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JazzFest Berlin Programm - Berliner Festspiele

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Sonntag, 4. November<br />

jeweils 22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Henri Texier Strada Sextet<br />

Henri Texier Strada Sextet<br />

jeweils 22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Sonntag, 4. November<br />

31. Oktober bis<br />

4. November<br />

1<br />

19<br />

19


www.jazzicons.com<br />

»Diese neue DVD-Reihe<br />

ist eine Sensation und<br />

ein Muss für jeden.«<br />

Fono Forum<br />

»In many ways,<br />

this is the best of times<br />

for jazz fans.«<br />

All About Jazz newspaper<br />

Jetzt 16 Titel mit<br />

legendären Live-mitschnitten erhältlich:<br />

jetzt NEU:<br />

Dave Brubeck »Live in ‘64 & ‘66«: 2119005<br />

John Coltrane »Live in ‘60, ‘61 & ‘65«: 2119007<br />

Duke Ellington »Live in ‘58«: 2119001<br />

Dexter Gordon »Live in ‘63 & ‘64«: 2119002<br />

Charles Mingus »Live in ‘63 & ‘64«: 2119002<br />

Wes Montgomery »Live in ‘65«: 2119003<br />

Sarah Vaughan »Live in ‘58 & ‘64«: 2119004<br />

bereits erhältlich:<br />

Louis Armstrong »Live in ‘59«: DVWW-JILA<br />

Chet Baker »Live in ‘64 & ‘79«: DVWW-JICHB<br />

Count Basie »Live in ‘62«: DVWW-JICOB<br />

Art Blakey »Live in ‘58«: DVWW-JIAB<br />

Ella Fitzgerald »Live in ‘57 & ‘63«: DVWW-JIEF<br />

Dizzy Gillespie »Live in ‘58 & ‘70«: DVWW-JIDG<br />

Quincy Jones »Live in ‘60«: DVWW-JIQJ<br />

Thelenious Monk »Live in ‘66«: DVWW-JITM<br />

Buddy Rich »Live in ‘78«: DVWW-JIBR<br />

Willkommen zum<br />

<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007!<br />

Ein Festival des Jazz von internationalem Rang ist mehr als die<br />

Summe der präsentierten Bands. Das <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007<br />

zeigt die Vielfalt und Bandbreite dessen, was Jazz heute ist: In<br />

Stilen, Instrumenten, Namen, nationalen Eigenarten, sehr aktuellen<br />

Traditionen. Es zeigt, wo die Zukunft wohnt, und: was europäischer<br />

Jazz heißt. Aus dem reichen <strong>Programm</strong> nur zwei mir besonders<br />

schöne, wichtige Beispiele:<br />

Django Bates, der englische Komponist, virtuose Keyboarder und<br />

Tenorhorn-Spieler ist mit seiner dänischen Big Band zu Gast, er<br />

reklamiert für seine Musik: „Wir wollen uns mit der Geschwindigkeit<br />

der heutigen Zeit bewegen“. Er gehört einer jüngeren Generation von<br />

Musikern an, die immer wieder längere Zeit ihren Wohnsitz wechseln,<br />

um tiefer in die nationalen Musikszenen einzutauchen. Vielfalt entsteht<br />

so, und eine bunte, sinnliche und selbstbewusste Musiklandschaft<br />

des modernen vernetzten Europas.<br />

Eine ganz andere Dimension von Geschichte und Gegenwart besitzt<br />

das großartige Projekt El Gusto, mit dem wir das <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong><br />

eröffnen: Nach Jahrzehnten der Trennung versammeln sich jüdische<br />

und arabische Musiker aus Algier, Paris und Marseille, die sich der<br />

Chaabi-Musik verschrieben haben, dem Blues des Maghreb. In<br />

ihrem Konzert feiern sie die spektakuläre Wiedervereinigung – ein<br />

Fest der Klänge, ein politisch-musikalisches Märchen, angesiedelt<br />

zwischen Vergangenheit und Zukunft. Dieses Ereignis können wir in<br />

Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und der Bundeszentrale für<br />

politische Bildung realisieren.<br />

Zentrum ist, wie in den vergangenen Jahren, unser Haus der<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, das sich mit seiner zurückhaltend-coolen, lichten<br />

Architektur und seiner wunderbaren Bühne ganz in den Festivaldienst<br />

stellt – als Jazz-Spielort par excellence. Ich danke der ARD wieder für<br />

die gute Zusammenarbeit und erstmals dem europäischen Sender<br />

ARTE, mit dem uns in diesem Jahr eine intensive Medienpartnerschaft<br />

verbindet.<br />

Mein besonderer Dank gilt Peter Schulze, seit 2003 Leiter des<br />

<strong>JazzFest</strong>es. Mit seinen feinsinnig gestrickten <strong>Programm</strong>en hat er<br />

uns ungewöhnliche Reisen in die vielfältigsten Welten des Jazz<br />

ermöglicht.<br />

Ich wünsche Ihnen fünf wunderbare Tage des Jazz bei den<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>n.<br />

Joachim Sartorius, Intendant der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

In Zusammenarbeit mit<br />

3


4<br />

<strong>Programm</strong><br />

Mittwoch, 31. Oktober<br />

18:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

‘Ariel meets Achmed’<br />

Diskussion zu El Gusto 10<br />

20:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

El Gusto – Masters of Chaabi Reunite 12<br />

Donnerstag, 1. November<br />

19:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Hadouk Trio 14<br />

BassDrumBone 15<br />

Hazmat Modine 17<br />

22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

K-18 ‘Some Kubricks of Blood’ 18<br />

22:30 Quasimodo<br />

Florian Ross 8Ball 20<br />

Freitag, 2. November<br />

18:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Wayne Horvitz Gravitas Quartet 22<br />

19:30 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Michael Moore Quintet 23<br />

Preisverleihung Deutscher Jazzpreis 32<br />

Michael Mantler ‘Concertos’ 24<br />

21:00 Kulturbrauerei, Maschinenhaus<br />

Erik Truffaz 4tet 26<br />

22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Klima Kalima 18<br />

22:30 Quasimodo<br />

Fat Kid Wednesdays 28<br />

<strong>JazzFest</strong> im Internet: www.jazzfest-berlin.de<br />

Samstag, 3. November<br />

14:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Rangfoyer<br />

Filmpremiere ‘Best of <strong>JazzFest</strong>’ 30<br />

18:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Gebhard Ullmann Basement Research 31<br />

20:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Trio Riessler-Levy-Matinier 33<br />

Brasileirinho Ao Vivo 34<br />

22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Soi 18<br />

22:30 Quasimodo<br />

Matt Wilson’s Arts & Crafts 37<br />

Sonntag, 4. November<br />

15:00 Kulturbrauerei, Palais<br />

Simon Toldam & Prügelknabe 38<br />

Henri Texier Strada Sextet 39<br />

18:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Julia Hülsmann Trio &<br />

Gerdur Gunnarsdóttir String Quartet 41<br />

20:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Ingrid Laubrock Nonet 42<br />

Django Bates & StoRMChaser 43<br />

22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Johnny La Marama 18<br />

22:30 Quasimodo<br />

Radiostar 45<br />

Vorworte 3 + 6<br />

Veranstaltungsorte 9<br />

Tickets + Information 9<br />

Impressum 46<br />

5


6 Grußwort <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007<br />

Liebe Jazzfreunde,<br />

vor nunmehr 40 Jahren eröffneten die damaligen Jazztage mit einem<br />

„Jazz meets the World“-Konzert. In der „Schwangeren Auster“ standen<br />

Musiker aus Indonesien, Flamenco-Sketches aus Spanien und<br />

indische Tablas im Mittelpunkt des Interesses; Tage später dann auch<br />

Baden Powell beim Gitarren-Workshop in der Philharmonie.<br />

Wenn Ihnen also Begriffe wie Chaabi und Choro noch recht jazzfremd<br />

vorkommen, ich versichere Ihnen, sie sind „bereits unter uns“, samt<br />

dieser nächsten Generation musikalischer Migranten, die unserem<br />

„Leit-Medium“ dessen Weltläufigkeit erhalten.<br />

Beides sind musikalische Entwicklungen, die – ganz wie der Jazz –<br />

im Dickicht der Städte aus interkulturellen Dialogen entstanden. Wie<br />

auch die Chaabi-Musik, eine jüdisch-arabische Melange aus Algiers<br />

Kasbah. Die muslimisch-jüdische Wiederbegegnung alter Freunde<br />

und musikalischer Weggefährten bringt hoffentlich ebenso viel Zukunft<br />

wie Nostalgie mit sich. Und wie Choro, der schon im 19. Jahrhundert<br />

in Brasilien aus der Begegnung afro-brasilianischer Musik mit<br />

europäischen Polkas und Walzern vornehmlich in Rio entstand. Es<br />

ging und geht immer um kulturellen Respekt und um kommunikatives<br />

Miteinander.<br />

Auch innerhalb Europas entsteht viel Neues durch Mobilität und<br />

Begegnung, wenn etwa die deutsche Saxofonistin Ingrid Laubrock<br />

nach England geht, es den englischen Pianisten Django Bates nach<br />

Dänemark treibt und den finnischen Gitarristen Kalle Kalima nach<br />

Deutschland – und der Horizont für alle weiter wird.<br />

Nach fünf Jahren verabschiede ich mich von Ihnen mit herzlichem<br />

Dank für die Geduld und für die Neugier, die Sie mir und den oft<br />

unbekannten Acts entgegengebracht haben. Spannender Musik<br />

wünsche ich weiterhin ihren Platz bei neugierigen Menschen wie<br />

Ihnen.<br />

Hören und leben Sie wohl,<br />

Ihr<br />

Peter Schulze, Künstlerischer Leiter<br />

Radio Live-Übertragungen<br />

1.11. 20:03-22:00 Deutschlandradio Kultur<br />

3.11. 20:04-24:00 RBB Kulturradio, BR 4 Klassik,<br />

radio bremen – nordwest radio,<br />

SR 2 KulturRadio, WDR 3<br />

ab 0:05-6.00 WDR 3, Ö1, RBB Kulturradio,<br />

“WDR 3 Jazznacht”<br />

4.11. 20:03-22:30 Deutschlandradio Kultur<br />

20:04-24:00 RBB Kulturradio<br />

ARTE auf dem <strong>JazzFest</strong><br />

Samstag, 3. November, 14.00 Uhr<br />

im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Filmpremiere<br />

„Best of <strong>JazzFest</strong>“<br />

Die Höhepunkte der letzten 25 Jahre<br />

(ARTE/RBB 2007)<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Das <strong>JazzFest</strong> auf ARTE<br />

