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Phosphorylierungen bei Signalproteinen erkennen ... - BIOspektrum

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A<br />

B<br />

˚ Abb. 2: Analyse von Phosphorylierungsereignissen.<br />

A, FLAG-CNK-überexprimierende<br />

HEK293-Zellen wurden mit PDGF<br />

(platelet-derived growth factor) in Anwesenheit<br />

(+) oder Abwesenheit (–) eines<br />

MEK(MAPK/ ERK-Kinase)-Inhibitors stimuliert.<br />

Zelllysate wurden mittels SDS-PAGE<br />

aufgetrennt und CNK in einem Immunoblot<br />

mit Anti-FLAG-Antikörpern detektiert. B,<br />

Affinitätsaufge reinigte CNK-Fragmente aus<br />

Lysaten von CNK-überexprimierenden Zellen<br />

wurden als Substrate für ERK in einer<br />

in vitro-Kinase-Reaktion in Anwesenheit<br />

von [γ- 32 P]ATP eingesetzt. Die Reaktionsprodukte<br />

wurden über SDS-PAGE und<br />

Autoradiografie analysiert. pCNK, phosphorylierte<br />

CNK-Isoform.<br />

bestätigt, dass CNK durch MEK oder ERK<br />

(extracellular signal-regulated kinase) phosphoryliert<br />

wird.<br />

Mithilfe einer in vitro-Kinase-Reaktion in<br />

Anwesenheit von ERK und radioaktiv markiertem<br />

[γ- 32 P]ATP können wir zeigen, dass<br />

CNK ein spezifisches Substrat von ERK ist<br />

(Abb. 2B). Anhand des Autoradiogramms<br />

des SDS-Gels ist zu sehen, dass ERK CNK im<br />

Bereich der Aminosäuren 280 bis 720 phosphoryliert.<br />

Somit ist CNK einerseits ein positiver<br />

Regulator der durch verschiedene<br />

Wachstumsfaktoren stimulierten, zentralen<br />

RAF-MEK-ERK-Signalkette. Andererseits ist<br />

CNK selbst ein Substrat dieser Signalkette,<br />

<strong>BIOspektrum</strong> | 03.13 | 19. Jahrgang<br />

eine Beobachtung, die auf einen möglichen<br />

Rückkopplungsmechanismus hinweist. Ziel<br />

unserer aktuellen Studien ist es, Kinase-vermittelte<br />

Phosphorylierungsereignisse in<br />

CNK umfassend zu entschlüsseln. Moderne<br />

Massenspektrometrie(MS)-basierte<br />

Methoden stellen einen sehr eleganten<br />

Ansatz zur genauen Bestimmung von<br />

in vivo-Phosphorylierungsstellen in <strong>Signalproteinen</strong><br />

sowie zur detaillierten Untersuchung<br />

von Kinase-Substrat-Beziehungen<br />

dar.<br />

Analyse von<br />

Phosphorylierungsmustern<br />

Für die MS-basierte Kartierung von in vivo-<br />

Phosphorylierungsstellen empfiehlt es sich,<br />

das endogen exprimierte Protein in Anwesenheit<br />

von Phosphatase-Inhibitoren affinitätsbasiert<br />

aufzureinigen. Nachfolgend können<br />

eventuell störende Komponenten mittels<br />

einer SDS-PAGE abgetrennt werden. Einen<br />

interessanten Ansatz bietet auch die PhostagTM-SDS-PAGE<br />

[4], mit der phosphorylierte<br />

und nicht phosphorylierte Proteinisoformen<br />

vor der MS-Analyse aufgetrennt werden<br />

können (Abb. 3A). Die Verwendung<br />

eines zweiwertigen Metallionenkomplexes<br />

(Mn2+ -Phos-tag) führt zur spezifischen Bindung<br />

von Phosphomonoester-Dianionen wie<br />

Phosphoserin, Phosphothreonin oder Phosphotyrosin<br />

in Proteinen und damit zur<br />

Retardierung der phosphorylierten Proteinisoformen<br />

während der Gelelektrophorese.<br />

Alternativ bietet sich ein gelfreier Ansatz<br />

an. Das Protein wird hierzu z. B. mit Aceton<br />

präzipitiert und in einem geeigneten<br />

Puffersystem aufgenommen. Nach proteolytischem<br />

Verdau der Proteine in der Gelmatrix<br />

oder in Lösung erfolgt die Analyse<br />

mittels Flüssigkeitschromatografie in direkter<br />

Kopplung mit der Massenspektrometrie<br />

(LC/MS) (Abb. 3A). Die Auswertung der<br />

Daten erfolgt über spezielle Suchalgorithmen.<br />

Fragmentierung zur Lokalisierung<br />

der Phosphatgruppe<br />

Eine umfassende sowie zuverlässige Bestimmung<br />

von Phosphorylierungsstellen beruht<br />

zum einen auf einer möglichst vollständigen<br />

und zum Teil redundanten Sequenzierung<br />

des Proteins durch den Einsatz verschiedener<br />

Proteasen (z. B. Chymotrypsin,<br />

AspN) neben der Standardprotease Trypsin.<br />

Zum anderen ist es erforderlich, positionsspezifische<br />

Fragmentionen in MS/MS-Spektren<br />

zu detektieren, anhand derer Phos-

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