Trillerpfeife Kreuzberger - LG Kreuzberg
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Nr. 134<br />
Manchmal lohnt<br />
es sich, auch<br />
mal über den<br />
Tellerrand zu schauen.<br />
Beim Tennis ist in<br />
der letzten Woche<br />
ein Spiel durch eine<br />
Schiedsrichterbeleidigung<br />
entschieden worden, wie vielleicht nicht alle in der<br />
Presse gelesen haben. Was war passiert? Im Halbfinale der<br />
US-Open lag Serena Williams im entscheidenden Spiel des<br />
Matches bei eigenem Aufschlag 15:30 zurück. Beim zweiten<br />
Aufschlag entschied eine der Linienrichterinnen auf Fußfehler,<br />
damit stand es 15:40, zwei Matchbälle für die Gegnerin<br />
Kim Clijsters aus Belgien. Doch wegen der Entscheidung<br />
beschimpfte Serena Williams die Linienrichterin. Und da<br />
sie bereits verwarnt war (sie hatte das Stahlrohr ihres<br />
Schlägers malträtiert), erhielt sie einen Strafpunkt und<br />
hatte damit das Match verloren. Nebenbei allerdings sei<br />
angemerkt, dass die Schiedsrichterin die Entscheidung<br />
nicht allein traf, sondern erst nach Rücksprache mit zwei<br />
weiteren, noch wichtigeren Supervisoren.<br />
In jeder anderen Spielsituation wäre es allerdings nur<br />
ein einzelner Punkt gewesen. Nur durch diese Konstellation<br />
hat es eine derartige Bedeutung erlangt, dass die Siegerin<br />
enttäuscht auf dem Feld stand, weil sie eigentlich lieber<br />
„richtig“ gewonnen hätte. Beim Fußball ist die Bestrafung<br />
da sicher schärfer. Wenn der Schiedsrichter die Regeln<br />
konsequent anwendet, ist ein Spieler, der jemanden<br />
beschimpft, schnell vom Feld, und das ganz ohne<br />
Supervisor.<br />
Wie streng man bei der Regelauslegung sein muss,<br />
war auch eine Frage beim vergangenen Lehrabend, die<br />
direkt aus der Praxis kam. An einem der letzten Spieltage<br />
der Berlin-Liga bittet ein Trainer den Schiedsrichter um<br />
Folgendes: Er möchte, dass alle 10 Auswechselspieler auf<br />
der Bank sitzen und sich warm machen dürfen, obwohl ja<br />
auf dem Spielbericht gar nicht so viele eingetragen werden<br />
können und ein Teil von ihnen also überhaupt nicht spielen<br />
darf. Er möchte aber, dass keiner der Spieler davon erfährt,<br />
ob er auf dem Spielbericht steht oder nicht, damit niemand<br />
enttäuscht ist. Was für den einen eine nette, beinahe<br />
rührende Geste, ist für den Schiedsrichter ein kleiner<br />
Konflikt... Ich bin gespannt, was der Lehrwart zu dieser<br />
Frage sagt, wir warten noch auf eine Antwort auf diese und<br />
weitere Fragen, deren Antworten es dann wohl erst in der<br />
nächsten Ausgabe zu lesen geben wird.<br />
Etwas Erfreuliches gibt es noch zu berichten: Die<br />
Lehrgemeinschaft <strong>Kreuzberg</strong> freut sich, dass mit Ekin<br />
Can Erol ein weiterer <strong><strong>Kreuzberg</strong>er</strong> den Sprung in den JLK<br />
geschafft hat und wir damit nunmehr vier Schiedsrichter<br />
aus diesem Bereich in unserer Lehrgemeinschaft betreuen.<br />
Bei Ekin freut es mich persönlich besonders, weil er<br />
<strong><strong>Kreuzberg</strong>er</strong> <strong>Trillerpfeife</strong> September 2009 Seite 3<br />
Heute mal...<br />
..Tennis<br />
bewiesen hat, dass Wille und intensives Training auch<br />
belohnt werden.<br />
In dieser Ausgabe findet Ihr neben vielem Gewohnten<br />
einen Artikel unseres ehemaligen Mitglieds Boris Meister.<br />
Es freut mich sehr, dass er nach seinem Verbandswechsel<br />
seine Herkunft nicht vergessen hat und uns seine Sicht<br />
der letzten Monate geschrieben hat. Zudem betreut er<br />
weiter die <strong><strong>Kreuzberg</strong>er</strong> Internetseite, sodass er uns doch<br />
noch auf gewisse Weise verbunden bleibt. Dafür ebenso ein<br />
herzliches Dankeschön wie für die gemeinsame Zeit in der<br />
Leitung der Lehrgemeinschaft <strong>Kreuzberg</strong>.<br />
Noch eine brandneue Information: Kürzlich hat unsere<br />
Lehrgemeinschaft die Einladung zum 35. Ewald-Regely-<br />
Turnier erhalten. Es wird am 16. Januar stattfinden, und<br />
zwar an den selben Orten wie im letzten Jahr, der Lilly-<br />
Hennoch-Sporthalle und dem Abacus Tierpark Hotel. Weitere<br />
Informationen werden folgen. Nach dem Motto: „Spiel mit<br />
Respekt – zeig‘ was in dir steckt“ werden Einzelkämpfer zu<br />
Teamplayern, und todesmutige Torhüter stehen zwischen<br />
den Alu-Pfosten ihren Mann... Nun gut, wollen wir nicht<br />
gleich wieder übertreiben. Denn das wichtigste ist das<br />
jährliche Treffen von Sportlern, die sonst überwiegend<br />
alleine unterwegs sind. Es trifft jung auf alt, Kreisliga- auf<br />
Bundesliga-Schiedsrichter. Das ist einer der Reize dieser<br />
schönen Veranstaltung, die für jeden Schiedsrichter ein<br />
Pflichttermin ist. Auf jeden Fall freuen wir uns dabei zu<br />
sein und wünschen der ausrichtenden Lehrgemeinschaft<br />
Marzahn eine erfolgreiche Organisation.<br />
Foto (von BM) auf Seite 1: Auf dem Bild zu sehen<br />
ist Boris Meister, der den Berliner Fußball-Verband<br />
verlassen hat und nun in Brandenburg amtiert.