Hydrophile Kontaktlinsen - Private HTL des Landes Tirol - Kolleg für ...

Halten die neuen hydrophilen Kontaktlin-
senmaterialien die gute Benetzung,
die sie versprechen?
Diplomarbeit
HTL Kolleg für Optometrie in Hall in Tirol
15. Jahrgang
Projektbegleiter
Ing. Gustav Pöltner
Ing. Markus Rainer
Dr. Wolfgang Grabmer
erstellt von
Sabine Auckenthaler
Sandra Bögl
Hall, April 2007

Zusammenfassung der Diplomarbeit:
HALTEN HYDROPHILE KONTAKTLINSEN WAS SIE Versprechen?
1. Halten die neuen hydrophilen Materialien die gute Benetzung die sie versprechen?
Unsere Doppelblind Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Münchner Fachakademie für Augen-
optik durchgeführt. Von einer Doppelblindstudie spricht man, wenn weder Prüfender noch Proband
wissen, welches Material verwendet wird. Dadurch sind Einflüsse des Probanden und die des Prü-
fenden ausgeschalten, man misst bei der statistischen Auswertung nur noch die tatsächlichen Ei-
genschaften der verschiedenen Kontaktlinsen.
Halten die neuen hydrophilen Kontaktlinsenmaterialien die gute Benetzung die sie versprechen?
Um diese Frage zu beantworten haben wir die Benetzbarkeit verschiedener weicher Kontaktlin-
senmaterialien (Hydrogele und Silikon-Hydrogele) am Probandenauge beurteilt.
Die Datenerfassung erfolgte in Exceltabellen und die verschiedenen Kontaktlinsen wurden mit
Nummern von 8 bis 16 versehen. Nach dem Eingangsbefund ohne Kontaktlinse wurde bei jedem
Proband beim rechten und beim linken Auge nach Zufallsprinzip eine unterschiedliche Kontaktlinse
eingesetzt und alle 2 Stunden nach folgenden Kriterien beurteilt:
• Höhe Meniskus
• Tränenfilm durchgängig oder unterbrochen
• LIPCOF
• Viskosität (zäh, normal, dünn)
• Struktur (strukturiert, marmoriert, amorph)
• Interferenz (fettig, viskös, wässrig)
• Vision Contrast Test
• Bindehaut limbal
• Bindehaut bulbär
• Bindehaut tarsal
• Cl Sitz
• Fluoreszeinbeurteilung
• Subjektive Note des Probanden
• Wassergehalt
Jedes Linsenmaterial wurde links und rechts getragen jedoch nie gleichzeitig, sodass man pro Lin-
senmaterial auf 112 Messungen kam. Es wurden 8 verschiedene Weichlinsenmaterialien getestet,
wobei uns unbekannt war welches Material wir verwendeten. Nur der Projektleiter Herr Ing. Gustav
Pöltner wusste welche Linsen zugeteilt wurden und dieser durfte daher bei der Beurteilung nicht
anwesend sein. Die verschiedenen Materialien wurden an 8 Probanden getestet mit insgesamt 896
Messungen.

1.1. Tränenmeniskus
Abbildung 1 Tränenmeniskus 0,35mm
Foto: Sabine Auckenthaler
Die Tränenansammlung am Unterlidrand längs der Lidkante wird als Tränenmeniskus bezeichnet. Mit
Hilfe des Messokulars wurde die Höhe des Tränenmeniskus beurteilt. Die Höhe kann sich bei starker
Lichteinwirkung verändern, deswegen wurde die Beurteilung des Tränenfilms zu Beginn der Untersu-
chung durchgeführt. Der Normalwert liegt bei 0.2mm, unter diesem Wert handelt es sich um eine kriti-
sche Menge und es ist zu wenig Tränenvolumen vorhanden. Zusätzlich wurde beurteilt ob der Tränen-
film durchgängig oder in weiterer Folge von zu wenig Tränenflüssigkeit, bereits unterbrochen ist. [4] [5]
1.2. LIPCOF
Abbildung 2 LIPCOF / einzelne Falten bis 0,2mm
Foto: Sabine Auckenthaler
LIPCOF sind lidkantenparallele conjunktivale Falten zur Bestimmung der Tränenfilmquantität. LIPCOF
befinden sich temporal an der unteren Lidkante und sind mit der Spaltlampe bei höchster Vergröße-
rung sichtbar. Die Bindehautfalten verlaufen immer horizontal. Bei zu wenig Tränenflüssigkeit verzieht
das Augenlid die bewegliche Bindehaut und es entstehen eine oder mehrere Falten. Anhand der Fal-
ten kann eine Wertung des Tragekomforts vorgenommen werden.
Bei mehreren Falten kommt es zu einem reduzierten Tragekomfort von Kontaktlinsen und zu einem
Trockenheitsgefühl. [4] [3]

