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Verhandlungsergebnis Häusliche Krankenpflege (HKP ...

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Fachinformation vom 14.04.2011<br />

Fachbereich Altenhilfe<br />

<strong>Verhandlungsergebnis</strong> <strong>Häusliche</strong> <strong>Krankenpflege</strong> (<strong>HKP</strong>)<br />

Ergebnis der Verhandlungen:<br />

• Die bisherige Vergütungs- und Leistungsvereinbarung ist weiterhin Grundlage der<br />

vertraglichen Bindungen mit den Krankenkassen.<br />

• Alle Leistungen <strong>HKP</strong> der Leistungsgruppen (LG) I - V werden ausschließlich von<br />

Pflegefachkräften erbracht (keine Öffnungsklausel für Nichtfachkräfte).<br />

• Die Vergütungen für die LG I – V und die Leistungserbringung als Anleitung, Grundpflege<br />

und hauswirtschaftliche Versorgung werden ab 1.7.2011 bis 31.12.2011 um 1 % und ab<br />

01.01.2012 mit einer Laufzeit bis 30.6.2014 nochmals um 2,5 Prozent gesteigert.<br />

• Die Punkte Leistungserbringung im Betreuten Wohnen/unter einer Adresse, gleichzeitige<br />

Leistungserbringung SGB V/SGB XI und Einsatz von Nichtpflegekräften werden erneut in<br />

einer leicht veränderten Protokollnotiz (es entfallen Bearbeitung der Punkte in einer<br />

Arbeitsgruppe und Beeinflussung der Mengenentwicklung in der <strong>HKP</strong>) aufgenommen.<br />

Entstehung und Verlauf des <strong>Verhandlungsergebnis</strong>ses<br />

Juli 2010 bis März 2011<br />

• Auf Basis der Vorarbeit des Liga-Fachausschusses Ambulante Pflege fand am 20.07.2010<br />

ein erstes Sondierungsgespräch mit den Kassen statt. Hier und danach schriftlich wurden<br />

die Kassen informiert, dass gleichzeitige Leistungserbringung SGB V/SGB XI und<br />

Leistungserbringung im Betreuten Wohnen/unter gleicher Adresse Liga-Sicht nur durch<br />

eine Änderung der Vergütungssystematik darstellbar und zu berücksichtigen sind.<br />

• Das wurde von den Kassen abgelehnt und immer wieder versucht, im bestehenden<br />

Vergütungssystem pauschal diese Effekte abzubilden. Sie berechneten Synergieeffekte<br />

von 25 % und boten einen pauschalen Vergütungsabschlag in allen LG um 1,00 €.<br />

• Die Gespräche waren bis Dezember 2010 von diesen Diskussionen und Vorstellungen der<br />

Kassen eindeutig geprägt. Die Kassen wollten zudem ihre vertragliche Öffnungsklausel,<br />

die mit dem bpa abgeschlossen wurde (Freigabe der LG I für alle Nichtfachkräfte -<br />

Verantwortlichkeit ausschließlich bei der PDL/dem Träger) auf die Liga ausdehnen.<br />

• Diese vollständige Öffnungsklausel wurde von Anfang an gegenüber den Kassen<br />

abgelehnt. Von der Liga wurde angeboten, weitere Pflegekräfte mit einem anerkannten<br />

Berufsabschluss und mit einer entsprechenden qualifizierten Fortbildung einzusetzen. Bis<br />

Januar 2011 gab es keinen absehbaren Fortschritt der Verhandlungen.<br />

• Es wurde von der Liga ein konkretes Angebot vorgelegt. Dieses beinhaltete eine<br />

Teilöffnung der LG I mit einer abschließenden Liste von Pflegekräften mit Ausbildung und<br />

einer abschließenden Liste von zu erbringenden Leistungen und die Berücksichtigung von<br />

betreuten Wohnen durch eine differenzierte Fortschreibung der einzelnen LG (im<br />

Betreuten Wohnen 2,5 %, sonst 4,5 %).<br />

• Die Reaktion der AOK PLUS war nicht akzeptabel. Ein anberaumter Verhandlungstermin<br />

wurde durch die Liga abgesagt. Das Gegenangebot der AOK PLUS war ausschließlich<br />

angelehnt an den bpa-Vertrag, mit einer Absenkung der LG I um 5,5%. Dies wurde als<br />

großes Entgegenkommen benannt, weil die ursprüngliche Forderung zur Berücksichtigung<br />

der sogenannten Synergieeffekte von 25% zurückgezogen wurde.<br />

• Für eine weitere Verhandlung am 18. März 2011 modifizierte die der Liga ihr Angebot noch<br />

einmal (geforderte Erhöhung auf einen Zeitraum von Ende 2011 bis 2013 gestreckt).<br />

5. April 2011 - Fortsetzung der Verhandlungen mit Ergebnis<br />

• Auch diese Verhandlung begann ohne ein konkretes schriftliches Angebot der Kassen mit<br />

der Feststellung, dass Leistungserbringung im Betreuten Wohnen/unter einer Adresse,<br />

