1 Gasthermometer - Bitbucket
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PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
1 <strong>Gasthermometer</strong><br />
1.1 Überprüfung des Boyle-Mariotte’schen Gesetzes<br />
1.1.1 Grundlagen<br />
Bei konstanter Temperatur T herrscht zwischen dem Volumen V und dem<br />
Druck p folgender Zusammenhang:<br />
p ∗ V = const. (1)<br />
Da in dem gezeigten Experiment das Volumen V proportional zur Länge l<br />
der Luftsäule ist, lässt sich (1) schreiben als:<br />
p ∗ l = const. (2)<br />
Der Druck p setzt sich zusammen aus dem atmosphärischen Luftdruck pa und<br />
dem an der Höhendifferenz ∆h des Quecksilberpegels abgelesenen Druck ∆p.<br />
Der atmosphärische Druck wurde an einem Quecksilberbarometer abgelesen.<br />
1.1.2 Messergebnisse<br />
pa = (995 ± 1)mbar = 746 ± 1)mmHg<br />
T = (22 ± 1) ◦ C<br />
Messung ∆p[mmHg] l[mm] p[mmHg] p · l[mm 2 ]<br />
1 45 ± 3 241 ± 2 791 ± 4 190631 ± 1853<br />
2 220 ± 3 199 ± 2 966 ± 4 192334 ± 2090<br />
3 385 ± 3 169 ± 2 1131 ± 4 191139 ± 2361<br />
Tabelle 1: Messergebnisse<br />
Da alle drei Produkte p · l innerhalb der Fehlergrenzen übereinstimmen<br />
(Siehe Tabelle 1), kann von der Gültigkeit des Boyle-Mariotte’schen Gesetzes<br />
ausgegangen werden.<br />
3. November 2010 1
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
1.2 Bestimmung Spannungskoeffizient der Luft und absolute<br />
Temperatur bei 0 ◦ C<br />
1.2.1 Grundlagen<br />
Mit der allgemeinen Gasgleichung<br />
pt ∗ Vt<br />
T<br />
= p0 ∗ V0<br />
T0<br />
= N ∗ kb<br />
lässt sich bei konstantem Volumen V der Druck p schreiben als<br />
pt = p0(1+β∗t), wobei β Spannungskoeffizient genannt wird und die relative<br />
Druckänderung pro ◦ C angibt. Durch Umformung erhält man:<br />
Wobei:<br />
β = 1<br />
p0<br />
∆p<br />
∆t<br />
Vt, pt . . . Volumen und Druck bei Temperatur t<br />
V0, p0 . . . Volumen und Druck bei 0 ◦ C<br />
∆p, ∆t . . . Druck- bzw. Temperaturdifferenz<br />
T . . . Temperaturänderung<br />
N . . . Teilchenzahl<br />
kB . . . Boltzmannkonstante<br />
β . . . Spannungskoeffizient<br />
1.2.2 Durchführung<br />
Das Volumen wird konstant gehalten und die Höhendifferenz der Quecksilbersäule<br />
während eines Aufheizens von Raumtemperatur bis 60 ◦ C für verschiedene<br />
Messpunkte abgelesen. Ein p-T-Diagramm wird gezeichnet (siehe<br />
Anhang A), in dem die Steigung ∆p<br />
∆t abgelesen wird. p0 erhält man aus dem<br />
Achsenabschnitt. Der dadurch bestimmte Wert wird mit dem theoretischen<br />
Wert β = 1<br />
T0 = 1<br />
273,15K verglichen.<br />
3. November 2010 2<br />
(3)<br />
(4)
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
1.2.3 Messergebnisse<br />
Messung T[ ◦ C] ∆p [mmHg]<br />
1 21, 5 ± 1 −29 ± 3<br />
2 31 ± 1 −9 ± 3<br />
3 41 ± 1 19 ± 3<br />
4 51 ± 1 40 ± 3<br />
5 61 ± 1 60 ± 3<br />
Tabelle 2: Messergebnisse<br />
∆p<br />
∆T<br />
p0 = 669 ± 4mbar<br />
= 2, 27 ± 0, 08mmHg<br />
◦ C<br />
β = (3, 40 ± 0, 12) × 10 −3 K −1<br />
Der Literaturwert für β beträgt: βL = 1<br />
273,15 K−1 = 3, 66 × 10 −3 K −1<br />
Wie man sieht stimmt der berechnete Wert für β auch im Fehlerbereich<br />
nicht mit dem Literaturwert überein, was vermutlich auf einen systematischen<br />
Ablesefehler zurückzuführen ist.<br />
3. November 2010 3
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
2 Bestimmung des Adiabatenexponenten der Luft<br />
nach Rüchardt<br />
2.1 Durchführung<br />
Eine auf einem Luftpolster befindliche Kugel wird mit Hilfe eines Gummiballons<br />
in Schwingung versetzt. Die Schwingungsdauer T wurde aus x Messungen<br />
zu je y Schwingungen berechnet. Ziel ist es, mit Hilfe der gemessenen<br />
Schwingungsdauer und Kugelmasse den Adiabatenexponenten κ der Luft zu<br />
bestimmen. Dabei gilt:<br />
und<br />
wobei:<br />
κ = 2π 2 m ∗ V0<br />
