NOS C au - Gedenkstätte Eckerwald
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Orte des Gedenkens - Die <strong>Gedenkstätte</strong>nKZ Bisingen<br />
Li ta H url s cl t, B is inge rL<br />
Die Ausstellung,, Mut zur Erinnerung<br />
- Mut zur Verantwortung" im Heimatmuseum<br />
Bisingen und der ,,Cesch<br />
ichtslehrpfad " Bisi ngen (Bahnhof,<br />
Lage r ge I än de, Ö I sch i eferab b<strong>au</strong> ge -<br />
lände, Massengrab und KZ- F riedhof)<br />
sind Orte, die an ein wahnwitziges<br />
Unterfangen kurz vor dem Ende des<br />
2. Weltkriegs erinnern. Von zehn<br />
Ö | sch i eferwerken d es lJ ntern eh m en<br />
,, W ü ste " (zu r Tre i bstoff gew i n n u n g<br />
<strong>au</strong>s Ölschiefer im Bereich der westlichen<br />
Schwäbischen Alb) war Bisingen<br />
das ,,Werk 2". Von insgesamt<br />
4150 nach Bisingen deportierten<br />
Männern, davon ein Drittel Juden,<br />
kamen bis zur Auflösung des Lagers<br />
im April '1945 innerhalb von knapp<br />
acht Monaten 1187 durch Hunger,<br />
Erkran ku n gen, Mi ßhand I un gen u nd<br />
Ersch i eßu n gen u ms Leben.<br />
Es war im Jahr 1982, als sich eine kleine<br />
JUSO-Cruppe <strong>au</strong>s Bisingen - Cymnasiasten<br />
des Hechinger Cymnasium<br />
- dazu entschloss, den Ursprung des<br />
Hinweisschildes ,,KZ-Friedhof " an der<br />
B 27 zu erforschen. Viele Hürden, die<br />
^2<br />
In.derSchelmen,qasscbtJandsichuemtut|ic|t<br />
d a r<strong>au</strong>-f' d uJn t e r k s t nt,qe m tt tht<br />
16<br />
I<br />
sich ihnen in den Weg stellten, schienen<br />
zunächst unüberwindbar, denn:<br />
lebte es sich nicht weit<strong>au</strong>s besser,<br />
wenn die ,,dunkle" Vergangenheit mit<br />
dem Mantel des Schweigens zugedeckt<br />
blieb? Wer wollte schon wissen<br />
oder daran erinnert werden, was sich<br />
40 Jahre zuvor an menschenverachtenden<br />
Handlungen ,,vor der eigenen<br />
H<strong>au</strong>stür" abgespielt hatte?<br />
Fest das Ziel im Auge behaltend<br />
konnte diese kleine Cruppe junger<br />
Bisinger jedoch <strong>au</strong>f eine Reihe von<br />
Unterstützern, Personen und Institutionen<br />
b<strong>au</strong>en. Viele Informationen und<br />
zur- Yerf ü gun gstel I u n g von d iversen<br />
Archiv-Materialien d urch öffentliche<br />
lnstitutionen führten zu einem<br />
,,Ans-Licht-fördern" der menschlichen<br />
Tragödien mit 1 '187 Todesopfern,<br />
die sich hier in Bisingen im<br />
Konzentrationslager,, U nterneh men<br />
Wüste" und der Ölschieferabb<strong>au</strong>stätte<br />
im l(uhloch innerhalb von nur 234<br />
Tagen, nämlich vom24. August1944<br />
bis 14. April 1945, abspielten.<br />
Bereits 1984 konnte die Cruppe die<br />
Dokumentation ,,Das KZ Bisingen" -<br />
gewidmet den Opfern der Intoleranz<br />
- veröffentlichen.<br />
Es war ein langer Weg bis zur<br />
Eröffnung der Ausstellung,,Schwierigkeiten<br />
des Erinnerns" im Heimatmuseum<br />
Bisingen im November 1996.<br />
Über diese Arbeit kann im Internet<br />
unter kz ge d e n kstaette n b i s i n ge n.<br />
wordpress.com unter der Kategorie<br />
1996 - ,, Reden " nachgelesen werden.<br />
An dieser Stelle nur soviel dazu:<br />
Karin Förster, damals am Landesmuseum<br />
Stuttgart tätig, entwickelte 1994<br />
ein erstes Konzept zu einer geschichtsbezogenen<br />
Ausstellung im<br />
Heimatmuseum Bisingen, das vom<br />
Cemeinderat Bisngen angenommen<br />
wurde. Karin Förster selbst konnte<br />
jedoch wegen anderer Aufgabenstellung<br />
in Stuttgart dieses Konzept<br />
nicht zu einem realen Abschluss<br />
bri ngen.<br />
Es war ein Clücksfall, dass Christine<br />
Cl<strong>au</strong>ning - damals noch ohne Doktortitel<br />
- im Spätsommer 1996 im Zuge<br />
einer ABM-Stelle in der Cemeinde<br />
Bisingen für die Weiterarbeit und<br />
erfolgreiche Fertigstellung dieses