PARITÄTISCHER<br />

Sachsen<br />

01099 Dresden<br />

Am Brauhaus 8<br />

Team Altenhilfe/Eingliederungshilfe<br />

erstellt von Matthias Steindorf<br />

Tel.: 0351 / 4916647 Fax:0351 / 4916614<br />

matthias.steindorf@parisax.de<br />

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Fachinformation vom 14.04.2011<br />

Fachbereich Altenhilfe<br />

<strong>Verhandlungsergebnis</strong> <strong>Häusliche</strong> <strong>Krankenpflege</strong> (<strong>HKP</strong>)<br />

gleichzeitige Leistungserbringung SGB V/SGB XI und der Einsatz von Nichtfachkräften<br />

nicht entsprechend in den bisherigen Verhandlungen berücksichtigt wurden.<br />

• Die Kassen formulierten ein Angebot, dass die Öffnung der LG I nun nicht mehr für „alle“<br />

sondern lediglich für Heilerziehungspfleger, Rettungsassistenten, Facharbeiter für<br />

Gesundheitspflege, Hebammen - nicht aber für Azubis 3. Lehrjahr, <strong>Krankenpflege</strong>-,<br />

Altenpflege- und Arzthelfer - ermöglichen sollte mit ausschließlicher Verantwortung der<br />

PDL. Die LG I sollte ab 01.07. für diese Personen bereits geöffnet, jedoch bis Ende 2011<br />

nicht gesteigert und ab 01.01.2012 um 4% abgesenkt werden, Für die anderen LG wurde<br />

eine Anhebung ab 01.01.2012 um 1,5% bei einer Laufzeit bis zum 31.12.2014 angeboten.<br />

• Den Kassen wurde erneut verdeutlicht, dass das nicht akzeptabel ist. Die<br />

Leistungserbringung im Betreuten Wohnen/unter einer Adresse, gleichzeitige<br />

Leistungserbringung SGB V/SGB XI und Einsatz von Nichtfachkräften wurde nach Liga-<br />

Auffassung ausreichend thematisiert, die Liga-Vorschläge dazu wurden abgelehnt.<br />

• Darauf verbesserten die Kassen ihr Angebot leicht in Form einer „Nullrunde“ in der LG 1<br />

und für die übrigen LG eine Steigerung um 2% bis 31.12. 2014.<br />

• Auch dieser Kassenvorschlag wurde von der Liga abgelehnt. Die Liga zog alle ihre<br />

bisherigen Angebote zurück. Stattdessen wurde die Fortsetzung der bisherigen Systematik<br />

ausschließlich mit Fachkräften und einer Steigerung vom 01.07. 2011 bis zum 31. 12.<br />

2011 von 2% und ab 01.01. 2012 bis Ende 2013 um weitere 2,5% gefordert.<br />

• Nach einer weiteren Auszeit wurde dieser Vorschlag von den Kassen grundsätzlich<br />

angenommen. Verschiedene Detaildiskussionen führten zum o. g. Ergebnis.<br />

Bewertung<br />

• In den Verhandlungen wurde sehr klar, dass speziell die AOK PLUS vehement versuchte,<br />

Vergütungssteigerungen in der <strong>HKP</strong> durch sogenannte Synergieeffekte und über die<br />

Öffnungsklausel für Nichtfachkräfte zu vermeiden. Dies erfolgte konkret auch mit dem<br />

Angebot der bpa-Vereinbarung. Absenkung wurde als „klare Prämisse“ benannt.<br />

• Trotz des Wissens, dass auch im Liga-Bereich teilweise Schwierigkeiten bestehen,<br />

Fachkräfte zu gewinnen, war eine Öffnungsklausel „für alle“ ohne fachliche Begrenzung<br />

mit alleiniger Verantwortlichkeit für PDL/Träger und Vergütungsabsenkung nicht tragbar.<br />

• Dies führte zu den eingebrachten Kompromissvorschlägen und letztlich zur Rückkehr zum<br />

alten System, um Klarheiten für die Beteiligten zu haben und die Verantwortung nicht auf<br />

die Sozialstationen/Pflegedienste abzuwälzen. Zudem war der Abschluss von Seiten der<br />

Verhandler davon geprägt, die Attraktivität des Pflegeberufes zumindest in Teilbereichen<br />

so zu erhalten, dass auch zukünftig Fachkräfte für diesen Bereich arbeiten.<br />

• Grundsätzlich besteht aufgrund der salvatorischen Klausel die Möglichkeit, innerhalb der<br />

Laufzeit bei rechtlichen oder organisatorischen Veränderungen, die die<br />

Leistungserbringung der <strong>HKP</strong> beeinflussen, nochmals Gespräche aufzunehmen.<br />

• Die Steigerungen in <strong>HKP</strong> entsprechen der prognostizierten Grundlohnsummensteigerung<br />

und damit dem Rahmen, in dem sich die Kassen angeblich bewegen können.<br />

• Für die Liga ist es ein Erfolg, das alle Bestrebungen, die zu einer Absenkung der<br />

Vergütung führen sollten, keinen Eingang in das <strong>Verhandlungsergebnis</strong> gefunden haben.<br />

Matthias Steindorf<br />

Referent Altenhilfe/Entgelte<br />

PARITÄTISCHER<br />

Sachsen<br />

01099 Dresden<br />

Am Brauhaus 8<br />

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