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„... nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen“ - Goethe „Faust“<br />
In die Gegenwärtigkeit finden<br />
Ein Beitrag von dem Berliner Kreativitätstrainer Hans Haasis<br />
„Wie die Zeit vergeht!“ Schnell ist ein Monat vorbei<br />
oder gar ein Jahr - man hatte sich so viel vorgenommen,<br />
aber Beruf, Haushalt und Familie lassen einem<br />
kaum Zeit <strong>für</strong> sich selbst. Die Zeit scheint einem durch<br />
die Finger zu rinnen, man hat mit den Erfordernissen<br />
des Alltags mehr als genug zu tun und auch die Zukunft<br />
will heute schon mit bedacht werden. Wo soll denn da<br />
noch Raum <strong>für</strong> Kreativität sein? Und vor allem: wozu<br />
überhaupt kreativ sein?<br />
Nun könnte man mit den Worten eines bekannten<br />
Bergsteigers antworten, der auf die Frage, warum er<br />
denn den Mount Everest besteigen wolle, entgegnete<br />
„Weil er da ist“.<br />
Auch Kreativität, die Schöpferkraft also, „ist da“ und<br />
will genutzt werden. So ganz befriedigt diese Antwort<br />
in diesem Fall wohl nicht, es sei denn, Sie sind in einem<br />
der sog. künstlerischen oder kreativen Berufe tätig.<br />
Dennoch - wenn Sie sich die Momente in Erinnerung<br />
rufen, in dem Sie in einer Tätigkeit oder in einem Tun<br />
voll aufgegangen sind und sich plötzlich neue Lösungen<br />
oder Möglichkeiten aufgetan haben - das war einer<br />
der kostbaren Momente, in denen Sie ganz in der Gegenwart<br />
waren. Sie dachten nicht mehr primär an das<br />
angestrebte Ziel - obwohl dies sicherlich immanent<br />
vorhanden war - , sie haben einfach gehandelt.<br />
So, ganz im Hier und Jetzt spontan handeln, heißt<br />
schöpferisch tätig sein, heißt, jeden Moment neu zu er-<br />
schaffen. Und ganz gleich, ob das dann der Bergsteiger<br />
ist, der selbst in der Anstrengung den Augenblick genießt<br />
(warum würde er sonst klettern?) und sich spontan<br />
auf die Situation am Berg einlässt, ohne die Route und<br />
mögliche Gefahren völlig aus den Augen zu verlieren<br />
(wir können im Berufsleben leicht Entsprechungen<br />
und Parallelen finden), oder ein Kind beim Spielen,<br />
oder ob Sie das bei einer vielleicht ganz alltäglichen<br />
Tätigkeit sind - immer ist da dieses Gefühl des Einssein<br />
mit sich selbst.<br />
Den kreativen Moment zu erkennen und zu<br />
nutzen, bringt uns nicht nur zu uns selbst und<br />
unserer Vitalität, wir verwirklichen in diesen<br />
Momenten auch die in uns angelegte Schöpfer-<br />
und Schaffenskraft.<br />
Denn diese will sich verwirklichen und will, dass sich<br />
jeder von uns mit seinen individuellen Talenten zu einer<br />
einzigartigen Persönlichkeit entfaltet.<br />
Ebenso wie mentale und körperliche Kräfte kann<br />
auch die Kreativität gestärkt und trainiert werden. Es<br />
gibt dazu zahlreiche Möglichkeiten in den verschiedensten<br />
künstlerischen Bereichen. Ich verwende dazu<br />
gerne Improvisations- und Rollenspiele. Diese kommen<br />
ursprünglich aus dem Theater- und Filmbereich und<br />
sind <strong>für</strong> das Kreativ-Training <strong>für</strong> den Alltag nahezu<br />
ideal, da deren Ansatz unsere Alltagswelt mit ihren<br />
KGSBerlin 02/2010<br />
Foto: © Reinhard Marscha - Fotolia.com