1.3. Viskosität
Abbildung 3 Tränenfilm zäh bis normal
Foto: Sabine Auckenthaler
Das Fließverhalten des Tränenfilms lässt sich über die Bewegung der Teilchen nach dem Blinzeln im
Tränenfilm beschreiben. Schnelle Bewegungen deuten auf einen wässrigen dünnen Tränenfilm hin,
während zu langsame Bewegungen auf einen zähen Tränenfilm hinweisen. Es erfolgte eine qualitative
Einschätzung der Teilchen Bewegung sowie der Teilchenmenge. [1] [5] [2]
1.4. Struktur des Tränenfilms
Abbildung 4 Tränenfilm körniger Struktur
Foto: Sabine Auckenthaler
Eine körnige Struktur weist auf einen stabilen Tränenfilm hin und wird keine Schwierigkeiten mit Kon-
taktlinsen bereiten. Ein marmorierter oder amorpher Tränenfilm wird daher als stabil bezeichnet. Es
zeigt sich, dass von Seiten des Tränenfilms das Tragen von Kontaktlinsen keine Schwierigkeiten be-
reitet. Bei ungleichmäßiger Struktur ist der Tränenfilm nicht mehr stabil und weist somit auf Störungen
beim Tragen von Kontaktlinsen hin. Die Beurteilung erfolgte durch eine qualitative Einschätzung der
Struktur sowie der Teilchenmenge. [2] [3]

1.5. Interferenz
Abbildung 5 Tränenfilm fettig (grün rot gelb)
Foto: Sabine Auckenthaler
An der Vorder- und Rückfläche der Lipidschicht überlagern und interferieren sich die Lichtwellen und
der Spaltlampenreflex erscheint in den Interferenzfarben. Je nach Lipidschichtdicke entstehen unter-
schiedliche Interferenzen. Lipiddicken unter 100 nm erscheinen gräulich, während ein fettiger Tränen-
film mehr Blauanteile enthält. Die Interferenzfarben wurden qualitativ beurteilt. [1]
1.6. Vision Contrast Test
Abbildung 6 Vision Contrast Test System
Foto: Holy
TFBS für Fotografie, Hall
Bei der Testtafel nach rechts (1 - 9) nimmt der Kontrast ab. Nach unten (A – E) hin, nimmt die Ortsfre-
quenz zu. Die Probanden stellten sich vor der immer gleich beleuchteten Testtafel in einer Entfernung
von 3,5 m auf. Die Aufgabe des Probanden die Richtung der Streifen in den einzelnen Feldern zu
erkennen erfolgte zuerst beim Eingangsbefund ohne Kontaktlinse und danach vor jeder Messung mit
der Kontaktlinse. Die gerade noch am besten erkannten Gitter wurden durch ein Kreuz in die Vistech–
Auswertungsblätter eingetragen.
Der Normbereich ist auf dem Auswertungsblatt grau gekennzeichnet. Befand sich der Proband inner-
halb diesem, so lag er im Normalbereich. Alles was außerhalb dieses grauen Bereiches liegt, weicht
von der Norm ab. Mit diesem Test lässt sich in kürzester Zeit ermitteln, ob mit der Linse Einbußen bei
dem Kontrastsehen vorliegen. [6]

