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Das Sinnesleben der Insekten: eine Sammlung von ... - Ripley

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Kritische Bemerkungen; Exner 153<br />

Strahlen, die z. B. aus <strong>eine</strong>r Lichtquelle hervorgehen, die weit<br />

genug entfernt ist, um Strahlen, die als parallele betrachtet werden<br />

dürfen, auszusenden, werden <strong>von</strong> mehreren Facetten in <strong>der</strong> Weise<br />

gebrochen, dass sie längs <strong>eine</strong>r gewissen Ausdehnung desselben<br />

Elementes (Rhabdom) <strong>der</strong> Retina, übereinan<strong>der</strong>gelegt werden; ein<br />

Strahl, <strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> rechten Seite des Objektes ausgeht, wird auch nach<br />

<strong>der</strong> rechten Seite des aufrechten Bildes gehen. Die Strahlen, die<br />

<strong>von</strong> <strong>eine</strong>m zweiten Licht ausgehen, werden sich (übereinan<strong>der</strong>gelegt)<br />

auf <strong>eine</strong>m an<strong>der</strong>n Rhabdom <strong>der</strong>selben Seite wie das genannte zweite<br />

Licht konzentrieren usw. Mit <strong>eine</strong>m Wort, wir erhalten ein aufrechtes<br />

Bild durch Aufeinan<strong>der</strong>legung <strong>der</strong> <strong>von</strong> verschiedenen Facetten ge-<br />

brochenen Lichtbündel. Die Nachbarfacetten werden sich teilweise<br />

an den verschiedenen Portionen des Bildes beteiligen. Dies wird<br />

nur ermöglicht durch die Abwesenheit <strong>von</strong> Pigment in dem rück-<br />

wärtigen, dicksten Teil des dioptrischen Apparates. Diese Art des<br />

Sehens nähert sich einigermassen dem <strong>der</strong> Wirbeltiere. Ich verweise<br />

hier ebenso auf die <strong>von</strong> Exner gegebenen mathematischen Beweise<br />

wie auf s<strong>eine</strong> Figuren. Selbstverständlich macht dieses Auge viel<br />

mehr Strahlen nutzbar als dasjenige, welches das Bild durch Juxta-<br />

position gibt, indem es die meisten schrägen Strahlen durch Absorp-<br />

tion beseitigt.<br />

Exner hat festgestellt, dass die Bil<strong>der</strong>zeugung durch Superposition<br />

nur bei den nachtliebenden Arthropoden vorkommt. Bei denjenigen,<br />

die ein Tagleben führen und unfähig sind, nachts zu fliegen und<br />

sich zu orientieren, ist das Pigment <strong>der</strong>art in den hinteren Abschnitten<br />

abgelagert, dass es den dioptrischen Apparat je<strong>der</strong> einzelnen Facette<br />

bis zur Retina <strong>von</strong> s<strong>eine</strong>n Nachbarn trennt; auf diese Weise wird<br />

das Bild dann durch Juxtaposition erzeugt.<br />

Exner hat weiter gefunden, dass <strong>eine</strong> grosse Anzahl <strong>von</strong> <strong>Insekten</strong><br />

und Krustaceen die Fähigkeit besitzt, die Lagerung des Pigments ihrer<br />

Augen (Irispigment) <strong>der</strong>artig zu verschieben, dass es bei intensivem Licht<br />

nach hinten verlegt wird und alle starkgebrochenen Strahlen absorbiert,<br />

so dass nur die zentralen Strahlen bis nach hinten dringen können;<br />

bei dunkler Beleuchtung dagegen wird das Pigment in den vordem<br />

Abschnitten zwischen den Kristallkegeln konzentriert, so dass <strong>der</strong>en<br />

hintere Abschnitte und die Kristallkegel frei bleiben; in diesem Falle<br />

werden fast alle Strahlen, die in die einzelnen Facetten fallen, nutzbar<br />

gemacht. Exner hat auch <strong>eine</strong>s <strong>der</strong> Augen <strong>eine</strong>r im Dunkeln gehaltenen<br />

Lasiocampa quercifolia entfernt und dann das Insekt dem Tages-

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