∗<br />
T q2 ∗ p<br />
p = p0 +<br />
m ∗ g<br />
q<br />
m . . . Kugelmasse<br />
V0 . . . Volumen des Gefäßes (V0=10l)<br />
T . . . Schwingungsdauer<br />
q . . . Querschnittsfläche des Rohres (r=8mm)<br />
p0 . . . Luftdruck (am Barometer abgelesen)<br />
g . . . Erdbeschleunigung<br />
3. November 2010 4<br />
(5)<br />
(6)
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
2.2 Messergebnisse<br />
m = 1, 6 ± 0, 1g<br />
p0 = (995 ± 1)mbar<br />
q = πr 2 = 2, 011 × 10 −4 m 2<br />
Messung T[s] (5 Schwingungen)<br />
1 5,36<br />
2 5,24<br />
3 5,34<br />
4 5,26<br />
5 5,36<br />
6 5,41<br />
7 5,37<br />
8 5,52<br />
9 5,41<br />
10 5,56<br />
11 5,25<br />
12 5,29<br />
13 5,33<br />
14 5,35<br />
15 5,39<br />
Tabelle 3: Messergebnisse<br />
Mittelwert der Zeiten: T = (1, 07 ± 0, 01)s<br />
Adiabatenexponent: κ = 1, 42 ± 0, 03<br />
Der Literaturwert für zweiatomige Moleküle (5 Freiheitsgrade) beträgt:<br />
κ =<br />
f + 2<br />
f<br />
Wie man sieht stimmen die Werte überein.<br />
= 1, 4<br />
3. November 2010 5
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
3 Dampfdichtebestimmung nach Viktor Meyer<br />
3.1 Grundlagen<br />
Die Dampfdichte α eines Gases ist der Quotient zwischen der Gasdichte unter<br />
Normalbedingungen (0 ◦ C, 1,01325 bar) ρN und der Dichte von Luft ρL,N.<br />
Da die Dichte bei diesem Experiment nicht bei 0 ◦ C bestimmt werden kann<br />
muss mit folgender Formel auf ρN rückgerechnet werden:<br />
ρN = ρD · pNT<br />
pTN<br />
ρD . . . Gemessene Dichte des Gases<br />
p . . . Gemessener Druck<br />
T . . . Gemessene Temperatur<br />
ρN . . . Dichte des Gases unter Normalbedingungen<br />
pN . . . Druck unter Normalbedingungen<br />
TN . . . Temperatur unter Normalbedingungen<br />
Für den im Messzylinder herrschenden Druck gilt:<br />
p = H − h<br />
− pw<br />
(8)<br />
13, 6<br />
H . . . Äußerer Luftdruck<br />
h . . . Höhe der vom Gas verdrängten Wassersäule im Messzylinder<br />
pw . . . Sättigungsdampfdruck des Wassers<br />
Aus dem Zusammenhang der Gleichung 7 und durch einsetzen der bekannten<br />
Werte bekommt man folgende Formel für die Dampfdichte:<br />
α = m<br />
V<br />
· 760<br />
p<br />
1 1 + 273,15 · θ<br />
·<br />
0, 001293<br />
V . . . Volumen des vom Gas verdrängten Wassers im Messzylinder<br />
m . . . Masse der Probeflüssigkeit<br />
θ . . . Raumtemperatur<br />
Da sich die Dichte des Gases so verhält wie die Massen der Moleküle, ist<br />
die Molekularmasse des Gases MA mit der Dampfdichte α proportional zur<br />
Molekularmasse von Luft ML = 28, 98g/Mol und kann folgendermaßen berechnet<br />
werden:<br />
MA = α · ML<br />
(10)<br />
3. November 2010 6<br />
(7)<br />
(9)
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
3.2 Versuchsaufbau<br />
Abbildung 1: Dampfdichtebestimmung nach Viktor Meyer<br />
3.3 Durchführung<br />
Das Wasser, in welchem der Verdampfungszylinder steht, wird auf 90 ◦ C<br />
erhitzt. Daraufhin wird ein mit der Probeflüssigkeit(Aceton) gefülltes Kölbchen<br />
in den Verdampfungskolben gebracht. Durch die verdampfte Flüssigkeit<br />
wird Luft im Messzylinder verdrängt, woraus die Dampfdichte und das Molekulargewicht<br />
berechnet werden können.<br />
3.4 Messergebnisse<br />
m = (0, 1724 ± 0, 0001)g<br />
h = (374 ± 2)mm<br />
θ = (21 ± 1) ◦ C<br />
pw = 2480P a<br />
p0 = (99500 ± 100)P a<br />
V = (52, 0 ± 0, 1)cm 3<br />
p = (700, 2 ± 0, 8)mmHg<br />
α = 2, 997 ± 0, 012<br />
MA = (86, 86 ± 0.35)g/Mol<br />
3. November 2010 7
PW 5 - Gase Achim Franke, Rainer Mursch-Radlgruber<br />
Der Literaturwert für die Molekularmasse von Aceton beträgt:<br />
MA,L = 58g/Mol<br />
Dieser doch sehr große Fehler kommt vermutlich durch ein teilweises Entweichen<br />
der Probeflüssigkeit beim Einwurf in den Verdampfungskolben zustande.<br />
3. November 2010 8