1.7. Bindehaut
Die drei Abschnitte der Bindehaut, die limbale Bindehaut, die bulbäre Bindehaut und die tarsale Bin-
dehaut wurden nach CCLRU bewertet. (CCLRU = Cornea and Contact Lens Research Unit, School of
Optometry, University of New South Wales). [4]
1.8. Cl Sitz
Abbildung 7 Push up Test
Foto: Sabine Auckenthaler
Bei weichen Kontaktlinsen wird der Linsensitz durch Kontrolle der Beweglichkeit beurteilt. Der so ge-
nannte Push up Test wurde für die Beurteilung verwendet. Dabei wird die Linse durch Druck mit dem
Finger auf das Unterlid nach oben geschoben. Es wurde die Geschwindigkeit und die Art der Zentrie-
rung der Kontaktlinse nach dem Loslassen des Unterlides nach Schulnotensystem bewertet.
1 = Sehr gut, Gut, Befriedigend, Genügend, 5 = sehr schlecht.
1.9. Fluoreszeinbeurteilung
Abbildung 8 Flureszeinbeobachtung ohne Kontaktlinse
Abdrücke temporal
Foto: Sabine Auckenthaler
Bei der Fluoreszeinbeobachtung wird in den Beleuchtungsstrahlengang der Spaltlampe ein Blaufilter
und in den Beobachtungsstrahlengang ein Gelbfilter (= Sperrfilter mit 530 nm) vorgeschalten. Das
Eintropfen von Fluoreszein auf der Sklera erfolgt mit steril einzeln verpackten Papierstreifen, die vor-
her mit Kochsalzlösung angefeuchtet werden.

Das Fluoreszein 0.1% absorbiert kurzwelliges Licht bei 490 nm und fluoresziert bei Maximum von 530
nm. Der Sperrfilter (Gelbfilter) unterdrückt den störenden Restlichtanteil. Fluoreszein verteilt sich in
wässriger Umgebung gleichmäßig und wird daher vor allem für die Sitzbeurteilung von harten Kontakt-
linsen angewendet. Beim Tragen von Hydrogellinsen hat das Eintropfen von Fluoreszein keine prakti-
sche Aussage, da sich die Hydrogellinse an das Auge anschmiegt. Auch müsste hier ein großmoleku-
lares Fluoreszein verwendet werden, um das Eindringen in die Poren des Materials zu verhindern.
Doch die Fluoreszeinbeobachtung unmittelbar nach dem Tragen einer weichen Kontaktlinse ist sehr
aussagekräftig. Das Auffinden von kleinsten Hornhautdefekten, Abdrücken und kleinste Beschädigun-
gen der Bindehaut wird ermöglicht. Die Fluoreszeinbeobachtung erfolgte immer unmittelbar nach der
sechsstündigen Tragezeit und wurde nach Schulnotensystem beurteilt. Es waren wenig Stippungen
zu beobachten, meist nur Abdrücke der Kontaktlinsen. [2]
1 = Sehr gut, Gut, Befriedigend, Genügend, 5 = sehr schlecht.
1.10. Subjektive Note des Probanden
Die subjektive Benotung des Probanden erfolgte vor jeder der vier Messungen, dabei sollte zum Bei-
spiel der Linsensitz bei der 2. Messung angenehmer sein, als kurz nach dem Einsetzen, ebenso sollte
der erhöhte Tränenfilm weitgehend verschwunden sein. Hier wurde ebenfalls nach Schulnotensystem
beurteilt.
1 = Sehr gut, Gut, Befriedigend, Genügend, 5 = sehr schlecht.
1.11. Kontaktlinsentypen
Die folgenden 8 Weichlinsenmaterialien wurden bei unserer Doppelblindstudie getestet:
• Pro Clear (Cooper Vision)
• Complete Aquavision (AMO)
• Focus Monthly Visitint (Ciba Vision)
• Focus Dailies (Ciba Vision)
• Air Optix Night & Day (Ciba Vision)
• Pure Vision (Bausch & Lomb)
• Extrem H2O G – 60 S (Galifa)
• Acuvue Moist (Johnson & Johnson)