Donnerstag, 8. November, ab 23.50 Uhr<br />

„<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007“<br />

Aufzeichnung des Eröffnungskonzerts<br />

(ARTE/RBB 2007)<br />

„Best of <strong>JazzFest</strong>“<br />

Die Höhepunkte der letzten 25 Jahre<br />

Dokumentation (ARTE/RBB 2007)<br />

Wiederholung „<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007“<br />

im rbb-Fernsehen: 11. Nov., 23.30 Uhr<br />

ARTE – Der Medienpartner des<br />

<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> 2007 · www.arte.tv/ jazz


spielzeit ’ europa<br />

T H E AT E R S A I S O N<br />

I M H A U S D E R<br />

B E R L I N E R F E S T S P I E L E<br />

P A R A D I E S J E T Z T<br />

Oktober 2007 – Januar 2008<br />

HEINER GOEBBELS STI FTE R S DI NG E<br />

ALVIS H E R MAN IS TH E SOU N D OF SI LE NCE<br />

BALLET PR E LJOCAJ LES 4 SAISONS…<br />

DV8 PHYSICAL THEATRE TO B E STRAIG HT WITH YOU<br />

FRÉDÉR IC FISBACH LES PARAVE NTS<br />

G R Z EGOR Z JAR ZYNA MEDEA<br />

SYLVI E G U I LLE M & R USSE LL MALI PHANT PUSH<br />

… und Rahmenprogramm mit Filmreihen zu Genet, DV8<br />

sowie Lectures, Late-Night-Shows in der Bornemann-Bar, Publikumsgesprächen u. v. m.<br />

Der Vorverkauf läuft. Bestellcoupon unter www.spielzeiteuropa.de<br />

Ab 6. Oktober Kasse im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Schaperstraße 24 | 10719 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf | Mo bis Sa 14 – 18Uhr<br />

sowie online und an allen bekannten Vorverkaufskassen<br />

Informationen [030] 254 89 100 | www.berlinerfestspiele.de<br />

Informationen<br />

Eintrittspreise<br />

Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> € 6,– bis 32,–<br />

A-Trane € 12,–<br />

Quasimodo € 16,–<br />

Kulturbrauerei 2.11. € 16,– / 20,– (AK)<br />

4.11. € 12,–<br />

Festival-Pass* € 80,– ermäßigt 50,–<br />

*für alle Veranstaltungen außer A-Trane und 2. 11. Kulturbrauerei<br />

Vorverkauf ab 13. Oktober<br />

Kasse im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Schaperstraße 24<br />

Mo–Sa 14–18 Uhr, So 4. November ab 17 Uhr<br />

Telefon (030) 254 89-100<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

und bei den bekannten Vorverkaufsstellen und online<br />

Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn<br />

(während der Abendkassen kein Vorverkauf)<br />

Kartenbestellungen<br />

Schriftliche Kartenbestellungen bitte mit dem Bestell-Coupon,<br />

erhältlich beim Kartenbüro der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Schaperstraße 24, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon (030) 254 89-100, www.berlinerfestspiele.de<br />

Veranstaltungsorte und Verkehrsanbindung<br />

Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Schaperstraße 24, <strong>Berlin</strong> Wilmersdorf<br />

U-Bahn Spichernstraße (Ausgang Bundesallee), Bus 204, 249<br />

Nachtbusse ab Bhf. Zoo, Nachtbus N9 ab Rankeplatz<br />

Telefon (030) 254 89-0, www.berlinerfestspiele.de<br />

A-Trane<br />

Bleibtreustraße 1, <strong>Berlin</strong> Charlottenburg<br />

S-Bahn Savignyplatz, Bus M49<br />

Telefon (030) 313 25 50, www.a-trane.de<br />

Quasimodo<br />

Kantstraße 12a, <strong>Berlin</strong> Charlottenburg<br />

S- und U-Bahn Zoologischer Garten, Bus M49<br />

Telefon (030) 312 80 86, www.quasimodo.de<br />

Kulturbrauerei<br />

Schönhauser Allee 36, <strong>Berlin</strong> Prenzlauer Berg<br />

U-Bahn Eberswalder Straße, Tram M1, M10, 12<br />

www.kulturbrauerei-berlin.de<br />

9


Ab 21.9. erhältlich 88697118272<br />

10 Mittwoch, 31. Oktober<br />

18:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Podiumsdiskussion<br />

anlässlich des ‘El Gusto’ Konzerts<br />

In Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung<br />

‘Ariel meets Achmed’<br />

Der Beitrag der Kultur in einem arabisch-jüdischen Dialog.<br />

Expertenrunde mit Beteiligten, Betroffenen und Beredten, u.a. mit<br />

Günter Piening, Beauftragter für Integration und Migration, <strong>Berlin</strong>,<br />

Safinez Bousbia, Initiatorin ‘El Gusto’ und Filmemacherin,<br />

Dublin/Paris (angefragt)<br />

Die Liste aller Podiumsteilnehmer nach Komplettierung im Internet<br />

unter www.jazzfest-berlin.de<br />

Eintritt frei,<br />

SBC Anz kostenlose Jazzfestival Karten an der berlin Abendkasse<br />

20.08.2007 18:15 Uhr Seite 1<br />

RUE DE PARIS<br />

Die neue CD von Jazzgitarrist<br />

Rue Protzer New York Slow<br />

Featuring: Grammy-Gewinner Randy<br />

Brecker (Flügelhorn), John Goldsby<br />

(Kontrabass), Lee Konitz (Bop-Saxophon)<br />

„Ein hochsensibler Jazzgitarre-Poet“<br />

(Jazzpodium)<br />

„Eine Ausnahmeerscheinung“ (Jazzzeitung)<br />

Ab 21.9. erhältlich 88697058372<br />

ELDAR<br />

Die neue CD re-imagination<br />

Mit Schlagzeuger Ali Jackson Jr., Carlos<br />

Henriquez am Bass, dem Gitarristen Mike<br />

Moreno sowie DJ Logic.<br />

„Ein Pianist wie von einem anderen<br />

Stern… ein Wunderkind“ (Welt am Sonntag)<br />

„Sensationell swingender<br />

Piano-Nachwuchs“ (Audio)<br />

www.sonybmgclassical.de<br />

jazzwerkstatt<br />

Fr., 02. November, 23:00 Uhr<br />

Schlot Jazzclub<br />

PETER BRÖTZMANN TOTAL<br />

SONORE & GÄSTE<br />

PETER BRÖTZMANN, MATS GUSTAFSSON, KEN VANDERMARK<br />

& JOHANNES BAUER, CONNY BAUER, CLAYTON THOMAS,<br />

MARINO PLIAKAS, MICHAEL WERTMÜLLER<br />

Sa., 03. November, 23:00 Uhr<br />

Schlot Jazzclub<br />

PETER BRÖTZMANN TOTAL<br />

FULL BLAST & GÄSTE<br />

PETER BRÖTZMANN, MARINO PLIAKAS, MICHAEL WERTMÜLLER<br />

& JOHANNES BAUER, CONNY BAUER, CLAYTON THOMAS,<br />

MATS GUSTAFSSON, KEN VANDERMARK<br />

Sa., 03. November, 20:00 Uhr<br />

Konzertsaal der UdK, Hardenbergstr.<br />

GEORGE GRUNTZ<br />

CONCERT JAZZ BAND 2007<br />

BEST CONTEMPORARY BIG BAND IN THE WORLD TODAY<br />

MARVIN STAMM, ALEXANDER SIPIAGIN, TATUM GREENBLATT,<br />

KENNY RAMPTON, DAVID BARGERON, RENÉ MOSELE, GARY VALENTE,<br />

Dave Taylor, CHRIS HUNTER, SAL GIORGIANNI,<br />

LARRY SCHNEIDER, DONNY MCCASLIN, HOWARD JOHNSON,<br />

GEORGE GRUNTZ, ARIE VOLINEZ, JOHN RILEY<br />

Sa., 17. November, 20:00 Uhr<br />

Radialsystem V, Ostbahnhof <strong>Berlin</strong><br />

1. LANGE NACHT DES JAZZ<br />

„LA NOCHE ITALIA“<br />

RAVA / BOLLANI ENRICO RAVA, STEFANO BOLLANI<br />

P.A.F. PAOLO FRESÚ, FURIO DI CASTRI, ANTONELLO SALIS<br />

DAVID MURRAY BLACK SAINT QUARTET DAVID MURRAY,<br />

JARIBU SHAHID, LAFAYETTE GILCHRIST, HAMID DRAKE<br />

BAUER 4 CONNY, JOHANNES, MATTHIAS BAUER & LOUIS RASTIG<br />

KAZDA JAN KAZDA, JENS THOMAS, KURT BILLKER<br />

& INDIGO STREICHQUARTETT<br />

Fr., 23. November, 23:00 Uhr<br />

Hans Otto Theater Potsdam<br />

SCHLIPPENBACH–PARKER-LOVENS<br />

jazzwerkstatt<br />

Förderverein jazzwerkstatt <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />

Walter-Benjamin-Platz 5 • D | 10629 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. +49 (0)30 47016692 | Fax +49 (0)30 78953008<br />

www.jazzwerkstatt-berlin-brandenburg.de<br />

info@jazzwerkstatt-berlin-brandenburg.de


12 Mittwoch, 31. Oktober<br />

20:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

El Gusto - Masters of Chaabi Reunite<br />

Abdel Hadi Halo, vocals, piano, mandola<br />

Robert Castel, vocals, violin<br />

Abdelkader Chercham, vocals, mandola<br />

Ahmed Bernaoui, vocals, mandola<br />

Elyamine Haimun, vocals, mandola<br />

Rachid Sergoua, vocals, mandola<br />

Abdelmadjid Meskoud, vocals, mandola<br />

Youssef Kashkar, vocals, mandola<br />

Ammar El Achaa, vocals, mandola<br />

Reda El Djilali, Rene Perez, vocals, mandola<br />

Mohamed Sergoua, mondole guitar<br />

Mohamed Brahimi, mandoline<br />

Abderrahmane Guellati, Hakim Ben El-Djouzi, banjo<br />

Mahieddine Brahimi, Hamid Balamouche, banjo<br />

Mamad Hader Ben Chaouch, violin<br />

Ahcène Ould Ali, Salim Bradai, Hamid Guendouz, violin<br />

Ali Saidi, Abdelghani Belkaïd, violin<br />

Mustapha Tahmi, Omar Boudjemia, guitar<br />

Luc Cherki, vocals, guitar<br />

Rachid Berkani, El Hadi Harbit, Youcef Hadjaj, lute<br />

Mohamed Akli Ouazaa, cello<br />

Chris Jennings, bass<br />

Hamaï Mabrouk, qanun<br />

Abderrahmane Hamidi, flute<br />

Mohamed Ferkioui, accordion<br />

Arezki Khelidjeni, taar<br />

Allouche Boualem, castanets<br />

Samir Debbaghi, bongos<br />

Abdelhakim Chegroune, Brahim Gaoua, bendir<br />

Selim Abdel-Rahmane, Abdsedik Gaoua, darbouka<br />

Rabbi Philippe Darmon, Imam Mohamed Touzan<br />

„<strong>JazzFest</strong>-Öffne-Dich!“ ist die Losung für den Auftakt mit über 40<br />

Mitwirkenden aus Algier, Paris und Marseille, die sich dem Erhalt der<br />

Chaabi Musik verschworen haben. Die Aktivisten dieses „Blues des<br />

Maghreb“, dessen populärste Phase in die 40er und 50er Jahre fällt,<br />

sind schon lange in alle Himmelsrichtungen verstreut.<br />

Im Rahmen ihrer Suche nach Originalmusikern reaktivierte die irischalgerische<br />

Dokumentarfilmerin Safinez Bousbia eine Gruppe mehrheitlich<br />

älterer Herren, deren Feuer und Leidenschaft für ihre Musik<br />

in dem Wunsch kulminierte, „mit allen zusammen die große Chaabi-<br />

Wiedervereinigung“ zu feiern. Viele Akteure haben bzw. hatten sich<br />

jahrzehntelang nicht gesehen, zumal viele jüdische Musiker im Zuge<br />

der mit der Unabhängigkeit Algeriens einsetzenden Islamisierung<br />

ihrem Rauswurf zuvorkamen und mehrheitlich in Frankreich Deckung<br />

suchten.<br />

Mit unbezwingbarem Charme laden sie nun ihre Hörer auf den Marktplatz<br />

eines urbanen orientalischen Ortes irgendwo zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft ein. Beim <strong>JazzFest</strong> wird so eine Art Märchen<br />

wahr, ein berauschendes Fest der Klänge, so archaisch wie lebendig,<br />

so ergreifend wie unterhaltsam – die Tausendundzweite Nacht!


1914 Sonntag, 4. November<br />

14 Donnerstag, 1. November<br />

19:00 Uhr Haus der <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Didier Malherbe, duduk, sax, flute, ocarina<br />

Loy Ehrlich, hajouj, kora, keyboards<br />

Steve Shehan, percussion<br />

Das Hadouk Trio gehört zu den „Auserwählten“, die jedem Winkel<br />

dieser Erde seine verborgensten Geheimnisse abzulauschen verstehen.<br />

Jenseits herkömmlicher Begrifflichkeiten ist die Musik des Trios<br />

abgründig und doch nicht verstiegen, komplex und doch nicht kompliziert.<br />

Der spielerische Umgang mit verschiedensten Klang-Ethnien<br />

verdichtet sich zu einer fiktiven Welt, die eine musikalische Meta-<br />

Realität schafft.<br />

Die drei Musiker blicken auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück.<br />

Einst GONGte Saxofonist Didier Malherbe eine Runde Alt-68er-<br />

Prog-Rock ein und hat nun für sich das Duduk entdeckt, eine Art<br />

armenische Oboe. Multiinstrumentalist Loy Ehrlich spielte schon mit<br />

Youssou N’Dour und Peter Gabriel, und Perkussionist Steve Shehan<br />

stand im vorigen Jahr mit Jon Hassell auf der Bühne des Babylon.<br />

Der Star des Trios ist jedoch sein unübersehbares Arsenal sowohl<br />

exotischer als auch alltäglicher Instrumente, deren magische und<br />

vielfältige Klänge die Musik in ein überraschend fröhliches und diesseitiges<br />

Idiom verwandeln: der Globalisierung eine bunte, optimistische<br />

Seite abringen!<br />

Foto: Patrick Audoux<br />

Hadouk Trio<br />

Donnerstag, 1. November<br />

19:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Ray Anderson, trombone<br />

Mark Helias, bass<br />

Gerry Hemingway, drums<br />

BassDrumBone<br />

Die Formation BassDrumBone, an der sich die ganze Trio-Philosophie<br />

im Jazz erörtern ließe, gehört zu den musikalischen Kostbarkeiten, die<br />

kein Jazz-Juwelier abends aus der Auslage nehmen würde. Alle drei<br />

BassDrumBone Spieler haben, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten,<br />

bei Anthony Braxton gespielt. Ray Anderson, als „Erster unter drei<br />

Gleichen“, hatte seinen ersten Europa-Gig im Braxtonschen Schlepptau<br />

auf der Jazztage-Philharmoniebühne. Seither hat es für ihn jede<br />

Menge „Happy Returns“ bei diesem Festival gegeben, viel Sturm und<br />

viel Drang waren jeweils mit dabei.<br />

Die Gruppe beherrscht das gesamte Vokabular zwischen Tradition<br />

und Avantgarde, struktureller Strenge und Entertainment, persönlichem<br />

Statement und kollektiver Verschmelzung. BassDrumBone ist<br />

eine Art Spitzentreffen der zeitgenössischen Jazz-Idiomatik, und auch<br />

in ihrem dreißigsten Jahr haben sie nichts von ihrer Prägnanz und<br />

Dynamik eingebüßt.<br />

15<br />

Foto: Gerry Hemingway


Gluck.<br />

Gluck.<br />

Gluck.<br />

Die große Gluck-Operntrilogie<br />

im Konzerthaus <strong>Berlin</strong>.<br />

Vom 19. Oktober 2007 bis 10. November 2007<br />

Alle 3 Reform-Opern von Christoph W. Gluck<br />

als konzertante Aufführungen mit Szene:<br />

»Orfeo ed Euridice«, »Alceste«, »Paride ed Elena«<br />

Leitung: Lothar Zagrosek, Szenische Einrichtung: Joachim Schlömer<br />

Konzerthausorchester <strong>Berlin</strong>, RIAS Kammerchor<br />

Solisten: Böhnert, Chappuis, Chum, Costea, Ek, Grübner, Hallenberg,<br />

Held, Im, Nachtsheim, Oelze, Wortig, Wottrich, Ziegler, Ziesak.<br />

Vorbestellung: Telefon 030 20309-2101, www.gluck-in-berlin.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Zukunft Konzerthaus e. V.<br />

Donnerstag, 1. November<br />

19:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Hazmat Modine<br />

Wade Schuman, diatonic harmonica, guitar, banjitar, lead vocals<br />

Randy Weinstein, diatonic and chromatic harmonica, sheng, vocals<br />

Joseph Daley, tuba<br />

Pamela Fleming, trumpet, flugelhorn<br />

Steve Elson, baritone sax<br />

Pete Smith, Michael Gomez, guitar<br />

Rich Huntley, drums<br />

Es gibt nur ganz selten jene erlesenen Momente, in denen sich etwas<br />

ganz Neues offenbart. Umso seltener, wenn dieses Neue auf Bewährtem<br />

basiert. Ein Auftritt von Hazmat Modine ist ein solcher Moment.<br />

Die bunte Bluestruppe aus Brooklyn reichert ihr deftiges Menü mit<br />

Beilagen aus dem Balkan, Nordafrika, dem fernen Osten und der<br />

Karibik an, überraschend urban, futuristisch und experimentell. Die<br />

Waghalsigkeit, mit der sie dem multikulturellen Flickenteppich von<br />

New York einen neuen Soundtrack verpassen, erinnert an die frühen<br />

Lounge Lizards.<br />

Mastermind der Band ist Wade Schuman, der auch als Maler an<br />

der New Yorker Kunstakademie lehrt. Mit Randy Weinstein steht<br />

er im Mittelpunkt des urwüchsigen Klangmixes mit der doppelten<br />

Mundharmonika-Front, eingerahmt von drei „alten Bekannten“,<br />

Joe Daleys Tuba (Howard Johnson’s Gravity, Charlie Haden’s<br />

Liberation Orchestra), Steve Elsons Baritonsaxofon (Slickaphonics)<br />

und Pam Flemings Trompete aus dem Bläsersatz von DIVA:<br />

Hazmat sind musikalisch hoch brennbar, kulturelles Gefahrengut mit<br />

Suchtpotential.<br />

17


18 1., 2., 3., 4. November<br />

jeweils 22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Kalle Kalima omnibus<br />

