Heile Familie - Veranstaltungskalender für Körper Geist und Seele
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Kinder, die stressen, sind eine Herausforderung <strong>für</strong> ihre Umgebung.<br />
Stresskinder<br />
Der Evolutionspädagoge Gerhard Alber erklärt, warum <strong>und</strong> was es über Lernprobleme<br />
<strong>und</strong> Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern zu wissen <strong>und</strong> zu tun gibt.<br />
Kinder, die stressen, Kinder, die mit ihrem Verhalten<br />
ihre Umgebung provozieren, sind fast schon ein<br />
alltägliches Problem im Schul- <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nalltag.<br />
Immer wieder wird die Schuldfrage gestellt: Hat hier<br />
Erziehung versagt, hat Schule versagt? Antworten darauf<br />
gibt es viele, doch zu Lösungen führen sie nicht.<br />
Der Stress spiegelt sich im Verhalten. Erscheinungsbilder<br />
wie ADHS, Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche,<br />
Aggression, Angst etc. haben ihren Ursprung<br />
in der Informationsverarbeitung unseres Gehirns.<br />
Für die Pädagogik heißt dies: „umdenken“, verstehen<br />
lernen, warum <strong>und</strong> aus welcher Wahrnehmung heraus<br />
ein Kind sich so verhält. Es ist Zeit, die „Sprache“<br />
der Kinder zu verstehen, ja zu verstehen, aus welcher<br />
Gehirnstufe heraus ein Kind agiert, reagiert <strong>und</strong><br />
wahrnimmt. Die Evolutionspädagogik bietet uns hier<br />
mit ihrem siebenstufigen Gehirnmodell <strong>und</strong> ihren entsprechenden<br />
Interventionstechniken praktische Hilfe,<br />
kindliches „Stressverhalten“ nicht nur zu verstehen,<br />
sondern auch damit umzugehen.<br />
Eine Hauptursache <strong>für</strong> Stressverhalten liegt in der<br />
sogenannten Mischformstruktur. Dieser Begriff, auf<br />
den im Weiteren eingegangen wird, stammt aus der<br />
Evolutionspädagogik.<br />
Exkurs in die Gehirnk<strong>und</strong>e<br />
Ein wesentliches Merkmal des menschlichen Großhirns<br />
ist, dass es asymmetrisch angelegt ist. Das heißt:<br />
Es gibt eine anatomische, vor allem aber eine funkti-<br />
onelle Ungleichheit der beiden Großhirnhemisphären<br />
(cerebrale Dominanz); gewisse Fähigkeiten werden<br />
der linken, andere wiederum der rechten Gehirnhälfte<br />
zugeordnet. Am deutlichsten wird dies bei der Sprache<br />
<strong>und</strong> der Händigkeit.<br />
Durch unsere linke Gehirnhälfte (Hemisphäre),<br />
dem sogenannten Sprachhirn, erleben wir die Sprache<br />
<strong>und</strong> sind imstande, analytische Zusammenhänge zu<br />
erkennen. Auch unsere Feinmotorik ist dort angelegt.<br />
Diese Gehirnhälfte arbeitet zeitorientiert <strong>und</strong> geht ins<br />
Detail.<br />
Die rechte Gehirnhälfte hingegen, das sogenannte<br />
Gestalthirn, ist <strong>für</strong> unsere gestalterischen <strong>und</strong> handwerklichen<br />
Fähigkeiten zuständig. Raumorientierung,<br />
Grobmotorik, Kreativität <strong>und</strong> Emotionen werden<br />
ebenfalls von dieser Hemisphäre gesteuert.<br />
Die neurologische Steuerung arbeitet diagonal,<br />
das heißt: Die linke <strong>Körper</strong>seite wird von der rechten<br />
Hemisphäre <strong>und</strong> die rechte <strong>Körper</strong>seite von der linken<br />
Hemisphäre gesteuert. Damit diese Steuerung optimal<br />
funktioniert, muss die neurologische Vernetzung<br />
zwischen den Hemisphären aktiv sein. Die Hauptverbindung<br />
dieses Nervenstrangs nennt man Corpus<br />
Callosum.<br />
Lernschwierigkeiten treten meist dann auf, wenn<br />
der Informationsfluss zwischen den Hemisphären<br />
blockiert ist, denn optimales Lernen gelingt nur dann,<br />
wenn das Potenzial beider Hemisphären genutzt werden<br />
kann. Wenn aber eine bestimmte Form von Stress den<br />
KGSBerlin 12/2011<br />
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