1.12. Auswertung der Studie
Die gesamten erfassten Daten unserer Probanden wurden im Excel gesammelt, dabei wurden die
absoluten Daten, der Mittelwert, das Minimum, das Maximum und die Standardabweichung ermittelt.
Beispiel eines Auswertungsprotokolls:
Fachakademie für Augenoptik
Private Höhere Technische Lehranstalt des Landes Tirol Marsplatz 8, 80335 München
Kolleg für Optometrie
Name: Martin Oberauner
männlich
Optometrischer Status:
sph: Cyl: A: Visus LCS 2. Messung
Rechts: -0,75
Tränen
Kontrast BH Limbal I BH Bulbär I BH Tarsal I Cl Sitz Anfärbung Subjektiv
Viskosität Struktur Interferenz 1-5 Noten
zäh = 3 strukturiert=3 fettig = 3 1=sehr gut
CL Nr. höhe Meniskus
durchgängig = 1
unterbrochen = 2 Lipcof
normal = 2 marmoriert = 2 viskös = 2
dünn = 1 amorph = 1 wässrig = 1
LCS=
Nach CCLRU eintragen
5=sehr
schlecht
Eingangsbefund 0,25 1 2 2 2 1,15 2 2 2 2 2
9 0,25 2 1 2,5 2 2 1,725 2 2,5 2 3,5 4
10 0,3 1 1 2 2 2,5 1,85 2 2 2 2 4
11 0,3 1 1 2 2 2 1,95 2 2 2 3 1
12 0,25 1 1 2 2 2,5 1,825 2 2 2,5 2,5 2
13 0,25 1 1 2 2,5 2,5 1.725 2 2 2 2 1
14 0,3 1 1 2 2 3 1,85 2 2 3 2,5 3
15 0,25 1 1 3 2 3 1,275 2 2 2 2,5 2
16 0,25 1,5 1 2 2 2 1,6 2 2 2 2 2
Beispiel 0,35 1 2 2 2 1 2 1 2,5 3 4 3
Beispiel der Ermittlung von den absoluten Daten, der Mittelwerte und der Standardabweichung:

Legende:
CL Nummer 9 = Dailises All Day Comfort CL Nummer 13 = J&J Acuvue 1 Day Moist
CL Nummer 10 = Extreme H2O CL Nummer 14 = Aqua Vision
CL Nummer 11 = Focus Night & Day CL Nummer 15 = Proclear
CL Nummer 12 = Pure Vision CL Nummer 16 = Focus Monatslinse
Legende Diagramme:
Rechtes Auge Blaue Farbe
Linkes Auge Rote Farbe
1.13. Ergebnisse der Auswertung:
1.14. 1. Messung des Tränenmeniskus
Messdaten des Tränenmeniskus gesamt
Die Menge des Tränenmeniskus wurde mit Hilfe einem Messokulars gemessen.
Liegt dabei die Menge des Tränenvolumens unter dem Normalwert von 0,2mm, liegt zu wenig Tränen-
flüssigkeit vor.
Verglichen mit dem Eingangsbefund, sank am rechten Auge der Tränenmeniskus um durchschnittlich
um 0,1mm, bei den Kontaktlinsen Nummern 10 – Extreme H2O (Hioxifilcon A – HEMA/GMA Benz
Material) und Nummer 11 - Focus Night & Day (Lotrafilcon A Fluor Silikon Material) . Die gesamten
Messdaten liegen im Bereich von 0,25 bis 0,475 mm. Wobei der Mittelwert bei –0,053mm liegt.

Abbildung 9 Eingangsbefund Tränenmeniskus
Foto: Bögl Sandra
Im Vergleich mit allen getesteten Kontaktlinsen gibt wie es das Diagramm zeigt keine signifikanten
Unterschiede.
Der Tränenmeniskus ist am linken Auge im Durchschnitt um –0,0125 bis 0,1 bei allen Linsenmateria-
lien gesunken. Die gesamten gemessenen Messdaten liegen im Bereich von 0,2 bis 0,3875 mm. Wo-
bei der Mittelwert bei –0,056mm liegt.
Ebenso sind hier keine signifikanten Unterschiede festzustellen.
Abbildung 10 Tränenmeniskus nach 4. Messung
Kontaktlinsennummer 13 – J&J Acuvue Moist 1 Day
Foto: Bögl Sandra
Wie auch schon bei der Auswertung Rechts und Links erwähnt gibt es keine signifikanten Unterschie-
de zwischen den einzelnen getesteten Kontaktlinsen.
Abbildung 11 Tränenmeniskus nach 4.Messung
Kontaktlinsenummer 10 - Extreme H2O
Foto: Bögl Sandra