Do, 1. November K-18 ‘Some Kubricks of Blood’<br />

Kalle Kalima, guitar<br />

Teppo Hauta-Aho, bass<br />

Mikko Innanen, sax<br />

Veli Kujala, accordion<br />

Fr, 2. November Klima Kalima<br />

Kalle Kalima, guitar<br />

Oliver Potratz, bass<br />

Oliver Steidle, drums<br />

Sa, 3. November Soi<br />

Kalle Kalima, guitar<br />

Johanna Iivanainen, vocals<br />

Eeppi Ursin, vocals<br />

Merzi Rajala, vocals<br />

Riikka Lampinen, cello<br />

Mikko Helevä, organ<br />

Mongo Aaltonen, percussion<br />

So, 4. November Johnny La Marama<br />

Chris Dahlgren, bass, vocals<br />

Kalle Kalima, guitar<br />

Eric Schaefer, drums<br />

Das A-Trane ist an vier Abenden Spielplatz für den finnischen Gitarristen<br />

und Wahl-<strong>Berlin</strong>er Kalle Kalima. Ausgebildet an der Sibelius<br />

Akademie in Helsinki, mit einer weiteren Runde an der <strong>Berlin</strong>er<br />

„Hanns Eisler“-Hochschule, unterhält Kalima über ein halbes Dutzend<br />

interessanter Bands und Projekte, mit denen er auf lokaler, nationaler<br />

und europäischer Bühne mitmischt.<br />

Vier Projekte seiner Wahl stellt der aktive Draufgänger vor: K-18<br />

(„ab 18“ auf Finnisch) ist eine Verneigung vor dem Spätwerk des<br />

Regisseurs Stanley Kubrick, mit dem der Gitarrist den Hang zum<br />

Skurrilen teilt. Mit dem Trio Klima Kalima erklärt der umtriebige<br />

Finne dem modernen Jazz seine Liebe, behält sich jedoch ironische<br />

Brechungen vor. Die Vokal-Band Soi, für die Kalle und seine Frau<br />

Essi Melodien und Texte schreiben, steht ganz in der Tradition der<br />

finnischen Folklore. Am meisten Aufmerksamkeit jedoch haben in<br />

jüngster Zeit wahrscheinlich die urbanen Blues-Grotesken im Trio<br />

Johnny La Marama auf sich gezogen.<br />

Foto: BJ Göbel


20 Donnerstag, 1. November<br />

22:30 Uhr Quasimodo<br />

Florian Ross 8Ball<br />

Florian Ross, piano, composition<br />

Frank Vaganée, alto sax, soprano sax, flute, alto flute<br />

Felix Wahnschaffe, alto sax, soprano sax<br />

Jasper Blom, tenor sax, clarinet<br />

Wolfgang Fuhr, tenor sax, clarinet<br />

Niels Klein, baritone sax, bass clarinet<br />

Dietmar Fuhr, bass<br />

Jonas Burgwinkel, drums<br />

Ein Oktett, das Piano, Bass und Schlagzeug mit fünf Holzbläsern vereint,<br />

ist nicht gerade alltäglich. Der Kölner Pianist, Komponist und<br />

Bandleader Florian Ross kombiniert die Qualitäten eines routinierten<br />

Handwerkers mit dem Charme eines risikofreudigen Abenteurers, der<br />

sich gar nicht genug ausprobieren und neu definieren kann.<br />

Auf seinem neuen Album Eight Ball & White Horse setzen sich wieder<br />

die typischen Merkmale seiner Arbeitsweise durch: Jene reichhaltigen<br />

Stücke, die sich dem limitierten Jazz-Schema entziehen und statt<br />

dessen Geschichten erzählen, seine unvergleichliche Art, das Solo als<br />

genuine individuelle Expression in die Komposition zu integrieren und<br />

seine warme, verbindliche Art, dem Hörer Türen zu öffnen. Nie zuvor<br />

hat er jedoch so deutlich den Kontrast zwischen Sachlichkeit und<br />

Verträumtheit herausgearbeitet wie mit 8Ball. Mit dieser halben Big<br />

Band, deren Gewicht auf dem Holz liegt, öffnet sich Ross dem Pop-<br />

Hörer ebenso wie dem Klassik-Kenner.


22<br />

18:00 Uhr<br />

Wayne Horvitz, piano<br />

Ron Miles, trumpet<br />

Peggy Lee, cello<br />

Sara Schoenbeck, bassoon<br />

Freitag, 2. November<br />

Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Wayne Horvitz Gravitas Quartet<br />

Der in Seattle lebende Keyboarder und Pianist Wayne Horvitz hat<br />

schon viele musikalische Wandlungen durchgemacht. An der Seite<br />

von Butch Morris überführte er den Free Jazz in kristalline Klanglandschaften,<br />

mit Naked City zertrümmerte er das Fundament des Jazz,<br />

mit The President entwarf er elegische Kurzgeschichten, mit Pig Pen<br />

erfand er den Grunge Jazz und mit Zony Mash verneigte er sich vor<br />

den Meters. Mit seinem Freund Bill Frisell oder Ehefrau Robin<br />

Holcomb führte er ergreifende musikalische Langzeitdialoge.<br />

Seine Handschrift als Komponist mit Hang zu impressionistischen<br />

Farbbrechungen und melancholischen Rückgriffen blieb bei all diesen<br />

Wandlungen völlig unberührt. Doch nie zuvor ließ er seinem wehmütigen<br />

Traum von der vermeintlich schönen alten Welt so ungehemmt<br />

freien Lauf wie mit dem Gravitas Quartet. Man fühlt sich ins Prag oder<br />

Wien der ausgehenden K&K-Ära mit ihrer brüchigen Schönheit und<br />

beinahe dekadenten Feinfühligkeit versetzt. Schwermütig und doch<br />

klar ist Gravitas auch eine Reminiszenz an die Kammermusik des<br />

frühen 20. Jahrhunderts.<br />

19:30 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Michael Moore Quintet<br />

Michael Moore, alto sax, clarinet, bass clarinet<br />

Eric Vloeimans, trumpet<br />

Marc van Roon, piano<br />

Paul Berner, bass<br />

Owen Hart, Jr., drums<br />

Streng genommen ist der amerikanische Reed-Player Michael Moore<br />

eine Art „Spätausläufer“ der Fools-Bewegung aus den Siebzigern.<br />

Available Jelly, gegründet als Begleitband für die Great Salt Lake<br />

Mime Troup hatte schon früh Europa fest im Blick: Amsterdam, was<br />

sonst?! In der Folge und mit anständiger Arbeitserlaubnis versehen<br />

in Gruppen mit Han Bennink, Ernst Reijseger, Georg Gräwe oder im<br />

Umfeld des ICP Orkest hatte Moore nicht unwesentlichen Anteil an<br />

der Herausbildung eines authentisch europäischen Gegenentwurfs<br />

zum Jazz-Prototyp seines Heimatlandes.<br />

Bei aller Affinität zur freien Improvisation machte er aus seinem Hang<br />

zu folkloristischer Verspieltheit und beinahe dandyhafter Eleganz nie<br />

einen Hehl. Die Weichheit seines Tons stand oft in auffälligem Kontrast<br />

zur schrillen Exzentrik seiner unmittelbaren spielerischen Umgebung.<br />

Er gehörte nie zu den fanatischen Vertretern einer bestimmten<br />

Stilistik und hielt sich stets von den konsequenten Verweigerern fern.<br />

Moore ist ein beharrlicher Vermittler zwischen Spielauffassungen,<br />

Traditionen und Kontinenten.<br />

Mit Trompeter Eric Vloeimans stellt sich der sanfte Avantgardist<br />

einem Exponenten der jüngeren niederländischen Jazzszene, dessen<br />

ausgeprägter Sinn für weite melodische Bögen sich kongenial mit<br />

Moores exklusivem Ton ergänzt.<br />

Foto: Cees van de Veen<br />

Freitag, 2. November<br />

Anschließend Verleihung Deutscher Jazzpreis — siehe Seite 32<br />

23


24 Freitag, 2. November<br />

19:30 Uhr<br />

Michael Mantler ‘Concertos’<br />

Michael Mantler, trumpet, compositions<br />

Roswell Rudd, trombone<br />

Bob Rockwell, tenor sax<br />

Bjarne Roupé, guitar<br />

Majella Stockhausen-Riegelbauer, piano<br />

Pedro Carneiro, percussion, marimba, vibraphone<br />

Nick Mason, percussion, drums<br />

Kammerensemble Neue Musik <strong>Berlin</strong><br />

Roland Kluttig, Leitung<br />

Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Gemeinsam mit Carla Bley erarbeitete Michael Mantler Mitte der<br />

Sechziger im Rahmen des Jazz Composer’s Orchestra ein völlig<br />

neues Koordinatensystem von Improvisation und Form. Sein avantgardistischer<br />

Umgang mit dem Medium Big Band revolutionierte den<br />

großformatigen Free Jazz. Daneben spielte er auch mit Gary Burton<br />

und Charlie Haden. Heute trifft man den scheuen Trompeter und<br />

Komponisten nur noch selten auf dem Jazz-Parkett. Seit den siebziger<br />

Jahren ist er für vielschichtige Liederzyklen und sinfonische Projekte<br />

bekannt, in denen er abstrakte Schönheit konsequent mit formaler<br />

Strenge verbindet.<br />

Mit seinem Concertos-Projekt, während eines DAAD-Stipendiats<br />

in <strong>Berlin</strong> begonnen, besinnt er sich auf Prinzipien, die er bereits vor<br />

40 Jahren mit dem Jazz Composer’s Orchestra vertrat. Jazz, Rock<br />

und Kammermusik durchdringen einander, individuelles Können,<br />

solistische Prägnanz und der unverwechselbare Klang einzelner<br />

Instrumente treten in eine organische Wechselbeziehung zu den<br />

ästhetischen Koordinaten des Kammerensembles Neue Musik<br />

<strong>Berlin</strong>. Interpretation, Improvisation und das strikte Befolgen musikalischer<br />

