tote lässt den Experten keine Ruhe.<br />
Der Streit um ihre Identität geht weiter.<br />
Samstag, 5. März <strong>20</strong>11<br />
ARTE, 22.05 Uhr<br />
Mordakte Museum<br />
Nach der Veröffentlichung der Evolu-<br />
tionstheorie von Charles Darwin suchten<br />
Wissenschaftler weltweit fieberhaft das<br />
"missing link", das letzte lebende Verbindungsglied<br />
zwischen Affe und Mensch.<br />
Bei den farbigen Naturvölkern glaubten<br />
sie damals, fündig zu werden, denn die<br />
Angehörigen der Naturvölkerstämme<br />
eternity februar <strong>20</strong>11 TV-Tipps<br />
wurden schnell als Verwandte der Tiere<br />
angesehen. Ihre Knochen und Schädel<br />
sollten die Theorie beweisen, dass sie<br />
quasi Vorstufen des modernen, weißen<br />
Menschen seien. Aus diesem Grund<br />
wurden zu Hunderten Schädel der<br />
Hererokrieger von den Schlachtfeldern<br />
Deutsch-Südwest-Afrikas nach Deutschland<br />
verschifft. Und in Australien hatte<br />
die britische Kolonisierung schon bei-<br />
nahe für das Aussterben der Ureinwohner<br />
gesorgt. So verschafften sich die damaligen<br />
Wissenschaftler schnell noch<br />
möglichst viel "Material" für ihre heimat-<br />
lichen Untersuchungslabore. Lange<br />
wurden die Tatsachen verheimlicht, bis<br />
in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n Aborigines<br />
und auch Vertreter afrikanischer Stämme<br />
begannen, nach den Überresten ihrer<br />
Ahnen zu suchen. Fündig wurden sie in<br />
europäischen Museen. Erst jetzt wird<br />
das Ausmaß der zum Teil unfassbaren<br />
Ereignisse bekannt, die hinter dem Erwerb<br />
dieser Überreste stehen. Heute<br />
kommt es immer häufiger zu Rückführungen<br />
nach Australien, so dass die<br />
Aborigines Skelette und Schädel ihrer<br />
Ahnen nach jahrtausendealten Ritualen<br />
würdevoll bestatten können.<br />
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25
26 Termine eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Devota <strong>20</strong>11<br />
Vom 23. bis 25. September in Ried/Österreich<br />
Wenn von der Devota die Rede ist, kommen<br />
meist zwei Dinge auf den Tisch. Erstens<br />
ist die traditionelle Fachmesse in österreichischen<br />
Ried im Innkreis bekannt für<br />
neue Gesichter und neue Ideen, denn die<br />
Devota gibt traditionell auch vielen Jungunternehmern<br />
die Chance, sich einem fachkundigen<br />
Publikum aus Österreich und den<br />
angrenzenden Ländern zu präsentieren.<br />
Und zweitens, so Firmenchef Rudolf Kleewein<br />
von der Impuls Messegesellschaft,<br />
„wird auf der Devota nicht nur geschaut.<br />
Hier kommt man ins Gespräch und hier<br />
kommt man ins Geschäft – und davon profitieren<br />
Aussteller wie Besucher gleicher-<br />
maßen“. Vom 23. bis zum 25. September<br />
<strong>20</strong>11 findet die nächste Devota statt, wie gewohnt<br />
im Messezentrum Ried im Innkreis.<br />
Geöffnet ist freitags und samstags von 10<br />
bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr.<br />
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Gerne können Sie uns Ihnen bekannte Termine nennen. Senden Sie uns diese per E-Mail an termine-eternity@huelswitt.de – die Veröffentlichung liegt im Ermessen des <strong>VDT</strong>.<br />
27
28 Kultur: Buchtipps eternity februar <strong>20</strong>11<br />
Buchtipps<br />
Die Würde des Menschen<br />
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – so steht es im<br />
Grundgesetz. Wie kann es dann sein, dass alte Menschen<br />
als „Schrott“, Arbeitslose als „Wohlstandsmüll“ und Ostdeutsche<br />
als „zurückgebliebene Ossis“ entwertet werden?<br />
Der Begriff von Würde läuft Gefahr, für uns Menschen zu<br />
einem zwar wichtigen, aber abstrakten Ideal zu werden, das<br />
keine Bedeutung für das eigene Leben hat, meint Stephan<br />
Marks. In seinem Buch „Die Würde des Menschen“ zeigt er<br />
auf, dass über Menschenwürde vorwiegend im Zusammenhang<br />
mit Abtreibung, Embryonalforschung, Gendiagnostik<br />
oder Sterbehilfe diskutiert wird, während sie im Alltag weitgehend<br />
irrelevant ist. Er plädiert für die Bedeutung der Würde<br />