Vergleicht man die Kontaktlinse Nummer 11 - Focus Night & Day (Lotrafilcon A Fluor Silikon Material)
und Nummer 10 - Extreme H2O (Hioxifilcon A – HEMA/GMA Benz Material) in den Rechts und Links
Diagrammen miteinander, fällt auf dass diese sowohl rechts und links sehr ähnlich bewertet und ver-
tragen wurden.
Vergleich der einzelnen Messungen:
Tränenmeniskus rechtes Auge:
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0,40
0,29
0,20
0,30
0,23
0,15
VOR 1.
Messung
Tränenmeniskus linkes Auge:
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0,35
0,29
0,200
0,30
0,25
0,100
Tränenmeniskus
0,30
0,24
0,20
2.
Messung
0,30
0,24
0,15
3.
Messung
Tränenmeniskus
0,30
0,23
0,150
0,30
0,21
0,150
0,30
0,24
0,20
4.
Messung
0,30
0,23
0,150
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
Maximum
Mittelwert
Minimum
Maximum
Mittelwert
Minimum

1.15. 2. Messung der Tränen, durchgängig/unterbrochen
2.3 Messdaten des Tränenminiskus, durchgängig/unterbrochen gesamt
Die zusätzliche Beurteilung der Durchgängigkeit und Unterbrochenheit des Tränenmeniskus sollte die
Menge des Tränenvolumens in weiterer Folge klären. Für die Bewertung wurden die Note 1 für durch-
gängig und die Note 2 für unterbrochen vergeben.
Bei dieser Bewertung viel auf, dass verglichen mit dem Eingangsbefund fast keine Abweichungen
aufgetreten sind.
Bei den Kontaktlinsen Nummer 10 - Extreme H2O (Hioxifilcon A – HEMA/GMA Benz Material), Num-
mer 14 – Aqua Vision (GMAqua, GMA HEMA Copolymer) und Nummer 16 – Focus Monatslinse
(MMA/VP/MAS, Vifilcon A) gab es die höchsten absoluten Noten von 1,125 bis 1,375. Sie lagen aber
innerhalb der Standardabweichung.
Der Mittelwert aller getesteten Kontaktlinsen lag bei von -0,031 bis -0,036.
Links wurde die Durchgängigkeit oder Unterbrochenheit des Tränenmeniskus mit den absoluten Wer-
ten von 1,125 bis 1,625 bewertet, diese liegen etwas höher als die Werte auf dem rechten Auge.
Die errechneten Mittelwerte der Messung liegen bei zwischen 0,078 und 0,188 auch diese Werte lie-
gen etwas höher als rechts.

Vergleich der einzelnen Messungen:
Tränen durchgängig/unterbrochen rechtes Auge:
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2,00
1,50
1,00
2,00
1,38
1,00
2,00
1,38
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
Tränen durchgängig/unterbrochen linkes Auge:
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2,00
1,50
1,00
2,00
1,38
1,00
Tränen durchgängig/unterbrochen
2,00
1,38
1,00
2,00
1,38
1,00
2,00
1,38
1,00
Tränen durchgängig/unterbrochen
2,00
1,38
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
2,00
1,38
1,00
Maximum
Mittelwert
Minimum
Maximum
Vergleicht man nun das rechte und das linke Auge, fällt auf, dass alle getesteten Kontaktlinsen annä-
hernd die gleiche Note bekommen haben. Auch hier sieht man keine signifikanten Unterschiede zwi-
schen den einzelnen getesteten Kontaktlinsenmaterialien.
Mittelwert
Minimum

