Relation & Sensation
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<strong>Relation</strong> & <strong>Sensation</strong><br />
Braucht Social Media ein neues Marketingverständnis?<br />
Torsten Heinson, Geschäftsführer<br />
Wunderknaben Kommunikation GmbH<br />
Infect 2010, 22.04.2010 Düsseldorf
Social Media ist in aller Munde.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Stand gestern:<br />
- 33.000.000 hits für „SOCIAL MEDIA“<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Zukunft des Marketing?<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson<br />
Oder doch nur eine Marketing-<br />
Blase?
Social Media verunsichert die meisten<br />
Unternehmen.<br />
Und diese Unsicherheit führt dazu, dass<br />
an vielen Orten nach Ausreden gesucht<br />
wird, warum man sich mit dem Thema<br />
besser noch nicht beschäftigen sollte.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Auf die wichtigsten Ausreden möchte ich<br />
heute eingehen.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
1. Social Media ist nur ein Buzz-Word,<br />
das wenig Substanz enthält.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Vom Umgang mit der Reizüberflutung<br />
• Bei Social Media ist nicht das Problem<br />
genügend enthusiastische Meldungen zu finden,<br />
vielmehr entsteht durch die vielen Superlative<br />
eine fast unglaubwürdige Situation.<br />
• Überall steht etwas zur besonderen<br />
Bedeutung der sozialen Netzwerke.
Also, ist Social Media wirklich nur ein Hype?<br />
• Auch in den Anfängen des Internet gab es<br />
Skeptiker ohne Ende.<br />
• Wer braucht Suchmaschinen? Wer wird online<br />
kaufen? Wer benötigt überhaupt einen<br />
Internet-Auftritt?
Das Web hat die Welt verändert<br />
Niemand würde heute behaupten, dass das<br />
Internet nicht erfolgreich gewesen ist.<br />
Letztlich haben sich Lösungen durchgesetzt, die<br />
im Sinne der Märkte und Menschen etwas<br />
entscheidendes verbessert haben:<br />
Prozesse, Transaktionen, Informationen, Strukturen,<br />
Geschwindigkeit, Transparenz
Das Web schafft neue Märkte<br />
• Im Zuge der Webentwicklung sind in den<br />
letzten zehn Jahren neue Unternehmen,<br />
Märkte und Business Modelle entstanden.<br />
• Wer sich nicht anpassen konnte, wurde vom<br />
Wettbewerb überholt.
Das Web entwickelt sich weiter<br />
• Schon 2003 tauchte mit dem Wort Web 2.0<br />
ein neuer Begriff auf.<br />
• Web 2.0 bedeutet, dass sich User selbst in das<br />
Internet mit einbringen – in Form von<br />
Bewertungen, Erfahrungen und eben auch<br />
Content.<br />
• Social Media ist somit auch nichts anderes als<br />
• Social Media ist somit auch nichts anderes als<br />
eine weitere mediale Ebene, auf der die<br />
Internet Nutzer kommunizieren.
Die User sorgen für Content im Web 2.0<br />
• In diesem Kontext überzeugen auch Superlative:<br />
• 90% aller YouTube Beiträge sind von den<br />
Nutzern selbst erstellt<br />
• Über 200.000.000 Millionen Blogs werden von<br />
Nutzern selbst erstellt.<br />
• Und und und…
Fazit.<br />
• Social Media ist sicherlich weit mehr als ein<br />
Hype, es ist ein Schritt auf der logischen<br />
Weiterentwicklung des Internet hin zu der<br />
zentralen Informations-, Kommunikations- und<br />
Entertainment Plattform für die Menschen.
2. Social Media ist für unser Unternehmen<br />
nicht relevant.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Nach Ansicht des Vorstands ist Social Media zur Zeit kein Thema.
Warum spielt Social Media keine Rolle?<br />
• Viele Unternehmen behaupten, Ihre<br />
Zielgruppen seien nicht in den Social Media<br />
Kanälen vertreten.<br />
• Und wenn, würden die Themen der Social<br />
Media Netze nicht zu den Inhalten des<br />
Unternehmens passen.