gerade auch im Alltag und stellt Perspektiven vor, wie jeder<br />
Einzelne zu einer Kultur der Menschenwürde beitragen kann.<br />
Marks, St. Die Würde des Menschen.<br />
Gütersloher Verlagshaus. 240 S. 19,99 Euro.<br />
ISBN 978-3-579-06755-1<br />
Nachrichten aus dem Jenseits<br />
Das Leben nach dem Tod ist eines der letzten großen Mysterien.<br />
Pascal Voggenhuber, das jüngste männliche Medium<br />
im deutschsprachigen Raum, gibt in „Nachrichten aus dem<br />
Jenseits“ Einblicke in eine Welt, die den meisten Menschen<br />
verborgen bleibt. Er erzählt von Kontakten mit Verstorbenen<br />
und räumt mit der Vorstellung auf, dass das Jenseits ein bedrohlicher,<br />
düsterer Ort ist. Die Welt der Verstorbenen, so<br />
sein Credo, ist nie wirklich fern von der Welt der Lebenden.<br />
Die Begegnung mit der geistigen Welt kann helfen, Trauer zu<br />
überwinden und sich mit der Vergangenheit auszusöhnen.<br />
Voggenhuber, P. Nachrichten aus dem Jenseits.<br />
MensSana. 2<strong>20</strong> S. 8,99 Euro.<br />
ISBN 978-3-426-65670-9<br />
Die Rückkehr der Engel<br />
In einer Zeit, in der den Kirchen die Gläubigen davon-<br />
laufen, erleben die Engel eine Renaissance. Fast 60 Prozent<br />
der Bundesbürger sind von der Existenz eines persönlichen<br />
Schutzengels fest überzeugt... Von der „Rückkehr der<br />
Engel“ handelt auch ein neuer 240 Seiten starker Bildband<br />
aus dem Hause Knaur. Der Künstler Friedrich Hechelmann<br />
und die Autorin Michaela Albrecht erzählen in farbenprächtigen<br />
Bildern und poetischen Worten von der verborgenen<br />
Welt der Engel. Hechelmann, der wie kein anderer die Farben<br />
und die Motive der Alten Meister zu neuem Leben zu erwecken<br />
versteht, zeigt Engel, wie man sie bislang nicht<br />
kennt: maskulin und kraftvoll, androgyn und geheimnisvoll,<br />
in malerischen Landschaften und ungewohnten Kontexten.<br />
Hechelmann, F. / Albrecht, M. Die Rückkehr der Engel.<br />
Knaur Verlag. 240 S. 18 Euro.<br />
ISBN 978-3-426-66327-1<br />
Vorschau eternity April <strong>20</strong>11<br />
Virtuelle Autopsie<br />
Ein Schweizer Forensiker hat eine spezielle<br />
Methode der virtuellen Autopsie an Leichen<br />
entwickelt, die mittels MRT Aussagen über<br />
einen schnellen oder langsamen Todeseintritt<br />
ermöglichen soll. Getestet wurde das Verfahren<br />
bei 300 gefallenen GIs.<br />
Digitales Erbe<br />
Allein in Europa sind mehr als 400 Millionen<br />
Menschen im Internet unterwegs. Doch was<br />
passiert, wenn der Nutzer stirbt? Was geschieht<br />
mit seinem digitalen Erbe? Hilfestellung bietet<br />
Birgit Janetzky mit ihrem Unternehmen Semno<br />
in Freiburg.<br />
Foto: Bestattung Wien<br />
Verkauft's mei G'wand ...<br />
Auch mit dem Tod kann man Touristen locken.<br />
Das Wiener Museum Karlsplatz bietet unter dem<br />
Titel „Verkauf's mei G'wand, i fahr' in Himmel“<br />
Führungen an. 60 Minuten dauert der Trip ins<br />
Jenseits.
Ihr QUALITÄTSPRÄDIKAT<br />
für Bestattungskultur<br />
Seebestattungen mit/ohne Begleitung<br />
Angehöriger in der Ostsee und Nordsee<br />
Seebestattungen mit/ohne Begleitung<br />
Angehöriger weltweit<br />
Zentrale-Seebestattungs-Gedenkstätte<br />
Stein/Laboe: Einrichtung eines<br />
Ehrenmales<br />
Natürliche und einfühlsame Betreuung<br />
der Angehörigen<br />
Individuelle Gedenkfahrten mit der MS<br />
„Seewind“ zur letzten Ruhestätte<br />
Abfahrtshäfen Ostsee<br />
Stein/Laboe - Kieler Bucht /<br />
Eckernförder Bucht<br />
Maasholm - Flensburger Bucht<br />
Burg/Heiligenhafen - Insel Fehmarn<br />
Travemünde / Grömitz - Lübecker Bucht<br />
Timmendorf i. Poel - Wismar Bucht<br />
Warnemünde - Mecklenburger Bucht<br />
Abfahrtshafen Nordsee<br />
Cuxhaven - Elbmündung / Deutsche<br />
Bucht / Büsum<br />
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Tradition & Innovation vertreten. Wir<br />
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durch respektvolle Mitmenschlichkeit.<br />
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Dorfring 26-30 24235 Stein/Laboe Telefon 04343 49777