Vorgaben bilden eine stringente Einheit, so dass scheinbar<br />

gegensätzliche Musizierhaltungen aus ihren Angeln gehoben werden.<br />

Mit Unterstützung von<br />

Foto unten: Ulrike Mc Cullough, oben: Anja Grabert


26 Freitag, 2. November<br />

21:00 Uhr Kulturbrauerei, Maschinenhaus<br />

Erik Truffaz 4tet<br />

Erik Truffaz, trumpet<br />

Marcello Gulliani, bass<br />

Patrick Muller, piano, Fender Rhodes<br />

Marc Erbetta, drums<br />

Dem zeitgenössischen Jazz mangelt es gewiss nicht an Grenzgängern,<br />

doch nur wenige überschreiten ihre variablen Limits so rücksichtslos<br />

wie der französische Trompeter Erik Truffaz. Dabei geht es<br />

ihm um nichts weniger als Provokation. Vor dem Hintergrund eines<br />

immer rasanteren technologischen und medialen Fortschritts nimmt er<br />

die Botschaft der Jazztradition und ihrer hundert Jahre alten Kraft zur<br />

Selbsterneuerung ernst. Truffaz’ Bands funktionieren wie Hightech-<br />

Dixieland, bei der jeder Musiker permanent am Ausbau des spielerischen<br />

Prozesses Teil hat.<br />

Erik Truffaz gehört zu den Schöpfern eines flirrenden Jazz der Informationsgesellschaft,<br />

der seine Bezüge zu gleichen Teilen in den Wurzeln<br />

der Vergangenheit wie den Optionen der Zukunft sucht. Seine Musik<br />

ist nervös und virulent, vermittelt aber zugleich die Gewissheit, dass<br />

jeder Augenblick in einem ganzen Geflecht multipler Traditionen<br />

verankert ist.<br />

Carsten Daerr & Daniel Erdmann<br />

Carsten Daerr - piano<br />

Daniel Erdmann - saxophone<br />

Ritsche Koch - trumpet<br />

Ronny Graupe - guitar<br />

Oliver Potratz - bass<br />

Sebastian Merk - drums<br />

„Hier wird in elf miniaturartigen<br />

Originals die hohe Kunst des<br />

Ensemblespiels zelebriert.“ RONDO<br />

<strong>Berlin</strong> Calling<br />

ACT 9656-2<br />

Michael Wollny<br />

Michael Wollny - piano<br />

„Hexentanz verzaubert mit<br />

Klaviermusik, wie es sie in dieser<br />

Form zuvor vermutlich noch nicht<br />

gab.” JAZZTHING<br />

CD des Monats FONO FORUM<br />

Hexentanz<br />

ACT 9756-2<br />

Fresu - Galliano - Lundgren<br />

Paolo Fresu - trumpet, flugelhorn<br />

Richard Galliano - accordion<br />

Jan Lundgren - piano<br />

„Die schönste Sommerplatte des<br />

Jahres.” STUTTGARTER ZEITUNG<br />

CD des Monats Stereoplay<br />

Mare Nostrum<br />

ACT 9466-2<br />

Julia Hülsmann Trio &<br />

Roger Cicero<br />

Roger Cicero - vocals<br />

Julia Hülsmann - piano<br />

Marc Muellbauer - bass<br />

Heinrich Köbberling - drums<br />

Good Morning Midnight<br />

ACT 9709-2<br />

CELEBRATING<br />

www.actmusic.com<br />

e-mail: info@actmusic.com<br />

Vertrieb: Edel-Contraire<br />

15 MAGICYEARS


28 Freitag, 2. November<br />

22:30 Uhr Quasimodo<br />

Fat Kid Wednesdays<br />

Michael Lewis, sax<br />

Adam Linz, bass<br />

JT Bates, drums<br />

Minneapolis/St.Paul ist bekannt als wichtigstes Kulturzentrum im Mittelwesten<br />

und als Hochburg des amerikanischen Rock- und Pop-<br />

Geschehens. Seit dem Erfolg von The Bad Plus addiert der Chronist:<br />

Schauplatz einer populären Jazz-Szene. Mit der jungen Band Fat Kid<br />

Wednesdays haben die Twin Cities nun einen weiteren Exportschlager<br />

„in the making“. Das Trio geht mit dem Erbe des Jazz genauso<br />

unbefangen um wie einst Hüsker Dü mit dem Rock. Mit Saxofon,<br />

Bass und Schlagzeug übersetzen sie die Errungenschaften von<br />

Dexter Gordon oder Sonny Rollins in einen zeitgenössischen Kontext.<br />

Zu ihren erklärten Vorbildern gehören jedoch auch Björk und der<br />

deutsche Elektronik-Pionier Oval.<br />

Fat Kid Wednesdays holen den Hörer ab auf gesichertem Jazz-Terrain<br />

und nehmen ihn an die Hand, um beide, Jazz und Hörer, an ihre<br />

Grenzen und darüber hinaus gelangen zu lassen. Sie tanzen ohne<br />

Sicherheitsnetz auf extrem hohem Seil, vollziehen aber immer wieder<br />

die glückliche Landung auf dem Boden der Jazz-Konvention. Ebenso<br />

verstörend wie vereinnahmend, liefern Fat Kid Wednesdays den anschaulichen<br />

Beweis, dass die Rückkehr der Avantgarde in den Jazz<br />

nicht über den Umweg des Neokonservatismus erfolgen muss.<br />

Essen bleibt Jazz-Hochburg<br />

Die Philharmonie Essen ist einer der spannendsten<br />

deutschen Schauplätze für Jazz. Ob auf großer Konzertbühne<br />

oder in Club-Atmosphäre: hier spielen die Besten!<br />

Carla Bley<br />

Martial Solal<br />

Michael Schiefel<br />

Charlie Mariano<br />

Joachim Kühn<br />

Richard Galliano<br />

In Residence 07/08: Abdullah Ibrahim<br />

Kartenvorverkauf jeweils vier Monate vor Konzerttermin<br />

bei allen bekannten Ticket Online-Verkaufsstellen<br />

Philharmonie-Hotline: 0180/59 59 59 8 (€ 0,14/Min.)<br />

www.ruhr-ticket.de · www.ticketonline.com<br />

Christian Muthspiel<br />

Abdullah Ibrahim<br />

Torsten Goods<br />

Klaus Doldinger<br />

David de Villiers<br />

Henri Texier<br />

Abdullah Ibrahim<br />

Do 27. September 2007 | 20:30 Uhr<br />

Jazz im Pavillon<br />

„against the wind“ Christian Muthspiel Trio<br />

Mi 31. Oktober 2007 | 20:00 Uhr<br />

Carla Bley and The Lost Chords find Paolo Fresu<br />

Eine Kooperation mit „Jazz in Essen“. Gefördert von der Kulturstiftung Essen.<br />

Mo 3. Dezember 2007 | 20:00 Uhr<br />

In Residence Abdullah Ibrahim<br />

Abdullah Ibrahim Trio & Voices<br />

Mo 4. Februar 2008 | 20:00 Uhr<br />

hr-Bigband spielt Duke Ellingtons „Paris Blues“<br />

Martial Solal, Klavier, Jörg Achim Keller, Musikal. Leitung<br />

Young German Jazz<br />

Mi 5. März 2008 | 20:30 Uhr<br />

Jazz im Pavillon<br />

Torsten Goods & Band · MAX BAP · Elbtonal Percussion<br />

Do 6. März 2008 | 20:30 Uhr<br />

Jazz im Pavillon<br />

Michael Schiefel mit jazzIndeed · Wollny-Kruse -Schäfer ·<br />

Matthias Schriefl – Shreefpunk plus strings<br />

Fr 7. März 2008 | 20:00 Uhr<br />

Klaus Doldinger<br />

„Passport classic“ meets „Passport today“<br />

Do 10. April 2008 | 20:30 Uhr<br />

Jazz im Pavillon<br />

Dieter Ilg, Kontrabass & Charlie Mariano, Altsaxophon<br />

„DUE“ in concert<br />

Di 15. April 2008 | 20:00 Uhr<br />

In Residence Abdullah Ibrahim<br />

Abdullah Ibrahim, Klavier & Orchester der Folkwang<br />

Hochschule Essen, David de Villiers, Dirigent u. a.<br />

Fête du Jazz<br />

Do 15. Mai 2008 | 20:30 Uhr<br />

Jazz im Pavillon<br />

Joachim Kühns „Franco Allemand Band“<br />

Fr 16. Mai 2008 | 20:00 Uhr<br />

Ciné Concert: Charles Vanels „Dans la nuit“ (1929)<br />

Louis Sclavis, Klarinette, Henri Texier Strada Sextet<br />

Mit der Originalmusik von und mit Louis Sclavis.<br />

Sa 17. Mai 2008 | 20:00 Uhr<br />

„From Africa to Piazzolla“<br />

Richard Galliano, Akkordeon, Trio Africain u. a.<br />

Fête du Jazz – Eine Kooperation mit „Jazz in Essen“.<br />

Sa 14. Juni 2008 | 20:00 Uhr<br />

In Residence Abdullah Ibrahim<br />

Abdullah Ibrahim & Septett EKAYA<br />

Diese und alle weiteren Konzerte der neuen<br />

Spielzeit finden Sie ausführlich unter:<br />

www.philharmonie-essen.de


30 Samstag, 3. November<br />

14:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Rangfoyer<br />

Film ‘Best of <strong>JazzFest</strong>’<br />

Höhepunkte der letzten 25 Jahre<br />

(ARTE/RBB 2007), 86 min<br />

im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> auf der Großbildleinwand<br />