1.16. 3. Messung: Tränenfilm Interferenz
Messung des Tränenfilms Interferenz gesamt
Die Interferenzfarben geben Auskunft über die Zusammensetzung desTränenfilms.
Hier gab es Werte zwischen –0,25 und 0,375. Das heißt, dass egal welches Material getragen wurde,
der Tränenfilm in Richtung fettig ging.
Am linken Auge lagen die absoluten Werte zwischen 1,5 und 2,875.
Der Mittelwert lag zwischen 0,261 und 0,734.
Abbildung 12 Tränen Interferenz nach 2. Messung
Kontaktlinsennummer 13 – J&J Acuvue Moist 1 Day, Foto: Bögl Sandra
Bei der Beuteilung der Interferenz Veränderung wurde beobachtet, dass eine Zunahme des fettigeren
Anteils im Tränenfilm vorhanden ist. Unabhängig welches Material getestet wurde
Abbildung 13 Träneninterferenz nach 4.Messung, Kontaktlinsennummer 14 – Aqua Vision, Foto: Bögl Sandra

Vergleich der einzelnen Messungen:
Tränen Interferenz rechtes Auge:
Tränen Interferenz linkes Auge:

1.17. 4. Messung: Kontaktlinsensitz
4.1 Messung Kontaktlinsensitz gesamt
Der Kontaktlinsen Sitz wurde mit dem Push Up Test beurteilt. Die Beurteilung erfolgte nach Schulno-
tensystem. Am rechten Auge wurde der Kontaktlinsen Sitz relativ konstant bewertet. Die absoluten
Daten lagen zwischen 1,125 und 3,5. Der Mittelwert aller getesteten Kontaktlinsenmaterialien lag zwi-
schen 2 und 2,766.
Der Kontaktlinsen Sitz am linken Auge wurde ebenso wie am rechten Auge relativ konstant bewertet.
Hier lagen die absoluten Daten zwischen 1,25 und 4. der Mittelwert lag zwischen 1,938 und 2,703.
Rechts und Links miteinander verglichen erkennt man keine besonderen Abweichungen der Beurtei-
lungen. Die Kontaktlinsen Nummer 13 – J&J Acuvue Moist 1 Day (Etalfilcon A, Hydrogel) wurde fast
zu 100 Prozent wieder erkannt.
Abbildung 14 Kontaktlinsensitz nach 2. Messung
Kontaktlinsennummer 12 – Pure Vision
Foto: Bögl Sandra

Vergleich der einzelnen Messungen:
Kontaktlinsensitz rechtes Auge:
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
0,00
2,50
1,88
1,00
Kontaktlinsensitz rechtes Auge:
7,00
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
Kontaktlinsensitz rechts
2,50
1,88
1,00
3,00
2,00
1,00
2,50
1,94
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
0,00
2,00
1,50
1,00
Kontaktlinsensitz links
3,00
1,81
1,00
3,00
1,94
1,00
3,00
2,06
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
Maximum
Mittelw ert
Minimum
Maximum
Mittelw ert
Minimum

1.18. 5. Messung Fluorezeinbeurteilung
Messung Fluoreszeinbeurteilung gesamt
Die Fluoreszeinbeurteilung erfolgte mit der Vergabe von Schulnoten. Hier lagen die absoluten Daten
zwischen 1 und 4.
Der Mittelwert lag zwischen 1,594 und 2,938. Die Kontaktlinse Nummer 11 – Focus Night & Day (Lot-
rafilcon A, Fluor Silikon Hydrogel) bekam die schlechteste Note, nämlich die Note 4. ebenso war sie
jene Kontaktlinse mit der größtem Streuung. Alle anderen getesteten Kontaktlinsen wurden relativ
gleich bewertet.
Abbildung 15 Fluoreszeinbeurteilung nach 4.Messung
Kontaktlinsennummer 11 – Focus Night & Day
Foto: Sabine Auckknethaler
Die Fluoreszeinbeurteilung am linken Auge war dem rechten Auge relativ ähnlich. Die absoluten Da-
ten der gesamten getesteten Kontaktlinsen lagen zwischen 1 und 4. Der Mittelwert lag zwischen 1,469
und 2,703.