Social Media = Facebook und Twitter<br />
• Von Plattformen wie Xing bis hin zu den Blogs<br />
des Golfportals – die Möglichkeiten bestimmte<br />
Zielgruppen zu erreichen sind vielfältig.<br />
• Entscheidend ist – wie allen Kommunikations-<br />
maßnahmen der Einklang zwischen Zielgruppe,<br />
Botschaft, Umfeld.
Keine Entscheidung ohne die Kunden<br />
• Viele Unternehmen glauben, dass sie der<br />
Auseinandersetzung mit sozialen Netzwerken<br />
dadurch entgehen können, in dem sie daran<br />
nicht präsent sind.<br />
• Leider halten sich die User nicht an diese<br />
Anordnung und veröffentlichen in vielen Fällen<br />
ihre eigenen Beiträge.
Das Beispiel Milka<br />
• Im Jahre 2008 wurde auf Facebook von einem<br />
User die Gruppe Chocolat Milka gegründet.<br />
• Ohne Zutun des Herstellers haben sich in zwei<br />
Jahren über 750.000 Markenfans zusammengetan.
Unkontrollierte Profile – mögliche Probleme<br />
• Das erste Problem, das für Milka im Moment<br />
offenbar keine Rolle spielt, ist der scheinbar<br />
offizielle Auftritt der Marke, da das echte Logo<br />
verwendet wird.<br />
• Das zweite Problem ist jedoch der Content,<br />
der unter dieser scheinbar offiziellen Marke<br />
verbreitet wird.
750.000 Fans – prima Nährboden für Spam
Und für Schlimmeres
12-JÄHRIGE wollte nur mal kurz in Facebook surfen<br />
Schweizer Schokoladenmarke verhilft<br />
Computer-Hackern zu ungeahnter Beute…
Monitoring statt Vogel Strauß Politik<br />
• Wenn Sie schon nicht aktiv in Social Media<br />
einsteigen wollen, sollten Sie wenigstens<br />
wissen, was man über Sie/Ihre Marken sagt.
3. Social Media interessiert uns schon, aber<br />
wir haben Angst vor negativen Inhalten<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Die One Voice policy ist tot<br />
• „Unternehmen müssen lernen, Macht<br />
abzugeben“ Trendforscher, 2009.<br />
• Die Zeiten, wo der Vorstand eine Parole ausgab,<br />
die für alles und jeden gilt, sind vorbei.<br />
• Es vielmehr um die Integration des Konsumenten<br />
in die Wertschöpfung.
Der Kunde als Partner<br />
• Die Chance liegt für Unternehmen darin, dass<br />
sie durch soziale Netzwerke in der Lage<br />
versetzt werden, sich aktiv mit Usern<br />
auseinander zu setzen.
Community statt Zielgruppe<br />
• Zuhören, Dialog und Involvement sind die<br />
zentralen Gedanken, die sich hinter diesen<br />
Kontakten verbergen.<br />
• Kritik gehört zur Authentizität und ist als<br />
Mittel des sozialen Austauschs akzeptiert.<br />
• Und, positive Meinungen gibt es viel häufiger<br />
als es die meisten Unternehmen erwarten…
Vertrauen als Grundlage<br />
• „Communities sind als zukünftige Machtfaktoren<br />
bei Kaufentscheidungen zu beachten.“ Forrester.<br />
• Wenn man sich das Beispiel Nestlé/KitKat<br />
anschaut, sieht man wie mächtig gut organisierte<br />
Communities schon heute sind.<br />
• Es geht daher nicht um die Kontrolle der<br />
Konversation, sondern um eine Kontrolle der<br />
Beziehung zu den Verbrauchern.