Eintritt frei, kostenlose Karten an der Abendkasse<br />

<strong>Berlin</strong>, 6. November 1982: Alberta Hunter (Foto) betritt die Bühne<br />

der <strong>Berlin</strong>er Philharmonie. Wenige Takte ihres erfolgreichen Songs<br />

My Castle’s Rockin’ reichen der Sängerin, um die Zuschauer im Saal<br />

und vor den Bildschirmen in ihren Bann zu ziehen. Alberta Hunter hat<br />

zu diesem Zeitpunkt eine bewegte Karriere hinter sich. 1895 geboren,<br />

begeisterte sie schon in den 20er und 30er Jahren die Jazz-Szene von<br />

New York und London. Später arbeitete sie als Schwester in einem<br />

New Yorker Krankenhaus, um dann mit über 80 Jahren ein furioses<br />

Comeback zu starten. Ihr Konzert in <strong>Berlin</strong> ist bis heute unvergessen,<br />

ein besonderes Highlight in der Geschichte des <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

In der Dokumentation Best of <strong>JazzFest</strong> zeigt ARTE Ausschnitte<br />

dieses Auftritts und viele weitere Höhepunkte der letzten 25 Jahre.<br />

Sendetermin auf ARTE: Do, 8. November ab 23:50 Uhr<br />

Samstag, 3. November<br />

18:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Gebhard Ullmann Basement Research<br />

Julian Argüelles, baritone sax, soprano sax<br />

Steve Swell, trombone<br />

Gebhard Ullmann, bass clarinet, tenor sax<br />

John Hebert, bass<br />

Gerald Cleaver, drums<br />

Einst galt er als Sonnyboy der deutschen Jazz-Szene. Sein Saxofon-<br />

Ton war leicht, seine Haltung unbeschwert. Er war auf dem besten<br />

Weg, jene Stellung einzunehmen, die heute Till Brönner innehat.<br />

Doch dann fiel Gebhard Ullmann auf, dass keins seiner Vorbilder je<br />

den einfachen Weg gegangen wäre. Seitdem stellt sich der <strong>Berlin</strong>er<br />

mit beeindruckender Hartnäckigkeit regelmäßig selbst in Frage.<br />

Der deutsche Jazz hat ihm viel zu verdanken, doch wie so oft gilt der<br />

Prophet vor der eigenen Haustür wenig. In den USA genießt der unermüdliche<br />

Freigeist einen weitaus bedeutenderen Ruf als in deutschen<br />

Landen. Kein Wunder, dass seine kontinuierlichste Band nicht in<br />

<strong>Berlin</strong>, sondern in New York zu Hause ist. Unaufdringlich reibt sich<br />

Europäisches an Amerikanischem, wobei es weitaus nicht immer der<br />

Deutsche ist, der die amerikanischen Errungenschaften am heftigsten<br />

von sich weist.<br />

In Basement Research finden interessante Schollenverschiebungen<br />

und konträre Kontinentaldriften statt. Anlässlich seines 50. Geburtstags<br />

beehrt Ullmann das <strong>JazzFest</strong> mit der neuesten Version des<br />

hochkarätig besetzten Quintetts.<br />

31<br />

Foto: Jos L. Knaepen


Verleihung Deutscher Jazzpreis<br />

Gunter Hampel<br />

Freitag, 2. November, im Rahmen des Konzertes um<br />

19:30 Uhr im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

In diesem Jahr verleiht die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) den<br />

von der GEMA-Stiftung mit 15.000 Euro ausgestatteten Albert Mangelsdorff-Preis<br />

(Deutscher Jazzpreis) an den Multiinstrumentalisten<br />

und Komponisten Gunter Hampel.<br />

Die UDJ ehrt mit dem Preis alle zwei Jahre das Lebenswerk einer<br />

herausragenden deutschen Musikerpersönlichkeit. Gunter Hampel,<br />

der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiern konnte, ist einer der<br />

wenigen Musiker, die auch im Mutterland des Jazz, den USA, Anerkennung<br />

gefunden hat.<br />

Mitte der 60er Jahre war er maßgeblich an der Entwicklung einer<br />

eigenständigen europäischen Jazzmusik beteiligt. Seine Anfang der<br />

70er Jahre gegründete Galaxy Dream Band besteht bis heute.<br />

Er gehört mit zu den aktivsten Musikern hierzulande, ohne Scheu vor<br />

Neuem oder musikalischen Grenzen. Einem jungen Publikum wurde<br />

er u.a. durch seine Auftritte mit der Jazzkantine oder dem Rapper<br />

Smudo bekannt.<br />

Über sein Musizieren hinaus hat Gunter Hampel 1969 sein eigenes<br />

Label Birth Records gegründet und lässt keine Gelegenheit aus, als<br />

Botschafter für das Genre Jazz und die improvisierte Musik gerade<br />

bei jungen Menschen u.a. mit seinen seit 1972 initiierten Kinder- und<br />

Jugendworkshops zu werben.<br />

Laudatio: Prof. Dr. Jens Frahm<br />

Der musikalische Beitrag wird ausgeführt vom<br />

Gunter Hampel - Johannes Schleiermacher Duo<br />

Gunter Hampel - bass clarinet, vibraphone<br />

Johannes Schleiermacher - tenor saxophone<br />

www.gunterhampelmusic.de<br />

Weitere Informationen zum Deutschen Jazzpreis und der UDJ unter<br />

www.udj.de<br />

Foto: Mirko Plah<br />

Samstag, 3. November<br />

20:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Trio Riessler-Levy-Matinier<br />

Michael Riessler, bass clarinet, clarinet<br />

Howard Levy, piano, harmonica<br />

Jean-Louis Matinier, accordion<br />

Assoziationen wie „Good Vibrations“ oder „Es liegt was in der Luft!“<br />

sind wohlfeil. Wenn Michael Riessler, Howard Levy und Jean-Louis<br />

Matinier aufeinandertreffen, meint man die Zirkulation von Luft sofort<br />

physisch zu spüren. Nicht nur, dass die drei Musiker Moleküle ansaugen,<br />

komprimieren und erneut in Bewegung versetzen – Luft ist für sie<br />

gleichermaßen ein Synonym für Raum, Licht und individuelle Freiheit.<br />

Aus drei unterschiedlichen musikalischen Traditionen kommend,<br />

haben sich der Deutsche, der Franzose und der Amerikaner der unerträglichen<br />

Leichtigkeit des Klanges verschrieben, ohne es dabei an<br />

Gravitation mangeln zu lassen. Riessler ist eine Art moderner Renaissance-Mensch,<br />

der in sich ein ganzes Universum von Spielhaltungen,<br />

Traditionen sowie Klang- und Formauffassungen bündelt. Akkordeon-<br />

Allrounder Matinier vereint in seinem Spiel unprätentiös Jazz, Weltmusik<br />

und europäische Klassik. Levy, nach Toots Thielemans der<br />

unangefochtene Kronprinz auf der diatonischen Mundharmonika,<br />

vermittelt elegant zwischen Country, Blues, Tango und Ambient. Mit<br />

seiner „Total Music“ greift das Trio auf Prinzipien der imaginären<br />

Folklore, Jazz-Avantgarde, Varieté-Musik und des Blues zurück.<br />

33


34 Samstag, 3. November<br />

20:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Brasileirinho Ao Vivo<br />

Ronaldo do Bandolim, mandolin<br />

Zé Paulo Becker, guitar<br />

Marcello Gonçalves, 7 string guitar<br />

Yamandú Costa, 7 string guitar<br />

Zé da Velha, trombone<br />

Silvério Pontes, trumpet<br />

Marcos Suzano, percussion<br />

Als im Jahre 1913 das Tangofieber ganz Europa erreichte, verfiel eine<br />

ganze Nation im hohen Norden diesem Virus – der zu einer eigenständigen<br />

finnischen Mutation reifte – und bis auf den heutigen Tag<br />

hat man im kühlen Finnland ein Faible für tropische Klänge. So verwundert<br />

es auch nicht, wenn Regisseur Mika Kaurismäki nach Moro<br />

no Brasil bereits seinen zweiten Dokumentarfilm, dieses Mal über<br />

den Choro, den ältesten authentischen urbanen Musikstil Brasiliens,<br />

drehte (Forum <strong>Berlin</strong>ale 2005). Ende des 19. Jahrhunderts bildete<br />

sich Choro in Rio als Mischform aus europäischer Melodik und afrobrasilianischen<br />

Rhythmen heraus. Auf dieser Grundlage entstanden<br />

im 20. Jahrhundert erst Samba, dann Bossa Nova, die den Choro<br />

eine Zeit lang zu verdrängen schienen. Inzwischen erfreut sich Choro<br />

jedoch wieder wachsender Beliebtheit, sowohl in Konzertsälen als<br />

auch auf der Straße und in Kneipen. Kaurismäkis Brasileirinho malt<br />

ein lebendiges Bild von der Geschichte und aktuellen Vitalität dieses<br />

südamerikanischen Jazz-Pendants. Direkt der Leinwand entsprungen<br />

– Live, Ao Vivo also, kommen nun einige der virtuosesten Protagonisten<br />

des Streifens nach <strong>Berlin</strong>.<br />

Um das Trio Madeira Brasil, eine der bekanntesten Choro-Formationen<br />

Brasiliens, gruppiert sich eine Band der Superlative, unter ihnen<br />

Posaunist Zé da Velha und Silvério Pontes, Trompete, beide Integrationsfiguren<br />