Die Kontaktlinsen Nummer 11- Focus Night & Day (Lotrafilcon A, Fluor Silikon Hydrogel) bekam auch
links die schlechteste Beurteilung. Sie bekam auch hier 2 mal die Note 4.
Abbildung 16 Fluoreszeinbeurteilung nach 4. Messung
Kontaktlinsennummer 11 – Focus Night & Day
Foto: Bögl Sandra

Im gesamten kann man sagen, dass sich die Beurteilung rechts und links relativ ähnlich sind. Die Kon-
taktlinse Nummer 11 – Focus Night & Day (Lotrafilcon A, Fluor Silikon Hydrogel) wurde rechts und
links am schlechtesten beurteilt.
Kontaktlinsen Nummer 13 – J&J Acuvue Moist 1 Day (Etalfilcon A, Hydrogel) und Nummer14 – Aqua
Vision (GMAqua, GMA Hema Copolymer) wiesen größere Unterschiede auf als die restlichen geteste-
ten Kontaktlinsenmaterialien.
Vergleich der einzelnen Messungen:
Fluoreszeinbeurteilung rechtes Auge:
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
0,00
VOR 1.
Messung
Fluoreszeinbeurteilung linkes Auge:
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
0,00
Abbildung 17 Fluoreszeinbeurteilung nach 4. Messung
Kontaktlinsennummer 11 – Focus Nigth & Day, Foto: Sabine Auckenthaler
Floubeurteilung rechts
2.
Messung
3.
Messung
Floubeurteilung links
2,50
2,50
1,00
4.
Messung
2,50
1,69
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
Mittelwert
Maximum
Minimum
Maximum
Mittelwert
Minimum

1.19. 6. Messung: Subjektive Note
Messung der Subjektiven Note gesamt
Die Vergabe der Subjektiven Note erfolgte ebenso im Schulnotensystem. Die absoluten Werte lagen
zwischen 1,125 und der Note 4. Die Streuung verlief relativ konstant. Im Prinzip bekamen alle geteste-
ten Kontaktlinsen mal eine gute und mal eine etwas schlechtere Note.
Am linken Auge war die Beurteilung jeder getesteten Kontaktlinse sehr ähnlich. Ihre absoluten Daten
lagen zwischen1,375 und der Note 4. Die Mittelwerte lagen zwischen 2,156 und 2,938.
Die Kontaktlinse mit der besten subjektiven Note am linken Auge war die Kontaktlinsen Nummer 16 –
Focus Monatslinse (MMA/VP/MAS, Vifilcon). Ihr Mittelwert lag bei 2,156.

Vergleicht man nun das rechte Auge mit dem linken Auge fällt auf, dass einige Kontaktlinsen fast iden-
tisch beurteilt wurden. Es gab aber auch relativ große Abweichungen, sowie bei der Kontaktlinsen
Nummer 13 – J&J Acuvue Moist 1 Day (Etalfilcon A, Hydrogel)und Nummer 15 – Proclear (Omafilcon
A, Hydrogel).
Vergleich der einzelnen Messungen:
Subjektive Note rechtes Auge:
7,00
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
0,00
Subjektive Note linkes Auge:
8,00
6,00
4,00
2,00
0,00
3,00
2,19
1,00
Subjektive Note rechts
3,00
2,06
1,00
3,00
2,06
1,00
3,00
2,06
1,00
VOR 1. Messung 2. Messung 3. Messung 4. Messung
0,00
3,00
2,25
1,00
VOR 1.
Messung
Subjekive Note links
3,00
1,88
1,00
2.
Messung
4,00
2,31
1,00
3.
Messung
3,00
2,25
1,00
4.
Messung
Maximum
Mittelwert
Minumum
Maximum
Mittelwert
Minimum