Von Social Media zu Digital <strong>Relation</strong>s<br />
• Soziale Netzwerke geben Kunden die<br />
Möglichkeit ihre Erfahrungen untereinander<br />
auszutauschen.<br />
• Das schafft Glaubwürdigkeit und wird<br />
nachweislich besser bewertet als Werbung.<br />
• Im Sinne der Digital <strong>Relation</strong>s ist die Aufgabe,<br />
eine gesunde Beziehung aufzubauen, die<br />
Kommunikation in beide Richtungen erlaubt.
4. Social Media klingt gut, aber ohne klare<br />
Strategie können wir nicht loslegen.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson<br />
Die Suche nach einer<br />
Strategie darf nicht zur<br />
Social Media Sackgasse<br />
werden
Der Weg ist das Ziel<br />
• Social Media funktioniert weder „top down“<br />
noch „bottom up“, denn letztlich ist es ein<br />
Kanal, der „inmitten“ stattfindet.<br />
• Das heißt, die Präsenz in sozialen Netzwerken,<br />
kann nicht das Produkt einer akademischen<br />
Übung sein, sondern nur das Resultat einer<br />
gelebten Haltung.
Keine Strategie, aber dafür klare Ziele<br />
• Klare Ziele helfen, die Komplexität der<br />
Fragestellungen zu reduzieren und schaffen<br />
eine Planbarkeit, mit der Akzeptanz und Erfolg<br />
der Maßnahmen beurteilt werden kann.<br />
• Je operationaler die Ziele sind, desto besser<br />
können Ergebnisse gemessen und verglichen<br />
werden – Social Media ist sehr transparent.
Social Media als ständige Iteration<br />
• Was für die meisten digitalen Maßnahmen gilt,<br />
trifft auf Social Media erst recht zu: ständige<br />
Optimierung, um besser, schneller, effektiver zu<br />
werden.<br />
LOOP
Strategie als langfristiges Ergebnis<br />
• Erst die Erkenntnisse und Erfahrungen aus<br />
konkreten Maßnahmen werden zeigen, was<br />
„funktioniert“ und was nicht.<br />
• Abwarten und „Spicken“ bei anderen hilft nur<br />
begrenzt, „best practice“ existiert noch nicht.<br />
• Schließlich geht es im Kern um authentisches<br />
und höchst individuelles Verhalten einer<br />
Marke/eines Unternehmens gegenüber<br />
Communities.
Keine Strategie, aber klare Launch Ziele&<br />
Learn –<br />
Nur wer sich traut,<br />
wird auch die<br />
• Klare Ziel helfen, die Komplexität der<br />
Fragestellungen Chancen nutzen<br />
können.
5. Wir wissen ja gar nicht, was die Kunden<br />
von uns erwarten.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
User wollen mitmachen<br />
• Austauschen, Mitteilen, Mitmachen, Sharen –<br />
die Keywords der erfolgreichen Maßnahmen<br />
beziehen den User in das Angebot mit ein.<br />
• Mindestens genauso wichtig sind die<br />
Anwendungen, die es dem User erlauben,<br />
seine Einstellungen, Erkenntnisse oder<br />
Emotionen wiederum mit anderen Usern zu<br />
teilen.
Von der Experimentierfreude profitieren<br />
• Momentan ist es kaum ein Problem, für eine<br />
Social Media Anwendung oder ein Angebot<br />
ausreichende User-Zahlen zu gewinnen.<br />
• Die Zahl der Nutzer wächst immer noch so<br />
stark, dass für die meist ein einfaches Incentive<br />
reicht, um User als „Fans“, „Freunde“ oder<br />
„Buddies“ zu gewinnen.
Von einfachen Fanpages…
… über Gewinnspiele mit Applications,
von Themen aus der Corporate Ebene…
… bis zur reinen Produktpromotion,
vom Einsatz am POS…
… bis zur Konsumentenberatung
Die Frage ist, was passt zu Ihrer Marke?<br />
• Je geringer die Hürde ist, „Fans“ zu gewinnen,<br />
desto größer wird die Begehrlichkeit<br />
möglichst viele Fans zu gewinnen.<br />
• Entscheidend ist aber die Frage, eine möglichst<br />
homogene und zur langfristigen Ausrichtung<br />
der Marke passende Fanbasis zu finden, nur<br />
hier wird man ein dauerhaftes Interesse<br />
erreichen können.