dieser Musik, und der junge Gitarren-Gaúcho Yamandú<br />

Costa, dessen quecksilbrig-stupende Technik ein nächstes Kapitel<br />

in Sachen Brazil-Jazz verheißt.<br />

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Samstag, 3. November<br />

22:30 Uhr Quasimodo<br />

Matt Wilson’s Arts and Crafts<br />

Ron Miles, trumpet<br />

Garry Versace, accordion, organ, piano<br />

Dennis Irwin, bass<br />

Matt Wilson, drums<br />

Irgendwo im Mittelwesten der USA liegt Knoxville/Illinois, ein Präriekaff<br />

und eine neue Landmarke auf der Karte des Jazz, seitdem Drummer<br />

Matt Wilson von dort nach Norden aufbrach, um über Boston<br />

und dann von New York aus sein Talent mit der Welt zu teilen. Mit<br />

seiner Band Arts & Crafts treibt der langjährige Drummer von Dewey<br />

Redman seit 2001 ein ebenso ironisches wie hintergründiges Spiel<br />

mit amerikanischen Traditionen. Unlängst als „Combo des Jahres“<br />

nominiert von der US-Fachpresse, steht die Band an prominenter<br />

Stelle im <strong>JazzFest</strong> <strong>Programm</strong>.<br />

„Das Positive betonen“ lautet ein Wilson-Porträt im Downbeat, und<br />

bescheinigt ‘M@’ Wilson „Humor, Leichtsinn und ein grandioses<br />

Schlagzeugtalent“. Wilson verkörpere so etwas wie den netten Jungen<br />

von nebenan, dessen ungewöhnlichster Wesenszug es sei, ganz<br />

frei von Bitterkeit zu sein; was sehr selten sei, angesichts der Mühsal<br />

vieler Jazzkarrieren.<br />

Seine Stücke strotzen nur so vor Lebensfreude, individueller Leidenschaft<br />

und praller Neugier auf jeden einzelnen spielerischen Moment.<br />

Seine Stärke liegt eher im konventionellen Jazz, trotz aller Unkenrufe<br />

stets neu, spontan und – im besten Sinne des Wortes – lustig.<br />

37


38 Sonntag, 4. November<br />

15:00 Uhr Kulturbrauerei, Palais<br />

Simon Toldam & Prügelknabe<br />

Simon Toldam, piano<br />

Graig Earle, bass<br />

Anders Provis, drums<br />

Qarin Wikström, voice<br />

Josefine Lindstrand, voice<br />

Heliane Blais, viola<br />

Alexander Kraglund, violin<br />

Emma Nordlund, cello<br />

Thomas Caudery, trumpet<br />

Der 26jährige Pianist Simon Toldam gehört zu den großen Hoffnungen<br />

der dänischen Jazzszene. Sein Ruf basiert jedoch weniger<br />

auf seiner Piano-Stilistik als auf seinen ehrgeizigen Bandprojekten<br />

und ungewöhnlichen Instrumentierungen. Auf dem Jazz-Festival<br />

Kopenhagen erregte er viel Aufsehen mit einer Komposition für vier<br />

Bassklarinetten. Seine Band Prügelknabe bündelt alle Facetten des<br />

sensiblen Komponisten, Arrangeurs und Bandleaders. Er versteht es<br />

nicht nur, mit Vokal-Stücken das gängige Song-Format zu sprengen<br />

und sich vom traditionellen Lied ebenso weit zu entfernen wie von<br />

der abgestandenen Jazzstandard-Interpretation, er schafft es auch,<br />

eine Streichersektion organisch zu integrieren. Seine Kompositionen<br />

verweben die Leichtigkeit des Pop, die strukturelle Vielfalt der Neuen<br />

Musik, die eruptive Spontaneität des Jazz und den emotionalen<br />

Überschwang der Folklore zu einem feinmaschigen Netz. Mit dem<br />

pointierten Einsatz seiner Mittel erzielt Toldam eine einzigartige Synthese<br />

aus großer Form und der präzisen Entfaltung des Augenblicks.<br />

Foto: Morsi<br />

Sonntag, 4. November<br />

15:00 Uhr Kulturbrauerei, Palais<br />

Henri Texier Strada Sextet<br />

Henri Texier, bass<br />

Sébastien Texier, alto sax, alto clarinet, clarinet<br />

François Corneloup, baritone sax, soprano sax<br />

Gueorgui Kornazov, trombone<br />

Manu Codjia, guitar<br />

Christophe Marguet, drums<br />

Der französische Bassist Henri Texier war an der gesamten Entwicklung<br />

des europäischen Jazz von den Sechzigern bis heute beteiligt.<br />

Er machte sich einen Namen in den europäischen Gruppen von Phil<br />

Woods oder Don Cherry und bildete mit George Gruntz und Daniel<br />

Humair die berühmte European Rhythm Machine. Neben europäischen<br />

und amerikanischen Quellen inspirierte ihn der reiche Kulturschatz<br />

der afrikanischen Einwanderer.<br />

Für den aufmüpfigen Bassisten mit der sanften Außenwirkung war<br />

Jazz stets ein Medium zur Renitenz. Er ist einer der ganz Wenigen,<br />

die aus früheren Tagen das Bewusstsein in die Neuzeit retten, dass<br />

Jazz sich nicht nur über ästhetische Komponenten definiert. Sein mit<br />

der Crème der jüngeren französischen Szene besetztes Strada Sextet<br />

holt die Befindlichkeit der Straße zurück in den Jazz und entfacht<br />

einen brisanten Dialog zwischen zwei Generationen.<br />

Foto: Guy Le Querrec<br />

39


INTERNATIONALES KÜNSTLERFESTIVAL FÜR IMPROVISIERTE MUSIK<br />

TOTAL<br />

MUSIC<br />

MEETING<br />

2007<br />

BERLINISCHE GALERIE<br />

DONNERSTAG 1. NOVEMBER 2007 | 19.30 H | ERÖFFNUNG<br />

Strawalde (aka Jürgen Böttcher) live action painting<br />

Günter ´Baby´ Sommer dr, perc<br />

Mohammad Reza Mortazavi tombak, daf Ali Reza Mortazavi santur<br />

Ariel Shibolet Solo sopranosax<br />

Julie Tippett voice Keith Tippett piano Willi Kellers dr, perc<br />

FREITAG 2. NOVEMBER 2007 | 19.30 H<br />

David Moss Solo dr, perc, voice<br />

Wolfgang Güttler bass Matthias Bauer bass, voice Werner Dafeldecker<br />

bass, live electronics Thomas Lehn analogue synthesizer<br />

Harold Rubin clarinet Maya Dunietz piano<br />

Evan Parker ss, ts John Edwards bass Louis Moholo-Moholo dr, perc<br />

SAMSTAG 3. NOVEMBER 2007 | 19.30 H<br />

Sophie Agnel Solo piano<br />

Wolfgang Fuchs ssi, bcl, cbcl Françoise Kubler sopran<br />

Hrólfur Vagnsson accordion Matthias Bauer bass<br />

Charlotte Hug viola, voice Lawrence Casserley computer processing<br />

Evan Parker ss, ts John Edwards bass Louis Moholo-Moholo dr, perc<br />

SONNTAG 4. NOVEMBER 2007<br />

11.00 h Surprise Act (Matinee)<br />

15.00 h Abschlusskonzert Workshops<br />

Workshop 1: David Moss | Workshop 2: Willi Kellers<br />

Anmeldung: fmp.distribution@t-online.de<br />

Veranstaltungsort: <strong>Berlin</strong>ische Galerie. Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur<br />

Alte Jakobstr. 124 – 128 | 10969 <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg, Tel. 030/78902600 | bg@berlinischegalerie.de<br />

Veranstalter: FMP FREE MUSIC PRODUCTION Distribution & Communication und<br />

Förderverein Improvisierte Musik (FIM) e.V.<br />

Einzelkarte: € 20 (gültig für alle Konzerte des jeweiligen Abends) | Festivalpass: € 55 (gültig für alle<br />

Konzerte am 1., 2., 3.11.) Die Karten berechtigen zum Besuch der Ausstellungen der BG ab 10 h.<br />

Die BG bleibt am 1., 2., 3.11. bis 24 h geöffnet.<br />

Workshop: € 65 Teilnahmegebühr, inkl. Festivalpass € 100<br />

Infos/Kartenreservierung/Anmeldung Workshops: T- 030/3237526 | F- 3249431 |<br />

fmp.distribution@t-online.de | www.fmp-online.de | www.free-music-production.de |<br />

Kartenvorverkauf ab 25.10. an der Kasse BG<br />

Mit Unterstützung des <strong>Berlin</strong>er Künstlerprogramms des DAAD | Der Regierende Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> –<br />

Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten<br />

Schirmherrin: Pamela Rosenberg (Intendantin Stiftung <strong>Berlin</strong>er Philharmoniker)<br />

NOV 1-4 Julia Hülsmann, piano<br />

<strong>Programm</strong>änderungen vorbehalten<br />

Sonntag, 4. November<br />

18:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Seitenbühne<br />

Julia Hülsmann Trio &<br />

Gerdur Gunnarsdóttir String Quartet<br />

Marc Muellbauer, bass<br />

Heinrich Köbberling, drums<br />

Gerdur Gunnarsdóttir, violin<br />

Christine Rox, violin<br />

Vincent Royer, viola<br />

Gabriella Strümpel, cello<br />

‘Le Moustir’<br />

Sieben Musiker müssen nicht immer ein Septett ergeben. Wenn die<br />

<strong>Berlin</strong>er Pianistin Julia Hülsmann mit ihrem Trio und vier Streichern<br />

antritt, will sie gerade die unterschiedlichen Arbeitsweisen beider<br />

Formate herausstellen. In bisherigen Projekten versah sie ihren Jazz<br />

stets mit einem deutlichen „Aber!“, das sich dem landläufigen Crossover<br />

widersetzte. Es war immer Jazz mit einem besonderen Mehrwert.<br />

Mit ihren neuen Kompositionen tendiert sie stärker in Richtung Klassik.<br />

Beim Komponieren hatte sie die Klavierkonzerte von Schostakowitsch<br />

im Ohr. Und auch diesmal entscheidet sie sich nicht banal für<br />

die eine oder andere Richtung. Der Jazz ist weniger strukturelles<br />

Element, als eine Haltung, die sich in Improvisation manifestiert. Der<br />

Bass wechselt zwischen klassischem Streichquartett und Jazz-Trio,<br />

das Schlagzeug muss sich in diesem Kontext seine eigene Position<br />

suchen. Und inwiefern sich die Streicher vom Geist der Improvisation<br />

infizieren lassen, wird erst die Performance ergeben.<br />

41


42 Sonntag, 4. November<br />

20:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Ingrid Laubrock Nonet<br />