1.20. Schlussfolgerung
Halten die neuen hydrophilen Kontaktlinsenmaterialien die gute Benetzung, die sie verspre-
chen?
Unsere Erwartungen waren, dass die neuesten Materialien, sprich die Silikonhydrogele am besten
abschneiden. Da sie aufgrund ihrer Zusammensetzung einige Vorteile gegenüber Hydrogelen aufwei-
sen. Da Silikon eine stark hydrophile Eigenschaft und HEMA eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit be-
sitzen, geht man nun davon aus, dass die neuen Silikonhydrogele der „normalen“ Hydrogellinse über-
legen wäre.
Aber unsere Studie hat uns gezeigt dass dies nicht der Fall ist. Es schneiden die Silikonhydrogele
genauso gut wie auch genauso schlecht ab wie auch die „normale“ Hydrogellinse.
Veränderungen des Tränenfilms, in der Struktur, Viskosität oder auch in der Zusammensetzung wur-
den nicht signifikant beobachtet.
Die Lipcof Falte gab uns Auskunft darüber ob genügend Tränenflüssigkeit vorhanden war bezie-
hungsweise ob sich diese über die 6 Stunden Tragedauer verringert hat. Bei den Kontaktlinsen Night
& Day, Proclear und Aqua Vision wurde eine Verringerung der Tränenflüssigkeit beobachtet. Wo da-
durch Lipcof Falten entstanden sind.
Bei der Kontaktlinsen J&K Acuvue Moist 1 Day wurde eine Zunahme der Tränenflüssigkeit beobach-
tet.
Ebenso Rötungen beziehungsweise Injektionen nach längeren Tragen (nach 6 Stunden) wurden nicht
beobachtet, im Gegenteil es wurden Verbesserungen beobachtet. Die einzige Verstärkung der Injekti-
onen wurden bei den Kontaktlinsen Focus Night & Day und Proclear beobachtet.
Das Kontrast Sehen (LCS) war egal mit welcher Kontaktlinse über die Tragedauer konstant geblieben.
Die subjektive Note des Probanden war für uns eine sehr wichtige, aussagekräftige Beurteilung, da
der Proband ja so wie wir nicht wusste wann er welche Kontaktlinse beurteilte. Man geht davon aus
dass die Kontaktlinse die am rechten Auge gut bewertet wurde auch links eine gute Note bekommt.
Dies war aber nicht der Fall. Die Kontaktlinse J&J Acuvue Moist 1 Day und Proclear wichen von der
subjektiven Beurteilung am stärksten ab. Am besten wieder erkannt wurde die Kontaktlinse Focus
Monatslinse von Ciba Vision.
Der Kontaktlinsen Sitz wurde relativ gleich beurteilt, hier gab es keine signifikanten Unterschiede. Die
Noten lagen zwischen 1 und 4. Die einzige Kontaktlinse die rechts und links dieselbe Benotung bekam
war die Kontaktlinse J&J Acuvue Moist 1 Day.
Bei der Floureszeinbeurteilung war die Kontaktlinse Night & Day von Ciba Vision am auffälligsten.
Diese war die einzige Kontaktlinse bei der nach 6 Stunden Tragezeit Abdruckstellen feststellbar wa-
ren. Stippen oder sonstige Hornhautverletzungen wurden bei keinen Kontaktlinsen festgestellt.

Das Resümee unserer Studie ist also ganz einfach und klar. Im Prinzip ergab unsere Studie keine
konkreten Unterschiede, alle Kontaktlinsen waren gleich nach einer Messung von 6 Stunden gut. Egal
ob eine Silikonhydrogelkontaktlinse oder eine „normale“ Hydrogelkontaktlinse getragen und beurteilt
wurde. Eine Folgestudie die über mehrere Tage geht, müsste klären, ob es größere Streuungen gibt.
Unsere Doppelblindstudie wäre die Basis dafür.
Quellenverzeichnis:
[1]Baron, Heinz (1991) Kontaktlinsen. Ein Lehrbuch und Leitfaden. Heidelberg: Verlag der Deutschen
Optikerzeitung
[2]Forst, Günther (1993). Grundlagen der Kontaktlinsenanpassung. Heidelberg:
Verlag der Deutschen Optikerzeitung
[3]Wittig; Bernd (2006) Grundlagen der Kontaktlinsenanpassung. Heidelberg:
Verlag DOZ
[4]Sickenberger, Wolfgang (2001) Klassifikation von Spaltlampenbefunden. Ein praxisnahes Hand-
buch für Kontaktlinsenanpasser. Bezug CIBA Vision
[5]Pöltner, Gustav. Praktische Kontaktlinsenanpassung. Schulskriptum der HTL – Kolleg - Optometrie
Hall / Tirol
[6]Firmenbroschüre, Michtner Geräte Optik. Vision Contrast Test System VCTS nach Dr. Ginsburg