6. Social Media können wir nicht anfangen,<br />
denn wir sind nicht dafür aufgestellt.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Fire & Forget funktioniert nicht mehr<br />
• Jahrzehntelang hat sich die Industrie darauf<br />
konzentriert, bei der Kommunikation aus<br />
möglichst wenig Input ein Maximum von<br />
Output zu erreichen.<br />
< 10%<br />
Artwork<br />
Über 90% Anteil Media
Social Media verlangt eine neue Verteilung<br />
• Neben der Tatsache, dass man Kampagnen<br />
mehr als Content begreifen sollte, müssen<br />
auch für Distribution und Pflege Ressourcen<br />
gestellt werden.<br />
• Konsequent ausgelegt, führt dieses Verständnis<br />
zu erheblichen Change-Prozessen innerhalb<br />
eines Unternehmens.
Ein Paradigmenwechsel findet statt<br />
Aktivierung<br />
Distribution/<br />
Seeding<br />
Content<br />
Plattform<br />
Konversa<br />
tion/<br />
Dialog<br />
Bindung<br />
Media
Wer muss Social Media eigentlich führen?<br />
• Für viele Unternehmen ist auch eine wichtige<br />
Frage, ob Social Media zur PR, zur Marketing<br />
oder gar Customer Services zählt.<br />
• In Abhängigkeit von Zielen und Ressourcen<br />
muss das jedes Unternehmen selbst<br />
beantworten, prinzipiell ist Social Media eine<br />
Haltung, die den Kunden in den Mittelpunkt<br />
stellt und somit horizontal durch die gesamte<br />
Organisation gehen sollte.
7. Social Media bringt uns keinen<br />
messbaren Nutzen.<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
In erster Linie braucht es Konsequenz<br />
• Wie bei den meisten Dingen, ist auch der<br />
Erfolg von Social Media Maßnahmen davon<br />
abhängig, dass die Organisation dahinter steht.<br />
• Alibiaktionen werden kaum ein nachhaltiges<br />
Resultat bringen, Themen die nicht zur Marke<br />
passen, werden eher Dissonanzen<br />
hervorrufen.
Best Buy goes Social Media<br />
• Als größter Consumer Elektronik-Händler der<br />
Welt ist Best Buy sicher kein Start-Up.<br />
• Und mit rund 1.150 Outlets in Nordamerika<br />
auch nicht gerade ein Online-Merchant.<br />
• Trotzdem hat Best Buy beschlossen, für Teile<br />
der Kundenkommunikation konsequent auf<br />
Social Media zu setzen.
Kunden-Support als Social Media Plattform<br />
- Support Kosten<br />
senken<br />
-<br />
+<br />
- Konsum der Kunden<br />
erhöhen<br />
- Loyalität steigern<br />
- Insights über die<br />
Kunden erhalten
Das Best Buy Social Media Universum<br />
Mitarbeiter-<br />
Wissensmanagement<br />
Nachhaltigkeitsportal<br />
Mobile Applications<br />
DREAM SUPPORT<br />
Twitter-basierter<br />
Kundenservice<br />
Kundenideenportal<br />
Kundenforum
Best Buy – Resultate<br />
• Als größter Elektronikhändler der Welt und<br />
Fortune 500 company zählt nur der Erfolg.
Warum heißt der Vortrag eigentlich<br />
<strong>Relation</strong> & <strong>Sensation</strong>?<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson
Weil Social Media wie ein Ehe ist…
<strong>Relation</strong>…<br />
beschreibt die Zielsetzung eine dauerhafte<br />
Bindung einzugehen
… und <strong>Sensation</strong><br />
bedeutet durch situative Aktivierung dafür<br />
zu sorgen, dass diese Bindung nicht<br />
einschläft
Nicht wundern, machen!<br />
© 2010 Wunderknaben Kommunikation GmbH – Torsten Heinson