Ingrid Laubrock, sax<br />

Tom Arthurs, trumpet<br />

Lothar Ohlmeier, bass clarinet<br />

Emma Smith, violin<br />

Ben Davis, cello<br />

Liam Noble, piano<br />

Barry Green, piano<br />

Larry Bartley, bass<br />

Tom Rainey, drums<br />

Mit 18 fing ihr Leben erst an – jedenfalls der Teil, der in England<br />

seine Fortsetzung und gleichzeitig einen Anfang auf dem Altsaxofon<br />

fand. London und der Unterricht bei ex-Jazz Messenger Jean<br />

Toussaint sind die Wegmarken, die am Beginn ihrer Karriere<br />

standen. Später verfeinerte sie ihre Stilistik bei David Liebman in<br />

den USA. Inzwischen gehört Ingrid Laubrock zu den gefragtesten<br />

Saxofon-Stimmen der britischen Szene, mit einer stark ausgeprägten<br />

Schwäche für brasilianische Musik, die noch aus ihren Britainfor-beginners<br />

Tagen stammt, als es einfacher war, mit anderen<br />

Zugereisten zu spielen als mit dem einheimischen Establishment<br />

die musikalische Klinge zu kreuzen. „Rising Star of the Year 1999“<br />

ist eine Nominierung, die man kaum zu übersetzen braucht, 2004<br />

folgte dann der „BBC Jazz Award for Innovation“ als Mitglied der<br />

Fellowship for Integrated Rhythmic Expression, besser bekannt<br />

als F-ire Collective.<br />

Ihre ausgefeilten Kompositionen sind ebenso packende wie fragile<br />

tonale Abenteuer. Sie führt den Hörer in bizarre Klanglandschaften,<br />

die laut einem englischen Kritiker gespenstisch dunkel, delikat<br />

exzentrisch oder so symmetrisch kalkuliert wie ein Spinnennetz<br />

anmuten können.<br />

Foto: Leonie Purchas<br />

Sonntag, 4. November<br />

20:00 Uhr Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Django Bates & StoRMChaser<br />

Julie Kjær, flutes<br />

Bo Skjold Christensen, clarinets<br />

Anders B. Kristensen, alto sax, soprano sax<br />

Aske Drasbæk Philipsen, alto sax, soprano sax<br />

Julian Argüelles, tenor sax<br />

Martin Stender, tenor sax<br />

Johan Bylling Lang, baritone sax<br />

Lars Søberg Andersen, trumpet<br />

Rasmus Milling Overbye, trumpet<br />

Kevin Christensen, trombone<br />

André Jensen, bass trombone<br />

Daniel Herskedal, tuba<br />

Christian Bluhme Hansen, guitar<br />

Petter Eldh, e-bass<br />

Rasmus Lund, drums<br />

Mikkel Schnettler, percussion<br />

Josefine Lindstrand, voice<br />

Django Bates, keyboards<br />

Als Django Bates Mitte der Achtziger mit der Big Band Loose Tubes<br />

unversehens auf dem europäischen Jazzboden aufschlug, brachte er<br />

die Unmittelbarkeit des Punk, die kulturelle Vielfalt des britischen<br />

Empire sowie das gebündelte Vergnügen an kompakten Sounds und<br />

kollektiven Improvisationen in ein neues Mischungsverhältnis.<br />

Django Bates veränderte Gesicht und Haltung des europäischen<br />

Jazz so nachhaltig wie kaum ein anderer. Er setzte dem New Yorker<br />

Patchwork-Jazz eine eigene Spielart entgegen und mixte unbefangen<br />

komplexe Jazzthemen mit Gassenhauern. Seine Musik blieb dabei<br />

stets so frisch und provokant, dass der mittlerweile 47jährige immer<br />

noch zu den Vertretern der jungen englischen Szene gezählt wird.<br />

1997 gewann er den begehrten dänischen JazzPar-Preis. Derzeit hat<br />

er eine Professur am Conservatory of Rhythmic Music in Kopenhagen<br />

inne, dessen Big Band eine neue Herausforderung für ihn ist.<br />

43<br />

Foto: Nick White


2007 | 2008<br />

spielzeit’europa [Oktober 07 – Januar 08] | <strong>Berlin</strong>er Lektionen [Novem-<br />

ber 07 – Februar 08] | Treffen Junge Musik-Szene [8. – 12. November 07]<br />

| Treffen Junger Autoren [22. – 26. November 07] | MaerzMusik – Festi-<br />

val für aktuelle Musik [7. – 16. März 08] | Theatertreffen [2. – 18. Mai<br />

08] | Theatertreffen der Jugend [23. – 31. Mai 08] | 8. internationales<br />

literaturfestival berlin [September 08] | musikfest berlin [4. – 21. Sep-<br />

tember 08] | <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> [6. – 9. November 08] | AUSSTE LLU NG E N<br />

I M MARTI N-G R O P I U S-BAU: Eugène Atget – Retrospektive [28.<br />

September 07 – 6. Januar 08] | Roswitha Hecke: Secret Views [5. Okto-<br />

ber 07 – 6. Januar 08] | Ursprünge der Seidenstraße [13. Oktober 07 –<br />

14. Januar 08] | Vom Funken zum Pixel [28. Oktober 07 – 14. Januar 08]<br />

www.berlinerfestspiele.de | (030) 254 89 100<br />

Sonntag, 4. November<br />

22:30 Uhr Quasimodo<br />

Radiostar<br />

Michael Blicher, sax<br />

Fredrik Lundin, sax<br />

Niclas Knudsen, guitar<br />

Thomas Vang, bass<br />

Anders Holm, drums<br />

Dem arg strapazierten Klischee, dass die kühleren Temperaturen<br />

Skandinaviens ihre Entsprechung im Temperament seiner Bewohner<br />

fänden, gibt die dänische Band Radiostar lautstark Kontra. „Er geht<br />

ran wie (Michael) Blicher“ hat schon manchen dänischen Tenorsaxofonisten<br />

geadelt. Markenzeichen von Radiostar sind soulvolle Balladen<br />

mit der geballten Kraft der zwei Tenöre (das andere ist Fredrik<br />

Lundin zu eigen, bestens bekannt aus 2005 mit seiner Band<br />

Overdrive).<br />

Ihr voller, erdiger Sound erinnert an die besten Momente des Jazzrock<br />

der Seventies. Manchmal klingen die fünf Musiker so voluminös wie<br />

eine Big Band, lassen sich aber im nächsten Stück auf solistische<br />

Improvisationen oder kollektive Jams ein.<br />

Radiostar sind absolut unberechenbar und können von rauchigem<br />

Lounge Jazz unvermittelt auf tonnenschweren Blues umschalten. Die<br />

leidenschaftlichen Revivalisten haben ein gutes Gespür für den jeweiligen<br />

Raum und verwandeln jeden Club in einen party-kompatiblen<br />

Zeittunnel der Jazz-Moderne.<br />

45


46 Impressum<br />

<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> ’07<br />

Veranstalter <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Ein Geschäftsbereich der gefördert durch<br />

Intendant Prof. Dr. Joachim Sartorius<br />

Kaufm. Geschäftsführer Dr. Thomas Köstlin<br />

Künstlerische Leitung Peter Schulze<br />

Produktionsleitung Ihno von Hasselt<br />

Produktionsassistenz Bianka Göbel<br />

Mitarbeit Andrea Dürr<br />

<strong>Programm</strong>heft<br />

Herausgeber <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />

Redaktion Bianka Göbel, Ihno von Hasselt, Bernd Krüger<br />

Texte Wolf Kampmann<br />

Gestaltung Henning Wagenbreth, Sophia Martineck<br />

Druck DruckVogt GmbH, <strong>Berlin</strong><br />

Anzeigen Runze & Casper Verlagsservice, Telefon (030) 280 18 - 0<br />

Marketing<br />

Leitung Kerstin Schilling<br />

Presse Jagoda Engelbrecht (Leitung)<br />

Presse <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> Patricia Hofmann | Mitarbeit Sara Franke<br />

Telefon (030) 254 89 - 223, presse@berlinerfestspiele.de<br />

Kartenbüro / Protokoll Michael Grimm, Heinz Bernd Kleinpaß, Gerhild Heyder<br />

Redaktion Internet Frank Giesker<br />

Unter Beteiligung von ARD, Deutschlandradio und ARTE<br />

ARD-Gremium: Dr. Peter Kleiß, SR Sprecher | Barbara Haßlauer-Rüger, DLK<br />

Ulf Drechsel, RBB | Dr. Bernd Hoffmann, WDR | Guenter Hottmann, HR<br />

Dr. Reinhard Kager, SWR | Axel Dürr, NDR | Dr. Bert Noglik, MDR<br />

Harald Rehmann, DLF | Arne Schumacher, RB | Roland Spiegel, BR<br />

Information<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Schaperstr. 24, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon (030) 254 89 - 0 | www.berlinerfestspiele.de<br />

Wir danken unseren Partnern und Sponsoren<br />

<strong>Programm</strong>änderungen vorbehalten<br />

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voice@hifi-im-hinterhof.de . Mo – Fr 10 – 19 Uhr . Sa 10 – 15 Uhr


19 Sonntag, 4. November<br />

jeweils 22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

Henri Texier Strada Sextet<br />

Kartentelefon: (030) 254 89 100<br />

Henri Texier Strada Sextet<br />

jeweils 22:00 <strong>JazzFest</strong>@A-Trane<br />

1948 Sonntag, 4. November<br />

www.jazzfest-berlin.de

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