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Von unserer Jugend<br />

Die Häntzschel-Stiege in der Sächsischen Schweiz<br />

Die Häntzschelstiege in den Affensteinen,<br />

benannt nach deren Erbauer Rudolf Häntzschel,<br />

ist die längste Steiganlage in der Sächsischen<br />

Schweiz. Heute firmiert sie im Tourismusmarketing<br />

natürlich als Klettersteig, eingestuft als<br />

mittelschwer. Häntzschel, Frührentner aus<br />

Sebnitz, füllte etwa zehn Jahre lang seine<br />

vorhandene Zeit mit der Errichtung der Anlage.<br />

Das war in den 1950er und frühen 1960er<br />

Jahren. Völlig in Eigeninitiative, ganz allein<br />

ohne fremde Hilfe und natürlich illegal, also<br />

ohne Erlaubnis. Als sie dann da war, wurde sie<br />

nicht etwa wieder abgebaut (das wäre<br />

wahrscheinlich heute so), sondern sie wurde<br />

stillschweigend geduldet und schließlich für<br />

Insider Kult. Heute hat die Nationalparkverwaltung<br />

die Stiege in ihre Obhut genommen, aber<br />

eben nur, weil sie da war. Die Behauptumg, die<br />

NP-Verwaltung wollte die Stiege nach 1998<br />

sperren, hält sich permanent, ist aber nicht<br />

richtig. Der Erhalt des unteren Teiles stand nie<br />

zur Debatte. Zur Schließung des oberen Teis<br />

gab es massive Proteste von Wandervereinen,<br />

dem SBB und der Sächsische-Schweiz-Initiative,<br />

und die Idee wurde fallen gelassen. Daraufhin<br />

wurde zunächst der untere Teil saniert, im Jahr<br />

2002 auch der obere Teil. Neu anzulegen,<br />

würde heute sicher nicht mehr gehen. Insofern<br />

waren das damals noch wilde Zeiten.<br />

Material für solche Steiganlagen gab es damals<br />

natürlich nicht, und so verwendete Häntzschel<br />

das, „was er fand auf der Erd“, wie es so schön<br />

in einem Lied heißt. Viele, viele Steighilfen trieb<br />

Häntzschel in den Fels, zumeist mit auf Schrottplätzen<br />

aufgetriebenem Material. Die Stiege<br />

entwickelte sich schnell zu einer beliebten Tour.<br />

Dies führte 1986 zu ersten Sanierungsarbeiten<br />

durch Anlage zusätzlicher Holzstufen am<br />

Einstieg, da die hohe Frequentierung dort zu<br />

erheblichen Erosionsschäden geführt hatte.<br />

Nachdem die eisernen Tritte und Seile im Laufe<br />

der Jahre allmählich marode wurden, hat die<br />

26 <strong>Mitteilungen</strong> der Sektion Leipzig e.V. des Deutschen Alpenvereins , Heft 1/2013

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