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Energiearmutsbetroffene in Österreich<br />

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nicht finanzieren können. Gleichzeitig ist es denkbar, dass diese Variable in Wechselwirkung<br />

zur Gebäudeart steht, sind Mehrfamilienhäuser zumeist häufiger in dichter besiedelten Gebie-<br />

ten vorzufinden.<br />

Angenommen wird des Weiteren, dass Haushalte, die insgesamt über ein größeres Einkom-<br />

men verfügen, weniger Schwierigkeiten haben, ihren Wohnraum angemessen zu beheizen.<br />

Auch wenn mit steigendem Einkommen zumeist auch die zu beheizende Wohnfläche größer<br />

wird, ist doch davon auszugehen, dass eine ausreichende Temperatur ab einer gewissen Ein-<br />

kommenshöhe eher gewährleistet werden kann. So identifizieren auch Boardman (2010) und<br />

Buzar (2007) niedrige Einkommen als ein gemeinsames Merkmal energiearmer Haushalte.<br />

Im Hinblick auf die Zusammensetzung des Haushalts wird davon ausgegangen, dass solche<br />

mit Kindern eher Schwierigkeiten haben, den Wohnraum angemessen warm zu halten. So<br />

halten auch Boardman (2010) und Buzar (2007) in Bezug auf ihre jeweiligen Definitionen<br />

von Energiearmut fest, dass diese vermehrt in Haushalten auftritt in denen auch Kinder leben.<br />

Ausgegangen wird zum einen davon, dass in Haushalten mit Kindern die Mindesttemperatur<br />

höher liegen muss und daher eine „angemessene“ Wärme schwieriger zu erreichen ist. Zum<br />

anderen bedeuten Kinder auch einen zusätzlichen Kostenfaktor, der dazu beitragen kann, dass<br />

weniger finanzielle Mittel für die Beheizung des Wohnraums übrig bleiben.<br />

4.3.1. Daten und Variablen<br />

Die dargelegten Annahmen werden auf Basis des EU-SILC Datensatzes des Jahres 2010<br />

überprüft. Im Zuge dieser, für Österreich repräsentativen, Stichprobenerhebung wurden die<br />

Daten von 14.085 Personen in insgesamt 6.188 Haushalten erfasst. Für die vorliegende Ana-<br />

lyse stellt sich zum einen der Datensatz des EU-SILC Haushaltsfragebogens als passend dar.<br />

Dieser umfasst neben den Angaben der Haushalte zu der Möglichkeit einer angemessenen<br />

Wohnraumwärme unter anderem auch die Gebäudeart, das gesamte verfügbare Haushaltsein-<br />

kommen, sowie die Tatsache ob Kinder im Haushalt leben. Zum anderen wird der Datensatz<br />

des EU-SILC Haushaltsregisters herangezogen, in dem der Urbanisierungsgrad der Wohnge-<br />

meinde erfasst wird. Die beiden Datensätze werden über die gemeinsame Variable „Haus-<br />

haltsnummer“ (Name: „In“) zusammengefügt und gemeinsam zur Analyse herangezogen.<br />

Insgesamt können im untersuchten Datensatz 5.986 Haushalte identifiziert werden, die ange-<br />

ben, dass sie es sich leisten können, ihre Wohnung angemessen warm zu halten und 200, die<br />

dies verneinen. Zwei der untersuchten Haushalte machten keine Angaben zu dieser Fragestel-<br />

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