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3D-Wahrnehmung - Universität Ulm

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6.2 Funktionsweise von <strong>3D</strong>-Brillen<br />

Beim Anaglyphen-Verfahren (rot/grün-Verfahren) werden mit<br />

einer <strong>3D</strong>-Kamera zwei Bilder aufgenommen. Bei dieser Kamera<br />

sind zwei Linsen im Abstand von 7,5 cm nebeneinander<br />

angebracht (Die 7,5 cm entsprechen in etwa dem<br />

durchschnittlichen Abstand der Pupillen des Menschen). Diese<br />

beiden Linsen fokussieren dasselbe Bild, durch ihren Abstand<br />

zueinander jedoch aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln.<br />

Dabei ist auf jeder der beiden Linsen ein (Farb-)Filter aufgebracht<br />

(beim rot/grün Verfahren also auf der rechten Linse ein roter und<br />

auf der linken ein grüner). Wird mit dieser Kamera nun ein Bild<br />

geschossen, so sind auf diesem einen Bild die Bilder der beiden<br />

Linsen übereinanderprojiziert sichtbar. Durch die<br />

unterschiedlichen Aufnahmewinkel liegen die Kanten der<br />

abgelichteten Gegenstände nicht unbedingt aufeinander, sondern<br />

sie können sich auch überschneiden. Dadurch wirken diese Bilder<br />

mit bloßem Auge betrachtet wie verwackelt. Betrachtet man das<br />

Bild jedoch mit entsprechenden Farbfiltern vor den Augen<br />

(rechtes Auge grün, linkes rot), so sieht jedes Auge nur noch das<br />

Bild, das für dieses Auge vorgesehen ist. Aus den beiden<br />

unterschiedlichen Bildern setzt das Gehirn wieder das<br />

dreidimensionale Bild zusammen.<br />

7. WAHRNEHMUNGSTÄUSCHUNGEN –<br />

DER AMESSCHE RAUM ALS BEISPIEL<br />

EINER OPTISCHEN TÄUSCHUNG<br />

Von einer <strong>Wahrnehmung</strong>stäuschung sprechen wir dann, wenn uns<br />

unsere Sinne nachweislich auf fehlerhafte Art die Erfahrung eines<br />

Reizmusters vortäuschen. Die visuellen <strong>Wahrnehmung</strong>stäuschungen<br />

sind demnach also falsche Interpretationen unseres<br />

<strong>Wahrnehmung</strong>ssystems.<br />

Abb. 22: Der Ames-Raum: Ansicht vom speziellen<br />

Betrachterstandort<br />

Betrachtet man die Abbildung 22, so ist man überzeugt 2<br />

verschieden große Menschen zu sehen.<br />

Tatsache ist jedoch, dass sie gleich groß sind. Die Ursache dieser<br />

Täuschung liegt in der Konstruktion des Raumes: die hintere<br />

Wand, die Tür und die Fenster sind so geometrisch geformt, dass<br />

der Raum vom Standpunkt der Bildaufnahme wie ein normales,<br />

rechteckiges Zimmer wirkt. Tatsächlich ist der Raum aber so<br />

gebaut, dass vom Betrachter aus, seine linke hintere Ecke fast<br />

doppelt so weit entfernt liegt wie seine rechte.<br />

Abb. 23: Der Ames-Raum: Blick von Aussen<br />

8. ZUSAMMENFASSUNG: WARUM<br />

SEHEN WIR DREIDIMENSIONAL?<br />

Die Augen des Menschen funktionieren – vereinfacht gesagt – wie<br />

die Linsen eines Fotoapparates. Jedes Auge kann deshalb auch<br />

nur eine zweidimensionale Abbildung seiner Umwelt an das<br />

Gehirn übermitteln. Aus den beiden Bildern, die das Gehirn von<br />

den Augen übermittelt bekommt, kann dieses wieder eine<br />

dreidimensionale Ansicht "zusammensetzen" (Abbildung 4).<br />

Menschen mit Sehstörungen auf einem Auge haben deshalb oft<br />

keine echte dreidimensionale <strong>Wahrnehmung</strong>, was Probleme z.B.<br />

beim Schätzen von Entfernungen mit sich bringt. Auf diesem<br />

Zusammenspiel zwischen den beiden Augen und dem Gehirn<br />

beruht also der ganze "Trick" des dreidimensionalen Sehens.<br />

9. QUELLEN<br />

[1] http://home.wtal.de/schwebin/3d/basics3d.htm<br />

[2] http://www.heise.de/ct/99/07/158/<br />

[3] http://newmedia.idv.edu/fhtw95/s113616/augen.html<br />

[4] http://www.jszw.de/3d_wahrnehmung/grundlagen_3d_<br />

wahrnehmung.html<br />

[5] http://www.jszw.de/3d_wahrnehmung/tiefe.html<br />

[6] http://www.jszw.de/3d_wahrnehmung/modelle.html<br />

[7] http://www.roost-optik.ch/3-dsehen.htm<br />

[8] http://www.inf.fu-berlin.de/~behnke/cv/Intro.html

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