bezirkdornbirn - Mein kleines Blatt
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4 vorarlberg panorama<br />
23. MÄRZ 2012<br />
Kurz & bündig<br />
���Die Bereiche Tierhaltung<br />
und Tierschutz werden<br />
vom Land neu organisiert.<br />
Es wird eine klare<br />
Trennung der beiden<br />
Bereiche geben. Neuer<br />
Tierschutzobmann wird<br />
Pius Fink. Das Amt des<br />
Veterinär-Abteilungsvorstandes<br />
wird ausgeschrieben.<br />
Erik Schmid<br />
legt es zurück.<br />
���13 Jahre Haft lautet das<br />
Urteil für den zehnfach<br />
vorbestraften 53-jährigen<br />
Oswald S., der am 1.<br />
Februar in Bregenz-Vorkloster<br />
eine Volksbank-<br />
Filiale überfallen und<br />
138.000 Euro erbeutet<br />
hatte. Das Urteil ist nicht<br />
rechtskräftig.<br />
���Laut LR Greti Schmid<br />
kommt der Aufbau eines<br />
Vorarlberger Kinderschutzzentrums<br />
durch das<br />
Land Vorarlberg und den<br />
Gemeindeverband voran.<br />
Die formelle Gründung<br />
des gemeinnützigen Vereins„Kompetenzzentrum<br />
für Kinderschutzfragen<br />
in Vorarlberg“ sei<br />
bereits erfolgt.<br />
���Karl Falschlunger ist am<br />
20. März nach langer<br />
Krankheit im 83. Lebensjahr<br />
gestorben. Der Sozialdemokrat<br />
war unter<br />
anderem<br />
Landtagsvizepräsident,Clubobmann<br />
der SPÖ-<br />
Landtagsfraktion, Landesparteivorsitzender<br />
der<br />
SPÖ Vorarlberg, Mitglied<br />
im Präsidium der SozialistischenBodenseeinternationale<br />
und schließlich<br />
Ehrenpräsident der SPÖ<br />
Vorarlberg.<br />
160 Millionen für<br />
den Wohnbau<br />
Die Wohnbauförderung fördert den Wohnbau. Obwohl dafür<br />
die Finanz ein Prozent des Bruttolohns kassiert, gibt es keine<br />
Zweckwidmung. Vorarlberg ist die Ausnahme und buttert jährlich<br />
160 Millionen Euro in Bau und Erhaltung von Wohnraum.<br />
Von Gerwald Rainer<br />
1968 gab es die erste Wohnbauförderung.<br />
Seit damals<br />
wurden 82.000 Wohnungen<br />
und Häuser errichtet, 100.405<br />
Wohnungen und Häuser saniert<br />
und 16.568 Solaranlagen<br />
gefördert. Der Bau von<br />
Mietwohnungen war lange ein<br />
Stiefkind der Ländle-Politik,<br />
denn die ÖVP-Ideologie der<br />
achtziger Jahre lautete: So viel<br />
Eigentum wie möglich, so viel<br />
Mietwohnungen wie nötig.<br />
Bis 2010 waren es rund 17.000<br />
Mietwohnungen, aber 55.000<br />
Einheiten im Eigentum.<br />
Das eigene Haus ist nur mehr<br />
für eine Minderheit leistbar.<br />
Gab es 1969 noch 1416 „Hüslebauer“,<br />
so sind es heute im<br />
Schnitt zwischen 400 und 500<br />
im Jahr. Die Einkommen steigen<br />
kaum an, doch die Energiekosten<br />
klettern in schwindelnde<br />
Höhen und damit auch<br />
die Betriebskosten fürs Wohnen.<br />
Der Aufwand für Mietbeihilfen<br />
wird im Ländle immer höher.<br />
Die Hilfen liegen pro Bezieher<br />
zwischen 50 und 600 Euro im<br />
Monat. Seit 2004 hat sich der<br />
Aufwand verdoppelt. Im Bud-<br />
Albert<br />
Hofer:<br />
Vorarlberg<br />
geht mit<br />
den Wohnbaumitteln<br />
sorgsam<br />
um.<br />
get 2012 sind 30 Millionen<br />
Euro für solche Beihilfen vorgesehen.<br />
30 Millionen Euro,<br />
das war genau das Geld, das<br />
die Vogewosi mit ihren 15.600<br />
Wohnungen im Jahr 2010 für<br />
Bauarbeiten ausgegeben hat.<br />
„Vorarlberg ist mit den Wohnbaumitteln<br />
in all den Jahren<br />
immer sehr sorgsam umgegangen“,<br />
betont der ÖVP-<br />
Wohnbausprecher im Landtag,<br />
Albert Hofer. „Neben den 75<br />
Millionen Euro vom Bund haben<br />
wir Rückfl üsse aus alten<br />
Darlehen von jährlich 80 Millionen<br />
Euro. Und die Zuschüsse<br />
für Solaranlagen kommen<br />
auch aus diesem Topf.“<br />
Derzeit beträgt die Miete für<br />
Vogewosi-Wohnungen pro<br />
Quadratmeter ohne Betriebskosten<br />
rund 4,18 Euro. Deutlich<br />
darunter liegt sie in den<br />
alten Südtirolersiedlungen.<br />
Hier werden zwischen zwei<br />
und 3,50 Euro verlangt. In den<br />
neuen Wohnanlagen liegt der<br />
Quadratmeterpreis bei 5,60<br />
Euro. Auf dem freien Wohnungsmarkt<br />
liegt der Mietpreis<br />
für den Quadratmeter schnell<br />
bei zehn Euro.<br />
KOMMENTAR<br />
Gerwald Rainer<br />
Polit-Rückbau<br />
Die Verkleinerung des Landtages<br />
muss genau überlegt<br />
werden. Nur nichts überstürzen.<br />
Markus Wallner kann<br />
froh sein, dass er sein Landtagsmandat<br />
zurückgelegt<br />
hat, als er Landeshäuptling<br />
wurde. Dieser groß gewachsene<br />
Politiker würde nie und<br />
nimmer in einen „verkleinerten“<br />
Landtag passen. Michael<br />
Ritsch schon eher. Die<br />
SPÖ hat die Verkleinerung<br />
des Landtages für sich selbst<br />
schon längst vollzogen. Sie<br />
schrumpfte von zehn auf<br />
drei Abgeordnete innerhalb<br />
von 30 Jahren. Die Aufblähung<br />
der Parlamente, die im<br />
Ländle 1956 begann, wurde<br />
freudig vollzogen, als plötzlich<br />
36 statt 26 Mandate zu<br />
vergeben waren. Da hat sich<br />
keiner Sorgen gemacht, aus<br />
welchem Hut man denn<br />
die zehn zusätzlichen Polit-<br />
Genies zaubern könne. Ich<br />
traue mich wetten, dass die<br />
Namen der Anwärter auf die<br />
neuen Mandate schon vor der<br />
Gesetzesänderung beschlossene<br />
Sache waren. Darum<br />
ist es auch so schwer, den<br />
Bundesrat zu verkleinern<br />
oder abzuschaffen: Wer soll<br />
jetzt die schwer vermittelbaren<br />
Politiker beschäftigen,<br />
wenn die Parteien künftig<br />
kaum mehr über Geld aus<br />
Korruption und anonymen<br />
Spenden verfügen?<br />
Damit die ÖVP ihre komplizierte<br />
Bünde-Struktur in<br />
den neuen Landtag hinüberretten<br />
kann, sollten ihr die<br />
anderen Fraktionen Mandate<br />
spenden, damit nach der<br />
Reform auch alles so bleibt,<br />
wie es ist.